Firebird Documentation Index → Firebird 4.0 Sprachreferenz

Die Quelle des meist kopierten Referenzmaterials: Paul Vinkenoog
Weitere Quelle kopierten Referenzmaterials: Thomas Woinke
Übersetzung ins Deutsche: Martin Köditz Copyright © 2017-2023 Das Firebird Projekt und alle beteiligten Autoren, unter der Public Documentation License Version 1.0. Bitte vergleichen Sie auch Lizenzhinweise im Anhang.

Sollten Ihnen Unstimmigkeiten, Fehler oder fehlende Elemente auffallen, melden Sie dies bitte unter https://github.com/FirebirdSQL/firebird-documentation/issues oder senden Sie einen Pull-Request mit den notwendigen Änderungen.

1. Über die Firebird 4.0-Sprachreferenz

Diese Sprachreferenz beschreibt die von Firebird 4.0 unterstützte SQL-Sprache.

Diese Firebird SQL Sprachreferenz ist die dritte zusammenhängende Dokument, das alle Aspekte der Abfragesprache betrachtet, die von Entwicklern für die Kommunikation ihrer Anwendungen mit dem Firebird Relation Database Management System benötigt werden.

1.1. Thema

Das Kernthema dieses Dokuments ist die vollständige Implementierung der SQL-Abfragesprache. Firebird entspricht weitestgehend den internationalen Standards für SQL in Bezug auf Datentypen, Datenspeicherstrukturen, Mechanismen zur referentiellen Integrität sowie Fähigkeiten zur Datenmanipulation und Zugriffsrechte. Firebird beinhaltet außerdem eine robuste Prozedursprache — procedural SQL (PSQL) — für gespeicherte Prozeduren und Funktionen, Trigger und dynamisch ausführbare Code Blöcke. Dies sind die Themen, die in diesem Dokument behandelt werden.

1.2. Urheberschaft

Für die Firebird 4.0-Version wurde die Firebird 3.0-Sprachreferenz als Grundlage genommen, und Firebird 4.0-Informationen wurden basierend auf den Firebird 4.0-Versionshinweisen und der Funktionsdokumentation hinzugefügt.

1.2.1. Mitwirkende

Direkter Inhalt
  • Dmitry Filippov (Autor)

  • Alexander Karpeykin (Autor)

  • Alexey Kovyazin (Autor, Editor)

  • Dmitry Kuzmenko (Autor, Editor)

  • Denis Simonov (Autor, Editor)

  • Paul Vinkenoog (Autor, Designer)

  • Dmitry Yemanov (Autor)

  • Mark Rotteveel (Autor, Editor)

Ressourcen Inhalt
  • Adriano dos Santos Fernandes

  • Alexander Peshkov

  • Vladyslav Khorsun

  • Claudio Valderrama

  • Helen Borrie

  • und andere

Übersetzungen
  • Martin Köditz, it & synergy GmbH

1.3. Melden von Fehlern oder fehlenden Inhalten

Wenn Sie in diesem Dokument Fehler, fehlende Inhalte oder andere Probleme finden, melden Sie dies bitte in unserer issue tracker der https://github.com/FirebirdSQL /firebird-documentation[firebird-dokumentation GitHub-Repository].

Pull Requests mit Änderungen und Fixes werden ebenfalls sehr geschätzt.

1.4. Anmerkungen

Sponsoren und andere Spender

Siehe auch Acknowledgements in der Firebird 2.5 Language Reference für die Sponsoren der ersten russischen Version und ihrer Übersetzung.

Sponsoren der russischen Sprachreferenz
  • Moscow Exchange (Russland)

    Moscow Exchange ist die größte Börsenholding in Russland und Osteuropa, gegründet am 19. Dezember 2011 durch die Zusammenlegung der Börsengruppen MICEX (gegründet 1992) und RTS (gegründet 1995). Die Moskauer Börse gehört nach dem Handel mit Anleihen und der Gesamtkapitalisierung der gehandelten Aktien zu den 20 größten Börsen der Welt sowie zu den 10 größten Börsenplattformen für den Handel mit Derivaten.

  • IBSurgeon (ibase.ru) (Russland)

    Technischer Support und Entwickler administrativer Tools für das Firebird DBMS.

1.5. Beitragen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Sie zur Dokumentation von Firebird oder Firebird im Allgemeinen beitragen können:

2. SQL Sprachstruktur

Diese Referenz beschreibt die von Firebird unterstützte SQL-Sprache.

2.1. Hintergrund zu Firebirds SQL-Sprache

Zu Beginn, ein paar Punkte über die Eigenschaften die im Hintergrund von Firebirds Sprache eine Rolle spielen.

2.1.1. SQL Bestandteile

Verschiedene Teilmengen von SQL gehören wiederum in verschiedene Aktivitätsbereiche. Die Teilmengen in Firebirds Sprachimplementation sind:

  • Dynamic SQL (DSQL)

  • Procedural SQL (PSQL)

  • Embedded SQL (ESQL)

  • Interactive SQL (ISQL)

Dynamic SQL macht den Hauptteil der Sprache aus, der in Abschnitt (SQL/Foundation) 2 der SQL-Spezifikation beschrieben wird. DSQL repräsentiert Statements, die von Anwendungen über die Firebird API durch die Datenbank verarbeitet werden.

Procedural SQL erweitert Dynamic SQL, um zusammengesetzte Anweisungen zu ermöglichen, die lokale Variablen, Zuweisungen, Bedingungen, Schleifen und andere prozedurale Konstrukte enthalten. PSQL entspricht dem Teil 4 (SQL/PSM) Teil der SQL-Spezifikationen. Ursprünglich waren PSQL-Erweiterungen nur in persistent gespeicherten Modulen (Prozeduren und Trigger) verfügbar, aber in neueren Versionen wurden sie auch in Dynamic SQL aufgetaucht (siehe EXECUTE BLOCK).

Embedded SQL definiert die DSQL-Untermenge, die von Firebird gpre unterstützt wird, der Anwendung, mit der Sie SQL-Konstrukte in Ihre Host-Programmiersprache (C, C++, Pascal, Cobol usw.) einbetten und diese eingebetteten Konstrukte in die richtigen Firebird-API-Aufrufe vorverarbeiten können.

Nur ein Teil der in DSQL implementierten Anweisungen und Ausdrücke wird in ESQL unterstützt.

Interactive ISQL bezieht sich auf die Sprache, die mit Firebird isql ausgeführt werden kann, der Befehlszeilenanwendung für den interaktiven Zugriff auf Datenbanken. Als normale Client-Anwendung ist ihre Muttersprache DSQL. Es bietet auch einige zusätzliche Befehle, die außerhalb seiner spezifischen Umgebung nicht verfügbar sind.

Sowohl DSQL- als auch PSQL-Teilmengen werden in dieser Referenz vollständig vorgestellt. Weder ESQL- noch ISQL-Varianten werden hier beschrieben, sofern nicht explizit erwähnt.

2.1.2. SQL-Dialekte

SQL-Dialekt ist ein Begriff, der die spezifischen Funktionen der SQL-Sprache definiert, die beim Zugriff auf eine Datenbank verfügbar sind. SQL-Dialekte können auf Datenbankebene definiert und auf Verbindungsebene angegeben werden. Drei Dialekte stehen zur Verfügung:

  • Dialekt 1 dient ausschließlich dazu, die Abwärtskompatibilität mit Legacy-Datenbanken aus sehr alten InterBase-Versionen, v.5 und darunter, zu ermöglichen. Dialekt 1-Datenbanken behalten bestimmte Sprachfunktionen bei, die sich von Dialekt 3 unterscheiden, dem Standard für Firebird-Datenbanken.

    • Datums- und Uhrzeitinformationen werden im Datentyp DATE gespeichert. Ein Datentyp TIMESTAMP ist ebenfalls verfügbar, der mit dieser DATE-Implementierung identisch ist.

    • Anführungszeichen können als Alternative zu Apostrophen zum Trennen von Zeichenfolgendaten verwendet werden. Dies steht im Gegensatz zum SQL-Standard – doppelte Anführungszeichen sind sowohl in Standard-SQL als auch in Dialekt 3 für einen bestimmten syntaktischen Zweck reserviert. Strings in doppelten Anführungszeichen sind daher streng zu vermeiden.

    • Die Genauigkeit für die Datentypen NUMERIC und DECIMAL ist kleiner als in Dialekt 3 und wenn die Genauigkeit einer festen Dezimalzahl größer als 9 ist, speichert Firebird sie intern als langen Gleitkommawert.

    • Der Datentyp BIGINT (64-Bit-Ganzzahl) wird nicht unterstützt.

    • Bei Bezeichnern wird die Groß-/Kleinschreibung nicht beachtet und müssen immer den Regeln für normale Bezeichner entsprechen — siehe Abschnitt Bezeichner weiter unten.

    • Obwohl Generatorwerte als 64-Bit-Ganzzahlen gespeichert werden, gibt eine Dialekt-1-Client-Anfrage, beispielsweise SELECT GEN_ID (MyGen, 1) den Generatorwert auf 32 Bit gekürzt zurück.

  • Dialekt 2 ist nur über die Firebird-Client-Verbindung verfügbar und kann nicht in der Datenbank eingestellt werden. Es soll das Debuggen möglicher Probleme mit Altdaten bei der Migration einer Datenbank von Dialekt 1 auf 3 unterstützen.

  • In Dialekt 3-Datenbanken,

    • Zahlen (Datentypen DECIMAL und NUMERIC) werden intern als lange Festkommawerte (skalierte Ganzzahlen) gespeichert, wenn die Genauigkeit größer als 9 ist.

    • Der Datentyp TIME ist nur zum Speichern von Uhrzeitdaten verfügbar.

    • Der Datentyp DATE speichert nur Datumsinformationen.

    • Der 64-Bit-Integer-Datentyp BIGINT ist verfügbar.

    • Doppelte Anführungszeichen sind für die Abgrenzung nicht regulärer Bezeichner reserviert, um Objektnamen zu ermöglichen, bei denen die Groß-/Kleinschreibung beachtet wird oder die auf andere Weise nicht die Anforderungen für reguläre Bezeichner erfüllen.

    • Alle Strings müssen durch einfache Anführungszeichen (Apostrophe) getrennt werden.

    • Generatorwerte werden als 64-Bit-Ganzzahlen gespeichert.

Für neu entwickelte Datenbanken und Anwendungen wird die Verwendung von Dialect 3 dringend empfohlen. Sowohl Datenbank- als auch Verbindungsdialekte sollten übereinstimmen, außer unter Migrationsbedingungen mit Dialekt 2.

Diese Referenz beschreibt die Semantik von SQL Dialect 3, sofern nicht anders angegeben.

2.1.3. Fehlerbedingungen

Die Verarbeitung jeder SQL-Anweisung wird entweder erfolgreich abgeschlossen oder schlägt aufgrund einer bestimmten Fehlerbedingung fehl. Die Fehlerbehandlung kann sowohl auf der Clientseite der Anwendung als auch auf der Serverseite mit PSQL erfolgen.

2.2. Grundelemente: Aussagen, Klauseln, Schlüsselwörter

Das primäre Konstrukt in SQL ist die Anweisung. Eine Anweisung definiert, was das Datenbankverwaltungssystem mit einem bestimmten Daten- oder Metadatenobjekt tun soll. Komplexere Anweisungen enthalten einfachere Konstrukte — Klauseln und Optionen.

Klauseln

Eine Klausel definiert eine bestimmte Art von Direktive in einer Anweisung. Zum Beispiel spezifiziert die Klausel WHERE in einer SELECT-Anweisung und in einigen anderen Datenmanipulationsanweisungen (UPDATE, DELETE) Kriterien zum Durchsuchen einer oder mehrerer Tabellen nach den Zeilen, die ausgewählt, aktualisiert oder gelöscht werden sollen . Die ORDER BY-Klausel gibt an, wie die Ausgabedaten — die Ergebnismenge — sortiert werden sollen.

Optionen

Optionen sind die einfachsten Konstrukte und werden in Verbindung mit bestimmten Schlüsselwörtern angegeben, um eine Qualifizierung für Klauselelemente bereitzustellen. Wenn alternative Optionen verfügbar sind, ist es üblich, dass eine von ihnen die Standardeinstellung ist, die verwendet wird, wenn für diese Option nichts angegeben ist. Zum Beispiel gibt die SELECT-Anweisung alle Zeilen zurück, die den Suchkriterien entsprechen, es sei denn, die DISTINCT-Option beschränkt die Ausgabe auf nicht duplizierte Zeilen.

Schlüsselwörter

Alle Wörter, die im SQL-Lexikon enthalten sind, sind Schlüsselwörter. Einige Schlüsselwörter sind reserviert, was bedeutet, dass ihre Verwendung als Bezeichner für Datenbankobjekte, Parameternamen oder Variablen in einigen oder allen Kontexten verboten ist. Nicht reservierte Schlüsselwörter können als Bezeichner verwendet werden, obwohl dies nicht empfohlen wird. Von Zeit zu Zeit können nicht reservierte Schlüsselwörter reserviert werden, wenn eine neue Sprachfunktion eingeführt wird.

Die folgende Anweisung wird beispielsweise ohne Fehler ausgeführt, da ABS zwar ein Schlüsselwort, aber kein reserviertes Wort ist.

CREATE TABLE T (ABS INT NOT NULL);

Im Gegenteil, die folgende Anweisung gibt einen Fehler zurück, da ADD sowohl ein Schlüsselwort als auch ein reserviertes Wort ist.

CREATE TABLE T (ADD INT NOT NULL);

Siehe die Liste der reservierten Wörter und Schlüsselwörter im Kapitel Reservierte Wörter und Schlüsselwörter.

2.3. Bezeichner

Alle Datenbankobjekte haben Namen, die oft als Identifier bezeichnet werden. Die maximale Bezeichnerlänge beträgt 63 Zeichen Zeichensatz UTF8 (252 Byte).

Es ist möglich, die tatsächliche maximale Identifier-Länge durch Konfiguration einzuschränken. Weitere Informationen finden Sie in den Firebird 4.0 Versionshinweisen. In dieser Sprachreferenz gehen wir von der Standardkonfiguration von 63 Zeichen (252 Byte) aus.

Als Bezeichner sind zwei Arten von Namen gültig: reguläre Namen, ähnlich den Variablennamen in regulären Programmiersprachen, und getrennte Namen, die für SQL spezifisch sind. Um gültig zu sein, muss jeder Bezeichnertyp einer Reihe von Regeln entsprechen, wie folgt:

2.3.1. Regeln für reguläre Objektbezeichner

  • Länge darf 63 Zeichen nicht überschreiten

  • Der Name muss mit einem alphabetischen 7-Bit-ASCII-Zeichen ohne Akzent beginnen. Es können weitere 7-Bit-ASCII-Buchstaben, Ziffern, Unterstriche oder Dollarzeichen folgen. Andere Zeichen, einschließlich Leerzeichen, sind nicht gültig. Bei dem Namen wird die Groß-/Kleinschreibung nicht beachtet, dh er kann in Groß- oder Kleinschreibung deklariert und verwendet werden. Somit sind aus Sicht des Systems die folgenden Namen gleich:

    fullname
    FULLNAME
    FuLlNaMe
    FullName
Reguläre Namenssyntax
<name> ::=
  <letter> | <name><letter> | <name><digit> | <name>_ | <name>$

<letter> ::= <upper letter> | <lower letter>

<upper letter> ::= A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M |
                   N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

<lower letter> ::= a | b | c | d | e | f | g | h | i | j | k | l | m |
                   n | o | p | q | r | s | t | u | v | w | x | y | z

<digit> ::= 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9

2.3.2. Regeln für getrennte Objektbezeichner

  • Länge darf 63 Zeichen im Zeichensatz UTF8 (252 Byte) nicht überschreiten. Bezeichner werden im Zeichensatz UTF8 gespeichert, dh Zeichen außerhalb des ASCII-Bereichs werden mit 2 bis 4 Byte gespeichert.

  • Der gesamte String muss in doppelte Anführungszeichen eingeschlossen werden, z.B. "anIdentifier"

  • Es kann jedes Zeichen aus dem UTF8-Zeichensatz enthalten, einschließlich Akzentzeichen, Leerzeichen und Sonderzeichen

  • Ein Bezeichner kann ein reserviertes Wort sein

  • Bei Bezeichnern mit Trennzeichen muss die Groß-/Kleinschreibung in allen Kontexten beachtet werden

  • Nachgestellte Leerzeichen in durch Trennzeichen getrennten Namen werden wie bei jeder Stringkonstanten entfernt

  • Begrenzte Bezeichner sind nur in Dialekt 3 verfügbar. Weitere Informationen zu Dialekten finden Sie unter SQL-Dialekte

Getrennte Namenssyntax
<delimited name> ::= "<permitted_character>[<permitted_character> ...]"

Ein durch Trennzeichen getrennter Bezeichner wie "FULLNAME" entspricht den regulären Bezeichnern FULLNAME, fullname, FullName und so weiter. Der Grund dafür ist, dass Firebird reguläre Bezeichner in Großbuchstaben speichert, unabhängig davon, wie sie definiert oder deklariert wurden. Begrenzte Bezeichner werden immer nach der genauen Schreibweise ihrer Definition oder Deklaration gespeichert. Somit unterscheidet sich "FullName" (quoted) von FullName (unquoted, d.h. regulär), das als FULLNAME in den Metadaten gespeichert wird.

2.4. Literale

Literale werden verwendet, um Daten direkt darzustellen. Beispiele für Standardtypen von Literalen sind:

integer        - 0, -34, 45, 0X080000000;
fixed-point    - 0.0, -3.14
floating-point - 3.23e-23;
string         - 'text', 'don''t!';
binary string  - x'48656C6C6F20776F726C64'
date           - DATE '2018-01-19';
time           - TIME '15:12:56';
timestamp      - TIMESTAMP '2018-01-19 13:32:02';
boolean        - true, false, unknown
null state     - null

Details zu Literalen für jeden Datentyp werden im Abschnitt Konstanten des Kapitels Allgemeine Sprachelemente behandelt.

2.5. Operatoren und Sonderzeichen

Eine Reihe von Sonderzeichen ist für die Verwendung als Operatoren oder Trennzeichen reserviert.

<special char> ::=
    <space> | " | % | & | ' | ( | ) | * | + | , | -
  | . | / | : | ; | < | = | > | ? | [ | ] | ^ | { | }

Einige dieser Zeichen können einzeln oder in Kombination als Operatoren (arithmetisch, string, logisch), als Trennzeichen für SQL-Befehle, als Anführungszeichen für Bezeichner und als Begrenzung von String-Literalen oder Kommentaren verwendet werden.

Operatorsyntax
<operator> ::=
    <string concatenation operator>
  | <arithmetic operator>
  | <comparison operator>
  | <logical operator>

<string concatentation operator> ::= "||"

<arithmetic operator> ::= * | / | + | - |

<comparison operator> ::=
    =  | <> | != | ~= | ^= | > | < | >= | <=
  | !> | ~> | ^> | !< | ~< | ^<

<logical operator> ::= NOT | AND | OR

Weitere Informationen zu Operatoren finden Sie unter Ausdrücke.

2.6. Bemerkungen

Kommentare können in SQL-Skripten, SQL-Anweisungen und PSQL-Modulen vorhanden sein. Ein Kommentar kann ein beliebiger Text sein, der vom Code-Autor angegeben wird und normalerweise verwendet wird, um zu dokumentieren, wie bestimmte Teile des Codes funktionieren. Der Parser ignoriert den Text von Kommentaren.

Firebird unterstützt zwei Arten von Kommentaren: block und in-line.

Syntax
<comment> ::= <block comment> | <single-line comment>

<block comment> ::=
  /* <character>[<character> …] */

<single-line comment> ::=
  -- <character>[<character> …]<end line>

Blockkommentare beginnen mit dem Zeichenpaar /* und enden mit dem Zeichenpaar */. Text in Blockkommentaren kann beliebig lang sein und mehrere Zeilen belegen.

Inline-Kommentare beginnen mit einem Bindestrich-Paar -- und werden bis zum Ende der aktuellen Zeile fortgesetzt.

Beispiele
CREATE PROCEDURE P(APARAM INT)
  RETURNS (B INT)
AS
BEGIN
  /* This text will be ignored during the execution of the statement
     since it is a comment
  */
  B = A + 1; -- In-line comment
  SUSPEND;
END

3. Datentypen und Untertypen

Daten verschiedener Art werden verwendet, um:

  • Spalten in einer Datenbanktabelle in der CREATE TABLE-Anweisung definieren oder Spalten mit ALTER TABLE ändern

  • deklarieren oder ändern Sie eine Domäne mit den Anweisungen CREATE DOMAIN oder ALTER DOMAIN

  • lokale Variablen in Stored Procedures, PSQL-Blöcken und Triggern deklarieren und Parameter in Stored Procedures angeben

  • Argumente und Rückgabewerte indirekt angeben, wenn externe Funktionen deklariert werden (UDFs — benutzerdefinierte Funktionen)

  • Argumente für die Funktion CAST() bereitstellen, wenn Daten explizit von einem Typ in einen anderen konvertiert werden

Tabelle 1. Übersicht der Datentypen
Name Größe Präzision & Grenzen Beschreibung

BIGINT

64 Bits

Von -263 bis (263 - 1)

64-Bit-Ganzzahl mit Vorzeichen. Dieser Datentyp ist nur in Dialekt 3 verfügbar

BINARY(n)

n Byte

von 1 bis 32.767 Byte

Ein binärer Datentyp mit fester Länge; Synonym für CHAR(n) CHARACTER SET OCTETS Werte, die kürzer als die angegebene Länge sind, werden bis zur angegebenen Länge mit NULL aufgefüllt. Wenn die Anzahl der Zeichen nicht angegeben ist, wird standardmäßig 1 verwendet.

BLOB

unterschiedlich

Die Größe eines BLOB-Segments ist auf 64K begrenzt. Die maximale Größe eines BLOB-Feldes sind 4GB.

Ein Datentyp mit dynamisch unterschiedlicher Größe für die Ablage von großen Datenmengen, wie z.B. Bilder, Texte, Audiodaten. Die strukturelle Basiseinheit is das Segment. Der BLOB-Untertyp definiert dessen Inhalt.

BOOLEAN

8 Bits

false, true, unknown

Boolean-Datentyp

CHAR(n), CHARACTER(n)

n Zeichen. Größe in Bytes abhängig von der Encodierung, der Anzahl Bytes pro Zeichen

von 1 bis 32,767 Bytes

Ein Zeichendatentyp mit fester Länge. Werte, die kürzer als die angegebene Länge sind, werden mit Leerzeichen (NULL für Zeichensatz OCTETS) bis zur angegebenen Länge aufgefüllt. Wenn die Anzahl der Zeichen nicht angegeben ist, wird standardmäßig 1 verwendet.

DATE

32 Bits

von 01.01.0001 AD bis 31.12.9999 AD

Nur Datum, kein Zeitelement

DECFLOAT (dec_prec)

64 Bits oder 128 Bits

dec_prec = 16 oder 34, definiert die Anzahl der Dezimalstellen

Dezimaler Gleitkommatyp

DECIMAL (precision, scale)

Varying (16, 32, 64 oder 128 Bits)

precision = von 1 bis 18, legt die mindestmögliche Anzahl zu speichernder Ziffern fest; _scale) = von 0 bis 38, gibt die Anzahl der Nachkommastellen an.

Eine Kommazahl mit scale Nachkommastellen. scale muss kleiner oder gleich -precision_ sein. Beispiel: NUMERIC(10,3) ist eine Zahl im Format: ppppppp.sss

DOUBLE PRECISION

64 Bits

2.225 * 10-308 bis 1.797 * 10308

Doppelte Präzision nach IEEE, ~15 Stellen, zuverlässige Größe hängt von der Plattform ab.

FLOAT

32 Bits

1.175 * 10-38 bis 3.402 * 1038

Einfache Präzision nach IEEE, ~7 Stellen

FLOAT (bin_prec)

32 Bits oder 64 Bits

bin_prec Binärpräzision

Binäre Genauigkeit 1 - 24: Synonym für FLOAT (32-Bit einfache Genauigkeit)
25 - 53: Synonym für DOUBLE PRECISION (64-Bit doppelte Genauigkeit)

INTEGER, INT

32 Bits

-2.147.483.648 up to 2.147.483.647

32-Bit-Ganzzahlen mit Vorzeichen

INT128

128 Bits

von -2127 bis (2127 - 1)

128-Bit-Ganzzahlen mit Vorzeichen

NUMERIC (precision, scale)

Unterschiedlich (16, 32, 64 oder 128 Bits)

precision = von 1 bis 38, legt die genaue Anzahl zu speichernder Stellen fest; scale = von 0 bis 38, legt die Anzahl der Nachkommastellen fest.

Eine Kommazahl mit scale Nachkommastellen. scale muss kleiner oder gleich -precision_ sein. Beispiel: NUMERIC(10,3) ist eine Zahl im Format: ppppppp.sss

REAL

32 Bits

 

Synonym für FLOAT

SMALLINT

16 Bits

-32.768 bis 32.767

Ganzzahlen mit Vorzeichen (word)

TIME [WITHOUT TIME ZONE]

4 Bytes

0:00 bis 23:59:59.9999

Tageszeit. Kann nicht zum Spiechern von Zeitintervallen verwendet werden.

TIME WITH TIME ZONE

6 Bytes

0:00 bis 23:59:59.9999

Tageszeit mit entweder einem Zeitzonen-Offset oder einer benannten Zone. Es kann nicht zum Speichern eines Zeitintervalls verwendet werden.

TIMESTAMP [WITHOUT TIME ZONE]

8 Bytes

Von Anfang des Tages 01.01.0001 AD bis Ende des Tages 31.12.9999 AD

Datum und Uhrzeit eines Tages

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

10 Bytes

Von Beginn des Tages 0001-01-01 n. Chr. bis Ende des Tages 9999-12-31 n. Chr.

Datum und Uhrzeit mit entweder einem Zeitzonen-Offset oder einer benannten Zone.

VARBINARY(n), BINARY VARYING(n)

n bytes

from 1 to 32,765 bytes

Variable length string type; synonym for VARCHAR(n) CHARACTER SET OCTETS. The total size cannot be larger than (32KB-3). The two leading bytes store the declared length. There is no default size: the n argument is mandatory. Leading and trailing NUL characters are stored, and they are not trimmed, except for those trailing characters that are past the declared length.

VARCHAR(n), CHAR VARYING, CHARACTER VARYING

n Zeichen. Größe in Bytes, abhängig von der Enkodierung, der Anzahl von Bytes für ein Zeichen

von 1 bis 32,765 Bytes

String-Typ mit variabler Länge. Die Gesamtgröße der Zeichen in Byte darf unter Berücksichtigung ihrer Codierung nicht größer als (32 KB-3) sein. Die beiden führenden Bytes speichern die angegebene Länge. Es gibt keine Standardgröße: Das Argument n ist obligatorisch. Führende und nachgestellte Leerzeichen werden gespeichert und nicht abgeschnitten, mit Ausnahme der nachfolgenden Zeichen, die die angegebene Länge überschreiten.

Hinweis zu Daten

Beachten Sie, dass eine Zeitreihe, bestehend aus Daten der letzten Jahrhunderte, verarbeitet wird, ohne auf historische Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen. Dennoch ist der Gregorianische Kalender komplett anwendbar.

3.1. Ganzzahlen-Datentypen

Die Datentypen SMALLINT, INTEGER, BIGINT und INT128 werden für Ganzzahlen verschiedener Präzisionen in Dialekt 3 verwendet. Firebird unterstützt keine vorzeichenlosen (unsigned) Integer.

3.1.1. SMALLINT

Der 16-Bit-Datentyp "SMALLINT" dient der kompakten Datenspeicherung von Integer-Daten, für die nur ein enger Bereich möglicher Werte benötigt wird. Zahlen vom Typ SMALLINT liegen im Bereich von -216 bis 216 - 1, also von -32.768 bis 32.767.

SMALLINT-Beispiele
CREATE DOMAIN DFLAG AS SMALLINT DEFAULT 0 NOT NULL
  CHECK (VALUE=-1 OR VALUE=0 OR VALUE=1);

CREATE DOMAIN RGB_VALUE AS SMALLINT;

3.1.2. INTEGER

Der Datentyp INTEGER ist eine 32-Bit-Ganzzahl. Die Kurzbezeichnung des Datentyps lautet 'INT'. Zahlen vom Typ INTEGER liegen im Bereich von -232 bis 232 - 1, also von -2.147.483.648 bis 2.147.483.647.

INTEGER-Beispiele
CREATE TABLE CUSTOMER (
  CUST_NO INTEGER NOT NULL,
  CUSTOMER VARCHAR(25) NOT NULL,
  CONTACT_FIRST VARCHAR(15),
  CONTACT_LAST VARCHAR(20),
  ...
    PRIMARY KEY (CUST_NO) )

3.1.3. BIGINT

BIGINT ist ein SQL:99-kompatibler 64-Bit-Integer-Datentyp, der nur in Dialect 3 verfügbar ist.

Zahlen des Typs 'BIGINT' liegen im Bereich von -263 bis 263 - 1, oder von -9.223.372.036.854.775.808 bis 9.223.372.036.854.775.807.

3.1.4. INT128

'INT128' ist ein 128-Bit-Integer-Datentyp. Dieser Typ ist im SQL-Standard nicht definiert.

Zahlen vom Typ 'INT128' liegen im Bereich von -2127 bis 2127 - 1.

3.1.5. Hexadezimales Format für Ganzzahlen

Ab Firebird 2.5 können Konstanten der drei Integer-Typen im hexadezimalen Format mit 9 bis 16 hexadezimalen Stellen für BIGINT bzw. 1 bis 8 Stellen für INTEGER angegeben werden. Die Hex-Darstellung zum Schreiben in SMALLINT wird nicht explizit unterstützt, aber Firebird wandelt eine Hex-Zahl bei Bedarf transparent in SMALLINT um, sofern sie in den negativen und positiven SMALLINT-Bereich fällt.

Die hexadezimalen Integer-Literale unterstützen derzeit keine 'INT128'-Werte.

Die Verwendung und die numerischen Wertebereiche der hexadezimalen Notation werden in der Diskussion zu Zahlenkonstanten im Kapitel Allgemeine Sprachelemente genauer beschrieben.

Beispiele mit Integer-Typen
CREATE TABLE WHOLELOTTARECORDS (
  ID BIGINT NOT NULL PRIMARY KEY,
  DESCRIPTION VARCHAR(32)
);

INSERT INTO MYBIGINTS VALUES (
  -236453287458723,
  328832607832,
  22,
  -56786237632476,
  0X6F55A09D42,       -- 478177959234
  0X7FFFFFFFFFFFFFFF, -- 9223372036854775807
  0XFFFFFFFFFFFFFFFF, -- -1
  0X80000000,         -- -2147483648, ein INTEGER
  0X080000000,        -- 2147483648, ein BIGINT
  0XFFFFFFFF,         -- -1, ein INTEGER
  0X0FFFFFFFF         -- 4294967295, ein BIGINT
);

Die hexadezimalen INTEGERs im obigen Beispiel werden automatisch in BIGINT umgewandelt, bevor sie in die Tabelle eingefügt werden. Dies geschieht jedoch nach der Zahlenwert ermittelt wurde, also werden 0x80000000 (8 Stellen) und 0x080000000 (9 Stellen) als unterschiedliche BIGINT Werte gespeichert.

3.2. Gleitkomma-Datentypen

Firebird unterstützt zwei Arten von Gleitkomma-Datentypen: ungefähre oder binäre Gleitkomma-Datentypen (FLOAT und DOUBLE PRECISION) und dezimale Gleitkomma-Typen (DECFLOAT).

3.2.1. Ungefähre Gleitkomma-Datentypen

Ungefähre Gleitkomma-Datentypen werden in einem IEEE 754-Binärformat gespeichert, das Vorzeichen, Exponent und Mantisse umfasst. Die Genauigkeit ist dynamisch und entspricht dem physischen Speicherformat des Werts, das genau 4 Byte für den Typ FLOAT und 8 Byte für DOUBLE PRECISION beträgt.

Angesichts der Besonderheiten beim Speichern von Gleitkommazahlen in einer Datenbank werden diese Datentypen nicht zum Speichern von Gelddaten empfohlen. Aus den gleichen Gründen werden Spalten mit Gleitkommadaten nicht für die Verwendung als Schlüssel oder für die Anwendung von Eindeutigkeitsbeschränkungen empfohlen.

Zum Testen von Daten in Spalten mit Gleitkomma-Datentypen sollten Ausdrücke anhand eines Bereichs, beispielsweise BETWEEN, prüfen, anstatt nach genauen Übereinstimmungen zu suchen.

Bei der Verwendung dieser Datentypen in Ausdrücken ist bei der Rundung der Auswertungsergebnisse äußerste Vorsicht geboten.

FLOAT
Datentyp-Deklarationsformat
FLOAT [(bin_prec)]
Tabelle 2. FLOAT-Datentypparameter
Parameter Beschreibung

bin_prec

Genauigkeit in Binärziffern, Standard ist 24

1 - 24: 32-Bit einfache Genauigkeit 25 - 53: 64-Bit doppelte Genauigkeit

Der Datentyp FLOAT ist standardmäßig ein 32-Bit-Gleitkommatyp mit einfacher Genauigkeit mit einer ungefähren Genauigkeit von 7 Dezimalstellen nach dem Komma (24 Binärstellen). Um die Sicherheit der Lagerung zu gewährleisten, verlassen Sie sich auf eine Genauigkeit von 6 Dezimalstellen.

Die Syntax FLOAT(bin_prec) wurde in Firebird 4.0 eingeführt und verhält sich wie folgt:

  • 1 <= _bin_prec <= 23: 32 Bit einfache Genauigkeit (Synonym für FLOAT)

  • 25 <= _bin_prec <= 53: 64 Bit doppelte Genauigkeit (Synonym für DOUBLE PRECISION)

Das Verhalten von FLOAT (ohne explizite Genauigkeit) verhält sich wie der SQL-Standardtyp REAL.

Kompatibilitätshinweise
  • Firebird 3.0 und früher unterstützten FLOAT(dec_prec), wobei dec_prec die ungefähre Genauigkeit in Dezimalstellen war, wobei 0 <= dec_prec <= 7 auf 32-Bit-Einfachgenauigkeit und P > 7 abgebildet bis 64-Bit-Doppelgenauigkeit. Diese Syntax wurde nie dokumentiert.

  • Für bin_prec in FLOAT(bin_prec) werden die Werte 1 <= bin_prec <= 24 alle als bin_prec = 24 behandelt, Werte 25 <= bin_prec +<= + 53 werden alle als bin_prec = 53 behandelt.

  • Die meisten Firebird-Tools behandeln FLOAT(1) - FLOAT(24) als FLOAT und FLOAT(25) - FLOAT(53) als DOUBLE PRECISION.

REAL
Datentyp-Deklarationsformat
REAL

Der Datentyp REAL ist ein Synonym für FLOAT und wird aus Gründen der Syntaxkompatibilität bereitgestellt. Wenn es zum Definieren einer Spalte oder eines Parameters verwendet wird, ist es nicht von der Verwendung von FLOAT oder FLOAT(1) - FLOAT(24) zu unterscheiden.

Kompatibilitätshinweis
  • REAL ist seit Firebird 1.0 und noch früher als Synonym für FLOAT verfügbar, wurde aber nie dokumentiert.

  • Die meisten Firebird-Tools melden FLOAT als REAL.

DOUBLE PRECISION
Datentyp-Deklarationsformat
DOUBLE PRECISION

Der Datentyp DOUBLE PRECISION wird mit einer ungefähren Genauigkeit von 15 Stellen gespeichert.

Kompatibilitätshinweise
  • Firebird hat auch die — bisher undokumentierten — Synonyme für DOUBLE PRECISION: LONG FLOAT und LONG FLOAT(bin_prec), mit 1 <= bin_prec <= 53.

    Diese nicht standardmäßigen Typennamen sind veraltet und werden möglicherweise in einer zukünftigen Firebird-Version entfernt.

  • Firebird 3.0 und früher unterstützten LONG FLOAT(dec_prec), wobei dec_prec die ungefähre Genauigkeit in Dezimalstellen war, wobei jeder Wert für dec_prec auf 64-Bit-Doppelgenauigkeit abgebildet wurde.

3.2.2. Dezimale Gleitkommatypen

Dezimale Gleitkommazahlen werden in einem IEEE 754-Dezimalformat gespeichert, das Vorzeichen, Exponent und Koeffizient umfasst. Im Gegensatz zu den ungefähren Gleitkomma-Datentypen beträgt die Genauigkeit entweder 16 oder 34 Dezimalstellen.

DECFLOAT
Datentyp-Deklarationsformat
DECFLOAT [(precision)]
Tabelle 3. DECFLOAT-Datentypparameter
Parameter Beschreibung

precision

Genauigkeit in Dezimalstellen, entweder 16 oder 34. Standard ist 34.

DECFLOAT ist ein SQL:2016 standardkonformer numerischer Typ, der Gleitkommazahlen präzise speichert (dezimaler Gleitkommatyp), im Gegensatz zu FLOAT oder DOUBLE PRECISION, die eine binäre Annäherung an die angebliche Genauigkeit bieten.

Der Typ wird als IEEE 754-Standardtypen Decimal64 (DECFLOAT(16)) oder Decimal128 (DECFLOAT(34)) gespeichert und übertragen.

Alle Zwischenrechnungen werden mit 34-stelligen Werten durchgeführt.

16-stellig und 34-stellig

Die “16” und “34” beziehen sich auf die maximale Genauigkeit in 10er-Basis-Stellen. Siehe auch https://en/wikipedia.org/wiki/iEEE_754#Basic_and_interchange_formats for a comprehensive table.

Tabelle 4. Wertebereich
Typ Höchste Präzision Geringste Präzision Maximaler Exponent Kleinster Wert Größter Wert

DECFLOAT(16)

16

-383

+384

1E-398

9.9..9E+384

DECFLOAT(34)

34

-6143

+6144

1E-6176

9.9..9E+6144

Beachten Sie, dass, obwohl der kleinste Exponent für DECFLOAT(16) -383 ist, der kleinste Wert einen Exponenten von -398 hat, aber 15 Stellen weniger. Und ähnlich für DECFLOAT(34) ist der kleinste Exponent -6143, aber der kleinste Wert hat einen Exponenten von -6176, aber 33 Stellen weniger. Der Grund dafür ist, dass die Präzision "geopfert" wurde, um einen kleineren Wert speichern zu können.

Dies ergibt sich aus der Speicherung des Wertes: als Dezimalwert mit 16 oder 34 Stellen und einem Exponenten. Zum Beispiel wird '1.234567890123456e-383' tatsächlich als Koeffizient '1234567890123456' und Exponent '-398' gespeichert, während '1E-398' als Koeffizient '1', Exponent '-398' gespeichert wird.

Verhalten von DECFLOAT-Operationen

Das Verhalten von DECFLOAT-Operationen in einer Sitzung, insbesondere Rundungs- und Fehlerverhalten, kann mit der Management-Anweisung SET DECFLOAT konfiguriert werden.

Länge der DECFLOAT-Literale

Es ist möglich, DECFLOAT(34)-Werte in ungefähren numerischen Literalen auszudrücken, jedoch nur für Werte mit einer Mantisse von 20 oder mehr Stellen oder einem absoluten Exponenten größer als 308. Wissenschaftliche Notationsliterale mit weniger Ziffern oder einem kleineren absoluten Exponenten sind DOUBLE PRECISION-Literale. Genaue numerische Literale mit 40 oder mehr Stellen – tatsächlich 39 Stellen, wenn sie größer als der maximale INT128-Wert sind – werden auch als DECFLOAT(34) behandelt.

Alternativ können Sie ein String-Literal verwenden und explizit in den gewünschten DECFLOAT-Typ umwandeln.

Die Länge der DECFLOAT-Literale darf 1024 Zeichen nicht überschreiten. Für größere Werte ist eine wissenschaftliche Schreibweise erforderlich. Zum Beispiel kann 0.0<1020 Nullen>11 nicht als Literal verwendet werden, das Äquivalent in wissenschaftlicher Schreibweise 1.1E-1022 ist gültig. Ähnlich kann '10<1022 Nullen>0' als '1.0E1024' dargestellt werden. Literale mit mehr als 34 signifikanten Stellen werden mit dem Rundungsmodus DECFLOAT der Sitzung gerundet.

DECFLOAT und Funktionen
Verwendung mit Standardfunktionen

Eine Reihe von Standardskalarfunktionen können mit Ausdrücken und Werten vom Typ DECFLOAT verwendet werden. Sie sind:

ABS

CEILING

EXP

FLOOR

LN

LOG

LOG10

POWER

SIGN

SQRT

Die Aggregatfunktionen SUM, AVG, MAX und MIN arbeiten mit DECFLOAT-Daten, ebenso wie alle Statistikaggregate (einschließlich aber nicht beschränkt auf STDDEV oder CORR).

Spezielle Funktionen für DECFLOAT

Firebird unterstützt vier Funktionen, die speziell für die Unterstützung von DECFLOAT-Daten entwickelt wurden:

COMPARE_DECFLOAT

vergleicht zwei DECFLOAT-Werte, um gleich, unterschiedlich oder ungeordnet zu sein

NORMALIZE_DECFLOAT

nimmt ein einzelnes DECFLOAT-Argument und gibt es in seiner einfachsten Form zurück

QUANTIZE

nimmt zwei DECFLOAT-Argumente und gibt das erste Argument skaliert mit dem zweiten Wert als Muster zurück

TOTALORDER

führt einen genauen Vergleich mit zwei DECFLOAT-Werten durch

Detaillierte Beschreibungen finden Sie im Abschnitt Spezialfunktionen für DECFLOAT des Kapitels Eingebaute Skalarfunktionen.

3.3. Festkomma-Datentypen

Festkomma-Datentypen stellen die Vorhersagbarkeit von Multiplikations- und Divisionsoperationen sicher und machen sie zur ersten Wahl zum Speichern von Geldwerten. Firebird implementiert zwei Festkomma-Datentypen: NUMERIC und DECIMAL. Beide Typen begrenzen laut Norm die gespeicherte Zahl auf die angegebene Skala (die Anzahl der Nachkommastellen).

Unterschiedliche Behandlungen begrenzen die Genauigkeit für jeden Typ: Die Genauigkeit für NUMERIC-Spalten ist genau „wie deklariert“, während DECIMAL-Spalten Zahlen akzeptieren, deren Genauigkeit mindestens der Deklaration entspricht.

Das Verhalten von NUMERIC und DECIMAL in Firebird entspricht dem SQL-Standard DECIMAL; die Genauigkeit entspricht mindestens der Deklaration.

Beispielsweise definiert NUMERIC(4, 2) eine Zahl, die insgesamt aus vier Ziffern besteht, einschließlich zweier Nachkommastellen; das heißt, er kann bis zu zwei Ziffern vor dem Punkt und nicht mehr als zwei Ziffern nach dem Punkt haben. Wird in eine Spalte mit dieser Datentypdefinition die Zahl 3.1415 geschrieben, wird der Wert 3.14 in der Spalte NUMERIC(4, 2) gespeichert.

Die Deklarationsform für Festkommadaten, zB NUMERIC(p, s), ist beiden Typen gemeinsam. Es ist wichtig zu wissen, dass das Argument s in dieser Vorlage scale ist und nicht “eine Anzahl von Stellen nach dem Komma”. Das Verständnis des Mechanismus zum Speichern und Abrufen von Festkommadaten sollte dabei helfen, zu veranschaulichen, warum: Zum Speichern wird die Zahl mit 10s (10 hoch s) multipliziert und in eine ganze Zahl umgewandelt; beim Lesen wird die ganze Zahl zurückkonvertiert.

Die Methode zum Speichern von Festkommadaten in der Datenbank hängt von mehreren Faktoren ab: Deklarierte Genauigkeit, Datenbankdialekt, Deklarationstyp.

Tabelle 5. Methode der physischen Speicherung für Festkommazahlen
Skalierung Datentyp Dialekt 1 Dialekt 3

1 - 4

NUMERIC

SMALLINT

SMALLINT

1 - 4

DECIMAL

INTEGER

INTEGER

5 - 9

NUMERIC oder DECIMAL

INTEGER

INTEGER

10 - 18

NUMERIC oder DECIMAL

DOUBLE PRECISION

BIGINT

19 - 38

NUMERIC oder DECIMAL

INT128

INT128

Numeriken mit einer Genauigkeit von weniger als 19 Stellen verwenden SMALLINT, INTEGER, BIGINT oder DOUBLE PRECISION als Basisdatentyp, abhängig von der Anzahl der Stellen und dem SQL-Dialekt. Wenn die Genauigkeit zwischen 19 und 38 Stellen liegt, wird eine 128-Bit-Ganzzahl für den internen Speicher verwendet, und die tatsächliche Genauigkeit wird immer auf die vollen 38 Stellen erweitert.

Bei komplexen Berechnungen werden diese Ziffern intern in DECFLOAT(34) umgewandelt. Das Ergebnis verschiedener mathematischer Operationen, wie LOG(), EXP() und so weiter, und Aggregatfunktionen, die ein hochpräzises numerisches Argument verwenden, ist DECFLOAT(34).

3.3.1. NUMERIC

Datentyp-Deklarationsformat
  NUMERIC
| NUMERIC(precision)
| NUMERIC(precision, scale)
Tabelle 6. NUMERIC-Typparameter
Parameter Beschreibung

precision

Präzision zwischen 1 und 38. Standardmäßig auf 9.

scale

Skala, zwischen 0 und precision. Standardmäßig auf 0.

Speicherbeispiele

Zusätzlich zu der obigen Erklärung speichert Firebird NUMERIC-Daten gemäß der deklarierten precision und scale. Einige weitere Beispiele sind:

NUMERIC(4) gespeichert als SMALLINT (genaue Daten)
NUMERIC(4,2)               SMALLINT (Daten * 102)
NUMERIC(10,4) (Dialekt 1)  DOUBLE PRECISION
              (Dialekt 3)  BIGINT (Daten * 104)
NUMERIC(38,6)              INT128 (Daten * 106)

Denken Sie immer daran, dass das Speicherformat von der Genauigkeit abhängt. Zum Beispiel definieren Sie den Spaltentyp als NUMERIC(2,2) unter der Annahme, dass sein Wertebereich -0,99…​0,99 beträgt. Der tatsächliche Wertebereich für die Spalte beträgt jedoch -327,68…​327,67, was darauf zurückzuführen ist, dass der Datentyp NUMERIC(2,2) im SMALLINT-Format gespeichert ist. Im Speicher sind die Datentypen NUMERIC(4,2), NUMERIC(3,2) und NUMERIC(2,2) tatsächlich gleich. Das heißt, wenn Sie wirklich Daten in einer Spalte mit dem Datentyp NUMERIC(2,2) speichern und den Bereich auf -0,99…​0,99 begrenzen möchten, müssen Sie dafür eine Einschränkung erstellen.

3.3.2. DECIMAL

Datendeklarationsformat
  DECIMAL
| DECIMAL(precision)
| DECIMAL(precision, scale)
Tabelle 7. DECIMAL-Typparameter
Parameter Beschreibung

precision

Präzision zwischen 1 und 38. Standardmäßig auf 9.

scale

Skala, zwischen 0 und precision. Standardmäßig auf 0.

Speicherbeispiele

Das Speicherformat in der Datenbank für DECIMAL ist NUMERIC sehr ähnlich, mit einigen Unterschieden, die anhand einiger weiterer Beispiele leichter zu erkennen sind:

NUMERIC(4) gespeichert als SMALLINT (genaue Daten)
NUMERIC(4,2)               SMALLINT (Daten * 102)
NUMERIC(10,4) (Dialekt 1)  DOUBLE PRECISION
              (Dialekt 3)  BIGINT (Daten * 104)
NUMERIC(38,6)              INT128 (Daten * 106)

3.4. Datentypen für Datum und Uhrzeit

Die Datentypen DATE, TIME und TIMESTAMP werden verwendet, um mit Daten zu arbeiten, die Datums- und Uhrzeitangaben enthalten.

Firebird 4.0 führt Zeitzonenunterstützung ein und verwendet die Typen TIME WITH TIME ZONE und TIMESTAMP WITH TIME ZONE. In dieser Sprachreferenz verwenden wir TIME und TIMESTAMP, um auf die spezifischen Typen ohne Zeitzone zu verweisen – TIME [WITHOUT TIME ZONE] und TIMESTAMP [WITHOUT TIME ZONE] – wie auch auf die Typen mit Zeitzone. Welche wir meinen, ist normalerweise aus dem Kontext klar.

Die Datentypen ZEIT OHNE ZEITZONE, ZEITSTAMP OHNE ZEITZONE und DATUM sind so definiert, dass sie die Sitzungszeitzone bei der Konvertierung von oder in eine ZEIT MIT ZEITZONE oder ZEITSTAMP MIT ZEITZONE verwenden. TIME und TIMESTAMP sind gleichbedeutend mit ihren jeweiligen OHNE ZEITZONE-Datentypen.

Dialekt 3 unterstützt alle fünf Typen, während Dialekt 1 nur DATE hat. Der DATE-Typ in Dialekt 3 bedeutet “nur Datum”, während der DATE-Typ von Dialekt 1 sowohl Datum als auch Uhrzeit speichert, was TIMESTAMP in Dialekt 3 entspricht. Dialekt 1 hat keinen Typ “nur Datum”.

Dialekt 1 DATE Daten können alternativ als TIMESTAMP definiert werden und dies wird für neue Definitionen in Dialekt 1 Datenbanken empfohlen.

  1. Sekundenbruchteile Wenn Sekundenbruchteile in Datums- und Zeitdatentypen gespeichert sind, speichert Firebird sie auf Zehntausendstelsekunden. Wenn eine niedrigere Granularität bevorzugt wird, kann der Bruchteil in Dialekt-3-Datenbanken von ODS 11 oder höher explizit als Tausendstel, Hundertstel oder Zehntelsekunde oder Sekunde angegeben werden.

Einige nützliche Kenntnisse über die Präzision im Sekundenbereich

Der Zeitteil von TIME oder TIMESTAMP ist ein 4-Byte-WORD, mit Platz für Dezimillisekunden-Genauigkeit und Zeitwerte werden als die Anzahl der seit Mitternacht verstrichenen Dezimillisekunden gespeichert. Die tatsächliche Genauigkeit von Werten, die in Zeit(stempel)-Funktionen und -Variablen gespeichert oder daraus gelesen werden, beträgt:

  • CURRENT_TIME und LOCALTIME sind standardmäßig auf Sekunden genau und kann mit CURRENT_TIME (0|1|2|3) bis auf Millisekunden genau angegeben werden

  • CURRENT_TIMESTAMP und LOCALTIMESTAMP sind standardmäßig auf Millisekunden genau. Die Genauigkeit von Sekunden bis Millisekunden kann mit CURRENT_TIMESTAMP (0|1|2|3) oder LOCALTIMESTAMP (0|1|2|3) angegeben werden

  • Das Literal 'NOW' hat standardmäßig eine Genauigkeit von Millisekunden

  • Die Funktion DATEADD() unterstützt mit MILLISECOND . eine Genauigkeit von bis zu Dezi-Millisekunden

  • Funktion DATEDIFF() unterstützt nur bis zu Millisekunden Genauigkeit

  • Die Funktion EXTRACT() gibt mit den Argumenten SECOND und MILLISECOND eine Genauigkeit von Dezi-Millisekunden zurück

  • die Operatoren ‘+’ und ‘-’ arbeiten mit Dezimillisekunden-Präzision.

Die Genauigkeit von Dezi-Millisekunden ist selten und wird nicht von allen Treibern und Zugriffskomponenten unterstützt. Die beste Annahme aus all dem ist, dass, obwohl Firebird TIME und die TIMESTAMP-Zeitteilwerte als die Anzahl der seit Mitternacht verstrichenen Dezi-Millisekunden (10-4 Sekunden) speichert, die tatsächliche Genauigkeit variieren kann von Sekunden bis Millisekunden.

Speicherung von Zeitzonentypen

Die Zeitzonentypen werden als Werte bei UTC (Offset 0) gespeichert, wobei die Struktur von TIME oder TIMESTAMP + zwei zusätzliche Bytes für Zeitzoneninformationen verwendet wird (entweder ein Offset in Minuten oder die ID einer benannten Zeit Zone). Das Speichern als UTC ermöglicht es Firebird, zwei Werte in verschiedenen Zeitzonen zu indizieren und zu vergleichen.

Das Speichern bei UTC hat einige Fallstricke:

  • Wenn Sie benannte Zonen verwenden und sich die Zeitzonenregeln für diese Zone ändern, bleibt die UTC-Zeit gleich, aber die Ortszeit in der benannten Zone kann sich ändern.

  • Für TIME WITH TIME ZONE gilt für die Berechnung eines Zeitzonen-Offsets für eine benannte Zone, um die lokale Zeit in der Zone zu erhalten, die am 1. Januar 2020 gültigen Regeln, um einen stabilen Wert zu gewährleisten. Dies kann zu unerwarteten oder verwirrenden Ergebnissen führen.

  • Wenn sich die Regeln einer benannten Zeitzone ändern, kann ein Wert im betroffenen Datumsbereich länger mit dem beabsichtigten Wert übereinstimmen, wenn sich der tatsächliche Offset in dieser benannten Zone ändert.

3.4.1. DATE

Syntax
DATE

Der Datentyp DATE in Dialect 3 speichert nur das Datum ohne Uhrzeit. Der verfügbare Bereich zum Speichern von Daten reicht vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 9999.

Dialekt 1 hat keinen Typ “nur Datum”.

In Dialekt 1 erhalten Datumsliterale ohne Zeitteil sowie Umwandlungen von Datumsmnemoniken 'TODAY', 'YESTERDAY' und 'TOMORROW' automatisch einen Nullzeitteil.

Wenn es Ihnen aus irgendeinem Grund wichtig ist, ein Dialekt-1-Zeitstempelliteral mit einem expliziten Zeitteil Null zu speichern, akzeptiert die Engine ein Literal wie '2016-12-25 00:00:00.0000'. Allerdings hätte '2016-12-25' genau den gleichen Effekt, mit weniger Tastenanschlägen!

3.4.2. TIME

Syntax
TIME [{ WITHOUT | WITH } TIME ZONE]

Für die reine Zeit TIME, ist WITHOUT TIME ZONE.

Der Datentyp TIME ist nur in Dialekt 3 verfügbar. Es speichert die Tageszeit im Bereich von 00:00:00.0000 bis 23:59:59,9999.

Wenn Sie den Zeitteil von DATE in Dialekt 1 benötigen, können Sie die EXTRACT-Funktion verwenden.

Beispiele für die Verwendung von EXTRACT()
EXTRACT (HOUR FROM DATE_FIELD)
EXTRACT (MINUTE FROM DATE_FIELD)
EXTRACT (SECOND FROM DATE_FIELD)

Siehe auch EXTRACT()-Funktion im Kapitel Eingebaute Funktionen.

TIME [WITHOUT TIME ZONE]

TIME (oder Synonym TIME WITHOUT TIME ZONE) repräsentiert eine Zeit ohne Zeitzoneninformationen.

TIME WITH TIME ZONE

TIME WITH TIME ZONE repräsentiert eine Zeit mit Zeitzoneninformationen (entweder ein Offset oder eine benannte Zone).

Firebird verwendet die ICU-Implementierung der IANA-Zeitzonendatenbank für benannte Zonen.

Beispiele mit EXTRACT()
EXTRACT (TIMEZONE_HOUR FROM TIME_TZ_FIELD)
EXTRACT (TIMEZONE_MINUTE FROM TIME_TZ_FIELD)

3.4.3. TIMESTAMP

Syntax
TIMESTAMP [{ WITHOUT | WITH } TIME ZONE]

Für den reinen Zeitstempel TIMESTAMP, ist WITHOUT TIME ZONE vorgesehen.

Der Datentyp TIMESTAMP ist in Dialekt 3 und Dialekt 1 verfügbar. Es besteht aus zwei 32-Bit-Wörtern – einem Datumsteil und einem Zeitteil – um eine Struktur zu bilden, die sowohl Datum als auch Uhrzeit speichert. Es ist das gleiche wie der Typ DATE in Dialekt 1.

Die Funktion EXTRACT funktioniert mit TIMESTAMP genauso gut wie mit dem Dialekt 1 DATE-Typ.

TIMESTAMP [WITHOUT TIME ZONE]

TIMESTAMP (oder das Synonym TIMESTAMP WITHOUT TIME ZONE) repräsentiert Zeit und Datum ohne eine Zeitzoneninformation.

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

TIMESTAMP WITH TIME ZONE repräsentiert eine Zeit mit einer Zeitzoneninformation (als Offset oder benannte Zone).

3.4.4. Sitzungszeitzone

Wie der Name schon sagt, kann die Sitzungszeitzone für jeden Datenbankanhang unterschiedlich sein. Sie kann explizit im DPB mit dem Item isc_dpb_session_time_zone gesetzt werden; andernfalls verwendet es standardmäßig dieselbe Zeitzone wie das Betriebssystem des Firebird-Serverprozesses. Diese Vorgabe kann in firebird.conf überschrieben werden, indem DefaultTimeZone eingestellt wird.

Treiber können unterschiedliche Standardwerte anwenden, beispielsweise die Client-Zeitzone als Standard-Sitzungszeitzone angeben. Weitere Informationen finden Sie in Ihrer Treiberdokumentation.

Anschließend kann die Zeitzone mit einem SET TIME ZONE-Statement auf eine vorgegebene Zeitzone geändert oder mit SET TIME ZONE LOCAL auf den ursprünglichen Wert zurückgesetzt werden.

3.4.5. Zeitzonenformat

Eine Zeitzone wird als Zeichenfolge angegeben, entweder eine Zeitzonenregion (z. B. 'America/Sao_Paulo') oder eine Verschiebung von GMT in Stunden:Minuten (z. B. ’-03:00' `).

Eine Zeit/ein Zeitstempel mit Zeitzone wird mit einer anderen Zeit/einem anderen Zeitstempel mit Zeitzone gleichgesetzt, wenn ihre Umrechnungen in UTC äquivalent sind. Zum Beispiel sind time '10:00 -02:00' und time '09:00 -03:00' äquivalent, da beide gleich time '12:00 GMT' sind.

Die gleiche Äquivalenz gilt in UNIQUE-Beschränkungen und für Sortierzwecke.

3.4.6. Operationen mit Datums- und Uhrzeitwerten

Die Methode der Speicherung von Datums- und Uhrzeitwerten ermöglicht es, diese als Operanden in einige arithmetische Operationen einzubeziehen. Im Speicher wird ein Datumswert oder ein Datumsteil eines Zeitstempels als die Anzahl von Tagen dargestellt, die seit “Datum Null” - 17. November 1898 - verstrichen sind, während ein Zeitwert oder der Zeitteil eines Zeitstempels dargestellt wird als Anzahl der Sekunden (mit Berücksichtigung von Sekundenbruchteilen) seit Mitternacht.

Ein Beispiel ist das Subtrahieren eines früheren Datums, einer früheren Zeit oder eines Zeitstempels von einem späteren, was zu einem Zeitintervall in Tagen und Bruchteilen von Tagen führt.

Tabelle 8. Arithmetische Operationen für Datums- und Uhrzeitdatentypen
Operand 1 Operation Operand 2 Ergebnis

DATE

+

TIME

TIMESTAMP

DATE

+

TIME WITH TIME ZONE

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

DATE

+

Numerischer Wert n

DATE um n ganze Tage erhöht. Gebrochene Werte werden auf die nächste Ganzzahl gerundet (nicht abgeschnitten).

TIME

+

DATE

TIMESTAMP

TIME WITH TIME ZONE

+

DATE

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

TIME

+

Numerischer Wert n

TIME um n Sekunden erhöht. Bruchteile werden berücksichtigt.

TIME WITH TIME ZONE

+

Numeric value n

TIME WITH TIME ZONE um n Sekunden erhöht. Der Bruchteil wird berücksichtigt

TIMESTAMP

+

Numerischer Wert n

TIMESTAMP, wobei das Datum um die Anzahl der Tage und der Teil eines Tages durch die Zahl n repräsentiert wird — somit wird “+ 2.75” das Datum um 2 Tage und 18 Stunden weiterstellen wird

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

+

Numerischer Wert n

TIMESTAMP WITH TIME ZONE, wobei das Datum um die Anzahl der Tage und ein Teil eines Tages, dargestellt durch die Zahl n, vorrückt — also wird “+ 2.75” das Datum um 2 Tage und 18 Std. vorrücken

DATE

-

DATE

Anzahl der vergangenen Tage innerhalb des Bereichs DECIMAL(9, 0)

DATE

-

Numerischer Wert n

DATE um n ganze Tage reduziert. Gebrochene Werte werden auf die nächste Ganzzahl gerundet (nicht abgeschnitten).

TIME

-

TIME

Anzahl der vergangenen Sekunden, innerhalb des Bereichs DECIMAL(9, 4)

TIME

-

TIME WITH TIME ZONE

Der Wert ohne Zeitzone wird in WITH TIME ZONE in der aktuellen Sitzungszeitzone umgewandelt. Anzahl der zwischen den UTC-Werten verstrichenen Sekunden im Bereich DECIMAL(9, 4). Gilt auch beim Typentausch.

TIME WITH TIME ZONE

-

TIME WITH TIME ZONE

Anzahl der zwischen den UTC-Werten verstrichenen Sekunden im Bereich DECIMAL(9, 4)

TIME

-

Numerischer Wert n

TIME um n Sekunden reduziert. Bruchteile werden berücksichtigt.

TIMESTAMP

-

TIMESTAMP

Anzahl der Tage und der Tageszeit, innerhalb des Bereichs DECIMAL(18, 9)

TIMESTAMP

-

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Der Wert ohne Zeitzone wird in WITH TIME ZONE in der aktuellen Sitzungszeitzone umgewandelt. Anzahl der Tage und Teiltage zwischen UTC-Werten im Bereich DECIMAL(18, 9). Gilt auch beim Tausch der Datentypen.

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

-

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Anzahl der Tage und Teiltage zwischen UTC-Werten im Bereich DECIMAL(18, 9)

TIMESTAMP

-

Numerischer Wert n

TIMESTAMP wobei das Datum sich auf der Anzahl der Tage und der Tageszeit beruht, die durch die Zahl n repräsentiert wird — somit wird “- 2.25” das Datum um 2 Tage und 6 Stunden reduzieren.

Hinweise

Der Typ DATE wird in Dialekt 1 als TIMESTAMP betrachtet.

Siehe auch

DATEADD, DATEDIFF

3.4.7. Zusätzliche Zeitzonenfunktionen

Firebird 4.0 bietet eine Reihe von Funktionen zum Ermitteln von Zeitzoneninformationen.

Virtuelle Tabelle RDB$TIME_ZONES

Eine virtuelle Tabelle, die die von der Engine unterstützten Zeitzonen auflistet.

Siehe auch RDB$TIME_ZONES in Systemtabellen.

Paket RDB$TIME_ZONE_UTIL

Ein Paket von Zeitzonen-Dienstprogrammfunktionen und -prozeduren:

Funktion DATABASE_VERSION

RDB$TIME_ZONE_UTIL.DATABASE_VERSION gibt die Version der Zeitzonendatenbank als VARCHAR(10) CHARACTER SET ASCII zurück.

Beispiel
select rdb$time_zone_util.database_version() from rdb$database;

Returns:

DATABASE_VERSION
================
2021a
Prozedur TRANSITIONS

RDB$TIME_ZONE_UTIL.TRANSITIONS gibt den Regelsatz zwischen den Start- und Endzeitstempeln für eine benannte Zeitzone zurück.

Die Eingabeparameter sind:

  • RDB$TIME_ZONE_NAME Typ CHAR(63)

  • RDB$FROM_TIMESTAMP Typ TIMESTAMP WITH TIME ZONE

  • RDB$TO_TIMESTAMP Typ TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Ausgabeparameter:

RDB$START_TIMESTAMP

Typ TIMESTAMP WITH TIME ZONE — Der Startzeitstempel des Übergangs

RDB$END_TIMESTAMP

Typ TIMESTAMP WITH TIME ZONE — Der Endzeitstempel des Übergangs

RDB$ZONE_OFFSET

Typ SMALLINT — Der Offset der Zone in Minuten

RDB$DST_OFFSET

Typ SMALLINT — Der DST-Offset der Zone in Minuten

RDB$EFFECTIVE_OFFSET

Typ SMALLINT — Effektiver Offset (ZONE_OFFSET + DST_OFFSET)

Beispiel
select *
  from rdb$time_zone_util.transitions(
    'America/Sao_Paulo',
    timestamp '2017-01-01',
    timestamp '2019-01-01');

Rückgabe (das Präfix RDB$ wurde der Kürze halber weggelassen):

             START_TIMESTAMP                END_TIMESTAMP ZONE_OFFSET DST_OFFSET EFFECTIVE_OFFSET
============================ ============================ =========== ========== ================
2016-10-16 03:00:00.0000 GMT 2017-02-19 01:59:59.9999 GMT       -180        60             -120
2017-02-19 02:00:00.0000 GMT 2017-10-15 02:59:59.9999 GMT       -180         0             -180
2017-10-15 03:00:00.0000 GMT 2018-02-18 01:59:59.9999 GMT       -180        60             -120
2018-02-18 02:00:00.0000 GMT 2018-10-21 02:59:59.9999 GMT       -180         0             -180
2018-10-21 03:00:00.0000 GMT 2019-02-17 01:59:59.9999 GMT       -180        60             -120
Aktualisieren der Zeitzonendatenbank

Zeitzonen werden oft geändert: Wenn es passiert, ist es natürlich wünschenswert, die Zeitzonendatenbank so schnell wie möglich zu aktualisieren.

Firebird speichert WITH TIME ZONE-Werte, die in die UTC-Zeit übersetzt wurden. Angenommen, ein Wert wird mit einer Zeitzonendatenbank erstellt und eine spätere Aktualisierung dieser Datenbank ändert die Informationen im Bereich unseres gespeicherten Werts. Wenn dieser Wert gelesen wird, wird er anders als der ursprünglich gespeicherte Wert zurückgegeben.

Firebird verwendet die IANA time zone database über die ICU-Bibliothek. Die im Firebird-Kit (Windows) enthaltene oder in einem POSIX-Betriebssystem installierte ICU-Bibliothek kann manchmal eine veraltete Zeitzonendatenbank aufweisen.

Eine aktualisierte Datenbank finden Sie auf diese Seite auf dem FirebirdSQL GitHub. Der Dateiname le.zip steht für Little-Endian und ist die notwendige Datei für die meisten Computerarchitekturen (Intel/AMD-kompatibel x86 oder x64), während be.zip für Big-Endian-Architekturen steht und meistens für RISC-Computerarchitekturen benötigt wird . Der Inhalt der ZIP-Datei muss in das Unterverzeichnis /tzdata der Firebird-Installation entpackt werden, wobei vorhandene *.res-Dateien der Datenbank überschrieben werden.

/tzdata ist das Standardverzeichnis, in dem Firebird nach der Zeitzonendatenbank sucht. Sie kann mit der Umgebungsvariablen ICU_TIMEZONE_FILES_DIR überschrieben werden.

3.5. Zeichendatentypen

Für die Arbeit mit Zeichendaten hat Firebird die Datentypen CHAR mit fester Länge und VARCHAR mit variabler Länge. Die maximale Größe der in diesen Datentypen gespeicherten Textdaten beträgt 32.767 Byte für 'CHAR' und 32.765 Byte für 'VARCHAR'. Die maximale Anzahl von Zeichen, die in diese Grenzen passt, hängt davon ab, welches CHARACTER SET für die betrachteten Daten verwendet wird. Die Sortierreihenfolge hat keinen Einfluss auf dieses Maximum, kann sich jedoch auf die maximale Größe eines Index auswirken, der die Spalte umfasst.

Wenn beim Definieren eines Zeichenobjekts kein Zeichensatz explizit angegeben wird, wird der beim Erstellen der Datenbank angegebene Standardzeichensatz verwendet. Wenn in der Datenbank kein Standardzeichensatz definiert ist, erhält das Feld den Zeichensatz NONE.

3.5.1. Unicode

Die meisten aktuellen Entwicklungstools unterstützen Unicode, implementiert in Firebird mit den Zeichensätzen UTF8 und UNICODE_FSS. UTF8 enthält Kollationen für viele Sprachen. UNICODE_FSS ist eingeschränkter und wird hauptsächlich von Firebird intern zum Speichern von Metadaten verwendet. Beachten Sie, dass ein UTF8-Zeichen bis zu 4 Byte belegt, wodurch die Größe von CHAR-Feldern auf 8.191 Zeichen (32.767/4) begrenzt ist.

Der tatsächliche Wert von “Bytes pro Zeichen” hängt vom Bereich ab, zu dem das Zeichen gehört. Lateinische Buchstaben ohne Akzent belegen 1 Byte, kyrillische Buchstaben der Codierung WIN1251 belegen 2 Byte in UTF8, Zeichen anderer Codierungen können bis zu 4 Byte belegen.

Der in Firebird implementierte UTF8-Zeichensatz unterstützt die neueste Version des Unicode-Standards und empfiehlt daher seine Verwendung für internationale Datenbanken.

3.5.2. Client-Zeichensatz

Bei der Arbeit mit Strings ist es wichtig, den Zeichensatz der Client-Verbindung im Auge zu behalten. Wenn die Zeichensätze der gespeicherten Daten nicht mit denen der Client-Verbindung übereinstimmen, werden die Ausgabeergebnisse für String-Spalten automatisch neu codiert, sowohl beim Senden der Daten vom Client an den Server als auch beim Zurücksenden von der Server an den Client. Wenn die Datenbank beispielsweise in der Codierung WIN1251 erstellt wurde, aber KOI8R oder UTF8 in den Verbindungsparametern des Clients angegeben ist, ist die Abweichung transparent.

3.5.3. Sonderzeichensätze

Zeichensatz NONE

Der Zeichensatz NONE ist ein Sonderzeichensatz in Firebird. Es kann so charakterisiert werden, dass jedes Byte Teil einer Zeichenkette ist, die Zeichenkette jedoch im System ohne Hinweise darauf gespeichert wird, was ein Zeichen darstellt: Zeichencodierung, Sortierung, Groß-/Kleinschreibung usw. sind einfach unbekannt. Es liegt in der Verantwortung der Clientanwendung, mit den Daten umzugehen und die Mittel bereitzustellen, um die Bytefolge auf eine für die Anwendung und den menschlichen Benutzer sinnvolle Weise zu interpretieren.

Zeichensatz OCTETS

Daten in der OCTETS-Kodierung werden als Bytes behandelt, die möglicherweise nicht wirklich als Zeichen interpretiert werden. OCTETS bietet eine Möglichkeit, Binärdaten zu speichern, die das Ergebnis einiger Firebird-Funktionen sein können. Die Datenbank-Engine hat keine Vorstellung davon, was sie mit einer Bitfolge in OCTETS tun soll, außer sie nur zu speichern und abzurufen. Auch hier ist die Clientseite dafür verantwortlich, die Daten zu validieren, sie in für die Anwendung und ihre Benutzer sinnvollen Formaten darzustellen und alle Ausnahmen zu behandeln, die sich aus der Decodierung und Codierung ergeben. Seit Firebird 4.0 haben CHAR und VARCHAR mit dem Zeichensatz OCTETS die Synonyme BINARY und VARBINARY.

3.5.4. Sortierreihenfolge

Jeder Zeichensatz hat eine Standardkollatierungssequenz (COLLATE), die die Sortierreihenfolge angibt. Normalerweise ist dies nichts anderes als eine Sortierung basierend auf dem numerischen Code der Zeichen und eine grundlegende Zuordnung von Groß- und Kleinbuchstaben. Wenn für Strings ein Verhalten erforderlich ist, das nicht von der Standardsortierreihenfolge bereitgestellt wird, und eine geeignete alternative Kallation für diesen Zeichensatz unterstützt wird, kann eine COLLATE collation-Klausel in der Spaltendefinition angegeben werden.

Eine COLLATE collation-Klausel kann neben der Spaltendefinition auch in anderen Kontexten angewendet werden. Für Größer-als/Kleiner-Vergleichsoperationen kann es in der WHERE-Klausel einer SELECT-Anweisung hinzugefügt werden. Wenn die Ausgabe in einer speziellen alphabetischen Reihenfolge oder ohne Beachtung der Groß-/Kleinschreibung sortiert werden muss und die entsprechende Sortierung vorhanden ist, kann eine COLLATE-Klausel in die ORDER BY-Klausel eingefügt werden, wenn Zeilen nach einem Zeichenfeld sortiert werden und mit die GROUP BY-Klausel bei Gruppierungsoperationen.

Suche ohne Berücksichtigung der Groß-/Kleinschreibung

Für eine Suche ohne Beachtung der Groß-/Kleinschreibung könnte die Funktion UPPER verwendet werden, um sowohl das Suchargument als auch die gesuchten Zeichenfolgen in Großbuchstaben umzuwandeln, bevor eine Übereinstimmung versucht wird:

…
where upper(name) = upper(:flt_name)

Bei Zeichenfolgen in einem Zeichensatz, der eine Sortierung ohne Beachtung der Groß-/Kleinschreibung zur Verfügung hat, können Sie einfach die Sortierung anwenden, um das Suchargument und die gesuchten Zeichenfolgen direkt zu vergleichen. Wenn Sie beispielsweise den Zeichensatz WIN1251 verwenden, ist die Sortierung PXW_CYRL zu diesem Zweck unabhängig von der Groß-/Kleinschreibung:

…
WHERE FIRST_NAME COLLATE PXW_CYRL >= :FLT_NAME
…
ORDER BY NAME COLLATE PXW_CYRL
Siehe auch

CONTAINING

UTF8-Sortierreihenfolgen

Die folgende Tabelle zeigt die möglichen Sortierfolgen für den Zeichensatz UTF8.

Tabelle 9. Sortierfolgen für Zeichensatz UTF8
Kollation Eigenschaften

UCS_BASIC

Die Sortierung funktioniert nach der Position des Zeichens in der Tabelle (binär). In Firebird 2.0 hinzugefügt

UNICODE

Die Sortierung funktioniert nach dem UCA-Algorithmus (Unicode Collation Algorithm) (alphabetisch). In Firebird 2.0 hinzugefügt

UTF8

Die standardmäßige, binäre Sortierung, identisch mit UCS_BASIC, die aus Gründen der SQL-Kompatibilität hinzugefügt wurde

UNICODE_CI

Sortierung ohne Berücksichtigung der Groß-/Kleinschreibung, funktioniert ohne Berücksichtigung der Groß-/Kleinschreibung. Hinzugefügt in Firebird 2.1

UNICODE_CI_AI

Groß-/Kleinschreibung, akzentunabhängige Sortierung, arbeitet alphabetisch ohne Berücksichtigung von Groß-/Kleinschreibung oder Akzenten. Hinzugefügt in Firebird 2.5

Beispiel

Ein Beispiel für die Sortierung für den UTF8-Zeichensatz ohne Berücksichtigung der Groß-/Kleinschreibung oder der Akzentuierung von Zeichen (ähnlich wie COLLATE PXW_CYRL).

...
ORDER BY NAME COLLATE UNICODE_CI_AI

3.5.5. Zeichenindizes

In Firebird vor Version 2.0 kann ein Problem beim Erstellen eines Indexes für Zeichenspalten auftreten, die eine nicht standardmäßige Kollatierungssequenz verwenden: Die Länge eines indizierten Felds ist auf 252 Byte begrenzt, wenn COLLATE nicht angegeben ist, oder 84 Byte, wenn `COLLATE ` ist angegeben. Multi-Byte-Zeichensätze und zusammengesetzte Indizes begrenzen die Größe noch weiter.

Ab Firebird 2.0 beträgt die maximale Länge für einen Index ein Viertel der Seitengröße, d. h. von 1.024 — für die Seitengröße 4.096 — bis 8.192 Bytes — für die Seitengröße 32.768. Die maximale Länge einer indizierten Zeichenfolge beträgt 9 Byte weniger als diese Viertelseitenbegrenzung.

Berechnen der maximalen Länge eines indizierten Zeichenfolgenfelds

Die folgende Formel berechnet die maximale Länge einer indizierten Zeichenfolge (in Zeichen):

max_char_length = FLOOR((page_size / 4 - 9) / N)

wobei N die Anzahl der Bytes pro Zeichen im Zeichensatz ist.

Die folgende Tabelle zeigt die maximale Länge einer indizierten Zeichenfolge (in Zeichen), je nach Seitengröße und Zeichensatz, berechnet mit dieser Formel.

Tabelle 10. Maximale Indexlängen nach Seitengröße und Zeichengröße

Seitengröße

Bytes je Zeichen

1

2

3

4

6

4.096

1.015

507

338

253

169

8.192

2.039

1.019

679

509

339

16.384

4.087

2.043

1.362

1.021

681

32,768

8,183

4,091

2,727

2,045

1,363

Bei Sortierungen, bei denen die Groß-/Kleinschreibung nicht beachtet wird (“_CI”), belegt ein Zeichen im index nicht 4, sondern 6 (sechs) Bytes, sodass die maximale Schlüssellänge für eine Seite von z 169 Zeichen.

3.5.6. Zeichenarten im Detail

BINARY
Datentyp-Deklarationsformat
BINARY [(length)]
Tabelle 11. BINARY-Datentypparameter
Parameter Beschreibung

length

Länge in Byte zwischen 1 und 32.767; standardmäßig 1.

BINARY ist ein Datentyp fester Länge und ist ein SQL-Standard-kompatibler Alias für CHAR(length) CHARACTER SET OCTETS. Werte, die kürzer als die angegebene Länge sind, werden bis zur angegebenen Länge mit NULL aufgefüllt.

Einige Tools melden den Typ möglicherweise als CHAR CHARACTER SET OCTETS anstelle von BINARY zurück.

Siehe auch

CHAR, VARBINARY

CHAR
Data Type Declaration Format
{CHAR | CHARACTER} [(length)]
  [CHARACTER SET <set>] [COLLATE <name>]
Tabelle 12. CHAR-Datentypparameter
Parameter Beschreibung

length

Länge in Zeichen, standardmäßig '1'. Eine gültige Länge reicht von 1 bis zur maximalen Anzahl von Zeichen, die innerhalb von 32.767 Bytes untergebracht werden können.

set

Zeichensatzname

name

Kollationsname der Sortierreihenfolge

CHAR ist ein Datentyp mit fester Länge. Werte, die kürzer als die angegebene Länge sind, werden bis zur angegebenen Länge mit Leerzeichen aufgefüllt. Im Allgemeinen muss das Auffüllzeichen kein Leerzeichen sein: Es hängt vom Zeichensatz ab. Das Füllzeichen für den Zeichensatz OCTETS ist beispielsweise NUL.

Der vollständige Name dieses Datentyps ist CHARACTER, aber es ist nicht erforderlich, vollständige Namen zu verwenden, und die Leute tun dies selten.

Zeichendaten mit fester Länge können verwendet werden, um Codes zu speichern, deren Länge Standard ist und eine bestimmte "Breite" in Verzeichnissen hat. Ein Beispiel für einen solchen Code ist ein EAN13-Barcode – 13 Zeichen, alle ausgefüllt.

  • Seit Firebird 4.0 hat CHAR CHARACTER SET OCTETS den Alias BINARY

  • Formal ist die COLLATE-Klausel nicht Teil der Datentyp-Deklaration und ihre Position hängt von der Syntax der Anweisung ab.

Siehe auch

BINARY, VARCHAR

VARBINARY
Datentyp-Deklarationsformat
{VARBINARY | BINARY VARYING} (length)
Tabelle 13. VARBINARY-Datentypparameter
Parameter Beschreibung

length

Länge in Byte zwischen 1 und 32.765

VARBINARY ist ein binärer Typ mit variabler Länge und ist ein SQL-Standard-kompatibler Alias für VARCHAR(length) CHARACTER SET OCTETS.

Einige Tools melden den Typ möglicherweise als VARCHAR CHARACTER SET OCTETS statt als VARBINARY zurück.

Siehe auch

VARCHAR, BINARY

VARCHAR
Datentyp-Deklarationsformat
{VARCHAR | {CHAR | CHARACTER} VARYING} (length)
  [CHARACTER SET <set>] [COLLATE <name>]
Tabelle 14. VARCHAR-Datentypparameter
Parameter Beschreibung

length

Länge in Zeichen. Eine gültige Länge reicht von 1 bis zur maximalen Anzahl von Zeichen, die innerhalb von 32.765 Bytes untergebracht werden können.

set

Zeichensatzname

name

Kollationsname der Sortierreihenfolge

VARCHAR ist der grundlegende Stringtyp zum Speichern von Texten variabler Länge, bis maximal 32.765 Byte. Die gespeicherte Struktur entspricht der tatsächlichen Größe der Daten plus 2 Byte, wobei die Länge der Daten aufgezeichnet wird.

Alle Zeichen, die von der Clientanwendung an die Datenbank gesendet werden, werden als aussagekräftig angesehen, einschließlich der führenden und abschließenden Leerzeichen.

Der vollständige Name dieses Typs ist CHARACTER VARYING. Eine andere Variante des Namens wird als CHAR VARYING geschrieben.

  • Seit Firebird 4.0 hat VARCHAR CHARACTER SET OCTETS den Alias VARBINARY

  • Formal ist die COLLATE-Klausel nicht Teil der Datentyp-Deklaration und ihre Position hängt von der Syntax der Anweisung ab.

Siehe auch

VARBINARY, CHAR

NCHAR
Datentyp-Deklarationsformat
{NCHAR | NATIONAL {CHAR | CHARACTER}} [(length)]

NCHAR ist ein Zeichendatentyp fester Länge mit dem vordefinierten Zeichensatz ISO8859_1. Ansonsten ist es dasselbe wie CHAR.

Wenn keine Länge length angegeben ist, wird sie mit 1 angenommen.

Ein ähnlicher Datentyp ist für den String-Typ variabler Länge verfügbar: NATIONAL {CHAR | CHARAKTER} VERSCHIEDLICH.

See also

CHAR, VARCHAR

3.6. Boolean-Datentyp

3.6.1. BOOLEAN

Datentyp-Deklarationsformat
BOOLEAN

Der SQL:2008-konforme Datentyp BOOLEAN (8 Bit) umfasst die unterschiedlichen Wahrheitswerte TRUE und FALSE. Sofern nicht durch eine NOT NULL-Beschränkung verboten, unterstützt der BOOLEAN-Datentyp auch den Wahrheitswert UNKNOWN als Nullwert. Die Spezifikation macht keinen Unterschied zwischen dem NULL-Wert dieses Datentyps und dem Wahrheitswert UNKNOWN, der das Ergebnis eines SQL-Prädikats, einer Suchbedingung oder eines booleschen Wertausdrucks ist: Sie sind austauschbar und bedeuten das gleiche.

Wie bei vielen Programmiersprachen können die BOOLEAN-Werte von SQL mit impliziten Wahrheitswerten getestet werden. Beispielsweise sind field1 OR field2 und NOT field1 gültige Ausdrücke.

Der IS-Operator

Prädikate können den Operator Boolean IS [NOT] zum Abgleich verwenden. Zum Beispiel field1 IS FALSE oder field1 IS NOT TRUE.

  • Äquivalenzoperatoren (“=”, “!=”, “<>” und so weiter) sind in allen Vergleichen gültig.

BOOLEAN-Beispiele
  1. Einfügen und abfragen

    CREATE TABLE TBOOL (ID INT, BVAL BOOLEAN);
    COMMIT;
    
    INSERT INTO TBOOL VALUES (1, TRUE);
    INSERT INTO TBOOL VALUES (2, 2 = 4);
    INSERT INTO TBOOL VALUES (3, NULL = 1);
    COMMIT;
    
    SELECT * FROM TBOOL;
              ID    BVAL
    ============ =======
               1 <true>
               2 <false>
               3 <null>
  2. Test auf Wert TRUE

    SELECT * FROM TBOOL WHERE BVAL;
              ID    BVAL
    ============ =======
               1 <true>
  3. Test auf Wert FALSE

    SELECT * FROM TBOOL WHERE BVAL IS FALSE;
              ID    BVAL
    ============ =======
               2 <false>
  4. Test auf Wert UNKNOWN

    SELECT * FROM TBOOL WHERE BVAL IS UNKNOWN;
              ID    BVAL
    ============ =======
               3 <null>
  5. Boolean-Werte in SELECT-Anweisung

    SELECT ID, BVAL, BVAL AND ID < 2
      FROM TBOOL;
              ID    BVAL
    ============ ======= =======
               1 <true>  <true>
               2 <false> <false>
               3 <null>  <false>
  6. PSQL-Deklaration mit Startwert

    DECLARE VARIABLE VAR1 BOOLEAN = TRUE;
  7. Gültige Syntax, aber wie bei einem Vergleich mit NULL, wird nie ein Datensatz zurückgegeben

SELECT * FROM TBOOL WHERE BVAL = UNKNOWN;
SELECT * FROM TBOOL WHERE BVAL <> UNKNOWN;
Verwendung von Boolean gegen andere Datentypen

Obwohl BOOLEAN von Natur aus in keinen anderen Datentyp konvertierbar ist, werden ab Version 3.0.1 die Strings 'true' und 'false' (Groß-/Kleinschreibung nicht beachtet) in Wertausdrücken implizit in BOOLEAN umgewandelt, z.B.

if (true > 'false') then ...

'false' wird in BOOLEAN umgewandelt. Jeder Versuch, die booleschen Operatoren AND, NOT, OR und IS zu verwenden, schlägt fehl. NOT 'False' ist beispielsweise ungültig.

Ein BOOLEAN kann mit CAST explizit in und aus einem String umgewandelt werden. UNKNOWN ist für keine Form des Castings verfügbar.

Weitere Hinweise
  • Der Typ wird in der API mit dem Typ FB_BOOLEAN und den Konstanten FB_TRUE und FB_FALSE dargestellt.

  • Der Wert TRUE ist größer als der Wert FALSE.

3.7. Binärdatentypen

Die Typen BINARY und VARBINARY werden weiter oben im Abschnitt Zeichendatentypen behandelt.

BLOBs (Binary Large Objects) sind komplexe Strukturen, die verwendet werden, um Text und binäre Daten undefinierter Länge, oft sehr groß, zu speichern.

Syntax
BLOB [SUB_TYPE <subtype>]
  [SEGMENT SIZE <segment size>]
  [CHARACTER SET <character set>]
  [COLLATE <collation name>]
Verkürzte Syntax
BLOB (<segment size>)
BLOB (<segment size>, <subtype>)
BLOB (, <subtype>)

Formal ist die COLLATE-Klausel nicht Teil der Datentyp-Deklaration und ihre Position hängt von der Syntax der Anweisung ab.

Segmentgröße
Die Angabe der BLOB-Segmentgröße ist ein Rückfall in vergangene Zeiten, als Anwendungen zum Arbeiten mit BLOB-Daten in C (Embedded SQL) mit Hilfe des Pre-Compilers gpre geschrieben wurden. Heutzutage ist es praktisch irrelevant. Die Segmentgröße für BLOB-Daten wird von der Clientseite bestimmt und ist in der Regel auf jeden Fall größer als die Datenseitengröße.

3.7.1. BLOB-Untertypen

Der optionale Parameter SUB_TYPE gibt die Art der in die Spalte geschriebenen Daten an. Firebird bietet zwei vordefinierte Untertypen zum Speichern von Benutzerdaten:

Subtyp 0: BINARY

Wenn kein Subtyp angegeben wird, wird angenommen, dass die Spezifikation für nicht typisierte Daten gilt, und der Standardwert SUB_TYPE 0 wird angewendet. Der Alias ​​für den Subtyp null ist BINARY. Dies ist der Untertyp, um anzugeben, ob es sich bei den Daten um eine Binärdatei oder einen Stream handelt: Bilder, Audio, Textverarbeitungsdateien, PDFs usw.

Untertyp 1: TEXT

Subtyp 1 hat einen Alias, TEXT, der in Deklarationen und Definitionen verwendet werden kann. Zum Beispiel BLOB SUB_TYPE TEXT. Es ist ein spezialisierter Untertyp, der verwendet wird, um Nur-Text-Daten zu speichern, die zu groß sind, um in einen String-Typ zu passen. Ein CHARACTER SET kann angegeben werden, wenn das Feld Text mit einer anderen Kodierung als der für die Datenbank angegebenen speichern soll. Ab Firebird 2.0 wird auch eine COLLATE-Klausel unterstützt.

Die Angabe eines CHARACTER SET ohne SUB_TYPE impliziert SUB_TYPE TEXT.

Benutzerdefinierte Untertypen

Es ist auch möglich, benutzerdefinierte Datenuntertypen hinzuzufügen, für die der Aufzählungsbereich von -1 bis -32.768 reserviert ist. Benutzerdefinierte Subtypen, die mit positiven Zahlen aufgezählt werden, sind nicht zulässig, da die Firebird-Engine die Zahlen ab 2 aufwärts für einige interne Subtypen in Metadaten verwendet.

3.7.2. BLOB-Besonderheiten

Größe

Die maximale Größe eines 'BLOB'-Feldes ist auf 4 GB begrenzt, unabhängig davon, ob der Server 32-Bit oder 64-Bit ist. (Die internen Strukturen, die sich auf BLOBs beziehen, unterhalten ihre eigenen 4-Byte-Zähler.) Bei einer Seitengröße von 4 KB (4096 Byte) ist die maximale Größe geringer – etwas weniger als 2 GB.

Operationen und Ausdrücke

Text-BLOBs beliebiger Länge und beliebiger Zeichensätze – auch Multibyte – können Operanden für praktisch jede Anweisung oder interne Funktion sein. Die folgenden Operatoren werden vollständig unterstützt:

=

(Zuweisung)

=, <>, <, <=, >, >=

(Vergeleich)

||

(Verkettung)

BETWEEN,

IS [NOT] DISTINCT FROM,

IN,

ANY | SOME,

ALL

 

Als eine effiziente Alternative können Sie auch BLOB_APPEND() verwenden.

Teilunterstützung:

  • Bei diesen tritt ein Fehler auf, wenn das Suchargument größer oder gleich 32 KB ist:

    STARTING [WITH],

    LIKE,

    CONTAINING

     

  • Aggregationsklauseln wirken sich nicht auf den Inhalt des Feldes selbst aus, sondern auf die BLOB-ID. Abgesehen davon gibt es einige Macken:

    SELECT DISTINCT

    gibt fälschlicherweise mehrere NULL-Werte zurück, wenn sie vorhanden sind

    ORDER BY

     — 

    GROUP BY

    verkettet dieselben Zeichenfolgen, wenn sie nebeneinander liegen, tut dies jedoch nicht, wenn sie voneinander entfernt sind

BLOB-Speicher
  • Standardmäßig wird für jedes BLOB ein regulärer Datensatz erstellt und auf einer ihm zugeordneten Datenseite gespeichert. Passt das gesamte BLOB auf diese Seite, wird es als level 0 BLOB bezeichnet. Die Nummer dieses Sondersatzes wird im Tabellensatz gespeichert und belegt 8 Byte.

  • Wenn ein BLOB nicht auf eine Datenseite passt, wird sein Inhalt auf separate, ihm exklusiv zugeordnete Seiten (Blob-Seiten) gelegt, während die Nummern dieser Seiten im BLOB-Record gespeichert werden. Dies ist ein Level 1 BLOB.

  • Wenn das Array von Seitennummern, das die BLOB-Daten enthält, nicht auf eine Datenseite passt, wird das Array auf separate Blob-Seiten gelegt, während die Nummern dieser Seiten in den BLOB-Datensatz geschrieben werden. Dies ist ein Level-2-BLOB.

  • Level höher als 2 werden nicht unterstützt.

3.7.3. ARRAY-Datentyp

Firebird bietet nicht viel an Sprache oder Werkzeugen für die Arbeit mit den Inhalten von Arrays, und es gibt keine Pläne, dies zu verbessern. Dies schränkt die Nützlichkeit und Zugänglichkeit von Array-Typen ein. Der allgemeine Rat lautet daher: Verwenden Sie keine Arrays.

Die Unterstützung von Arrays im Firebird DBMS ist eine Abkehr vom traditionellen relationalen Modell. Die Unterstützung von Arrays im DBMS könnte die Lösung einiger Datenverarbeitungsaufgaben mit großen Mengen ähnlicher Daten erleichtern.

Arrays in Firebird werden in BLOB eines spezialisierten Typs gespeichert. Arrays können eindimensional und mehrdimensional sein und jeden Datentyp außer BLOB und ARRAY haben.

Beispiel
CREATE TABLE SAMPLE_ARR (
  ID INTEGER NOT NULL PRIMARY KEY,
  ARR_INT INTEGER [4]
);

In diesem Beispiel wird eine Tabelle mit einem Feld vom Typ Array erstellt, das aus vier ganzen Zahlen besteht. Die Indizes dieses Arrays sind von 1 bis 4.

3.7.4. Angeben von expliziten Grenzen für Bemaßungen

Standardmäßig sind Dimensionen 1-basiert – tiefgestellte Indizes werden ab 1 nummeriert. Verwenden Sie die folgende Syntax, um explizite Ober- und Untergrenzen der tiefgestellten Werte anzugeben:

'[' <lower>:<upper> ']'

3.7.5. Hinzufügen weiterer Dimensionen

Eine neue Dimension wird mit einem Komma in der Syntax hinzugefügt. In diesem Beispiel erstellen wir eine Tabelle mit einem zweidimensionalen Array, wobei die Untergrenze der Indizes in beiden Dimensionen bei Null beginnt:

CREATE TABLE SAMPLE_ARR2 (
  ID INTEGER NOT NULL PRIMARY KEY,
  ARR_INT INTEGER [0:3, 0:3]
);

Die Datenbank employee.fdb, die sich im Verzeichnis ../examples/empbuild eines Firebird-Distributionspakets befindet, enthält eine gespeicherte Beispielprozedur, die einige einfache Arbeiten mit Arrays zeigt:

3.7.6. PSQL-Quelle für SHOW_LANGS, eine Prozedur mit einem Array

CREATE OR ALTER PROCEDURE SHOW_LANGS (
  CODE VARCHAR(5),
  GRADE SMALLINT,
  CTY VARCHAR(15))
RETURNS (LANGUAGES VARCHAR(15))
AS
  DECLARE VARIABLE I INTEGER;
BEGIN
  I = 1;
  WHILE (I <= 5) DO
  BEGIN
    SELECT LANGUAGE_REQ[:I]
    FROM JOB
    WHERE (JOB_CODE = :CODE)
      AND (JOB_GRADE = :GRADE)
      AND (JOB_COUNTRY = :CTY)
      AND (LANGUAGE_REQ IS NOT NULL))
    INTO :LANGUAGES;

    IF (LANGUAGES = '') THEN
    /* 'NULL' ANSTELLE VON LEERZEICHEN AUSGEBEN */
      LANGUAGES = 'NULL';
    I = I +1;
    SUSPEND;
  END
END

Wenn die beschriebenen Funktionen für Ihre Aufgaben ausreichen, können Sie in Ihren Projekten Arrays verwenden. Derzeit sind keine Verbesserungen geplant, um die Unterstützung für Arrays in Firebird zu verbessern.

3.8. Spezielle Datentypen

“Spezielle” Datentypen …​

3.8.1. SQL_NULL-Datentyp

Der Typ SQL_NULL enthält keine Daten, sondern nur einen Zustand: NULL oder NOT NULL. Als Datentyp zum Deklarieren von Tabellenfeldern, PSQL-Variablen oder Parameterbeschreibungen steht er nicht zur Verfügung. Es wurde hinzugefügt, um die Verwendung nicht typisierter Parameter in Ausdrücken zu unterstützen, die das Prädikat IS NULL beinhalten.

Ein Auswertungsproblem tritt auf, wenn optionale Filter verwendet werden, um Abfragen des folgenden Typs zu schreiben:

WHERE col1 = :param1 OR :param1 IS NULL

Nach der Verarbeitung auf API-Ebene sieht die Abfrage wie folgt aus:

WHERE col1 = ? OR ? IS NULL

Dies ist ein Fall, in dem der Entwickler eine SQL-Abfrage schreibt und :param1 als eine Variable betrachtet, auf die er zweimal verweisen kann. Auf API-Ebene enthält die Abfrage jedoch zwei separate und unabhängige Parameter. Der Server kann den Typ des zweiten Parameters nicht bestimmen, da er mit IS NULL verknüpft ist.

Der Datentyp SQL_NULL löst dieses Problem. Immer wenn die Engine in einer Abfrage auf ein Prädikat “? IS NULL” stößt, weist sie dem Parameter den Typ SQL_NULL zu, was anzeigt, dass es sich bei dem Parameter nur um “Nulligkeit” und den Datentyp handelt oder der Wert muss nicht angesprochen werden.

Das folgende Beispiel zeigt die Anwendung in der Praxis. Es nimmt zwei benannte Parameter an — sagen wir :size und :colour — die zum Beispiel Werte aus Bildschirmtextfeldern oder Dropdown-Listen erhalten können. Jeder benannte Parameter entspricht zwei Positionsparametern in der Abfrage.

SELECT
  SH.SIZE, SH.COLOUR, SH.PRICE
FROM SHIRTS SH
WHERE (SH.SIZE = ? OR ? IS NULL)
  AND (SH.COLOUR = ? OR ? IS NULL)

Um zu erklären, was hier passiert, wird davon ausgegangen, dass der Leser mit der Firebird-API und der Übergabe von Parametern in XSQLVAR-Strukturen vertraut ist — was unter der Oberfläche passiert, ist für diejenigen nicht von Interesse, die keine Treiber oder Anwendungen schreiben, die mit der "nakten" API kommunizieren.

Die Anwendung übergibt die parametrisierte Anfrage an den Server in der üblichen positionellen ?-Form. Paare von “identischen” Parametern können nicht zu einem zusammengeführt werden, daher werden beispielsweise für zwei optionale Filter vier Positionsparameter benötigt: einer für jedes ? in unserem Beispiel.

Nach dem Aufruf von isc_dsql_describe_bind() wird der SQLTYPE des zweiten und vierten Parameters auf SQL_NULL gesetzt. Firebird hat keine Kenntnis von ihrer speziellen Beziehung zum ersten und dritten Parameter: Diese Verantwortung liegt vollständig auf der Anwendungsseite.

Nachdem die Werte für Größe und Farbe vom Benutzer festgelegt (oder nicht festgelegt) wurden und die Abfrage ausgeführt werden soll, muss jedes Paar von `XSQLVAR`s wie folgt gefüllt werden:

Der Benutzer hat einen Wert angegeben

Erster Parameter (Wertvergleich): setze *sqldata auf den angegebenen Wert und *sqlind auf 0 (für NOT NULL)

Zweiter Parameter (NULL Test): setze sqldata auf null (Nullzeiger, nicht SQL NULL) und *sqlind auf 0 (für NOT NULL)

Der Benutzer hat das Feld leer gelassen

Beide Parameter: setze sqldata auf null (Nullzeiger, nicht SQL NULL) und *sqlind auf -1 (zeigt NULL)

Mit anderen Worten: Der Parameter Wertvergleich wird immer wie gewohnt gesetzt. Der Parameter SQL_NULL wird gleich gesetzt, außer dass sqldata immer null bleibt.

3.9. Konvertierung von Datentypen

Beim Verfassen eines Ausdrucks oder der Angabe einer Operation sollte das Ziel sein, kompatible Datentypen für die Operanden zu verwenden. Wenn eine Mischung von Datentypen verwendet werden muss, sollten Sie nach einer Möglichkeit suchen, inkompatible Operanden zu konvertieren, bevor Sie sie der Operation unterziehen. Die Möglichkeit, Daten zu konvertieren, kann durchaus ein Problem darstellen, wenn Sie mit Dialekt-1-Daten arbeiten.

3.9.1. Explizite Datentypkonvertierung

Die CAST-Funktion ermöglicht die explizite Konvertierung zwischen vielen Paaren von Datentypen.

Syntax
CAST (<expression> AS <target_type>)

<target_type> ::= <domain_or_non_array_type> | <array_datatype>

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! Vgl. Syntax für Scalardatentypen !!

<array_datatype> ::=
  !! Vgl. Syntax für Array-Datentypen !!

Siehe auch CAST() im Abschnitt Eingebaute Skalarfunktionen.

Casting auf eine Domain

Beim Casting in eine Domäne werden alle dafür deklarierten Constraints berücksichtigt, d. h. NOT NULL- oder CHECK-Constraints. Wenn der Wert die Prüfung nicht besteht, schlägt die Umwandlung fehl.

Wenn zusätzlich TYPE OF angegeben wird — Umwandlung in seinen Basistyp — werden alle Domäneneinschränkungen während der Umwandlung ignoriert. Wird TYPE OF mit einem Zeichentyp (CHAR/VARCHAR) verwendet, bleiben Zeichensatz und Kollatierung erhalten.

Casting in Spaltentyp

Wenn Operanden in den Typ einer Spalte umgewandelt werden, kann die angegebene Spalte aus einer Tabelle oder einer Sicht stammen.

Es wird nur der Typ der Spalte selbst verwendet. Bei Zeichentypen enthält die Besetzung den Zeichensatz, aber nicht die Sortierung. Die Einschränkungen und Standardwerte der Quellspalte werden nicht angewendet.

Beispiel
CREATE TABLE TTT (
  S VARCHAR (40)
  CHARACTER SET UTF8 COLLATE UNICODE_CI_AI
);
COMMIT;

SELECT
  CAST ('I have many friends' AS TYPE OF COLUMN TTT.S)
FROM RDB$DATABASE;
Konvertierungen für die CAST-Funktion möglich
Tabelle 15. Umwandlungen mit CAST
Von Datentyp Zu Datentyp

Numerische Typen

Numerische Typen, [VAR]CHAR, BLOB

[VAR]CHAR

[VAR]CHAR, BLOB, Numerische Typen, DATE, TIME, TIMESTAMP, BOOLEAN

BLOB

[VAR]CHAR, BLOB, Numerische Typen, DATE, TIME, TIMESTAMP, BOOLEAN

DATE, TIME

[VAR]CHAR, BLOB, TIMESTAMP

TIMESTAMP

[VAR]CHAR, BLOB, DATE, TIME

BOOLEAN

BOOLEAN, [VAR]CHAR, BLOB

Um String-Datentypen in den Typ BOOLEAN zu konvertieren, muss der Wert (ohne Berücksichtigung der Groß-/Kleinschreibung) 'true' oder 'false' oder NULL sein.

Beachten Sie, dass ein teilweiser Informationsverlust möglich ist. Wenn Sie beispielsweise den Datentyp TIMESTAMP in den Datentyp DATE umwandeln, geht der Zeitteil verloren.

Datum-Zeit-Formate

Um String-Datentypen in die Datentypen DATE, TIME oder TIMESTAMP umzuwandeln, muss das String-Argument eines der vordefinierten Datums- und Uhrzeitliterale sein (siehe Tabelle 16) oder eine Darstellung des Datums in einem der zulässigen Datum-Uhrzeit-Literal-Formate (siehe Datumzeit-Format-Syntax),

Tabelle 16. Vordefinierte Datum/Uhrzeit-Mnemonik

Literal

Beschreibung

'NOW'

Aktuelle Zeit und Datum

'TODAY'

Aktuelles Datum

'TOMORROW'

Aktuelles Datum + 1 (Tag)

'YESTERDAY'

Aktuelles Datum - 1 (Tag)

Das Umwandeln der Datumsmnemonik 'TODAY', 'TOMORROW' oder 'YESTERDAY' in einen TIMESTAMP WITH TIME ZONE erzeugt einen Wert um 00:00:00 UTC, basierend auf der Sitzungszeitzone.

Zum Beispiel erzeugt cast('TODAY' as timestamp with time zone) on 2021-05-02 20:00 - 2021-05-03 19:59 New York (oder 2021-05-03 00:00 - 2021-05- 03 23:59 UTC) mit der Sitzungszeitzone America/New_York den Wert TIMESTAMP '2021-05-02 20:00:00.0000 America/New_York'. Dementgegen erzeugt cast('TODAY' as date) oder CURRENT_DATE ` je nach aktuellem Datum entweder `DATE '2021-05-02' oder DATE '2021-05-03'.

Wörtliche Interpretationen des Beispieldatums
select
  cast('04.12.2014' as date) as d1, -- DD.MM.YYYY
  cast('04 12 2014' as date) as d2, -- MM DD YYYY
  cast('4-12-2014' as date) as d3,  -- MM-DD-YYYY
  cast('04/12/2014' as date) as d4, -- MM/DD/YYYY
  cast('04.12.14' as date) as d5,   -- DD.MM.YY
  -- DD.MM with current year
  cast('04.12' as date) as d6,
  -- MM/DD with current year
  cast('04/12' as date) as d7,
  cast('2014/12/04' as date) as d8, -- YYYY/MM/DD
  cast('2014 12 04' as date) as d9, -- YYYY MM DD
  cast('2014.12.04' as date) as d10, -- YYYY.MM.DD
  cast('2014-12-04' as date) as d11, -- YYYY-MM-DD
  cast('4 Jan 2014' as date) as d12, -- DD MM YYYY
  cast('2014 Jan 4' as date) as dt13, -- YYYY MM DD
  cast('Jan 4 2014' as date) as dt14, -- MM DD YYYY
  cast('11:37' as time) as t1, -- HH:mm
  cast('11:37:12' as time) as t2, -- HH:mm:ss
  cast('11:31:12.1234' as time) as t3, -- HH:mm:ss.nnnn
  -- DD.MM.YYYY HH:mm
  cast('04.12.2014 11:37' as timestamp) as dt1,
  -- MM/DD/YYYY HH:mm:ss
  cast('04/12/2014 11:37:12' as timestamp) as dt2,
  -- DD.MM.YYYY HH:mm:ss.nnnn
  cast('04.12.2014 11:31:12.1234' as timestamp) as dt3,
  cast('now' as timestamp) as m1,
  cast('today' as date) as m2,
  cast('yesterday' as date) as m3,
  cast('tomorrow' as date) as m4
from rdb$database
Kurzformumwandlungen für Datums- und Zeitdatentypen

Firebird erlaubt die Verwendung einer abgekürzten Typsyntax im C-Stil für Umwandlungen von Strings in die Typen "DATE", "TIME" und "TIMESTAMP". Der SQL-Standard ruft diese Datetime-Literale auf.

Syntax
<data_type> 'date_format_string'

Diese Literalausdrücke werden beim Parsen direkt ausgewertet, als ob die Anweisung bereits für die Ausführung vorbereitet wäre. Da dies bei der Verwendung von Datetime-Mnemoniken wie 'NOW' zu unerwarteten oder verwirrenden Ergebnissen führte, insbesondere in PSQL-Code, sind die Datetime-Mnemoniken in Datetime-Literalen seit Firebird 4.0 nicht mehr erlaubt.

Um Datetime-Mnemonik zu verwenden, verwenden Sie die vollständige CAST-Syntax. Ein Beispiel für die Verwendung eines solchen Ausdrucks in einem Trigger:

NEW.CHANGE_DATE = CAST('now' AS TIMESTAMP);

3.9.2. Implizite Datentypkonvertierung

Eine implizite Datenkonvertierung ist in Dialekt 3 nicht möglich — die CAST-Funktion wird fast immer benötigt, um Datentypkonflikte zu vermeiden.

In Dialekt 1 wird in vielen Ausdrücken ein Typ implizit in einen anderen umgewandelt, ohne dass die CAST-Funktion verwendet werden muss. Zum Beispiel gilt die folgende Aussage in Dialekt 1:

UPDATE ATABLE
  SET ADATE = '25.12.2016' + 1

Das Datumsliteral wird implizit in den Datumstyp umgewandelt.

In Dialekt 3 wird diese Anweisung den Fehler 35544569 ausgeben, “`Dynamic SQL Error: expression evaluation not supported, Strings cannot be added or subtracted in dialect 3” — eine Umwandlung ist erforderlich:

UPDATE ATABLE
  SET ADATE = CAST ('25.12.2016' AS DATE) + 1

Oder mit einem Datetime-Literal:

UPDATE ATABLE
  SET ADATE = DATE '25.12.2016' + 1

In Dialekt 1 ist es normalerweise möglich, ganzzahlige Daten und numerische Zeichenfolgen zu mischen, da der Parser versucht, die Zeichenfolge implizit umzuwandeln. Beispielsweise,

2 + '1'

wird korrekt ausgeführt.

In Dialekt 3 führt ein solcher Ausdruck zu einem Fehler, daher müssen Sie ihn als CAST-Ausdruck schreiben:

2 + CAST('1' AS SMALLINT)

Die Ausnahme von der Regel ist während der String-Verkettung.

Implizite Konvertierung während der String-Verkettung

Wenn mehrere Datenelemente verkettet werden, werden alle Nicht-String-Daten nach Möglichkeit implizit in Strings umgewandelt.

Beispiel
SELECT 30||' days hath September, April, June and November' CONCAT$
  FROM RDB$DATABASE;

CONCAT$
------------------------------------------------
30 days hath September, April, June and November

3.10. Benutzerdefinierte Datentypen – Domains

In Firebird ist das Konzept eines “benutzerdefinierten Datentyps” in Form der Domain implementiert. Das Erstellen einer Domain erzeugt natürlich nicht wirklich einen neuen Datentyp. Eine Domain bietet die Möglichkeit, einen vorhandenen Datentyp mit einem Satz von Attributen zu kapseln und diese “Kapsel” für die mehrfache Verwendung in der gesamten Datenbank verfügbar zu machen. Wenn mehrere Tabellen Spalten mit identischen oder nahezu identischen Attributen benötigen, ist eine Domäne sinnvoll.

Die Domänenverwendung ist nicht auf Spaltendefinitionen für Tabellen und Ansichten beschränkt. Domänen können verwendet werden, um Eingabe- und Ausgabeparameter und Variablen in PSQL-Code zu deklarieren.

3.10.1. Domaineigenschaften

Eine Domaindefinition enthält erforderliche und optionale Attribute. Der Datentyp ist ein erforderliches Attribut. Zu den optionalen Attributen gehören:

  • ein Standardwert

  • um NULL zu erlauben oder zu verbieten

  • CHECK-Einschränkungen

  • Zeichensatz (für Zeichendatentypen und Text-BLOB-Felder)

  • Sortierung (für Zeichendatentypen)

Beispieldomaindefinition
CREATE DOMAIN BOOL3 AS SMALLINT
  CHECK (VALUE IS NULL OR VALUE IN (0, 1));
Siehe auch

Explizite Datentypumwandlung zur Beschreibung von Unterschieden im Datenkonvertierungsmechanismus, wenn Domänen für die Modifikatoren TYPE OF und TYPE OF COLUMN angegeben werden.

3.10.2. Domain-Überschreibung

Beim Definieren einer Spalte mithilfe einer Domäne ist es möglich, einige der von der Domäne geerbten Attribute zu überschreiben. Tabelle 3.9 fasst die Regeln für die Domänenüberschreibung zusammen.

Tabelle 17. Regeln zum Überschreiben von Domänenattributen in der Spaltendefinition
Attribute Überschreiben? Hinweise

Datentyp

Nein

 

Standardwert

Ja

 

Textzeichensatz

Ja

Es kann auch verwendet werden, um die Standarddatenbankwerte für die Spalte wiederherzustellen

Reihenfolge der Textsortierung

Ja

 

CHECK-Constraints

Ja

Um der Prüfung neue Bedingungen hinzuzufügen, können Sie die entsprechenden CHECK-Klauseln in den Anweisungen CREATE und ALTER auf Tabellenebene verwenden.

NOT NULL

Nein

Oft ist es besser, die Domain in ihrer Definition nullbar zu lassen und zu entscheiden, ob sie auf NOT NULL gesetzt werden soll, wenn die Domain zum Definieren von Spalten verwendet wird.

3.10.3. Erstellen und Verwalten von Domains

Eine Domain wird mit der DDL-Anweisung CREATE DOMAIN erstellt.

Kurzschreibweise
CREATE DOMAIN name [AS] <type>
  [DEFAULT {<const> | <literal> | NULL | <context_var>}]
  [NOT NULL] [CHECK (<condition>)]
  [COLLATE <collation>]
Siehe auch

CREATE DOMAIN im Abschnitt Datendefinitionssprache (DDL).

Domain ändern

Um die Attribute einer Domain zu ändern, verwenden Sie die DDL-Anweisung ALTER DOMAIN. Mit dieser Aussage können Sie:

  • die Domain umbenennen

  • den Datentyp ändern

  • den aktuellen Standardwert löschen

  • einen neuen Standardwert setzen

  • lösche die NOT NULL-Beschränkung

  • setze die NOT NULL-Beschränkung

  • eine bestehende CHECK-Einschränkung löschen

  • füge eine neue CHECK-Einschränkung hinzu

Kurzsyntax
ALTER DOMAIN name
  [{TO new_name}]
  [{SET DEFAULT { <literal> | NULL | <context_var> } |
    DROP DEFAULT}]
  [{SET | DROP} NOT NULL ]
  [{ADD [CONSTRAINT] CHECK (<dom_condition>) |
    DROP CONSTRAINT}]
  [{TYPE <datatype>}]
Beispiel
ALTER DOMAIN STORE_GRP SET DEFAULT -1;

Beim Wechsel einer Domain müssen deren Abhängigkeiten berücksichtigt werden: ob Tabellenspalten, beliebige Variablen, Ein- und/oder Ausgabeparameter mit dem im PSQL-Code deklarierten Typ dieser Domain vorhanden sind. Wenn Sie Domains in Eile ändern, ohne sie sorgfältig zu überprüfen, funktioniert Ihr Code möglicherweise nicht mehr!

Wenn Sie Datentypen in einer Domain konvertieren, dürfen Sie keine Konvertierungen durchführen, die zu Datenverlusten führen können. Wenn Sie beispielsweise VARCHAR in INTEGER konvertieren, prüfen Sie sorgfältig, ob alle Daten, die diese Domain verwenden, erfolgreich konvertiert werden können.

Siehe auch

ALTER DOMAIN im Abschnitt Datendefinitionssprache (DDL).

Löschen (Dropping) einer Domain

Die DDL-Anweisung DROP DOMAIN löscht eine Domain aus der Datenbank, sofern sie nicht von anderen Datenbankobjekten verwendet wird.

Syntax
DROP DOMAIN name
Beispiel
DROP DOMAIN Test_Domain
Siehe auch

DROP DOMAIN im Abschnitt Datendefinitionssprache (DDL).

3.11. Syntax der Datentyp-Deklaration

In diesem Abschnitt wird die Syntax der Deklaration von Datentypen dokumentiert. Die Datentypdeklaration erfolgt in DDL-Anweisungen, aber auch in CAST und <<fblangref40-dml-execblock-de,EXECUTE BLOCK> >.

Auf die unten dokumentierte Syntax wird von anderen Teilen dieser Sprachreferenz verwiesen.

3.11.1. Syntax für Skalardatentypen

Die skalaren Datentypen sind einfache Datentypen, die einen einzelnen Wert enthalten. Aus organisatorischen Gründen wird die Syntax der BLOB-Typen separat in Syntax der BLOB-Datentypen definiert.

Syntax für skalare Datentypen
<domain_or_non_array_type> ::=
    <scalar_datatype>
  | <blob_datatype>
  | [TYPE OF] domain
  | TYPE OF COLUMN rel.col

<scalar_datatype> ::=
    SMALLINT | INT[EGER] | BIGINT | INT128
  | REAL | FLOAT [(bin_prec)] | DOUBLE PRECISION
  | DECFLOAT [(dec_prec)]
  | BOOLEAN
  | DATE
  | TIME [{WITHOUT | WITH} TIME ZONE]
  | TIMESTAMP [{WITHOUT | WITH} TIME ZONE]
  | {DECIMAL | NUMERIC} [(precision [, scale])]
  | {VARCHAR | {CHAR | CHARACTER} VARYING} (length)
    [CHARACTER SET charset]
  | {CHAR | CHARACTER} [(length)] [CHARACTER SET charset]
  | {NCHAR | NATIONAL {CHARACTER | CHAR}} VARYING (length)
  | {NCHAR | NATIONAL {CHARACTER | CHAR}} [(length)]
  | BINARY [(length)]
  | {VARBINARY | BINARY VARYING} (length)
Tabelle 18. Argumente für die Syntax der skalaren Datentypen
Argument Beschreibung

domain

Domain (nur Nicht-Array-Domains)

rel

Name einer Tabelle oder Ansicht (View)

col

Name einer Spalte in einer Tabelle oder Ansicht (nur Spalten eines Nicht-Array-Typs)

bin_prec

Binäre Genauigkeit, Standard ist 24.

1 - 24: 32 Bit einfache Genauigkeit
25 - 53: 64 Bit doppelte Genauigkeit (Synonym für DOUBLE PRECISION)

dec_prec

Dezimalgenauigkeit von DECFLOAT, entweder 16 oder 34; Standard ist 34

precision

Numerische Genauigkeit in Dezimalstellen. Von 1 bis 38

scale

Skalierung oder Anzahl der Dezimalstellen. Von 0 bis 38. Sie muss kleiner oder gleich precision sein.

length

Die maximale Länge eines Strings in Zeichen oder — für BINARY und VARBINARY — Bytes; optional für Zeichentypen mit fester Breite, standardmäßig 1

charset

Zeichensatz

domain_or_non_array_type

Nicht-Array-Typen, die in PSQL-Code und -Casts verwendet werden können

Verwendung von Domains in Deklarationen

Ein Domainname kann als Typ eines PSQL-Parameters oder einer lokalen Variablen angegeben werden. Der Parameter oder die Variable erbt alle Domänenattribute. Wenn für den Parameter oder die Variable ein Standardwert angegeben wird, überschreibt er den in der Domaindefinition angegebenen Standardwert.

Wenn die TYPE OF-Klausel vor dem Domainnamen hinzugefügt wird, wird nur der Datentyp der Domain verwendet: alle anderen Attribute der Domain — NOT NULL-Einschränkung, CHECK-Einschränkungen, Standardwert — sind weder geprüft noch benutzt. Handelt es sich bei der Domain jedoch um einen Texttyp, werden immer deren Zeichensatz und Kollatierungsreihenfolge verwendet.

Verwendung des Spaltentyps in Deklarationen

Ein- und Ausgabeparameter oder lokale Variablen können auch über den Datentyp von Spalten in bestehenden Tabellen und Views deklariert werden. Dafür wird die TYPE OF COLUMN-Klausel verwendet, die relationname.columnname als Argument angibt.

Wenn TYPE OF COLUMN verwendet wird, erbt der Parameter oder die Variable nur den Datentyp und – bei String-Typen – den Zeichensatz und die Kollatierungssequenz. Die Einschränkungen und der Standardwert der Spalte werden ignoriert.

3.11.2. Syntax der BLOB-Datentypen

Die BLOB-Datentypen enthalten Binär-, Zeichen- oder benutzerdefinierte Formatdaten unbestimmter Größe. Weitere Informationen finden Sie unter Binärdatentypen.

Syntax der BLOB-Datentypen
<blob_datatype> ::=
    BLOB [SUB_TYPE {subtype_num | subtype_name}]
    [SEGMENT SIZE seglen] [CHARACTER SET charset]
  | BLOB [(seglen [, subtype_num])]
Tabelle 19. Argumente für die Syntax der Blob-Datentypen
Argument Beschreibung

charset

Zeichensatz (wird für andere Untertypen als TEXT/1 ignoriert)

subtype_num

BLOB-Untertypnummer

subtype_name

mnemonischer Name des 'BLOB'-Untertyps; dies kann TEXT, BINARY oder einer der (anderen) Standard- oder benutzerdefinierten Namen sein, die in RDB$TYPES für RDB$FIELD_NAME = 'RDB$FIELD_SUB_TYPE' definiert sind.

seglen

Segmentgröße, darf nicht größer als 65.535 sein, Standardwert 80, wenn nicht angegeben. Siehe auch Segmentgröße

3.11.3. Syntax der Array-Datentypen

Die Array-Datentypen enthalten mehrere Skalarwerte in einem ein- oder mehrdimensionalen Array. Weitere Informationen finden Sie unter ARRAY-Datentyp

Syntax der Array-Datentypen
<array_datatype> ::=
    {SMALLINT | INT[EGER] | BIGINT | INT128} <array_dim>
  | {REAL | FLOAT [(bin_prec)] | DOUBLE PRECISION} <array_dim>
  | DECFLOAT [(dec_prec)]
  | BOOLEAN <array_dim>
  | DATE <array_dim>
  | TIME [{WITHOUT | WITH} TIME ZONE] <array_dim>
  | TIMESTAMP [{WITHOUT | WITH} TIME ZONE] <array_dim>
  | {DECIMAL | NUMERIC} [(precision [, scale])] <array_dim>
  | {VARCHAR | {CHAR | CHARACTER} VARYING} (length)
    <array_dim> [CHARACTER SET charset]
  | {CHAR | CHARACTER} [(length)] <array_dim>
    [CHARACTER SET charset]
  | {NCHAR | NATIONAL {CHARACTER | CHAR}} VARYING (length)
    <array_dim>
  | {NCHAR | NATIONAL {CHARACTER | CHAR}}
    [(length)] <array_dim>
  | BINARY [(length)] <array_dim>
  | {VARBINARY | BINARY VARYING} (length) <array_dim>

<array_dim> ::= '[' [m:]n [,[m:]n ...] ']'
Tabelle 20. Argumente für die Syntax der Array-Datentypen
Argument Beschreibung

array_dim

Array-Dimensionen

bin_prec

Binäre Genauigkeit, Standard ist 24.

1 - 24: 32 Bit einfache Genauigkeit
25 - 53: 64 Bit doppelte Genauigkeit (Synonym für DOUBLE PRECISION)

dec_prec

Dezimalgenauigkeit von DECFLOAT, entweder 16 oder 34; Standard ist 34

precision

Numerische Genauigkeit in Dezimalstellen. Von 1 bis 38

scale

Skala oder Anzahl der Dezimalstellen. Von 0 bis 38. Sie muss kleiner oder gleich precision sein.

length

Die maximale Länge einer Zeichenfolge in Zeichen; optional für Zeichentypen mit fester Breite, standardmäßig 1

charset

Zeichensatz

m, n

Ganzzahlen, die den Indexbereich einer Array-Dimension definieren

4. Allgemeine Sprachelemente

Dieser Abschnitt behandelt die Elemente, die in der SQL-Sprache als allgemeingültig betrachtet werden können — die Ausdrücke, die verwendet werden um Fakten aus Daten zu extrahieren, diese zu verarbeiten und die Prädikate, die den Wahrheitswert dieser Fakten prüfen.

4.1. Ausdrücke

SQL-Ausdrücke bieten formelle Methoden zum Auswerten, Transformieren und Vergleichen von Werten. SQL-Ausdrücke können Tabellenspalten, Variablen, Konstanten, Literale, andere Statements und Prädikate sowie andere Ausdrücke enthalten. Folgend die vollständige Liste möglicher Elemente.

Beschreibung der Ausdruck-Elemente
Spaltenname

Kennung einer Spalte aus einer angegebenen Tabelle, die in Auswertungen oder als Suchbedingung verwendet wird. Eine Spalte des Array-Typs kann kein Element innerhalb eines Ausdrucks sein, es sei denn sie wird mit dem IS [NOT] NULL-Prädikat verwendet.

Array-Element

Ein Ausdruck kann einen Verweis auf ein Array-Element enthalten.

Arithmetische Operatoren

Die Zeichen +, -, *, / werden verwendet um Berechnungen durchzuführen.

Verkettungsoperator

Der Operator || (“Doppel-Pipe”) wird verwendet um Strings zu verketten.

Logische Operatoren

Die reservierten Wörter NOT, AND sowie OR werden verwendet um einfache Suchbedingungen oder komplexere Behauptungen zu erstellen.

Vergleichsoperatoren

Die Zeichen =, <>, !=, ~=, ^=, <, <=, >, >=, !<, ~<, ^<, !>, ~> und ^>

Vergleichsprädikate

LIKE, STARTING WITH, CONTAINING, SIMILAR TO, BETWEEN, IS [NOT] NULL und IS [NOT] DISTINCT FROM

Existenzprädikate

Prädikate, die für die Existenzprüfung von Werten Verwendung finden. Das Prädikat IN kann sowohl innerhalb von Listen kommagetrennter Konstanten als auch mit Unterabfragen, die nur eine Spalte zurückgeben, verwendet werden. Die Prädikate EXISTS, SINGULAR, ALL, ANY und SOME können nur mit Unterabfragen verwendet werden.

Konstante oder Litaral

In Apostrophen eingeschlossene Zahlen oder String-Literale, Boolesche Werte TRUE, FALSE und UNKOWN, `NULL

Datetimeliterale

Ein Ausdruck, ähnlich zu Zeichenketten, eingeschlossen in Apostrophs, der als Datum, Zeit oder Zeitstempel interpretiert wird. Datetimeliterale können Zeichen- und Ziffernfolgen sein, z. B. TIMESTAMP '25.12.2016 15:30:35', die als Datetime-Wert aufgelöst werden können und auch für Stringliterale verwendet werden, die in einen Datetime-Typ umgewandelt werden können.

Datetime-Mnemonik

Ein Zeichenfolgenliteral mit einer Beschreibung eines gewünschten datetime-Werts, der in einen datetime-Typ umgewandelt werden kann. Zum Beispiel 'TODAY', 'NOW'.

Kontextvariablen

Ein intern definierte Kontextvariable

Lokale Variablen

Deklarierte lokale Variablen, Über- und Rückgabeparameter eines PSQL-Moduls (Stored Procedure, Trigger, unbenannter PSQL-Block in DSQL)

Positionale Parameter

Ein Mitglied innerhalb einer geordneten Gruppe von einem oder mehreren unbenannten Parametern, die an eine gespeicherte Prozedur oder eine vorbereitete Abfrage übergeben wurden.

Unterabfrage

Eine SELECT-Anweisung, die in Klammern eingeschlossen ist, die einen einzelnen (skalaren) Wert zurückgibt oder, wenn er in existenziellen Prädikaten verwendet wird, einen Satz von Werten.

Funktionskennung

Die Kennung einer internen oder externen Funktion in einem Funktionsausdruck

Type-Cast

Ein Ausdruck, der explizit Daten von einem in einen anderen Datentyp unter Verwendung der CAST-Funktion (CAST (<value> AS <datatype>)) konvertiert. Nur für Datum-/Zeit-Literale ist die Kurzschreibweise <datatype> <value> (DATE '40.12.2016') möglich.

Bedingter Ausdruck

Ausdrücke mit CASE und verwandten internen Funktionen

Klammern

Klammernpaare (…​) werden verwendet, um Ausdrücke zu gruppieren. Operationen innerhalb der Klammern werden vor Operationen außerhalb von ihnen durchgeführt. Wenn eingebettete Klammern verwendet werden, werden die tiefsten eingebetteten Ausdrücke zuerst ausgewertet und dann bewegen sich die Auswertungen von innen nach außen durch die Einbettungsstufen.

COLLATE-Klausel

Klausel, die für CHAR- und VARCHAR-Datentypen angewendet werden kann, um die Collation für String-Vergleiche festzulegen.

NEXT VALUE FOR sequence

Ausdruck zum Ermitteln des nächsten Wertes eines bestimmten Generators (Sequenz). Die interne Funktion GEN_ID() tut das Gleiche.

AT-Ausdruck

Ausdruck zum Ändern der Zeitzone einer Datetime (Datetime).

4.1.1. Konstanten

Eine Konstante ist ein Wert der direkt in einem SQL-Statement verwendet wird und weder von einem Ausdruck, einem Parameter, einem Spaltenverweis noch einer Variablen abgeleitet wird. Dies kann eine Zeichenkette oder eine Zahl sein.

Zeichenkonstanten (Literale)

Eine String-Konstante ist eine Aneinanderreihung von Zeichen, die zwischen einem Paar von Apostrophen (“einfache Anführungszeichen”) eingeschlossen werden. Die größtmögliche Länge dieser Zeichenketten ist 32.767 Bytes; die maximale Anzahl der Zeichen wird durch die verwendete Zeichenkodierung bestimmt.

  • Doppelte Anführungszeichen sind NICHT GÜLTIG für das Anführungszeichen von Zeichenfolgen. Der SQL-Standard reserviert doppelte Anführungszeichen für einen anderen Zweck: das Anführen von Bezeichnern.

  • Wenn ein literaler Apostroph innerhalb einer String-Konstante erforderlich ist, wird er “escaped”, indem ihm ein anderer Apostroph vorangestellt wird. Zum Beispiel 'Mother O''Reilly's hausgemachter Hooch''. Oder verwenden Sie das alternative Anführungszeichen: `q'{Mother O'Reilly's home-made hooch}'

  • Bei der Stringlänge ist Vorsicht geboten, wenn der Wert in eine CHAR- oder VARCHAR-Spalte geschrieben werden soll. Die maximale Länge für ein CHAR- oder VARCHAR`-Literal beträgt 32.765 Byte.

Es wird angenommen, dass der Zeichensatz einer Zeichenkonstanten der gleiche ist wie der Zeichensatz seines Bestimmungsspeichers.

Stringkonstanten in Hexadezimalnotation

Ab Firebird 2.5 können String-Literale in hexadezimaler Notation eingegeben werden, sogenannte “binary strings”. Jedes Paar von Hex-Ziffern definiert ein Byte in der Zeichenfolge. Auf diese Weise eingegebene Zeichenfolgen haben standardmäßig den Typ BINARY (oder den Zeichensatz OCTETS), es sei denn, die Introducer-Syntax wird verwendet, um eine Zeichenkette als anderen Zeichensatz zu interpretieren.

Syntax
{x|X}'<hexstring>'

<hexstring> ::= eine gerade Anzahl von <hexdigit>
<hexdigit>  ::= eines aus 0..9, A..F, a..f
Beispiele
select x'4E657276656E' from rdb$database
-- liefert 4E657276656E, ein 6-Byte 'Binärstring'

select _ascii x'4E657276656E' from rdb$database
-- liefert 'Nerven' (gleiche Zeichenfolge, jetzt als ASCII-Text interpretiert)

select _iso8859_1 x'53E46765' from rdb$database
-- liefert 'Säge' (4 Zeichen, 4 Bytes)

select _utf8 x'53C3A46765' from rdb$database
-- liefert 'Säge' (4 Zeichen, 5 Bytes)
Hinweise

Die Client-Schnittstelle legt fest, wie Binärzeichenfolgen dem Benutzer angezeigt werden. Das isql-Werkzeug beispielsweise, nutzt großgeschriebene Buchstaben A-F, während FlameRobin Kleinschreibung verwendet. Andere Client-Applikationen könnten andere Konventionen bevorzugen, zum Beispiel Leerzeichen zwischen den Bytepaaren: '4E 65 72 76 65 6E'.

Mit der hexadezimalen Notation kann jeder Bytewert (einschließlich 00) an beliebiger Stelle im String eingefügt werden. Allerdings, wenn Sie diesen auf etwas anderes als OCTETS erzwingen wollen, liegt es in Ihrer Verantwortung, die Bytes in einer Sequenz zu liefern, die für den Zielzeichensatz gültig ist.

Alternative String-Literale

Seit Firebird 3.0 ist es möglich, ein anderes Zeichen oder Zeichenpaar als das doppelte (escaped) Apostroph zu verwenden, um einen String in Anführungszeichen in einen anderen String einzubetten, ohne dass das Anführungszeichen maskiert werden muss. Das Schlüsselwort q oder Q vor einem String in Anführungszeichen informiert den Parser darüber, dass bestimmte Links-Rechts-Paare oder Paare identischer Zeichen innerhalb des Strings die Begrenzer des eingebetteten String-Literals sind.

Syntax
<alternative string literal> ::=
    { q | Q } <quote> <start char> [<char> ...] <end char> <quote>
Regeln

Wenn <start char> `(’, ‘{’, ‘[’ oder ‘<’ ist, `< end char> wird mit seinem jeweiligen “partner” gepaart, nämlich ‘)’, ‘}’, ‘]’ und '` >'. In anderen Fällen ist `<end char> dasselbe wie <start char>.

Innerhalb des Strings, d. h. <char>-Elemente, können einfache (nicht maskierte) Anführungszeichen verwendet werden. Jedes Anführungszeichen ist Teil der Ergebniszeichenfolge.

Beispiel
select q'{abc{def}ghi}' from rdb$database;        -- Ergebnis: abc{def}ghi
select q'!That's a string!' from rdb$database;    -- Ergebnis: That's a string
Introducer-Syntax für String-Literale

Gegebenenfalls kann einem Zeichenfolgenliteral ein Zeichensatzname vorangestellt werden, dem ein Unterstrich “_” vorangestellt ist. Dies ist als Introducer-Syntax bekannt. Sein Zweck besteht darin, die Engine darüber zu informieren, wie die eingehende Zeichenfolge zu interpretieren und zu speichern ist.

Beispiel

INSERT INTO People
VALUES (_ISO8859_1 'Hans-Jörg Schäfer')
Zahlenkonstanten

Eine Zahlkonstante ist eine gültige Zahl in einer unterstützten Notation:

  • In SQL wird der Dezimalpunkt, für Zahlen in der Standard-Dezimal-Notation, immer durch das Punkt-Zeichen dargestellt. Tausender werden nicht getrennt. Einbeziehung von Komma, Leerzeichen usw. führt zu Fehlern.

  • Exponentielle Notation wird unterstützt. Zum Beispiel kann 0.0000234 auch als 2.34e-5 geschrieben werden.

  • Hexadezimal-Notation wird von Firebird 2.5 und höheren Versionen unterstützt — siehe unten.

Das Format des Literals bestimmt den Typ (<d> für eine Dezimalziffer, <h> für eine Hexadezimalziffer):

Format Typ

<d>[<d> …​]

INTEGER, BIGINT, INT128 or DECFLOAT(34) (depends on if value fits in the type). DECFLOAT(34) is used for values that do not fit in INT128.

0{x|X} <h><h>[<h><h> …​]

INTEGER für 1-4 <h><h> Paare oder BIGINT für 5-8 Paare

<d>[<d> …​] "." [<d> …​]

NUMERIC(18, n), NUMERIC(38, n) oder DECFLOAT(34) wobei n von der Anzahl der Nachkommastellen und die Genauigkeit von der Gesamtanzahl der Stellen abhängt.

Aus Gründen der Abwärtskompatibilität werden einige Werte von 19 Stellen auf NUMERIC(18,2) abgebildet. DECFLOAT(34) wird verwendet, wenn der unskalierte Wert nicht in INT128 passt.

<d>[<d> …​]["." [<d> …​]] E <d>[<d> …​]

DOUBLE PRECISION oder DECFLOAT(34), wobei DECFLOAT nur verwendet wird, wenn die Anzahl der Stellen 20 oder höher ist oder der absolute Exponent 309 oder höher ist.

Hexadezimale Notation für Ziffern

Von Firebird 2.5 aufwärts können ganzzahlige Werte in hexadezimaler Notation eingegeben werden. Zahlen mit 1-8 Hex-Ziffern werden als Typ INTEGER interpretiert; Zahlen mit 9-16 Hex-Ziffern als Typ BIGINT. Zahlen mit 17-32 Hex-Ziffern als Typ INT128.

Syntax
0{x|X}<hexdigits>

<hexdigits>  ::=  1-32 of <hexdigit>
<hexdigit>   ::=  one of 0..9, A..F, a..f
Beispiele
select 0x6FAA0D3 from rdb$database          -- liefert 117088467
select 0x4F9 from rdb$database              -- liefert 1273
select 0x6E44F9A8 from rdb$database         -- liefert 1850014120
select 0x9E44F9A8 from rdb$database         -- liefert -1639646808 (an INTEGER)
select 0x09E44F9A8 from rdb$database        -- liefert 2655320488 (a BIGINT)
select 0x28ED678A4C987 from rdb$database    -- liefert 720001751632263
select 0xFFFFFFFFFFFFFFFF from rdb$database -- liefert -1
Hexadezimale Wertebereiche
  • Hex-Nummern im Bereich 0 .. 7FFF FFFF sind positive INTEGER mit Dezimalwerten zwischen 0 .. 2147483647. Um eine Zahl als BIGINT zu erzwingen, müssen Sie genügend Nullen voranstellen, um die Gesamtzahl der Hex-Ziffern auf neun oder mehr zu bringen. Das ändert den Typ, aber nicht den Wert.

  • Hex-Nummern zwischen 8000 0000 .. FFFF FFFF erfordern etwas Aufmerksamkeit:

    • Bei der Eingabe mit acht Hex-Ziffern, wie in 0x9E44F9A8, wird ein Wert als 32-Bit-INTEGER interpretiert. Da das erste Bit (Vorzeichenbit) gesetzt ist, wird es dem negativen Dezimalbereich -2147483648 .. -1 zugeordnet.

    • Bei einer oder mehreren Nullen, die wie in 0x09E44F9A8 vorangestellt werden, wird ein Wert als 64-Bit-BIGINT im Bereich 0000 0000 8000 0000 .. 0000 0000 FFFF FFFF interpretiert. Das Zeichen-Bit ist jetzt nicht gesetzt, also wird der Dezimalwert dem positiven Bereich 2147483648 .. 4294967295 zugewiesen.

    So ergibt sich in diesem Bereich — und nur in diesem Bereich — anhand einer mathematisch unbedeutenden 0 ein gänzlich anderer Wert. Dies ist zu beachten.

  • Hex-Zahlen zwischen 1 0000 0000 .. 7FFF FFFF FFFF FFFF sind alle positiv BIGINT.

  • Hex-Zahlen zwischen 8000 0000 0000 0000 .. FFFF FFFF FFFF FFFF sind alle negativ BIGINT.

  • Ein SMALLINT kann nicht in Hex geschrieben werden, streng genommen zumindest, da sogar 0x1 als INTEGER ausgewertet wird. Wenn Sie jedoch eine positive Ganzzahl innerhalb des 16-Bit-Bereichs 0x0000 (Dezimal-Null) bis 0x7FFF (Dezimalzahl 32767) schreiben, wird sie transparent in SMALLINT umgewandelt.

    Es ist möglich einen negativen SMALLINT in Hex zu schreiben, wobei eine 4-Byte-Hexadezimalzahl im Bereich 0xFFFF8000 (Dezimal -32768) bis 0xFFFFFFFF (Dezimal -1) verwendet wird.

Boolesche Literale

Ein boolesches Literal ist eines von TRUE, FALSE oder UNKNOWN.

Datetime-Literale

Formal definiert der SQL-Standard Datetime-Literale als Präfix DATE, TIME und TIMESTAMP gefolgt von einem String-Literal mit einem Datetime-Format. Historisch gesehen hat die Firebird-Dokumentation diese Datetime-Literale als "Shorthand Casts" bezeichnet.

In Firebird 4.0 ist die Verwendung von Datum/Uhrzeit-Mnemonik in Datetime-Literalen (z.B. DATE 'TODAY') nicht mehr erlaubt.

Das Format von Datetime-Literalen und -Strings in Firebird 4.0 ist im Vergleich zu früheren Firebird-Versionen strenger.

Datetime-Literal-Syntax
<datetime_literal> ::=
    DATE '<date_format>'
  | TIME { '<time_format>' | '<time_tz_format>' }
  | TIMESTAMP { '<timestamp_format>' | '<timestamp_tz_format>' }
Datetime-Format-Syntax
<date_format> ::=
      [YYYY<p>]MM<p>DD
    | MM<p>DD[<p>{ YYYY | YY }]
    | DD<p>MM[<p>{ YYYY | YY }]

<time_format> ::= HH[:mm[:SS[<f>NNNN]]]

<timestamp_format> ::= <date_format> [<space> <time_format>]

<time_zone> ::=
    { + | - }HH:MM
  | time zone name (e.g. Europe/Berlin)

<time_tz_format> ::= <time_format> [<space>] <time_zone>

<timestamp_tz_format> ::= <timestamp_format> [<space>] <time_zone>

<p> ::= whitespace | . | - | /
<f> ::= : | .
Tabelle 21. Datum- und Zeit-Literal-Formatargumente
Argument Beschreibung

datetime_literal

Datetime-Literal

date_format

Format des Datums

time_format

Format der Zeit

timestamp_format

Format des Zeitstempels

time_zone

Format der Zeitzone

time_tz_format

Format der Zeit mit Zeitzone

timestamp_tz_format

Format des Zeitstempels mit Zeitzone

YYYY

Vierstelliges Jahr

YY

Zweistelliges Jahr

MM

Monat Es kann 1 oder 2 Ziffern enthalten (1-12 oder 01-12). Sie können auch den aus drei Buchstaben bestehenden Kurznamen oder den vollständigen Namen eines Monats in Englisch angeben. Groß-/Kleinschreibung nicht beachten

DD

Tag. Dieser kann 1 oder 2 Ziffern enthalten (1-31 oder 01-31)

HH

Stunde. Diese kann 1 oder 2 Ziffern enthalten (0-23 oder 00-23)

mm

Minuten. Diese können 1 oder 2 Ziffern enthalten (0-59 oder 00-59)

SS

Sekunden. Diese können 1 oder 2 Ziffern enthalten (0-59 oder 00-59)

NNNN

Zehntausendstelsekunden. Diese können 1 bis 4 Ziffern (0-9999) enthalten.

p

Ein Datumstrennzeichen, eines der zulässigen Zeichen. Führende und nachgestellte Leerzeichen werden ignoriert. Die Wahl des Trennzeichens in einem Datum entscheidet, ob der Parser MM<p>DD oder DD<p>MM liest.

f

Sekundenbruchteil-Trennzeichen

Die Verwendung der vollständigen Jahresangabe in vierstelliger Form — YYYY — wird dringend empfohlen, um Verwechslungen bei Datumsberechnungen und Aggregationen zu vermeiden.

Beispiel
-- 1
  UPDATE PEOPLE
  SET AGECAT = 'SENIOR'
  WHERE BIRTHDATE < DATE '1-Jan-1943';
-- 2
  INSERT INTO APPOINTMENTS
  (EMPLOYEE_ID, CLIENT_ID, APP_DATE, APP_TIME)
  VALUES (973, 8804, DATE '1-Jan-2021' + 2, TIME '16:00');
-- 3
  NEW.LASTMOD = TIMESTAMP '1-Jan-2021 16:00';

Obwohl die Firebird-Datetime-Syntax sehr flexibel ist, empfehlen wir zur Vermeidung von Mehrdeutigkeiten die ISO-8601-Reihenfolge (Jahr-Monat-Tag), ‘-’ als Datumstrennzeichen, 4 Stellen für Jahr, 2 Stellen für Monat, Tag, Minute und Sekunde und ‘.’ als Trennzeichen für Sekundenbruchteile. Dieses Format ist auch das einzige, das im SQL-Standard definiert ist.

Kurz gesagt, verwenden Sie TIMESTAMP '2021-05-03 04:05:00.1 +02:00', nicht TIMESTAMP '3.5.21 4:5:0:1 +2:0'.

4.1.2. SQL-Operatoren

SQL-Operatoren umfassen Operatoren zum Vergleichen, Berechnen, Auswerten und Verketten von Werten.

Vorrang der Operatoren

SQL Operatoren sind in vier Typen unterteilt. Jeder Operator-Typ hat eine Priorität, eine Rangfolge, die die Reihenfolge bestimmt, in der die Operatoren und die mit ihrer Hilfe erhaltenen Werte in einem Ausdruck ausgewertet werden. Je höher der Vorrang des Operator-Typs ist, desto früher wird er ausgewertet. Jeder Operator hat seine eigene Priorität innerhalb seines Typs, der die Reihenfolge bestimmt, in der sie in einem Ausdruck ausgewertet werden.

Operatoren der gleichen Rangfolge werden von links nach rechts ausgewertet. Um dieses Verhalten zu beeinflussen, können Gruppen mittels Klammern erstellt werden.

Tabelle 22. Vorrang der Operatortypen
Operatortyp Vorrang Erläuterung

Verkettung

1

Strings werden verkettet, bevor andere Operationen stattfinden

Arithmetik

2

Arithmetische Operationen werden durchgeführt, nachdem Strings verkettet sind, aber vor Vergleichs- und logischen Operationen

Vergleiche

3

Vergleichsoperationen erfolgen nach String-Verkettung und arithmetischen Operationen, aber vor logischen Operationen

Logical

4

Logische Operatoren werden nach allen anderen Operatortypen ausgeführt

Verkettungsoperator

Der Verkettungsoperator, zwei Pipe-Zeichen, auch “Doppel-Pipe” — ‘||’ — verkettet (verbindet) zwei Zeichenketten zu einer einzigen Zeichenkette. Zeichenketten können dabei Konstante Werte oder abgeleitet von einer Spalte oder einem Ausdruck sein.

Beispiel
SELECT LAST_NAME || ', ' || FIRST_NAME AS FULL_NAME
FROM EMPLOYEE
Siehe auch

BLOB_APPEND()

Arithmetische Operatoren
Tabelle 23. Vorrang arithmetischer Operatoren
Operator Zweck Vorrang

+Zahl mit Vorzeichen

unäres Plus

1

-Zahl mit Vorzeichen

unäres Minus

1

*

Multiplikation

2

/

Division

2

+

Addition

3

-

Subtraktion

3

Beispiel
UPDATE T
    SET A = 4 + 1/(B-C)*D

Wenn Operatoren den gleichen Vorrang besitzen, werden diese von links nach rechts ausgewertet.

Vergleichsoperatoren
Tabelle 24. Prioritäten der Vergleichsoperatoren
Operator Zweck Priorität

IS

Überprüft, ob der Ausdruck auf der linken Seite (nicht) NULL oder der boolesche Wert auf der rechten Seite ist

1

=

Ist gleich, ist identisch mit

2

<>, !=, ~=, ^=

Ist ungleich zu

2

>

Ist größer als

2

<

Ist kleiner als

2

>=

Ist größer gleich als

2

<=

Ist kleiner gleich als

2

!>, ~>, ^>

Ist nicht größer als

2

!<, ~<, ^<

Ist nicht kleiner als

2

Diese Gruppe umfasst auch Vergleichsprädikate BETWEEN, LIKE, CONTAINING, SIMILAR TO und andere.

Beispiel
IF (SALARY > 1400) THEN
…
Logische Operatoren
Tabelle 25. Prioritäten logischer Operatoren
Operator Zweck Priorität

NOT

Negierung eines Suchkriteriums

1

AND

Kombiniert zwei oder mehr Prädikate, wobei jedes als wahr angesehen werden muss, damit der Gesamtausdruck ebenfalls als wahr aufgelöst wird

2

OR

Kombiniert zwei oder mehr Prädikate, wobei mindestens eines als wahr angesehen werden muss, damit der Gesamtausdruck ebenfalls als wahr aufgelöst wird

3

Beispiel
IF (A < B OR (A > C AND A > D) AND NOT (C = D)) THEN …
NEXT VALUE FOR
Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

BIGINT — Dialect 2 und 3
INTEGER — Dialect 1

Syntax
NEXT VALUE FOR Sequenzname

NEXT VALUE FOR gibt den nächsten Wert einer Sequenz zurück. SEQUENCE ist ein SQL-konformer Begriff für Generatoren in Firebird und dessen Vorgänger, InterBase. Der Operator NEXT VALUE FOR entspricht der Legacy-Funktion GEN_ID (…​, increment) mit increment dem in den Metadaten der Sequenz gespeicherten Inkrement. Dies ist die empfohlene Syntax zum Abrufen des nächsten Sequenzwerts.

Im Gegensatz zur GEN_ID-Funktion nimmt der NEXT VALUE FOR-Ausdruck keine Parameter an und bietet daher keine Möglichkeit, den aktuellen Wert einer Sequenz abzurufen oder den nächsten Wert um einen anderen Wert als den für das konfigurierte Inkrement zu setzen. Für diese Aufgaben wird weiterhin GEN_ID (…​, <Schrittwert>) benötigt. Ein Schrittwert von 0 gibt den aktuellen Sequenzwert zurück.

Das Inkrement einer Sequenz kann mit der INCREMENT-Klausel von CREATE SEQUENCE oder ALTER SEQUENCE konfiguriert werden.

In Dialekt 1 ist der Ergebnistyp INTEGER, in Dialekt 2 und 3 ist er BIGINT.

Beispiel
NEW.CUST_ID = NEXT VALUE FOR CUSTSEQ;
AT-Zeitzonenausdruck
Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
<at expr> ::= <expr> AT { TIME ZONE <Zeitzonen-String> | LOCAL }

Der AT-Ausdruck drückt einen Datum/Uhrzeit-Wert in einer anderen Zeitzone aus, während der gleiche UTC-Zeitpunkt beibehalten wird.

"AT" übersetzt einen Zeit-/Zeitstempelwert in seinen entsprechenden Wert in einer anderen Zeitzone. Wenn LOCAL verwendet wird, wird der Wert in die Sitzungszeitzone konvertiert.

Wenn expr vom Typ WITHOUT TIME ZONE ist, wird expr zuerst in WITH TIME ZONE in der Sitzungszeitzone konvertiert und dann in die angegebene Zeitzone umgewandelt.

Beispiele
select time '12:00 GMT' at time zone '-03:00' from rdb$database;
select current_timestamp at time zone 'America/Sao_Paulo' from rdb$database;
select timestamp '2018-01-01 12:00 GMT' at local from rdb$database;

4.1.3. Bedingte Ausdrücke

Ein bedingter Ausdruck ist einer der verschiedene Werte zurückgibt, je nach verwendeter Bedingung. Es besteht aus einem bedingten Funktionskonstrukt, wovon Firebird mehrere unterstützt. Dieser Abschnitt beschreibt nur ein bedingtes Ausdruckskonstrukt: CASE. Alle anderen bedingten Ausdrücke sind interne Funktionen und leiten sich von CASE ab und werden in Bedingte Funktionen beschrieben.

CASE
Verfügbar in

DSQL, PSQL

Das CASE-Konstrukt gibt einen einzigen Wert aus einer Reihe von Werten zurück. Zwei syntaktische Varianten werden unterstützt:

  • Das einfache CASE, vergleichbar zu einem CASE-Konstrukt in Pascal oder einem Switch in C

  • Das gesuchte CASE, welches wie eine Reihe aus “if …​ else if …​ else if”-Klauseln funktioniert.

Einfaches CASE
Syntax
…
CASE <test-expr>
  WHEN <expr> THEN <result>
  [WHEN <expr> THEN <result> ...]
  [ELSE <defaultresult>]
END
…

Bei dieser Variante wird test-expr mit dem ersten expr, dem zweiten expr usw. verglichen, bis eine Übereinstimmung gefunden wird und das entsprechende Ergebnis zurückgegeben wird. Wenn keine Übereinstimmung gefunden wird, wird defaultresult aus der optionalen ELSE-Klausel zurückgegeben. Wenn es keine Übereinstimmungen und keine ELSE-Klausel gibt, wird NULL zurückgegeben.

Das Matching funktioniert genauso wie der Operator “=”. Das heißt, wenn test-expr NULL ist, stimmt es mit keinem expr überein, nicht einmal mit einem Ausdruck, der in NULL aufgelöst wird.

Das zurückgegebene Ergebnis muss kein Literalwert sein: Es kann ein Feld- oder Variablenname, ein zusammengesetzter Ausdruck oder ein NULL-Literal sein.

Beispiel
SELECT
  NAME,
  AGE,
  CASE UPPER(SEX)
    WHEN 'M' THEN 'Male'
    WHEN 'F' THEN 'Female'
    ELSE 'Unknown'
  END GENDER,
RELIGION
    FROM PEOPLE

Eine Kurzform des einfachen CASE-Konstrukts wird auch in der DECODE -Funktion verwendet.

Gesuchtes CASE
Syntax
CASE
  WHEN <bool_expr> THEN <result>
  [WHEN <bool_expr> THEN <result> …]
  [ELSE <defaultresult>]
END

Der bool_expr-Ausdruck gibt ein ternäres logisches Ergebnis zurück: TRUE, FALSE oder NULL. Der erste Ausdruck, der TRUE ermittelt, wird als Ergebnis verwendet. Gibt kein Ausdruck TRUE zurück, kommt defaultresult aus der optionalen ELSE-Klausel zum Einsatz. Gibt kein Ausdruck TRUE zurück und gibt es keine ELSE-Klausel, ist der Rückgabewert NULL.

So wie im einfachen CASE-Konstrukt, muss das Ergebnis nicht zwangsläufig ein Literal sein: es kann ein Feld- oder Variablenname, ein zusammengesetzter Ausdruck oder NULL sein.

Beispiel
CANVOTE = CASE
  WHEN AGE >= 18 THEN 'Yes'
  WHEN AGE < 18 THEN 'No'
  ELSE 'Unsure'
END

4.1.4. NULL in Ausdrücken

NULL ist in SQL kein Wert, sondern ein state, der anzeigt, dass der Wert des Elements entweder unbekannt ist oder nicht existiert. Es ist weder eine Null, noch ein Leerzeichen, noch ein “leerer String”, und es verhält sich nicht wie ein Wert.

Wenn Sie NULL in numerischen, String- oder Datums-/Uhrzeit-Ausdrücken verwenden, ist das Ergebnis immer NULL. Wenn Sie NULL in logischen (booleschen) Ausdrücken verwenden, hängt das Ergebnis vom Typ der Operation und von anderen beteiligten Werten ab. Wenn Sie einen Wert mit NULL vergleichen, ist das Ergebnis unbekannt.

NULL heißt NULL, jedoch gilt in Firebird, dass das logische Ergebnis unknown ebenfalls durch NULL repräsentiert wird.

Ausdrücke die NULL zurückgeben

Ausdrücke in dieser Liste werden immer NULL zurückgeben:

1 + 2 + 3 + NULL
'Home ' || 'sweet ' || NULL
MyField = NULL
MyField <> NULL
NULL = NULL
not (NULL)

Wenn es Ihnen schwerfällt dies zu verstehen, beachten Sie, dass NULL ein Status ist, der für “unknown” (unbekannt) steht.

NULL in logischen Ausdrücken

Es wurde bereits gezeigt, dass not (NULL) in NULL aufgeht. Dieser Effekt ist etwas komplizierter für logische AND- sowie logische OR-Operatoren:

NULL or false  → NULL
NULL or true   → true
NULL or NULL   → NULL
NULL and false → false
NULL and true  → NULL
NULL and NULL  → NULL

Als grundlegende Faustregel gilt: Wenn die Anwendung von TRUE anstelle von NULL zu einem anderen Ergebnis führt als die Anwendung von FALSE, dann ist das Ergebnis des ursprünglichen Ausdrucks unknown oder NULL.

Beispiele
(1 = NULL) or (1 <> 1)    -- Ergebnis NULL
(1 = NULL) or FALSE       -- Ergebnis NULL
(1 = NULL) or (1 = 1)     -- Ergebnis TRUE
(1 = NULL) or TRUE        -- Ergebnis TRUE
(1 = NULL) or (1 = NULL)  -- Ergebnis NULL
(1 = NULL) or UNKNOWN     -- Ergebnis NULL
(1 = NULL) and (1 <> 1)   -- Ergebnis FALSE
(1 = NULL) and FALSE      -- Ergebnis FALSE
(1 = NULL) and (1 = 1)    -- Ergebnis NULL
(1 = NULL) and TRUE       -- Ergebnis NULL
(1 = NULL) and (1 = NULL) -- Ergebnis NULL
(1 = NULL) and UNKNOWN    -- Ergebnis NULL

4.1.5. Unterabfragen

Eine Unterabfrage ist eine spezielle Form eines Ausdrucks, die innerhalb einer anderen Abfrage eingebettet wird. Unterabfragen werden in der gleichen Weise geschrieben wie reguläre SELECT-Abfragen, werden jedoch von Klammern umschlossen. Unterabfrage-Ausdrücke können in folgender Art und Weise verwendet werden:

  • Um eine Ausgabespalte in der SELECT-Liste anzugeben

  • Um Werte zu holen oder als Kriterium für Suchprädikate (die WHERE- und HAVING-Klauseln)

  • Um ein Set zu erstellen, das die Eltern-Abfrage verwenden kann, so als wäre dies eine reguläre Tabelle oder View. Unterabfragen wie diese erscheinen in der FROM-Klausel (Derived Tables) oder in einer Common Table Expression (CTE)

Korrelierte Unterabfragen

Eine Unterabfrage kann korreliert sein. Eine Abfrage ist korreliert, wenn die Unterabfrage und die Hauptabfrage voneinander abhängig sind. Um jeden Datensatz in der Unterabfrage zu verarbeiten, muss ein Datensatz in der Hauptabfrage abgerufen werden; d.h. die Unterabfrage hängt vollständig von der Hauptabfrage ab.

Beispiel einer korrelierten Unterabfrage
SELECT *
FROM Customers C
WHERE EXISTS
  (SELECT *
   FROM Orders O
   WHERE C.cnum = O.cnum
     AND O.adate = DATE '10.03.1990');

Werden Unterabfragen verwendet um Werte einer Ausgabespalte aus einer SELECT-Liste zu holen, muss die Unterabfrage ein skalares Ergebnis zurückliefern.

Skalare Ergebnisse

Unterabfragen, die in Suchprädikaten verwendet werden, mit Ausnahme von existenziellen und quantifizierten Prädikaten, müssen ein skalares Ergebnis zurückgeben; Das heißt, nicht mehr als eine Spalte von nicht mehr als einer passenden Zeile oder Aggregation. Sollte mehr zurückgegeben werden, wird es zu einem Laufzeitfehler kommen (“Multiple rows in a singleton select…​”).

Obwohl es einen echten Fehler berichtet, kann die Nachricht etwas irreführend sein. Ein “singleton SELECT” ist eine Abfrage, die nicht mehr als eine Zeile zurückgeben kann. Jedoch sind “singleton” und “skalar” nicht gleichzusetzen: nicht alle singleton SELECTs müssen zwangsläufig skalar sein; und Einspalten-SELECTs können mehrere Zeilen für existenzielle und quantifizierte Prädikate zurückgeben.

Unterabfrage-Beispiele
  1. Eine Unterabfrage als Ausgabespalte in einer SELECT-Liste:

    SELECT
      e.first_name,
      e.last_name,
      (SELECT
           sh.new_salary
       FROM
           salary_history sh
       WHERE
           sh.emp_no = e.emp_no
       ORDER BY sh.change_date DESC ROWS 1) AS last_salary
    FROM
      employee e
  2. Eine Unterabfrage in der WHERE-Klausel, um das höchste Gehalt eines Mitarbeiters zu ermitteln und hierauf zu filtern:

    SELECT
      e.first_name,
      e.last_name,
      e.salary
    FROM employee e
    WHERE
      e.salary = (
        SELECT MAX(ie.salary)
        FROM employee ie
      )

4.2. Prädikate

Ein Prädikat ist ein einfacher Ausdruck, der eine Behauptung aufstellt, wir nennen sie P. Wenn P zu TRUE (wahr) aufgelöst wird, ist die Behauptung erfolgreich. Wird sie zu FALSE (unwahr, falsch) oder NULL (UNKNOWN) aufgelöst, ist die Behauptung falsch. Hier gibt es einen Fallstrick: Nehmen wir an, das Prädikat P gibt FALSE zurück. In diesem Falle gilt, dass NOT(P) TRUE zurückgeben wird. Andererseits gilt, falls P NULL (unknown) zurückgibt, dann gibt NOT(P) ebenfalls NULL zurück.

In SQL können Prädikate in CHECK-Einschränkungen, WHERE- und HAVING-Klauseln, CASE-Ausdrücken, der IIF()-Funktion und in der ON-Bedingung von JOIN-Klauseln und überall in einer normalen vorkommen Ausdruck auftreten kann.

4.2.1. Bedingungen

Eine Behauptung ist ein Statement über Daten, die, wie ein Prädikat, zu TRUE, FALSE oder NULL aufgelöst werden können. Behauptungen bestehen aus einem oder mehr Prädikaten, möglicherweise mittels NOT negiert und verbunden durch AND- sowie OR-Operatoren. Klammern können verwendet werden um Prädikate zu gruppieren und die Ausführungsreihenfolge festzulegen.

Ein Prädikat kann andere Prädikate einbetten. Die Ausführung ist nach außen gerichtet, das heißt, das innenliegendste Prädikat wird zuerst ausgeführt. Jede “Ebene” wird in ihrer Rangfolge ausgewertet bis der Wahrheitsgehalt der endgültigen Behauptung aufgelöst wird.

4.2.2. Vergleichs-Prädikate

Ein Vergleichsprädikat besteht aus zwei Ausdrücken, die mit einem Vergelichsoperator verbunden sind. Es existieren traditionel sechs Vergleichsoperatoren:

=, >, <, >=, <=, <>

Für die vollständige Liste der Vergleichsoperatoren mit ihren Variantenformen siehe Vergleichsoperatoren.

Wenn eine der Seiten (links oder rechts) eines Vergleichsprädikats NULL darin hat, wird der Wert des Prädikats UNKNOWN.

Beispiele
  1. Abrufen von Informationen über Computer mit der CPU-Frequenz nicht weniger als 500 MHz und der Preis niedriger als $800:

    SELECT *
    FROM Pc
    WHERE speed >= 500 AND price < 800;
  2. Abrufen von Informationen über alle Punktmatrixdrucker, die weniger als $300 kosten:

    SELECT *
    FROM Printer
    WHERE ptrtype = 'matrix' AND price < 300;
  3. Die folgende Abfrage gibt keine Daten zurück, auch nicht wenn es Drucker ohne zugewiesenen Typ gibt, da ein Prädikat, das NULL mit NULL vergleicht, NULL zurückgibt:

    SELECT *
    FROM Printer
    WHERE ptrtype = NULL AND price < 300;

    Andererseits kann ptrtype auf NULL getestet werden und ein Ergebnis zurückgeben: es ist nur kein _Vergleichstest:

    SELECT *
    FROM Printer
    WHERE ptrtype IS NULL AND price < 300;

     — Siehe auch IS [NOT] NULL.

Hinweis zu String-Vergleichen

Wenn die Felder CHAR und VARCHAR auf Gleichheit verglichen werden, werden abschließende Leerzeichen in allen Fällen ignoriert.

Andere Vergleichsprädikate

Andere Vergleichsprädikate werden durch Schlüsselwörter gekennzeichnet.

BETWEEN
Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Syntax
<value> [NOT] BETWEEN <value_1> AND <value_2>

Das Prädikat BETWEEN testet, ob ein Wert in einen angegebenen Bereich von zwei Werten fällt. (NOT BETWEEN testet, ob der Wert nicht in diesen Bereich fällt.)

Die Operanden für das Prädikat BETWEEN sind zwei Argumente kompatibler Datentypen. Im Gegensatz zu einigen anderen DBMS ist das Prädikat BETWEEN in Firebird nicht symmetrisch — wenn der niedrigere Wert nicht das erste Argument ist, gibt das Prädikat BETWEEN immer FALSE zurück. Die Suche ist inklusiv (die von beiden Argumenten repräsentierten Werte werden in die Suche eingeschlossen). Mit anderen Worten, das Prädikat BETWEEN könnte umgeschrieben werden:

<value> >= <value_1> AND <value> <= <value_2>

Wenn BETWEEN in den Suchbedingungen von DML-Abfragen verwendet wird, kann der Firebird-Optimierer einen Index für die durchsuchte Spalte verwenden, falls dieser verfügbar ist.

Beispiel
SELECT *
FROM EMPLOYEE
WHERE HIRE_DATE BETWEEN date '1992-01-01' AND CURRENT_DATE
LIKE
Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Syntax
<match_value> [NOT] LIKE <pattern>
   [ESCAPE <escape character>]

<match_value>      ::= character-type expression
<pattern>          ::= search pattern
<escape character> ::= escape character

Das Prädikat LIKE vergleicht den zeichenartigen Ausdruck mit dem im zweiten Ausdruck definierten Muster. Die Groß-/Kleinschreibung oder Akzent-Sensitivität für den Vergleich wird durch die verwendete Kollatierung bestimmt. Bei Bedarf kann für jeden Operanden eine Kollatierung angegeben werden.

Wildcards

Zwei Wildcard-Zeichen sind für die Suche verfügbar:

  • Das Prozentzeichen (%) berücksichtigt alle Sequenzen von null oder mehr Zeichen im getesteten Wert

  • Das Unterstrichzeichen (_) berücksichtigt jedes beliebige Einzelzeichen im getesteten Wert

Wenn der getestete Wert dem Muster entspricht, unter Berücksichtigung von Wildcard-Zeichen ist das Prädikat TRUE.

Verwendung der ESCAPE-Zeichen-Option

Wenn der Such-String eines der Wildcard-Zeichen beinhaltet, kann die ESCAPE-Klausel verwendet werden, um ein Escape-Zeichen zu definieren. Das Escape-Zeichen muss im Suchstring vor dem Symbol ‘%’ oder ‘_’ stehen, um anzuzeigen, dass das Symbol als Literalzeichen interpretiert werden soll.

Beispiele für LIKE
  1. Finde die Nummern der Abteilung, deren Namen mit dem Wort “Software” starten:

    SELECT DEPT_NO
    FROM DEPT
    WHERE DEPT_NAME LIKE 'Software%';

    Es ist möglich einen Index für das Feld DEPT_NAME zu verwenden, sofern dieser existiert.

    Über LIKE und den Optimizer

    Eigentlich verwendet das LIKE-Prädikat keinen Index. Wird das Prädikat jedoch in Form von LIKE 'string%' verwendet, wird dieses zum Prädikat STARTING WITH konvertiert, welches einen Index verwendet.

    Somit gilt — wenn Sie nach einem Wortanfang suchen, sollten Sie das Prädikat STARTING WITH anstelle von LIKE verwenden.

  2. Suchen Sie nach Mitarbeitern, deren Namen aus 5 Buchstaben bestehen, mit den Buchstaben “Sm” beginnen und mit “th” enden. Das Prädikat gilt für Namen wie “Smith” und “Smyth”.

    SELECT
      first_name
    FROM
      employee
    WHERE first_name LIKE 'Sm_th'
  3. Suche nach allen Mandanten, deren Adresse den String “Rostov” enthält:

    SELECT *
    FROM CUSTOMER
    WHERE ADDRESS LIKE '%Rostov%'

    Benötigen Sie eine Suche, die Groß- und Kleinschreibung innerhalb einer Zeichenkette ignoriert (LIKE '%Abc%'), sollten Sie das CONTAINING-Prädikat, anstelle des LIKE-Prädikates, verwenden.

  4. Suchen Sie nach Tabellen, die den Unterstrich im Namen enthalten. Als Escape-Zeichen wird das Zeichen ‘#’ verwendet:

    SELECT
      RDB$RELATION_NAME
    FROM RDB$RELATIONS
    WHERE RDB$RELATION_NAME LIKE '%#_%' ESCAPE '#'
STARTING WITH
Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Syntax
<value> [NOT] STARTING WITH <value>

Das Prädikat STARTING WITH sucht nach einer Zeichenkette oder einem zeichenkettenähnlichen Datentyp, die mit den Zeichen des Argumentes value beginnt. Die Suche unterscheidet zwischen Groß- und Kleinschreibung.

Wenn STARTING WITH als Suchkriterium in DML-Abfragen verwendet wird, nutzt der Firebird-Optimizer einen Index auf der Suchspalte, sofern vorhanden.

Beispiel

Suche nach Mitarbeitern deren Namen mit “Jo” beginnen:

SELECT LAST_NAME, FIRST_NAME
FROM EMPLOYEE
WHERE LAST_NAME STARTING WITH 'Jo'
Siehe auch

LIKE

CONTAINING
Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Syntax
<value> [NOT] CONTAINING <value>

Das Prädikat CONTAINING sucht nach einem String oder einem stringähnlichen Typ und sucht nach der Zeichenfolge, die seinem Argument entspricht. Es kann für eine alphanumerische (stringartige) Suche nach Zahlen und Datumsangaben verwendet werden. Bei einer CONTAINING-Suche wird die Groß-/Kleinschreibung nicht beachtet. Wenn jedoch eine akzentsensitive Sortierung verwendet wird, erfolgt die Suche akzentsensitiver.

Beispiele
  1. Suche nach Projekten, deren Namen die Teilzeichenfolge “Map” enthalten:

    SELECT *
    FROM PROJECT
    WHERE PROJ_NAME CONTAINING 'Map';

    Zwei Zeilen mit den Namen “AutoMap” und “MapBrowser port” werden zurückgegeben.

  2. Suche nach Änderungen in den Gehältern, die die Zahl 84 im Datum enthalten (in diesem Falle heißt dies, Änderungen im Jahr 1984):

    SELECT *
    FROM SALARY_HISTORY
    WHERE CHANGE_DATE CONTAINING 84;
Siehe auch

LIKE

SIMILAR TO
Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
string-expression [NOT] SIMILAR TO <pattern> [ESCAPE <escape-char>]

<pattern>     ::= an SQL regular expression
<escape-char> ::= a single character

SIMILAR TO findet eine Zeichenkette anhand eines Regulären Ausdruck-Musters in SQL (engl. SQL Regular Expression Pattern). Anders als in einigen anderen Sprachen muss das Muster mit der gesamten Zeichenkette übereinstimmen, um erfolgreich zu sein — die Übereinstimmung eines Teilstrings reicht nicht aus. Ist ein Operand NULL, ist auch das Ergebnis NULL. Andernfalls ist das Ergebnis TRUE oder FALSE.

Syntax: SQL Reguläre Ausdrücke

Die folgende Syntax definiert das SQL-Standardausdruckformat. Es ist eine komplette und korrekte Top-down-Definition. Es ist auch sehr formell, ziemlich lang und vermutlich perfekt geeignet, jeden zu entmutigen, der nicht schon Erfahrungen mit Regulären Ausdrücken (oder mit sehr formalen, eher langen Top-down-Definitionen) gesammelt hat. Fühlen Sie sich frei, dies zu überspringen und den nächsten Abschnitt, Aufbau Regulärer Ausdrücke, zu lesen, der einen Bottom-up-Ansatz verfolgt und sich an den Rest von uns richtet.

<regular expression> ::= <regular term> ['|' <regular term> ...]

<regular term> ::= <regular factor> ...

<regular factor> ::= <regular primary> [<quantifier>]

<quantifier> ::= ? | * | + | '{' <m> [,[<n>]] '}'

<m>, <n> ::= unsigned int, mit <m> <= <n> wenn beide vorhanden

<regular primary> ::=
    <character> | <character class> | %
  | (<regular expression>)

<character> ::= <escaped character> | <non-escaped character>

<escaped character> ::=
  <escape-char> <special character> | <escape-char> <escape-char>

<special character> ::= eines der Zeichen []()|^-+*%\?{}

<non-escaped character> ::=
  ein Zeichen, das nicht ein <special character> ist
  und nicht gleich <escape-char> (wenn definiert)_

<character class> ::=
    '' | '[' <member> ... ']' | '[^' <non-member> ... ']'
  | '[' <member> ... '^' <non-member> ... ']'

<member>, <non-member> ::= <character> | <range> | <predefined class>

<range> ::= <character>-<character>

<predefined class> ::= '[:' <predefined class name> ':]'

<predefined class name> ::=
  ALPHA | UPPER | LOWER | DIGIT | ALNUM | SPACE | WHITESPACE
Aufbau Regulärer Ausdrücke

Dieser Abschnitt behandelt die Elemente und Regeln zum Aufbau Regulärer Ausdrücke in SQL.

Zeichen

Innerhalb Regulärer Ausdrücke repräsentieren die meisten Zeichen sich selbst. Die einzige Ausnahme bilden die folgenden Zeichen:

[ ] ( ) | ^ - + * % _ ? { }

... und das Escape-Zeichen, sofern definiert.

Ein Regulärer Ausdruck, der keine Sonderzeichen oder Escape-Zeichen beinhaltet, findet nur Strings, die identisch zu sich selbst sind (abhängig von der verwendeten Collation). Das heißt, es agiert wie der ‘=’-Operator:

'Apple' similar to 'Apple'  -- true
'Apples' similar to 'Apple' -- false
'Apple' similar to 'Apples' -- false
'APPLE' similar to 'Apple'  -- abhängig von der Collation
Wildcards

Die bekannten SQL-Wildcards ‘_’ und ‘%’ finden beliebige Einzelzeichen und Strings beliebiger Länge:

'Birne' similar to 'B_rne'   -- true
'Birne' similar to 'B_ne'    -- false
'Birne' similar to 'B%ne'    -- true
'Birne' similar to 'Bir%ne%' -- true
'Birne' similar to 'Birr%ne' -- false

Beachten Sie, wie ‘%’ auch den leeren String berücksichtigt.

Zeichenklassen

Ein Bündel von Zeichen, die in Klammern eingeschlossen sind, definiert eine Zeichenklasse. Ein Zeichen in der Zeichenfolge entspricht einer Klasse im Muster, wenn das Zeichen Mitglied der Klasse ist:

'Citroen' similar to 'Cit[arju]oen'     -- true
'Citroen' similar to 'Ci[tr]oen'        -- false
'Citroen' similar to 'Ci[tr][tr]oen'    -- true

Wie aus der zweiten Zeile ersichtlich ist, entspricht die Klasse nur einem einzigen Zeichen, nicht einer Sequenz.

Innerhalb einer Klassendefinition definieren zwei Zeichen, die durch einen Bindestrich verbunden sind, einen Bereich. Ein Bereich umfasst die beiden Endpunkte und alle Zeichen, die zwischen ihnen in der aktiven Sortierung liegen. Bereiche können überall in der Klassendefinition ohne spezielle Begrenzer platziert werden, um sie von den anderen Elementen zu trennen.

'Datte' similar to 'Dat[q-u]e'          -- true
'Datte' similar to 'Dat[abq-uy]e'       -- true
'Datte' similar to 'Dat[bcg-km-pwz]e'   -- false
Vordefinierte Zeichenklassen

Die folgenden vordefinierten Zeichenklassen können auch in einer Klassendefinition verwendet werden:

[:ALPHA:]

Lateinische Buchstaben a..z und A..Z. Mit einer akzentunempfindlichen Sortierung stimmt diese Klasse auch mit akzentuierten Formen dieser Zeichen überein.

[:DIGIT:]

Dezimalziffern 0..9.

[:ALNUM:]

Gesamtheit aus [:ALPHA:] und [:DIGIT:].

[:UPPER:]

Großgeschriebene Form der lateinischen Buchstaben A..Z. Findet auch kleingeschriebene Strings mit groß- und kleinschreibunempfindlicher Collation sowie akzentunempfindlicher Collation.

[:LOWER:]

Kleingeschriebene Form der lateinischen Buchstaben A..Z. Findet auch großgeschriebene Strings mit groß- und kleinschreibunempfindlicher Collation sowie akzentunempfindlicher Collation.

[:SPACE:]

Findet das Leerzeichen (ASCII 32).

[:WHITESPACE:]

Findet horizontalen Tabulator (ASCII 9), Zeilenvorschub (ASCII 10), vertikalen Tabulator (ASCII 11), Seitenvorschub (ASCII 12), Wagenrücklauf (ASCII 13) und Leerzeichen (ASCII 32).

Das Einbinden einer vordefinierten Klasse hat den gleichen Effekt wie das Einbinden all seiner Mitglieder. Vordefinierte Klassen sind nur in Klassendefinitionen erlaubt. Wenn Sie gegen eine vordefinierte Klasse prüfen und gegen nichts sonst, platzieren Sie ein zusätzliches Paar von Klammern um sie herum.

'Erdbeere' similar to 'Erd[[:ALNUM:]]eere'     -- true
'Erdbeere' similar to 'Erd[[:DIGIT:]]eere'     -- false
'Erdbeere' similar to 'Erd[a[:SPACE:]b]eere'   -- true
'Erdbeere' similar to [[:ALPHA:]]              -- false
'E'        similar to [[:ALPHA:]]              -- true

Wenn eine Klassendefinition mit einem Caret-Zeichen beginnt, wird alles, was folgt, aus der Klasse ausgeschlossen. Alle anderen Zeichen stimmen überein:

'Framboise' similar to 'Fra[^ck-p]boise'       -- false
'Framboise' similar to 'Fr[^a][^a]boise'       -- false
'Framboise' similar to 'Fra[^[:DIGIT:]]boise'  -- true

If the caret is not placed at the start of the sequence, the class contains everything before the caret, except for the elements that also occur after the caret:

'Grapefruit' similar to 'Grap[a-m^f-i]fruit'   -- true
'Grapefruit' similar to 'Grap[abc^xyz]fruit'   -- false
'Grapefruit' similar to 'Grap[abc^de]fruit'    -- false
'Grapefruit' similar to 'Grap[abe^de]fruit'    -- false

'3' similar to '[[:DIGIT:]^4-8]'               -- true
'6' similar to '[[:DIGIT:]^4-8]'               -- false

Zuletzt sei noch erwähnt, dass die Wildcard-Zeichen ‘_’ eine eigene Zeichenklasse sind, die einem beliebigen einzelnen Zeichen entspricht.

Bezeichner

Ein Fragezeichen, direkt von einem weiteren Zeichen oder Klasse gefolgt, gibt an, dass das folgende Element gar nicht oder einmalig vorkommen darf:

'Hallon' similar to 'Hal?on'                   -- false
'Hallon' similar to 'Hal?lon'                  -- true
'Hallon' similar to 'Halll?on'                 -- true
'Hallon' similar to 'Hallll?on'                -- false
'Hallon' similar to 'Halx?lon'                 -- true
'Hallon' similar to 'H[a-c]?llon[x-z]?'        -- true

Ein Sternchen (‘*’) unmittelbar nach einem Zeichen oder einer Klasse zeigt an, dass das vorangehende Element 0-mal oder öfter vorkommen kann, damit es übereinstimmt:

'Icaque' similar to 'Ica*que'                  -- true
'Icaque' similar to 'Icar*que'                 -- true
'Icaque' similar to 'I[a-c]*que'               -- true
'Icaque' similar to '_*'                       -- true
'Icaque' similar to '[[:ALPHA:]]*'             -- true
'Icaque' similar to 'Ica[xyz]*e'               -- false

Ein Pluszeichen (‘+’) unmittelbar nach einem Zeichen oder einer Klasse gibt an, dass das vorangehende Element mindestens einmal vorkommen muss, damit es übereinstimmt:

'Jujube' similar to 'Ju_+'                     -- true
'Jujube' similar to 'Ju+jube'                  -- true
'Jujube' similar to 'Jujuber+'                 -- false
'Jujube' similar to 'J[jux]+be'                -- true
'Jujube' sililar to 'J[[:DIGIT:]]+ujube'       -- false

Wenn auf ein Zeichen oder eine Klasse eine Zahl in geschweiften Klammern folgt (‘{’ und ‘}’), muss sie genau so oft wiederholt werden, damit sie übereinstimmt:

'Kiwi' similar to 'Ki{2}wi'                    -- false
'Kiwi' similar to 'K[ipw]{2}i'                 -- true
'Kiwi' similar to 'K[ipw]{2}'                  -- false
'Kiwi' similar to 'K[ipw]{3}'                  -- true

Wenn der Zahl ein Komma folgt (‘,’), muss das Element mindestens so oft wiederholt werden, damit es übereinstimmt:

'Limone' similar to 'Li{2,}mone'               -- false
'Limone' similar to 'Li{1,}mone'               -- true
'Limone' similar to 'Li[nezom]{2,}'            -- true

Wenn die geschweiften Klammern zwei durch ein Komma getrennte Zahlen enthalten, wobei die zweite Zahl nicht kleiner als die erste ist, muss das Element mindestens die erste Zahl und höchstens die zweite Zahl wiederholt werden, um zu entsprechen:

'Mandarijn' similar to 'M[a-p]{2,5}rijn'       -- true
'Mandarijn' similar to 'M[a-p]{2,3}rijn'       -- false
'Mandarijn' similar to 'M[a-p]{2,3}arijn'      -- true

Die Bezeichner ‘?’, ‘*’ und ‘+’ sind Kurzschreibweisen für {0,1}, {0,} und {1,}.

Oder-verknüpfte Terme

Reguläre Ausdrücke können Oder-verknüpft werden mittels ‘|’-Operator. Eine Gesamtübereinstimmung tritt auf, wenn die Argumentzeichenkette mit mindestens einem Term übereinstimmt.

'Nektarin' similar to 'Nek|tarin'              -- false
'Nektarin' similar to 'Nektarin|Persika'       -- true
'Nektarin' similar to 'M_+|N_+|P_+'            -- true
Unterausdrücke

Ein oder mehrere Teile der regulären Ausdrücke können in Unterausdrücke gruppiert werden (auch Untermuster genannt), indem diese in runde Klammern eingeschlossen werden. Ein Unterausdruck ist ein eigener regulärer Ausdruck. Dieser kann alle erlaubten Elemente eines regulären Ausdrucks enthalten, und auch eigene Bezeichner.

'Orange' similar to 'O(ra|ri|ro)nge'           -- true
'Orange' similar to 'O(r[a-e])+nge'            -- true
'Orange' similar to 'O(ra){2,4}nge'            -- false
'Orange' similar to 'O(r(an|in)g|rong)?e'      -- true
Sonderzeichen escapen

Um mit einem Sonderzeichen in regulären Ausdrücken abzugleichen, muss dieses Zeichen mit Escapezeichen versehen werden. Es gibt kein Standard-Escape-Zeichen; Stattdessen gibt der Benutzer bei Bedarf eine an:

'Peer (Poire)' similar to 'P[^ ]+ \(P[^ ]+\)' escape '\'    -- true
'Pera [Pear]'  similar to 'P[^ ]+ #[P[^ ]+#]' escape '#'    -- true
'Päron-äppledryck' similar to 'P%$-ä%' escape '$'           -- true
'Pärondryck' similar to 'P%--ä%' escape '-'                 -- false

Die letzte Zeile demonstriert, dass das Escape-Zeichen auch sich selbst escapen kann, wenn notwendig.

IS [NOT] DISTINCT FROM
Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
<operand1> IS [NOT] DISTINCT FROM <operand2>

Zwei Operanden werden als DISTINCT angesehen, wenn sie unterschiedliche Werte besitzen oder wenn einer NULL ist und der andere nicht-NULL. Sie werden als NOT DISTINCT angesehen, wenn sie den gleichen Wert besitzen oder beide Operanden NULL sind.

IS [NOT] DISTINCT FROM liefert immer TRUE oder FALSE und niemals UNKNOWN (NULL) (unbekannter Wert). Die Operatoren ‘=’ und ‘<>’ geben umgekehrt UNKNOWN (NULL) zurück, wenn einer oder beide Operanden NULL sind.

Tabelle 26. Ergebnisse verschiedener Vergleichsprädikate

Operandenwerte

Ergebnis verschiedener Prädikate

=

IS NOT DISTINCT FROM

<>

IS DISTINCT FROM

Gleiche Werte

TRUE

TRUE

FALSE

FALSE

Verschiedene Werte

FALSE

FALSE

TRUE

TRUE

Beide NULL

UNKNOWN

TRUE

UNKNOWN

FALSE

Einer NULL, einer nicht-NULL

UNKNOWN

FALSE

UNKNOWN

TRUE

Beispiele
SELECT ID, NAME, TEACHER
FROM COURSES
WHERE START_DAY IS NOT DISTINCT FROM END_DAY;

-- PSQL-Fragment
IF (NEW.JOB IS DISTINCT FROM OLD.JOB)
THEN POST_EVENT 'JOB_CHANGED';
Boolesches IS [NOT]
Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
<value> IS [NOT] { TRUE | FALSE | UNKNOWN }

Das IS-Prädikat mit booleschen Literalwerten prüft, ob der Ausdruck auf der linken Seite mit dem booleschen Wert auf der rechten Seite übereinstimmt. Der Ausdruck auf der linken Seite muss vom Typ BOOLEAN sein, sonst kommt es zu einer Ausnahme.

Das IS [NOT] UNKNOWN entspricht IS [NOT] NULL.

Die rechte Seite des Prädikats akzeptiert nur die Literale TRUE, FALSE und UNKNOWN (und NULL). Es akzeptiert keine Ausdrücke.

Verwenden des IS-Prädikats mit einem booleschen Datentyp
-- FALSE-Wert prüfen
SELECT * FROM TBOOL WHERE BVAL IS FALSE;

ID            BVAL
============= =======
2             <false>

-- UNKNOWN-Wert prüfen
SELECT * FROM TBOOL WHERE BVAL IS UNKNOWN;

ID            BVAL
============= =======
3             <null>
Siehe auch

IS [NOT] NULL

IS [NOT] NULL
Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Syntax
<value> IS [NOT] NULL

Da NULL kein Wert ist, sind diese Operatoren keine Vergleichsoperatoren. Das Prädikat IS [NOT] NULL prüft die Behauptung, dass der Ausdruck auf der linken Seite einen Wert (IS NOT NULL) oder keinen Wert hat (IS NULL).

Beispiel

Suche nach Verkäufen, die kein Versanddatum besitzen:

SELECT * FROM SALES
WHERE SHIP_DATE IS NULL;
Hinweis bezüglich des IS-Prädikates

Bis einschließlich Firebird 2.5, hat das Prädikat IS, wie andere Vergleichsprädikate, keinen Vorrang gegenüber anderer. Ab Firebird 3.0 hat dieses Prädikat Vorrang gegenüber den anderen.

4.2.3. Existenzprädikate

Diese Gruppe von Prädikaten umfasst diejenigen, die Unterabfragen verwenden, um Werte für alle Arten von Zusicherungen in Suchbedingungen zu übermitteln. Existenzielle Prädikate werden so genannt, weil sie verschiedene Methoden verwenden, um auf existence oder non-existence einer Bedingung zu testen, und TRUE zurückgeben, wenn die Existenz oder Nichtexistenz bestätigt wird oder FALSE andernfalls.

EXISTS
Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Syntax
[NOT] EXISTS (<select_stmt>)

Das Prädikat EXISTS verwendet als Argument einen Unterabfrageausdruck. Es gibt TRUE zurück, wenn das Ergebnis der Unterabfrage mindestens eine Zeile enthalten würde; andernfalls gibt es FALSE zurück.

NOT EXISTS gibt FALSE zurück, wenn das Ergebnis der Unterabfrage mindestens eine Zeile enthalten würde; andernfalls gibt es TRUE zurück.

Die Unterabfrage kann mehrere Spalten enthalten, oder SELECT *, da die Prüfung anhand der zurückgegebenen Datenzeilen vorgenommen wird, die die Bedingungen erfüllen.

Beispiele
  1. Finde die Mitarbeiter, die Projekte haben.

    SELECT *
    FROM employee
    WHERE EXISTS(SELECT *
                 FROM  employee_project ep
                 WHERE ep.emp_no = employee.emp_no)
  2. Finde die Mitarbeiter, die keine Projekte haben.

    SELECT *
    FROM employee
    WHERE NOT EXISTS(SELECT *
                     FROM employee_project ep
                     WHERE ep.emp_no = employee.emp_no)
IN
Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Syntax
<value> [NOT] IN (<select_stmt> | <value_list>)

<value_list> ::= <value_1> [, <value_2> …]

Das Prädikat IN prüft, ob der Wert des Ausdrucks auf der linken Seite im Wertesatz der rechten Seite vorkommt. Der Wertesatz darf nicht mehr als 1500 Elemente enthalten. Das IN-Prädikat kann mit folgender äquivalenter Form ersetzt werden:

(<value> = <value_1> [OR <value> = <value_2> …])

<value> = { ANY | SOME } (<select_stmt>)

Wenn das Prädikat IN als Suchbedingung in DML-Abfragen verwendet wird, kann der Firebird-Optimizer einen Index auf die Suchspalte nutzen, sofern einer vorhanden ist.

In seiner zweiten Form prüft das Prädikat IN, ob der linke Ausdruckswert im Ergebnis der Unterabfrage vorhanden ist (oder nicht vorhanden, wenn NOT IN verwendet wird).

Die Unterabfrage darf nur eine Spalte abfragen, andernfalls wird es zum Fehler “count of column list and variable list do not match” kommen.

Abfragen, die das Prädikat IN mit einer Unterabfrage verwenden, können durch eine ähnliche Abfrage mittels des EXISTS-Prädikates ersetzt werden. Zum Beispiel folgende Abfrage:

SELECT
  model, speed, hd
FROM PC
WHERE
model IN (SELECT model
          FROM product
          WHERE maker = 'A');

kann ersetzt werden mittels EXISTS-Prädikat:

SELECT
  model, speed, hd
FROM PC
WHERE
 EXISTS (SELECT *
         FROM product
         WHERE maker = 'A'
           AND product.model = PC.model);

Jedoch gilt zu beachten, dass eine Abfrage mittels NOT IN und einer Unterabfrage nicht immer das gleiche Ergebnis zurückliefert wie sein Gegenpart mit NOT EXISTS. Dies liegt daran, dass EXISTS immer TRUE oder FALSE zurückgibt, wohingegen IN NULL in diesen beiden Fällen zurückliefert:

  1. wenn der geprüfte Wert NULL ist und die IN ()-Liste nicht leer ist

  2. wenn der geprüfte Wert keinen Treffer in der IN ()-Liste enthält und mindestens ein Element NULL ist.

Nur in diesen beiden Fällen wird IN () NULL zurückgeben, während das EXISTS-Prädikat FALSE zurückgibt ('keine passende Zeile gefunden', engl. 'no matching row found'). In einer Suche oder, zum Beispiel in einem IF (…​)-Statement, bedeuten beide Ergebnisse einen “Fehler” und es macht damit keinen Unterschied.

Aber für die gleichen Daten gibt NOT IN () NULL zurück, während NOT EXISTS TRUE zurückgibt, was das Gegenteilige Ergebnis ist.

Schauen wir uns das folgendes Beispiel an:

-- Suche nach Bürgern die nicht am gleichen Tag wie eine
-- berühmte New Yorker Persönlichkeit geboren wurden
SELECT P1.name AS NAME
FROM Personnel P1
WHERE P1.birthday NOT IN (SELECT C1.birthday
                          FROM Celebrities C1
                          WHERE C1.birthcity = 'New York');

Nehmen wir nun an, dass die Liste der New Yorker Berühmtheiten nicht leer ist und mindestens einen NULL-Geburtstag aufweist. Dann gilt für alle Bürger, die nicht am gleichen Tag mit einer Berühmtheit Geburtstag haben, dass NOT IN NULL zurückgibt, da dies genau das ist was IN tut. Die Suchbedingung wurde nicht erfüllt und die Bürger werden nicht im Ergebnis des SELECT berücksichtigt, da die Aussage falsch ist.

Bürger, die am gleichen Tag wie eine Berühmtheit Geburtstag feiern, wird NOT IN korrekterweise FALSE zurückgeben, womit diese ebenfalls aussortiert werden, und damit keine Zeile zurückgegeben wird.

Wird die Form NOT EXISTS verwendet:

-- Suche nach Bürgern, die nicht am gleichen Tag wie eine
-- berühmte New Yorker Persönlichkeit geboren wurden
SELECT P1.name AS NAME
FROM Personnel P1
WHERE NOT EXISTS (SELECT *
                  FROM Celebrities C1
                  WHERE C1.birthcity = 'New York'
                    AND C1.birthday = P1.birthday);

nicht-Übereinstimmungen werden im NOT EXISTS-Ergebnis TRUE erhalten und ihre Datensätze landen im Rückgabesatz.

Wenn bei der Suche nach einer Nichtübereinstimmung die Möglichkeit besteht, dass NULL gefunden wird, sollten Sie NOT EXISTS verwenden.

Beispiele für die Verwendung
  1. Finde Mitarbeiter mit den Namen “Pete”, “Ann” und “Roger”:

    SELECT *
    FROM EMPLOYEE
    WHERE FIRST_NAME IN ('Pete', 'Ann', 'Roger');
  2. Finde alle Computer, die deren Hersteller mit dem Buchstaben “A” beginnt:

    SELECT
      model, speed, hd
    FROM PC
    WHERE
      model IN (SELECT model
                FROM product
                WHERE maker STARTING WITH 'A');
Siehe auch

EXISTS

SINGULAR
Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Syntax
[NOT] SINGULAR (<select_stmt>)

Das Prädikat SINGULAR nimmt eine Unterabfrage als Argument und wertet sie als TRUE, wenn die Unterabfrage genau eine Ergebniszeile zurückgibt; andernfalls wird das Prädikat als FALSE ausgewertet. Die Unterabfrage kann mehrere Ausgabespalten auflisten, da die Zeilen sowieso nicht zurückgegeben werden. Sie werden nur auf (singuläre) Existenz geprüft. Der Kürze halber wird normalerweise ‘SELECT *’ angegeben. Das Prädikat SINGULAR kann nur zwei Werte zurückgeben: TRUE oder FALSE.

Beispiel

Finden Sie die Mitarbeiter, die nur ein Projekt haben.

SELECT *
FROM employee
WHERE SINGULAR(SELECT *
               FROM employee_project ep
               WHERE ep.emp_no = employee.emp_no)

4.2.4. Quantifizierte Unterabfrage-Prädikate

Ein Quantifizierer ist ein logischer Operator, der die Anzahl der Objekte festlegt, für die diese Behauptung wahr ist. Es ist keine numerische Größe, sondern eine logische, die die Behauptung mit dem vollen Satz möglicher Objekte verbindet. Solche Prädikate basieren auf logischen universellen und existentiellen Quantifizierern, die in der formalen Logik erkannt werden.

In Unterabfrageausdrücken ermöglichen quantifizierte Prädikate den Vergleich einzelner Werte mit den Ergebnissen von Unterabfragen; sie haben die folgende gemeinsame Form:

<value expression> <comparison operator> <quantifier> <subquery>
ALL
Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Syntax
<value> <op> ALL (<select_stmt>)

Wenn der ALL-Quantifizierer verwendet wird, ist das Prädikat TRUE, wenn jeder Wert, der von der Unterabfrage zurückgegeben wird, die Bedingung des Prädikates in der Hauptabfrage erfüllt ist.

Beispiel

Zeige nur jene Kunden an, deren Bewertungen höher sind als die Bewertung jedes Kunden in Paris.

SELECT c1.*
FROM Customers c1
WHERE c1.rating > ALL
      (SELECT c2.rating
       FROM Customers c2
       WHERE c2.city = 'Paris')

Wenn die Unterabfrage einen leeren Satz zurückgibt, ist das Prädikat TRUE für jeden linken Wert, unabhängig vom Operator. Dies mag widersprüchlich erscheinen, denn jeder linke Wert wird gegenüber dem rechten betrachtet als: kleiner als, größer als, gleich sowie ungleich.

Dennoch passt dies perfekt in die formale Logik: Wenn der Satz leer ist, ist das Prädikat 0 mal wahr, d.h. für jede Zeile im Satz.

ANY and SOME
Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Syntax
<value> <op> {ANY | SOME} (<select_stmt>)

Die Quantifizierer ANY und SOME sind in ihrem Verhalten identisch. Offensichtlich sind beide im SQL-Standard vorhanden, so dass sie austauschbar verwendet werden können, um die Lesbarkeit der Operatoren zu verbessern. Wird der ANY- oder SOME-Quantifizierer verwendet, ist das Prädikat TRUE, wenn einer der zurückgegebenen Werte der Unterabfrage die Suchbedingung der Hauptabfrage erfüllt. Gibt die Unterabfrage keine Zeile zurück, wird das Prädikat automtisch als FALSE angesehen.

Beispiel

Zeige nur die Kunden, deren Bewertungen höher sind als die eines oder mehrerer Kunden in Rom.

SELECT *
FROM Customers
WHERE rating > ANY
      (SELECT rating
       FROM Customers
       WHERE city = 'Rome')

5. Data Definition (DDL)-Anweisungen

DDL ist die Teilmenge der Datendefinitionssprache der SQL-Sprache von Firebird. DDL-Anweisungen werden verwendet, um von Benutzern erstellte Datenbankobjekte zu erstellen, zu ändern und zu löschen. Wenn eine DDL-Anweisung festgeschrieben wird, werden die Metadaten für das Objekt erstellt, geändert oder gelöscht.

5.1. DATABASE

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie eine Datenbank erstellen, eine Verbindung zu einer vorhandenen Datenbank herstellen, die Dateistruktur einer Datenbank ändern und eine Datenbank löschen. Es erklärt auch, wie Sie eine Datenbank auf zwei ganz unterschiedliche Weisen sichern und wie Sie die Datenbank in den "kopiersicheren" Modus schalten, um eine externe Sicherung sicher durchzuführen.

5.1.1. CREATE DATABASE

Verwendet für

Erstellen einer neuen Datenbank

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
CREATE {DATABASE | SCHEMA} <filespec>
  [<db_initial_option> [<db_initial_option> ...]]
  [<db_config_option> [<db_config_option> ...]]

<db_initial_option> ::=
    USER username
  | PASSWORD 'password'
  | ROLE rolename
  | PAGE_SIZE [=] size
  | LENGTH [=] num [PAGE[S]]
  | SET NAMES 'charset'

<db_config_option> ::=
    DEFAULT CHARACTER SET default_charset
      [COLLATION collation] -- not supported in ESQL
  | <sec_file>
  | DIFFERENCE FILE 'diff_file' -- not supported in ESQL

<filespec> ::= "'" [server_spec]{filepath | db_alias} "'"

<server_spec> ::=
    host[/{port | service}]:
  | \\host\
  | <protocol>://[host[:{port | service}]/]

<protocol> ::= inet | inet4 | inet6 | wnet | xnet

<sec_file> ::=
  FILE 'filepath'
  [LENGTH [=] num [PAGE[S]]
  [STARTING [AT [PAGE]] pagenum]

Jede db_initial_option und db_config_option kann höchstens einmal vorkommen, außer sec_file, die null oder mehrmals vorkommen kann.

Tabelle 27. CREATE DATABASE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

filespec

Dateispezifikation für primäre Datenbankdatei

server_spec

Spezifikation des Remote-Servers. Einige Protokolle erfordern die Angabe eines Hostnamens. Enthält optional eine Portnummer oder einen Dienstnamen. Erforderlich, wenn die Datenbank auf einem Remoteserver erstellt wird.

filepath

Vollständiger Pfad und Dateiname einschließlich seiner Erweiterung. Der Dateiname muss gemäß den Regeln des verwendeten Plattform-Dateisystems angegeben werden.

db_alias

Datenbankalias, der zuvor in der Datei databases.conf erstellt wurde

host

Hostname oder IP-Adresse des Servers, auf dem die Datenbank erstellt werden soll

port

Die Portnummer, auf der der Remote-Server lauscht (Parameter RemoteServicePort in der Datei firebird.conf)

service

Dienstname. Muss mit dem Parameterwert von RemoteServiceName in der Datei firebird.conf übereinstimmen

username

Benutzername des Besitzers der neuen Datenbank. Er kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen. Der Benutzername kann wahlweise in einfache oder doppelte Anführungszeichen eingeschlossen werden. Wenn ein Benutzername in doppelte Anführungszeichen eingeschlossen ist, muss die Groß-/Kleinschreibung entsprechend den Regeln für Bezeichner in Anführungszeichen beachtet werden. Wenn es in einfache Anführungszeichen eingeschlossen ist, verhält es sich so, als ob der Wert ohne Anführungszeichen angegeben wurde. Der Benutzer muss ein Administrator sein oder die Berechtigung CREATE DATABASE besitzen.

password

Passwort des Benutzers als Datenbankbesitzer. Bei Verwendung des Authentifizierungs-Plugins Legacy_Auth werden nur die ersten 8 Zeichen verwendet. Groß-/Kleinschreibung beachten

rolename

Der Name der Rolle, deren Rechte beim Anlegen einer Datenbank berücksichtigt werden sollen. Der Rollenname kann in einfache oder doppelte Anführungszeichen eingeschlossen werden. Wenn der Rollenname in doppelte Anführungszeichen eingeschlossen ist, muss die Groß-/Kleinschreibung entsprechend den Regeln für Bezeichner in Anführungszeichen beachtet werden. Wenn es in einfache Anführungszeichen eingeschlossen ist, verhält es sich so, als ob der Wert ohne Anführungszeichen angegeben wurde.

size

Seitengröße für die Datenbank in Byte. Mögliche Werte sind 4096, 8192, 16384 und 32768. Die Standardseitengröße ist 8192.

num

Maximale Größe der primären Datenbankdatei oder einer sekundären Datei in Seiten

charset

Gibt den Zeichensatz der Verbindung an, die einem Client zur Verfügung steht, nachdem die Datenbank erfolgreich erstellt wurde. Einzelne Anführungszeichen sind erforderlich.

default_charset

Gibt den Standardzeichensatz für Zeichenfolgendatentypen an

collation

Standardsortierung für den Standardzeichensatz

sec_file

Dateispezifikation für eine Sekundärdatei

pagenum

Anfangsseitennummer für eine sekundäre Datenbankdatei

diff_file

Dateipfad und Name für Differenzdateien (.delta-Dateien) für den Sicherungsmodus

Die Anweisung CREATE DATABASE erstellt eine neue Datenbank. Sie können CREATE DATABASE oder CREATE SCHEMA verwenden. Sie sind synonym, aber wir empfehlen immer CREATE DATABASE zu verwenden, da sich dies in einer zukünftigen Version von Firebird ändern kann.

Eine Datenbank kann aus einer oder mehreren Dateien bestehen. Die erste (Haupt-)Datei wird als Primärdatei bezeichnet, nachfolgende Dateien werden als Sekundärdatei(en) bezeichnet.

Mehrdatei-Datenbanken

Heutzutage gelten Multi-File-Datenbanken als Anachronismus. Es war sinnvoll, Multi-File-Datenbanken auf alten Dateisystemen zu verwenden, bei denen die Größe einer Datei begrenzt ist. Sie können beispielsweise auf FAT32 keine Datei erstellen, die größer als 4 GB ist.

Die primäre Dateispezifikation ist der Name der Datenbankdatei und ihre Erweiterung mit dem vollständigen Pfad zu ihr gemäß den Regeln des verwendeten Dateisystems der OS-Plattform. Die Datenbankdatei darf zum Zeitpunkt der Datenbankerstellung noch nicht vorhanden sein. Wenn sie vorhanden ist, erhalten Sie eine Fehlermeldung und die Datenbank wird nicht erstellt.

Wenn kein vollständiger Pfad zur Datenbank angegeben ist, wird die Datenbank in einem der Systemverzeichnisse erstellt. Das jeweilige Verzeichnis hängt vom Betriebssystem ab. Geben Sie daher beim Erstellen einer Datenbank immer entweder den absoluten Pfad oder einen Alias an, es sei denn, Sie haben einen triftigen Grund, diese Situation zu bevorzugen.

Einen Datenbankalias verwenden

Sie können Aliasse anstelle des vollständigen Pfads zur primären Datenbankdatei verwenden. Aliase werden in der Datei databases.conf im folgenden Format definiert:

alias = filepath

Die Ausführung einer CREATE DATABASE-Anweisung erfordert besondere Überlegungen in der Client-Anwendung oder dem Datenbanktreiber. Daher ist es nicht immer möglich, eine CREATE DATABASE-Anweisung auszuführen. Einige Treiber bieten andere Möglichkeiten zum Erstellen von Datenbanken. Jaybird stellt zum Beispiel die Klasse org.firebirdsql.management.FBManager bereit, um programmgesteuert eine Datenbank zu erstellen.

Bei Bedarf können Sie jederzeit auf isql zurückgreifen, um eine Datenbank zu erstellen.

Erstellen einer Datenbank auf einem Remote-Server

Wenn Sie eine Datenbank auf einem Remote-Server erstellen, müssen Sie die Remote-Server-Spezifikation angeben. Die Spezifikation des Remote-Servers hängt vom verwendeten Protokoll ab. Wenn Sie das TCP/IP-Protokoll verwenden, um eine Datenbank zu erstellen, sollte die primäre Dateispezifikation wie folgt aussehen:

host[/{port|service}]:{filepath | db_alias}

Wenn Sie das Named Pipes-Protokoll verwenden, um eine Datenbank auf einem Windows-Server zu erstellen, sollte die primäre Dateispezifikation so aussehen:

\\host\{filepath | db_alias}

Firebird hat auch eine einheitliche URL-ähnliche Syntax für die Remote-Server-Spezifikation. In dieser Syntax gibt der erste Teil den Namen des Protokolls an, dann einen Hostnamen oder eine IP-Adresse, eine Portnummer und einen Pfad der primären Datenbankdatei oder einen Alias.

Als Protokoll können folgende Werte angegeben werden:

INET

TCP/IP (versucht zuerst eine Verbindung über das IPv6-Protokoll herzustellen, wenn dies fehlschlägt, dann IPv4)

INET4

TCP/IP v4

INET6

TCP/IP v6

WNET

NetBEUI oder Named Pipes Protocol

XNET

lokales Protokoll (enthält keinen Host-, Port- und Servicenamen)

<protocol>://[host[:{port | service}]/]{filepath | db_alias}
Optionale Parameter für CREATE DATABASE
USER und PASSWORD

Klauseln zur Angabe des Benutzernamens bzw. des Passworts eines bestehenden Benutzers in der Sicherheitsdatenbank (security4.fdb oder was auch immer in der SecurityDatabase Konfiguration konfiguriert ist). Sie müssen den Benutzernamen und das Kennwort nicht angeben, wenn die Umgebungsvariablen ISC_USER und ISC_PASSWORD gesetzt sind. Der beim Erstellen der Datenbank angegebene Benutzer ist der Eigentümer. Dies ist wichtig, wenn Sie Datenbank- und Objektberechtigungen berücksichtigen.

ROLE

Die ROLE-Klausel gibt den Namen der Rolle an (normalerweise RDB$ADMIN), die beim Erstellen der Datenbank berücksichtigt wird. Die Rolle muss dem Benutzer in der entsprechenden Sicherheitsdatenbank zugewiesen werden.

PAGE_SIZE

Klausel zum Angeben der Datenbankseitengröße. Diese Größe wird für die Primärdatei und alle Sekundärdateien der Datenbank festgelegt. Wenn Sie eine Datenbankseitengröße von weniger als 4.096 angeben, wird sie automatisch auf 4.096 aufgerundet. Andere Werte, die nicht gleich 4.096, 8.192, 16.384 oder 32.768 sind, werden auf den nächst kleineren unterstützten Wert geändert. Wenn die Datenbankseitengröße nicht angegeben wird, wird sie auf den Standardwert 8.192 gesetzt.

Größer ist nicht immer besser.

Höhere Seitengrößen können mehr Datensätze auf einer einzelnen Seite unterbringen, haben breitere Indizes und mehr Indizes, verschwenden aber auch mehr Platz für Blobs (vergleichen Sie den verschwendeten Speicherplatz eines 3KB-Blobs auf der Seitengröße 4096 mit einem auf 32768: +/- 1 KB vs +/- 29 KB) und erhöhen den Speicherverbrauch des Seitencaches.

LENGTH

Klausel, die die maximale Größe der primären oder sekundären Datenbankdatei in Seiten angibt. Wenn eine Datenbank erstellt wird, belegen ihre Primär- und Sekundärdateien die minimale Anzahl von Seiten, die zum Speichern der Systemdaten erforderlich sind, unabhängig von dem in der LENGTH-Klausel angegebenen Wert. Der Wert LENGTH hat keinen Einfluss auf die Größe der einzigen (oder letzten, in einer Datenbank mit mehreren Dateien) Datei. Die Datei wird bei Bedarf automatisch weiter vergrößert.

SET NAMES

Klausel, die den Zeichensatz der verfügbaren Verbindung angibt, nachdem die Datenbank erfolgreich erstellt wurde. Standardmäßig wird der Zeichensatz NONE verwendet. Beachten Sie, dass der Zeichensatz in ein Paar Apostrophe (einfache Anführungszeichen) eingeschlossen werden sollte.

DEFAULT CHARACTER SET

Klausel, die den Standardzeichensatz zum Erstellen von Datenstrukturen von Zeichenfolgendatentypen angibt. Zeichensätze werden für die Datentypen CHAR, VARCHAR und BLOB SUB_TYPE TEXT verwendet. Standardmäßig wird der Zeichensatz NONE verwendet. Es ist auch möglich, die Standard-"COLLATION" für den Standardzeichensatz anzugeben, wodurch diese Kollatierungssequenz zum Standard für den Standardzeichensatz wird. Der Standardwert wird für die gesamte Datenbank verwendet, es sei denn, ein alternativer Zeichensatz mit oder ohne festgelegter Sortierung wird explizit für ein Feld, eine Domäne, eine Variable, einen Umwandlungsausdruck usw. verwendet.

STARTING AT

Klausel, die die Seitennummer der Datenbank angibt, bei der die nächste sekundäre Datenbankdatei beginnen soll. Wenn die vorherige Datei gemäß der angegebenen Seitenzahl vollständig mit Daten gefüllt ist, beginnt das System, der nächsten Datenbankdatei neue Daten hinzuzufügen.

DIFFERENCE FILE

Klausel, die den Pfad und den Namen für das Datei-Delta angibt, das alle Mutationen in der Datenbankdatei speichert, nachdem sie durch die Anweisung ALTER DATABASE BEGIN BACKUP in den "kopiersicheren" Modus geschaltet wurde. Eine detaillierte Beschreibung dieser Klausel finden Sie unter ALTER DATABASE.

Angabe des Datenbankdialekts

Datenbanken werden standardmäßig in Dialekt 3 erstellt. Damit die Datenbank im SQL-Dialekt 1 erstellt wird, müssen Sie die Anweisung SET SQL DIALECT 1 aus dem Skript oder der Client-Anwendung ausführen, z.B. in isql vor der CREATE DATABASE-Anweisung.

Wer kann eine Datenbank erstellen?

Die CREATE DATABASE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Beispiele für die Verwendung von CREATE DATABASE
  1. Erstellen einer Datenbank in Windows, die sich auf Datenträger D mit einer Seitengröße von 4.096 befindet. Der Eigentümer der Datenbank ist der Benutzer wizard. Die Datenbank ist in Dialekt und verwendet WIN1251 als Standardzeichensatz.

    SET SQL DIALECT 1;
    CREATE DATABASE 'D:\test.fdb'
    USER 'wizard' PASSWORD 'player'
    PAGE_SIZE = 4096 DEFAULT CHARACTER SET WIN1251;
  2. Erstellen einer Datenbank im Linux-Betriebssystem mit einer Seitengröße von 8.192 (Standard). Der Eigentümer der Datenbank ist der Benutzer wizard. Die Datenbank wird in Dialekt 3 sein und verwendet UTF8 als Standardzeichensatz mit UNICODE_CI_AI als Standardsortierung.

    CREATE DATABASE '/home/firebird/test.fdb'
    USER 'wizard' PASSWORD 'player'
    DEFAULT CHARACTER SET UTF8 COLLATION UNICODE_CI_AI;
  3. Erstellen einer Datenbank auf dem entfernten Server “baseserver” mit dem im Alias “test” angegebenen Pfad, der zuvor in der Datei databases.conf definiert wurde. Es wird das TCP/IP-Protokoll verwendet. Der Eigentümer der Datenbank ist der Benutzer wizard. Die Datenbank wird in Dialekt 3 sein und verwendet UTF8 als Standardzeichensatz.

    CREATE DATABASE 'baseserver:test'
    USER 'wizard' PASSWORD 'player'
    DEFAULT CHARACTER SET UTF8;
  4. Erstellen einer Datenbank in Dialekt 3 mit UTF8 als Standardzeichensatz. Die Primärdatei enthält bis zu 10.000 Seiten mit einer Seitengröße von 8.192. Sobald die Primärdatei die maximale Seitenzahl erreicht hat, beginnt Firebird damit, Seiten der Sekundärdatei test.fdb2 zuzuordnen. Wenn auch diese Datei maximal gefüllt ist, wird test.fdb3 der Empfänger aller neuen Seitenzuweisungen. Als letzte Datei hat Firebird keine Seitenbegrenzung. Neue Zuweisungen werden so lange fortgesetzt, wie das Dateisystem dies zulässt oder bis auf dem Speichergerät kein freier Speicherplatz mehr vorhanden ist. Wenn für diese letzte Datei ein LENGTH-Parameter angegeben würde, würde er ignoriert.

    SET SQL DIALECT 3;
    CREATE DATABASE 'baseserver:D:\test.fdb'
    USER 'wizard' PASSWORD 'player'
    PAGE_SIZE = 8192
    DEFAULT CHARACTER SET UTF8
    FILE 'D:\test.fdb2'
    STARTING AT PAGE 10001
    FILE 'D:\test.fdb3'
    STARTING AT PAGE 20001;
  5. Erstellen einer Datenbank in Dialekt 3 mit UTF8 als Standardzeichensatz. Die Primärdatei enthält bis zu 10.000 Seiten mit einer Seitengröße von 8.192. In Bezug auf die Dateigröße und die Verwendung von Sekundärdateien verhält sich diese Datenbank genau wie im vorherigen Beispiel.

    SET SQL DIALECT 3;
    CREATE DATABASE 'baseserver:D:\test.fdb'
    USER 'wizard' PASSWORD 'player'
    PAGE_SIZE = 8192
    LENGTH 10000 PAGES
    DEFAULT CHARACTER SET UTF8
    FILE 'D:\test.fdb2'
    FILE 'D:\test.fdb3'
    STARTING AT PAGE 20001;

5.1.2. ALTER DATABASE

Verwendet für

Ändern der Dateiorganisation einer Datenbank, Umschalten ihres "kopiersicheren" Zustands, Verwalten der Verschlüsselung und anderer datenbankweiter Konfigurationen

Verfügbar in

DSQL, ESQL — eingeschränkter Funktionsumfang

Syntax
ALTER {DATABASE | SCHEMA} <alter_db_option> [<alter_db_option> ...]

<alter_db_option> :==
    <add_sec_clause>
  | {ADD DIFFERENCE FILE 'diff_file' | DROP DIFFERENCE FILE}
  | {BEGIN | END} BACKUP
  | SET DEFAULT CHARACTER SET charset
  | {ENCRYPT WITH plugin_name [KEY key_name] | DECRYPT}
  | SET LINGER TO linger_duration
  | DROP LINGER
  | SET DEFAULT SQL SECURITY {INVOKER | DEFINER}
  | {ENABLE | DISABLE} PUBLICATION
  | INCLUDE <pub_table_filter> TO PUBLICATION
  | EXCLUDE <pub_table_filter> FROM PUBLICATION

<add_sec_clause> ::= ADD <sec_file> [<sec_file> ...]

<sec_file> ::=
  FILE 'filepath'
  [STARTING [AT [PAGE]] pagenum]
  [LENGTH [=] num [PAGE[S]]

<pub_table_filter> ::=
    ALL
  | TABLE table_name [, table_name ...]

Mehrere Dateien können in einer ADD-Klausel hinzugefügt werden:

ALTER DATABASE
  ADD FILE x LENGTH 8000
    FILE y LENGTH 8000
    FILE z

Mehrfaches Vorkommen von add_sec_clause (ADD FILE-Klauseln) ist erlaubt; eine ADD FILE-Klausel, die mehrere Dateien hinzufügt (wie im obigen Beispiel), kann mit anderen gemischt werden, die nur eine Datei hinzufügen. Die Anweisung wurde in der alten InterBase 6 Language Reference falsch dokumentiert.

Tabelle 28. ALTER DATABASE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

add_sec_clause

Hinzufügen einer sekundären Datenbankdatei

sec_file

Dateispezifikation für Sekundärdatei

filepath

Vollständiger Pfad und Dateiname der Deltadatei oder sekundären Datenbankdatei

pagenum

Seitennummer, ab der die sekundäre Datenbankdatei beginnen soll

num

Maximale Größe der Sekundärdatei in Seiten

diff_file

Dateipfad und Name der .delta-Datei (Differenzdatei)

charset

Neuer Standardzeichensatz der Datenbank

linger_duration

Dauer der linger Verzögerung in Sekunden; muss größer oder gleich 0 (null) sein

plugin_name

Der Name des Verschlüsselungs-Plugins

key_name

Der Name des Verschlüsselungsschlüssels

pub_table_filter

Filter of tables to include to or exclude from publication

table_name

Name (identifier) of a table

Die ALTER DATABASE-Anweisung kann:

  • Sekundärdateien zu einer Datenbank hinzufügen

  • Umschalten einer Einzeldatei-Datenbank in den “copy-safe”-Modus (nur DSQL)

  • Pfad und Name der Delta-Datei für physische Backups setzen oder aufheben (nur DSQL)

SCHEMA ist derzeit ein Synonym für DATABASE; dies kann sich in einer zukünftigen Version ändern, daher empfehlen wir immer DATABASE zu verwenden

Wer kann die Datenbank ändern?

Die ALTER DATABASE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Paramter für ALTER DATABASE
ADD (FILE)

Fügt der Datenbank sekundäre Dateien hinzu. Es ist notwendig, den vollständigen Pfad zur Datei und den Namen der Sekundärdatei anzugeben. Die Beschreibung für die Sekundärdatei ähnelt der für die Anweisung CREATE DATABASE.

ADD DIFFERENCE FILE

Gibt den Pfad und den Namen der Delta-Datei an, die alle Mutationen in der Datenbank speichert, wenn sie in den "kopiersicheren" Modus geschaltet wird. Diese Klausel fügt tatsächlich keine Datei hinzu. Es überschreibt nur den Standardnamen und -pfad der .delta-Datei. Um die bestehenden Einstellungen zu ändern, sollten Sie die zuvor angegebene Beschreibung der .delta-Datei mit der DROP DIFFERENCE FILE-Klausel löschen, bevor Sie die neue Beschreibung der Delta-Datei angeben. Wenn Pfad und Name der .delta-Datei nicht überschrieben werden, hat die Datei denselben Pfad und Namen wie die Datenbank, jedoch mit der Dateierweiterung .delta.

Wird nur ein Dateiname angegeben, wird die .delta-Datei im aktuellen Verzeichnis des Servers erstellt. Unter Windows ist dies das Systemverzeichnis – ein sehr unkluger Ort, um flüchtige Benutzerdateien zu speichern und im Gegensatz zu den Windows-Dateisystemregeln.

DROP DIFFERENCE FILE

Löscht die Beschreibung (Pfad und Name) der .delta-Datei, die zuvor in der Klausel ADD DIFFERENCE FILE angegeben wurde. Die Datei wird nicht wirklich gelöscht. DROP DIFFERENCE FILE löscht den Pfad und den Namen der .delta-Datei aus dem Datenbank-Header. Wenn die Datenbank das nächste Mal in den “copy-safe”-Modus geschaltet wird, werden die Standardwerte verwendet (d. h. der gleiche Pfad und Name wie die der Datenbank, aber mit der Erweiterung .delta).

BEGIN BACKUP

Schaltet die Datenbank in den “kopiersicher” Modus. ALTER DATABASE mit dieser Klausel friert die Hauptdatenbankdatei ein, sodass sie mit Dateisystemtools sicher gesichert werden kann, selbst wenn Benutzer verbunden sind und Operationen mit Daten ausführen. Bis der Sicherungsstatus der Datenbank auf NORMAL zurückgesetzt wird, werden alle an der Datenbank vorgenommenen Änderungen in die .delta (Differenz)-Datei geschrieben.

Trotz ihrer Syntax startet eine Anweisung mit der BEGIN BACKUP-Klausel keinen Backup-Prozess, sondern schafft lediglich die Bedingungen für die Ausführung einer Aufgabe, die erfordert, dass die Datenbankdatei temporär schreibgeschützt ist.

END BACKUP

Schaltet die Datenbank vom “kopiersicheren” Modus in den normalen Modus um. Eine Anweisung mit dieser Klausel führt die .delta-Datei mit der Hauptdatenbankdatei zusammen und stellt den normalen Betrieb der Datenbank wieder her. Nach dem Start des Prozesses END BACKUP sind die Voraussetzungen für die Erstellung sicherer Backups mittels Dateisystemtools nicht mehr gegeben.

Die Verwendung von BEGIN BACKUP und END BACKUP und das Kopieren der Datenbankdateien mit Dateisystemtools ist bei Mehrdateidatenbanken nicht sicher! Verwenden Sie diese Methode nur für Datenbanken mit einer einzigen Datei.

Eine sichere Sicherung mit dem Dienstprogramm gbak ist jederzeit möglich, es wird jedoch nicht empfohlen, gbak auszuführen, während sich die Datenbank im Status LOCKED oder MERGE befindet.

SET DEFAULT CHARACTER SET

Ändert den Standardzeichensatz der Datenbank. Diese Änderung wirkt sich nicht auf vorhandene Daten oder Spalten aus. Der neue Standardzeichensatz wird nur in nachfolgenden DDL-Befehlen verwendet.

ENCRYPT WITH

Siehe auch Verschlüsselung einer Datenbank im Sicherheitskapitel.

DECRYPT

Siehe auch Entschlüsselung einer Datenbank im Sicherheitskapitel.

SET LINGER TO

Setzt die linger-Verzögerung. Die linger-Verzögerung gilt nur für Firebird SuperServer und gibt an, wie viele Sekunden der Server eine Datenbankdatei (und ihre Caches) geöffnet hält, nachdem die letzte Verbindung zu dieser Datenbank geschlossen wurde. Dies kann dazu beitragen, die Leistung kostengünstig zu verbessern, wenn die Datenbank häufig geöffnet und geschlossen wird, indem Ressourcen für die nächste Verbindung "warm" gehalten werden.

Dieser Modus kann für Webanwendungen - ohne Verbindungspool - nützlich sein, bei denen die Verbindung zur Datenbank normalerweise nur für sehr kurze Zeit "lebt".

Die Klauseln SET LINGER TO und DROP LINGER können in einer einzigen Anweisung kombiniert werden, aber die letzte Klausel "gewinnt". Zum Beispiel setzt ALTER DATABASE SET LINGER TO 5 DROP LINGER die linger-Verzögerung auf 0 (kein linger), während ALTER DATABASE DROP LINGER SET LINGER to 5 die linger-Verzögerung auf 5 Sekunden setzt.

DROP LINGER

Löscht die linger-Verzögerung (setzt sie auf Null). Die Verwendung von DROP LINGER entspricht der Verwendung von SET LINGER TO 0.

Das Löschen von 'LINGER' ist keine ideale Lösung für die gelegentliche Notwendigkeit, es für einen einmaligen Zustand auszuschalten, in dem der Server erzwungenes Herunterfahren benötigt. Das Dienstprogramm gfix hat jetzt den Schalter -NoLinger, der die angegebene Datenbank sofort schließt, nachdem der letzte Anhang verschwunden ist, unabhängig von der LINGER-Einstellung in der Datenbank. Die Einstellung 'LINGER' wird beibehalten und funktioniert beim nächsten Mal normal.

Dieselbe einmalige Überschreibung ist auch über die Dienste-API unter Verwendung des Tags isc_spb_prp_nolinger verfügbar, z. (in einer Zeile):

fbsvcmgr host:service_mgr user sysdba password xxx
       action_properties dbname employee prp_nolinger

Die Klauseln DROP LINGER und SET LINGER TO können in einer einzigen Anweisung kombiniert werden, aber die letzte Klausel "gewinnt".

SET DEFAULT SQL SECURITY

Gibt die Standardoption SQL SECURITY an, die zur Laufzeit für Objekte ohne den Eigenschaftssatz SQL-Sicherheit angewendet wird. Siehe auch SQL-Sicherheit im Kapitel Sicherheit.

ENABLE PUBLICATION

Aktiviert die Veröffentlichung dieser Datenbank für die Replikation. Die Replikation beginnt (oder wird fortgesetzt) mit der nächsten Transaktion, die gestartet wird, nachdem diese Transaktion festgeschrieben wurde.

DISABLE PUBLICATION

Aktiviert die Veröffentlichung dieser Datenbank für die Replikation. Die Replikation wird sofort nach dem Commit deaktiviert.

EXCLUDE …​ FROM PUBLICATION

Schließt Tabellen von der Veröffentlichung aus. Wenn die INCLUDE ALL TO PUBLICATION-Klausel verwendet wird, werden alle danach erstellten Tabellen ebenfalls repliziert, sofern sie nicht explizit in der CREATE TABLE-Anweisung überschrieben werden.

INCLUDE …​ TO PUBLICATION

Enthält Tabellen zur Veröffentlichung. Wenn die INCLUDE ALL TO PUBLICATION-Klausel verwendet wird, werden alle danach erstellten Tabellen ebenfalls repliziert, sofern sie nicht explizit in der CREATE TABLE-Anweisung überschrieben werden.

Replikation
  • Abgesehen von der Syntax wird die Konfiguration von Firebird für die Replikation in dieser Sprachreferenz nicht behandelt.

  • Alle Replikationsverwaltungsbefehle sind DDL-Anweisungen und werden daher zur Transaktions-Commit-Zeit effektiv ausgeführt.

Beispiele zur Verwendung von ALTER DATABASE
  1. Hinzufügen einer sekundären Datei zur Datenbank. Sobald 30000 Seiten in der vorherigen Primär- oder Sekundärdatei gefüllt sind, beginnt die Firebird-Engine, Daten in die Sekundärdatei test4.fdb hinzuzufügen.

    ALTER DATABASE
      ADD FILE 'D:\test4.fdb'
        STARTING AT PAGE 30001;
  2. Angabe von Pfad und Name der Delta-Datei:

    ALTER DATABASE
      ADD DIFFERENCE FILE 'D:\test.diff';
  3. Löschen der Beschreibung der Delta-Datei:

    ALTER DATABASE
      DROP DIFFERENCE FILE;
  4. Umschalten der Datenbank in den “kopiersicher” Modus:

    ALTER DATABASE
      BEGIN BACKUP;
  5. Zurückschalten der Datenbank vom “copy-safe”-Modus in den normalen Betriebsmodus:

    ALTER DATABASE
      END BACKUP;
  6. Ändern des Standardzeichensatzes für eine Datenbank in WIN1251

    ALTER DATABASE
      SET DEFAULT CHARACTER SET WIN1252;
  7. Einstellen einer linger-Verzögerung von 30 Sekunden

    ALTER DATABASE
      SET LINGER TO 30;
  8. Verschlüsseln der Datenbank mit einem Plugin namens DbCrypt

    ALTER DATABASE
      ENCRYPT WITH DbCrypt;
  9. Entschlüsseln der Datenbank

    ALTER DATABASE
      DECRYPT;

5.1.3. DROP DATABASE

Verwendet für

Löschen der Datenbank, mit der Sie gerade verbunden sind

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP DATABASE

Die Anweisung DROP DATABASE löscht die aktuelle Datenbank. Bevor Sie eine Datenbank löschen, müssen Sie sich mit ihr verbinden. Die Anweisung löscht die Primärdatei, alle Sekundärdateien und alle Shadow-Dateien.

Im Gegensatz zu CREATE DATABASE und ALTER DATABASE ist DROP SCHEMA kein gültiger Alias für DROP DATABASE. Dies ist beabsichtigt.

Wer kann eine Datenbank löschen?

Die DROP DATABASE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Beispiel zur Verwendung von DROP DATABASE
Löschen der aktuellen Datenbank
DROP DATABASE;

5.2. SHADOW

Ein shadow ist eine exakte, seitenweise Kopie einer Datenbank. Sobald ein Schatten erstellt wurde, werden alle in der Datenbank vorgenommenen Änderungen sofort im Schatten widergespiegelt. Wenn die primäre Datenbankdatei aus irgendeinem Grund nicht verfügbar ist, wechselt das DBMS zum Shadow.

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie Schattendateien erstellen und löschen.

5.2.1. CREATE SHADOW

Verwendet für

Schatten für die aktuelle Datenbank erstellen

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
CREATE SHADOW <sh_num> [{AUTO | MANUAL}] [CONDITIONAL]
  'filepath' [LENGTH [=] num [PAGE[S]]]
  [<secondary_file> ...]

<secondary_file> ::=
  FILE 'filepath'
  [STARTING [AT [PAGE]] pagenum]
  [LENGTH [=] num [PAGE[S]]]
Tabelle 29. CREATE SHADOW-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

sh_num

Schattennummer – eine positive Zahl, die den Schattensatz identifiziert

filepath

Der Name der Schattendatei und der Pfad zu ihr gemäß den Regeln des Betriebssystems

num

Maximale Schattengröße in Seiten

secondary_file

Sekundärdateispezifikation

page_num

Die Nummer der Seite, bei der die sekundäre Schattendatei beginnen soll

Die Anweisung CREATE SHADOW erstellt einen neuen Schatten. Der Shadow beginnt sofort mit dem Duplizieren der Datenbank. Es ist einem Benutzer nicht möglich, sich mit einem Shadow zu verbinden.

Wie eine Datenbank kann ein Schatten aus mehreren Dateien bestehen. Die Anzahl und Größe der Dateien eines Shadows hängt nicht von der Anzahl und Größe der Dateien der Datenbank ab, die er beschattet.

Die Seitengröße für Schattendateien ist gleich der Seitengröße der Datenbank und kann nicht geändert werden.

Wenn eine Katastrophe mit der Originaldatenbank auftritt, konvertiert das System den Schatten in eine Kopie der Datenbank und wechselt zu dieser. Der Schatten ist dann unverfügbar. Was als nächstes passiert, hängt von der Option MODE ab.

AUTO | MANUAL-Modus

Wenn ein Schatten in eine Datenbank konvertiert wird, ist er nicht verfügbar. Alternativ kann ein Schatten nicht mehr verfügbar sein, weil jemand seine Datei versehentlich löscht oder der Speicherplatz, auf dem die Schattendateien gespeichert sind, erschöpft oder selbst beschädigt ist.

  • Wenn der AUTO-Modus ausgewählt ist (Standardwert), wird das Spiegeln automatisch beendet, alle Verweise darauf werden aus dem Datenbankheader gelöscht und die Datenbank funktioniert normal weiter.

    Wenn die Option CONDITIONAL gesetzt wurde, versucht das System, einen neuen Schatten zu erstellen, um den verlorenen zu ersetzen. Es gelingt jedoch nicht immer, und möglicherweise muss manuell ein neues erstellt werden.

  • Wenn das MANUAL-Modusattribut gesetzt ist, wenn der Shadow nicht verfügbar ist, werden alle Versuche, eine Verbindung zur Datenbank herzustellen und sie abzufragen, Fehlermeldungen erzeugen. Auf die Datenbank kann nicht zugegriffen werden, bis entweder der Shadow wieder verfügbar ist oder der Datenbankadministrator ihn mit der DROP SHADOW-Anweisung löscht. MANUAL sollte gewählt werden, wenn kontinuierliches Shadowing wichtiger ist als ein unterbrechungsfreier Betrieb der Datenbank.

Optionen für CREATE SHADOW
LENGTH

Gibt die maximale Größe der primären oder sekundären Schattendatei in Seiten an. Der Wert LENGTH hat keinen Einfluss auf die Größe der einzigen Schattendatei oder der letzten, wenn es sich um eine Menge handelt. Die letzte (oder einzige) Datei wächst automatisch weiter, solange es notwendig ist.

STARTING AT

Gibt die Schattenseitennummer an, bei der die nächste Schattendatei beginnen soll. Das System beginnt mit dem Hinzufügen neuer Daten zur nächsten Schattendatei, wenn die vorherige Datei bis zur angegebenen Seitenzahl mit Daten gefüllt ist.

Sie können die Größe, die Namen und den Speicherort der Schattendateien überprüfen, indem Sie mit isql eine Verbindung zur Datenbank herstellen und den Befehl SHOW DATABASE; . ausführen

Wer kann einen Schatten erstellen

Die CREATE SHADOW-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Beispiele für die Verwendung von CREATE SHADOW
  1. Erstellen eines Schattens für die aktuelle Datenbank als “Schattennummer 1”:

    CREATE SHADOW 1 'g:\data\test.shd';
  2. Erstellen eines Schattens mit mehreren Dateien für die aktuelle Datenbank als “Schattennummer 2”:

    CREATE SHADOW 2 'g:\data\test.sh1'
      LENGTH 8000 PAGES
      FILE 'g:\data\test.sh2';

5.2.2. DROP SHADOW

Verwendet für

Löschen eines Schattens aus der aktuellen Datenbank

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP SHADOW sh_num
  [{DELETE | PRESERVE} FILE]
Tabelle 30. DROP SHADOW-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

sh_num

Schattennummer – eine positive Zahl, die den Schattensatz identifiziert

Die DROP SHADOW-Anweisung löscht den angegebenen Schatten für die aktuelle Datenbank. Wenn ein Shadow gelöscht wird, werden alle damit verbundenen Dateien gelöscht und das Shadowing auf die angegebene sh_num wird beendet. Die optionale DELETE FILE-Klausel macht dieses Verhalten explizit. Im Gegensatz dazu entfernt die PRESERVE FILE-Klausel den Schatten aus der Datenbank, aber die Datei selbst wird nicht gelöscht.

Wer kann einen Schatten löschen

Die DROP SHADOW-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Beispiel für DROP SHADOW
Löschen von “Schatten mit der Nummer 1”.
DROP SHADOW 1;
Siehe auch

CREATE SHADOW

5.3. DOMAIN

DOMAIN ist einer der Objekttypen in einer relationalen Datenbank. Eine Domain wird als ein bestimmter Datentyp mit einigen daran angehängten Attributen erstellt. Nachdem es in der Datenbank definiert wurde, kann es wiederholt verwendet werden, um Tabellenspalten, PSQL-Argumente und lokale PSQL-Variablen zu definieren. Diese Objekte erben alle Attribute der Domain. Einige Attribute können bei Bedarf überschrieben werden, wenn das neue Objekt definiert wird.

In diesem Abschnitt wird die Syntax von Anweisungen zum Erstellen, Ändern und Löschen von Domainn beschrieben. Eine detaillierte Beschreibung der Domains und ihrer Verwendung finden Sie in Benutzerdefinierte Datentypen — Domains.

5.3.1. CREATE DOMAIN

Verwendet für

Erstellen einer neuen Domain

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
CREATE DOMAIN name [AS] <datatype>
  [DEFAULT {<literal> | NULL | <context_var>}]
  [NOT NULL] [CHECK (<dom_condition>)]
  [COLLATE collation_name]

<datatype> ::=
  <scalar_datatype> | <blob_datatype> | <array_datatype>

<scalar_datatype> ::=
  !! Siehe auch Skalardatentyp-Syntax !!

<blob_datatype> ::=
  !! Siehe auch BLOB-Datentyp-Syntax !!

<array_datatype> ::=
  !! Siehe auch Array-Datentyp-Syntax !!

<dom_condition> ::=
    <val> <operator> <val>
  | <val> [NOT] BETWEEN <val> AND <val>
  | <val> [NOT] IN ({<val> [, <val> ...] | <select_list>})
  | <val> IS [NOT] NULL
  | <val> IS [NOT] DISTINCT FROM <val>
  | <val> [NOT] CONTAINING <val>
  | <val> [NOT] STARTING [WITH] <val>
  | <val> [NOT] LIKE <val> [ESCAPE <val>]
  | <val> [NOT] SIMILAR TO <val> [ESCAPE <val>]
  | <val> <operator> {ALL | SOME | ANY} (<select_list>)
  | [NOT] EXISTS (<select_expr>)
  | [NOT] SINGULAR (<select_expr>)
  | (<dom_condition>)
  | NOT <dom_condition>
  | <dom_condition> OR <dom_condition>
  | <dom_condition> AND <dom_condition>

<operator> ::=
    <> | != | ^= | ~= | = | < | > | <= | >=
  | !< | ^< | ~< | !> | ^> | ~>

<val> ::=
    VALUE
  | <literal>
  | <context_var>
  | <expression>
  | NULL
  | NEXT VALUE FOR genname
  | GEN_ID(genname, <val>)
  | CAST(<val> AS <cast_type>)
  | (<select_one>)
  | func([<val> [, <val> ...]])

<cast_type> ::= <domain_or_non_array_type> | <array_datatype>

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! See Syntax für Skalardatentypen !!
Tabelle 31. CREATE DOMAIN-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

name

Domänenname. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen

datatype

SQL-Datentyp

literal

Ein Literalwert, der mit datatype kompatibel ist

context_var

Jede Kontextvariable, deren Typ mit datatype kompatibel ist

dom_condition

Domain-Bedingung

collation_name

Name einer Kollatierungssequenz, die für charset_name gültig ist, wenn sie mit datatype versorgt wird oder ansonsten für den Standardzeichensatz der Datenbank gültig ist

select_one

Eine skalare SELECT-Anweisung – Auswahl einer Spalte und Rückgabe nur einer Zeile

select_list

Eine SELECT-Anweisung, die eine Spalte auswählt und null oder mehr Zeilen zurückgibt

select_expr

Eine SELECT-Anweisung, die eine oder mehrere Spalten auswählt und null oder mehr Zeilen zurückgibt

expression

Ein Ausdruck, der in einen Wert aufgelöst wird, der mit datatype kompatibel ist

genname

Sequenzname (Generatorname)

func

Interne Funktion oder UDF

Die CREATE DOMAIN-Anweisung erstellt eine neue Domain.

Als Domaintyp kann jeder SQL-Datentyp angegeben werden.

Typspezifische Details
Array-Typen
  • Wenn die Domain ein Array sein soll, kann der Basistyp ein beliebiger SQL-Datentyp außer BLOB und Array sein.

  • Die Dimensionen des Arrays sind in eckigen Klammern angegeben. (Im Syntaxblock erscheinen diese Klammern in Anführungszeichen, um sie von den eckigen Klammern zu unterscheiden, die optionale Syntaxelemente kennzeichnen.)

  • Für jede Array-Dimension definieren eine oder zwei ganze Zahlen die untere und obere Grenze ihres Indexbereichs:

    • Arrays sind standardmäßig 1-basiert. Die untere Grenze ist implizit und nur die obere Grenze muss angegeben werden. Eine einzelne Zahl kleiner als 1 definiert den Bereich num..1 und eine Zahl größer als 1 definiert den Bereich 1..num.

    • Zwei durch einen Doppelpunkt getrennte Zahlen (‘:’) und optionales Leerzeichen, das zweite größer als das erste, können verwendet werden, um den Bereich explizit zu definieren. Eine oder beide Grenzen können kleiner als Null sein, solange die obere Grenze größer als die untere ist.

  • Wenn das Array mehrere Dimensionen hat, müssen die Bereichsdefinitionen für jede Dimension durch Kommas und optionales Leerzeichen getrennt werden.

  • Indizes werden nur validiert, wenn tatsächlich ein Array existiert. Das bedeutet, dass keine Fehlermeldungen bezüglich ungültiger Indizes zurückgegeben werden, wenn die Auswahl eines bestimmten Elements nichts zurückgibt oder wenn ein Array-Feld NULL ist.

String-Typen

Mit der CHARACTER SET-Klausel können Sie den Zeichensatz für die Typen CHAR, VARCHAR und BLOB (SUB_TYPE TEXT) angeben. Wenn der Zeichensatz nicht angegeben ist, wird der als DEFAULT CHARACTER SET angegebene Zeichensatz der Datenbank verwendet. Wenn kein Zeichensatz angegeben wurde, wird beim Erstellen einer Zeichendomäne standardmäßig der Zeichensatz NONE verwendet.

Mit dem Zeichensatz NONE werden Zeichendaten so gespeichert und abgerufen, wie sie übermittelt wurden. Daten in einer beliebigen Codierung können einer Spalte basierend auf einer solchen Domain hinzugefügt werden, aber es ist unmöglich, diese Daten zu einer Spalte mit einer anderen Codierung hinzuzufügen. Da keine Transliteration zwischen den Quell- und Zielcodierungen durchgeführt wird, können Fehler auftreten.

DEFAULT-Klausel

Mit der optionalen DEFAULT-Klausel können Sie einen Standardwert für die Domain angeben. Dieser Wert wird der Tabellenspalte hinzugefügt, die diese Domain erbt, wenn die INSERT-Anweisung ausgeführt wird, wenn kein Wert dafür in der DML-Anweisung angegeben ist. Lokale Variablen und Argumente in PSQL-Modulen, die auf diese Domain verweisen, werden mit dem Standardwert initialisiert. Verwenden Sie als Standardwert ein Literal eines kompatiblen Typs oder eine Kontextvariable eines kompatiblen Typs.

NOT NULL Constraint

Spalten und Variablen, die auf einer Domain mit der Einschränkung NOT NULL basieren, werden daran gehindert, als NULL geschrieben zu werden, d.h. ein Wert ist erforderlich.

Achten Sie beim Anlegen einer Domain darauf, keine Einschränkungen anzugeben, die sich widersprechen würden. Zum Beispiel sind NOT NULL und DEFAULT NULL widersprüchlich.

CHECK Constraint(s)

Die optionale CHECK-Klausel gibt Einschränkungen für die Domain an. Eine Domainneinschränkung gibt Bedingungen an, die von den Werten von Tabellenspalten oder Variablen erfüllt werden müssen, die von der Domain erben. Eine Bedingung muss in Klammern eingeschlossen werden. Eine Bedingung ist ein logischer Ausdruck (auch Prädikat genannt), der die booleschen Ergebnisse TRUE, FALSE und UNKNOWN zurückgeben kann. Eine Bedingung gilt als erfüllt, wenn das Prädikat den Wert TRUE oder „unknown value“ (entspricht NULL) zurückgibt. Liefert das Prädikat FALSE, ist die Annahmebedingung nicht erfüllt.

VALUE Keyword

Das Schlüsselwort VALUE in einer Domainneinschränkung ersetzt die Tabellenspalte, die auf dieser Domain basiert, oder eine Variable in einem PSQL-Modul. Es enthält den Wert, der der Variablen oder der Tabellenspalte zugewiesen wurde. VALUE kann überall in der CHECK-Bedingung verwendet werden, obwohl es normalerweise im linken Teil der Bedingung verwendet wird.

COLLATE

Mit der optionalen COLLATE-Klausel können Sie die Kollatierungssequenz angeben, wenn die Domain auf einem der String-Datentypen basiert, einschließlich BLOBs mit Textuntertypen. Wenn keine Kollatierungssequenz angegeben ist, ist die Kollatierungssequenz diejenige, die zum Zeitpunkt der Erstellung der Domain für den angegebenen Zeichensatz voreingestellt ist.

Wer kann eine Domain erstellen

Die CREATE DOMAIN-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

CREATE DOMAIN-Beispiele
  1. Erstellen einer Domain, die Werte über 1.000 annehmen kann, mit einem Standardwert von 10.000.

    CREATE DOMAIN CUSTNO AS
      INTEGER DEFAULT 10000
      CHECK (VALUE > 1000);
  2. Erstellen einer Domain, die die Werte 'Yes' und 'No' in dem beim Erstellen der Datenbank angegebenen Standardzeichensatz annehmen kann.

    CREATE DOMAIN D_BOOLEAN AS
      CHAR(3) CHECK (VALUE IN ('Yes', 'No'));
  3. Erstellen einer Domain mit dem Zeichensatz UTF8 und der Kollatierungssequenz UNICODE_CI_AI.

    CREATE DOMAIN FIRSTNAME AS
      VARCHAR(30) CHARACTER SET UTF8
      COLLATE UNICODE_CI_AI;
  4. Erstellen einer Domain vom Typ DATE, die NULL nicht akzeptiert und das aktuelle Datum als Standardwert verwendet.

    CREATE DOMAIN D_DATE AS
      DATE DEFAULT CURRENT_DATE
      NOT NULL;
  5. Erstellen einer Domain, die als Array aus 2 Elementen des Typs NUMERIC(18, 3) definiert ist. Der Array-Startindex ist 1.

    CREATE DOMAIN D_POINT AS
      NUMERIC(18, 3) [2];

    Über einen Array-Typ definierte Domainn können nur zum Definieren von Tabellenspalten verwendet werden. Sie können keine Arraydomänen verwenden, um lokale Variablen in PSQL-Modulen zu definieren.

  6. Erstellen einer Domain, deren Elemente nur Ländercodes sein können, die in der Tabelle COUNTRY definiert sind.

    CREATE DOMAIN D_COUNTRYCODE AS CHAR(3)
      CHECK (EXISTS(SELECT * FROM COUNTRY
             WHERE COUNTRYCODE = VALUE));

    Das Beispiel wird nur gegeben, um die Möglichkeit zu zeigen, Prädikate mit Abfragen in der Domainntestbedingung zu verwenden. Es wird nicht empfohlen, diesen Domainnstil in der Praxis zu erstellen, es sei denn, die Nachschlagetabelle enthält Daten, die niemals gelöscht werden.

5.3.2. ALTER DOMAIN

Verwendet für

Die aktuellen Attribute einer Domain ändern oder umbenennen

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
ALTER DOMAIN domain_name
  [TO new_name]
  [TYPE <datatype>]
  [{SET DEFAULT {<literal> | NULL | <context_var>} | DROP DEFAULT}]
  [{SET | DROP} NOT NULL]
  [{ADD [CONSTRAINT] CHECK (<dom_condition>) | DROP CONSTRAINT}]

<datatype> ::=
   <scalar_datatype> | <blob_datatype>

<scalar_datatype> ::=
  !! Vgl. Syntax für Skalardatentypen !!

<blob_datatype> ::=
  !! Vgl. Syntax für BLOB-Datentypen !!

!! Siehe auch CREATE DOMAIN-Syntax !!
Tabelle 32. ALTER DOMAIN-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

new_name

Neuer Name für Domäne. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen

literal

Ein Literalwert, der mit datatype kompatibel ist

context_var

Jede Kontextvariable, deren Typ mit datatype kompatibel ist

Die ALTER DOMAIN-Anweisung ermöglicht Änderungen an den aktuellen Attributen einer Domain, einschließlich ihres Namens. Sie können beliebig viele Domain-Änderungen in einer ALTER DOMAIN-Anweisung vornehmen.

ALTER DOMAIN-Klausel
TO name

Verwenden Sie die TO-Klausel, um die Domain umzubenennen, solange keine Abhängigkeiten von der Domain bestehen, d.h. Tabellenspalten, lokale Variablen oder Prozedurargumente, die darauf verweisen.

SET DEFAULT

Mit der SET DEFAULT-Klausel können Sie einen neuen Standardwert setzen. Wenn die Domain bereits einen Standardwert hat, muss dieser nicht zuerst gelöscht werden – er wird durch den neuen ersetzt.

DROP DEFAULT

Verwenden Sie diese Klausel, um einen zuvor angegebenen Standardwert zu löschen und durch NULL zu ersetzen.

SET NOT NULL

Verwenden Sie diese Klasse, um der Domain eine NOT NULL-Einschränkung hinzuzufügen; Spalten oder Parameter dieser Domain werden daran gehindert, als NULL geschrieben zu werden, d.h. ein Wert ist erforderlich.

Das Hinzufügen einer NOT NULL-Einschränkung zu einer vorhandenen Domain unterzieht alle Spalten, die diese Domain verwenden, einer vollständigen Datenvalidierung. Stellen Sie daher sicher, dass die Spalten keine Nullen enthalten, bevor Sie die Änderung vornehmen.

DROP NOT NULL

Löschen Sie die Einschränkung NOT NULL aus der Domain.

Eine explizite NOT NULL-Einschränkung für eine Spalte, die von einer Domain abhängt, hat Vorrang vor der Domain. In dieser Situation wird die Änderung der Domain, um sie auf NULL zu setzen, nicht an die Spalte weitergegeben.

ADD CONSTRAINT CHECK

Verwenden Sie die ADD CONSTRAINT CHECK-Klausel, um der Domain eine CHECK-Beschränkung hinzuzufügen. Wenn die Domain bereits eine CHECK-Beschränkung hat, muss sie zuerst mit einer ALTER DOMAIN-Anweisung gelöscht werden, die eine DROP CONSTRAINT-Klausel enthält.

TYPE

Die TYPE-Klausel wird verwendet, um den Datentyp der Domain in einen anderen, kompatiblen zu ändern. Das System verbietet jede Änderung des Typs, die zu Datenverlust führen könnte. Ein Beispiel wäre, wenn die Anzahl der Zeichen im neuen Typ kleiner wäre als im bestehenden.

Wenn Sie die Attribute einer Domain ändern, kann vorhandener PSQL-Code ungültig werden. Informationen zur Erkennung finden Sie im Artikel Das RDB$VALID_BLR-Feld in Anhang A.

Was kann ALTER DOMAIN nicht ändern
  • Wenn die Domain als Array deklariert wurde, ist es nicht möglich, ihren Typ oder ihre Dimensionen zu ändern; auch kann kein anderer Typ in einen Array-Typ geändert werden.

  • Es gibt keine Möglichkeit, die Standardsortierung zu ändern, ohne die Domain zu löschen und mit den gewünschten Attributen neu zu erstellen.

Wer kann eine Domain ändern

Die ALTER DOMAIN-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Inhaber der Domain

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY DOMAIN

Domainnänderungen können durch Abhängigkeiten von Objekten verhindert werden, für die der Benutzer nicht über ausreichende Berechtigungen verfügt.

ALTER DOMAIN-Beispiele
  1. Ändern des Datentyps auf INTEGER und Einstellen oder Ändern des Standardwerts auf 2.000:

    ALTER DOMAIN CUSTNO
      TYPE INTEGER
      SET DEFAULT 2000;
  2. Domainnamen ändern

    ALTER DOMAIN D_BOOLEAN TO D_BOOL;
  3. Löschen des Standardwerts und Hinzufügen einer Einschränkung für die Domain:

    ALTER DOMAIN D_DATE
      DROP DEFAULT
      ADD CONSTRAINT CHECK (VALUE >= date '01.01.2000');
  4. Ändern der CHECK-Beschränkung:

    ALTER DOMAIN D_DATE
      DROP CONSTRAINT;
    
    ALTER DOMAIN D_DATE
      ADD CONSTRAINT CHECK
        (VALUE BETWEEN date '01.01.1900' AND date '31.12.2100');
  5. Ändern des Datentyps, um die zulässige Zeichenanzahl zu erhöhen:

    ALTER DOMAIN FIRSTNAME
      TYPE VARCHAR(50) CHARACTER SET UTF8;
  6. Hinzufügen einer NOT NULL-Einschränkung:

    ALTER DOMAIN FIRSTNAME
      SET NOT NULL;
  7. Entfernen einer NOT NULL-Einschränkung:

    ALTER DOMAIN FIRSTNAME
      DROP NOT NULL;

5.3.3. DROP DOMAIN

Verwendet für

Löschen einer bestehenden Domain

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP DOMAIN domain_name

Die DROP DOMAIN-Anweisung löscht eine in der Datenbank vorhandene Domain. Es ist nicht möglich, eine Domain zu löschen, wenn sie von Datenbanktabellenspalten referenziert oder in einem PSQL-Modul verwendet wird. Um eine verwendete Domain zu löschen, müssen alle Spalten in allen Tabellen, die auf die Domain verweisen, gelöscht und alle Verweise auf die Domain aus den PSQL-Modulen entfernt werden.

Wer kann eine Domain löschen

Die DROP DOMAIN-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Inhaber der Domain

  • Benutzer mit dem DROP ANY DOMAIN-Privileg

Example of DROP DOMAIN
Löschen der COUNTRYNAME-Domain
DROP DOMAIN COUNTRYNAME;

5.4. TABLE

Als relationales DBMS speichert Firebird Daten in Tabellen. Eine Tabelle ist eine flache, zweidimensionale Struktur, die eine beliebige Anzahl von Zeilen enthält. Tabellenzeilen werden oft als records bezeichnet.

Alle Zeilen einer Tabelle haben die gleiche Struktur und bestehen aus Spalten. Tabellenspalten werden oft als fields bezeichnet. Eine Tabelle muss mindestens eine Spalte haben. Jede Spalte enthält einen einzelnen Typ von SQL-Daten.

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie Tabellen in einer Datenbank erstellen, ändern und löschen.

5.4.1. CREATE TABLE

Verwendet für

Erstellen einer neuen Tabelle (Relation)

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
CREATE [GLOBAL TEMPORARY] TABLE tablename
  [EXTERNAL [FILE] 'filespec']
  (<col_def> [, {<col_def> | <tconstraint>} ...])
  [{<table_attrs> | <gtt_table_attrs>}]

<col_def> ::=
    <regular_col_def>
  | <computed_col_def>
  | <identity_col_def>

<regular_col_def> ::=
  colname {<datatype> | domainname}
  [DEFAULT {<literal> | NULL | <context_var>}]
  [<col_constraint> ...]
  [COLLATE collation_name]

<computed_col_def> ::=
  colname [{<datatype> | domainname}]
  {COMPUTED [BY] | GENERATED ALWAYS AS} (<expression>)

<identity_col_def> ::=
  colname {<datatype> | domainname}
  GENERATED {ALWAYS | BY DEFAULT} AS IDENTITY
  [(<identity_col_option>...)]
  [<col_constraint> ...]

<identity_col_option> ::=
    START WITH start_value
  | INCREMENT [BY] inc_value

<datatype> ::=
    <scalar_datatype> | <blob_datatype> | <array_datatype>

<scalar_datatype> ::=
  !! Siehe auch Skalardatentypensyntax !!

<blob_datatype> ::=
  !! Siehe auch BLOB-Datentypensyntax !!

<array_datatype> ::=
  !! Siehe auch Array-Datentypensyntax !!

<col_constraint> ::=
  [CONSTRAINT constr_name]
    { PRIMARY KEY [<using_index>]
    | UNIQUE      [<using_index>]
    | REFERENCES other_table [(colname)] [<using_index>]
        [ON DELETE {NO ACTION | CASCADE | SET DEFAULT | SET NULL}]
        [ON UPDATE {NO ACTION | CASCADE | SET DEFAULT | SET NULL}]
    | CHECK (<check_condition>)
    | NOT NULL }

<tconstraint> ::=
  [CONSTRAINT constr_name]
    { PRIMARY KEY (<col_list>) [<using_index>]
    | UNIQUE      (<col_list>) [<using_index>]
    | FOREIGN KEY (<col_list>)
        REFERENCES other_table [(<col_list>)] [<using_index>]
        [ON DELETE {NO ACTION | CASCADE | SET DEFAULT | SET NULL}]
        [ON UPDATE {NO ACTION | CASCADE | SET DEFAULT | SET NULL}]
    | CHECK (<check_condition>) }

<col_list> ::= colname [, colname ...]

<using_index> ::= USING
  [ASC[ENDING] | DESC[ENDING]] INDEX indexname

<check_condition> ::=
    <val> <operator> <val>
  | <val> [NOT] BETWEEN <val> AND <val>
  | <val> [NOT] IN (<val> [, <val> ...] | <select_list>)
  | <val> IS [NOT] NULL
  | <val> IS [NOT] DISTINCT FROM <val>
  | <val> [NOT] CONTAINING <val>
  | <val> [NOT] STARTING [WITH] <val>
  | <val> [NOT] LIKE <val> [ESCAPE <val>]
  | <val> [NOT] SIMILAR TO <val> [ESCAPE <val>]
  | <val> <operator> {ALL | SOME | ANY} (<select_list>)
  | [NOT] EXISTS (<select_expr>)
  | [NOT] SINGULAR (<select_expr>)
  | (<check_condition>)
  | NOT <check_condition>
  | <check_condition> OR <check_condition>
  | <check_condition> AND <check_condition>

<operator> ::=
    <> | != | ^= | ~= | = | < | > | <= | >=
  | !< | ^< | ~< | !> | ^> | ~>

<val> ::=
    colname ['['array_idx [, array_idx ...]']']
  | <literal>
  | <context_var>
  | <expression>
  | NULL
  | NEXT VALUE FOR genname
  | GEN_ID(genname, <val>)
  | CAST(<val> AS <cast_type>)
  | (<select_one>)
  | func([<val> [, <val> ...]])

<cast_type> ::= <domain_or_non_array_type> | <array_datatype>

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! Siehe Skalardatentypensyntax !!

<table_attrs> ::= <table_attr> [<table_attr> ...]

<table_attr> ::=
    <sql_security>
  | {ENABLE | DISABLE} PUBLICATION

<sql_security> ::= SQL SECURITY {INVOKER | DEFINER}

<gtt_table_attrs> ::= <gtt_table_attr> [gtt_table_attr> ...]

<gtt_table_attr> ::=
    <sql_security>
  | ON COMMIT {DELETE | PRESERVE} ROWS
Tabelle 33. CREATE TABLE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

tablename

Name (Bezeichner) für die Tabelle. Sie darf bis zu 63 Zeichen lang sein und muss in der Datenbank eindeutig sein.

filespec

Dateispezifikation (nur für externe Tabellen). Vollständiger Dateiname und Pfad in einfachen Anführungszeichen, korrekt für das lokale Dateisystem und auf einem Speichergerät, das physisch mit dem Host-Computer von Firebird verbunden ist.

colname

Name (Bezeichner) für eine Spalte in der Tabelle. Darf bis zu 3 Zeichen lang sein und muss in der Tabelle eindeutig sein.

tconstraint

Tabellenbeschränkung

table_attrs

Attribute einer normalen Tabelle

gtt_table_attrs

Attribute einer globalen temporären Tabelle

datatype

SQL-Datentyp

domain_name

Domainname

start_value

Der Anfangswert der Identitätsspalte

inc_value

Der Inkrement- (oder Schritt-)Wert der Identitätsspalte, der Standardwert ist '1'; Null (0) ist nicht erlaubt.

col_constraint

Spaltenbeschränkung

constr_name

Der Name (Bezeichner) einer Einschränkung. Kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen.

other_table

Der Name der Tabelle, auf die von der Fremdschlüsseleinschränkung verwiesen wird

other_col

Der Name der Spalte in other_table, auf die der Fremdschlüssel verweist

literal

Ein Literalwert, der im angegebenen Kontext zulässig ist

context_var

Jede Kontextvariable, deren Datentyp im angegebenen Kontext zulässig ist

check_condition

Die auf eine CHECK-Einschränkung angewendete Bedingung, die entweder als wahr, falsch oder NULL aufgelöst wird

collation

Collation

select_one

Eine skalare SELECT-Anweisung – Auswahl einer Spalte und Rückgabe nur einer Zeile

select_list

Eine SELECT-Anweisung, die eine Spalte auswählt und null oder mehr Zeilen zurückgibt

select_expr

Eine SELECT-Anweisung, die eine oder mehrere Spalten auswählt und null oder mehr Zeilen zurückgibt

expression

Ein Ausdruck, der zu einem Wert auflöst, der im gegebenen Kontext zulässig ist

genname

Name der Sequenz (Generator)

func

Interne Funktion oder UDF

Die Anweisung CREATE TABLE erstellt eine neue Tabelle. Jeder Benutzer kann es erstellen und sein Name muss unter den Namen aller Tabellen, Ansichten und gespeicherten Prozeduren in der Datenbank eindeutig sein.

Eine Tabelle muss mindestens eine nicht berechnete Spalte enthalten, und die Namen der Spalten müssen in der Tabelle eindeutig sein.

Eine Spalte muss entweder einen expliziten SQL-Datentyp haben, den Namen einer Domäne, deren Attribute für die Spalte kopiert werden, oder als COMPUTED BY einen Ausdruck (ein berechnetes Feld) definiert sein.

Eine Tabelle kann eine beliebige Anzahl von Tabelleneinschränkungen haben, einschließlich keiner.

Zeichenspalten

Sie können die Klausel CHARACTER SET verwenden, um den Zeichensatz für die Typen CHAR, VARCHAR und BLOB (Textsubtyp) anzugeben. Wenn der Zeichensatz nicht angegeben ist, wird der Standardzeichensatz der Datenbank - zum Zeitpunkt der Erstellung der Spalte - verwendet. Wenn die Datenbank keinen Standardzeichensatz hat, wird der Zeichensatz NONE angewendet. In diesem Fall werden die Daten so gespeichert und abgerufen, wie sie übermittelt wurden. Einer solchen Spalte können Daten in einer beliebigen Codierung hinzugefügt werden, es ist jedoch nicht möglich, diese Daten einer Spalte mit einer anderen Codierung hinzuzufügen. Zwischen den Quell- und Zielkodierungen wird keine Transliteration durchgeführt, was zu Fehlern führen kann.

Mit der optionalen COLLATE-Klausel können Sie die Kollatierungssequenz für Zeichendatentypen angeben, einschließlich BLOB SUB_TYPE TEXT. Wenn keine Kollatierungssequenz angegeben ist, wird die Standardkollatierungssequenz für den angegebenen Zeichensatz - zum Zeitpunkt der Erstellung der Spalte - angewendet.

Einstellen eines DEFAULT-Wertes

Mit der optionalen DEFAULT-Klausel können Sie den Standardwert für die Tabellenspalte angeben. Dieser Wert wird der Spalte hinzugefügt, wenn eine INSERT-Anweisung ausgeführt wird, wenn kein Wert dafür angegeben wurde und diese Spalte im INSERT-Befehl weggelassen wurde.

Der Standardwert kann ein Literal eines kompatiblen Typs sein, eine Kontextvariable, die mit dem Datentyp der Spalte typkompatibel ist, oder NULL, wenn die Spalte dies zulässt. Wenn kein Standardwert explizit angegeben wird, wird NULL impliziert.

Ein Ausdruck kann nicht als Standardwert verwendet werden.

Domainenbasierte Spalten

Um eine Spalte zu definieren, können Sie eine zuvor definierte Domäne verwenden. Wenn die Definition einer Spalte auf einer Domäne basiert, kann sie einen neuen Standardwert, zusätzliche CHECK-Einschränkungen und eine COLLATE-Klausel enthalten, die die in der Domänendefinition angegebenen Werte überschreibt. Die Definition einer solchen Spalte kann zusätzliche Spaltenbeschränkungen enthalten (zB NOT NULL), wenn die Domäne sie nicht hat.

Es ist nicht möglich, eine domänenbasierte Spalte zu definieren, die NULL-Werte zulässt, wenn die Domäne mit dem Attribut NOT NULL definiert wurde. Wenn Sie eine Domäne haben möchten, die sowohl zum Definieren von nullbaren als auch nicht-nullbaren Spalten und Variablen verwendet werden kann, ist es besser, die Domäne nullable zu definieren und NOT NULL in den nachfolgenden Spaltendefinitionen und Variablendeklarationen anzuwenden.

Identitätsspalten (Autoinkrement)

Identitätsspalten werden mit dem GENERATED {ALWAYS | BY DEFAULT} AS IDENTITY-Klausel. Die Identitätsspalte ist eine Spalte, die einem internen Sequenzgenerator zugeordnet ist. Sein Wert wird jedes Mal automatisch gesetzt, wenn er nicht in der INSERT-Anweisung angegeben wird oder wenn der Spaltenwert als DEFAULT angegeben wird.

Regeln
  • Eine Identitätsspalte kann nicht in eine reguläre Spalte geändert werden. Erlaubte Typen sind SMALLINT, INTEGER, BIGINT, NUMERIC(p[,0]) und DECIMAL(p[,0]) mit p <= 18.

    • Der Typ "INT128" und numerische Typen mit einer Genauigkeit von mehr als 18 werden nicht unterstützt.

  • Eine Identitätsspalte darf keinen DEFAULT- oder COMPUTED-Wert haben.

  • Eine Identitätsspalte kann zu einer regulären Spalte geändert werden.

  • Eine reguläre Spalte kann nicht in eine Identitätsspalte geändert werden.

  • Identitätsspalten sind implizit NOT NULL (non-nullable) und können nicht nullable gemacht werden.

  • Eindeutigkeit wird nicht automatisch erzwungen. Eine UNIQUE- oder PRIMARY KEY-Beschränkung ist erforderlich, um die Eindeutigkeit zu garantieren.

  • Die Verwendung anderer Methoden zur Generierung von Schlüsselwerten für Identitätsspalten, z. B. durch Trigger-Generator-Code oder indem Benutzern erlaubt wird, sie zu ändern oder hinzuzufügen, wird davon abgeraten, unerwartete Schlüsselverletzungen zu vermeiden.

  • Der Wert INCREMENT darf nicht null (0) sein.

GENERATED ALWAYS

Eine Identitätsspalte vom Typ GENERATED ALWAYS generiert beim Einfügen immer einen Spaltenwert. Das explizite Einfügen eines Werts in eine Spalte dieses Typs ist nicht zulässig, es sei denn:

  1. der angegebene Wert ist DEFAULT; Dadurch wird der Identitätswert wie gewohnt generiert.

  2. die OVERRIDING SYSTEM VALUE-Klausel wird in der INSERT-Anweisung angegeben; Dadurch kann ein Benutzerwert eingefügt werden.

GENERATED BY DEFAULT

Eine Identitätsspalte vom Typ GENERATED BY DEFAULT erzeugt beim Einfügen einen Wert, wenn beim Einfügen kein Wert — außer DEFAULT — angegeben wird. Wenn die OVERRIDING USER VALUE-Klausel in der INSERT-Anweisung angegeben wird, wird der vom Benutzer bereitgestellte Wert ignoriert und ein Identitätswert generiert (als ob die Spalte nicht in der Einfügung enthalten oder der Wert DEFAULT wurde angegeben).

START WITH-Option

Mit der optionalen START WITH-Klausel können Sie einen anderen Anfangswert als 1 angeben.

Frühere Versionen von Firebird verwendeten stattdessen den angegebenen Wert als Anfangswert des internen Generators, der die Identitätsspalte unterstützt, sodass der erste Wert um 1 höher war als der START WITH-Wert.

Dies wurde in Firebird 4.0 behoben und jetzt ist der erste generierte Wert der START WITH-Wert, siehe auch firebird#6615.

INCREMENT-Option

Mit der optionalen INCREMENT-Klausel können Sie einen anderen Schrittwert ungleich Null als 1 angeben.

Der SQL-Standard gibt an, dass, wenn INCREMENT mit einem negativen Wert angegeben wird und START WITH nicht angegeben wird, der erste generierte Wert das Maximum des Spaltentyps sein soll (zB 231 - 1 für INTEGER ). Stattdessen startet Firebird bei 1.

Berechnete Felder

Berechnete Felder können mit der COMPUTED [BY]- oder GENERATED ALWAYS AS-Klausel (gemäß SQL:2003-Standard) definiert werden. Sie meinen dasselbe. Die Beschreibung des Datentyps ist für berechnete Felder nicht erforderlich (aber möglich), da das DBMS als Ergebnis der Ausdrucksanalyse den entsprechenden Typ berechnet und speichert. Entsprechende Operationen für die in einem Ausdruck enthaltenen Datentypen müssen genau angegeben werden.

Wenn der Datentyp für ein berechnetes Feld explizit angegeben wird, wird das Berechnungsergebnis in den angegebenen Typ konvertiert. Das bedeutet zum Beispiel, dass das Ergebnis eines numerischen Ausdrucks als String ausgegeben werden könnte.

In einer Abfrage, die eine COMPUTED BY-Spalte auswählt, wird der Ausdruck für jede Zeile der ausgewählten Daten ausgewertet.

Anstelle einer berechneten Spalte ist es in manchen Fällen sinnvoll, eine reguläre Spalte zu verwenden, deren Wert in Triggern zum Hinzufügen und Aktualisieren von Daten ausgewertet wird. Dies kann die Leistung beim Einfügen/Aktualisieren von Datensätzen verringern, aber die Leistung der Datenauswahl erhöhen.

Definieren einer Array-Spalte
  • Wenn die Spalte ein Array sein soll, kann der Basistyp ein beliebiger SQL-Datentyp außer BLOB und Array sein.

  • Die Abmessungen des Arrays sind in eckigen Klammern angegeben. (Im Syntax block erscheinen diese Klammern in Anführungszeichen, um sie von den eckigen Klammern zu unterscheiden, die optionale Syntaxelemente kennzeichnen.)

  • Für jede Array-Dimension definieren eine oder zwei ganze Zahlen die untere und obere Grenze ihres Indexbereichs:

    • Arrays sind standardmäßig 1-basiert. Die untere Grenze ist implizit und nur die obere Grenze muss angegeben werden. Eine einzelne Zahl kleiner als 1 definiert den Bereich num..1 und eine Zahl größer als 1 definiert den Bereich 1..num.

    • Zwei durch einen Doppelpunkt getrennte Zahlen (‘:’) und optionales Leerzeichen, das zweite größer als das erste, können verwendet werden, um den Bereich explizit zu definieren. Eine oder beide Grenzen können kleiner als Null sein, solange die obere Grenze größer als die untere ist.

  • Wenn das Array mehrere Dimensionen hat, müssen die Bereichsdefinitionen für jede Dimension durch Kommas und optionales Leerzeichen getrennt werden.

  • Indizes werden nur validiert, wenn tatsächlich ein Array existiert. Das bedeutet, dass keine Fehlermeldungen bezüglich ungültiger Indizes zurückgegeben werden, wenn die Auswahl eines bestimmten Elements nichts zurückgibt oder wenn ein Array-Feld [constant] NULL ist.

Constraints

Es können fünf Arten von Einschränkungen angegeben werden. Sie sind:

  • Primärschlüssel (PRIMARY KEY)

  • Eindeutiger Schlüssel (UNIQUE)

  • Fremdschlüssel (REFERENCES)

  • CHECK-Einschränkung (CHECK)

  • NOT NULL-Einschränkung (NOT NULL)

Einschränkungen können auf Spaltenebene (“Spaltenbeschränkungen”) oder auf Tabellenebene (“Tabellenbeschränkungen”) angegeben werden. Einschränkungen auf Tabellenebene sind erforderlich, wenn Schlüssel (eindeutige Einschränkung, Primärschlüssel, Fremdschlüssel) aus mehreren Spalten bestehen und wenn eine CHECK-Einschränkung andere Spalten in der Zeile als die definierte Spalte umfasst. Die Einschränkung NOT NULL kann nur als Spalteneinschränkung angegeben werden. Die Syntax einiger Einschränkungstypen kann geringfügig abweichen, je nachdem, ob die Einschränkung auf Spalten- oder Tabellenebene definiert ist.

  • Eine Einschränkung auf Spaltenebene wird während einer Spaltendefinition angegeben, nachdem alle Spaltenattribute außer COLLATION angegeben wurden, und kann nur die in dieser Definition angegebene Spalte betreffen

  • Einschränkungen auf Tabellenebene können nur nach den Definitionen der Spalten angegeben werden, die in der Einschränkung verwendet werden.

  • Einschränkungen auf Tabellenebene sind eine flexiblere Möglichkeit, Einschränkungen festzulegen, da sie Einschränkungen mit mehreren Spalten berücksichtigen können

  • Sie können Einschränkungen auf Spaltenebene und auf Tabellenebene in derselben CREATE TABLE-Anweisung mischen

Das System erstellt automatisch den entsprechenden Index für einen Primärschlüssel (PRIMARY KEY), einen eindeutigen Schlüssel (UNIQUE) und einen Fremdschlüssel (REFERENCES für eine Einschränkung auf Spaltenebene, FOREIGN KEY REFERENCES für eine auf der Tabellenebene).

Namen für Einschränkungen und ihre Indizes

Einschränkungen auf Spaltenebene und ihre Indizes werden automatisch benannt:

  • Der Name der Einschränkung hat die Form INTEG_n, wobei n eine oder mehrere Ziffern darstellt

  • Der Indexname hat die Form RDB$PRIMARYn (für einen Primärschlüsselindex), RDB$FOREIGNn (für einen Fremdschlüsselindex) oder RDB$n (für einen eindeutigen Schlüsselindex). Auch hier steht n für eine oder mehrere Ziffern.

Die automatische Benennung von Integritätsbedingungen auf Tabellenebene und ihrer Indizes folgt demselben Muster, es sei denn, die Namen werden explizit angegeben.

Benannte Constraints

Eine Einschränkung kann explizit benannt werden, wenn die CONSTRAINT-Klausel für ihre Definition verwendet wird. Während die Klausel CONSTRAINT zum Definieren von Einschränkungen auf Spaltenebene optional ist, ist sie für Einschränkungen auf Tabellenebene obligatorisch. Standardmäßig hat der Einschränkungsindex denselben Namen wie die Einschränkung. Wenn für den Constraint-Index ein anderer Name gewünscht wird, kann eine USING-Klausel eingefügt werden.

Die USING-Klausel

Mit der USING-Klausel können Sie einen benutzerdefinierten Namen für den automatisch erstellten Index angeben und optional die Richtung des Index festlegen – entweder aufsteigend (Standard) oder absteigend.

PRIMARY KEY

Die Einschränkung PRIMARY KEY basiert auf einer oder mehreren Schlüsselspalten, wobei für jede Spalte die Einschränkung NOT NULL angegeben ist. Die Werte in den Schlüsselspalten in jeder Zeile müssen eindeutig sein. Eine Tabelle kann nur einen Primärschlüssel haben.

  • Ein einspaltiger Primärschlüssel kann als Einschränkung auf Spaltenebene oder als Einschränkung auf Tabellenebene definiert werden

  • Als Einschränkung auf Tabellenebene muss ein mehrspaltiger Primärschlüssel angegeben werden

Die UNIQUE-Einschränkung

Die Einschränkung UNIQUE definiert die Anforderung der Eindeutigkeit des Inhalts für die Werte in einem Schlüssel in der gesamten Tabelle. Eine Tabelle kann eine beliebige Anzahl eindeutiger Schlüsseleinschränkungen enthalten.

Wie beim Primärschlüssel kann die Unique-Einschränkung mehrspaltig sein. Wenn dies der Fall ist, muss sie als Einschränkung auf Tabellenebene angegeben werden.

NULL in Unique Keys

Die SQL-99-kompatiblen Regeln von Firebird für UNIQUE-Beschränkungen erlauben eine oder mehrere NULLs in einer Spalte mit einer UNIQUE-Beschränkung. Dadurch ist es möglich, eine UNIQUE-Beschränkung für eine Spalte zu definieren, die nicht die NOT NULL-Beschränkung hat.

Bei UNIQUE-Schlüsseln, die sich über mehrere Spalten erstrecken, ist die Logik etwas kompliziert:

  • Mehrere Zeilen mit Null in allen Spalten des Schlüssels sind zulässig

  • Mehrere Zeilen mit Schlüsseln mit unterschiedlichen Kombinationen von Nullen und Nicht-Null-Werten sind zulässig

  • Mehrere Zeilen mit den gleichen Schlüsselspalten null und der Rest mit Werten ungleich null sind erlaubt, sofern sich die Werte in mindestens einer Spalte unterscheiden

  • Mehrere Zeilen mit den gleichen Schlüsselspalten null und der Rest mit Werten ungleich null gefüllt, die in jeder Spalte gleich sind, verletzen die Einschränkung

Die Regeln für die Eindeutigkeit lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Im Prinzip werden alle Nullen als verschieden betrachtet. Wenn jedoch zwei Zeilen genau die gleichen Schlüsselspalten haben, die mit Nicht-Null-Werten gefüllt sind, werden die 'NULL'-Spalten ignoriert und die Eindeutigkeit der Nicht-Null-Spalten wird so bestimmt, als ob sie den gesamten Schlüssel bilden würden.
Illustration
RECREATE TABLE t( x int, y int, z int, unique(x,y,z));
INSERT INTO t values( NULL, 1, 1 );
INSERT INTO t values( NULL, NULL, 1 );
INSERT INTO t values( NULL, NULL, NULL );
INSERT INTO t values( NULL, NULL, NULL ); -- Permitted
INSERT INTO t values( NULL, NULL, 1 );    -- Not permitted
FOREIGN KEY

Ein Fremdschlüssel stellt sicher, dass die teilnehmende(n) Spalte(n) nur Werte enthalten können, die auch in der/den referenzierten Spalte(n) der Mastertabelle vorhanden sind. Diese referenzierten Spalten werden oft als target column bezeichnet. Sie müssen der Primärschlüssel oder ein eindeutiger Schlüssel in der Zieltabelle sein. Für sie muss keine NOT NULL-Beschränkung definiert sein, obwohl sie, wenn sie der Primärschlüssel sind, natürlich diese Einschränkung haben.

Die Fremdschlüsselspalten in der referenzierenden Tabelle selbst erfordern keine NOT NULL-Einschränkung.

Ein einspaltiger Fremdschlüssel kann in der Spaltendeklaration mit dem Schlüsselwort REFERENCES definiert werden:

... ,
  ARTIFACT_ID INTEGER REFERENCES COLLECTION (ARTIFACT_ID),

Die Spalte ARTIFACT_ID im Beispiel verweist auf eine gleichnamige Spalte in der Tabelle COLLECTIONS.

Auf der Tabellenebene können sowohl einspaltige als auch mehrspaltige Fremdschlüssel definiert werden. Bei einem mehrspaltigen Fremdschlüssel ist die Deklaration auf Tabellenebene die einzige Option. Diese Methode ermöglicht auch die Bereitstellung eines optionalen Namens für die Einschränkung:

...
  CONSTRAINT FK_ARTSOURCE FOREIGN KEY(DEALER_ID, COUNTRY)
    REFERENCES DEALER (DEALER_ID, COUNTRY),

Beachten Sie, dass sich die Spaltennamen in der referenzierten Tabelle (“master”) von denen im Fremdschlüssel unterscheiden können.

Wenn keine Zielspalten angegeben sind, verweist der Fremdschlüssel automatisch auf den Primärschlüssel der Zieltabelle.

Fremdschlüsselaktionen

Mit den Unterklauseln ON UPDATE und ON DELETE ist es möglich, eine Aktion für die betroffene(n) Fremdschlüsselspalte(n) festzulegen, wenn referenzierte Werte in der Mastertabelle geändert werden:

KEINE AKTION

(Standard) - Nichts wird getan

CASCADE

Die Änderung in der Master-Tabelle wird an die entsprechende(n) Zeile(n) in der Child-Tabelle weitergegeben. Wenn sich ein Schlüsselwert ändert, ändert sich der entsprechende Schlüssel in den untergeordneten Datensätzen auf den neuen Wert; Wenn die Masterzeile gelöscht wird, werden die untergeordneten Datensätze gelöscht.

SET DEFAULT

Die Fremdschlüsselspalten in den betroffenen Zeilen werden auf ihre Standardwerte gesetzt wie sie waren, als die Fremdschlüsseleinschränkung definiert wurde.

SET NULL

Die Fremdschlüsselspalten in den betroffenen Zeilen werden auf NULL gesetzt.

Die angegebene Aktion oder die Standardeinstellung NO ACTION kann dazu führen, dass eine Fremdschlüsselspalte ungültig wird. Sie könnte beispielsweise einen Wert erhalten, der in der Mastertabelle nicht vorhanden ist, oder er könnte NULL werden, während die Spalte eine NOT NULL-Einschränkung hat. Solche Bedingungen führen dazu, dass die Operation in der Mastertabelle mit einer Fehlermeldung fehlschlägt.

Beispiel
...
  CONSTRAINT FK_ORDERS_CUST
    FOREIGN KEY (CUSTOMER) REFERENCES CUSTOMERS (ID)
      ON UPDATE CASCADE ON DELETE SET NULL
CHECK-Einschränkung

Die Einschränkung CHECK definiert die Bedingung, die die in diese Spalte eingefügten Werte erfüllen müssen. Eine Bedingung ist ein logischer Ausdruck (auch Prädikat genannt), der die Werte TRUE, FALSE und UNKNOWN zurückgeben kann. Eine Bedingung gilt als erfüllt, wenn das Prädikat TRUE oder den Wert UNKNOWN (entspricht NULL) zurückgibt. Wenn das Prädikat FALSE zurückgibt, wird der Wert nicht akzeptiert. Diese Bedingung wird zum Einfügen einer neuen Zeile in die Tabelle (die INSERT-Anweisung) und zum Aktualisieren des vorhandenen Wertes der Tabellenspalte (die UPDATE-Anweisung) und auch für Anweisungen verwendet, bei denen eine dieser Aktionen stattfinden kann (UPDATE ODER EINFÜGEN, MERGE).

Eine CHECK-Bedingung für eine domänenbasierte Spalte ersetzt keine vorhandene CHECK-Bedingung in der Domäne, sondern wird zu einer Ergänzung dazu. Die Firebird-Engine hat während der Definition keine Möglichkeit zu überprüfen, ob das zusätzliche CHECK nicht mit dem vorhandenen kollidiert.

CHECK-Einschränkungen — ob auf Tabellen- oder Spaltenebene definiert — beziehen sich auf Tabellenspalten nach ihren Namen. Die Verwendung des Schlüsselworts VALUE als Platzhalter – wie in den CHECK-Einschränkungen der Domäne – ist im Kontext der Definition von Spalteneinschränkungen nicht gültig.

Beispiel

mit zwei Einschränkungen auf Spaltenebene und einer auf Tabellenebene:

CREATE TABLE PLACES (
  ...
  LAT DECIMAL(9, 6) CHECK (ABS(LAT) <=  90),
  LON DECIMAL(9, 6) CHECK (ABS(LON) <= 180),
  ...
  CONSTRAINT CHK_POLES CHECK (ABS(LAT) < 90 OR LON = 0)
);
NOT NULL-Einschränkung

In Firebird sind Spalten standardmäßig nullable. Die Einschränkung NOT NULL gibt an, dass die Spalte nicht NULL anstelle eines Werts annehmen kann.

Ein NOT NULL-Constraint kann nur als Spalten-Constraint definiert werden, nicht als Tabellen-Constraint.

SQL SECURITY-Klausel

Die Klausel SQL SECURITY gibt den Sicherheitskontext zum Ausführen von Funktionen an, auf die in berechneten Spalten verwiesen wird, und Check-Einschränkungen sowie den Standardkontext, der für Trigger verwendet wird, die für diese Tabelle ausgelöst werden. Wenn SQL-Sicherheit nicht angegeben ist, wird der Standardwert der Datenbank zur Laufzeit angewendet.

Siehe auch SQL-Sicherheit im Kapitel Sicherheit.

Replikationsverwaltung

Wenn die Datenbank mit ALTER DATABASE INCLUDE ALL TO PUBLICATION konfiguriert wurde, werden neue Tabellen automatisch zur Veröffentlichung hinzugefügt, sofern sie nicht mit der DISABLE PUBLICATION-Klausel überschrieben werden.

Wenn die Datenbank nicht für INCLUDE ALL konfiguriert wurde (oder später mit ALTER DATABASE EXCLUDE ALL FROM PUBLICATION neu konfiguriert wurde), werden neue Tabellen nicht automatisch zur Veröffentlichung hinzugefügt. Um Tabellen für die Veröffentlichung einzuschließen, muss die Klausel ENABLE PUBLICATION verwendet werden.

Wer kann eine Tabelle erstellen

Die CREATE TABLE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Der Benutzer, der die Anweisung CREATE TABLE ausführt, wird Eigentümer der Tabelle.

CREATE TABLE-Beispiele
  1. Erstellen der Tabelle COUNTRY mit dem als Spalteneinschränkung angegebenen Primärschlüssel.

    CREATE TABLE COUNTRY (
      COUNTRY COUNTRYNAME NOT NULL PRIMARY KEY,
      CURRENCY VARCHAR(10) NOT NULL
    );
  2. Erstellen der Tabelle STOCK mit dem benannten Primärschlüssel, der auf Spaltenebene angegeben ist, und dem benannten eindeutigen Schlüssel, der auf Tabellenebene angegeben ist.

    CREATE TABLE STOCK (
      MODEL     SMALLINT NOT NULL CONSTRAINT PK_STOCK PRIMARY KEY,
      MODELNAME CHAR(10) NOT NULL,
      ITEMID    INTEGER NOT NULL,
      CONSTRAINT MOD_UNIQUE UNIQUE (MODELNAME, ITEMID)
    );
  3. Erstellen der Tabelle JOB mit einer Primärschlüssel-Einschränkung, die sich über zwei Spalten erstreckt, einer Fremdschlüssel-Einschränkung für die Tabelle "COUNTRY" und einer "CHECK"-Einschränkung auf Tabellenebene. Die Tabelle enthält auch ein Array von 5 Elementen.

    CREATE TABLE JOB (
      JOB_CODE        JOBCODE NOT NULL,
      JOB_GRADE       JOBGRADE NOT NULL,
      JOB_COUNTRY     COUNTRYNAME,
      JOB_TITLE       VARCHAR(25) NOT NULL,
      MIN_SALARY      NUMERIC(18, 2) DEFAULT 0 NOT NULL,
      MAX_SALARY      NUMERIC(18, 2) NOT NULL,
      JOB_REQUIREMENT BLOB SUB_TYPE 1,
      LANGUAGE_REQ    VARCHAR(15) [1:5],
      PRIMARY KEY (JOB_CODE, JOB_GRADE),
      FOREIGN KEY (JOB_COUNTRY) REFERENCES COUNTRY (COUNTRY)
      ON UPDATE CASCADE
      ON DELETE SET NULL,
      CONSTRAINT CHK_SALARY CHECK (MIN_SALARY < MAX_SALARY)
    );
  4. Erstellen der Tabelle PROJECT mit Einschränkungen für Primär-, Fremd- und eindeutige Schlüssel mit benutzerdefinierten Indexnamen, die mit der Klausel "USING" angegeben werden.

    CREATE TABLE PROJECT (
      PROJ_ID     PROJNO NOT NULL,
      PROJ_NAME   VARCHAR(20) NOT NULL UNIQUE USING DESC INDEX IDX_PROJNAME,
      PROJ_DESC   BLOB SUB_TYPE 1,
      TEAM_LEADER EMPNO,
      PRODUCT     PRODTYPE,
      CONSTRAINT PK_PROJECT PRIMARY KEY (PROJ_ID) USING INDEX IDX_PROJ_ID,
      FOREIGN KEY (TEAM_LEADER) REFERENCES EMPLOYEE (EMP_NO)
        USING INDEX IDX_LEADER
    );
  5. Erstellen einer Tabelle mit einer Identitätsspalte

    create table objects (
      id integer generated by default as identity primary key,
      name varchar(15)
    );
    
    insert into objects (name) values ('Table');
    insert into objects (id, name) values (10, 'Computer');
    insert into objects (name) values ('Book');
    
    select * from objects order by id;
    
              ID NAME
    ============ ===============
               1 Table
               2 Book
              10 Computer
  6. Erstellen der Tabelle SALARY_HISTORY mit zwei berechneten Feldern. Das erste wird gemäß dem SQL:2003-Standard deklariert, während das zweite gemäß der traditionellen Deklaration von berechneten Feldern in Firebird deklariert wird.

    CREATE TABLE SALARY_HISTORY (
      EMP_NO         EMPNO NOT NULL,
      CHANGE_DATE    TIMESTAMP DEFAULT 'NOW' NOT NULL,
      UPDATER_ID     VARCHAR(20) NOT NULL,
      OLD_SALARY     SALARY NOT NULL,
      PERCENT_CHANGE DOUBLE PRECISION DEFAULT 0 NOT NULL,
      SALARY_CHANGE  GENERATED ALWAYS AS
        (OLD_SALARY * PERCENT_CHANGE / 100),
      NEW_SALARY     COMPUTED BY
        (OLD_SALARY + OLD_SALARY * PERCENT_CHANGE / 100)
    );
  7. Wenn DEFINER für die Tabelle t gesetzt ist, benötigt der Benutzer US nur das SELECT-Privileg auf t. Wenn es auf INVOKER gesetzt wäre, würde der Benutzer auch das EXECUTE-Privileg für die Funktion f benötigen.

    set term ^;
    create function f() returns int
    as
    begin
        return 3;
    end^
    set term ;^
    create table t (i integer, c computed by (i + f())) SQL SECURITY DEFINER;
    insert into t values (2);
    grant select on table t to user us;
    
    commit;
    
    connect 'localhost:/tmp/7.fdb' user us password 'pas';
    select * from t;
  8. Wenn DEFINER für die Tabelle tr gesetzt ist, benötigt der Benutzer US nur das INSERT-Privileg auf tr. Wenn es auf INVOKER gesetzt wäre, bräuchte entweder der Benutzer oder der Trigger auch das INSERT-Privileg für die Tabelle t. Das Ergebnis wäre dasselbe, wenn SQL SECURITY DEFINER für den Trigger tr_ins angegeben würde:

    create table tr (i integer) SQL SECURITY DEFINER;
    create table t (i integer);
    set term ^;
    create trigger tr_ins for tr after insert
    as
    begin
      insert into t values (NEW.i);
    end^
    set term ;^
    grant insert on table tr to user us;
    
    commit;
    
    connect 'localhost:/tmp/29.fdb' user us password 'pas';
    insert into tr values(2);
Global Temporary Tables (GTT)

Globale temporäre Tabellen verfügen über persistente Metadaten, ihr Inhalt ist jedoch transaktionsgebunden (Standard) oder verbindungsgebunden. Jede Transaktion oder Verbindung hat ihre eigene private Instanz einer GTT, die von allen anderen isoliert ist. Instanzen werden nur erstellt, wenn und wenn auf die GTT verwiesen wird. Sie werden zerstört, wenn die Transaktion endet oder wenn die Verbindung getrennt wird. Die Metadaten einer GTT können mit ALTER TABLE bzw. DROP TABLE geändert oder entfernt werden.

Syntax
CREATE GLOBAL TEMPORARY TABLE tablename
  (<column_def> [, {<column_def> | <table_constraint>} ...])
  [<gtt_table_attrs>]

<gtt_table_attrs> ::= <gtt_table_attr> [gtt_table_attr> ...]

<gtt_table_attr> ::=
    <sql_security>
  | ON COMMIT {DELETE | PRESERVE} ROWS
Syntax notes
  • ON COMMIT DELETE ROWS erstellt eine GTT auf Transaktionsebene (Standard), ON COMMIT PRESERVE ROWS eine GTT auf Verbindungsebene

  • Eine EXTERNAL [FILE]-Klausel ist in der Definition einer globalen temporären Tabelle nicht erlaubt

GTTs sind in schreibgeschützten Transaktionen beschreibbar. Die Wirkung ist wie folgt:

Schreibgeschützte Transaktion in der Datenbank mit Lese-/Schreibzugriff

Schreibbar in ON COMMIT PRESERVE ROWS und ON COMMIT DELETE ROWS

Schreibgeschützte Transaktion in schreibgeschützter Datenbank

Nur in ON COMMIT DELETE ROWS beschreibbar

Einschränkungen für GTTs

GTTs können mit allen Funktionen und Utensilien gewöhnlicher Tabellen (Schlüssel, Referenzen, Indizes, Trigger usw.) “aufgeputzt” werden, aber es gibt einige Einschränkungen:

  • GTTs und reguläre Tabellen können nicht aufeinander verweisen

  • Eine verbindungsgebundene (“PRESERVE ROWS”) GTT kann nicht auf eine transaktionsgebundene (“DELETE ROWS”) GTT verweisen

  • Domäneneinschränkungen können keine GTT referenzieren

  • Die Zerstörung einer GTT-Instanz am Ende ihres Lebenszyklus führt nicht zum Auslösen von BEFORE/AFTER Delete-Triggern

In einer bestehenden Datenbank ist es nicht immer einfach, eine reguläre Tabelle von einer GTT oder eine GTT auf Transaktionsebene von einer GTT auf Verbindungsebene zu unterscheiden. Verwenden Sie diese Abfrage, um herauszufinden, welche Art von Tabelle Sie betrachten:

select t.rdb$type_name
from rdb$relations r
join rdb$types t on r.rdb$relation_type = t.rdb$type
where t.rdb$field_name = 'RDB$RELATION_TYPE'
and r.rdb$relation_name = 'TABLENAME'

Für einen Überblick über die Typen aller Relationen in der Datenbank:

select r.rdb$relation_name, t.rdb$type_name
from rdb$relations r
join rdb$types t on r.rdb$relation_type = t.rdb$type
where t.rdb$field_name = 'RDB$RELATION_TYPE'
and coalesce (r.rdb$system_flag, 0) = 0

Das Feld RDB$TYPE_NAME zeigt PERSISTENT für eine reguläre Tabelle, VIEW für eine Ansicht, GLOBAL_TEMPORARY_PRESERVE für eine verbindungsgebundene GTT und GLOBAL_TEMPORARY_DELETE für eine transaktionsgebundene GTT.

Beispiele für globale temporäre Tabellen
  1. Erstellen einer globalen temporären Tabelle mit Verbindungsbereich.

    CREATE GLOBAL TEMPORARY TABLE MYCONNGTT (
      ID  INTEGER NOT NULL PRIMARY KEY,
      TXT VARCHAR(32),
      TS  TIMESTAMP DEFAULT CURRENT_TIMESTAMP)
    ON COMMIT PRESERVE ROWS;
  2. Erstellen einer transaktionsbezogenen globalen temporären Tabelle, die einen Fremdschlüssel verwendet, um auf eine verbindungsbezogene globale temporäre Tabelle zu verweisen. Die Unterklausel ON COMMIT ist optional, da DELETE ROWS die Vorgabe ist.

    CREATE GLOBAL TEMPORARY TABLE MYTXGTT (
      ID        INTEGER NOT NULL PRIMARY KEY,
      PARENT_ID INTEGER NOT NULL REFERENCES MYCONNGTT(ID),
      TXT       VARCHAR(32),
      TS        TIMESTAMP DEFAULT CURRENT_TIMESTAMP
    ) ON COMMIT DELETE ROWS;
Externe Tabellen

Die optionale EXTERNAL [FILE]-Klausel gibt an, dass die Tabelle außerhalb der Datenbank in einer externen Textdatei mit Datensätzen fester Länge gespeichert wird. Die Spalten einer Tabelle, die in einer externen Datei gespeichert sind, können jeden beliebigen Typ haben, außer 'BLOB' oder 'ARRAY', obwohl für die meisten Zwecke nur Spalten des Typs 'CHAR' nützlich wären.

Mit einer in einer externen Datei gespeicherten Tabelle können Sie nur neue Zeilen einfügen (INSERT) und die Daten abfragen (SELECT). Das Aktualisieren vorhandener Daten (UPDATE) und das Löschen von Zeilen (DELETE) sind nicht möglich.

Eine Datei, die als externe Tabelle definiert ist, muss sich auf einem Speichergerät befinden, das physisch auf dem Computer vorhanden ist, auf dem der Firebird-Server läuft, und wenn der Parameter ExternalFileAccess in der Konfigurationsdatei firebird.conf den Wert Restrict hat , muss es in einem der dort aufgeführten Verzeichnisse als Argument für Restrict liegen. Wenn die Datei noch nicht existiert, erstellt Firebird sie beim ersten Zugriff.

Die Möglichkeit, externe Dateien für eine Tabelle zu verwenden, hängt vom Wert ab, der für den Parameter ExternalFileAccess in firebird.conf festgelegt wurde:

  • Wenn es auf None (Standard) gesetzt ist, wird jeder Versuch, auf eine externe Datei zuzugreifen, abgelehnt.

  • Die Einstellung Beschränken wird empfohlen, um den externen Dateizugriff auf Verzeichnisse einzuschränken, die explizit für diesen Zweck vom Serveradministrator erstellt wurden. Zum Beispiel:

    • ExternalFileAccess = Restrict externalfiles beschränkt den Zugriff auf ein Verzeichnis namens externalfiles direkt unter dem Firebird-Stammverzeichnis

    • ExternalFileAccess = d:\databases\outfiles; e:\infiles beschränkt den Zugriff auf nur diese beiden Verzeichnisse auf dem Windows-Hostserver. Beachten Sie, dass alle Pfade, die eine Netzwerkzuordnung darstellen, nicht funktionieren. Pfade, die in einfache oder doppelte Anführungszeichen eingeschlossen sind, funktionieren ebenfalls nicht.

  • Wenn dieser Parameter auf Full gesetzt ist, kann auf externe Dateien überall im Host-Dateisystem zugegriffen werden. Dies schafft eine Sicherheitslücke und wird nicht empfohlen.

Externes Dateiformat

Das “row”-Format der externen Tabelle hat eine feste Länge und ist binär. Es gibt keine Feldbegrenzer: Sowohl Feld- als auch Zeilengrenzen werden durch die maximale Größe der Felddefinitionen in Byte bestimmt. Dies ist sowohl bei der Definition der Struktur der externen Tabelle als auch beim Entwurf einer Eingabedatei für eine externe Tabelle wichtig, die Daten aus einer anderen Anwendung importieren soll. Das allgegenwärtige Format “.csv” zum Beispiel ist als Eingabedatei unbrauchbar und kann nicht direkt in eine externe Datei generiert werden.

Der nützlichste Datentyp für die Spalten externer Tabellen ist der Typ "CHAR" mit fester Länge und geeigneter Länge für die zu übertragenden Daten. Datums- und Zahlentypen lassen sich leicht in und aus Strings umwandeln, während die nativen Datentypen – Binärdaten – für externe Anwendungen als nicht zu analysierendes "Alphabetti" erscheinen, es sei denn, die Dateien sollen von einer anderen Firebird-Datenbank gelesen werden.

Natürlich gibt es Möglichkeiten, typisierte Daten zu manipulieren, um Ausgabedateien von Firebird zu erzeugen, die direkt als Eingabedateien für andere Anwendungen gelesen werden können, unter Verwendung von gespeicherten Prozeduren, mit oder ohne Verwendung externer Tabellen. Solche Techniken gehen über den Umfang einer Sprachreferenz hinaus. Hier geben wir einige Richtlinien und Tipps zum Erstellen und Arbeiten mit einfachen Textdateien, da die externe Tabellenfunktion oft als einfache Möglichkeit verwendet wird, transaktionsunabhängige Protokolle zu erstellen oder zu lesen, die offline in einem Texteditor oder Auditing untersucht werden können Anwendung.

Zeilentrennzeichen

Im Allgemeinen sind externe Dateien nützlicher, wenn Zeilen durch ein Trennzeichen in Form einer “newline”-Sequenz getrennt werden, die von Reader-Anwendungen auf der vorgesehenen Plattform erkannt wird. Für die meisten Kontexte unter Windows ist es die Zwei-Byte-'CRLF'-Sequenz, Wagenrücklauf (ASCII-Code dezimal 13) und Zeilenvorschub (ASCII-Code dezimal 10). Auf POSIX ist LF allein üblich; bei einigen MacOSX-Anwendungen kann es LFCR sein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Trennzeichenspalte zu füllen. In unserem Beispiel unten geschieht dies mit einem BEFORE INSERT Trigger und der internen Funktion ASCII_CHAR.

Beispiel für eine externe Tabelle

In unserem Beispiel definieren wir eine externe Protokolltabelle, die von einem Ausnahmehandler in einer gespeicherten Prozedur oder einem Trigger verwendet werden könnte. Die externe Tabelle wird ausgewählt, weil die Nachrichten von allen behandelten Ausnahmen im Protokoll aufbewahrt werden, selbst wenn die Transaktion, die den Prozess gestartet hat, schließlich aufgrund einer anderen, nicht behandelten Ausnahme zurückgesetzt wird. Zu Demonstrationszwecken hat es nur zwei Datenspalten, einen Zeitstempel und eine Nachricht. Die dritte Spalte speichert das Zeilentrennzeichen:

CREATE TABLE ext_log
  EXTERNAL FILE 'd:\externals\log_me.txt' (
  stamp CHAR (24),
  message CHAR(100),
  crlf CHAR(2) -- for a Windows context
);
COMMIT;

Jetzt ein Trigger, um den Zeitstempel und das Zeilentrennzeichen jedes Mal zu schreiben, wenn eine Nachricht in die Datei geschrieben wird:

SET TERM ^;
CREATE TRIGGER bi_ext_log FOR ext_log
ACTIVE BEFORE INSERT
AS
BEGIN
  IF (new.stamp is NULL) then
    new.stamp = CAST (CURRENT_TIMESTAMP as CHAR(24));
  new.crlf = ASCII_CHAR(13) || ASCII_CHAR(10);
END ^
COMMIT ^
SET TERM ;^

Einfügen einiger Datensätze (was von einem Ausnahmehandler oder einem Shakespeare-Fan hätte erfolgen können):

insert into ext_log (message)
values('Shall I compare thee to a summer''s day?');
insert into ext_log (message)
values('Thou art more lovely and more temperate');

Die Ausgabe:

2015-10-07 15:19:03.4110Shall I compare thee to a summer's day?
2015-10-07 15:19:58.7600Thou art more lovely and more temperate

5.4.2. ALTER TABLE

Verwendet für

Ändern der Struktur einer Tabelle.

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
ALTER TABLE tablename
  <operation> [, <operation> ...]

<operation> ::=
    ADD <col_def>
  | ADD <tconstraint>
  | DROP colname
  | DROP CONSTRAINT constr_name
  | ALTER [COLUMN] colname <col_mod>
  | ALTER SQL SECURITY {INVOKER | DEFINER}
  | DROP SQL SECURITY
  | {ENABLE | DISABLE} PUBLICATION

<col_mod> ::=
    TO newname
  | POSITION newpos
  | <regular_col_mod>
  | <computed_col_mod>
  | <identity_col_mod>

<regular_col_mod> ::=
    TYPE {<datatype> | domainname}
  | SET DEFAULT {<literal> | NULL | <context_var>}
  | DROP DEFAULT
  | {SET | DROP} NOT NULL

<computed_col_mod> ::=
    [TYPE <datatype>] {COMPUTED [BY] | GENERATED ALWAYS AS} (<expression>)

<identity_col_mod> ::=
    SET GENERATED {ALWAYS | BY DEFAULT} [<identity_mod_option>...]
  | <identity_mod_options>...
  | DROP IDENTITY

<identity_mod_options> ::=
    RESTART [WITH restart_value]
  | SET INCREMENT [BY] inc_value

!! Siehe auch CREATE TABLE-Syntax für weitere Regel !!
Tabelle 34. ALTER TABLE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

tablename

Name (Bezeichner) der Tabelle

operation

Eine der verfügbaren Operationen, die die Struktur der Tabelle ändern

colname

Name (Bezeichner) für eine Spalte in der Tabelle. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen. Muss in der Tabelle eindeutig sein.

domain_name

Domainname

newname

Neuer Name (Bezeichner) für die Spalte. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen. Muss in der Tabelle eindeutig sein.

newpos

Die neue Spaltenposition (eine ganze Zahl zwischen 1 und der Anzahl der Spalten in der Tabelle)

other_table

Der Name der Tabelle, auf die von der Fremdschlüsseleinschränkung verwiesen wird

literal

Ein Literalwert, der im angegebenen Kontext zulässig ist

context_var

Eine Kontextvariable, deren Typ im angegebenen Kontext zulässig ist

check_condition

Die Bedingung einer CHECK-Einschränkung, die erfüllt wird, wenn sie als TRUE oder UNKNOWN/NULL ausgewertet wird

restart_value

Der erste Wert der Identitätsspalte nach dem Neustart

inc_value

Der Inkrement- (oder Schritt-)Wert der Identitätsspalte; Null (0) ist nicht erlaubt.

Die Anweisung ALTER TABLE ändert die Struktur einer bestehenden Tabelle. Mit einer ALTER TABLE-Anweisung ist es möglich, mehrere Operationen auszuführen, Spalten und Einschränkungen hinzuzufügen/zu löschen und auch Spaltenspezifikationen zu ändern.

Mehrere Operationen in einer ALTER TABLE-Anweisung werden durch Kommas getrennt.

Versionsanzahl-Inkremente

Einige Änderungen in der Struktur einer Tabelle erhöhen den Metadaten-Änderungszähler (“version count”), der jeder Tabelle zugewiesen ist. Die Anzahl der Metadatenänderungen ist für jede Tabelle auf 255 begrenzt. Sobald der Zähler die Grenze von 255 erreicht hat, können Sie keine weiteren Änderungen an der Struktur der Tabelle vornehmen, ohne den Zähler zurückzusetzen.

So setzen Sie den Metadaten-Änderungszähler zurück
Sie müssen die Datenbank mit dem Dienstprogramm gbak sichern und wiederherstellen.
Die ADD-Klausel

Mit der ADD-Klausel können Sie eine neue Spalte oder eine neue Tabelleneinschränkung hinzufügen. Die Syntax zum Definieren der Spalte und die Syntax zum Definieren der Tabelleneinschränkung entsprechen denen, die für die CREATE TABLE-Anweisung beschrieben wurden.

Auswirkung auf die Versionsanzahl
  • Jedes Mal, wenn eine neue Spalte hinzugefügt wird, wird der Metadatenänderungszähler um eins erhöht

  • Das Hinzufügen einer neuen Tabelleneinschränkung erhöht nicht den Metadatenänderungszähler

Zu beachtende Punkte
  1. Das Hinzufügen einer Spalte mit einer NOT NULL-Einschränkung ohne einen DEFAULT-Wert wird fehlschlagen, wenn die Tabelle bereits Zeilen enthält. Beim Hinzufügen einer Nicht-Nullable-Spalte wird empfohlen, entweder einen Standardwert dafür festzulegen oder sie als Nullable-fähig zu erstellen, die Spalte in vorhandenen Zeilen mit einem Nicht-Null-Wert zu aktualisieren und dann eine NOT NULL-Einschränkung hinzuzufügen.

  2. Wenn eine neue 'CHECK'-Beschränkung hinzugefügt wird, werden vorhandene Daten nicht auf Übereinstimmung getestet. Es wird empfohlen, vorhandene Daten vorab mit dem neuen 'CHECK'-Ausdruck zu testen.

  3. Obwohl das Hinzufügen einer Identitätsspalte unterstützt wird, ist dies nur erfolgreich, wenn die Tabelle leer ist. Das Hinzufügen einer Identitätsspalte schlägt fehl, wenn die Tabelle eine oder mehrere Zeilen enthält.

Die DROP-Klausel

Die Klausel DROP colname löscht die angegebene Spalte aus der Tabelle. Ein Versuch, eine Spalte zu löschen, schlägt fehl, wenn etwas darauf verweist. Betrachten Sie die folgenden Elemente als Quellen potenzieller Abhängigkeiten:

  • Spalten- oder Tabellenbeschränkungen

  • Indizes

  • gespeicherte Prozeduren und Trigger

  • Aufrufe

Auswirkung auf die Versionsanzahl
  • Jedes Mal, wenn eine Spalte gelöscht wird, wird der Metadaten-Änderungszähler der Tabelle um eins erhöht.

Die DROP CONSTRAINT-Klausel

Die Klausel DROP CONSTRAINT löscht die angegebene Einschränkung auf Spalten- oder Tabellenebene.

Eine PRIMARY KEY- oder UNIQUE-Schlüsseleinschränkung kann nicht gelöscht werden, wenn sie von einer FOREIGN KEY-Einschränkung in einer anderen Tabelle referenziert wird. Es wird notwendig sein, diese FOREIGN KEY-Beschränkung zu löschen, bevor versucht wird, die PRIMARY KEY- oder UNIQUE-Schlüssel-Beschränkung, auf die sie verweist, zu löschen.

Auswirkung auf die Versionsanzahl
  • Das Löschen einer Spalteneinschränkung oder einer Tabelleneinschränkung erhöht den Metadatenänderungszähler nicht.

Die ALTER [COLUMN]-Klausel

Mit der ALTER [COLUMN]-Klausel können Attribute vorhandener Spalten geändert werden, ohne dass die Spalte gelöscht und erneut hinzugefügt werden muss. Erlaubte Modifikationen sind:

  • den Namen ändern (hat keinen Einfluss auf den Metadaten-Änderungszähler)

  • den Datentyp ändern (erhöht den Metadaten-Änderungszähler um eins)

  • die Spaltenposition in der Spaltenliste der Tabelle ändern (hat keinen Einfluss auf den Metadaten-Änderungszähler)

  • den Standardspaltenwert löschen (hat keinen Einfluss auf den Metadaten-Änderungszähler)

  • einen Standardspaltenwert festlegen oder den vorhandenen Standardwert ändern (hat keinen Einfluss auf den Metadatenänderungszähler)

  • Typ und Ausdruck für eine berechnete Spalte ändern (hat keinen Einfluss auf den Metadaten-Änderungszähler)

  • Setzen Sie die Einschränkung NOT NULL (hat keinen Einfluss auf den Metadaten-Änderungszähler)

  • lösche die NOT NULL-Beschränkung (hat keinen Einfluss auf den Metadaten-Änderungszähler)

  • Ändern Sie den Typ einer Identitätsspalte oder ändern Sie eine Identitätsspalte in eine normale Spalte

  • eine Identitätsspalte neu starten

  • Inkrement einer Identitätsspalte ändern

Umbenennen einer Spalte: die TO-Klausel

Das Schlüsselwort TO mit einem neuen Bezeichner benennt eine vorhandene Spalte um. Die Tabelle darf keine vorhandene Spalte mit demselben Bezeichner aufweisen.

Es ist nicht möglich, den Namen einer Spalte zu ändern, die in einer Einschränkung enthalten ist: PRIMARY KEY, UNIQUE-Schlüssel, FOREIGN KEY, Spaltenbeschränkung oder die CHECK-Beschränkung der Tabelle.

Das Umbenennen einer Spalte ist auch nicht zulässig, wenn die Spalte in einem Trigger, einer gespeicherten Prozedur oder einer Ansicht verwendet wird.

Ändern des Datentyps einer Spalte: die TYPE-Klausel

Das Schlüsselwort TYPE ändert den Datentyp einer existierenden Spalte in einen anderen zulässigen Typ. Eine Typänderung, die zu Datenverlust führen könnte, wird nicht zugelassen. Beispielsweise darf die Anzahl der Zeichen im neuen Typ für eine CHAR- oder VARCHAR-Spalte nicht kleiner sein als die dafür vorhandene Spezifikation.

Wurde die Spalte als Array deklariert, darf weder der Typ noch die Anzahl der Dimensionen geändert werden.

Der Datentyp einer Spalte, die an einem Fremdschlüssel, Primärschlüssel oder einer eindeutigen Einschränkung beteiligt ist, kann nicht geändert werden.

Ändern der Position einer Spalte: die POSITION-Klausel

Das Schlüsselwort POSITION ändert die Position einer vorhandenen Spalte im fiktiven "von links nach rechts"-Layout des Datensatzes.

Die Nummerierung der Spaltenpositionen beginnt bei 1.

  • Wenn eine Position kleiner als 1 angegeben wird, wird eine Fehlermeldung zurückgegeben

  • Wenn eine Positionsnummer größer als die Anzahl der Spalten in der Tabelle ist, wird ihre neue Position stillschweigend an die Anzahl der Spalten angepasst.

Die Klauseln DROP DEFAULT und SET DEFAULT

Die optionale DROP DEFAULT-Klausel löscht den Standardwert für die Spalte, wenn er zuvor durch eine CREATE TABLE- oder ALTER TABLE-Anweisung dort abgelegt wurde.

  • Wenn die Spalte auf einer Domäne mit einem Standardwert basiert, wird der Standardwert auf den Domänenstandard zurückgesetzt

  • Ein Ausführungsfehler wird ausgelöst, wenn versucht wird, den Standardwert einer Spalte zu löschen, die keinen Standardwert hat oder deren Standardwert domänenbasiert ist

Die optionale SET DEFAULT-Klausel setzt einen Standardwert für die Spalte. Wenn die Spalte bereits einen Standardwert hat, wird dieser durch den neuen ersetzt. Der auf eine Spalte angewendete Standardwert überschreibt immer einen von einer Domäne geerbten Wert.

Die Klauseln SET NOT NULL und DROP NOT NULL

Die SET NOT NULL-Klausel fügt einer vorhandenen Tabellenspalte eine NOT NULL-Einschränkung hinzu. Im Gegensatz zur Definition in CREATE TABLE ist die Angabe eines Constraint-Namens nicht möglich.

Das erfolgreiche Hinzufügen der NOT NULL-Einschränkung unterliegt einer vollständigen Datenvalidierung für die Tabelle. Stellen Sie daher sicher, dass die Spalte keine Nullen enthält, bevor Sie die Änderung vornehmen.

Eine explizite NOT NULL-Einschränkung für domänenbasierte Spalten überschreibt Domäneneinstellungen. In diesem Szenario erstreckt sich das Ändern der Domäne in NULL-Zulässigkeit nicht auf eine Tabellenspalte.

Das Löschen der NOT NULL-Beschränkung aus der Spalte, wenn ihr Typ eine Domäne ist, die auch eine NOT NULL-Beschränkung hat, hat keine beobachtbaren Auswirkungen, bis die NOT NULL-Beschränkung ebenfalls aus der Domäne gelöscht wird.

Die Klauseln COMPUTED [BY] oder GENERATED ALWAYS AS

Der einer berechneten Spalte zugrunde liegende Datentyp und Ausdruck können mit einer COMPUTED [BY]- oder GENERATED ALWAYS AS-Klausel in der ALTER TABLE ALTER [COLUMN]-Anweisung geändert werden. Das Konvertieren einer regulären Spalte in eine berechnete und umgekehrt ist nicht zulässig.

Identitätsspalten ändern

Für Identitätsspalten (SET GENERATED {ALWAYS | BY DEFAULT}) ist es möglich, mehrere Eigenschaften mit den folgenden Klauseln zu ändern.

Identitätstyp

Das SET GENERATED {ALWAYS | BY DEFAULT} ändert eine Identitätsspalte von ALWAYS in BY DEFAULT und umgekehrt. Dies ist nicht möglich, um eine reguläre Spalte in eine Identitätsspalte zu ändern.

RESTART

Die RESTART-Klausel startet die Sequenz neu, die zum Generieren von Identitätswerten verwendet wird. Wenn nur die RESTART-Klausel angegeben wird, wird die Sequenz auf den Anfangswert zurückgesetzt, der bei der Definition der Identitätsspalte angegeben wurde. Wenn die optionale WITH restart_value-Klausel angegeben wird, wird die Sequenz mit dem angegebenen Wert neu gestartet.

In Firebird 3.0 würde RESTART WITH restart_value auch den konfigurierten Anfangswert in restart_value ändern. Dies war nicht mit dem SQL-Standard konform, daher wird in Firebird 4.0 RESTART WITH restart_value die Sequenz nur mit dem angegebenen Wert neu starten. Nachfolgende RESTARTs (ohne WITH) verwenden den START WITH-Wert, der bei der Definition der Identitätsspalte angegeben wurde.

Es ist derzeit nicht möglich, den konfigurierten Startwert zu ändern.

SET INCREMENT

Die Klausel SET INCREMENT ändert das Inkrement der Identitätsspalte.

DROP IDENTITY

Die Klausel DROP IDENTITY ändert eine Identitätsspalte in eine reguläre Spalte.

Es ist nicht möglich, eine reguläre Spalte in eine Identitätsspalte zu ändern.

Ändern der SQL-Sicherheit

Mit den Klauseln ALTER SQL SECURITY oder DROP SQL SECURITY ist es möglich, die SQL-Sicherheitseigenschaft einer Tabelle zu ändern oder zu löschen. Nach dem Löschen von SQL Security wird der Standardwert der Datenbank zur Laufzeit angewendet.

Wenn die SQL-Sicherheitseigenschaft für eine Tabelle geändert wird, sehen Trigger, die keine explizite SQL-Sicherheitseigenschaft haben, die Auswirkung der Änderung erst, wenn der Trigger das nächste Mal in den Metadatencache geladen wird.

Replikationsverwaltung

Um die Replikation einer Tabelle zu stoppen, verwenden Sie die Klausel DISABLE PUBLICATION. Um die Replikation einer Tabelle zu starten, verwenden Sie die Klausel ENABLE PUBLICATION.

Die Änderung des Veröffentlichungsstatus wird beim Commit wirksam.

Attribute, die nicht geändert werden können

Die folgenden Änderungen werden nicht unterstützt:

  • Ändern der Sortierung einer Zeichentypspalte

Wer kann eine Tabelle ändern?

Die ALTER TABLE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Tabelle

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY TABLE

Beispiele für die Verwendung von ALTER TABLE
  1. Hinzufügen der Spalte "CAPITAL" zur Tabelle "COUNTRY".

    ALTER TABLE COUNTRY
      ADD CAPITAL VARCHAR(25);
  2. Hinzufügen der Spalte "CAPITAL" mit den Einschränkungen "NOT NULL" und "UNIQUE" und Löschen der Spalte "CURRENCY".

    ALTER TABLE COUNTRY
      ADD CAPITAL VARCHAR(25) NOT NULL UNIQUE,
      DROP CURRENCY;
  3. Hinzufügen der Prüfbedingung CHK_SALARY und eines Fremdschlüssels zur Tabelle JOB.

    ALTER TABLE JOB
      ADD CONSTRAINT CHK_SALARY CHECK (MIN_SALARY < MAX_SALARY),
      ADD FOREIGN KEY (JOB_COUNTRY) REFERENCES COUNTRY (COUNTRY);
  4. Festlegen des Standardwerts für das Feld "MODEL", Ändern des Typs der Spalte "ITEMID" und Umbenennen der Spalte MODELNAME.

    ALTER TABLE STOCK
      ALTER COLUMN MODEL SET DEFAULT 1,
      ALTER COLUMN ITEMID TYPE BIGINT,
      ALTER COLUMN MODELNAME TO NAME;
  5. Neustart der Sequenz einer Identitätsspalte.

    ALTER TABLE objects
      ALTER ID RESTART WITH 100;
  6. Ändern der berechneten Spalten NEW_SALARY und SALARY_CHANGE.

    ALTER TABLE SALARY_HISTORY
      ALTER NEW_SALARY GENERATED ALWAYS AS
        (OLD_SALARY + OLD_SALARY * PERCENT_CHANGE / 100),
      ALTER SALARY_CHANGE COMPUTED BY
        (OLD_SALARY * PERCENT_CHANGE / 100);

5.4.3. DROP TABLE

Verwendet für

Löschen (Löschen) einer Tabelle

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP TABLE tablename
Tabelle 35. DROP TABLE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

tablename

Name (Bezeichner) der Tabelle

Die Anweisung DROP TABLE löscht (löscht) eine vorhandene Tabelle. Wenn die Tabelle Abhängigkeiten aufweist, schlägt die Anweisung DROP TABLE mit einem Ausführungsfehler fehl.

Wenn eine Tabelle gelöscht wird, werden auch alle ihre Trigger und Indizes gelöscht.

Wer kann eine Tabelle löschen?

Die DROP TABLE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Tabelle

  • Benutzer mit dem Privileg DROP ANY TABLE

Beispiel für DROP TABLE
Löschen der 'COUNTRY'-Tabelle.
DROP TABLE COUNTRY;

5.4.4. RECREATE TABLE

Verwendet für

Erstellen einer neuen Tabelle (Relation) oder Wiederherstellen einer bestehenden Tabelle

Verfügbar in

DSQL

Syntax
RECREATE [GLOBAL TEMPORARY] TABLE tablename
  [EXTERNAL [FILE] 'filespec']
  (<col_def> [, {<col_def> | <tconstraint>} ...])
  [{<table_attrs> | <gtt_table_attrs>}]

Siehe Abschnitt CREATE TABLE für die vollständige Syntax von CREATE TABLE und Beschreibungen zur Definition von Tabellen, Spalten und Einschränkungen.

RECREATE TABLE erstellt oder erstellt eine Tabelle neu. Existiert bereits eine Tabelle mit diesem Namen, versucht die Anweisung RECREATE TABLE, sie zu löschen und eine neue zu erstellen. Vorhandene Abhängigkeiten verhindern die Ausführung der Anweisung.

Beispiel für RECREATE TABLE
Erstellen oder Neuerstellen der Tabelle 'COUNTRY'.
RECREATE TABLE COUNTRY (
  COUNTRY COUNTRYNAME NOT NULL PRIMARY KEY,
  CURRENCY VARCHAR(10) NOT NULL
);
Siehe auch

CREATE TABLE, DROP TABLE

5.5. INDEX

Ein Index ist ein Datenbankobjekt, das zum schnelleren Abrufen von Daten aus einer Tabelle oder zum schnelleren Sortieren in einer Abfrage verwendet wird. Indizes werden auch verwendet, um die referenziellen Integritätsbedingungen PRIMARY KEY, FOREIGN KEY und UNIQUE zu erzwingen.

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie Indizes erstellen, aktivieren und deaktivieren, löschen und Statistiken dazu sammeln (Selektivität neu berechnen).

5.5.1. CREATE INDEX

Verwendet für

Erstellen eines Index für eine Tabelle

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
CREATE [UNIQUE] [ASC[ENDING] | DESC[ENDING]]
  INDEX indexname ON tablename
  {(col [, col …]) | COMPUTED BY (<expression>)}
Tabelle 36. CREATE INDEX-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

indexname

Indexname. Dieser kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen

tablename

Der Name der Tabelle, für die der Index erstellt werden soll

col

Name einer Spalte in der Tabelle. Spalten der Typen BLOB und ARRAY sowie berechnete Felder können nicht in einem Index verwendet werden

expression

Der Ausdruck, der die Werte für einen berechneten Index berechnet, auch als “Ausdrucksindex” bekannt

Die CREATE INDEX-Anweisung erstellt einen Index für eine Tabelle, mit dem das Suchen, Sortieren und Gruppieren beschleunigt werden kann. Indizes werden beim Definieren von Constraints wie Primärschlüssel-, Fremdschlüssel- oder Unique-Constraints automatisch erstellt.

Ein Index kann auf dem Inhalt von Spalten jedes Datentyps mit Ausnahme von 'BLOB' und Arrays erstellt werden. Der Name (Bezeichner) eines Index muss unter allen Indexnamen eindeutig sein.

Schlüsselindizes

Wenn einer Tabelle oder Spalte ein Primärschlüssel, Fremdschlüssel oder eine eindeutige Einschränkung hinzugefügt wird, wird automatisch ein Index mit demselben Namen ohne ausdrückliche Anweisung des Designers erstellt. Der Index PK_COUNTRY wird beispielsweise automatisch erstellt, wenn Sie die folgende Anweisung ausführen und festschreiben:

ALTER TABLE COUNTRY ADD CONSTRAINT PK_COUNTRY
  PRIMARY KEY (ID);
Wer kann einen Index erstellen?

Die CREATE INDEX-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Tabelle

  • Benutzer mit dem ALTER ANY TABLE-Privileg

Eindeutige Indizes

Die Angabe des Schlüsselworts UNIQUE in der Anweisung zur Indexerstellung erstellt einen Index, in dem die Eindeutigkeit in der gesamten Tabelle erzwungen wird. Der Index wird als “eindeutiger Index” bezeichnet. Ein eindeutiger Index ist keine Einschränkung.

Eindeutige Indizes dürfen keine doppelten Schlüsselwerte (oder doppelte Schlüsselwertkombinationen im Fall von zusammengesetzten oder mehrspaltigen oder mehrsegmentigen) Indizes enthalten. Doppelte NULLs sind gemäß dem SQL:99-Standard sowohl in Einzelsegment- als auch in Mehrfachsegment-Indizes erlaubt.

Indexrichtung

Alle Indizes in Firebird sind unidirektional. Ein Index kann vom niedrigsten Wert zum höchsten (aufsteigende Reihenfolge) oder vom höchsten zum niedrigsten Wert (absteigende Reihenfolge) aufgebaut werden. Die Schlüsselwörter ASC[ENDING] und DESC[ENDING] werden verwendet, um die Richtung des Index anzugeben. Die Standardindexreihenfolge ist ASC[ENDING]. Es ist durchaus zulässig, sowohl einen aufsteigenden als auch einen absteigenden Index für dieselbe Spalte oder denselben Schlüsselsatz zu definieren.

Ein absteigender Index kann für eine Spalte nützlich sein, die nach den hohen Werten (""neuest", Maximum usw.) gesucht wird.

Firebird verwendet B-tree-Indizes, die bidirektional sind. Aufgrund technischer Einschränkungen verwendet Firebird jedoch einen Index nur in eine Richtung.

Berechnete (Ausdrucks-)Indizes

Beim Erstellen eines Index können Sie die COMPUTED BY-Klausel verwenden, um einen Ausdruck anstelle einer oder mehrerer Spalten anzugeben. Berechnete Indizes werden in Abfragen verwendet, bei denen die Bedingung in einer WHERE-, ORDER BY- oder GROUP BY-Klausel genau mit dem Ausdruck in der Indexdefinition übereinstimmt. Der Ausdruck in einem berechneten Index kann mehrere Spalten in der Tabelle umfassen.

Sie können tatsächlich einen berechneten Index für ein berechnetes Feld erstellen, aber ein solcher Index wird niemals verwendet.

Beschränkungen für Indizes

Für Indizes gelten bestimmte Grenzen.

Die maximale Länge eines Schlüssels in einem Index ist auf ¼ der Seitengröße begrenzt.

Maximale Indizes pro Tabelle

Die Anzahl der Indizes, die für jede Tabelle untergebracht werden können, ist begrenzt. Das tatsächliche Maximum für eine bestimmte Tabelle hängt von der Seitengröße und der Anzahl der Spalten in den Indizes ab.

Tabelle 37. Maximale Indizes pro Tabelle

Seitengröße (Page size)

Anzahl der Indizes abhängig von der Spaltenanzahl

Einspaltig

Zweispaltig

Dreispaltig

4096

203

145

113

8192

408

291

227

16384

818

584

454

32768

1637

1169

909

Zeichenindexbeschränkungen

Die maximale Länge der indizierten Zeichenfolge beträgt 9 Byte weniger als die maximale Schlüssellänge. Die maximale Länge der indexierbaren Zeichenfolge hängt von der Seitengröße und dem Zeichensatz ab.

Tabelle 38. Maximale indexierbare (VAR)CHAR-Länge

Seitengröße (Page size)

Maximale Länge der indizierbaren Zeichenfolge nach Zeichensatztyp

1 Byte/Zeichen

2 Bytes/Zeichen

3 Bytes/Zeichen

4 Bytes/Zeichen

4096

1015

507

338

253

8192

2039

1019

679

509

16384

4087

2043

1362

1021

32768

8183

4091

2727

2045

Abhängig von der Sortierung kann die maximale Größe weiter reduziert werden, da Sortierungen ohne Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung mehr Bytes pro Zeichen in einem Index benötigen. Siehe auch Zeichen-Indizes im Kapitel Datentypen und Untertypen.

Beispiele für die Verwendung von CREATE INDEX
  1. Erstellen eines Index für die Spalte UPDATER_ID in der Tabelle SALARY_HISTORY

    CREATE INDEX IDX_UPDATER
      ON SALARY_HISTORY (UPDATER_ID);
  2. Erstellen eines Index mit in absteigender Reihenfolge sortierten Schlüsseln für die Spalte CHANGE_DATE in der Tabelle SALARY_HISTORY

    CREATE DESCENDING INDEX IDX_CHANGE
      ON SALARY_HISTORY (CHANGE_DATE);
  3. Erstellen eines Multi-Segment-Index für die Spalten ORDER_STATUS, PAID in der Tabelle SALES

    CREATE INDEX IDX_SALESTAT
      ON SALES (ORDER_STATUS, PAID);
  4. Erstellen eines Index, der keine doppelten Werte für die Spalte NAME in der Tabelle COUNTRY zulässt

    CREATE UNIQUE INDEX UNQ_COUNTRY_NAME
      ON COUNTRY (NAME);
  5. Erstellen eines berechneten Index für die Tabelle PERSONS

    CREATE INDEX IDX_NAME_UPPER ON PERSONS
      COMPUTED BY (UPPER (NAME));

    Ein Index wie dieser kann für eine Suche ohne Beachtung der Groß-/Kleinschreibung verwendet werden:

    SELECT *
    FROM PERSONS
    WHERE UPPER(NAME) STARTING WITH UPPER('Iv');
Siehe auch

ALTER INDEX, DROP INDEX

5.5.2. ALTER INDEX

Verwendet für

Aktivieren oder Deaktivieren eines Indexes; Neuerstellung eines Index

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
ALTER INDEX indexname {ACTIVE | INACTIVE}
Tabelle 39. ALTER INDEX-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

indexname

Indexname

Die ALTER INDEX-Anweisung aktiviert oder deaktiviert einen Index. Diese Anweisung bietet keine Möglichkeit, irgendwelche Attribute des Indexes zu ändern.

INAKTIV

Mit der Option INACTIVE wird der Index vom aktiven in den inaktiven Zustand geschaltet. Die Wirkung ist ähnlich wie bei der DROP INDEX-Anweisung, außer dass die Indexdefinition in der Datenbank verbleibt. Das Ändern eines Einschränkungsindex in den inaktiven Zustand ist nicht zulässig.

Ein aktiver Index kann deaktiviert werden, wenn keine Abfragen mit diesem Index vorbereitet sind; andernfalls wird ein Fehler “object in use” zurückgegeben.

Die Aktivierung eines inaktiven Index ist ebenfalls sicher. Wenn jedoch aktive Transaktionen vorhanden sind, die die Tabelle ändern, schlägt die Transaktion mit der Anweisung ALTER INDEX fehl, wenn sie das Attribut NOWAIT besitzt. Wenn sich die Transaktion im WAIT-Modus befindet, wartet sie auf den Abschluss gleichzeitiger Transaktionen.

Auf der anderen Seite der Medaille, wenn unser ALTER INDEX erfolgreich ist und beginnt, den Index bei COMMIT neu aufzubauen, werden andere Transaktionen, die diese Tabelle ändern, fehlschlagen oder warten, entsprechend ihren WAIT/NO WAIT-Attributen. Genauso verhält es sich mit CREATE INDEX.

Wofür ist es nützlich?

Es kann sinnvoll sein, einen Index in den inaktiven Zustand zu versetzen, während ein großer Satz von Datensätzen in der Tabelle, die den Index besitzt, eingefügt, aktualisiert oder gelöscht wird.

AKTIV

Mit der Option 'ACTIVE' wird der Index, wenn er sich im inaktiven Zustand befindet, in den aktiven Zustand geschaltet und das System baut den Index neu auf.

Wofür ist es nützlich?

Auch wenn der Index active ist, wenn ALTER INDEX …​ ACTIVE ausgeführt wird, wird der Index neu aufgebaut. Das Neuerstellen von Indizes kann ein nützliches Stück Haushaltsführung sein, um gelegentlich die Indizes einer großen Tabelle in einer Datenbank zu verwalten, die häufig eingefügt, aktualisiert oder gelöscht wird, aber selten wiederhergestellt wird.

Wer kann einen Index ändern?

Die ALTER INDEX-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Tabelle

  • Benutzer mit dem ALTER ANY TABLE-Privileg

Verwendung von ALTER INDEX für einen Einschränkungsindex

Das Ändern des Index eines PRIMARY KEY, FOREIGN KEY oder UNIQUE Constraints in INACTIVE ist nicht erlaubt. ALTER INDEX …​ ACTIVE funktioniert jedoch bei Constraint-Indizes genauso gut wie bei anderen, als Werkzeug zum Neuaufbau von Indizes.

ALTER INDEX-Beispiele
  1. Deaktivieren des IDX_UPDATER-Index

    ALTER INDEX IDX_UPDATER INACTIVE;
  2. Den IDX_UPDATER-Index zurück in den aktiven Zustand schalten und neu aufbauen

    ALTER INDEX IDX_UPDATER ACTIVE;

5.5.3. DROP INDEX

Verwendet für

Einen Index löschen (löschen)

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP INDEX indexname
Tabelle 40. DROP INDEX-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

indexname

Indexname

Die DROP INDEX-Anweisung löscht (löscht) den benannten Index aus der Datenbank.

Ein Einschränkungsindex kann nicht mit DROP INDEX gelöscht werden. Constraint-Indizes werden während der Ausführung des Befehls ALTER TABLE …​ DROP CONSTRAINT …​ gelöscht.

Wer kann einen Index löschen?

Die DROP INDEX-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Tabelle

  • Benutzer mit dem ALTER ANY TABLE-Privileg

DROP INDEX-Beispiel
Löschen des IDX_UPDATER-Index
DROP INDEX IDX_UPDATER;

5.5.4. SET STATISTICS

Verwendet für

Neuberechnung der Selektivität eines Index

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
SET STATISTICS INDEX indexname
Tabelle 41. SET STATISTICS-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

indexname

Indexname

Die Anweisung SET STATISTICS berechnet die Selektivität des angegebenen Index neu.

Wer kann Indexstatistiken aktualisieren?

Die Anweisung SET STATISTICS kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Tabelle

  • Benutzer mit dem ALTER ANY TABLE-Privileg

Indexselektivität

Die Selektivität eines Index ergibt sich aus der Auswertung der Anzahl der Zeilen, die bei einer Suche nach jedem Indexwert ausgewählt werden können. Ein eindeutiger Index hat die maximale Selektivität, da es unmöglich ist, mehr als eine Zeile für jeden Wert eines Indexschlüssels auszuwählen, wenn dieser verwendet wird. Die Selektivität eines Index auf dem neuesten Stand zu halten ist wichtig für die Auswahl des Optimierers bei der Suche nach dem optimalsten Abfrageplan.

Indexstatistiken in Firebird werden als Reaktion auf große Mengen von Einfügungen, Aktualisierungen oder Löschungen nicht automatisch neu berechnet. Es kann von Vorteil sein, die Selektivität eines Index nach solchen Operationen neu zu berechnen, da die Selektivität dazu neigt, veraltet zu werden.

Die Anweisungen CREATE INDEX und ALTER INDEX ACTIVE speichern beide Indexstatistiken, die vollständig dem Inhalt des neu erstellten Index entsprechen.

Es kann unter gleichzeitiger Last ohne Beschädigungsrisiko ausgeführt werden. Beachten Sie jedoch, dass die neu berechneten Statistiken bei gleichzeitiger Belastung veraltet sein können, sobald SET STATISTICS beendet ist.

Beispiel für die Verwendung von SET STATISTICS
Neuberechnung der Selektivität des Indexes IDX_UPDATER
SET STATISTICS INDEX IDX_UPDATER;

5.6. VIEW

Eine Ansicht (View) ist eine virtuelle Tabelle, die eigentlich eine gespeicherte und benannte SELECT-Abfrage zum Abrufen von Daten beliebiger Komplexität ist. Daten können aus einer oder mehreren Tabellen, aus anderen Ansichten und auch aus auswählbaren gespeicherten Prozeduren abgerufen werden.

Im Gegensatz zu regulären Tabellen in relationalen Datenbanken ist eine Ansicht kein unabhängiger Datensatz, der in der Datenbank gespeichert ist. Das Ergebnis wird bei Auswahl der Ansicht dynamisch als Datensatz erstellt.

Die Metadaten einer View stehen dem Prozess zur Verfügung, der den Binärcode für Stored Procedures und Trigger generiert, als wären es konkrete Tabellen, die persistente Daten speichern.

5.6.1. CREATE VIEW

Verwendet für

Erstellen einer Ansicht

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE VIEW viewname [<full_column_list>]
  AS <select_statement>
  [WITH CHECK OPTION]

<full_column_list> ::= (colname [, colname ...])
Tabelle 42. CREATE VIEW-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

viewname

Name der Ansicht (View). Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen

select_statement

SELECT-Anweisung

full_column_list

Die Liste der Spalten in der Ansicht

colname

Spaltennamen anzeigen. Doppelte Spaltennamen sind nicht zulässig.

Die Anweisung CREATE VIEW erstellt eine neue Ansicht. Der Bezeichner (Name) einer Ansicht muss unter den Namen aller Ansichten, Tabellen und gespeicherten Prozeduren in der Datenbank eindeutig sein.

Auf den Namen der neuen Ansicht kann die Liste der Spaltennamen folgen, die beim Aufrufen der Ansicht an den Aufrufer zurückgegeben werden sollen. Namen in der Liste müssen sich nicht auf die Namen der Spalten in den Basistabellen beziehen, von denen sie abgeleitet sind.

Wenn die Ansichtsspaltenliste weggelassen wird, verwendet das System die Spaltennamen und/oder Aliase aus der SELECT-Anweisung. Wenn doppelte Namen oder ausdrucksabgeleitete Spalten ohne Alias das Abrufen einer gültigen Liste unmöglich machen, schlägt die Erstellung der Ansicht mit einem Fehler fehl.

Die Anzahl der Spalten in der Liste der View muss genau mit der Anzahl der Spalten in der Auswahlliste der zugrunde liegenden SELECT-Anweisung in der View-Definition übereinstimmen.

Zusätzliche Punkte
  • Wenn die vollständige Liste der Spalten angegeben ist, macht es keinen Sinn, Aliase in der SELECT-Anweisung anzugeben, da die Namen in der Spaltenliste diese überschreiben

  • Die Spaltenliste ist optional, wenn alle Spalten im SELECT explizit benannt und in der Auswahlliste eindeutig sind

Aktualisierbare Ansichten

Eine Ansicht kann aktualisierbar oder schreibgeschützt sein. Wenn eine View aktualisierbar ist, können die beim Aufruf dieser View abgerufenen Daten durch die DML-Anweisungen INSERT, UPDATE, DELETE, UPDATE OR INSERT oder MERGE geändert werden. In einer aktualisierbaren Ansicht vorgenommene Änderungen werden auf die zugrunde liegende(n) Tabelle(n) angewendet.

Eine schreibgeschützte Ansicht kann mithilfe von Triggern aktualisierbar gemacht werden. Sobald Trigger für eine Ansicht definiert wurden, werden an sie gesendete Änderungen nie automatisch in die zugrunde liegende Tabelle geschrieben, selbst wenn die Ansicht von Anfang an aktualisierbar war. Es liegt in der Verantwortung des Programmierers sicherzustellen, dass die Trigger die Basistabellen nach Bedarf aktualisieren (oder aus ihnen löschen oder einfügen).

Eine Ansicht ist automatisch aktualisierbar, wenn alle folgenden Bedingungen erfüllt sind:

  • die SELECT-Anweisung fragt nur eine Tabelle oder eine aktualisierbare Ansicht ab

  • die SELECT-Anweisung ruft keine gespeicherten Prozeduren auf

  • jede nicht in der Ansichtsdefinition vorhandene Spalte der Basistabelle (oder Basisansicht) erfüllt eine der folgenden Bedingungen:

    • es ist nullable

    • es hat einen Nicht-NULL-Standardwert

    • es hat einen Trigger, der einen zulässigen Wert liefert

  • die SELECT-Anweisung enthält keine Felder, die von Unterabfragen oder anderen Ausdrücken abgeleitet sind

  • die SELECT-Anweisung enthält keine Felder, die durch Aggregatfunktionen (MIN, MAX, AVG, SUM, COUNT, LIST usw.), statistische Funktionen (CORR, COVAR_POP, COVAR_SAMP, etc.), lineare Regressionsfunktionen (REGR_AVGX, REGR_AVGY, etc.) oder jede Art von Fensterfunktion

  • die SELECT-Anweisung enthält keine ORDER BY-, GROUP BY- oder HAVING-Klausel

  • die SELECT-Anweisung enthält weder das Schlüsselwort DISTINCT noch zeilenbeschränkende Schlüsselwörter wie ROWS, FIRST, SKIP, OFFSET oder FETCH

WITH CHECK OPTION

Die optionale WITH CHECK OPTION-Klausel erfordert eine aktualisierbare Ansicht, um zu prüfen, ob neue oder aktualisierte Daten die in der WHERE-Klausel der SELECT-Anweisung angegebene Bedingung erfüllen. Bei jedem Versuch, einen neuen Datensatz einzufügen oder einen bestehenden zu aktualisieren, wird geprüft, ob der neue oder aktualisierte Datensatz die 'WHERE'-Kriterien erfüllen würde. Wenn sie die Prüfung nicht bestehen, wird die Operation nicht ausgeführt und eine entsprechende Fehlermeldung zurückgegeben.

WITH CHECK OPTION kann nur in einer CREATE VIEW-Anweisung angegeben werden, in der eine WHERE-Klausel vorhanden ist, um die Ausgabe der SELECT-Hauptanweisung einzuschränken. Andernfalls wird eine Fehlermeldung zurückgegeben.

Bitte beachten Sie:

Wenn WITH CHECK OPTION verwendet wird, prüft die Engine die Eingabe gegen die WHERE-Klausel, bevor sie irgendetwas an die Basisrelation übergibt. Wenn die Prüfung der Eingabe fehlschlägt, werden daher keine Standardklauseln oder Trigger für die Basisrelation, die möglicherweise zur Korrektur der Eingabe entworfen wurden, in Aktion treten.

Darüber hinaus werden View-Felder, die in der INSERT-Anweisung weggelassen wurden, als NULLs an die Basisrelation übergeben, unabhängig davon, ob sie in der WHERE-Klausel vorhanden oder nicht vorhanden sind. Daher werden die für solche Felder definierten Basistabellen-Standardwerte nicht angewendet. Trigger hingegen werden wie erwartet ausgelöst und funktionieren.

Bei Ansichten, die nicht über WITH CHECK OPTION verfügen, werden Felder, die in der INSERT-Anweisung weggelassen wurden, überhaupt nicht an die Basisrelation übergeben, sodass alle Standardwerte angewendet werden.

Wer kann eine Ansicht erstellen?

Die CREATE VIEW-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Der Ersteller einer Ansicht wird ihr Eigentümer.

Um eine Ansicht zu erstellen, benötigt ein Nicht-Administrator-Benutzer außerdem mindestens 'SELECT'-Zugriff auf die zugrunde liegende(n) Tabelle(n) und/oder Ansicht(en) und das 'EXECUTE'-Privileg für alle beteiligten auswählbaren gespeicherten Prozeduren.

Um Einfügungen, Aktualisierungen und Löschungen über die Ansicht zu ermöglichen, muss der Ersteller/Eigentümer auch die entsprechenden INSERT, UPDATE und DELETE-Rechte für das/die zugrunde liegende(n) Objekt(e) besitzen.

Anderen Benutzern Berechtigungen für die Ansicht zu erteilen ist nur möglich, wenn der Ansichtsbesitzer diese Berechtigungen für die zugrunde liegenden Objekte hat WITH GRANT OPTION. Dies ist immer dann der Fall, wenn der View-Eigentümer auch der Eigentümer der zugrunde liegenden Objekte ist.

===Beispiele für das Erstellen von Ansichten

  1. Erstellen einer Ansicht, die die Spalten JOB_CODE und JOB_TITLE nur für die Jobs zurückgibt, bei denen MAX_SALARY weniger als 15.000 USD beträgt.

    CREATE VIEW ENTRY_LEVEL_JOBS AS
    SELECT JOB_CODE, JOB_TITLE
    FROM JOB
    WHERE MAX_SALARY < 15000;
  2. Erstellen einer Ansicht, die die Spalten JOB_CODE und JOB_TITLE nur für Jobs zurückgibt, bei denen MAX_SALARY weniger als 15.000 USD beträgt. Immer wenn ein neuer Datensatz eingefügt oder ein vorhandener Datensatz aktualisiert wird, wird die Bedingung MAX_SALARY < 15000 geprüft. Wenn die Bedingung nicht wahr ist, wird die Einfüge-/Aktualisierungsoperation abgelehnt.

    CREATE VIEW ENTRY_LEVEL_JOBS AS
    SELECT JOB_CODE, JOB_TITLE
    FROM JOB
    WHERE MAX_SALARY < 15000
    WITH CHECK OPTION;
  3. Erstellen einer Ansicht mit einer expliziten Spaltenliste.

    CREATE VIEW PRICE_WITH_MARKUP (
      CODE_PRICE,
      COST,
      COST_WITH_MARKUP
    ) AS
    SELECT
      CODE_PRICE,
      COST,
      COST * 1.1
    FROM PRICE;
  4. Erstellen einer View mit Hilfe von Aliasen für Felder in der SELECT-Anweisung (das gleiche Ergebnis wie in Beispiel 3).

    CREATE VIEW PRICE_WITH_MARKUP AS
    SELECT
      CODE_PRICE,
      COST,
      COST * 1.1 AS COST_WITH_MARKUP
    FROM PRICE;
  5. Erstellen einer schreibgeschützten Ansicht basierend auf zwei Tabellen und einer gespeicherten Prozedur.

    CREATE VIEW GOODS_PRICE AS
    SELECT
      goods.name AS goodsname,
      price.cost AS cost,
      b.quantity AS quantity
    FROM
      goods
      JOIN price ON goods.code_goods = price.code_goods
      LEFT JOIN sp_get_balance(goods.code_goods) b ON 1 = 1;

5.6.2. ALTER VIEW

Verwendet für

Ändern einer vorhandenen Ansicht

Verfügbar in

DSQL

Syntax
ALTER VIEW viewname [<full_column_list>]
    AS <select_statement>
    [WITH CHECK OPTION]

<full_column_list> ::= (colname [, colname ...])
Tabelle 43. ALTER VIEW-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

viewname

Name einer existierenden Ansicht

select_statement

SELECT-Anweisung

full_column_list

Die Liste der Spalten in der Ansicht

colname

Spaltennamen anzeigen. Doppelte Spaltennamen sind nicht zulässig.

Verwenden Sie die Anweisung ALTER VIEW, um die Definition einer bestehenden Ansicht zu ändern. Berechtigungen für Ansichten bleiben erhalten und Abhängigkeiten werden nicht beeinflusst.

Die Syntax der ALTER VIEW-Anweisung entspricht vollständig der von CREATE VIEW.

Seien Sie vorsichtig, wenn Sie die Anzahl der Spalten in einer Ansicht ändern. Vorhandener Anwendungscode und PSQL-Module, die auf die Ansicht zugreifen, können ungültig werden. Informationen zum Erkennen dieser Art von Problem in gespeicherten Prozeduren und Triggern finden Sie unter Das RDB$VALID_BLR-Feld im Anhang.

Wer kann eine Ansicht ändern?

Die ALTER VIEW-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Ansicht

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY VIEW

Beispiel mit ALTER VIEW
Ändern der Ansicht PRICE_WITH_MARKUP
ALTER VIEW PRICE_WITH_MARKUP (
  CODE_PRICE,
  COST,
  COST_WITH_MARKUP
) AS
SELECT
  CODE_PRICE,
  COST,
  COST * 1.15
FROM PRICE;

5.6.3. CREATE OR ALTER VIEW

Verwendet für

Erstellen einer neuen Ansicht oder Ändern einer vorhandenen Ansicht.

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE OR ALTER VIEW viewname [<full_column_list>]
  AS <select_statement>
  [WITH CHECK OPTION]

<full_column_list> ::= (colname [, colname ...])
Tabelle 44. CREATE OR ALTER VIEW-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

viewname

Name einer Ansicht, die möglicherweise nicht vorhanden ist

select_statement

SELECT-Anweisung

full_column_list

Die Liste der Spalten in der Ansicht

colname

Spaltennamen anzeigen. Doppelte Spaltennamen sind nicht zulässig.

Verwenden Sie die Anweisung CREATE OR ALTER VIEW, um die Definition einer bestehenden Ansicht zu ändern oder sie zu erstellen, falls sie nicht existiert. Berechtigungen für eine vorhandene Ansicht bleiben erhalten und Abhängigkeiten werden nicht beeinflusst.

Die Syntax der CREATE OR ALTER VIEW-Anweisung entspricht vollständig der von CREATE VIEW.

Beispiel für CREATE OR ALTER VIEW
Erstellen der neuen Ansicht PRICE_WITH_MARKUP-Ansicht oder Ändern, wenn sie bereits vorhanden ist
CREATE OR ALTER VIEW PRICE_WITH_MARKUP (
  CODE_PRICE,
  COST,
  COST_WITH_MARKUP
) AS
SELECT
  CODE_PRICE,
  COST,
  COST * 1.15
FROM PRICE;

5.6.4. DROP VIEW

Verwendet für

Löschen einer Ansicht

Verfügbar in

DSQL

Syntax
DROP VIEW viewname
Tabelle 45. DROP VIEW-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

viewname

Name der Ansicht

Die DROP VIEW-Anweisung löscht (löscht) eine vorhandene Ansicht. Die Anweisung schlägt fehl, wenn die Ansicht Abhängigkeiten aufweist.

Wer kann eine Ansicht löschen?

Die DROP VIEW-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Ansicht

  • Benutzer mit dem Privileg DROP ANY VIEW

Beispiel
Löschen der Ansicht PRICE_WITH_MARKUP
DROP VIEW PRICE_WITH_MARKUP;

5.6.5. RECREATE VIEW

Verwendet für

Erstellen einer neuen Ansicht oder Neuerstellen einer vorhandenen Ansicht

Verfügbar in

DSQL

Syntax
RECREATE VIEW viewname [<full_column_list>]
  AS <select_statement>
  [WITH CHECK OPTION]

<full_column_list> ::= (colname [, colname ...])
Tabelle 46. RECREATE VIEW-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

viewname

Name der Ansicht (View). Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen

select_statement

SELECT-Anweisung

full_column_list

Die Liste der Spalten in der Ansicht

colname

Spaltennamen anzeigen. Doppelte Spaltennamen sind nicht zulässig.

Erstellt eine Ansicht oder erstellt sie neu. Wenn bereits eine Ansicht mit diesem Namen vorhanden ist, versucht die Engine, sie zu löschen, bevor die neue Instanz erstellt wird. Wenn die vorhandene Ansicht nicht gelöscht werden kann, z. B. aufgrund von Abhängigkeiten oder unzureichenden Rechten, schlägt RECREATE VIEW mit einem Fehler fehl.

Beispiel für RECREATE VIEW
Neue Ansicht PRICE_WITH_MARKUP-Ansicht erstellen oder neu erstellen, falls bereits vorhanden
RECREATE VIEW PRICE_WITH_MARKUP (
  CODE_PRICE,
  COST,
  COST_WITH_MARKUP
) AS
SELECT
  CODE_PRICE,
  COST,
  COST * 1.15
FROM PRICE;

5.7. TRIGGER

Ein Trigger ist eine spezielle Art einer gespeicherten Prozedur, die nicht direkt aufgerufen wird, sondern ausgeführt wird, wenn ein angegebenes Ereignis in der zugeordneten Tabelle oder Sicht auftritt. Ein DML-Trigger ist spezifisch für eine und nur eine Beziehung (Tabelle oder Ansicht) und eine Phase im Timing des Ereignisses (BEFORE oder AFTER). Es kann für ein bestimmtes Ereignis (insert, update, delete) oder für eine Kombination von zwei oder drei dieser Ereignisse ausgeführt werden.

Es gibt zwei andere Formen von Auslösern:

  1. ein “Datenbank-Trigger” kann angegeben werden, um zu Beginn oder am Ende einer Benutzersitzung (Verbindung) oder einer Benutzertransaktion auszulösen.

  2. ein “DDL-Trigger” kann angegeben werden, um vor oder nach der Ausführung einer oder mehrerer Typen von DDL-Anweisungen auszulösen.

5.7.1. CREATE TRIGGER

Verwendet für

Einen neuen Trigger erstellen

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
CREATE TRIGGER trigname
  { <relation_trigger_legacy>
  | <relation_trigger_sql2003>
  | <database_trigger>
  | <ddl_trigger> }
  {<psql_trigger> | <external-module-body>}

<relation_trigger_legacy> ::=
  FOR {tablename | viewname}
  [ACTIVE | INACTIVE]
  {BEFORE | AFTER} <mutation_list>
  [POSITION number]

<relation_trigger_sql2003> ::=
  [ACTIVE | INACTIVE]
  {BEFORE | AFTER} <mutation_list>
  ON {tablename | viewname}
  [POSITION number]

<database_trigger> ::=
  [ACTIVE | INACTIVE] ON <db_event>
  [POSITION number]

<ddl_trigger> ::=
  [ACTIVE | INACTIVE]
  {BEFORE | AFTER} <ddl_event>
  [POSITION number]

<mutation_list> ::=
  <mutation> [OR <mutation> [OR <mutation>]]

<mutation> ::= INSERT | UPDATE | DELETE

<db_event> ::=
    CONNECT | DISCONNECT
  | TRANSACTION {START | COMMIT | ROLLBACK}

<ddl_event> ::=
    ANY DDL STATEMENT
  | <ddl_event_item> [{OR <ddl_event_item>} ...]

<ddl_event_item> ::=
    {CREATE | ALTER | DROP} TABLE
  | {CREATE | ALTER | DROP} PROCEDURE
  | {CREATE | ALTER | DROP} FUNCTION
  | {CREATE | ALTER | DROP} TRIGGER
  | {CREATE | ALTER | DROP} EXCEPTION
  | {CREATE | ALTER | DROP} VIEW
  | {CREATE | ALTER | DROP} DOMAIN
  | {CREATE | ALTER | DROP} ROLE
  | {CREATE | ALTER | DROP} SEQUENCE
  | {CREATE | ALTER | DROP} USER
  | {CREATE | ALTER | DROP} INDEX
  | {CREATE | DROP} COLLATION
  | ALTER CHARACTER SET
  | {CREATE | ALTER | DROP} PACKAGE
  | {CREATE | DROP} PACKAGE BODY
  | {CREATE | ALTER | DROP} MAPPING

<psql_trigger> ::=
  [SQL SECURITY {INVOKER | DEFINER}]
  <psql-module-body>

<psql-module-body> ::=
  !! Siehe auch Syntax des Modulrumpfes !!

<external-module-body> ::=
  !! Siehe auch Syntax des Modulrumpfes !!
Tabelle 47. CREATE TRIGGER-Anweisgungsparameter
Parameter Beschreibung

trigname

Trigger name. The maximum length is 63 characters. Er muss unter allen Triggernamen in der Datenbank eindeutig sein.

relation_trigger_legacy

Legacy-Stil der Trigger-Deklaration für einen Relations-Trigger

relation_trigger_sql2003

Relations-Trigger-Deklaration gemäß SQL:2003-Standard

database_trigger

Datenbank-Trigger-Deklaration

tablename

Name der Tabelle, mit der der Relationstrigger verknüpft ist

viewname

Name der Ansicht, mit der der Relationstrigger verknüpft ist

mutation_list

Liste der Beziehungsereignisse (Tabellenansicht |)

number

Position des Abzugs in der Schussfolge. Von 0 bis 32.767

db_event

Verbindungs- oder Transaktionsereignis

ddl_event

Liste der Metadatenänderungsereignisse

ddl_event_item

Eines der Metadatenänderungsereignisse

Die Anweisung CREATE TRIGGER wird verwendet, um einen neuen Trigger zu erstellen. Ein Trigger kann entweder für ein Relation (Tabelle | Ansicht) Ereignis (oder eine Kombination von Ereignissen), für ein Datenbankereignis oder für ein DDL Ereignis erstellt werden.

CREATE TRIGGER ist zusammen mit seinen assoziierten ALTER TRIGGER, CREATE OR ALTER TRIGGER und RECREATE TRIGGER eine zusammengesetzte Anweisung, bestehend aus einem Header und einem Body. Der Header gibt den Namen des Triggers, den Namen der Beziehung (bei einem DML-Trigger), die Phase des Triggers, die Ereignisse, auf die er angewendet wird, und die Position an, um eine Reihenfolge zwischen den Triggern zu bestimmen.

Der Triggerrumpf besteht aus optionalen Deklarationen lokaler Variablen und benannten Cursors gefolgt von einer oder mehreren Anweisungen oder Anweisungsblöcken, die alle in einem äußeren Block eingeschlossen sind, der mit dem Schlüsselwort BEGIN beginnt und mit dem Schlüsselwort END endet. Deklarationen und eingebettete Anweisungen werden mit Semikolons (‘;’) abgeschlossen.

Der Name des Triggers muss unter allen Triggernamen eindeutig sein.

Statement-Terminatoren

Einige SQL-Anweisungseditoren – insbesondere das mit Firebird gelieferte Dienstprogramm isql und möglicherweise einige Editoren von Drittanbietern – verwenden eine interne Konvention, die erfordert, dass alle Anweisungen mit einem Semikolon abgeschlossen werden. Dies führt beim Codieren in diesen Umgebungen zu einem Konflikt mit der PSQL-Syntax. Wenn Sie dieses Problem und seine Lösung nicht kennen, lesen Sie bitte die Details im PSQL-Kapitel im Abschnitt Terminator in isql umschalten.

SQL-Sicherheit

Die SQL SECURITY-Klausel gibt den Sicherheitskontext zum Ausführen anderer Routinen oder zum Einfügen in andere Tabellen an.

Standardmäßig wendet ein Trigger die in seiner Tabelle definierte SQL-Sicherheitseigenschaft an (oder – wenn die Tabelle nicht über die SQL-Sicherheitseigenschaft festgelegt ist – den Datenbankstandard), kann jedoch durch explizite Angabe überschrieben werden.

Wenn die SQL-Sicherheitseigenschaft für die Tabelle geändert wird, sehen Trigger, die keine explizite SQL-Sicherheitseigenschaft haben, die Auswirkung der Änderung erst, wenn der Trigger das nächste Mal in den Metadatencache geladen wird.

Siehe auch <<fblangref40-security-sql-security-de,SQL-Sicherheit> im Kapitel Sicherheit.

Der Trigger-Körper

Der Trigger-Body ist entweder ein PSQL-Body oder ein externer UDR-Modul-Body.

Siehe Der Modulrumpf im PSQL-Kapitel für Details.

DML-Triggers (auf Tabellen oder Ansichten)

DML- oder “relation”-Trigger werden auf Zeilen-(Datensatz-)Ebene ausgeführt, jedes Mal, wenn sich das Zeilenbild ändert. Ein Trigger kann entweder 'AKTIV' oder 'INAKTIV' sein. Es werden nur aktive Trigger ausgeführt. Trigger werden standardmäßig als 'AKTIV' erstellt.

Wer kann einen DML-Trigger erstellen?

DML-Trigger können erstellt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Tabelle (oder Ansicht)

  • Benutzer mit dem ALTER ANY TABLE- oder — für eine Ansicht — ALTER ANY VIEW-Privileg

Formulare der Erklärung

Firebird unterstützt zwei Deklarationsformen für Relations-Trigger:

  • Die ursprüngliche, veraltete Syntax

  • Das SQL:2003 standardkonforme Formular (empfohlen)

Das mit SQL:2003 standardkonforme Formular wird empfohlen.

Ein Relationstrigger spezifiziert — unter anderem — eine Phase und ein oder mehrere Ereignisse.

Phase

Phase betrifft das Timing des Triggers in Bezug auf das Change-of-State-Ereignis in der Datenzeile:

  • Ein BEFORE-Trigger wird ausgelöst, bevor die angegebene Datenbankoperation (insert, update oder delete) ausgeführt wird

  • Ein 'AFTER'-Trigger wird ausgelöst, nachdem die Datenbankoperation abgeschlossen ist

Zeilenereignis

Eine Relations-Trigger-Definition spezifiziert mindestens eine der DML-Operationen 'INSERT', 'UPDATE' und 'DELETE', um ein oder mehrere Ereignisse anzugeben, bei denen der Trigger ausgelöst werden soll. Werden mehrere Operationen angegeben, müssen diese durch das Schlüsselwort OR getrennt werden. Keine Operation darf mehr als einmal erfolgen.

Innerhalb des Anweisungsblocks die booleschen Kontextvariablen INSERTING, UPDATING und DELETING kann verwendet werden, um zu testen, welche Operation gerade ausgeführt wird.

Auslösereihenfolge der Auslöser

Das Schlüsselwort POSITION ermöglicht die Angabe einer optionalen Ausführungsreihenfolge (“firing order”) für eine Reihe von Triggern, die die gleiche Phase und das gleiche Ereignis wie ihr Ziel haben. Die Standardposition ist 0. Wenn keine Positionen angegeben sind oder mehrere Trigger eine einzige Positionsnummer haben, werden die Trigger in alphabetischer Reihenfolge ihrer Namen ausgeführt.

Beispiele für CREATE TRIGGER für Tabellen und Ansichten
  1. Erstellen eines Triggers in “legacy”-Form, der ausgelöst wird, bevor ein neuer Datensatz in die Tabelle CUSTOMER eingefügt wird.

    CREATE TRIGGER SET_CUST_NO FOR CUSTOMER
    ACTIVE BEFORE INSERT POSITION 0
    AS
    BEGIN
      IF (NEW.CUST_NO IS NULL) THEN
        NEW.CUST_NO = GEN_ID(CUST_NO_GEN, 1);
    END
  2. Erstellen einer Triggerauslösung vor dem Einfügen eines neuen Datensatzes in die CUSTOMER-Tabelle in SQL:2003-Standard-konformer Form.

    CREATE TRIGGER set_cust_no
    ACTIVE BEFORE INSERT ON customer POSITION 0
    AS
    BEGIN
      IF (NEW.cust_no IS NULL) THEN
        NEW.cust_no = GEN_ID(cust_no_gen, 1);
    END
  3. Erstellen eines Triggers, der nach dem Einfügen, Aktualisieren oder Löschen eines Datensatzes in der CUSTOMER-Tabelle ausgelöst wird.

    CREATE TRIGGER TR_CUST_LOG
    ACTIVE AFTER INSERT OR UPDATE OR DELETE
    ON CUSTOMER POSITION 10
    AS
    BEGIN
      INSERT INTO CHANGE_LOG (LOG_ID,
                              ID_TABLE,
                              TABLE_NAME,
                              MUTATION)
      VALUES (NEXT VALUE FOR SEQ_CHANGE_LOG,
              OLD.CUST_NO,
              'CUSTOMER',
              CASE
                WHEN INSERTING THEN 'INSERT'
                WHEN UPDATING  THEN 'UPDATE'
                WHEN DELETING  THEN 'DELETE'
              END);
    END
    Wenn DEFINER für den Trigger tr_ins gesetzt ist, benötigt der Benutzer US nur das INSERT-Privileg auf tr.

    Wenn es auf INVOKER gesetzt wäre, bräuchte entweder der Benutzer oder der Trigger auch das INSERT-Privileg für die Tabelle t.

    create table tr (i integer);
    create table t (i integer);
    set term ^;
    create trigger tr_ins for tr after insert SQL SECURITY DEFINER
    as
    begin
      insert into t values (NEW.i);
    end^
    set term ;^
    grant insert on table tr to user us;
    
    commit;
    
    connect 'localhost:/tmp/29.fdb' user us password 'pas';
    insert into tr values(2);

    Das Ergebnis wäre dasselbe, wenn SQL SECURITY DEFINER für die Tabelle TR angegeben würde:

    create table tr (i integer) SQL SECURITY DEFINER;
    create table t (i integer);
    set term ^;
    create trigger tr_ins for tr after insert
    as
    begin
      insert into t values (NEW.i);
    end^
    set term ;^
    grant insert on table tr to user us;
    
    commit;
    
    connect 'localhost:/tmp/29.fdb' user us password 'pas';
    insert into tr values(2);
Datenbank-Trigger

Trigger können so definiert werden, dass sie bei “Datenbankereignissen” ausgelöst werden, was sich wirklich auf eine Mischung aus Ereignissen bezieht, die über den Umfang einer Sitzung (Verbindung) und Ereignissen, die über den Umfang einer einzelnen Transaktion hinweg wirken:

  • CONNECT

  • DISCONNECT

  • TRANSACTION START

  • TRANSACTION COMMIT

  • TRANSACTION ROLLBACK

DDL-Trigger sind eine Unterart von Datenbank-Triggern, die in einem separaten Abschnitt behandelt werden.

Wer kann einen Datenbank-Trigger erstellen?

Datenbank-Trigger können erstellt werden durch:

Ausführung von Datenbank-Triggern und Ausnahmebehandlung

Die Trigger CONNECT und DISCONNECT werden in einer eigens dafür erstellten Transaktion ausgeführt. Diese Transaktion verwendet die Standardisolationsstufe, d. h. Snapshot (Parallelität), Schreiben und Warten. Wenn alles gut geht, wird die Transaktion festgeschrieben. Nicht abgefangene Ausnahmen führen zu einem Rollback der Transaktion und

  • bei einem CONNECT-Trigger wird die Verbindung dann unterbrochen und die Ausnahme wird an den Client zurückgegeben

  • Bei einem DISCONNECT-Trigger werden Ausnahmen nicht gemeldet. Die Verbindung ist wie beabsichtigt unterbrochen

TRANSACTION-Trigger werden innerhalb der Transaktion ausgeführt, deren Start, Commit oder Rollback sie hervorruft. Die nach einer nicht abgefangenen Ausnahme ausgeführte Aktion hängt vom Ereignis ab:

  • Bei einem TRANSACTION START-Trigger wird die Ausnahme an den Client gemeldet und die Transaktion wird zurückgesetzt

  • Bei einem TRANSACTION COMMIT Trigger wird die Ausnahme gemeldet, die bisherigen Aktionen des Triggers werden rückgängig gemacht und der Commit wird abgebrochen

  • Bei einem TRANSACTION ROLLBACK-Trigger wird die Ausnahme nicht gemeldet und die Transaktion wie vorgesehen zurückgesetzt.

Fallstricke

Offensichtlich gibt es keine direkte Möglichkeit zu wissen, ob ein DISCONNECT- oder TRANSACTION ROLLBACK-Trigger eine Ausnahme verursacht hat. Daraus folgt auch, dass die Verbindung zur Datenbank nicht zustande kommen kann, wenn ein CONNECT-Trigger eine Ausnahme auslöst und eine Transaktion auch nicht starten kann, wenn ein TRANSACTION START-Trigger eine auslöst. Beide Phänomene sperren Sie effektiv aus Ihrer Datenbank, bis Sie mit unterdrückten Datenbank-Triggern dort hineinkommen und den fehlerhaften Code beheben.

Unterdrücken von Datenbank-Triggern

Einige Firebird-Befehlszeilentools wurden mit Schaltern geliefert, mit denen ein Administrator das automatische Auslösen von Datenbank-Triggern unterdrücken kann. Bisher sind das:

gbak -nodbtriggers
isql -nodbtriggers
nbackup -T
Zweiphasen-Commit

In einem zweiphasigen Commit-Szenario löst TRANSACTION COMMIT das Auslösen in der Vorbereitungsphase aus, nicht beim Commit.

Einige Vorbehalte
  1. Die Verwendung der Anweisung IN AUTONOMOUS TRANSACTION DO in den Datenbankereignis-Triggern in Bezug auf Transaktionen (TRANSACTION START, TRANSACTION ROLLBACK, TRANSACTION COMMIT) kann dazu führen, dass die autonome Transaktion in eine Endlosschleife gerät

  2. Die Ereignistrigger DISCONNECT und TRANSACTION ROLLBACK werden nicht ausgeführt, wenn Clients über Monitoring-Tabellen getrennt werden (DELETE FROM MON$ATTACHMENTS)

Nur der Datenbankbesitzer und Administratoren haben die Berechtigung, Datenbank-Trigger zu erstellen.

Beispiele für CREATE TRIGGER für „Datenbank-Trigger
  1. Erstellen eines Triggers für das Ereignis der Verbindung mit der Datenbank, der die Anmeldung von Benutzern am System protokolliert. Der Trigger wird als inaktiv angelegt.

    CREATE TRIGGER tr_log_connect
    INACTIVE ON CONNECT POSITION 0
    AS
    BEGIN
      INSERT INTO LOG_CONNECT (ID,
                               USERNAME,
                               ATIME)
      VALUES (NEXT VALUE FOR SEQ_LOG_CONNECT,
              CURRENT_USER,
              CURRENT_TIMESTAMP);
    END
  2. Erstellen eines Auslösers für das Ereignis einer Verbindung mit der Datenbank, der es keinem Benutzer außer SYSDBA erlaubt, sich außerhalb der Geschäftszeiten anzumelden.

    CREATE EXCEPTION E_INCORRECT_WORKTIME 'The working day has not started yet.';
    
    CREATE TRIGGER TR_LIMIT_WORKTIME ACTIVE
    ON CONNECT POSITION 1
    AS
    BEGIN
      IF ((CURRENT_USER <> 'SYSDBA') AND
          NOT (CURRENT_TIME BETWEEN time '9:00' AND time '17:00')) THEN
        EXCEPTION E_INCORRECT_WORKTIME;
    END
DDL-Trigger

DDL-Trigger ermöglichen Einschränkungen für Benutzer, die versuchen, ein DDL-Objekt zu erstellen, zu ändern oder zu löschen. Ihr anderer Zweck besteht darin, ein Metadatenänderungsprotokoll zu führen.

DDL-Trigger lösen bei bestimmten Metadatenänderungsereignissen in einer bestimmten Phase aus. BEFORE-Trigger werden vor Änderungen an Systemtabellen ausgeführt. AFTER-Trigger werden nach Änderungen in Systemtabellen ausgeführt.

Der Ereignistyp [BEFORE | AFTER] eines DDL-Triggers kann nicht geändert werden.

In gewisser Weise sind DDL-Trigger ein Untertyp von Datenbank-Triggern.

Wer kann einen DDL-Trigger erstellen?

DDL-Trigger können erstellt werden durch:

Unterdrücken von DDL-Triggern

Ein DDL-Trigger ist eine Art Datenbank-Trigger. Siehe auch Unterdrücken von Datenbank-Triggern wie man Datenbank- und DDL-Trigger unterdrückt.

Beispiele für DDL-Trigger
  1. So können Sie einen DDL-Trigger verwenden, um ein konsistentes Benennungsschema zu erzwingen. In diesem Fall sollten die Namen der gespeicherten Prozeduren mit dem Präfix “SP_” beginnen:

    set auto on;
    create exception e_invalid_sp_name 'Invalid SP name (should start with SP_)';
    
    set term !;
    
    create trigger trig_ddl_sp before CREATE PROCEDURE
    as
    begin
      if (rdb$get_context('DDL_TRIGGER', 'OBJECT_NAME') not starting 'SP_') then
        exception e_invalid_sp_name;
    end!

    Test

    create procedure sp_test
    as
    begin
    end!
    
    create procedure test
    as
    begin
    end!
    
    -- Der letzte Befehl löst diese Ausnahme aus und die Prozedur TEST wird nicht erstellt:
    -- Statement failed, SQLSTATE = 42000
    -- exception 1
    -- -E_INVALID_SP_NAME
    -- -Invalid SP name (should start with SP_)
    -- -At trigger 'TRIG_DDL_SP' line: 4, col: 5
    
    set term ;!
  2. Implementieren Sie benutzerdefinierte DDL-Sicherheit, indem Sie in diesem Fall die Ausführung von DDL-Befehlen auf bestimmte Benutzer beschränken:

    create exception e_access_denied 'Access denied';
    
    set term !;
    
    create trigger trig_ddl before any ddl statement
    as
    begin
      if (current_user <> 'SUPER_USER') then
        exception e_access_denied;
    end!

    Test

    create procedure sp_test
    as
    begin
    end!
    
    -- Der letzte Befehl löst diese Ausnahme aus und die Prozedur SP_TEST wird nicht erstellt
    -- Statement failed, SQLSTATE = 42000
    -- exception 1
    -- -E_ACCESS_DENIED
    -- -Access denied
    -- -At trigger 'TRIG_DDL' line: 4, col: 5
    
    set term ;!

    Firebird hat Berechtigungen zum Ausführen von DDL-Anweisungen, daher sollte das Schreiben eines DDL-Triggers dafür der letzte Ausweg sein, wenn der gleiche Effekt nicht mit Berechtigungen erzielt werden kann.

  3. Verwenden eines Triggers, um DDL-Aktionen und -Versuche zu protokollieren:

    create sequence ddl_seq;
    
    create table ddl_log (
      id bigint not null primary key,
      moment timestamp not null,
      user_name varchar(63) not null,
      event_type varchar(25) not null,
      object_type varchar(25) not null,
      ddl_event varchar(25) not null,
      object_name varchar(63) not null,
      sql_text blob sub_type text not null,
      ok char(1) not null
    );
    
    set term !;
    
    create trigger trig_ddl_log_before before any ddl statement
    as
      declare id type of column ddl_log.id;
    begin
      -- Wir nehmen die Änderungen in einer AUTONOMEN TRANSAKTION vor. Wenn also eine Ausnahme auftritt und
      -- der Befehl nicht ausgeführt wurde, bleibt das Protokoll erhalten.
      in autonomous transaction do
      begin
        insert into ddl_log (id, moment, user_name, event_type, object_type,
                             ddl_event, object_name, sql_text, ok)
          values (next value for ddl_seq, current_timestamp, current_user,
                  rdb$get_context('DDL_TRIGGER', 'EVENT_TYPE'),
                  rdb$get_context('DDL_TRIGGER', 'OBJECT_TYPE'),
                  rdb$get_context('DDL_TRIGGER', 'DDL_EVENT'),
                  rdb$get_context('DDL_TRIGGER', 'OBJECT_NAME'),
                  rdb$get_context('DDL_TRIGGER', 'SQL_TEXT'),
                  'N')
          returning id into id;
        rdb$set_context('USER_SESSION', 'trig_ddl_log_id', id);
      end
    end!

    Der obige Trigger wird für diesen DDL-Befehl ausgelöst. Es ist eine gute Idee, -nodbtriggers zu verwenden, wenn Sie mit ihnen arbeiten!

    create trigger trig_ddl_log_after after any ddl statement
    as
    begin
      -- Hier benötigen wir eine AUTONOME TRANSACTION, da die ursprüngliche Transaktion den Datensatz
      -- nicht sehen wird, der in den BEFORE-Trigger der
      -- autonomen Transaktion eingefügt wurde, wenn die Benutzertransaktion nicht READ COMMITTED ist.
      in autonomous transaction do
         update ddl_log set ok = 'Y'
         where id = rdb$get_context('USER_SESSION', 'trig_ddl_log_id');
    end!
    
    commit!
    
    set term ;!
    
    -- Löschen Sie den Datensatz über trig_ddl_log_after
    delete from ddl_log;
    commit;

    Test

    -- Dies wird einmalig protokolliert
    -- (da T1 nicht existierte, fungiert RECREATE als CREATE) mit OK = Y.
    recreate table t1 (
      n1 integer,
      n2 integer
    );
    
    -- Dies schlägt fehl, da T1 bereits existiert, also ist OK N.
    create table t1 (
      n1 integer,
      n2 integer
    );
    
    -- T2 existiert nicht. Es wird kein Protokoll geben.
    drop table t2;
    
    -- Dies wird zweimal protokolliert
    -- (da T1 existiert, fungiert RECREATE als DROP und CREATE) mit OK = Y.
    recreate table t1 (
      n integer
    );
    
    commit;
    select id, ddl_event, object_name, sql_text, ok
      from ddl_log order by id;
    
     ID DDL_EVENT                 OBJECT_NAME                      SQL_TEXT OK
    === ========================= ======================= ================= ======
      2 CREATE TABLE              T1                                   80:3 Y
    ====================================================
    SQL_TEXT:
    recreate table t1 (
        n1 integer,
        n2 integer
    )
    ====================================================
      3 CREATE TABLE              T1                                   80:2 N
    ====================================================
    SQL_TEXT:
    create table t1 (
        n1 integer,
        n2 integer
    )
    ====================================================
      4 DROP TABLE                T1                                   80:6 Y
    ====================================================
    SQL_TEXT:
    recreate table t1 (
        n integer
    )
    ====================================================
      5 CREATE TABLE              T1                                   80:9 Y
    ====================================================
    SQL_TEXT:
    recreate table t1 (
        n integer
    )
    ====================================================
Siehe auch

ALTER TRIGGER, CREATE OR ALTER TRIGGER, RECREATE TRIGGER, DROP TRIGGER, DDL-Trigger im Kapitel Procedural SQL (PSQL)-Anweisungen

5.7.2. ALTER TRIGGER

Verwendet für

Ändern und Deaktivieren eines bestehenden Triggers

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
ALTER TRIGGER trigname
  [ACTIVE | INACTIVE]
  [{BEFORE | AFTER} <mutation_list>]
  [POSITION number]
  {<psql_trigger> | <external-module-body>}

<psql_trigger> ::=
  [<sql_security>]
  [<psql-module-body>]

<sql_security> ::=
    SQL SECURITY {INVOKER | DEFINER}
  | DROP SQL SECURITY

!! Vgl. auch die Syntax CREATE TRIGGER für weitere Regeln!!

Die ALTER TRIGGER-Anweisung erlaubt nur bestimmte Änderungen am Header und Body eines Triggers.

Zulässige Änderungen an Triggern
  • Status (ACTIVE | INACTIVE)

  • Phase (BEFORE | AFTER) (bei DML-Triggern)

  • Ereignisse (bei DML-Triggern)

  • Position in der Ausführungsfolge

  • Änderungen am Code im Trigger-Body

Wenn ein Element nicht angegeben wird, bleibt es unverändert.

Ein DML-Trigger kann nicht in einen Datenbank- (oder DDL-)Trigger geändert werden.

Es ist nicht möglich, das/die Ereignis(e) oder die Phase eines Datenbank- (oder DDL-)Triggers zu ändern.

Merken Sie sich

Das Schlüsselwort BEFORE weist an, dass der Trigger ausgeführt wird, bevor das zugehörige Ereignis eintritt; das Schlüsselwort AFTER weist an, dass es nach dem Ereignis ausgeführt wird.

Mehrere DML-Ereignisse – INSERT, UPDATE, DELETE – können in einem einzigen Trigger abgedeckt werden. Die Ereignisse sollten mit dem Schlüsselwort OR getrennt werden. Kein Ereignis sollte mehr als einmal erwähnt werden.

Das Schlüsselwort POSITION ermöglicht die Angabe einer optionalen Ausführungsreihenfolge (“firing order”) für eine Reihe von Triggern, die die gleiche Phase und das gleiche Ereignis wie ihr Ziel haben. Die Standardposition ist 0. Wenn keine Positionen angegeben sind oder mehrere Trigger eine einzige Positionsnummer haben, werden die Trigger in alphabetischer Reihenfolge ihrer Namen ausgeführt.====

Wer kann einen Trigger ändern?

DML-Trigger können geändert werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Tabelle (oder Ansicht)

  • Benutzer mit dem ALTER ANY TABLE- oder — für eine Ansicht — ALTER ANY VIEW-Privileg

Datenbank- und DDL-Trigger können geändert werden durch:

Beispiele mit ALTER TRIGGER
  1. Den Trigger set_cust_no deaktivieren (in den inaktiven Zustand schalten).

    ALTER TRIGGER set_cust_no INACTIVE;
  2. Ändern der Position der Zündreihenfolge des Triggers set_cust_no.

    ALTER TRIGGER set_cust_no POSITION 14;
  3. Den Trigger TR_CUST_LOG in den inaktiven Zustand schalten und die Ereignisliste ändern.

    ALTER TRIGGER TR_CUST_LOG
    INACTIVE AFTER INSERT OR UPDATE;
  4. Den tr_log_connect Trigger in den aktiven Status schalten, seine Position und seinen Körper ändern.

    ALTER TRIGGER tr_log_connect
    ACTIVE POSITION 1
    AS
    BEGIN
      INSERT INTO LOG_CONNECT (ID,
                               USERNAME,
                               ROLENAME,
                               ATIME)
      VALUES (NEXT VALUE FOR SEQ_LOG_CONNECT,
              CURRENT_USER,
              CURRENT_ROLE,
              CURRENT_TIMESTAMP);
    END

5.7.3. CREATE OR ALTER TRIGGER

Verwendet für

Erstellen eines neuen Triggers oder Ändern eines bestehenden Triggers

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE OR ALTER TRIGGER trigname
  { <relation_trigger_legacy>
  | <relation_trigger_sql2003>
  | <database_trigger>
  | <ddl_trigger> }
  {<psql_trigger> | <external-module-body>}

!!Vgl. auch die Syntax CREATE TRIGGER für weitere Regeln !!

Die Anweisung CREATE OR ALTER TRIGGER erstellt einen neuen Trigger, falls dieser nicht existiert; andernfalls ändert und kompiliert es sie mit den intakten Privilegien und unberührten Abhängigkeiten.

Beispiel für CREATE OR ALTER TRIGGER
Neuen Trigger erstellen, wenn er nicht existiert, oder ihn ändern, falls vorhanden
CREATE OR ALTER TRIGGER set_cust_no
ACTIVE BEFORE INSERT ON customer POSITION 0
AS
BEGIN
  IF (NEW.cust_no IS NULL) THEN
    NEW.cust_no = GEN_ID(cust_no_gen, 1);
END

5.7.4. DROP TRIGGER

Verwendet für

Löschen eines vorhandenen Triggers

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP TRIGGER trigname
Tabelle 48. DROP TRIGGER-Anweisgungsparameter
Parameter Beschreibung

trigname

Triggername

Die Anweisung DROP TRIGGER verwirft (löscht) einen vorhandenen Trigger.

Wer kann einen Trigger fallen lassen?

DML-Trigger können gelöscht werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Tabelle (oder Ansicht)

  • Benutzer mit dem ALTER ANY TABLE- oder — für eine Ansicht — ALTER ANY VIEW-Privileg

Datenbank- und DDL-Trigger können gelöscht werden durch:

Beispiel für DROP TRIGGER
Löschen des Triggers set_cust_no
DROP TRIGGER set_cust_no;

5.7.5. RECREATE TRIGGER

Verwendet für

Erstellen eines neuen Triggers oder Neuerstellen eines vorhandenen Triggers

Verfügbar in

DSQL

Syntax
RECREATE TRIGGER trigname
  { <relation_trigger_legacy>
  | <relation_trigger_sql2003>
  | <database_trigger>
  | <ddl_trigger> }
  {<psql_trigger> | <external-module-body>}

!! Vgl. auch die Syntax CREATE TRIGGER für weitere Regeln !!

Die Anweisung RECREATE TRIGGER erstellt einen neuen Trigger, wenn kein Trigger mit dem angegebenen Namen existiert; andernfalls versucht die Anweisung RECREATE TRIGGER, den vorhandenen Trigger zu löschen und einen neuen zu erstellen. Die Operation schlägt bei COMMIT fehl, wenn der Trigger verwendet wird.

Beachten Sie, dass Abhängigkeitsfehler erst in der COMMIT-Phase dieser Operation erkannt werden.

Beispiel für RECREATE TRIGGER

Erstellen oder erneutes Erstellen des Triggers set_cust_no.

RECREATE TRIGGER set_cust_no
ACTIVE BEFORE INSERT ON customer POSITION 0
AS
BEGIN
  IF (NEW.cust_no IS NULL) THEN
    NEW.cust_no = GEN_ID(cust_no_gen, 1);
END

5.8. PROCEDURE

Eine Stored Procedure ist ein Softwaremodul, das von einem Client, einer anderen Prozedur, Funktion, ausführbaren Block oder Trigger aufgerufen werden kann. Gespeicherte Prozeduren, gespeicherte Funktionen, ausführbare Blöcke und Trigger werden in prozeduralem SQL (PSQL) geschrieben. Die meisten SQL-Anweisungen sind auch in PSQL verfügbar, manchmal mit einigen Einschränkungen oder Erweiterungen, bemerkenswerte Einschränkungen sind DDL- und Transaktionssteuerungsanweisungen.

Gespeicherte Prozeduren können viele Eingabe- und Ausgabeparameter haben.

5.8.1. CREATE PROCEDURE

Verwendet für

Erstellen einer neuen gespeicherten Prozedur

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
CREATE PROCEDURE procname [ ( [ <in_params> ] ) ]
  [RETURNS (<out_params>)]
  {<psql_procedure> | <external-module-body>}

<in_params> ::= <inparam> [, <inparam> ...]

<inparam> ::= <param_decl> [{= | DEFAULT} <value>]

<out_params> ::= <outparam> [, <outparam> ...]

<outparam> ::= <param_decl>

<value> ::= {<literal> | NULL | <context_var>}

<param_decl> ::= paramname <domain_or_non_array_type> [NOT NULL]
  [COLLATE collation]

<type> ::=
    <datatype>
  | [TYPE OF] domain
  | TYPE OF COLUMN rel.col

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! Siehe auch Syntax für Skalardatentypen !!

<psql_procedure> ::=
  [SQL SECURITY {INVOKER | DEFINER}]
  <psql-module-body>

<psql-module-body> ::=
  !! Siehe auch Syntax des Modulrumpfes !!

<external-module-body> ::=
  !! Siehe auch Syntax des Modulrumpfes !!
Tabelle 49. CREATE PROCEDURE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

procname

Name der gespeicherten Prozedur. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen. Muss unter allen Tabellen-, Ansichts- und Prozedurnamen in der Datenbank eindeutig sein

inparam

Beschreibung der Eingabeparameter

outparam

Beschreibung der Ausgangsparameter

literal

Ein Literalwert, der mit dem Datentyp des Parameters zuweisungskompatibel ist

context_var

Jede Kontextvariable, deren Typ mit dem Datentyp des Parameters kompatibel ist

paramname

Der Name eines Eingabe- oder Ausgabeparameters der Prozedur. Er kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen. Der Name des Parameters muss unter den Eingabe- und Ausgabeparametern der Prozedur und ihrer lokalen Variablen eindeutig sein

collation

Sortierreihenfolge

Die Anweisung CREATE PROCEDURE erstellt eine neue gespeicherte Prozedur. Der Name der Prozedur muss unter den Namen aller gespeicherten Prozeduren, Tabellen und Ansichten in der Datenbank eindeutig sein.

CREATE PROCEDURE ist eine zusammengesetzte Anweisung, bestehend aus einem Header und einem Body. Der Header gibt den Namen der Prozedur an und deklariert Eingabeparameter und gegebenenfalls Ausgabeparameter, die von der Prozedur zurückgegeben werden sollen.

Der Prozedurrumpf besteht aus Deklarationen für alle lokalen Variablen und benannten Cursors, die von der Prozedur verwendet werden, gefolgt von einer oder mehreren Anweisungen oder Anweisungsblöcken, die alle in einem äußeren Block eingeschlossen sind, der mit dem Schlüsselwort BEGIN beginnt und mit . endet das Schlüsselwort END. Deklarationen und eingebettete Anweisungen werden mit Semikolons (‘;’) abgeschlossen.

Statement-Terminatoren

Einige Editoren für SQL-Anweisungen – insbesondere das Dienstprogramm isql, das mit Firebird geliefert wird, und möglicherweise einige Editoren von Drittanbietern – verwenden eine interne Konvention, die erfordert, dass alle Anweisungen mit einem Semikolon abgeschlossen werden. Dies führt beim Codieren in diesen Umgebungen zu einem Konflikt mit der PSQL-Syntax. Wenn Sie dieses Problem und seine Lösung nicht kennen, lesen Sie bitte die Details im PSQL-Kapitel im Abschnitt Umschalten des Terminators in isql.

Parameter

Jeder Parameter hat einen Datentyp. Der NOT NULL-Constraint kann auch für jeden Parameter angegeben werden, um zu verhindern, dass NULL übergeben oder ihm zugewiesen wird.

Eine Kollatierungssequenz kann für String-Typ-Parameter mit der COLLATE-Klausel angegeben werden.

Eingabeparameter

Eingabeparameter werden als Liste in Klammern nach dem Namen der Funktion angezeigt. Sie werden als Wert an die Prozedur übergeben, sodass Änderungen innerhalb der Prozedur keine Auswirkungen auf die Parameter im Aufrufer haben. Eingabeparameter können Standardwerte haben. Parameter mit angegebenen Standardwerten müssen am Ende der Parameterliste hinzugefügt werden.

Ausgabeparameter

Die optionale RETURNS-Klausel dient zum Angeben einer in Klammern gesetzten Liste von Ausgabeparametern für die gespeicherte Prozedur.

SQL-Sicherheit

Die SQL SECURITY-Klausel gibt den Sicherheitskontext zum Ausführen anderer Routinen oder zum Einfügen in andere Tabellen an. Wenn SQL-Sicherheit nicht angegeben ist, wird der Standardwert der Datenbank zur Laufzeit angewendet.

Die SQL SECURITY-Klausel kann nur für PSQL-Prozeduren angegeben werden und gilt nicht für Prozeduren, die in einem Paket definiert sind.

Siehe auch SQL-Sicherheit im Kapitel Sicherheit.

Variablen-, Cursor- und Sub-Routine-Deklarationen

Der optionale Deklarationsabschnitt, der sich am Anfang des Hauptteils der Prozedurdefinition befindet, definiert Variablen (einschließlich Cursors) und Unterroutinen lokal für die Prozedur. Lokale Variablendeklarationen folgen den gleichen Regeln wie Parameter bezüglich der Angabe des Datentyps. Weitere Informationen finden Sie im PSQL-Kapitel für DECLARE VARIABLE, ` DECLARE CURSOR`, DECLARE FUNCTION und DECLARE PROCEDURE.

Externe UDR-Prozeduren

Eine gespeicherte Prozedur kann sich auch in einem externen Modul befinden. In diesem Fall spezifiziert CREATE PROCEDURE anstelle eines Prozedurrumpfs die Position der Prozedur im externen Modul mit der EXTERNAL-Klausel. Die optionale NAME-Klausel spezifiziert den Namen des externen Moduls, den Namen der Prozedur innerhalb des Moduls und – optional – benutzerdefinierte Informationen. Die erforderliche ENGINE-Klausel gibt den Namen der UDR-Engine an, die die Kommunikation zwischen Firebird und dem externen Modul handhabt. Die optionale AS-Klausel akzeptiert ein String-Literal “body”, das von der Engine oder dem Modul für verschiedene Zwecke verwendet werden kann.

Wer kann ein Verfahren erstellen

Die CREATE PROCEDURE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Der Benutzer, der die Anweisung CREATE PROCEDURE ausführt, wird Eigentümer der Tabelle.

Beispiele
  1. Erstellen einer gespeicherten Prozedur, die einen Datensatz in die BREED-Tabelle einfügt und den Code des eingefügten Datensatzes zurückgibt:

    CREATE PROCEDURE ADD_BREED (
      NAME D_BREEDNAME, /* Domain attributes are inherited */
      NAME_EN TYPE OF D_BREEDNAME, /* Only the domain type is inherited */
      SHORTNAME TYPE OF COLUMN BREED.SHORTNAME,
        /* The table column type is inherited */
      REMARK VARCHAR(120) CHARACTER SET WIN1251 COLLATE PXW_CYRL,
      CODE_ANIMAL INT NOT NULL DEFAULT 1
    )
    RETURNS (
      CODE_BREED INT
    )
    AS
    BEGIN
      INSERT INTO BREED (
        CODE_ANIMAL, NAME, NAME_EN, SHORTNAME, REMARK)
      VALUES (
        :CODE_ANIMAL, :NAME, :NAME_EN, :SHORTNAME, :REMARK)
      RETURNING CODE_BREED INTO CODE_BREED;
    END
  2. Erstellen einer auswählbaren gespeicherten Prozedur, die Daten für Adressetiketten generiert (aus employee.fdb):

    CREATE PROCEDURE mail_label (cust_no INTEGER)
    RETURNS (line1 CHAR(40), line2 CHAR(40), line3 CHAR(40),
             line4 CHAR(40), line5 CHAR(40), line6 CHAR(40))
    AS
      DECLARE VARIABLE customer VARCHAR(25);
      DECLARE VARIABLE first_name VARCHAR(15);
      DECLARE VARIABLE last_name VARCHAR(20);
      DECLARE VARIABLE addr1 VARCHAR(30);
      DECLARE VARIABLE addr2 VARCHAR(30);
      DECLARE VARIABLE city VARCHAR(25);
      DECLARE VARIABLE state VARCHAR(15);
      DECLARE VARIABLE country VARCHAR(15);
      DECLARE VARIABLE postcode VARCHAR(12);
      DECLARE VARIABLE cnt INTEGER;
    BEGIN
      line1 = '';
      line2 = '';
      line3 = '';
      line4 = '';
      line5 = '';
      line6 = '';
    
      SELECT customer, contact_first, contact_last, address_line1,
        address_line2, city, state_province, country, postal_code
      FROM CUSTOMER
      WHERE cust_no = :cust_no
      INTO :customer, :first_name, :last_name, :addr1, :addr2,
        :city, :state, :country, :postcode;
    
      IF (customer IS NOT NULL) THEN
        line1 = customer;
      IF (first_name IS NOT NULL) THEN
        line2 = first_name || ' ' || last_name;
      ELSE
        line2 = last_name;
      IF (addr1 IS NOT NULL) THEN
        line3 = addr1;
      IF (addr2 IS NOT NULL) THEN
        line4 = addr2;
    
      IF (country = 'USA') THEN
      BEGIN
        IF (city IS NOT NULL) THEN
      	  line5 = city || ', ' || state || '  ' || postcode;
      	ELSE
          line5 = state || '  ' || postcode;
      END
      ELSE
      BEGIN
        IF (city IS NOT NULL) THEN
      	  line5 = city || ', ' || state;
      	ELSE
          line5 = state;
        line6 = country || '    ' || postcode;
      END
    
      SUSPEND; -- die Anweisung, die eine Ausgabezeile an den Puffer sendet
               -- und die Prozedur "selektierbar" macht
    END
  3. With DEFINER set for procedure p, user US needs only the EXECUTE privilege on p. If it were set for INVOKER, either the user or the procedure would also need the INSERT privilege on table t.

    set term ^;
    create procedure p (i integer) SQL SECURITY DEFINER
    as
    begin
      insert into t values (:i);
    end^
    set term ;^
    
    grant execute on procedure p to user us;
    commit;
    
    connect 'localhost:/tmp/17.fdb' user us password 'pas';
    execute procedure p(1);

5.8.2. ALTER PROCEDURE

Verwendet für

Ändern einer vorhandenen gespeicherten Prozedur

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
ALTER PROCEDURE procname [ ( [ <in_params> ] ) ]
  [RETURNS (<out_params>)]
  <module-body>

!! Vgl. auch die Syntax CREATE PROCEDURE für weitere Regeln !!

Die ALTER PROCEDURE-Anweisung ermöglicht die folgenden Änderungen an einer Stored-Procedure-Definition:

  • der Satz und die Eigenschaften der Eingabe- und Ausgabeparameter

  • lokale Variablen

  • Code im Hauptteil der gespeicherten Prozedur

Nachdem ALTER PROCEDURE ausgeführt wurde, bleiben bestehende Privilegien intakt und Abhängigkeiten werden nicht beeinflusst.

Wenn Sie eine Prozedur ändern, ohne die SQL SECURITY-Klausel anzugeben, wird die SQL-Sicherheitseigenschaft entfernt, wenn sie derzeit für diese Prozedur festgelegt ist. Dies bedeutet, dass das Verhalten auf den Datenbankstandard zurückgesetzt wird.

Achten Sie darauf, die Anzahl und den Typ der Eingabe- und Ausgabeparameter in gespeicherten Prozeduren zu ändern. Vorhandener Anwendungscode und Prozeduren und Trigger, die ihn aufrufen, könnten ungültig werden, da die neue Beschreibung der Parameter nicht mit dem alten Aufrufformat kompatibel ist. Informationen zur Behebung einer solchen Situation finden Sie im Artikel Das RDB$VALID_BLR-Feld im Anhang.

Wer kann ein Verfahren ändern

Die Anweisung ALTER PROCEDURE kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der gespeicherten Prozedur

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY PROCEDURE

ALTER PROCEDURE-Beispiel
Ändern der gespeicherten Prozedur GET_EMP_PROJ.
ALTER PROCEDURE GET_EMP_PROJ (
  EMP_NO SMALLINT)
RETURNS (
  PROJ_ID VARCHAR(20))
AS
BEGIN
  FOR SELECT
      PROJ_ID
    FROM
      EMPLOYEE_PROJECT
    WHERE
      EMP_NO = :emp_no
    INTO :proj_id
  DO
    SUSPEND;
END

5.8.3. CREATE OR ALTER PROCEDURE

Verwendet für

Erstellen einer neuen gespeicherten Prozedur oder Ändern einer vorhandenen Prozedur

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE OR ALTER PROCEDURE procname [ ( [ <in_params> ] ) ]
  [RETURNS (<out_params>)]
  {<psql_procedure> | <external-module-body>}

!! Vgl. auch die Syntax CREATE PROCEDURE für weitere Regeln !!

Die Anweisung "CREATE OR ALTER PROCEDURE" erstellt eine neue gespeicherte Prozedur oder ändert eine vorhandene. Wenn die gespeicherte Prozedur nicht existiert, wird sie durch transparentes Aufrufen einer CREATE PROCEDURE-Anweisung erstellt. Wenn die Prozedur bereits existiert, wird sie geändert und kompiliert, ohne ihre bestehenden Privilegien und Abhängigkeiten zu beeinträchtigen.

CREATE OR ALTER PROCEDURE-Beispiel
Erstellen oder Ändern der Prozedur GET_EMP_PROJ.
CREATE OR ALTER PROCEDURE GET_EMP_PROJ (
    EMP_NO SMALLINT)
RETURNS (
    PROJ_ID VARCHAR(20))
AS
BEGIN
  FOR SELECT
      PROJ_ID
    FROM
      EMPLOYEE_PROJECT
    WHERE
      EMP_NO = :emp_no
    INTO :proj_id
  DO
    SUSPEND;
END

5.8.4. DROP PROCEDURE

Verwendet für

Löschen einer gespeicherten Prozedur

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP PROCEDURE procname
Tabelle 50. DROP PROCEDURE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

procname

Name einer vorhandenen gespeicherten Prozedur

Die Anweisung DROP PROCEDURE löscht eine vorhandene gespeicherte Prozedur. Wenn die gespeicherte Prozedur Abhängigkeiten aufweist, schlägt der Versuch, sie zu löschen, fehl und der entsprechende Fehler wird ausgegeben.

Wer kann ein Verfahren abbrechen

Die Anweisung ALTER PROCEDURE kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der gespeicherten Prozedur

  • Benutzer mit dem Privileg DROP ANY PROCEDURE

DROP PROCEDURE-Beispiel
Löschen der gespeicherten Prozedur GET_EMP_PROJ.
DROP PROCEDURE GET_EMP_PROJ;

5.8.5. RECREATE PROCEDURE

Verwendet für

Erstellen einer neuen gespeicherten Prozedur oder Neuerstellen einer vorhandenen Prozedur

Verfügbar in

DSQL

Syntax
RECREATE PROCEDURE procname [ ( [ <in_params> ] ) ]
  [RETURNS (<out_params>)]
  {<psql_procedure> | <external-module-body>}

!! Vgl. auch die Syntax CREATE PROCEDURE für weitere Regeln !!

Die Anweisung 'RECREATE PROCEDURE' erstellt eine neue gespeicherte Prozedur oder erstellt eine vorhandene neu. Wenn es bereits eine Prozedur mit diesem Namen gibt, versucht die Engine, diese zu löschen und eine neue zu erstellen. Das Neuerstellen einer vorhandenen Prozedur schlägt bei der COMMIT-Anforderung fehl, wenn die Prozedur Abhängigkeiten hat.

Beachten Sie, dass Abhängigkeitsfehler erst in der COMMIT-Phase dieser Operation erkannt werden.

Nachdem eine Prozedur erfolgreich neu erstellt wurde, werden die Berechtigungen zum Ausführen der gespeicherten Prozedur und die Berechtigungen der gespeicherten Prozedur selbst gelöscht.

RECREATE PROCEDURE-Beispiel
Erstellen der neuen gespeicherten Prozedur GET_EMP_PROJ oder Neuerstellen der vorhandenen gespeicherten Prozedur GET_EMP_PROJ.
RECREATE PROCEDURE GET_EMP_PROJ (
  EMP_NO SMALLINT)
RETURNS (
  PROJ_ID VARCHAR(20))
AS
BEGIN
  FOR SELECT
      PROJ_ID
    FROM
      EMPLOYEE_PROJECT
    WHERE
      EMP_NO = :emp_no
    INTO :proj_id
  DO
    SUSPEND;
END

5.9. FUNCTION

Eine gespeicherte Funktion ist eine benutzerdefinierte Funktion, die in den Metadaten einer Datenbank gespeichert ist und auf dem Server ausgeführt wird. Gespeicherte Funktionen können von gespeicherten Prozeduren, gespeicherten Funktionen (einschließlich der Funktion selbst), Triggern und Client-Programmen aufgerufen werden. Wenn sich eine gespeicherte Funktion selbst aufruft, wird eine solche gespeicherte Funktion als rekursive Funktion bezeichnet.

Im Gegensatz zu gespeicherten Prozeduren geben gespeicherte Funktionen immer einen einzelnen Skalarwert zurück. Um einen Wert aus einer gespeicherten Funktion zurückzugeben, verwenden Sie die RETURN-Anweisung, die die Funktion sofort beendet.

Siehe auch

EXTERNAL FUNCTION

5.9.1. CREATE FUNCTION

Verwendet für

Erstellen einer neuen gespeicherten Funktion

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE FUNCTION funcname [ ( [ <in_params> ] ) ]
  RETURNS <domain_or_non_array_type> [COLLATE collation]
  [DETERMINISTIC]
  {<psql_function> | <external-module-body>}

<in_params> ::= <inparam> [, <inparam> ... ]

<inparam> ::= <param-decl> [ { = | DEFAULT } <value> ]

<value> ::= { <literal> | NULL | <context-var> }

<param-decl> ::= paramname <domain_or_non_array_type> [NOT NULL]
  [COLLATE collation]

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! Vgl. Skalardatentyp-Syntax !!

<psql_function> ::=
  [SQL SECURITY {INVOKER | DEFINER}]
  <psql-module-body>

<psql-module-body> ::=
  !! Vgl. Syntax des Modulrumpfes !!

<external-module-body> ::=
  !! Vgl. Syntax des Modulrumpfes !!
Tabelle 51. CREATE FUNCTION-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

funcname

Name der gespeicherten Funktion. Maximal 63 Zeichen. Muss unter allen Funktionsnamen in der Datenbank eindeutig sein.

inparam

Beschreibung der Eingabeparameter

collation

Sortierreihenfolge

literal

Ein Literalwert, der mit dem Datentyp des Parameters zuweisungskompatibel ist

context-var

Jede Kontextvariable, deren Typ mit dem Datentyp des Parameters kompatibel ist

paramname

Der Name eines Eingabeparameters der Funktion. Er kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen. Der Name des Parameters muss unter den Eingabeparametern der Funktion und ihren lokalen Variablen eindeutig sein.

Die Anweisung CREATE FUNCTION erstellt eine neue gespeicherte Funktion. Der gespeicherte Funktionsname muss unter den Namen aller gespeicherten und externen (alten) Funktionen eindeutig sein, mit Ausnahme von Unterfunktionen oder Funktionen in Paketen. Bei Unterfunktionen oder Funktionen in Paketen muss der Name innerhalb ihres Moduls (Paket, Stored Procedure, Stored Function, Trigger) eindeutig sein.

Es ist ratsam, Funktionsnamen zwischen globalen gespeicherten Funktionen und gespeicherten Funktionen in Paketen nicht wiederzuverwenden, obwohl dies zulässig ist. Momentan ist es nicht möglich, eine Funktion oder Prozedur aus dem globalen Namensraum innerhalb eines Pakets aufzurufen, wenn dieses Paket eine Funktion oder Prozedur mit demselben Namen definiert. In dieser Situation wird die Funktion oder Prozedur des Pakets aufgerufen.

CREATE FUNCTION ist eine zusammengesetzte Anweisung mit einem Header und einem Body. Der Header definiert den Namen der gespeicherten Funktion und deklariert Eingabeparameter und Rückgabetyp.

Der Funktionsrumpf besteht aus optionalen Deklarationen von lokalen Variablen, benannten Cursorn und Unterprogrammen (Unterfunktionen und Unterprozeduren) und einer oder mehreren Anweisungen oder Anweisungsblöcken, eingeschlossen in einen äußeren Block, der mit dem Schlüsselwort BEGIN beginnt und endet mit dem Schlüsselwort END. Deklarationen und Anweisungen innerhalb des Funktionsrumpfs müssen mit einem Semikolon (‘;’) abgeschlossen werden.

Statement-Terminatoren

Einige SQL-Anweisungseditoren – insbesondere das mit Firebird gelieferte Dienstprogramm isql und möglicherweise einige Editoren von Drittanbietern – verwenden eine interne Konvention, die erfordert, dass alle Anweisungen mit einem Semikolon abgeschlossen werden. Dies führt beim Codieren in diesen Umgebungen zu einem Konflikt mit der PSQL-Syntax. Wenn Sie dieses Problem und seine Lösung nicht kennen, lesen Sie bitte die Details im PSQL-Kapitel im Abschnitt Terminator in isql umschalten.

Parameter

Jeder Parameter hat einen Datentyp.

Eine Kollatierungssequenz kann für String-Typ-Parameter mit der COLLATE-Klausel angegeben werden.

Eingabeparameter

Eingabeparameter werden als Liste in Klammern nach dem Namen der Funktion angezeigt. Sie werden als Wert an die Funktion übergeben, sodass Änderungen innerhalb der Funktion keine Auswirkungen auf die Parameter im Aufrufer haben. Die NOT NULL-Einschränkung kann auch für jeden Eingabeparameter angegeben werden, um zu verhindern, dass NULL übergeben oder zugewiesen wird. Eingabeparameter können Standardwerte haben. Parameter mit angegebenen Standardwerten müssen am Ende der Parameterliste hinzugefügt werden.

Ausgabeparameter

Die RETURNS-Klausel gibt den Rückgabetyp der gespeicherten Funktion an. Wenn eine Funktion einen String-Wert zurückgibt, ist es möglich, die Sortierung mit der COLLATE-Klausel anzugeben. Als Rückgabetyp können Sie einen Datentyp, einen Domänennamen, den Typ einer Domäne (mit TYPE OF) oder den Typ einer Spalte einer Tabelle oder View (mit TYPE OF COLUMN) angeben.

Deterministische Funktionen

Die optionale DETERMINISTIC-Klausel gibt an, dass die Funktion deterministisch ist. Deterministische Funktionen geben immer das gleiche Ergebnis für den gleichen Satz von Eingaben zurück. Nicht-deterministische Funktionen können für jeden Aufruf unterschiedliche Ergebnisse zurückgeben, sogar für denselben Satz von Eingaben. Wenn eine Funktion als deterministisch angegeben ist, wird eine solche Funktion möglicherweise nicht erneut aufgerufen, wenn sie bereits einmal mit den angegebenen Eingaben aufgerufen wurde, sondern übernimmt das Ergebnis aus einem Metadaten-Cache.

Aktuelle Versionen von Firebird speichern Ergebnisse deterministischer Funktionen nicht wirklich.

Die Angabe der DETERMINISTIC-Klausel ist eigentlich so etwas wie ein “Versprechen”, dass die Funktion für gleiche Eingaben dasselbe zurückgibt. Im Moment wird eine deterministische Funktion als Invariante betrachtet und funktioniert wie andere Invarianten. Das heißt, sie werden auf der aktuellen Ausführungsebene einer bestimmten Anweisung berechnet und zwischengespeichert.

Dies lässt sich leicht an einem Beispiel demonstrieren:

CREATE FUNCTION FN_T
RETURNS DOUBLE PRECISION DETERMINISTIC
AS
BEGIN
  RETURN rand();
END;

-- die Funktion wird zweimal ausgewertet und gibt 2 verschiedene Werte zurück
SELECT fn_t() FROM rdb$database
UNION ALL
SELECT fn_t() FROM rdb$database;

-- die Funktion wird einmal ausgewertet und gibt 2 identische Werte zurück
WITH t (n) AS (
  SELECT 1 FROM rdb$database
  UNION ALL
  SELECT 2 FROM rdb$database
)
SELECT n, fn_t() FROM t;
SQL-Sicherheit

Die SQL SECURITY-Klausel gibt den Sicherheitskontext zum Ausführen anderer Routinen oder zum Einfügen in andere Tabellen an. Wenn SQL-Sicherheit nicht angegeben ist, wird der Standardwert der Datenbank zur Laufzeit angewendet.

Die Klausel SQL SECURITY kann nur für PSQL-Funktionen angegeben werden und gilt nicht für in einem Paket definierte Funktionen.

Siehe auch SQL-Sicherheit im Kapitel Sicherheit.

Variablen-, Cursor- und Sub-Routine-Deklarationen

Der optionale Deklarationsabschnitt, der sich am Anfang des Hauptteils der Funktionsdefinition befindet, definiert Variablen (einschließlich Cursors) und funktionslokale Unterroutinen. Lokale Variablendeklarationen folgen den gleichen Regeln wie Parameter bezüglich der Angabe des Datentyps. Weitere Informationen finden Sie im PSQL-Kapitel für DECLARE VARIABLE, DECLARE CURSOR, DECLARE FUNCTION und DECLARE PROCEDURE.

Funktionsrumpf

Auf den Header-Abschnitt folgt der Funktionsrumpf, der aus einer oder mehreren PSQL-Anweisungen besteht, die zwischen den äußeren Schlüsselwörtern BEGIN und END eingeschlossen sind. Mehrere BEGIN …​ END-Blöcke von beendeten Anweisungen können in den Prozedurrumpf eingebettet werden.

Externe UDR-Funktionen

Eine gespeicherte Funktion kann sich auch in einem externen Modul befinden. In diesem Fall spezifiziert CREATE FUNCTION anstelle eines Funktionsrumpfs die Position der Funktion im externen Modul mit der EXTERNAL-Klausel. Die optionale NAME-Klausel spezifiziert den Namen des externen Moduls, den Namen der Funktion innerhalb des Moduls und – optional – benutzerdefinierte Informationen. Die erforderliche ENGINE-Klausel gibt den Namen der UDR-Engine an, die die Kommunikation zwischen Firebird und dem externen Modul handhabt. Die optionale AS-Klausel akzeptiert ein String-Literal “body”, das von der Engine oder dem Modul für verschiedene Zwecke verwendet werden kann.

Externe UDR (User Defined Routine)-Funktionen, die mit CREATE FUNCTION …​ EXTERNAL …​ erstellt wurden, sollten nicht mit älteren UDFs (User Defined Functions) verwechselt werden, die mit DECLARE EXTERNAL FUNCTION deklariert wurden.

UDFs sind veraltet und ein Erbe früherer Firebird-Funktionen. Ihre Fähigkeiten sind den Fähigkeiten der neuen Art von externen UDR-Funktionen deutlich unterlegen.

Wer kann eine Funktion erstellen?

Die CREATE FUNCTION-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Der Benutzer, der die gespeicherte Funktion erstellt hat, wird deren Eigentümer.

CREATE FUNCTION-Beispiele
  1. Erstellen einer gespeicherten Funktion

    CREATE FUNCTION ADD_INT (A INT, B INT DEFAULT 0)
    RETURNS INT
    AS
    BEGIN
      RETURN A + B;
    END

    Aufruf einer Auswahl:

    SELECT ADD_INT(2, 3) AS R FROM RDB$DATABASE

    Aufruf innerhalb von PSQL-Code, der zweite optionale Parameter wird nicht angegeben:

    MY_VAR = ADD_INT(A);
  2. Erstellen einer deterministischen gespeicherten Funktion

    CREATE FUNCTION FN_E()
    RETURNS DOUBLE PRECISION DETERMINISTIC
    AS
    BEGIN
      RETURN EXP(1);
    END
  3. Erstellen einer gespeicherten Funktion mit Parametern vom Typ Tabellenspalte

    Gibt den Namen eines Typs nach Feldname und Wert zurück

    CREATE FUNCTION GET_MNEMONIC (
      AFIELD_NAME TYPE OF COLUMN RDB$TYPES.RDB$FIELD_NAME,
      ATYPE TYPE OF COLUMN RDB$TYPES.RDB$TYPE)
    RETURNS TYPE OF COLUMN RDB$TYPES.RDB$TYPE_NAME
    AS
    BEGIN
      RETURN (SELECT RDB$TYPE_NAME
              FROM RDB$TYPES
              WHERE RDB$FIELD_NAME = :AFIELD_NAME
              AND RDB$TYPE = :ATYPE);
    END
  4. Erstellen einer extern gespeicherten Funktion

    Erstellen Sie eine Funktion, die sich in einem externen Modul (UDR) befindet. Die Funktionsimplementierung befindet sich im externen Modul udrcpp_example. Der Name der Funktion innerhalb des Moduls ist wait_event.

    CREATE FUNCTION wait_event (
      event_name varchar (31) CHARACTER SET ascii
    ) RETURNS INTEGER
    EXTERNAL NAME 'udrcpp_example!Wait_event'
    ENGINE udr
  5. Erstellen einer gespeicherten Funktion mit einer Unterfunktion

    Erstellen einer Funktion zum Konvertieren einer Zahl in das Hexadezimalformat.

    CREATE FUNCTION INT_TO_HEX (
      ANumber BIGINT ,
      AByte_Per_Number SMALLINT = 8)
    RETURNS CHAR (66)
    AS
    DECLARE VARIABLE xMod SMALLINT ;
    DECLARE VARIABLE xResult VARCHAR (64);
    DECLARE FUNCTION TO_HEX (ANum SMALLINT ) RETURNS CHAR
      AS
      BEGIN
        RETURN CASE ANum
          WHEN 0 THEN '0'
          WHEN 1 THEN '1'
          WHEN 2 THEN '2'
          WHEN 3 THEN '3'
          WHEN 4 THEN '4'
          WHEN 5 THEN '5'
          WHEN 6 THEN '6'
          WHEN 7 THEN '7'
          WHEN 8 THEN '8'
          WHEN 9 THEN '9'
          WHEN 10 THEN 'A'
          WHEN 11 THEN 'B'
          WHEN 12 THEN 'C'
          WHEN 13 THEN 'D'
          WHEN 14 THEN 'E'
          WHEN 15 THEN 'F'
          ELSE NULL
        END;
      END
    BEGIN
      xMod = MOD (ANumber, 16);
      ANumber = ANumber / 16;
      xResult = TO_HEX (xMod);
      WHILE (ANUMBER> 0) DO
      BEGIN
        xMod = MOD (ANumber, 16);
        ANumber = ANumber / 16;
        xResult = TO_HEX (xMod) || xResult;
      END
      RETURN '0x' || LPAD (xResult, AByte_Per_Number * 2, '0' );
    END
  6. Wenn DEFINER für die Funktion f gesetzt ist, benötigt der Benutzer US nur das EXECUTE-Privileg auf f. Wenn es auf INVOKER gesetzt wäre, würde der Benutzer auch das INSERT-Privileg für die Tabelle t benötigen.

    set term ^;
    create function f (i integer) returns int SQL SECURITY DEFINER
    as
    begin
      insert into t values (:i);
      return i + 1;
    end^
    set term ;^
    grant execute on function f to user us;
    
    commit;
    
    connect 'localhost:/tmp/59.fdb' user us password 'pas';
    select f(3) from rdb$database;

5.9.2. ALTER FUNCTION

Verwendet für

Ändern einer vorhandenen gespeicherten Funktion

Verfügbar in

DSQL

Syntax
ALTER FUNCTION funcname
  [ ( [ <in_params> ] ) ]
  RETURNS <domain_or_non_array_type> [COLLATE collation]
  [DETERMINISTIC]
  {<psql_function> | <external-module-body>}

!! Vgl. Syntax CREATE FUNCTION für weitere Regeln !!

Die ALTER FUNCTION-Anweisung erlaubt die folgenden Änderungen an einer gespeicherten Funktionsdefinition:

  • der Satz und die Eigenschaften des Eingangs- und Ausgangstyps

  • lokale Variablen, benannte Cursor und Unterprogramme

  • Code im Hauptteil der gespeicherten Prozedur

Für externe Funktionen (UDR) können Sie den Einstiegspunkt und den Engine-Namen ändern. Für ältere externe Funktionen, die mit DECLARE EXTERNAL FUNCTION deklariert wurden – auch als UDFs bekannt – ist es nicht möglich, in PSQL zu konvertieren und umgekehrt.

Nachdem ALTER FUNCTION ausgeführt wurde, bleiben bestehende Privilegien intakt und Abhängigkeiten werden nicht beeinflusst.

Das Ändern einer Funktion ohne Angabe der SQL SECURITY-Klausel entfernt die SQL-Sicherheitseigenschaft, wenn sie derzeit für diese Funktion festgelegt ist. Dies bedeutet, dass das Verhalten auf den Datenbankstandard zurückgesetzt wird.

Achten Sie darauf, die Anzahl und den Typ der Eingabeparameter und den Ausgabetyp einer gespeicherten Funktion zu ändern. Vorhandener Anwendungscode und Prozeduren, Funktionen und Trigger, die ihn aufrufen, könnten ungültig werden, weil die neue Beschreibung der Parameter nicht mit dem alten Aufrufformat kompatibel ist. Informationen zur Fehlerbehebung in einer solchen Situation finden Sie im Artikel Das RDB$VALID_BLR-Feld im Anhang.

Wer kann eine Funktion ändern

Die ALTER FUNCTION-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Inhaber der gespeicherten Funktion

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY FUNCTION

Beispiele für ALTER FUNCTION
Ändern einer gespeicherten Funktion
ALTER FUNCTION ADD_INT(A INT, B INT, C INT)
RETURNS INT
AS
BEGIN
  RETURN A + B + C;
END

5.9.3. CREATE OR ALTER FUNCTION

Verwendet für

Erstellen einer neuen oder Ändern einer vorhandenen gespeicherten Funktion

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE OR ALTER FUNCTION funcname
  [ ( [ <in_params> ] ) ]
  RETURNS <domain_or_non_array_type> [COLLATE collation]
  [DETERMINISTIC]
  {<psql_function> | <external-module-body>}

!! Vgl. Syntax CREATE FUNCTION für weitere Regeln !!

Die Anweisung CREATE OR ALTER FUNCTION erstellt eine neue gespeicherte Funktion oder ändert eine vorhandene. Wenn die gespeicherte Funktion nicht existiert, wird sie durch transparentes Aufrufen einer CREATE FUNCTION-Anweisung erstellt. Wenn die Funktion bereits existiert, wird sie geändert und kompiliert (durch ALTER FUNCTION), ohne ihre bestehenden Privilegien und Abhängigkeiten zu beeinträchtigen.

Beispiele für CREATE OR ALTER FUNCTION
Erstellen Sie eine neue oder ändern Sie eine vorhandene gespeicherte Funktion
CREATE OR ALTER FUNCTION ADD_INT(A INT, B INT DEFAULT 0)
RETURNS INT
AS
BEGIN
  RETURN A + B;
END

5.9.4. DROP FUNCTION

Verwendet für

Löschen einer gespeicherten Funktion

Verfügbar in

DSQL

Syntax
DROP FUNCTION funcname
Tabelle 52. DROP FUNCTION-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

funcname

Name der gespeicherten Funktion. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen. Muss unter allen Funktionsnamen in der Datenbank eindeutig sein.

Die DROP FUNCTION-Anweisung löscht eine vorhandene gespeicherte Funktion. Wenn die gespeicherte Funktion Abhängigkeiten aufweist, schlägt der Versuch, sie zu löschen, fehl und der entsprechende Fehler wird ausgegeben.

Wer kann eine Funktion löschen?

Die DROP FUNCTION-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Inhaber der gespeicherten Funktion

  • Benutzer mit dem Privileg DROP ANY FUNCTION

Beispiele für DROP FUNCTION
DROP FUNCTION ADD_INT;

5.9.5. RECREATE FUNCTION

Verwendet für

Erstellen einer neuen gespeicherten Funktion oder Neuerstellen einer vorhandenen Funktion

Verfügbar in

DSQL

Syntax
RECREATE FUNCTION funcname
  [ ( [ <in_params> ] ) ]
  RETURNS <domain_or_non_array_type> [COLLATE collation]
  [DETERMINISTIC]
  {<psql_function> | <external-module-body>}

!! Vgl. Syntax CREATE FUNCTION für weitere Regeln !!

Die Anweisung 'RECREATE FUNCTION' erstellt eine neue gespeicherte Funktion oder erstellt eine vorhandene neu. Wenn es bereits eine Funktion mit diesem Namen gibt, versucht die Engine, sie zu löschen und dann eine neue zu erstellen. Das Neuerstellen einer vorhandenen Funktion schlägt bei COMMIT fehl, wenn die Funktion Abhängigkeiten hat.

Beachten Sie, dass Abhängigkeitsfehler erst in der COMMIT-Phase dieser Operation erkannt werden.

Nachdem eine Prozedur erfolgreich neu erstellt wurde, werden vorhandene Berechtigungen zum Ausführen der gespeicherten Funktion und der Berechtigungen der gespeicherten Funktion selbst werden verworfen.

Beispiele für RECREATE FUNCTION
Erstellen oder Wiederherstellen einer gespeicherten Funktion
RECREATE FUNCTION ADD_INT(A INT, B INT DEFAULT 0)
RETURNS INT
AS
BEGIN
  RETURN A + B;
EN

5.10. EXTERNAL FUNCTION

Externe Funktionen (UDFs) wurden in Firebird 4.0 aggressiv als veraltet deklariert:

  • Die Standardeinstellung für den Konfigurationsparameter UdfAccess ist None. Um UDFs überhaupt ausführen zu können, ist nun eine explizite Konfiguration von Restrict Verzeichnisliste . erforderlich

  • Die UDF-Bibliotheken (ib_udf, fbudf) werden nicht mehr in den Installationskits verteilt

  • Die meisten Funktionen in den Bibliotheken, die zuvor in den gemeinsam genutzten (dynamischen) Bibliotheken ib_udf und fbudf verteilt wurden, wurden bereits durch eingebaute funktionale Analoga ersetzt. Einige verbleibende UDFs wurden entweder durch analoge Routinen in einer neuen Bibliothek von UDRs namens udf_compat ersetzt oder in gespeicherte Funktionen umgewandelt.

    Einzelheiten und Anweisungen zum Upgrade zur Verwendung der sicheren Funktionen finden Sie unter Deprecation of External Functions (UDFs) im Kapitel Compatibility der Firebird 4.0 Release Notes.

  • Der Austausch von UDFs durch UDRs oder gespeicherte Funktionen wird dringend empfohlen

Externe Funktionen, auch bekannt als “User-Defined Functions” (UDFs) sind Programme, die in einer externen Programmiersprache geschrieben und in dynamisch geladenen Bibliotheken gespeichert sind. Einmal in einer Datenbank deklariert, stehen sie in dynamischen und prozeduralen Anweisungen zur Verfügung, als wären sie in der Sprache SQL implementiert.

Externe Funktionen erweitern die Möglichkeiten der Datenverarbeitung mit SQL erheblich. Um einer Datenbank eine Funktion zur Verfügung zu stellen, wird sie mit der Anweisung DECLARE EXTERNAL FUNCTION deklariert.

Die Bibliothek, die eine Funktion enthält, wird geladen, wenn eine darin enthaltene Funktion aufgerufen wird.

Externe Funktionen, die als EXTERNAL FUNCTION deklariert wurden, sind ein Erbe früherer Versionen von Firebird. Ihre Fähigkeiten sind den Fähigkeiten des neuen Typs externer Funktionen, UDR (User-Defined Routine), unterlegen. Solche Funktionen werden als CREATE FUNCTION …​ EXTERNAL …​ deklariert. Siehe CREATE FUNCTION für Details.

Externe Funktionen können in mehr als einer Bibliothek enthalten sein — oder “Modul”, wie es in der Syntax genannt wird.

UDFs sind grundsätzlich unsicher. Wir empfehlen, ihre Verwendung nach Möglichkeit zu vermeiden und UDFs in Ihrer Datenbankkonfiguration zu deaktivieren (UdfAccess = None in firebird.conf; dies ist die Standardeinstellung seit Firebird 4). Wenn Sie nativen Code aus Ihrer Datenbank aufrufen müssen, verwenden Sie stattdessen eine externe UDR-Engine.

Siehe auch

FUNCTION

5.10.1. DECLARE EXTERNAL FUNCTION

Verwendet für

Deklarieren einer benutzerdefinierten Funktion (UDF) zur Datenbank

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DECLARE EXTERNAL FUNCTION funcname
  [{ <arg_desc_list> | ( <arg_desc_list> ) }]
  RETURNS { <return_value> | ( <return_value> ) }
  ENTRY_POINT 'entry_point' MODULE_NAME 'library_name'

<arg_desc_list> ::=
  <arg_type_decl> [, <arg_type_decl> ...]

<arg_type_decl> ::=
  <udf_data_type> [BY {DESCRIPTOR | SCALAR_ARRAY} | NULL]

<udf_data_type> ::=
    <scalar_datatype>
  | BLOB
  | CSTRING(length) [ CHARACTER SET charset ]

<scalar_datatype> ::=
  !! Vgl. Syntax für Skalardatentypen !!

<return_value> ::=
  { <udf_data_type> | PARAMETER param_num }
  [{ BY VALUE | BY DESCRIPTOR [FREE_IT] | FREE_IT }]
Tabelle 53. DECLARE EXTERNAL FUNCTION-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

funcname

Funktionsname in der Datenbank. Er kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen. Er sollte unter allen internen und externen Funktionsnamen in der Datenbank eindeutig sein und muss nicht mit dem Namen identisch sein, der über ENTRY_POINT aus der UDF-Bibliothek exportiert wird.

entry_point

Der exportierte Name der Funktion

library_name

Der Name des Moduls (MODULE_NAME), aus dem die Funktion exportiert wird. Dies ist der Name der Datei ohne die Dateierweiterung “.dll” oder “.so”.

length

Die maximale Länge einer nullterminierten Zeichenfolge, angegeben in Byte

charset

Zeichensatz des CSTRING

param_num

Die Nummer des Eingabeparameters, nummeriert von 1 in der Liste der Eingabeparameter in der Deklaration, die den Datentyp beschreibt, der von der Funktion zurückgegeben wird

Die Anweisung DECLARE EXTERNAL FUNCTION stellt eine benutzerdefinierte Funktion in der Datenbank zur Verfügung. UDF-Deklarationen müssen in jeder Datenbank vorgenommen werden, die sie verwenden wird. Es müssen keine UDFs deklariert werden, die niemals verwendet werden.

Der Name der externen Funktion muss unter allen Funktionsnamen eindeutig sein. Er kann sich vom exportierten Namen der Funktion unterscheiden, wie im Argument ENTRY_POINT angegeben.

DECLARE EXTERNAL FUNCTION-Eingabeparameter

Die Eingabeparameter der Funktion folgen dem Namen der Funktion und werden durch Kommas getrennt. Für jeden Parameter ist ein SQL-Datentyp angegeben. Arrays können nicht als Funktionsparameter verwendet werden. Zusätzlich zu den SQL-Typen steht der Typ CSTRING zur Angabe eines nullterminierten Strings mit einer maximalen Länge von LENGTH Bytes zur Verfügung. Es gibt mehrere Mechanismen, um einen Parameter von der Firebird-Engine an eine externe Funktion zu übergeben. Jeder dieser Mechanismen wird unten diskutiert.

Standardmäßig werden Eingabeparameter per Referenz übergeben. Es gibt keine separate Klausel, die explizit angibt, dass Parameter als Referenz übergeben werden.

Wenn ein NULL-Wert als Referenz übergeben wird, wird dieser in das Äquivalent von Null umgewandelt, zum Beispiel eine Zahl `0’ oder eine leere Zeichenfolge (“''”). Wenn nach einem Parameter das Schlüsselwort `NULL angegeben wird, wird bei der Übergabe von NULL-Werten der Nullzeiger an die externe Funktion übergeben.

Das Deklarieren einer Funktion mit dem Schlüsselwort NULL garantiert nicht, dass die Funktion einen NULL-Eingabeparameter korrekt behandelt. Jede Funktion muss geschrieben oder umgeschrieben werden, um NULL-Werte korrekt zu behandeln. Verwenden Sie immer die vom Entwickler bereitgestellte Funktionsdeklaration.

Wenn BY DESCRIPTOR angegeben ist, wird der Eingabeparameter vom Deskriptor übergeben. In diesem Fall erhält der UDF-Parameter einen Zeiger auf eine interne Struktur, die als Deskriptor bekannt ist. Der Deskriptor enthält Informationen über Datentyp, Untertyp, Genauigkeit, Zeichensatz und Kollation, Skalierung, einen Zeiger auf die Daten selbst und einige Flags, einschließlich des NULL-Indikators. Diese Deklaration funktioniert nur, wenn die externe Funktion mit einem Handle geschrieben wird.

Wenn ein Funktionsparameter per Deskriptor übergeben wird, wird der übergebene Wert nicht in den deklarierten Datentyp umgewandelt.

Die Klausel BY SCALAR_ARRAY wird verwendet, wenn Arrays als Eingabeparameter übergeben werden. Im Gegensatz zu anderen Typen können Sie kein Array aus einer UDF zurückgeben.

Klauseln und Schlüsselwörter
RETURNS-Klausel

(Erforderlich) gibt den von der Funktion zurückgegebenen Ausgabeparameter an. Eine Funktion ist skalar, sie gibt einen Wert (Ausgabeparameter) zurück. Der Ausgabeparameter kann einen beliebigen SQL-Typ (außer einem Array oder einem Array-Element) oder ein nullterminierter String (CSTRING) sein. Der Ausgabeparameter kann als Referenz (Standard), als Deskriptor oder als Wert übergeben werden. Wenn die Klausel BY DESCRIPTOR angegeben ist, wird der Ausgabeparameter vom Deskriptor übergeben. Wenn die Klausel BY VALUE angegeben ist, wird der Ausgabeparameter als Wert übergeben.

PARAMETER-Schlüsselwort

gibt an, dass die Funktion den Wert des Parameters unter der Nummer param_num zurückgibt. Es ist notwendig, wenn Sie einen Wert vom Datentyp BLOB zurückgeben müssen.

FREE_IT-Schlüsselwort

bedeutet, dass der zum Speichern des Rückgabewerts zugewiesene Speicher freigegeben wird, nachdem die Funktion ausgeführt wurde. Es wird nur verwendet, wenn der Speicher im UDF dynamisch allokiert wurde. In einem solchen UDF muss der Speicher mit Hilfe der Funktion ib_util_malloc aus dem Modul ib_util allokiert werden, eine Voraussetzung für die Kompatibilität mit den im Firebird-Code verwendeten Funktionen und im Code der ausgelieferten UDF-Module zum Zuweisen und Freigeben von Speicher.

ENTRY_POINT-Klausel

gibt den Namen des Einstiegspunkts (den Namen der importierten Funktion) an, wie er aus dem Modul exportiert wurde.

MODULE_NAME-Klausel

definiert den Namen des Moduls, in dem sich die exportierte Funktion befindet. Der Link zum Modul sollte nicht der vollständige Pfad und die Erweiterung der Datei sein, wenn dies vermieden werden kann. Wenn sich das Modul am Standardspeicherort (im ../UDF-Unterverzeichnis des Firebird-Server-Roots) oder an einem explizit in firebird.conf konfigurierten Speicherort befindet, erleichtert es das Verschieben der Datenbank zwischen verschiedene Plattformen. Der Parameter UDFAccess in der Datei firebird.conf ermöglicht die Konfiguration von Zugriffsbeschränkungen auf externe Funktionsmodule.

Jeder mit der Datenbank verbundene Benutzer kann eine externe Funktion (UDF) deklarieren.

Wer kann eine externe Funktion erstellen?

Die Anweisung DECLARE EXTERNAL FUNCTION kann ausgeführt werden durch:

Der Benutzer, der die Funktion erstellt hat, wird ihr Besitzer.

Beispiele für die Verwendung von DECLARE EXTERNAL FUNCTION
  1. Deklarieren der externen Funktion addDay im Modul fbudf. Die Eingabe- und Ausgabeparameter werden als Referenz übergeben.

    DECLARE EXTERNAL FUNCTION addDay
      TIMESTAMP, INT
      RETURNS TIMESTAMP
      ENTRY_POINT 'addDay' MODULE_NAME 'fbudf';
  2. Deklarieren der externen Funktion invl im Modul fbudf. Die Eingabe- und Ausgabeparameter werden per Deskriptor übergeben.

    DECLARE EXTERNAL FUNCTION invl
      INT BY DESCRIPTOR, INT BY DESCRIPTOR
      RETURNS INT BY DESCRIPTOR
      ENTRY_POINT 'idNvl' MODULE_NAME 'fbudf';
  3. Deklarieren der externen Funktion isLeapYear im Modul fbudf. Der Eingabeparameter wird als Referenz übergeben, während der Ausgabeparameter als Wert übergeben wird.

    DECLARE EXTERNAL FUNCTION isLeapYear
      TIMESTAMP
      RETURNS INT BY VALUE
      ENTRY_POINT 'isLeapYear' MODULE_NAME 'fbudf';
  4. Deklarieren der externen Funktion i64Truncate im Modul fbudf. Die Eingabe- und Ausgabeparameter werden per Deskriptor übergeben. Als Rückgabewert wird der zweite Parameter der Funktion verwendet.

    DECLARE EXTERNAL FUNCTION i64Truncate
      NUMERIC(18) BY DESCRIPTOR, NUMERIC(18) BY DESCRIPTOR
      RETURNS PARAMETER 2
      ENTRY_POINT 'fbtruncate' MODULE_NAME 'fbudf';

5.10.2. ALTER EXTERNAL FUNCTION

Verwendet für

Ändern des Einstiegspunkts und/oder des Modulnamens für eine benutzerdefinierte Funktion (UDF)

Verfügbar in

DSQL

Syntax
ALTER EXTERNAL FUNCTION funcname
  [ENTRY_POINT 'new_entry_point']
  [MODULE_NAME 'new_library_name']
Tabelle 54. ALTER EXTERNAL FUNCTION-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

funcname

Funktionsname in der Datenbank

new_entry_point

Der neue exportierte Name der Funktion

new_library_name

Der neue Name des Moduls (MODULE_NAME aus dem die Funktion exportiert wird). Dies ist der Name der Datei ohne die Dateierweiterung “.dll” oder “.so”.

Die Anweisung ALTER EXTERNAL FUNCTION ändert den Einstiegspunkt und/oder den Modulnamen für eine benutzerdefinierte Funktion (UDF). Vorhandene Abhängigkeiten bleiben erhalten, nachdem die Anweisung ausgeführt wird, die die Änderung(en) enthält.

Die ENTRY_POINT-Klausel

dient zur Angabe des neuen Einstiegspunkts (der Name der Funktion, wie er aus dem Modul exportiert wurde).

Die MODULE_NAME-Klausel

dient zur Angabe des neuen Namens des Moduls, in dem sich die exportierte Funktion befindet.

Jeder mit der Datenbank verbundene Benutzer kann den Einstiegspunkt und den Modulnamen ändern.

Wer kann eine externe Funktion ändern?

Die Anweisung ALTER EXTERNAL FUNCTION kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Inhaber der externen Funktion

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY FUNCTION

Beispiele zur Verwendung ALTER EXTERNAL FUNCTION
Ändern des Einstiegspunkts für eine externe Funktion
ALTER EXTERNAL FUNCTION invl ENTRY_POINT 'intNvl';
Ändern des Modulnamens für eine externe Funktion
ALTER EXTERNAL FUNCTION invl MODULE_NAME 'fbudf2';

5.10.3. DROP EXTERNAL FUNCTION

Verwendet für

Entfernen einer benutzerdefinierten Funktion (UDF) aus einer Datenbank

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP EXTERNAL FUNCTION funcname
Tabelle 55. DROP EXTERNAL FUNCTION-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

funcname

Funktionsname in der Datenbank

Die Anweisung DROP EXTERNAL FUNCTION löscht die Deklaration einer benutzerdefinierten Funktion aus der Datenbank. Wenn Abhängigkeiten von der externen Funktion bestehen, schlägt die Anweisung fehl und der entsprechende Fehler wird ausgegeben.

Jeder mit der Datenbank verbundene Benutzer kann die Deklaration einer internen Funktion löschen.

Wer kann eine externe Funktion löschen?

Die Anweisung DROP EXTERNAL FUNCTION kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Inhaber der externen Funktion

  • Benutzer mit dem Privileg DROP ANY FUNCTION

Beispiel für DROP EXTERNAL FUNCTION
Löschen der Deklaration der Funktion addDay.
DROP EXTERNAL FUNCTION addDay;

5.11. PACKAGE

Ein Paket ist eine Gruppe von Prozeduren und Funktionen, die als eine Einheit verwaltet werden.

5.11.1. CREATE PACKAGE

Verwendet für

Paket-Header deklarieren

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE PACKAGE package_name
[SQL SECURITY {INVOKER | DEFINER}]
AS
BEGIN
  [ <package_item> ... ]
END

<package_item> ::=
    <function_decl>;
  | <procedure_decl>;

<function_decl> ::=
  FUNCTION funcname [ ( [ <in_params> ] ) ]
  RETURNS <domain_or_non_array_type> [COLLATE collation]
  [DETERMINISTIC]

<procedure_decl> ::=
  PROCEDURE procname [ ( [ <in_params> ] ) ]
  [RETURNS (<out_params>)]

<in_params> ::= <inparam> [, <inparam> ... ]

<inparam> ::= <param_decl> [ { = | DEFAULT } <value> ]

<out_params> ::= <outparam> [, <outparam> ...]

<outparam> ::= <param_decl>

<value> ::= { literal | NULL | context_var }

<param-decl> ::= paramname <domain_or_non_array_type> [NOT NULL]
  [COLLATE collation]

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! Siehe auch Skalardatentypen-Syntax !!
Tabelle 56. CREATE PACKAGE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

package_name

Paketnamen. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen. Der Paketname muss unter allen Paketnamen eindeutig sein.

function_decl

Funktionsdeklaration

procedure_decl

Prozedurdeklaration

func_name

Funktionsname. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen. Der Funktionsname muss innerhalb des Pakets eindeutig sein.

proc_name

Prozedurname. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen. Der Funktionsname muss innerhalb des Pakets eindeutig sein.

collation

Sortierreihenfolge

inparam

Deklaration der Eingabeparameter

outparam

Deklaration der Ausgabeparameter

literal

Ein Literalwert, der mit dem Datentyp des Parameters zuweisungskompatibel ist

context_var

Jede Kontextvariable, die mit dem Datentyp des Parameters zuweisungskompatibel ist

paramname

Der Name eines Eingabeparameters einer Prozedur oder Funktion oder eines Ausgabeparameters einer Prozedur. Er kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen. Der Name des Parameters muss unter den Eingabe- und Ausgabeparametern der Prozedur oder Funktion eindeutig sein.

Die Anweisung CREATE PACKAGE erstellt einen neuen Paket-Header. Im Paketheader deklarierte Routinen (Prozeduren und Funktionen) sind außerhalb des Pakets unter Verwendung des vollständigen Bezeichners (package_name.proc_name oder package_name.func_name) verfügbar. Routinen, die nur im Paketrumpf definiert sind – aber nicht im Paketkopf – sind außerhalb des Pakets nicht sichtbar.

Paketprozedur- und Funktionsnamen können globale Routinen überschatten

Wenn ein Paketheader oder Paketrumpf eine Prozedur oder Funktion mit demselben Namen wie eine gespeicherte Prozedur oder Funktion im globalen Namespace deklariert, ist es nicht möglich, diese globale Prozedur oder Funktion aus dem Paketrumpf aufzurufen. In diesem Fall wird immer die Prozedur oder Funktion des Pakets aufgerufen.

Aus diesem Grund wird empfohlen, dass sich die Namen von gespeicherten Prozeduren und Funktionen in Paketen nicht mit Namen von gespeicherten Prozeduren und Funktionen im globalen Namespace überschneiden.

Statement-Terminatoren

Einige SQL-Anweisungseditoren – insbesondere das mit Firebird gelieferte Dienstprogramm isql und möglicherweise einige Editoren von Drittanbietern – verwenden eine interne Konvention, die erfordert, dass alle Anweisungen mit einem Semikolon abgeschlossen werden. Dies führt beim Codieren in diesen Umgebungen zu einem Konflikt mit der PSQL-Syntax. Wenn Sie dieses Problem und seine Lösung nicht kennen, lesen Sie bitte die Details im PSQL-Kapitel im Abschnitt Umschalten des Terminators in isql.

SQL-Sicherheit

Die SQL SECURITY-Klausel gibt den Sicherheitskontext zum Ausführen anderer Routinen oder zum Einfügen in andere Tabellen aus in diesem Paket definierten Funktionen oder Prozeduren an. Wenn SQL-Sicherheit nicht angegeben ist, wird der Standardwert der Datenbank zur Laufzeit angewendet.

Die SQL SECURITY-Klausel kann nur für das Paket angegeben werden, nicht für einzelne Prozeduren und Funktionen des Pakets.

Siehe auch SQL-Sicherheit im Kapitel Sicherheit.

Verfahrens- und Funktionsparameter

Ausführliche Informationen zu Parametern für gespeicherte Prozeduren finden Sie unter Parameter in CREATE PROCEDURE.

Einzelheiten zu Funktionsparametern finden Sie unter Parameter in CREATE FUNCTION.

Wer kann ein Paket erstellen

Die CREATE PACKAGE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Der Benutzer, der den Paketheader erstellt hat, wird sein Besitzer.

Beispiele für CREATE PACKAGE
  1. Erstellen Sie einen Paket-Header

CREATE PACKAGE APP_VAR
AS
BEGIN
  FUNCTION GET_DATEBEGIN() RETURNS DATE DETERMINISTIC;
  FUNCTION GET_DATEEND() RETURNS DATE DETERMINISTIC;
  PROCEDURE SET_DATERANGE(ADATEBEGIN DATE,
      ADATEEND DATE DEFAULT CURRENT_DATE);
END
  1. Wenn DEFINER für das Paket pk gesetzt ist, benötigt der Benutzer US nur das EXECUTE-Privileg auf pk. Wenn es auf INVOKER gesetzt wäre, bräuchte entweder der Benutzer oder das Paket auch das INSERT-Privileg für die Tabelle t.

    create table t (i integer);
    set term ^;
    create package pk SQL SECURITY DEFINER
    as
    begin
        function f(i integer) returns int;
    end^
    
    create package body pk
    as
    begin
        function f(i integer) returns int
        as
        begin
          insert into t values (:i);
          return i + 1;
        end
    end^
    set term ;^
    grant execute on package pk to user us;
    
    commit;
    
    connect 'localhost:/tmp/69.fdb' user us password 'pas';
    select pk.f(3) from rdb$database;

5.11.2. ALTER PACKAGE

Verwendet für

Ändern des Paketheaders

Verfügbar in

DSQL

Syntax
ALTER PACKAGE package_name
[SQL SECURITY {INVOKER | DEFINER}]
AS
BEGIN
  [ <package_item> ... ]
END

!! Vgl. Syntax CREATE PACKAGE für weitere Regeln!!

Die ALTER PACKAGE-Anweisung modifiziert den Paket-Header. Es kann verwendet werden, um die Anzahl und Definition von Prozeduren und Funktionen einschließlich ihrer Ein- und Ausgabeparameter zu ändern. Der Quelltext und die kompilierte Form des Paketkörpers werden jedoch beibehalten, obwohl der Körper nach der Änderung des Paketheaders möglicherweise inkompatibel ist. Die Gültigkeit eines Paketkörpers für den definierten Header wird in der Spalte RDB$PACKAGES.RDB$VALID_BODY_FLAG gespeichert.

Wenn Sie ein Paket ändern, ohne die SQL SECURITY-Klausel anzugeben, wird die SQL-Sicherheitseigenschaft entfernt, wenn sie derzeit für dieses Paket festgelegt ist. Dies bedeutet, dass das Verhalten auf den Datenbankstandard zurückgesetzt wird.

Wer kann ein Paket ändern

Die ALTER PACKAGE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer des Pakets

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY PACKAGE

Beispiel für ALTER PACKAGE
Ändern eines Paketheaders
ALTER PACKAGE APP_VAR
AS
BEGIN
  FUNCTION GET_DATEBEGIN() RETURNS DATE DETERMINISTIC;
  FUNCTION GET_DATEEND() RETURNS DATE DETERMINISTIC;
  PROCEDURE SET_DATERANGE(ADATEBEGIN DATE,
      ADATEEND DATE DEFAULT CURRENT_DATE);
END

5.11.3. CREATE OR ALTER PACKAGE

Verwendet für

Erstellen eines neuen oder Ändern eines bestehenden Paket-Headers

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE OR ALTER PACKAGE package_name
[SQL SECURITY {INVOKER | DEFINER}]
AS
BEGIN
  [ <package_item> ... ]
END

!! Siehe auch Syntax CREATE PACKAGE für weitere Regeln!!

Die Anweisung CREATE OR ALTER PACKAGE erstellt ein neues Paket oder ändert einen vorhandenen Paket-Header. Existiert der Paket-Header nicht, wird er mit CREATE PACKAGE erstellt. Wenn es bereits existiert, wird es mit ALTER PACKAGE modifiziert, während bestehende Privilegien und Abhängigkeiten beibehalten werden.

Beispiel für CREATE OR ALTER PACKAGE
Erstellen eines neuen oder Ändern eines vorhandenen Paketheaders
CREATE OR ALTER PACKAGE APP_VAR
AS
BEGIN
  FUNCTION GET_DATEBEGIN() RETURNS DATE DETERMINISTIC;
  FUNCTION GET_DATEEND() RETURNS DATE DETERMINISTIC;
  PROCEDURE SET_DATERANGE(ADATEBEGIN DATE,
      ADATEEND DATE DEFAULT CURRENT_DATE);
END

5.11.4. DROP PACKAGE

Verwendet für

Einen Paket-Header löschen

Verfügbar in

DSQL

Syntax
DROP PACKAGE package_name
Tabelle 57. DROP PACKAGE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

package_name

Paketname

Die DROP PACKAGE-Anweisung löscht einen vorhandenen Paket-Header. Wenn ein Paketkörper vorhanden ist, wird er zusammen mit dem Paketkopf gelöscht. Wenn noch Abhängigkeiten vom Paket bestehen, wird ein Fehler ausgegeben.

Wer kann ein Paket abgeben

Die DROP PACKAGE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer des Pakets

  • Benutzer mit der Berechtigung DROP ANY PACKAGE

Beispiel für DROP PACKAGE
Einen Paket-Header löschen
DROP PACKAGE APP_VAR

5.11.5. RECREATE PACKAGE

Verwendet für

Erstellen eines neuen oder erneuten Erstellens eines vorhandenen Paketheaders

Verfügbar in

DSQL

Syntax
RECREATE PACKAGE package_name
[SQL SECURITY {INVOKER | DEFINER}]
AS
BEGIN
  [ <package_item> ... ]
END

!! Siehe auch Syntax CREATE PACKAGE für weitere Regeln!!

Die Anweisung RECREATE PACKAGE erstellt ein neues Paket oder erstellt einen vorhandenen Paket-Header neu. Wenn bereits ein Paketheader mit demselben Namen vorhanden ist, wird dieser durch diese Anweisung zuerst gelöscht und dann ein neuer Paketheader erstellt. Es ist nicht möglich, den Paketheader neu zu erstellen, wenn noch Abhängigkeiten von dem vorhandenen Paket bestehen oder wenn der Hauptteil des Pakets vorhanden ist. Bestehende Privilegien des Pakets selbst werden nicht beibehalten, ebenso wenig Privilegien zum Ausführen der Prozeduren oder Funktionen des Pakets.

Beispiel für RECREATE PACKAGE
Erstellen eines neuen oder erneuten Erstellens eines vorhandenen Paketheaders
RECREATE PACKAGE APP_VAR
AS
BEGIN
  FUNCTION GET_DATEBEGIN() RETURNS DATE DETERMINISTIC;
  FUNCTION GET_DATEEND() RETURNS DATE DETERMINISTIC;
  PROCEDURE SET_DATERANGE(ADATEBEGIN DATE,
      ADATEEND DATE DEFAULT CURRENT_DATE);
END

5.12. PACKAGE BODY

5.12.1. CREATE PACKAGE BODY

Verwendet für

Erstellen des Paketrumpfes

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE PACKAGE BODY name
AS
BEGIN
  [ <package_item> ... ]
  [ <package_body_item> ... ]
END

<package_item> ::=
  !! Siehe auch CREATE PACKAGE-Syntax !!

<package_body_item> ::=
  <function_impl> |
  <procedure_impl>

<function_impl> ::=
  FUNCTION funcname [ ( [ <in_params> ] ) ]
  RETURNS <domain_or_non_array_type> [COLLATE collation]
  [DETERMINISTIC]
  <module-body>

<procedure_impl> ::=
  PROCEDURE procname [ ( [ <in_params> ] ) ]
  [RETURNS (<out_params>)]
  <module-body>

<module-body> ::=
  !! Siehe auch Syntax des Modul-Bodys !!

<in_params> ::=
  !! Siehe auch CREATE PACKAGE-Syntax !!
  !! Siehe auch die Regeln weiter unten !!

<out_params> ::=
  !! Siehe auch CREATE PACKAGE-Syntax !!

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! Siehe auch Syntax der Skalardatentypen !!
Tabelle 58. CREATE PACKAGE BODY-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

package_name

Paketnamen. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen. Der Paketname muss unter allen Paketnamen eindeutig sein.

function_impl

Funktionsimplementierung. Im Wesentlichen eine CREATE FUNCTION-Anweisung ohne CREATE.

procedure_impl

Verfahrensimplementierung Im Wesentlichen eine CREATE PROCEDURE-Anweisung ohne CREATE.

func_name

Funktionsname. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen. Der Funktionsname muss innerhalb des Pakets eindeutig sein.

collation

Sortierreihenfolge

proc_name

Prozedurname. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen. Der Funktionsname muss innerhalb des Pakets eindeutig sein.

Die Anweisung CREATE PACKAGE BODY erstellt einen neuen Paketkörper. Der Paketkörper kann erst erstellt werden, nachdem der Paketkopf erstellt wurde. Wenn kein Paketheader mit dem Namen package_name vorhanden ist, wird ein entsprechender Fehler ausgegeben.

Alle im Paketkopf deklarierten Prozeduren und Funktionen müssen im Paketrumpf implementiert werden. Zusätzliche Prozeduren und Funktionen dürfen nur im Paketrumpf definiert und implementiert werden. Prozeduren und Funktionen, die im Paketrumpf definiert, aber nicht im Paketkopf definiert sind, sind außerhalb des Paketrumpfs nicht sichtbar.

Die Namen von Prozeduren und Funktionen, die im Paketrumpf definiert sind, müssen unter den Namen von Prozeduren und Funktionen, die im Paketkopf definiert und im Paketrumpf implementiert sind, eindeutig sein.

Paketprozedur- und Funktionsnamen können globale Routinen überschatten

Wenn ein Paketheader oder Paketrumpf eine Prozedur oder Funktion mit demselben Namen wie eine gespeicherte Prozedur oder Funktion im globalen Namespace deklariert, ist es nicht möglich, diese globale Prozedur oder Funktion aus dem Paketrumpf aufzurufen. In diesem Fall wird immer die Prozedur oder Funktion des Pakets aufgerufen.

Aus diesem Grund wird empfohlen, dass sich die Namen von gespeicherten Prozeduren und Funktionen in Paketen nicht mit Namen von gespeicherten Prozeduren und Funktionen im globalen Namespace überschneiden.

Regeln
  • Im Paketrumpf müssen alle Prozeduren und Funktionen mit derselben Signatur implementiert werden, die im Header und am Anfang des Paketrumpfs deklariert ist

  • Die Standardwerte für Prozedur- oder Funktionsparameter können nicht überschrieben werden (wie im Paketkopf oder in <package_item> angegeben). Dies bedeutet, dass Standardwerte nur in <package_body_item> für Prozeduren oder Funktionen definiert werden können, die nicht im Paketkopf oder früher im Paketrumpf definiert wurden.

UDF-Deklarationen (DECLARE EXTERNAL FUNCTION) werden für Pakete nicht unterstützt. Verwenden Sie stattdessen UDR.

Wer kann einen Paketkörper erstellen

Die Anweisung CREATE PACKAGE BODY kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer des Pakets

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY PACKAGE

Beispiel für CREATE PACKAGE BODY
Erstellen des Paketkörpers
CREATE PACKAGE BODY APP_VAR
AS
BEGIN
  - Gibt das Startdatum der Periode zurück
  FUNCTION GET_DATEBEGIN() RETURNS DATE DETERMINISTIC
  AS
  BEGIN
    RETURN RDB$GET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEBEGIN');
  END
  - Gibt das Enddatum des Zeitraums zurück
  FUNCTION GET_DATEEND() RETURNS DATE DETERMINISTIC
  AS
  BEGIN
    RETURN RDB$GET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEEND');
  END
  - Legt den Datumsbereich des Arbeitszeitraums fest
  PROCEDURE SET_DATERANGE(ADATEBEGIN DATE, ADATEEND DATE)
  AS
  BEGIN
    RDB$SET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEBEGIN', ADATEBEGIN);
    RDB$SET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEEND', ADATEEND);
  END
END

5.12.2. ALTER PACKAGE BODY

Verwendet für

Ändern des Paketrumpfes

Verfügbar in

DSQL

Syntax
ALTER PACKAGE BODY name
AS
BEGIN
  [ <package_item> ... ]
  [ <package_body_item> ... ]
END

!! Siehe auch Syntax CREATE PACKAGE BODY für weitere Regeln !!

Die Anweisung ALTER PACKAGE BODY modifiziert den Paketrumpf. Es kann verwendet werden, um die Definition und Implementierung von Prozeduren und Funktionen des Paketkörpers zu ändern.

Siehe CREATE PACKAGE BODY für weitere Details.

Wer kann einen Paketkörper ändern?

Die Anweisung ALTER PACKAGE BODY kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer des Pakets

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY PACKAGE

Beispiel für ALTER PACKAGE BODY
Ändern des Paketkörpers
ALTER PACKAGE BODY APP_VAR
AS
BEGIN
  - Gibt das Startdatum der Periode zurück
  FUNCTION GET_DATEBEGIN() RETURNS DATE DETERMINISTIC
  AS
  BEGIN
    RETURN RDB$GET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEBEGIN');
  END
  - Gibt das Enddatum des Zeitraums zurück
  FUNCTION GET_DATEEND() RETURNS DATE DETERMINISTIC
  AS
  BEGIN
    RETURN RDB$GET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEEND');
  END
  - Legt den Datumsbereich des Arbeitszeitraums fest
  PROCEDURE SET_DATERANGE(ADATEBEGIN DATE, ADATEEND DATE)
  AS
  BEGIN
    RDB$SET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEBEGIN', ADATEBEGIN);
    RDB$SET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEEND', ADATEEND);
  END
END

5.12.3. DROP PACKAGE BODY

Verwendet für

Löschen des Paketrumpfes

Verfügbar in

DSQL

Syntax
DROP PACKAGE package_name
Tabelle 59. DROP PACKAGE BODY-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

package_name

Paketname

Die Anweisung DROP PACKAGE BODY löscht den Paketkörper.

Wer kann einen Paketkörper fallen lassen?

Die DROP PACKAGE BODY-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer des Pakets

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY PACKAGE

Beispiel für DROP PACKAGE BODY
Löschen des Paketrumpfes
DROP PACKAGE BODY APP_VAR;

5.12.4. RECREATE PACKAGE BODY

Verwendet für

Erstellen eines neuen oder erneuten Erstellens eines vorhandenen Paketrumpfes

Verfügbar in

DSQL

Syntax
RECREATE PACKAGE BODY name
AS
BEGIN
  [ <package_item> ... ]
  [ <package_body_item> ... ]
END

!! Siehe auch Syntax CREATE PACKAGE BODY für weitere Regeln !!

Die Anweisung RECREATE PACKAGE BODY erstellt einen neuen oder erstellt einen bestehenden Paketkörper neu. Wenn bereits ein Paketkörper mit demselben Namen vorhanden ist, versucht die Anweisung, ihn zu löschen und dann einen neuen Paketkörper zu erstellen. Nach der Neuerstellung des Paketkörpers bleiben die Berechtigungen des Pakets und seiner Routinen erhalten.

Siehe CREATE PACKAGE BODY für weitere Details.

Beispiele für RECREATE PACKAGE BODY
Neuerstellen des Paketrumpfes
RECREATE PACKAGE BODY APP_VAR
AS
BEGIN
  - Gibt das Startdatum der Periode zurück
  FUNCTION GET_DATEBEGIN() RETURNS DATE DETERMINISTIC
  AS
  BEGIN
    RETURN RDB$GET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEBEGIN');
  END
  - Gibt das Enddatum des Zeitraums zurück
  FUNCTION GET_DATEEND() RETURNS DATE DETERMINISTIC
  AS
  BEGIN
    RETURN RDB$GET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEEND');
  END
  - Legt den Datumsbereich des Arbeitszeitraums fest
  PROCEDURE SET_DATERANGE(ADATEBEGIN DATE, ADATEEND DATE)
  AS
  BEGIN
    RDB$SET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEBEGIN', ADATEBEGIN);
    RDB$SET_CONTEXT('USER_SESSION', 'DATEEND', ADATEEND);
  END
END

5.13. FILTER

Ein 'BLOB FILTER' ist ein Datenbankobjekt, das ein besonderer Typ einer externen Funktion ist, mit dem einzigen Zweck, ein 'BLOB'-Objekt in einem Format zu übernehmen und dieses in ein anderes Format umzuwandeln. Die Formate der BLOB-Objekte werden mit benutzerdefinierten BLOB-Subtypen spezifiziert.

Externe Funktionen zum Konvertieren von 'BLOB'-Typen werden in dynamischen Bibliotheken gespeichert und bei Bedarf geladen.

Weitere Informationen zu 'BLOB'-Subtypen finden Sie unter Binärdatentypen.

5.13.1. DECLARE FILTER

Verwendet für

Deklarieren eines 'BLOB'-Filters für die Datenbank

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DECLARE FILTER filtername
  INPUT_TYPE <sub_type> OUTPUT_TYPE <sub_type>
  ENTRY_POINT 'function_name' MODULE_NAME 'library_name'

<sub_type> ::= number | <mnemonic>

<mnemonic> ::=
    BINARY | TEXT | BLR | ACL | RANGES
  | SUMMARY | FORMAT | TRANSACTION_DESCRIPTION
  | EXTERNAL_FILE_DESCRIPTION | user_defined
Tabelle 60. DECLARE FILTER-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

filtername

Filtername in der Datenbank. Er kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen. Es muss nicht der gleiche Name sein wie der Name, der über ENTRY_POINT aus der Filterbibliothek exportiert wurde.

sub_type

BLOB-Untertyp

number

BLOB-Untertypnummer (muss negativ sein)

mnemonic

'BLOB'-Untertyp mnemonischer Name`

function_name

Der exportierte Name (Einstiegspunkt) der Funktion

library_name

Der Name des Moduls, in dem sich der Filter befindet

user_defined

Benutzerdefinierter mnemonischer Name des 'BLOB'-Untertyps

Die Anweisung DECLARE FILTER stellt der Datenbank einen BLOB-Filter zur Verfügung. Der Name des 'BLOB'-Filters muss unter den Namen der 'BLOB'-Filter eindeutig sein.

Angeben der Untertypen

Die Untertypen können als Untertypnummer oder als Untertyp-Mnemonikname angegeben werden. Benutzerdefinierte Untertypen müssen durch negative Zahlen (von -1 bis -32.768) dargestellt werden. Ein Versuch, mehr als einen 'BLOB'-Filter mit derselben Kombination der Eingabe- und Ausgabetypen zu deklarieren, schlägt mit einem Fehler fehl.

INPUT_TYPE

Klausel, die den BLOB-Subtyp des zu konvertierenden Objekts definiert

OUTPUT_TYPE

-Klausel, die den 'BLOB'-Untertyp des zu erstellenden Objekts definiert.

Mnemonische Namen können für benutzerdefinierte 'BLOB'-Subtypen definiert und manuell in die Systemtabelle 'RDB$TYPES'-Systemtabelle eingefügt werden:

INSERT INTO RDB$TYPES (RDB$FIELD_NAME, RDB$TYPE, RDB$TYPE_NAME)
VALUES ('RDB$FIELD_SUB_TYPE', -33, 'MIDI');

Nachdem die Transaktion festgeschrieben wurde, können die mnemonischen Namen in Deklarationen verwendet werden, wenn Sie neue Filter erstellen.

Der Wert der Spalte RDB$FIELD_NAME muss immer 'RDB$FIELD_SUB_TYPE' sein. Wenn mnemonische Namen in Großbuchstaben definiert wurden, können sie bei der Deklaration eines Filters ohne Beachtung der Groß-/Kleinschreibung und ohne Anführungszeichen verwendet werden, wobei die Regeln für andere Objektnamen beachtet werden.

Warnung

Im Allgemeinen sind die Systemtabellen von Benutzern nicht beschreibbar. Das Einfügen von benutzerdefinierten Typen in RDB$TYPES ist jedoch weiterhin möglich, wenn der Benutzer Administrator ist oder das Systemprivileg CREATE_USER_TYPES besitzt.

Parameter
ENTRY_POINT

Klausel, die den Namen des Einstiegspunkts (den Namen der importierten Funktion) im Modul definiert.

MODULE_NAME

Die Klausel, die den Namen des Moduls definiert, in dem sich die exportierte Funktion befindet. Standardmäßig müssen sich Module im UDF-Ordner des Stammverzeichnisses auf dem Server befinden. Der Parameter UDFAccess in firebird.conf ermöglicht das Bearbeiten von Zugriffsbeschränkungen auf Filterbibliotheken.

Jeder mit der Datenbank verbundene Benutzer kann einen BLOB-Filter deklarieren.

Wer kann einen 'BLOB'-Filter erstellen?

Die DECLARE FILTER-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Der Benutzer, der die Anweisung DECLARE FILTER ausführt, wird Eigentümer des Filters.

Beispiele für DECLARE FILTER
  1. Erstellen eines 'BLOB'-Filters mit Untertypnummern.

    DECLARE FILTER DESC_FILTER
      INPUT_TYPE 1
      OUTPUT_TYPE -4
      ENTRY_POINT 'desc_filter'
      MODULE_NAME 'FILTERLIB';
  2. Erstellen eines 'BLOB'-Filters unter Verwendung von mnemonischen Subtypnamen.

    DECLARE FILTER FUNNEL
      INPUT_TYPE blr OUTPUT_TYPE text
      ENTRY_POINT 'blr2asc' MODULE_NAME 'myfilterlib';
Siehe auch

DROP FILTER

5.13.2. DROP FILTER

Verwendet für

Entfernen einer 'BLOB'-Filterdeklaration aus der Datenbank

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP FILTER filtername
Tabelle 61. DROP FILTER-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

filtername

Filtername in der Datenbank

Die DROP FILTER-Anweisung entfernt die Deklaration eines BLOB-Filters aus der Datenbank. Das Entfernen eines 'BLOB'-Filters aus einer Datenbank macht ihn für die Verwendung in dieser Datenbank nicht verfügbar. Die dynamische Bibliothek, in der sich die Konvertierungsfunktion befindet, bleibt intakt und das Entfernen aus einer Datenbank wirkt sich nicht auf andere Datenbanken aus, in denen noch derselbe 'BLOB'-Filter deklariert ist.

Wer kann einen 'BLOB'-Filter fallen lassen?

Die DROP FILTER-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer des Filters

  • Benutzer mit der Berechtigung DROP ANY FILTER

DROP FILTER-Beispiel
Löschen eines 'BLOB'-Filters.
DROP FILTER DESC_FILTER;
Siehe auch

DECLARE FILTER

5.14. SEQUENCE (GENERATOR)

Eine Sequenz oder — ein Generator — ist ein Datenbankobjekt, das verwendet wird, um eindeutige Zahlenwerte zum Füllen einer Reihe zu erhalten. “Sequence” ist der SQL-konforme Begriff für dasselbe, was — in Firebird — traditionell als “Generator” bekannt war. Firebird hat Syntax für beide Begriffe.

Sequenzen werden immer als 64-Bit-Ganzzahlen gespeichert, unabhängig vom SQL-Dialekt der Datenbank.

Wenn ein Client mit Dialekt 1 verbunden ist, behandelt der Server Sequenzwerte als 32-Bit-Ganzzahlen. Die Übergabe eines Sequenzwerts an ein 32-Bit-Feld oder eine 32-Bit-Variable verursacht keine Fehler, solange der aktuelle Wert der Sequenz die Grenzen einer 32-Bit-Zahl nicht überschreitet. Sobald jedoch der Sequenzwert diese Grenze überschreitet, erzeugt eine Datenbank in Dialekt 3 einen Fehler. Eine Datenbank in Dialekt 1 wird den Wert abschneiden (überlaufen), was die Einzigartigkeit der Serie beeinträchtigen könnte.

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie Sequenzen erstellen, ändern, einstellen und löschen.

5.14.1. CREATE SEQUENCE

Verwendet für

Erstellen einer neuen SEQUENCE (GENERATOR)

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
CREATE {SEQUENCE | GENERATOR} seq_name
  [START WITH start_value]
  [INCREMENT [BY] increment]
Tabelle 62. CREATE SEQUENCE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

seq_name

Name der Sequenz (Generator). Diese kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen

start_value

Anfangswert der Sequenz. Standard ist 1.

increment

Erhöhen der Sequenz (bei Verwendung von NEXT VALUE FOR seq_name); kann nicht 0 sein. Standard ist 1.

Die Anweisungen CREATE SEQUENCE und CREATE GENERATOR sind synonym – beide erzeugen eine neue Sequenz. Beide können verwendet werden, aber CREATE SEQUENCE wird empfohlen, da dies die im SQL-Standard definierte Syntax ist.

Wenn eine Sequenz erstellt wird, wird ihr aktueller Wert so gesetzt, dass der nächste Wert, der von NEXT VALUE FOR seq_name erhalten wird, gleich start_value ist. Mit anderen Worten, der aktuelle Wert der Sequenz wird auf (start_value - increment) gesetzt. Standardmäßig ist der start_value 1 (eins).

Mit der optionalen INCREMENT [BY]-Klausel können Sie ein Inkrement für den Ausdruck NEXT VALUE FOR seq_name angeben. Standardmäßig ist das Inkrement 1 (eins). Die Schrittweite kann nicht auf 0 (Null) gesetzt werden. Stattdessen kann die Funktion GEN_ID(seq_name, <step>) aufgerufen werden, um die Serie um eine andere ganze Zahl zu “step”. Das durch INCREMENT [BY] angegebene Inkrement wird nicht für GEN_ID verwendet.

Nicht standardmäßiges Verhalten bei negativen Inkrementen

Der SQL-Standard legt fest, dass Sequenzen mit negativem Inkrement beim Maximalwert der Sequenz (263 - 1) beginnen und herunterzählen sollen. Firebird tut dies nicht und beginnt stattdessen bei 0 + Inkrement.

Dies kann sich in einer zukünftigen Firebird-Version ändern.

Wer kann eine Sequenz erstellen?

Die Anweisung CREATE SEQUENCE (CREATE GENERATOR) kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Benutzer mit dem Privileg CREATE SEQUENCE (CREATE GENERATOR)

Der Benutzer, der die Anweisung CREATE SEQUENCE (CREATE GENERATOR) ausführt, wird ihr Eigentümer.

Beispiel für CREATE SEQUENCE
  1. Erstellen der Sequenz EMP_NO_GEN mit CREATE SEQUENCE.

    CREATE SEQUENCE EMP_NO_GEN;
  2. Erstellen der Sequenz EMP_NO_GEN mit CREATE GENERATOR.

    CREATE GENERATOR EMP_NO_GEN;
  3. Erstellen der Sequenz EMP_NO_GEN mit einem Anfangswert von 5 und einem Inkrement von 1.

    CREATE SEQUENCE EMP_NO_GEN START WITH 5;
  4. Erstellen der Sequenz EMP_NO_GEN mit einem Anfangswert von 1 und einem Inkrement von 10.

    CREATE SEQUENCE EMP_NO_GEN INCREMENT BY 10;
  5. Erstellen der Sequenz EMP_NO_GEN mit einem Anfangswert von 5 und einem Inkrement von 10.

    CREATE SEQUENCE EMP_NO_GEN START WITH 5 INCREMENT BY 10;

5.14.2. ALTER SEQUENCE

Verwendet für

Den nächsten Wert einer Sequenz setzen oder deren Inkrement ändern

Verfügbar in

DSQL

Syntax
ALTER {SEQUENCE | GENERATOR} seq_name
  [RESTART [WITH newvalue]]
  [INCREMENT [BY] increment]
Tabelle 63. ALTER SEQUENCE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

seq_name

Name der Sequenz (Generator)

newvalue

Neuer Sequenz-(Generator-)Wert. Eine 64-Bit-Ganzzahl von -2-63 bis 263-1.

increment

Erhöhen der Sequenz (bei Verwendung von NEXT VALUE FOR seq_name); kann nicht 0 sein.

Die ALTER SEQUENCE-Anweisung setzt den aktuellen Wert einer Sequenz oder eines Generators auf den angegebenen Wert und/oder ändert das Inkrement der Sequenz.

Mit der RESTART WITH newvalue-Klausel können Sie den nächsten von NEXT VALUE FOR seq_name generierten Wert setzen. Um dies zu erreichen, wird der aktuelle Wert der Sequenz entweder wie in der Anweisung angegeben auf (newvalue - increment) mit increment gesetzt oder in den Metadaten der Sequenz gespeichert. Die RESTART-Klausel (ohne WITH) startet die Sequenz mit dem in den Metadaten der Sequenz gespeicherten Anfangswert neu.

Im Gegensatz zu Firebird 3.0 startet in Firebird 4.0 RESTART WITH newvalue die Sequenz nur mit dem angegebenen Wert neu und speichert newvalue nicht als neuen Anfangswert der Sequenz. Ein nachfolgender ALTER SEQUENCE RESTART verwendet den Anfangswert, der beim Erstellen der Sequenz angegeben wurde, und nicht den newvalue dieser Anweisung. Dieses Verhalten ist im SQL-Standard spezifiziert.

Es ist derzeit nicht möglich, den in den Metadaten gespeicherten Initialwert zu ändern.

Eine falsche Verwendung der ALTER SEQUENCE-Anweisung (Änderung des aktuellen Wertes der Sequenz oder des Generators) kann die logische Integrität der Daten verletzen oder zu Verletzungen von Primärschlüssel- oder Unique-Constraints führen.

Mit INCREMENT [BY] können Sie das Sequenzinkrement für den NEXT VALUE FOR-Ausdruck ändern.

Das Ändern des Inkrementwerts wird für alle Abfragen wirksam, die nach dem Festschreiben der Transaktion ausgeführt werden. Prozeduren, die zum ersten Mal nach dem Ändern des Commits aufgerufen werden, verwenden den neuen Wert, wenn sie NEXT VALUE FOR verwenden. Prozeduren, die bereits verwendet (und im Metadaten-Cache zwischengespeichert wurden) verwenden weiterhin das alte Inkrement. Möglicherweise müssen Sie alle Verbindungen zur Datenbank schließen, damit der Metadatencache gelöscht und das neue Inkrement verwendet werden kann. Prozeduren, die NEXT VALUE FOR verwenden, müssen nicht neu kompiliert werden, um das neue Inkrement zu sehen. Prozeduren, die GEN_ID(gen, expression) verwenden, sind nicht betroffen, wenn das Inkrement geändert wird.

Wer kann eine Sequenz ändern?

Die Anweisung ALTER SEQUENCE (ALTER GENERATOR) kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Sequenz

  • Benutzer mit dem Privileg ALTER ANY SEQUENCE (ALTER ANY GENERATOR)

Beispiele für ALTER SEQUENCE
  1. Den Wert der EMP_NO_GEN-Sequenz so einstellen, dass der nächste Wert 145 ist.

    ALTER SEQUENCE EMP_NO_GEN RESTART WITH 145;
  2. Zurücksetzen des Basiswerts der Sequenz EMP_NO_GEN auf den in den Metadaten gespeicherten Initialwert

    ALTER SEQUENCE EMP_NO_GEN RESTART;
  3. Ändern der Schrittweite der Sequenz EMP_NO_GEN auf 10

    ALTER SEQUENCE EMP_NO_GEN INCREMENT BY 10;

5.14.3. CREATE OR ALTER SEQUENCE

Verwendet für

Erstellen einer neuen oder Ändern einer bestehenden Sequenz

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
CREATE OR ALTER {SEQUENCE | GENERATOR} seq_name
  {RESTART | START WITH start_value}
  [INCREMENT [BY] increment]
Tabelle 64. CREATE OR ALTER SEQUENCE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

seq_name

Name der Sequenz (Generator). Diese kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen

start_value

Anfangswert der Sequenz. Standard ist 1

increment

Erhöhen der Sequenz (bei Verwendung von NEXT VALUE FOR seq_name); kann nicht 0 sein. Standard ist 1.

Wenn die Sequenz nicht existiert, wird sie erstellt. Eine bestehende Sequenz wird geändert:

  • Wenn RESTART angegeben ist, wird die Sequenz mit dem in den Metadaten gespeicherten Anfangswert neu gestartet

  • Wenn die START WITH-Klausel angegeben ist, wird die Sequenz mit start_value neu gestartet, aber der start_value wird nicht gespeichert. Mit anderen Worten, es verhält sich wie RESTART WITH in ALTER SEQUENCE.

  • Wenn die INCREMENT [BY]-Klausel angegeben ist, wird increment als Inkrement in den Metadaten gespeichert und für nachfolgende Aufrufe von NEXT VALUE FOR verwendet

Beispiel für SEQUENZ ERSTELLEN ODER ÄNDERN
Erstelle eine neue oder modifiziere eine bestehende Sequenz EMP_NO_GEN
CREATE OR ALTER SEQUENCE EMP_NO_GEN
  START WITH 10
  INCREMENT BY 1

5.14.4. DROP SEQUENCE

Verwendet für

Löschen einer Sequenz SEQUENCE (GENERATOR)

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP {SEQUENCE | GENERATOR} seq_name
Tabelle 65. DROP SEQUENCE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

seq_name

Name der Sequenz (Generator). Diese kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen

Die Anweisungen DROP SEQUENCE und DROP GENERATOR sind äquivalent: beide löschen eine existierende Sequenz (Generator). Beides ist gültig, aber DROP SEQUENCE wird empfohlen, da es im SQL-Standard definiert ist.

Die Anweisungen schlagen fehl, wenn die Sequenz (Generator) Abhängigkeiten hat.

Wer kann eine Sequenz löschen?

Die Anweisung DROP SEQUENCE (DROP GENERATOR) kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Sequenz

  • Benutzer mit dem Privileg DROP ANY SEQUENCE (DROP ANY GENERATOR)

Beispiel für DROP SEQUENCE
Löschen der EMP_NO_GEN-Reihe:
DROP SEQUENCE EMP_NO_GEN;

5.14.5. RECREATE SEQUENCE

Verwendet für

Sequenz erstellen oder neu erstellen (Generator)

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
RECREATE {SEQUENCE | GENERATOR} seq_name
  [START WITH start_value]
  [INCREMENT [BY] increment]
Tabelle 66. RECREATE SEQUENCE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

seq_name

Name der Sequenz (Generator). Diese kann aus bis zu 63 Zeichen bestehen

start_value

Anfangswert der Sequenz

increment

Erhöhen der Sequenz (bei Verwendung von NEXT VALUE FOR seq_name); kann nicht 0 sein

Siehe CREATE SEQUENCE für die vollständige Syntax von CREATE SEQUENCE und Beschreibungen zur Definition einer Sequenz und ihrer Optionen.

RECREATE SEQUENCE erstellt oder erstellt eine Sequenz neu. Existiert bereits eine Sequenz mit diesem Namen, versucht die RECREATE SEQUENCE-Anweisung, sie zu löschen und eine neue zu erstellen. Vorhandene Abhängigkeiten verhindern die Ausführung der Anweisung.

Beispiel für RECREATE SEQUENCE
Neuerstellen der Sequenz EMP_NO_GEN
RECREATE SEQUENCE EMP_NO_GEN
  START WITH 10
  INCREMENT BY 2;

5.14.6. SET GENERATOR

Verwendet für

Setzen des aktuellen Werts einer Sequenz oder eines Generators auf einen bestimmten Wert

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
SET GENERATOR seq_name TO new_val
Tabelle 67. SET GENERATOR-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

seq_name

Name des Generators (Sequenz)

new_val

Neuer Sequenz-(Generator-)Wert. Eine 64-Bit-Ganzzahl von -2-63 bis 263-1.

Die Anweisung SET GENERATOR setzt den aktuellen Wert einer Sequenz oder eines Generators auf den angegebenen Wert.

Obwohl SET GENERATOR als veraltet gilt, wird es aus Gründen der Abwärtskompatibilität beibehalten. Die Verwendung der standardkonformen ALTER SEQUENCE wird empfohlen.

Wer kann einen SET GENERATOR verwenden?

Die SET GENERATOR-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Sequenz (Generator)

  • Benutzer mit dem Privileg ALTER ANY SEQUENCE (ALTER ANY GENERATOR)

Beispiel für SET GENERATOR
Wert der Sequenz EMP_NO_GEN auf 145 setzen:
SET GENERATOR EMP_NO_GEN TO 145;

Ähnliche Effekte lassen sich mit ALTER SEQUENCE erzielen:

ALTER SEQUENCE EMP_NO_GEN
  RESTART WITH 145 + increment;

Der Wert von increment ist hier das aktuelle Inkrement der Sequenz. Wir müssen es hinzufügen, da ALTER SEQUENCE den aktuellen Wert berechnet, der basierend auf dem nächsten Wert, den es erzeugen soll, gesetzt werden soll.

5.15. EXCEPTION

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie benutzerdefinierte Ausnahmen zur Verwendung in Fehlerhandlern in PSQL-Modulen erstellen, ändern und löschen.

5.15.1. CREATE EXCEPTION

Verwendet für

Erstellen einer neuen Ausnahme zur Verwendung in PSQL-Modulen

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
CREATE EXCEPTION exception_name '<message>'

<message> ::= <message-part> [<message-part> ...]

<message-part> ::=
    <text>
  | @<slot>

<slot> ::= one of 1..9
Tabelle 68. CREATE EXCEPTION-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

exception_name

Ausnahmename. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen

message

Standardfehlermeldung. Die maximale Länge beträgt 1.021 Zeichen

text

Text beliebiger Zeichen

slot

Slotnummer eines Parameters. Die Nummerierung beginnt bei 1. Die maximale Steckplatznummer ist 9.

Die Anweisung CREATE EXCEPTION erzeugt eine neue Ausnahme zur Verwendung in PSQL-Modulen. Existiert eine gleichnamige Ausnahme, schlägt die Anweisung mit einer entsprechenden Fehlermeldung fehl.

Der Ausnahmename ist ein Standardbezeichner. In einer Dialect 3-Datenbank kann es in doppelte Anführungszeichen eingeschlossen werden, um die Groß-/Kleinschreibung zu berücksichtigen und bei Bedarf Zeichen zu verwenden, die in regulären Bezeichnern nicht gültig sind. Weitere Informationen finden Sie unter Bezeichner.

Die Standardnachricht wird im Zeichensatz NONE gespeichert, d.h. in Zeichen eines beliebigen Einzelbyte-Zeichensatzes. Der Text kann im PSQL-Code überschrieben werden, wenn die Ausnahme ausgelöst wird.

Die Fehlermeldung kann “Parameter-Slots” enthalten, die beim Auslösen der Ausnahme gefüllt werden können.

Wenn die message eine Parameter-Slot-Nummer enthält, die größer als 9 ist, werden die zweite und die nachfolgenden Ziffern als Literaltext behandelt. Zum Beispiel wird @10 als Slot 1 interpretiert, gefolgt von einem Literal ‘0’.

Benutzerdefinierte Ausnahmen werden in der Systemtabelle RDB$EXCEPTIONS gespeichert.

Wer kann eine Ausnahme erstellen

Die CREATE EXCEPTION-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Der Benutzer, der die Anweisung CREATE EXCEPTION ausführt, wird Eigentümer der Ausnahme.

CREATE EXCEPTION-Beispiele
Erstellen einer Ausnahme namens E_LARGE_VALUE
CREATE EXCEPTION E_LARGE_VALUE
  'The value is out of range';
Erstellen einer parametrisierten Ausnahme E_INVALID_VALUE
CREATE EXCEPTION E_INVALID_VALUE
  'Invalid value @1 for field @2';
Tips

Die Gruppierung von CREATE EXCEPTION-Anweisungen in Systemaktualisierungsskripten vereinfacht die Arbeit mit ihnen und deren Dokumentation. Ein System von Präfixen zur Benennung und Kategorisierung von Ausnahmegruppen wird empfohlen.

5.15.2. ALTER EXCEPTION

Verwendet für

Ändern der von einer benutzerdefinierten Ausnahme zurückgegebenen Nachricht

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
ALTER EXCEPTION exception_name '<message>'

!! Vgl. auch CREATE EXCEPTION für weitere Regeln !!

Die Anweisung ALTER EXCEPTION kann jederzeit verwendet werden, um den Standardtext der Nachricht zu ändern.

Wer kann eine Ausnahme ändern?

Die Anweisung ALTER EXCEPTION kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Inhaber der Ausnahme

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY EXCEPTION

ALTER EXCEPTION-Beispiele
Ändern der Standardnachricht für die Ausnahme E_LARGE_VALUE
ALTER EXCEPTION E_LARGE_VALUE
  'The value exceeds the prescribed limit of 32,765 bytes';

5.15.3. CREATE OR ALTER EXCEPTION

Verwendet für

Ändern der von einer benutzerdefinierten Ausnahme zurückgegebenen Nachricht, falls die Ausnahme vorhanden ist; andernfalls eine neue Ausnahme erstellen

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE OR ALTER EXCEPTION exception_name '<message>'

!! Vgl. Syntax von CREATE EXCEPTION für weitere Regeln !!

Die Anweisung CREATE OR ALTER EXCEPTION wird verwendet, um die angegebene Ausnahme zu erstellen, falls sie nicht existiert, oder um den Text der von ihr zurückgegebenen Fehlermeldung zu ändern, wenn sie bereits existiert. Wenn eine bestehende Ausnahme durch diese Anweisung geändert wird, bleiben alle bestehenden Abhängigkeiten erhalten.

CREATE OR ALTER EXCEPTION-Beispiel
Ändern der Nachricht für die Ausnahme E_LARGE_VALUE
CREATE OR ALTER EXCEPTION E_LARGE_VALUE
  'The value is higher than the permitted range 0 to 32,765';

5.15.4. DROP EXCEPTION

Verwendet für

Löschen einer benutzerdefinierten Ausnahme

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP EXCEPTION exception_name
Tabelle 69. DROP EXCEPTION-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

exception_name

Exception name

Die Anweisung DROP EXCEPTION dient zum Löschen einer Ausnahme. Alle Abhängigkeiten von der Ausnahme führen dazu, dass die Anweisung fehlschlägt und die Ausnahme nicht gelöscht wird.

Wer kann eine Ausnahme fallen lassen?

Die DROP EXCEPTION-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Inhaber der Ausnahme

  • Benutzer mit dem Privileg DROP ANY EXCEPTION

DROP EXCEPTION-Beispiele
Ausnahme E_LARGE_VALUE wird gelöscht
DROP EXCEPTION E_LARGE_VALUE;

5.15.5. RECREATE EXCEPTION

Verwendet für

Erstellen einer neuen benutzerdefinierten Ausnahme oder Neuerstellen einer vorhandenen Ausnahme

Verfügbar in

DSQL

Syntax
RECREATE EXCEPTION exception_name '<message>'

!! Vgl. Syntax CREATE EXCEPTION für weitere Regeln !!

Die Anweisung RECREATE EXCEPTION erzeugt eine neue Ausnahme zur Verwendung in PSQL-Modulen. Wenn bereits eine Ausnahme mit demselben Namen existiert, versucht die Anweisung RECREATE EXCEPTION, sie zu löschen und eine neue zu erstellen. Wenn Abhängigkeiten von der bestehenden Ausnahme bestehen, schlägt der Löschversuch fehl und RECREATE EXCEPTION wird nicht ausgeführt.

RECREATE EXCEPTION-Beispiel
Ausnahme E_LARGE_VALUE neu erstellen
RECREATE EXCEPTION E_LARGE_VALUE
  'The value exceeds its limit';

5.16. COLLATION

In SQL sind Textzeichenfolgen sortierbare Objekte. Das bedeutet, dass sie Ordnungsregeln wie die alphabetische Reihenfolge befolgen. Vergleichsoperationen können auf solche Textzeichenfolgen angewendet werden (z. B. “kleiner als” oder “größer als”), bei denen der Vergleich eine bestimmte Sortierreihenfolge oder Kollatierung anwenden muss. Der Ausdruck “'a' < 'b'” bedeutet beispielsweise, dass ‘'a'’ in der Kollatierung vor ‘'b'’ steht. Der Ausdruck “'c' > 'b'” bedeutet, dass ‘'c'’ in der Kollation auf ‘'b'’ folgt. Textstrings mit mehr als einem Zeichen werden durch sequentielle Zeichenvergleiche sortiert: Zuerst werden die ersten Zeichen der beiden Strings verglichen, dann die zweiten Zeichen usw., bis ein Unterschied zwischen den beiden Strings gefunden wird. Dieser Unterschied definiert die Sortierreihenfolge.

Eine COLLATION ist das Schemaobjekt, das eine Kollatierung (oder Sortierreihenfolge) definiert.

5.16.1. CREATE COLLATION

Verwendet für

Erstellen einer neuen Kollatierung für einen unterstützten Zeichensatz, der für die Datenbank verfügbar ist

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE COLLATION collname
    FOR charset
    [FROM {basecoll | EXTERNAL ('extname')}]
    [NO PAD | PAD SPACE]
    [CASE [IN]SENSITIVE]
    [ACCENT [IN]SENSITIVE]
    ['<specific-attributes>']

<specific-attributes> ::= <attribute> [; <attribute> ...]

<attribute> ::= attrname=attrvalue
Tabelle 70. CREATE COLLATION-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

collname

Der für die neue Sortierung zu verwendende Name. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen

charset

Ein in der Datenbank vorhandener Zeichensatz

basecoll

Eine Kollation, die bereits in der Datenbank vorhanden ist

extname

Der in der Datei .conf verwendete Kollatierungsname

Die CREATE COLLATION-Anweisung “erzeugt” nichts, ihr Zweck besteht darin, einer Datenbank eine Kollation bekannt zu machen. Die Kollatierung muss bereits auf dem System vorhanden sein, normalerweise in einer Bibliotheksdatei, und muss ordnungsgemäß in einer .conf-Datei im intl-Unterverzeichnis der Firebird-Installation registriert sein.

Die Kollation kann alternativ auf einer basieren, die bereits in der Datenbank vorhanden ist.

Wie die Engine die Kollation erkennt

Die optionale FROM'-Klausel gibt die Basiskollation an, die verwendet wird, um eine neue Kollation abzuleiten. Diese Kollation muss bereits in der Datenbank vorhanden sein. Wenn das Schlüsselwort `EXTERNAL angegeben wird, scannt Firebird die .conf-Dateien in $fbroot/intl/, wobei extname genau mit dem Namen in der Konfigurationsdatei übereinstimmen muss (Groß-/Kleinschreibung beachten).

Wenn keine FROM-Klausel vorhanden ist, durchsucht Firebird die .conf-Datei(en) im intl-Unterverzeichnis nach einer Kollatierung mit dem in CREATE COLLATION angegebenen Kollatierungsnamen. Mit anderen Worten, das Weglassen der FROM basecoll-Klausel entspricht der Angabe von FROM EXTERNAL ('collname').

Beim — in einfachen Anführungszeichen angegebenen — extname muss die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden und genau mit dem Kollatierungsnamen in der Datei .conf übereinstimmen. Bei den Parametern collname, charset und basecoll wird die Groß-/Kleinschreibung nicht beachtet, es sei denn, sie stehen in doppelten Anführungszeichen.

Beim Erstellen einer Sortierung können Sie angeben, ob nachgestellte Leerzeichen in den Vergleich einbezogen werden. Bei Angabe der NO PAD-Klausel werden abschließende Leerzeichen beim Vergleich berücksichtigt. Wenn die PAD SPACE-Klausel angegeben ist, werden nachgestellte Leerzeichen beim Vergleich ignoriert.

Mit der optionalen CASE-Klausel können Sie angeben, ob beim Vergleich die Groß-/Kleinschreibung beachtet wird oder nicht.

Mit der optionalen ACCENT-Klausel können Sie angeben, ob der Vergleich akzentsensitiv oder akzentunabhängig ist (zB wenn ‘'e'’ und ‘'é'’ als gleich betrachtet werden oder ungleich).

Spezifische Attribute

Die CREATE COLLATION-Anweisung kann auch spezielle Attribute enthalten, um die Kollatierung zu konfigurieren. Die verfügbaren spezifischen Attribute sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Nicht alle spezifischen Attribute gelten für jede Sortierung. Wenn das Attribut nicht auf die Sortierung anwendbar ist, aber beim Erstellen angegeben wird, wird kein Fehler verursacht.

Bei spezifische Attributnamen muss die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden.

In der Tabelle gibt “1 bpc” an, dass ein Attribut für Kollationen von Zeichensätzen mit 1 Byte pro Zeichen gültig ist (sogenannte schmale Zeichensätze), und “UNI” für “Unicode Collations”.

Tabelle 71. Spezifische Sortierattribute
Atrribute Werte Gültig für Hinweis

DISABLE-COMPRESSIONS

0, 1

1 bpc, UNI(4.0.1+)

Deaktiviert Kompressionen (auch bekannt als Kontraktionen). Kompressionen bewirken, dass bestimmte Zeichenfolgen als atomare Einheiten sortiert werden, z.B. Spanisch c+h als einzelnes Zeichen ch

DISABLE-EXPANSIONS

0, 1

1 bpc

Deaktiviert Erweiterungen. Erweiterungen bewirken, dass bestimmte Zeichen (z.B. Ligaturen oder umlaute Vokale) als Zeichenfolgen behandelt und entsprechend sortiert werden

ICU-VERSION

Standard oder M.m

UNI

Gibt die zu verwendende ICU-Bibliotheksversion an. Gültige Werte sind diejenigen, die im entsprechenden <intl_module>-Element in intl/fbintl.conf definiert sind. Format: entweder das Stringliteral “default” oder eine Major+Minor Versionsnummer wie “3.0” (beide ohne Anführungszeichen).

LOCALE

xx_YY

UNI

Gibt das Kollatierungsgebietsschema an. Erfordert eine vollständige Version der ICU-Bibliotheken. Format: ein Gebietsschema-String wie “du_NL” (ohne Anführungszeichen)

Seit Firebird 4.0.1 unterstützt diese Option auch ICU-Locale-Keywords und -Attribute.

MULTI-LEVEL

0, 1

1 bpc

Verwendet mehr als eine Sortierebene

NUMERIC-SORT

0, 1

UNI

Behandelt zusammenhängende Gruppen von Dezimalziffern in der Zeichenfolge als atomare Einheiten und sortiert sie numerisch. (Dies wird auch als natürliche Sortierung bezeichnet)

SPECIALS-FIRST

0, 1

1 bpc

Ordnet Sonderzeichen (Leerzeichen, Symbole usw.) vor alphanumerischen Zeichen an

Wenn Sie Ihrer Datenbank einen neuen Zeichensatz mit seiner Standardsortierung hinzufügen möchten, deklarieren Sie die gespeicherte Prozedur sp_register_character_set(name, max_bytes_per_character), die sich in misc/intl.sql im Firebird-Installationsverzeichnis befindet, und führen Sie sie aus.

Damit dies funktioniert, muss der Zeichensatz auf dem System vorhanden und in einer .conf-Datei im intl-Unterverzeichnis registriert sein.

Wer kann eine Kollation erstellen

Die CREATE COLLATION-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

Der Benutzer, der die CREATE COLLATION-Anweisung ausführt, wird Eigentümer der Kollation.

Beispiele zur Nutzung von CREATE COLLATION
  1. Erstellen einer Kollatierung mit dem Namen aus der Datei fbintl.conf (Groß-/Kleinschreibung beachten)

    CREATE COLLATION ISO8859_1_UNICODE FOR ISO8859_1;
  2. Erstellen einer Kollatierung unter Verwendung eines speziellen (benutzerdefinierten) Namens (der “externe” Name muss vollständig mit dem Namen in der Datei fbintl.conf übereinstimmen)

    CREATE COLLATION LAT_UNI
      FOR ISO8859_1
      FROM EXTERNAL ('ISO8859_1_UNICODE');
  3. Erstellen einer Sortierung ohne Beachtung der Groß-/Kleinschreibung basierend auf einer bereits in der Datenbank vorhandenen.

    CREATE COLLATION ES_ES_NOPAD_CI
      FOR ISO8859_1
      FROM ES_ES
      NO PAD
      CASE INSENSITIVE;
  4. Erstellen einer Sortierung ohne Beachtung der Groß-/Kleinschreibung basierend auf einer bereits in der Datenbank vorhandenen Sortierung mit bestimmten Attributen

    CREATE COLLATION ES_ES_CI_COMPR
      FOR ISO8859_1
      FROM ES_ES
      CASE INSENSITIVE
      'DISABLE-COMPRESSIONS=0';
  5. Erstellen einer Sortierung ohne Beachtung der Groß-/Kleinschreibung nach dem Wert von Zahlen (die sogenannte natürliche Sortierung)

    CREATE COLLATION nums_coll FOR UTF8
      FROM UNICODE
      CASE INSENSITIVE 'NUMERIC-SORT=1';
    
    CREATE DOMAIN dm_nums AS varchar(20)
      CHARACTER SET UTF8 COLLATE nums_coll; -- Original-(Hersteller-)Nummern
    
    CREATE TABLE wares(id int primary key, articul dm_nums ...);
Siehe auch

DROP COLLATION

5.16.2. DROP COLLATION

Verwendet für

Eine Kollation aus der Datenbank entfernen

Verfügbar in

DSQL

Syntax
DROP COLLATION collname
Tabelle 72. DROP COLLATION-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

collname

Der Name der Kollation

Die Anweisung DROP COLLATION entfernt die angegebene Kollatierung aus der Datenbank, falls vorhanden. Wenn die angegebene Sortierung nicht vorhanden ist, wird ein Fehler ausgegeben.

Wenn Sie einen ganzen Zeichensatz mit all seinen Kollatierungen aus der Datenbank entfernen möchten, deklarieren Sie die gespeicherte Prozedur sp_unregister_character_set(name) aus dem misc/intl.sql-Unterverzeichnis der Firebird-Installation und führen Sie sie aus.

Wer kann eine Kollation abgeben

Die Drop COLLATION-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Kollation

  • Benutzer mit dem Privileg DROP ANY COLLATION

Beispiele für DROP COLLATION
Löschen der Kollatierung ES_ES_NOPAD_CI.
DROP COLLATION ES_ES_NOPAD_CI;
Siehe auch

CREATE COLLATION

5.17. CHARACTER SET

5.17.1. ALTER CHARACTER SET

Verwendet für

Festlegen der Standardsortierung für einen Zeichensatz

Verfügbar in

DSQL

Syntax
ALTER CHARACTER SET charset
  SET DEFAULT COLLATION collation
Tabelle 73. ALTER CHARACTER SET-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

charset

Zeichensatzkennung

collation

Name der Kollation (Sortierreihenfolge)

Die Anweisung ALTER CHARACTER SET ändert die Standardsortierung für den angegebenen Zeichensatz. Dies wirkt sich auf die zukünftige Verwendung des Zeichensatzes aus, außer in Fällen, in denen die COLLATE-Klausel explizit überschrieben wird. In diesem Fall bleibt die Kollatierungsreihenfolge bestehender Domänen, Spalten und PSQL-Variablen nach der Änderung auf die Standardkollatierung des zugrunde liegenden Zeichensatzes erhalten.

Wenn Sie die Standardsortierung für den Datenbankzeichensatz ändern (der beim Erstellen der Datenbank definierte), wird die Standardsortierung für die Datenbank geändert.

Wenn Sie die Standardsortierung für den während der Verbindung angegebenen Zeichensatz ändern, werden Zeichenfolgenkonstanten gemäß dem neuen Sortierungswert interpretiert, außer in den Fällen, in denen der Zeichensatz und/oder die Sortierung überschrieben wurden.

Wer kann einen Zeichensatz ändern?

Die Anweisung ALTER CHARACTER SET kann ausgeführt werden durch:

ALTER CHARACTER SET Example
Festlegen der Standardsortierung UNICODE_CI_AI für die UTF8-Codierung
ALTER CHARACTER SET UTF8
  SET DEFAULT COLLATION UNICODE_CI_AI;

5.18. COMMENT

Datenbankobjekte und eine Datenbank selbst können mit Kommentaren versehen werden. Es ist ein bequemer Mechanismus, um die Entwicklung und Wartung einer Datenbank zu dokumentieren. Kommentare, die mit COMMENT ON erstellt wurden, überleben eine gbak-Sicherung und -Wiederherstellung.

5.18.1. COMMENT ON

Verwendet für

Metadaten dokumentieren

Verfügbar in

DSQL

Syntax
COMMENT ON <object> IS {'sometext' | NULL}

<object> ::=
    {DATABASE | SCHEMA}
  | <basic-type> objectname
  | USER username [USING PLUGIN pluginname]
  | COLUMN relationname.fieldname
  | [{PROCEDURE | FUNCTION}] PARAMETER
      [packagename.]routinename.paramname
  | {PROCEDURE | [EXTERNAL] FUNCTION}
      [package_name.]routinename

<basic-type> ::=
    CHARACTER SET | COLLATION | DOMAIN
  | EXCEPTION     | FILTER    | GENERATOR
  | INDEX         | PACKAGE   | ROLE
  | SEQUENCE      | TABLE     | TRIGGER
  | VIEW
Tabelle 74. COMMENT ON-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

sometext

Kommentartext

basic-type

Metadaten-Objekttyp

objectname

Name des Metadatenobjekts

username

Benutzername

pluginname

Name des User-Manager-Plugins

relationname

Name der Tabelle oder Ansicht

fieldname

Name der Spalte

package_name

Name des Pakets

routinename

Name der gespeicherten Prozedur oder Funktion

paramname

Name einer gespeicherten Prozedur oder eines Funktionsparameters

Die Anweisung COMMENT ON fügt Kommentare für Datenbankobjekte (Metadaten) hinzu. Kommentare werden in der Spalte RDB$DESCRIPTION der entsprechenden Systemtabellen gespeichert. Clientanwendungen können Kommentare aus diesen Feldern anzeigen.

  1. Wenn Sie einen leeren Kommentar hinzufügen (“''”), wird dieser als NULL in der Datenbank gespeichert.

  2. Standardmäßig erstellt die COMMENT ON USER-Anweisung Kommentare zu Benutzern, die vom Standardbenutzermanager verwaltet werden (das erste Plugin, das in der Konfigurationsoption UserManager aufgeführt ist). Das USING PLUGIN kann verwendet werden, um einen Benutzer zu kommentieren, der von einem anderen Benutzermanager verwaltet wird.

  3. Kommentare zu Benutzern werden für den Legacy_UserManager nicht gespeichert.

  4. Kommentare zu Benutzern werden in der Sicherheitsdatenbank gespeichert.

  5. SCHEMA ist derzeit ein Synonym für DATABASE; dies kann sich in einer zukünftigen Version ändern, daher empfehlen wir immer DATABASE zu verwenden

Kommentare zu Benutzern sind für diesen Benutzer über die virtuelle Tabelle SEC$USERS sichtbar.

Wer kann einen Kommentar hinzufügen

Die COMMENT ON-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer des Objekts, das kommentiert wird

  • Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY object_type, wobei object_type der Typ des kommentierten Objekts ist (z. B. PROCEDURE)

Beispiele mit COMMENT ON
  1. Kommentar zur aktuellen Datenbank hinzufügen

    COMMENT ON DATABASE IS 'It is a test (''my.fdb'') database';
  2. Kommentar für die Tabelle METALS hinzufügen

    COMMENT ON TABLE METALS IS 'Metal directory';
  3. Hinzufügen eines Kommentars für das Feld ISALLOY in der Tabelle METALS

    COMMENT ON COLUMN METALS.ISALLOY IS '0 = fine metal, 1 = alloy';
  4. Kommentar zu einem Parameter hinzufügen

    COMMENT ON PARAMETER ADD_EMP_PROJ.EMP_NO IS 'Employee ID';
  5. Hinzufügen eines Kommentars für ein Paket, seine Prozeduren und Funktionen sowie deren Parameter

    COMMENT ON PACKAGE APP_VAR IS 'Application Variables';
    
    COMMENT ON FUNCTION APP_VAR.GET_DATEBEGIN
    IS 'Returns the start date of the period';
    
    COMMENT ON PROCEDURE APP_VAR.SET_DATERANGE
    IS 'Set date range';
    
    COMMENT ON
    PROCEDURE PARAMETER APP_VAR.SET_DATERANGE.ADATEBEGIN
    IS 'Start Date';

6. Data Manipulation-Statements (DML)

DML – Data Manipulation Language – ist die Teilmenge von SQL, die von Anwendungen und prozeduralen Modulen verwendet wird, um Daten zu extrahieren und zu ändern. Die Extraktion zum Lesen von Daten, sowohl roh als auch manipuliert, wird mit der SELECT-Anweisung erreicht. INSERT dient zum Hinzufügen neuer Daten und DELETE zum Löschen nicht mehr benötigter Daten. UPDATE, MERGE und UPDATE OR INSERT ändern alle Daten auf verschiedene Weise.

6.1. SELECT

Verwendet für

Abfrage von Daten

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Global syntax
[WITH [RECURSIVE] <cte> [, <cte> ...]]
SELECT
  [FIRST m] [SKIP n]
  [{DISTINCT | ALL}] <columns>
FROM
  <source> [[AS] alias]
  [<joins>]
[WHERE <condition>]
[GROUP BY <grouping-list>
[HAVING <aggregate-condition>]]
[WINDOW <window_definition> [, <window_definition> ...]
[PLAN <plan-expr>]
[UNION [{DISTINCT | ALL}] <other-select>]
[ORDER BY <ordering-list>]
[{ ROWS <m> [TO <n>]
 | [OFFSET n {ROW | ROWS}]
   [FETCH {FIRST | NEXT} [m] {ROW | ROWS} ONLY]
}]
[FOR UPDATE [OF <columns>]]
[WITH LOCK]
[INTO <variables>]

<variables> ::= [:]varname [, [:]varname ...]

Die SELECT-Anweisung ruft Daten aus der Datenbank ab und übergibt sie an die Anwendung oder die einschließende SQL-Anweisung. Daten werden in null oder mehr rows zurückgegeben, die jeweils eine oder mehrere columns oder fields enthalten. Die Summe der zurückgegebenen Zeilen ist der result set der Anweisung.

Die einzigen obligatorischen Teile der SELECT-Anweisung sind:

  • Das Schlüsselwort SELECT, gefolgt von einer Spaltenliste. Dieser Teil gibt an, was Sie abrufen möchten.

  • Das Schlüsselwort FROM, gefolgt von einem auswählbaren Objekt. Dies teilt der Engine mit, wo Sie sie von beziehen möchten.

In seiner einfachsten Form ruft SELECT eine Reihe von Spalten aus einer einzelnen Tabelle oder Ansicht ab, wie folgt:

select id, name, address
  from contacts

Oder, um alle Spalten abzurufen:

select * from sales

In der Praxis wird eine SELECT-Anweisung normalerweise mit einer WHERE-Klausel ausgeführt, die die zurückgegebenen Zeilen begrenzt. Die Ergebnismenge kann durch eine ORDER BY-Klausel sortiert werden, und FIRST …​ SKIP, OFFSET …​ FETCH oder ROWS können die Anzahl der zurückgegebenen Zeilen weiter begrenzen und können - zum Beispiel - sein für die Paginierung verwendet.

Die Spaltenliste kann statt nur Spaltennamen alle Arten von Ausdrücken enthalten, und die Quelle muss keine Tabelle oder Sicht sein: Sie kann auch eine abgeleitete Tabelle, ein allgemeiner Tabellenausdruck (CTE) oder eine auswählbare gespeicherte Prozedur (SP) sein. Mehrere Quellen können in einem JOIN kombiniert werden und mehrere Ergebnismengen können in einer UNION kombiniert werden.

Die folgenden Abschnitte behandeln die verfügbaren SELECT-Unterklauseln und ihre Verwendung im Detail.

6.1.1. FIRST, SKIP

Verwendet für

Abrufen eines Zeilenabschnitts aus einer geordneten Menge

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
SELECT
  [FIRST <m>] [SKIP <n>]
  FROM ...
  ...

<m>, <n>  ::=
    <integer-literal>
  | <query-parameter>
  | (<integer-expression>)
Tabelle 75. Argumente für die Klauseln FIRST und SKIP
Argument Beschreibung

integer-literal

Ganzzahlliteral

query-parameter

Platzhalter für Abfrageparameter. ? in DSQL und :paramname in PSQL

integer-expression

Ausdruck, der einen ganzzahligen Wert zurückgibt

FIRST und SKIP sind Nicht-Standard-Syntax

FIRST und SKIP sind Firebird-spezifische Klauseln. Verwenden Sie nach Möglichkeit die SQL-Standardsyntax OFFSET, FETCH.

FIRST begrenzt die Ausgabe einer Abfrage auf die ersten m Zeilen. SKIP unterdrückt die angegebenen n Zeilen, bevor die Ausgabe gestartet wird.

FIRST und SKIP sind beide optional. Bei gemeinsamer Verwendung wie in “FIRST m SKIP n” werden die n obersten Zeilen der Ausgabemenge verworfen und die ersten m Zeilen der restlichen Menge zurückgegeben.

Eigenschaften von FIRST und SKIP
  • Jedes Argument für FIRST und SKIP, das kein Integer-Literal oder ein SQL-Parameter ist, muss in Klammern eingeschlossen werden. Dies impliziert, dass ein Unterabfrageausdruck in zwei Klammerpaare eingeschlossen werden muss.

  • SKIP 0 ist erlaubt, aber völlig sinnlos.

  • FIRST 0 ist ebenfalls erlaubt und gibt eine leere Menge zurück.

  • Negative SKIP und/oder FIRST Werte führen zu einem Fehler.

  • Wenn ein SKIP nach dem Ende des Datensatzes landet, wird ein leerer Satz zurückgegeben.

  • Wenn die Anzahl der Zeilen im Datensatz (oder der Rest nach einem SKIP) kleiner ist als der Wert des m-Arguments, das für FIRST bereitgestellt wurde, wird diese kleinere Anzahl von Zeilen zurückgegeben. Dies sind gültige Ergebnisse, keine Fehlerbedingungen.

Beispiele für FIRST/SKIP
  1. Die folgende Abfrage gibt die ersten 10 Namen aus der Tabelle "People" zurück:

    select first 10 id, name from People
      order by name asc
  2. Die folgende Abfrage gibt alles zurück, aber die ersten 10 Namen:

    select skip 10 id, name from People
      order by name asc
  3. Und dieser gibt die letzten 10 Zeilen zurück. Beachten Sie die doppelten Klammern:

    select skip ((select count(*) - 10 from People))
      id, name from People
      order by name asc
  4. Diese Abfrage gibt die Zeilen 81 bis 100 der People-Tabelle zurück:

    select first 20 skip 80 id, name from People
      order by name asc
Siehe auch

OFFSET, FETCH, ROWS

6.1.2. Die SELECT-Spaltenliste

Die Spaltenliste enthält einen oder mehrere durch Kommas getrennte Wertausdrücke. Jeder Ausdruck stellt einen Wert für eine Ausgabespalte bereit. Alternativ kann * (“Hole Sternchen” oder “Hole alle”) verwendet werden, um für alle Spalten in einer Relation (d.h. einer Tabelle, View oder auswählbaren Stored Procedure) zu stehen.

Syntax
SELECT
  [...]
  [{DISTINCT | ALL}] <select_list>
  [...]
  FROM ...

<select_list> ::= * | <output_column> [, <output_column> ...]

<output_column> ::=
    <qualifier>.*
  | <value_expression> [COLLATE collation] [[AS] alias]

<value_expression> ::=
    [<qualifier>.]col_name
  | [<qualifier>.]selectable_SP_outparm
  | <literal>
  | <context-variable>
  | <function-call>
  | <single-value-subselect>
  | <CASE-construct>
  | any other expression returning a single
    value of a Firebird data type or NULL

<qualifier> ::= a relation name or alias

<function-call> ::=
    <normal_function>
  | <aggregate_function>
  | <window_function>

<normal_function> ::=
  !! Siehe auch Eingebaute Skalarfunktionen !!

<aggregate_function> ::=
  !! Siehe auch Aggregatfunktionen !!

<window_function> ::=
  !! Siehe auch Window-Funktionen !!
Tabelle 76. Argumente für die SELECT-Spaltenliste
Argument Beschreibung

qualifier

Name der Relation (View, Stored Procedure, abgeleitete Tabelle); oder ein Alias dafür

collation

Nur für zeichenartige Spalten: ein vorhandener und für den Zeichensatz der Daten gültiger Kollatierungsname

alias

Spalten- oder Feldalias

col_name

Name einer Tabellen- oder Ansichtsspalte

selectable_SP_outparm

Deklarierter Name eines Ausgabeparameters einer auswählbaren gespeicherten Prozedur

literal

Ein Literal

context-variable

Kontextvariable

function-call

Skalar-, Aggregat- oder Fensterfunktionsausdruck

single-value-subselect

Eine Unterabfrage, die einen Skalarwert zurückgibt (Singleton)

CASE-construct

CASE-Konstrukt, das Bedingungen für einen Rückgabewert setzt

Es ist immer gültig, einen Spaltennamen (oder “*”) mit dem Namen oder Alias der Tabelle, Ansicht oder auswählbaren SP, zu der er gehört, zu qualifizieren, gefolgt von einem Punkt (‘.’). Beispiel: Beziehungsname.Spaltenname, Beziehungsname.*, Alias.Spaltenname, Alias.*. Qualifizierend ist erforderlich, wenn der Spaltenname in mehr als einer Relation vorkommt, die an einem Join teilnimmt. Das Qualifizieren von “*” ist immer obligatorisch, wenn es nicht das einzige Element in der Spaltenliste ist.

Aliase verbergen den ursprünglichen Beziehungsnamen: Sobald eine Tabelle, Ansicht oder Prozedur mit einem Alias versehen wurde, kann nur der Alias als Qualifizierer während der gesamten Abfrage verwendet werden. Der Beziehungsname selbst wird nicht mehr verfügbar.

Der Spaltenliste kann optional eines der Schlüsselwörter DISTINCT oder ALL vorangestellt werden:

  • DISTINCT filtert alle doppelten Zeilen heraus. Das heißt, wenn zwei oder mehr Zeilen in jeder entsprechenden Spalte die gleichen Werte haben, wird nur eine davon in die Ergebnismenge aufgenommen

  • ALL ist die Vorgabe: es gibt alle Zeilen zurück, einschließlich der Duplikate. ALL wird selten verwendet; es wird zur Einhaltung des SQL-Standards unterstützt.

Eine COLLATE-Klausel ändert das Aussehen der Spalte als solche nicht. Wenn die angegebene Sortierung jedoch die Groß-/Kleinschreibung oder die Akzentempfindlichkeit der Spalte ändert, kann dies Folgendes beeinflussen:

  • Die Reihenfolge, wenn auch eine ORDER BY-Klausel vorhanden ist und diese Spalte betrifft

  • Gruppierung, wenn die Spalte Teil einer GROUP BY-Klausel ist

  • Die abgerufenen Zeilen (und damit die Gesamtzahl der Zeilen in der Ergebnismenge), wenn DISTINCT verwendet wird

Beispiele für SELECT-Abfragen mit verschiedenen Arten von Spaltenlisten

Ein einfaches SELECT, das nur Spaltennamen verwendet:

select cust_id, cust_name, phone
  from customers
  where city = 'London'

Eine Abfrage mit einem Verkettungsausdruck und einem Funktionsaufruf in der Spaltenliste:

select 'Mr./Mrs. ' || lastname, street, zip, upper(city)
  from contacts
  where date_last_purchase(id) = current_date

Eine Abfrage mit zwei Unterauswahlen:

select p.fullname,
  (select name from classes c where c.id = p.class) as class,
  (select name from mentors m where m.id = p.mentor) as mentor
from pupils p

Die folgende Abfrage bewirkt dasselbe wie die vorherige, indem Joins anstelle von Subselects verwendet werden:

select p.fullname,
  c.name as class,
  m.name as mentor
  join classes c on c.id = p.class
from pupils p
  join mentors m on m.id = p.mentor

Diese Abfrage verwendet ein CASE-Konstrukt, um den richtigen Titel zu ermitteln, z.B. beim Senden von E-Mails an eine Person:

select case upper(sex)
    when 'F' then 'Mrs.'
    when 'M' then 'Mr.'
    else ''
  end as title,
  lastname,
  address
from employees

Abfrage über eine Fensterfunktion. Sortiert Mitarbeiter nach Gehalt.

SELECT
  id,
  salary,
  name ,
  DENSE_RANK() OVER (ORDER BY salary) AS EMP_RANK
FROM employees
ORDER BY salary;

Abfrage einer auswählbaren gespeicherten Prozedur:

select * from interesting_transactions(2010, 3, 'S')
  order by amount

Auswählen aus Spalten einer abgeleiteten Tabelle. Eine abgeleitete Tabelle ist eine SELECT-Anweisung in Klammern, deren Ergebnismenge in einer einschließenden Abfrage verwendet wird, als wäre es eine reguläre Tabelle oder Ansicht. Die abgeleitete Tabelle ist hier fett gedruckt:

select fieldcount,
  count(relation) as num_tables
from (select r.rdb$relation_name as relation,
        count(*) as fieldcount
      from rdb$relations r
        join rdb$relation_fields rf
          on rf.rdb$relation_name = r.rdb$relation_name
      group by relation)
group by fieldcount

Abfrage der Uhrzeit über eine Kontextvariable (CURRENT_TIME):

select current_time from rdb$database

Für diejenigen, die mit RDB$DATABASE nicht vertraut sind: Dies ist eine Systemtabelle, die in allen Firebird-Datenbanken vorhanden ist und garantiert genau eine Zeile enthält. Obwohl es nicht für diesen Zweck erstellt wurde, ist es unter Firebird-Programmierern zur Standardpraxis geworden, aus dieser Tabelle auszuwählen, wenn Sie “from Nothing” auswählen möchten, dh wenn Sie Daten benötigen, die nicht an eine Tabelle oder Ansicht gebunden sind, kann aber allein aus den Ausdrücken in den Ausgabespalten abgeleitet werden. Ein anderes Beispiel ist:

select power(12, 2) as twelve_squared, power(12, 3) as twelve_cubed
  from rdb$database

Schließlich ein Beispiel, in dem Sie einige aussagekräftige Informationen aus RDB$DATABASE selbst auswählen:

select rdb$character_set_name from rdb$database

Wie Sie vielleicht erraten haben, erhalten Sie dadurch den Standardzeichensatz der Datenbank.

6.1.3. Die FROM-Klausel

Die FROM-Klausel gibt die Quelle(n) an, aus der die Daten abgerufen werden sollen. In seiner einfachsten Form ist dies nur eine einzelne Tabelle oder Ansicht. Die Quelle kann jedoch auch eine auswählbare gespeicherte Prozedur, eine abgeleitete Tabelle oder ein allgemeiner Tabellenausdruck sein. Mehrere Quellen können mit verschiedenen Arten von Joins kombiniert werden.

Dieser Abschnitt konzentriert sich auf Single-Source-Selects. Joins werden in einem der folgenden Abschnitte behandelt.

Syntax
SELECT
  ...
  FROM <source>
  [<joins>]
  [...]

<source> ::=
  { table
  | view
  | selectable-stored-procedure [(<args>)]
  | <derived-table>
  | LATERAL <derived-table>
  | <common-table-expression>
  } [[AS] alias]

<derived-table> ::=
  (<select-statement>) [[AS] alias] [(<column-aliases>)]

<common-table-expression> ::=
  WITH [RECURSIVE] <cte-def> [, <cte-def> ...]
  <select-statement>

<cte-def> ::= name [(<column-aliases>)] AS (<select-statement>)

<column-aliases> ::= column-alias [, column-alias ...]
Tabelle 77. Argumente für die FROM-Klausel
Argument Beschreibung

table

Name einer Tabelle

view

Name einer Ansicht

selectable-stored-procedure

Name einer auswählbaren Stored Procedure

args

Selektierbare Argumente für gespeicherte Prozeduren

derived-table

Abgeleiteter Tabellenabfrageausdruck

cte-def

Common Table Expression (CTE)-Definition, einschließlich eines “ad hoc”-Namens

select-statement

Beliebige SELECT-Anweisung

column-aliases

Alias für eine Spalte in einer Beziehung, CTE oder abgeleiteten Tabelle

name

Der “ad hoc”-Name für einen CTE

alias

Der Alias einer Datenquelle (Tabelle, Sicht, Prozedur, CTE, abgeleitete Tabelle)

Auswählen mit FROM in einer Tabelle oder Ansicht

Bei der Auswahl aus einer einzelnen Tabelle oder Ansicht erfordert die FROM-Klausel nur den Namen. Ein Alias kann nützlich oder sogar notwendig sein, wenn es Unterabfragen gibt, die sich auf die Haupt-select-Anweisung beziehen (wie sie es oft tun — Unterabfragen wie diese werden als korrelierte Unterabfragen bezeichnet).

Beispiele
select id, name, sex, age from actors
where state = 'Ohio'
select * from birds
where type = 'flightless'
order by family, genus, species
select firstname,
  middlename,
  lastname,
  date_of_birth,
  (select name from schools s where p.school = s.id) schoolname
from pupils p
where year_started = '2012'
order by schoolname, date_of_birth
Mischen Sie niemals Spaltennamen mit Spaltenaliasen!

Wenn Sie einen Alias für eine Tabelle oder einen View angeben, müssen Sie diesen Alias immer anstelle des Tabellennamens verwenden, wenn Sie die Spalten der Relation abfragen (und überall dort, wo Sie sonst auf Spalten verweisen, z. GROUP BY- und WHERE-Klauseln).

Richtige Verwendung:

SELECT PEARS
FROM FRUIT;

SELECT FRUIT.PEARS
FROM FRUIT;

SELECT PEARS
FROM FRUIT F;

SELECT F.PEARS
FROM FRUIT F;

Falsche Verwendung:

SELECT FRUIT.PEARS
FROM FRUIT F;
Auswählen von FROM einer gespeicherten Prozedur

Eine auswählbare gespeicherte Prozedur ist eine Prozedur, die:

  • enthält mindestens einen Ausgabeparameter und

  • verwendet das Schlüsselwort SUSPEND, damit der Aufrufer die Ausgabezeilen einzeln abrufen kann, genau wie bei der Auswahl aus einer Tabelle oder Ansicht.

Die Ausgabeparameter einer auswählbaren gespeicherten Prozedur entsprechen den Spalten einer regulären Tabelle.

Die Auswahl aus einer gespeicherten Prozedur ohne Eingabeparameter entspricht der Auswahl aus einer Tabelle oder Ansicht:

select * from suspicious_transactions
  where assignee = 'John'

Alle erforderlichen Eingabeparameter müssen nach dem Prozedurnamen in Klammern angegeben werden:

select name, az, alt from visible_stars('Brugge', current_date, '22:30')
  where alt >= 20
  order by az, alt

Werte für optionale Parameter (dh Parameter, für die Standardwerte definiert wurden) können weggelassen oder bereitgestellt werden. Wenn Sie sie jedoch nur teilweise bereitstellen, müssen sich die weggelassenen Parameter alle am Ende befinden.

Angenommen, die Prozedur visible_stars aus dem vorherigen Beispiel hat zwei optionale Parameter: min_magn (numeric(3,1)) und spectral_class (varchar(12)), sind die folgenden Abfragen gültig:

select name, az, alt
from visible_stars('Brugge', current_date, '22:30');

select name, az, alt
from visible_stars('Brugge', current_date, '22:30', 4.0);

select name, az, alt
from visible_stars('Brugge', current_date, '22:30', 4.0, 'G');

Dies ist jedoch nicht der Fall, da die Parameterliste ein “hole” enthält:

select name, az, alt
from visible_stars('Brugge', current_date, '22:30', 'G');

Ein Alias für eine auswählbare gespeicherte Prozedur wird nach der Parameterliste angegeben:

select
  number,
  (select name from contestants c where c.number = gw.number)
from get_winners('#34517', 'AMS') gw

Wenn Sie auf einen Ausgabeparameter (“column”) verweisen, indem Sie ihn mit dem vollständigen Prozedurnamen qualifizieren, sollte der Prozeduralias weggelassen werden:

select
  number,
  (select name from contestants c where c.number = get_winners.number)
from get_winners('#34517', 'AMS')
Abfragen einer abgeleiteten Tabelle mittels FROM

Eine abgeleitete Tabelle ist eine gültige SELECT-Anweisung in Klammern, optional gefolgt von einem Tabellenalias und/oder Spaltenaliasen. Die Ergebnismenge der Anweisung fungiert als virtuelle Tabelle, die die einschließende Anweisung abfragen kann.

Syntax
(<select-query>)
  [[AS] derived-table-alias]
  [(<derived-column-aliases>)]

<derived-column-aliases> := column-alias [, column-alias ...]

Der von diesem “SELECT FROM (SELECT FROM..)”-Stil der Anweisung zurückgegebene Datensatz ist eine virtuelle Tabelle, die innerhalb der einschließenden Anweisung abgefragt werden kann, als wäre es eine reguläre Tabelle oder Ansicht.

LATERAL abgeleitete Tabellen

Das Schlüsselwort "LATERAL" kennzeichnet eine Tabelle als eine lateral abgeleitete Tabelle. Lateral abgeleitete Tabellen können auf Tabellen (einschließlich abgeleiteter Tabellen) verweisen, die früher in der FROM-Klausel vorkommen. Weitere Informationen finden Sie unter Joins mit LATERAL abgeleiteten Tabellen.

Beispiel für die Verwendung einer abgeleiteten Tabelle

Die abgeleitete Tabelle in der folgenden Abfrage gibt die Liste der Tabellennamen in der Datenbank und die Anzahl der Spalten in jeder Tabelle zurück. Eine “Drill-Down”-Abfrage für die abgeleitete Tabelle gibt die Anzahl der Felder und die Anzahl der Tabellen mit jeder Feldanzahl zurück:

SELECT
  FIELDCOUNT,
  COUNT(RELATION) AS NUM_TABLES
FROM (SELECT
        R.RDB$RELATION_NAME RELATION,
        COUNT(*) AS FIELDCOUNT
      FROM RDB$RELATIONS R
        JOIN RDB$RELATION_FIELDS RF
        ON RF.RDB$RELATION_NAME = R.RDB$RELATION_NAME
        GROUP BY RELATION)
GROUP BY FIELDCOUNT

Ein triviales Beispiel, das zeigt, wie der Alias einer abgeleiteten Tabelle und die Liste der Spaltenaliase (beide optional) verwendet werden können:

SELECT
  DBINFO.DESCR, DBINFO.DEF_CHARSET
FROM (SELECT *
      FROM RDB$DATABASE) DBINFO
        (DESCR, REL_ID, SEC_CLASS, DEF_CHARSET)
Mehr über abgeleitete Tabellen

Abgeleitete Tabellen können

  • verschachtelt sein

  • Gewerkschaften sein und in Gewerkschaften verwendet werden können

  • enthalten Aggregatfunktionen, Unterabfragen und Joins

  • in Aggregatfunktionen, Unterabfragen und Joins verwendet werden

  • Aufrufe an auswählbare gespeicherte Prozeduren oder Abfragen an diese sein

  • haben WHERE, ORDER BY und GROUP BY Klauseln, FIRST/SKIP oder ROWS Direktiven, et al.

Außerdem,

  • Jede Spalte in einer abgeleiteten Tabelle muss einen Namen haben. Wenn es keinen Namen hat, z. B. wenn es sich um eine Konstante oder einen Laufzeitausdruck handelt, sollte ihm ein Alias zugewiesen werden, entweder auf reguläre Weise oder durch Einfügen in die Liste der Spaltenaliase in der Spezifikation der abgeleiteten Tabelle.

    • Die Liste der Spaltenaliase ist optional, aber falls vorhanden, muss sie für jede Spalte in der abgeleiteten Tabelle einen Alias enthalten

  • Der Optimierer kann abgeleitete Tabellen sehr effektiv verarbeiten. Wenn jedoch eine abgeleitete Tabelle in einen Inner Join eingeschlossen ist und eine Unterabfrage enthält, kann der Optimierer keine Join-Reihenfolge verwenden.

Ein nützlicheres Beispiel

Angenommen, wir haben eine Tabelle COEFFS, die die Koeffizienten einer Reihe von quadratischen Gleichungen enthält, die wir lösen müssen. Es wurde wie folgt definiert:

create table coeffs (
  a double precision not null,
  b double precision not null,
  c double precision not null,
  constraint chk_a_not_zero check (a <> 0)
)

Abhängig von den Werten von 'a', 'b' und 'c' kann jede Gleichung null, eine oder zwei Lösungen haben. Es ist möglich, diese Lösungen mit einer einstufigen Abfrage der Tabelle COEFFS zu finden, aber der Code sieht ziemlich unordentlich aus und mehrere Werte (wie die Diskriminante) müssen mehrmals pro Zeile berechnet werden. Eine abgeleitete Tabelle kann hier helfen, die Dinge sauber zu halten:

select
  iif (D >= 0, (-b - sqrt(D)) / denom, null) sol_1,
  iif (D >  0, (-b + sqrt(D)) / denom, null) sol_2
  from
    (select b, b*b - 4*a*c, 2*a from coeffs) (b, D, denom)

Wenn wir die Koeffizienten neben den Lösungen anzeigen möchten (was möglicherweise keine schlechte Idee ist), können wir die Abfrage wie folgt ändern:

select
  a, b, c,
  iif (D >= 0, (-b - sqrt(D)) / denom, null) sol_1,
  iif (D >  0, (-b + sqrt(D)) / denom, null) sol_2
  from
    (select a, b, c, b*b - 4*a*c as D, 2*a as denom
     from coeffs)

Beachten Sie, dass, während die erste Abfrage eine Spaltenaliasliste für die abgeleitete Tabelle verwendet, die zweite bei Bedarf intern Aliase hinzufügt. Beide Methoden funktionieren, solange jede Spalte garantiert einen Namen hat.

Alle Spalten in der abgeleiteten Tabelle werden so oft ausgewertet, wie sie in der Hauptabfrage angegeben sind. Dies ist wichtig, da es bei der Verwendung nichtdeterministischer Funktionen zu unerwarteten Ergebnissen führen kann. Das Folgende zeigt ein Beispiel dafür.

SELECT
  UUID_TO_CHAR(X) AS C1,
  UUID_TO_CHAR(X) AS C2,
  UUID_TO_CHAR(X) AS C3
FROM (SELECT GEN_UUID() AS X
      FROM RDB$DATABASE) T;

Das Ergebnis, wenn diese Abfrage drei verschiedene Werte erzeugt:

C1  80AAECED-65CD-4C2F-90AB-5D548C3C7279
C2  C1214CD3-423C-406D-B5BD-95BF432ED3E3
C3  EB176C10-F754-4689-8B84-64B666381154

Um ein einzelnes Ergebnis der Funktion GEN_UUID sicherzustellen, können Sie die folgende Methode verwenden:

SELECT
  UUID_TO_CHAR(X) AS C1,
  UUID_TO_CHAR(X) AS C2,
  UUID_TO_CHAR(X) AS C3
FROM (SELECT GEN_UUID() AS X
      FROM RDB$DATABASE
      UNION ALL
      SELECT NULL FROM RDB$DATABASE WHERE 1 = 0) T;

Diese Abfrage erzeugt ein einzelnes Ergebnis für alle drei Spalten:

C1  80AAECED-65CD-4C2F-90AB-5D548C3C7279
C2  80AAECED-65CD-4C2F-90AB-5D548C3C7279
C3  80AAECED-65CD-4C2F-90AB-5D548C3C7279

Eine alternative Lösung besteht darin, die Abfrage 'GEN_UUID' in eine Unterabfrage einzuschließen:

SELECT
  UUID_TO_CHAR(X) AS C1,
  UUID_TO_CHAR(X) AS C2,
  UUID_TO_CHAR(X) AS C3
FROM (SELECT
        (SELECT GEN_UUID() FROM RDB$DATABASE) AS X
      FROM RDB$DATABASE) T;

Dies ist ein Artefakt der aktuellen Implementierung. Dieses Verhalten kann sich in einer zukünftigen Firebird-Version ändern.

Abfragen einer Common Table Expression (CTE) mittels FROM

Ein allgemeiner Tabellenausdruck – oder CTE – ist eine komplexere Variante der abgeleiteten Tabelle, aber auch leistungsfähiger. Eine Präambel, die mit dem Schlüsselwort WITH beginnt, definiert eine oder mehrere benannte CTEs, jede mit einer optionalen Spalten-Alias-Liste. Die Hauptabfrage, die der Präambel folgt, kann dann auf diese CTEs zugreifen, als wären es reguläre Tabellen oder Ansichten. Die CTEs verlassen den Gültigkeitsbereich, sobald die Hauptabfrage vollständig ausgeführt wurde.

Eine vollständige Diskussion der CTEs finden Sie im Abschnitt Common Table Expressions (“WITH …​ AS …​ SELECT”).

Das Folgende ist eine Umschreibung unseres abgeleiteten Tabellenbeispiels als CTE:

with vars (b, D, denom) as (
  select b, b*b - 4*a*c, 2*a from coeffs
)
select
  iif (D >= 0, (-b - sqrt(D)) / denom, null) sol_1,
  iif (D >  0, (-b + sqrt(D)) / denom, null) sol_2
from vars

Abgesehen davon, dass die Berechnungen, die zuerst durchgeführt werden müssen, jetzt am Anfang stehen, ist dies keine große Verbesserung gegenüber der abgeleiteten Tabellenversion. Allerdings können wir jetzt auch die doppelte Berechnung von sqrt(D) für jede Zeile eliminieren:

with vars (b, D, denom) as (
  select b, b*b - 4*a*c, 2*a from coeffs
),
vars2 (b, D, denom, sqrtD) as (
  select b, D, denom, iif (D >= 0, sqrt(D), null) from vars
)
select
  iif (D >= 0, (-b - sqrtD) / denom, null) sol_1,
  iif (D >  0, (-b + sqrtD) / denom, null) sol_2
from vars2

Der Code ist jetzt etwas komplizierter, kann aber effizienter ausgeführt werden (je nachdem, was länger dauert: Ausführen der SQRT-Funktion oder Übergabe der Werte von b, D und denom durch einen zusätzlichen CTE) . Übrigens hätten wir das auch mit abgeleiteten Tabellen machen können, aber das würde eine Verschachtelung erfordern.

Alle Spalten im CTE werden so oft ausgewertet, wie sie in der Hauptabfrage angegeben sind. Dies ist wichtig, da es bei der Verwendung nichtdeterministischer Funktionen zu unerwarteten Ergebnissen führen kann. Das Folgende zeigt ein Beispiel dafür.

WITH T (X) AS (
  SELECT GEN_UUID()
  FROM RDB$DATABASE)
SELECT
  UUID_TO_CHAR(X) as c1,
  UUID_TO_CHAR(X) as c2,
  UUID_TO_CHAR(X) as c3
FROM T

Das Ergebnis, wenn diese Abfrage drei verschiedene Werte erzeugt:

C1  80AAECED-65CD-4C2F-90AB-5D548C3C7279
C2  C1214CD3-423C-406D-B5BD-95BF432ED3E3
C3  EB176C10-F754-4689-8B84-64B666381154

Um ein einzelnes Ergebnis der Funktion GEN_UUID sicherzustellen, können Sie die folgende Methode verwenden:

WITH T (X) AS (
  SELECT GEN_UUID()
  FROM RDB$DATABASE
  UNION ALL
  SELECT NULL FROM RDB$DATABASE WHERE 1 = 0)
SELECT
  UUID_TO_CHAR(X) as c1,
  UUID_TO_CHAR(X) as c2,
  UUID_TO_CHAR(X) as c3
FROM T;

Diese Abfrage erzeugt ein einzelnes Ergebnis für alle drei Spalten:

C1  80AAECED-65CD-4C2F-90AB-5D548C3C7279
C2  80AAECED-65CD-4C2F-90AB-5D548C3C7279
C3  80AAECED-65CD-4C2F-90AB-5D548C3C7279

Eine alternative Lösung besteht darin, die Abfrage 'GEN_UUID' in eine Unterabfrage einzuschließen:

WITH T (X) AS (
  SELECT (SELECT GEN_UUID() FROM RDB$DATABASE)
  FROM RDB$DATABASE)
SELECT
  UUID_TO_CHAR(X) as c1,
  UUID_TO_CHAR(X) as c2,
  UUID_TO_CHAR(X) as c3
FROM T;

Dies ist ein Artefakt der aktuellen Implementierung. Dieses Verhalten kann sich in einer zukünftigen Firebird-Version ändern.

6.1.4. Joins

Joins kombinieren Daten aus zwei Quellen zu einem einzigen Satz. Dies erfolgt zeilenweise und beinhaltet normalerweise die Überprüfung einer Join-Bedingung, um zu bestimmen, welche Zeilen zusammengeführt und im resultierenden Dataset erscheinen sollen. Es gibt verschiedene Typen (INNER, OUTER) und Klassen (qualifiziert, natürlich usw.) von Joins, jede mit ihrer eigenen Syntax und eigenen Regeln.

Da Joins verkettet werden können, können die an einem Join beteiligten Datasets selbst verbundene Sets sein.

Syntax
SELECT
   ...
   FROM <source>
   [<joins>]
   [...]

<source> ::=
  { table
  | view
  | selectable-stored-procedure [(<args>)]
  | <derived-table>
  | <common-table-expression>
  | LATERAL <derived-table>
  } [[AS] alias]

<joins> ::= <join> [<join> ...]

<join> ::=
    [<join-type>] JOIN <source> <join-condition>
  | NATURAL [<join-type>] JOIN <source>
  | {CROSS JOIN | ,} <source>

<join-type> ::= INNER | {LEFT | RIGHT | FULL} [OUTER]

<join-condition> ::= ON <condition> | USING (<column-list>)
Tabelle 78. Argumente für die JOIN-Klausel
Argument Beschreibung

table

Name einer Tabelle

view

Name einer Ansicht

selectable-stored-procedure

Name einer auswählbaren Stored Procedure

args

Wählbare Eingabeparameter für gespeicherte Prozeduren

derived-table

Verweis, namentlich, auf eine abgeleitete Tabelle

common-table-expression

Verweis nach Name auf einen allgemeinen Tabellenausdruck (CTE)

alias

Ein Alias für eine Datenquelle (Tabelle, Sicht, Prozedur, CTE, abgeleitete Tabelle)

condition

Join-Bedingung (Kriterium)

column-list

Die Liste der Spalten, die für einen Equi-Join verwendet werden

Inner vs. Outer Joins

Ein Join kombiniert immer Datenzeilen aus zwei Sätzen (normalerweise als linker Satz und rechter Satz bezeichnet). Standardmäßig gelangen nur Zeilen in die Ergebnismenge, die die Join-Bedingung erfüllen (d. h. die mindestens einer Zeile in der anderen Menge entsprechen, wenn die Join-Bedingung angewendet wird). Dieser Standard-Join-Typ wird als inner join bezeichnet. Angenommen, wir haben die folgenden zwei Tabellen:

Tabelle A
ID S

87

Just some text

235

Silence

Tabelle B
CODE X

-23

56.7735

87

416.0

Wenn wir diese Tabellen wie folgt verbinden:

select *
  from A
  join B on A.id = B.code;

dann ist die Ergebnismenge:

ID S CODE X

87

Just some text

87

416.0

Die erste Reihe von A wurde mit der zweiten Reihe von B verbunden, weil sie zusammen die Bedingung “A.id = B.code” erfüllten. Die anderen Zeilen aus den Quelltabellen haben keine Übereinstimmung in der entgegengesetzten Menge und werden daher nicht in den Join aufgenommen. Denken Sie daran, dies ist ein INNER-Join. Wir können diese Tatsache explizit machen, indem wir schreiben:

select *
  from A
  inner join B on A.id = B.code;

Da jedoch INNER die Vorgabe ist, wird es normalerweise weggelassen.

Es ist durchaus möglich, dass eine Reihe im linken Satz mit mehreren Reihen im rechten Satz übereinstimmt oder umgekehrt. In diesem Fall sind alle diese Kombinationen enthalten, und wir können Ergebnisse erhalten wie:

ID S CODE X

87

Just some text

87

416.0

87

Just some text

87

-1.0

-23

Don’t know

-23

56.7735

-23

Still don’t know

-23

56.7735

-23

I give up

-23

56.7735

Manchmal möchten (oder müssen) wir alle Zeilen einer oder beider Quellen in der verbundenen Menge erscheinen, unabhängig davon, ob sie mit einem Datensatz in der anderen Quelle übereinstimmen. Hier kommen Outer Joins ins Spiel. Ein 'LEFT' Outer Join enthält alle Datensätze aus dem linken Satz, aber nur übereinstimmende Datensätze aus dem rechten Satz. Bei einem RIGHT Outer Join ist es umgekehrt. FULL Outer Joins beinhalten alle Datensätze aus beiden Sets. In allen Outer Joins werden die "Löcher" (die Stellen, an denen ein eingeschlossener Quelldatensatz keine Übereinstimmung im anderen Satz hat) mit NULL aufgefüllt.

Um einen Outer Join zu erstellen, müssen Sie LEFT, RIGHT oder FULL angeben, optional gefolgt vom Schlüsselwort OUTER.

Unten sind die Ergebnisse der verschiedenen Outer Joins, wenn sie auf unsere ursprünglichen Tabellen A und B angewendet werden:

select *
  from A
  left [outer] join B on A.id = B.code;
ID S CODE X

87

Just some text

87

416.0

235

Silence

<null>

<null>

select *
  from A
  right [outer] join B on A.id = B.code
ID S CODE X

<null>

<null>

-23

56.7735

87

Just some text

87

416.0

select *
  from A
  full [outer] join B on A.id = B.code
ID S CODE X

<null>

<null>

-23

56.7735

87

Just some text

87

416.0

235

Silence

<null>

<null>

Qualifizierte joins

Qualifizierte Joins geben Bedingungen für das Kombinieren von Zeilen an. Dies geschieht entweder explizit in einer ON-Klausel oder implizit in einer USING-Klausel.

Syntax
<qualified-join> ::= [<join-type>] JOIN <source> <join-condition>

<join-type> ::= INNER | {LEFT | RIGHT | FULL} [OUTER]

<join-condition> ::= ON <condition> | USING (<column-list>)
Joins mit expliziter Bedingung

Die meisten qualifizierten Joins haben eine ON-Klausel mit einer expliziten Bedingung, die jeder gültige boolesche Ausdruck sein kann, aber normalerweise einen Vergleich zwischen den beiden beteiligten Quellen beinhaltet.

Sehr oft ist die Bedingung ein Gleichheitstest (oder eine Reihe von AND-verknüpften Gleichheitstests) mit dem Operator “=”. Joins wie diese heißen equi-joins. (Die Beispiele im Abschnitt über innere und äußere Verknüpfungen waren alle Gleichverknüpfungen.)

Beispiele für Joins mit einer expliziten Bedingung:

/* Wählen Sie alle Detroit-Kunden aus, die einen Kauf getätigt haben
    2013, zusammen mit den Kaufdetails: */
select * from customers c
  join sales s on s.cust_id = c.id
  where c.city = 'Detroit' and s.year = 2013;
/* Wie oben, aber auch nicht kaufende Kunden: */
select * from customers c
  left join sales s on s.cust_id = c.id
  where c.city = 'Detroit' and s.year = 2013;
/* Wählen Sie für jeden Mann die Frauen aus, die größer sind als er.
    Männer, für die es keine solche Frau gibt, werden nicht berücksichtigt. */
select m.fullname as man, f.fullname as woman
  from males m
  join females f on f.height > m.height;
/* Wählen Sie alle Schüler mit ihrer Klasse und ihrem Mentor aus.
    Auch Schüler ohne Mentor werden einbezogen.
    Schüler ohne Klasse werden nicht berücksichtigt. */
select p.firstname, p.middlename, p.lastname,
       c.name, m.name
  from pupils p
  join classes c on c.id = p.class
  left join mentors m on m.id = p.mentor;
Joins mit benannten Spalten

Equi-Joins vergleichen häufig Spalten mit dem gleichen Namen in beiden Tabellen. Wenn dies der Fall ist, können wir auch den zweiten Typ eines qualifizierten Joins verwenden: den benannten Spalten join.

Benannte Spalten-Joins werden in Dialekt-1-Datenbanken nicht unterstützt.

Benannte Spalten-Joins haben eine USING-Klausel, die nur die Spaltennamen angibt. Also stattdessen:

select * from flotsam f
  join jetsam j
  on f.sea = j.sea
  and f.ship = j.ship;

wir können auch schreiben:

select * from flotsam
  join jetsam using (sea, ship)

was deutlich kürzer ist. Die Ergebnismenge ist jedoch etwas anders — zumindest bei Verwendung von “SELECT *”:

  • Der Join mit expliziter Bedingung — mit der ON-Klausel — enthält jede der Spalten SEA und SHIP zweimal: einmal aus der Tabelle FLOTSAM und einmal aus der Tabelle JETSAM. Offensichtlich haben sie die gleichen Werte.

  • Der Join mit benannten Spalten – mit der USING-Klausel – enthält diese Spalten nur einmal.

Wenn Sie alle Spalten in der Ergebnismenge der benannten Spalten verknüpfen möchten, richten Sie Ihre Abfrage wie folgt ein:

select f.*, j.*
  from flotsam f
  join jetsam j using (sea, ship);

Dadurch erhalten Sie genau die gleiche Ergebnismenge wie beim Join mit expliziter Bedingung.

Für einen OUTER benannten Spalten-Join gibt es eine zusätzliche Wendung, wenn “SELECT *” oder ein nicht qualifizierter Spaltenname aus der USING-Liste verwendet wird:

Wenn eine Zeile aus einem Quellsatz keine Übereinstimmung im anderen hat, aber aufgrund der Direktiven LEFT, RIGHT oder FULL trotzdem eingeschlossen werden muss, erhält die zusammengeführte Spalte in der verbundenen Menge das Nicht- NULL-Wert. Das ist fair genug, aber jetzt können Sie nicht sagen, ob dieser Wert aus dem linken Satz, dem rechten Satz oder beiden stammt. Dies kann besonders täuschen, wenn der Wert aus dem rechten Satz stammt, da “*” immer kombinierte Spalten im linken Teil anzeigt — auch bei einem RIGHT-Join.

Ob dies ein Problem ist oder nicht, hängt von der Situation ab. Wenn dies der Fall ist, verwenden Sie den oben gezeigten Ansatz “a.*, b.*”, wobei a und b die Namen oder Aliase der beiden Quellen sind. Oder noch besser, vermeiden Sie “*” in Ihren ernsthaften Abfragen und qualifizieren Sie alle Spaltennamen in verbundenen Mengen. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass Sie sich überlegen müssen, welche Daten Sie woher abrufen möchten.

Es liegt in Ihrer Verantwortung, sicherzustellen, dass die Spaltennamen in der USING-Liste von kompatiblen Typen zwischen den beiden Quellen sind. Wenn die Typen kompatibel, aber nicht gleich sind, konvertiert die Engine sie in den Typ mit dem breitesten Wertebereich, bevor die Werte verglichen werden. Dies ist auch der Datentyp der zusammengeführten Spalte, der in der Ergebnismenge angezeigt wird, wenn “SELECT *” oder der nicht qualifizierte Spaltenname verwendet wird. Qualifizierte Spalten hingegen behalten immer ihren ursprünglichen Datentyp.

Wenn Sie beim Zusammenführen nach benannten Spalten eine Join-Spalte in der WHERE-Klausel verwenden, verwenden Sie immer den qualifizierten Spaltennamen, andernfalls wird kein Index für diese Spalte verwendet.

SELECT 1 FROM t1 a JOIN t2 b USING (x) WHERE x = 0;

-- PLAN JOIN (A NATURAL , B INDEX (RDB$2))

Jedoch:

SELECT 1 FROM t1 a JOIN t2 b USING (x) WHERE a.x = 0;
-- PLAN JOIN (A INDEX (RDB$1), B INDEX (RDB$2))

SELECT 1 FROM t1 a JOIN t2 b USING (x) WHERE b.x = 0;
-- PLAN JOIN (A INDEX (RDB$1), B INDEX (RDB$2))

Tatsache ist, dass die nicht spezifizierte Spalte in diesem Fall implizit durch `COALESCE(a.x, b.x) ersetzt wird. Dieser clevere Trick wird verwendet, um Spaltennamen eindeutig zu machen, stört aber auch die Verwendung des Indexes.

Natural Joins

Um die Idee des benannten Spalten-Joins noch einen Schritt weiter zu gehen, führt ein natural join einen automatischen Equi-Join für alle Spalten mit dem gleichen Namen in der linken und rechten Tabelle durch. Die Datentypen dieser Spalten müssen kompatibel sein.

Natural-Joins werden in Dialekt-1-Datenbanken nicht unterstützt.

Syntax
<natural-join> ::= NATURAL [<join-type>] JOIN <source>

<join-type> ::= INNER | {LEFT | RIGHT | FULL} [OUTER]

Gegeben seien diese beiden Tabellen:

create table TA (
  a bigint,
  s varchar(12),
  ins_date date
);
create table TB (
  a bigint,
  descr varchar(12),
  x float,
  ins_date date
);

Ein natürlicher Join von TA und TB würde die Spalten a und ins_date beinhalten, und die folgenden beiden Anweisungen hätten den gleichen Effekt:

select * from TA
  natural join TB;
select * from TA
  join TB using (a, ins_date);

Wie alle Joins sind natürliche Joins standardmäßig innere Joins, aber Sie können sie in äußere Joins umwandeln, indem Sie LEFT, RIGHT oder FULL vor dem JOIN-Schlüsselwort angeben.

Gibt es in den beiden Quellbeziehungen keine gleichnamigen Spalten, wird ein CROSS JOIN ausgeführt. Wir kommen in einer Minute zu dieser Art von Join.

Cross Joins

Ein Cross-Join erzeugt das Full-Set-Produkt der beiden Datenquellen. Dies bedeutet, dass jede Zeile in der linken Quelle erfolgreich mit jeder Zeile in der rechten Quelle abgeglichen wird.

Syntax
<cross-join> ::= {CROSS JOIN | ,} <source>

Bitte beachten Sie, dass die Kommasyntax veraltet ist! Es wird nur unterstützt, um die Funktionsfähigkeit des Legacy-Codes aufrechtzuerhalten, und kann in einer zukünftigen Version verschwinden.

Das Kreuzverknüpfen zweier Mengen ist äquivalent dazu, sie auf einer Tautologie zu verbinden (eine Bedingung, die immer wahr ist). Die folgenden beiden Aussagen haben die gleiche Wirkung:

select * from TA
  cross join TB;
select * from TA
  join TB on 1 = 1;

Cross-Joins sind Inner-Joins, da sie nur übereinstimmende Datensätze enthalten – es kommt einfach vor, dass jeder Datensatz übereinstimmt! Ein Outer-Cross-Join, falls vorhanden, würde dem Ergebnis nichts hinzufügen, da die hinzugefügten Outer-Joins nicht übereinstimmende Datensätze sind und diese in Cross-Joins nicht vorhanden sind.

Cross-Joins sind selten sinnvoll, außer wenn Sie alle möglichen Kombinationen von zwei oder mehr Variablen auflisten möchten. Angenommen, Sie verkaufen ein Produkt in verschiedenen Größen, Farben und Materialien. Wenn diese Variablen jeweils in einer eigenen Tabelle aufgeführt sind, würde diese Abfrage alle Kombinationen zurückgeben:

select m.name, s.size, c.name
  from materials m
  cross join sizes s
  cross join colors c;
Implizite Joins

Im SQL:89-Standard wurden die an einem Join beteiligten Tabellen als durch Kommas getrennte Liste in der FROM-Klausel angegeben (mit anderen Worten, ein Cross Join ). Die Join-Bedingungen wurden dann neben anderen Suchbegriffen in der WHERE-Klausel angegeben. Diese Art von Join wird als impliziter Join bezeichnet.

Ein Beispiel für einen impliziten Join:

/*
 * Eine Auswahl aller Detroit-Kunden, die
 * einen Einkauf getätigt haben
 */
SELECT *
FROM customers c, sales s
WHERE s.cust_id = c.id AND c.city = 'Detroit'

Die implizite Join-Syntax ist veraltet und wird möglicherweise in einer zukünftigen Version entfernt. Wir empfehlen, die zuvor gezeigte explizite Join-Syntax zu verwenden.

Explizite und implizite Verknüpfungen mischen

Das Mischen von expliziten und impliziten Joins wird nicht empfohlen, ist jedoch zulässig. Einige Arten des Mischens werden jedoch von Firebird nicht unterstützt.

Die folgende Abfrage gibt beispielsweise den Fehler “Spalte gehört nicht zur referenzierten Tabelle” aus.

SELECT *
FROM TA, TB
JOIN TC ON TA.COL1 = TC.COL1
WHERE TA.COL2 = TB.COL2

Das liegt daran, dass der explizite Join die Tabelle TA nicht sehen kann. Die nächste Abfrage wird jedoch ohne Fehler abgeschlossen, da die Einschränkung nicht verletzt wird.

SELECT *
FROM TA, TB
JOIN TC ON TB.COL1 = TC.COL1
WHERE TA.COL2 = TB.COL2
Ein Hinweis zu Gleichheit

Dieser Hinweis zu Gleichheits- und Ungleichheitsoperatoren gilt überall in Firebirds SQL-Sprache, nicht nur in JOIN-Bedingungen.

Der Operator “=”, der explizit in vielen bedingten Joins und implizit in benannten Spalten-Joins und natürlichen Joins verwendet wird, gleicht nur Werte mit Werten ab. Nach dem SQL-Standard ist NULL kein Wert und daher sind zwei NULL weder gleich noch ungleich. Wenn NULLs in einem Join miteinander übereinstimmen müssen, verwenden Sie den IS NOT DISTINCT FROM-Operator. Dieser Operator gibt true zurück, wenn die Operanden den gleichen Wert oder haben, wenn beide NULL sind.

select *
  from A join B
  on A.id is not distinct from B.code;

Ebenso in den — extrem seltenen — Fällen, in denen Sie bei inequality beitreten möchten, verwenden Sie IS DISTINCT FROM, nicht “<>”, wenn NULL als anders betrachtet werden soll Wert und zwei NULLs als gleich betrachtet:

select *
  from A join B
  on A.id is distinct from B.code;
Mehrdeutige Feldnamen in Joins

Firebird weist nicht qualifizierte Feldnamen in einer Abfrage zurück, wenn diese Feldnamen in mehr als einem an einem Join beteiligten Dataset vorhanden sind. Dies gilt sogar für innere Equi-Joins, bei denen der Feldname in der ON-Klausel wie folgt vorkommt:

select a, b, c
  from TA
  join TB on TA.a = TB.a;

Von dieser Regel gibt es eine Ausnahme: Bei Named-Column-Joins und Natural-Joins darf der unqualifizierte Feldname einer am Matching-Prozess beteiligten Spalte legal verwendet werden und bezieht sich auf die gleichnamige zusammengeführte Spalte. Bei Joins mit benannten Spalten sind dies die Spalten, die in der USING-Klausel aufgelistet sind. Bei natürlichen Verknüpfungen sind dies die Spalten, die in beiden Beziehungen denselben Namen haben. Beachten Sie aber bitte noch einmal, dass, insbesondere bei Outer-Joins, ein einfacher colname nicht immer gleich links.colname oder right.colname ist. Typen können unterschiedlich sein und eine der qualifizierten Spalten kann NULL sein, während die andere nicht ist. In diesem Fall kann der Wert in der zusammengeführten, nicht qualifizierten Spalte die Tatsache maskieren, dass einer der Quellwerte fehlt.

Joins mit gespeicherten Prozeduren

Wenn ein Join mit einer Stored Procedure durchgeführt wird, die nicht über Eingabeparameter mit anderen Datenströmen korreliert ist, gibt es keine Merkwürdigkeiten. Wenn Korrelation im Spiel ist, offenbart sich eine unangenehme Eigenart. Das Problem ist, dass sich der Optimierer jede Möglichkeit verweigert, die Zusammenhänge der Eingabeparameter der Prozedur aus den Feldern in den anderen Streams zu ermitteln:

SELECT *
FROM MY_TAB
JOIN MY_PROC(MY_TAB.F) ON 1 = 1;

Hier wird die Prozedur ausgeführt, bevor ein einzelner Datensatz aus der Tabelle MY_TAB abgerufen wurde. Der Fehler isc_no_cur_rec error (no current record for fetch operation) wird ausgelöst und unterbricht die Ausführung.

Die Lösung besteht darin, eine Syntax zu verwenden, die die Join-Reihenfolge explizit angibt:

SELECT *
FROM MY_TAB
LEFT JOIN MY_PROC(MY_TAB.F) ON 1 = 1;

Dies erzwingt, dass die Tabelle vor dem Vorgang gelesen wird und alles funktioniert ordnungsgemäß.

Diese Eigenart wurde im Optimierer als Fehler erkannt und wird in der nächsten Version von Firebird behoben.

Joins mit LATERAL abgeleiteten Tabellen

Eine abgeleitete Tabelle, die mit dem Schlüsselwort LATERAL definiert ist, wird als seitlich abgeleitete Tabelle bezeichnet. Wenn eine abgeleitete Tabelle als lateral definiert ist, darf sie auf andere Tabellen in derselben FROM-Klausel verweisen, jedoch nur auf die, die in der FROM-Klausel davor deklariert wurden.

Beispiele für seitliche abgeleitete Tabellen
/* select customers with their last order date and number */
select c.name, ox.order_date as last_order, ox.number
from customer c
  left join LATERAL (
    select first 1 o.order_date, o.number
    from orders o
    where o.id_customer = c.id
    order by o.ORDER_DATE desc
  ) as ox on true
--
select dt.population, dt.city_name, c.country_name
from (select distinct country_name from cities) AS c
  cross join LATERAL (
    select first 1 city_name, population
    from cities
    where cities.country_name = c.country_name
    order by population desc
  ) AS dt;
--
select salespeople.name,
       max_sale.amount,
       customer_of_max_sale.customer_name
from salespeople,
  LATERAL ( select max(amount) as amount
            from all_sales
            where all_sales.salesperson_id = salespeople.id
  ) as max_sale,
  LATERAL ( select customer_name
            from all_sales
            where all_sales.salesperson_id = salespeople.id
            and all_sales.amount = max_sale.amount
  ) as customer_of_max_sale;

6.1.5. Die WHERE-Klausel

Die WHERE-Klausel dient dazu, die zurückgegebenen Zeilen auf diejenigen zu beschränken, die den Aufrufer interessieren. Die Bedingung, die dem Schlüsselwort WHERE folgt, kann eine einfache Prüfung wie “AMOUNT = 3” sein oder ein vielschichtiger, verschachtelter Ausdruck mit Unterauswahlen, Prädikaten, Funktionsaufrufen, mathematischen und logischen Operatoren, Kontexvariablen und mehr.

Die Bedingung in der WHERE-Klausel wird oft als Suchbedingung, als Suchausdruck oder einfach als Suche bezeichnet.

In DSQL und ESQL kann der Suchausdruck Parameter enthalten. Dies ist sinnvoll, wenn eine Abfrage mit unterschiedlichen Eingabewerten mehrmals wiederholt werden muss. In der SQL-Zeichenfolge, die an den Server übergeben wird, werden Fragezeichen als Platzhalter für die Parameter verwendet. Sie werden positionale Parameter genannt, weil sie nur durch ihre Position im String unterschieden werden können. Konnektivitätsbibliotheken unterstützen oft named parameters der Form :id, :amount, :a usw. Diese sind benutzerfreundlicher; die Bibliothek kümmert sich um die Übersetzung der benannten Parameter in Positionsparameter, bevor die Anweisung an den Server übergeben wird.

Die Suchbedingung kann auch lokale (PSQL) oder Host- (ESQL) Variablennamen enthalten, denen ein Doppelpunkt vorangestellt ist.

Syntax
SELECT ...
  FROM ...
  [...]
  WHERE <search-condition>
  [...]
Tabelle 79. WHERE-Argumente
Parameter Beschreibung

search-condition

Ein boolescher Ausdruck, der TRUE, FALSE oder möglicherweise UNKNOWN (NULL) zurückgibt.

Nur die Zeilen, für die die Suchbedingung 'TRUE' ergibt, werden in die Ergebnismenge aufgenommen. Seien Sie vorsichtig mit möglichen NULL-Ergebnissen: Wenn Sie einen NULL-Ausdruck mit NOT negieren, ist das Ergebnis immer noch NULL und die Zeile wird nicht passieren. Dies wird in einem der folgenden Beispiele demonstriert.

Beispiele
select genus, species from mammals
  where family = 'Felidae'
  order by genus;
select * from persons
  where birthyear in (1880, 1881)
     or birthyear between 1891 and 1898;
select name, street, borough, phone
  from schools s
  where exists (select * from pupils p where p.school = s.id)
  order by borough, street;
select * from employees
  where salary >= 10000 and position <> 'Manager';
select name from wrestlers
  where region = 'Europe'
    and weight > all (select weight from shot_putters
                      where region = 'Africa');
select id, name from players
  where team_id = (select id from teams where name = 'Buffaloes');
select sum (population) from towns
  where name like '%dam'
  and province containing 'land';
select password from usertable
  where username = current_user;

Das folgende Beispiel zeigt, was passieren kann, wenn die Suchbedingung NULL ergibt.

Angenommen, Sie haben eine Tabelle mit den Namen einiger Kinder und der Anzahl der Murmeln (engl. marbles), die sie besitzen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt enthält die Tabelle diese Daten:

CHILD MARBLES

Anita

23

Bob E.

12

Chris

<null>

Deirdre

1

Eve

17

Fritz

0

Gerry

21

Hadassah

<null>

Isaac

6

Beachten Sie zunächst den Unterschied zwischen NULL und 0: Fritz hat bekannt überhaupt keine Murmeln, Chris' und Hadassah’s Murmeln sind unbekannt.

Wenn Sie nun diese SQL-Anweisung ausgeben:

select list(child) from marbletable where marbles > 10;

Sie erhalten die Namen Anita, Bob E., Eve und Gerry. Diese Kinder haben alle mehr als 10 Murmeln.

Wenn Sie den Ausdruck negieren:

select list(child) from marbletable where not marbles > 10

Deirdre, Fritz und Isaac sind an der Reihe, die Liste zu füllen. Chris und Hadassah sind nicht enthalten, da sie nicht bekannt haben, dass sie zehn Murmeln oder weniger haben. Sollten Sie diese letzte Abfrage ändern in:

select list(child) from marbletable where marbles <= 10;

das Ergebnis bleibt gleich, da der Ausdruck NULL <= 10 UNKNOWN ergibt. Dies ist nicht dasselbe wie TRUE, daher werden Chris und Hadassah nicht aufgeführt. Wenn Sie möchten, dass sie mit den “armen”-Kindern aufgelistet werden, ändern Sie die Abfrage in:

select list(child) from marbletable
where marbles <= 10 or marbles is null;

Jetzt wird die Suchbedingung für Chris und Hadassah wahr, da “marbles is null” in ihrem Fall offensichtlich TRUE zurückgibt. Tatsächlich kann die Suchbedingung jetzt für niemanden NULL sein.

Zuletzt zwei Beispiele für SELECT-Abfragen mit Parametern in der Suche. Es hängt von der Anwendung ab, wie Sie Abfrageparameter definieren sollten und ob dies überhaupt möglich ist. Beachten Sie, dass Abfragen wie diese nicht sofort ausgeführt werden können: Sie müssen zuerst vorbereitet werden. Nachdem eine parametrisierte Abfrage erstellt wurde, kann der Benutzer (oder der aufrufende Code) Werte für die Parameter bereitstellen und mehrmals ausführen lassen, wobei vor jedem Aufruf neue Werte eingegeben werden. Wie die Werte eingegeben und die Ausführung gestartet wird, bleibt der Anwendung überlassen. In einer GUI-Umgebung gibt der Benutzer typischerweise die Parameterwerte in ein oder mehrere Textfelder ein und klickt dann auf eine Schaltfläche "Ausführen", "Ausführen" oder "Aktualisieren".

select name, address, phone frome stores
  where city = ? and class = ?;
select * from pants
  where model = :model and size = :size and color = :col;

Die letzte Abfrage kann nicht direkt an die Engine übergeben werden; die Anwendung muss es zuerst in das andere Format konvertieren und benannte Parameter Positionsparametern zuordnen.

6.1.6. Die GROUP BY-Klausel

GROUP BY führt Ausgabezeilen, die dieselbe Kombination von Werten in ihrer Elementliste haben, zu einer einzigen Zeile zusammen. Aggregatfunktionen in der Auswahlliste werden auf jede Gruppe einzeln und nicht auf den gesamten Datensatz angewendet.

Wenn die Auswahlliste nur Aggregatspalten enthält oder allgemeiner Spalten, deren Werte nicht von einzelnen Zeilen in der zugrunde liegenden Menge abhängen, ist GROUP BY optional. Wenn es weggelassen wird, besteht die endgültige Ergebnismenge von aus einer einzelnen Zeile (vorausgesetzt, dass mindestens eine aggregierte Spalte vorhanden ist).

Wenn die Auswahlliste sowohl Aggregatspalten als auch Spalten enthält, deren Werte pro Zeile variieren können, wird die GROUP BY-Klausel obligatorisch.

Syntax
SELECT ... FROM ...
  GROUP BY <grouping-item> [, <grouping-item> ...]
  [HAVING <grouped-row-condition>]
  ...

<grouping-item> ::=
    <non-aggr-select-item>
  | <non-aggr-expression>

<non-aggr-select-item> ::=
    column-copy
  | column-alias
  | column-position
Tabelle 80. Argumente für die GROUP BY-Klausel
Argument Beschreibung

non-aggr-expression

Jeder nicht aggregierende Ausdruck, der nicht in der SELECT-Liste enthalten ist, d. h. nicht ausgewählte Spalten aus dem Quellsatz oder Ausdrücke, die überhaupt nicht von den Daten im Satz abhängen

column-copy

Eine wörtliche Kopie aus der SELECT-Liste eines Ausdrucks, der keine Aggregatfunktion enthält

column-alias

Der Alias aus der SELECT-Liste eines Ausdrucks (Spalte), der keine Aggregatfunktion enthält

column-position

Die Positionsnummer in der SELECT-Liste eines Ausdrucks (Spalte), der keine Aggregatfunktion enthält

Als allgemeine Faustregel gilt, dass jedes nicht aggregierte Element in der SELECT-Liste auch in der GROUP BY-Liste enthalten sein muss. Sie können dies auf drei Arten tun:

  1. Durch wörtliches Kopieren des Artikels aus der Auswahlliste, z.B. “class” oder “'D:' || upper(doccode)”.

  2. Durch Angabe des Spaltenalias, falls vorhanden.

  3. Durch Angabe der Spaltenposition als Ganzzahl literal zwischen 1 und der Anzahl der Spalten. Ganzzahlwerte, die aus Ausdrücken oder Parameterersetzungen resultieren, sind einfach unveränderlich und werden als solche in der Gruppierung verwendet. Sie haben jedoch keine Auswirkung, da ihr Wert für jede Zeile gleich ist.

Wenn Sie nach einer Spaltenposition gruppieren, wird der Ausdruck an dieser Position intern aus der Auswahlliste kopiert. Wenn es sich um eine Unterabfrage handelt, wird diese Unterabfrage in der Gruppierungsphase erneut ausgeführt. Das heißt, das Gruppieren nach der Spaltenposition, anstatt den Unterabfrageausdruck in der Gruppierungsklausel zu duplizieren, spart Tastenanschläge und Bytes, aber es ist keine Möglichkeit, Verarbeitungszyklen zu sparen!

Zusätzlich zu den erforderlichen Elementen kann die Gruppierungsliste auch Folgendes enthalten:

  • Spalten aus der Quelltabelle, die nicht in der Auswahlliste enthalten sind, oder nicht aggregierte Ausdrücke, die auf solchen Spalten basieren. Das Hinzufügen solcher Spalten kann die Gruppen weiter unterteilen. Da sich diese Spalten jedoch nicht in der Auswahlliste befinden, können Sie nicht erkennen, welche aggregierte Zeile welchem ​​Wert in der Spalte entspricht. Wenn Sie also an diesen Informationen interessiert sind, nehmen Sie im Allgemeinen auch die Spalte oder den Ausdruck in die Auswahlliste auf — was Sie zu der Regel zurückbringt: “Jede nicht aggregierte Spalte in der Auswahlliste muss auch in der Gruppierungsliste”.

  • Ausdrücke, die nicht von den Daten in der zugrunde liegenden Menge abhängig sind, z. Konstanten, Kontextvariablen, einwertige nicht korrelierte Unterauswahlen usw. Dies wird nur der Vollständigkeit halber erwähnt, da das Hinzufügen solcher Elemente völlig sinnlos ist: Sie beeinflussen die Gruppierung überhaupt nicht. “Harmlose aber nutzlose” Elemente wie diese können auch in der Auswahlliste vorkommen, ohne in die Gruppierungsliste kopiert zu werden.

Beispiele

Wenn die Auswahlliste nur aggregierte Spalten enthält, ist GROUP BY nicht obligatorisch:

select count(*), avg(age) from students
  where sex = 'M';

Dadurch wird eine einzelne Zeile zurückgegeben, die die Anzahl der männlichen Studenten und ihr Durchschnittsalter auflistet. Das Hinzufügen von Ausdrücken, die nicht von Werten in einzelnen Zeilen der Tabelle STUDENTS abhängen, ändert daran nichts:

select count(*), avg(age), current_date from students
  where sex = 'M';

Die Zeile enthält jetzt eine zusätzliche Spalte mit dem aktuellen Datum, aber ansonsten hat sich nichts Wesentliches geändert. Eine GROUP BY-Klausel ist weiterhin nicht erforderlich.

In beiden obigen Beispielen ist es jedoch erlaubt. Das ist vollkommen gültig:

select count(*), avg(age) from students
  where sex = 'M'
  group by class;

Dadurch wird für jede Klasse mit Jungen eine Zeile zurückgegeben, in der die Anzahl der Jungen und ihr Durchschnittsalter in dieser bestimmten Klasse aufgeführt sind. (Wenn Sie auch das Feld current_date belassen, wird dieser Wert in jeder Zeile wiederholt, was nicht sehr aufregend ist.)

Die obige Abfrage hat jedoch einen großen Nachteil: Sie gibt Ihnen Informationen über die verschiedenen Klassen, aber sie sagt Ihnen nicht, welche Zeile für welche Klasse gilt. Um diese zusätzlichen Informationen zu erhalten, muss die nicht aggregierte Spalte "CLASS" zur Auswahlliste hinzugefügt werden:

select class, count(*), avg(age) from students
  where sex = 'M'
  group by class;

Jetzt haben wir eine nützliche Abfrage. Beachten Sie, dass das Hinzufügen der Spalte CLASS auch die GROUP BY-Klausel obligatorisch macht. Wir können diese Klausel nicht mehr löschen, es sei denn, wir entfernen auch CLASS aus der Spaltenliste.

Die Ausgabe unserer letzten Abfrage kann etwa so aussehen:

CLASS COUNT AVG

2A

12

13.5

2B

9

13.9

3A

11

14.6

3B

12

14.4

…​

…​

…​

Die Überschriften “COUNT” und “AVG” sind wenig aussagekräftig. In einem einfachen Fall wie diesem kommen Sie vielleicht damit durch, aber im Allgemeinen sollten Sie Aggregatspalten einen aussagekräftigen Namen geben, indem Sie sie mit einem Alias versehen:

select class,
       count(*) as num_boys,
       avg(age) as boys_avg_age
  from students
  where sex = 'M'
  group by class;

Wie Sie sich vielleicht an der formalen Syntax der Spaltenliste erinnern, ist das Schlüsselwort AS optional.

Das Hinzufügen weiterer nicht-aggregierter (oder besser: zeilenabhängiger) Spalten erfordert auch das Hinzufügen dieser zur GROUP BY-Klausel. Zum Beispiel möchten Sie vielleicht die oben genannten Informationen auch für Mädchen sehen; und vielleicht möchten Sie auch zwischen Internats- und Tagesschülern unterscheiden:

select class,
       sex,
       boarding_type,
       count(*) as number,
       avg(age) as avg_age
  from students
  group by class, sex, boarding_type;

Dies kann zu folgendem Ergebnis führen:

CLASS SEX BOARDING_TYPE NUMBER AVG_AGE

2A

F

BOARDING

9

13.3

2A

F

DAY

6

13.5

2A

M

BOARDING

7

13.6

2A

M

DAY

5

13.4

2B

F

BOARDING

11

13.7

2B

F

DAY

5

13.7

2B

M

BOARDING

6

13.8

…​

…​

…​

…​

…​

Jede Zeile in der Ergebnismenge entspricht einer bestimmten Kombination der Spalten CLASS, SEX und BOARDING_TYPE. Die aggregierten Ergebnisse – Anzahl und Durchschnittsalter – werden für jede dieser eher spezifischen Gruppen einzeln angegeben. In einer Abfrage wie dieser sehen Sie keine Gesamtsumme für Jungen als Ganzes oder Tagesschüler als Ganzes. Das ist der Kompromiss: Je mehr nicht aggregierte Spalten Sie hinzufügen, desto mehr können Sie sehr spezifische Gruppen lokalisieren, aber desto mehr verlieren Sie auch den Überblick. Natürlich können Sie die “gröberen” Aggregate weiterhin durch separate Abfragen erhalten.

HAVING

So wie eine 'WHERE'-Klausel die Zeilen in einem Datensatz auf diejenigen beschränkt, die die Suchbedingung erfüllen, so erlegt die 'HAVING'-Unterklausel Beschränkungen für die aggregierten Zeilen in einer gruppierten Menge auf. HAVING ist optional und kann nur in Verbindung mit GROUP BY verwendet werden.

Die Bedingung(en) in der HAVING-Klausel können sich beziehen auf:

  • Jede aggregierte Spalte in der Auswahlliste. Dies ist der am häufigsten verwendete Fall.

  • Jeder aggregierte Ausdruck, der nicht in der Auswahlliste enthalten ist, aber im Kontext der Abfrage zulässig ist. Dies ist manchmal auch nützlich.

  • Jede Spalte in der GROUP BY-Liste. Obwohl es legal ist, ist es effizienter, diese nicht aggregierten Daten zu einem früheren Zeitpunkt zu filtern: in der WHERE-Klausel.

  • Jeder Ausdruck, dessen Wert nicht vom Inhalt des Datasets abhängt (wie eine Konstante oder eine Kontextvariable). Dies ist gültig, aber völlig sinnlos, da es entweder die gesamte Menge unterdrückt oder unberührt lässt, basierend auf Bedingungen, die nichts mit der Menge selbst zu tun haben.

Eine HAVING-Klausel kann nicht enthalten:

  • Nicht aggregierte Spaltenausdrücke, die nicht in der GROUP BY-Liste enthalten sind.

  • Spaltenpositionen. Eine ganze Zahl in der HAVING-Klausel ist nur eine ganze Zahl.

  • Spaltenaliase – nicht einmal, wenn sie in der GROUP BY-Klausel vorkommen!

Beispiele

Aufbauend auf unseren früheren Beispielen könnte dies verwendet werden, um kleine Schülergruppen zu überspringen:

select class,
       count(*) as num_boys,
       avg(age) as boys_avg_age
  from students
  where sex = 'M'
  group by class
  having count(*) >= 5;

So wählen Sie nur Gruppen mit einer Mindestaltersspanne aus:

select class,
       count(*) as num_boys,
       avg(age) as boys_avg_age
  from students
  where sex = 'M'
  group by class
  having max(age) - min(age) > 1.2;

Beachten Sie, dass Sie, wenn Sie wirklich an diesen Informationen interessiert sind, normalerweise min(age) und max(age) einschließen würden – oder den Ausdruck „`max(age) - min(age) `" – auch in der Auswahlliste!

Um nur 3. Klassen einzubeziehen:

select class,
       count(*) as num_boys,
       avg(age) as boys_avg_age
  from students
  where sex = 'M'
  group by class
  having class starting with '3';

Besser wäre es, diese Bedingung in die WHERE-Klausel zu verschieben:

select class,
       count(*) as num_boys,
       avg(age) as boys_avg_age
  from students
  where sex = 'M' and class starting with '3'
  group by class;

6.1.7. Die WINDOW-Klausel

Die WINDOW-Klausel definiert ein oder mehrere benannte Fenster, auf die von Fensterfunktionen in der aktuellen Abfragespezifikation verwiesen werden kann.

Syntax
<query_spec> ::=
  SELECT
    [<limit_clause>]
    [<distinct_clause>]
    <select_list>
    <from_clause>
    [<where_clause>]
    [<group_clause>]
    [<having_clause>]
    [<named_windows_clause>]
    [<plan_clause>]

<named_windows_clause> ::=
  WINDOW <window_definition> [, <window_definition> ...]

<window definition> ::=
  new_window_name AS <window_specification>

<window_specification> ::=
  !! Siehe auch Window-Funktionen !!

In einer Abfrage mit mehreren SELECT- und WINDOW-Klauseln (zB mit Unterabfragen) ist der Geltungsbereich von `new_window_name_ auf seinen Abfragekontext beschränkt. Das bedeutet, dass ein Fenstername aus einem inneren Kontext nicht in einem äußeren Kontext verwendet werden kann und umgekehrt. Derselbe Fenstername kann jedoch unabhängig in verschiedenen Kontexten verwendet werden, obwohl es besser sein könnte, dies zu vermeiden, um Verwirrung zu vermeiden.

Weitere Informationen finden Sie unter Window-Funktionen (analytisch).

Beispiel mit Named Windows
select
  id,
  department,
  salary,
  count(*) over w1,
  first_value(salary) over w2,
  last_value(salary) over w2
from employee
window w1 as (partition by department),
       w2 as (w1 order by salary)
order by department, salary;

6.1.8. Die PLAN-Klausel

Die PLAN-Klausel ermöglicht es dem Benutzer, einen Datenabrufplan zu übermitteln und damit den Plan zu überschreiben, den der Optimierer automatisch generiert hätte.

Syntax
PLAN <plan-expr>

<plan-expr> ::=
    (<plan-item> [, <plan-item> ...])
  | <sorted-item>
  | <joined-item>
  | <merged-item>
  | <hash-item>

<sorted-item> ::= SORT (<plan-item>)

<joined-item> ::=
  JOIN (<plan-item>, <plan-item> [, <plan-item> ...])

<merged-item> ::=
  [SORT] MERGE (<sorted-item>, <sorted-item> [, <sorted-item> ...])

<hash-item> ::=
  HASH (<plan-item>, <plan-item> [, <plan-item> ...])

<plan-item> ::= <basic-item> | <plan-expr>

<basic-item> ::=
  <relation> { NATURAL
             | INDEX (<indexlist>)
             | ORDER index [INDEX (<indexlist>)] }

<relation> ::= table | view [table]

<indexlist> ::= index [, index ...]
Tabelle 81. Argumente für die PLAN-Klausel
Argument Beschreibung

table

Tabellenname oder sein Alias

view

Ansichtsname

index

Indexname

Jedes Mal, wenn ein Benutzer eine Abfrage an die Firebird-Engine sendet, berechnet der Optimierer eine Datenabrufstrategie. Die meisten Firebird-Clients können diesen Abrufplan für den Benutzer sichtbar machen. In Firebirds eigenem Dienstprogramm isql geschieht dies mit dem Befehl SET PLAN ON. Wenn Sie Abfragepläne untersuchen, anstatt Abfragen auszuführen, zeigt SET PLANONLY ON den Plan an, ohne die Abfrage auszuführen. Verwenden Sie SET PLANONLY OFF, um die Abfrage auszuführen und den Plan anzuzeigen.

Einen detaillierteren Plan erhalten Sie, wenn Sie einen erweiterten Plan aktivieren. In isql kann dies mit SET EXPLAIN ON erfolgen. Der erweiterte Plan zeigt detailliertere Informationen über die vom Optimierer verwendeten Zugriffsmethoden an, kann jedoch nicht in die PLAN-Klausel einer Anweisung aufgenommen werden. Die Beschreibung des erweiterten Plans geht über den Rahmen dieser Sprachreferenz hinaus.

In den meisten Situationen können Sie darauf vertrauen, dass Firebird den optimalen Abfrageplan für Sie auswählt. Wenn Sie jedoch komplizierte Abfragen haben, deren Leistung nicht ausreicht, kann es sich durchaus lohnen, den Plan zu prüfen und zu prüfen, ob Sie ihn verbessern können.

Einfache Pläne

Die einfachsten Pläne bestehen nur aus einem Relationsnamen gefolgt von einer Abrufmethode. Zum Beispiel für eine unsortierte Einzeltabellenauswahl ohne WHERE-Klausel:

select * from students
  plan (students natural);

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Table "STUDENTS" Full Scan

Wenn es eine WHERE- oder eine HAVING-Klausel gibt, können Sie den Index angeben, der für die Suche nach Übereinstimmungen verwendet werden soll:

select * from students
  where class = '3C'
  plan (students index (ix_stud_class));

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Filter
    -> Table "STUDENTS" Access By ID
      -> Bitmap
        -> Index "IX_STUD_CLASS" Range Scan (full match)

Die Direktive INDEX wird auch für Join-Bedingungen verwendet (wird etwas später besprochen). Es kann eine durch Kommas getrennte Liste von Indizes enthalten.

ORDER gibt den Index zum Sortieren der Menge an, wenn eine ORDER BY- oder GROUP BY-Klausel vorhanden ist:

select * from students
  plan (students order pk_students)
  order by id;

Erweiterter plan:

Select Expression
  -> Table "STUDENTS" Access By ID
    -> Index "PK_STUDENTS" Full Scan

ORDER und INDEX können kombiniert werden:

select * from students
  where class >= '3'
  plan (students order pk_students index (ix_stud_class))
  order by id;

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Filter
    -> Table "STUDENTS" Access By ID
      -> Index "PK_STUDENTS" Full Scan
        -> Bitmap
          -> Index "IX_STUD_CLASS" Range Scan (lower bound: 1/1)

Es ist vollkommen in Ordnung, wenn ORDER und INDEX denselben Index angeben:

select * from students
  where class >= '3'
  plan (students order ix_stud_class index (ix_stud_class))
  order by class;

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Filter
    -> Table "STUDENTS" Access By ID
      -> Index "IX_STUD_CLASS" Range Scan (lower bound: 1/1)
        -> Bitmap
          -> Index "IX_STUD_CLASS" Range Scan (lower bound: 1/1)

Um Sets zu sortieren, wenn kein verwendbarer Index verfügbar ist (oder wenn Sie seine Verwendung unterdrücken möchten), lassen Sie ORDER weg und stellen Sie dem Planausdruck SORT voran:

select * from students
  plan sort (students natural)
  order by name;

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Sort (record length: 128, key length: 56)
    -> Table "STUDENTS" Full Scan

Oder wenn ein Index für die Suche verwendet wird:

select * from students
  where class >= '3'
  plan sort (students index (ix_stud_class))
  order by name;

Erweiterter Plan:

elect Expression
  -> Sort (record length: 136, key length: 56)
    -> Filter
      -> Table "STUDENTS" Access By ID
        -> Bitmap
          -> Index "IX_STUD_CLASS" Range Scan (lower bound: 1/1)

Beachten Sie, dass SORT im Gegensatz zu ORDER außerhalb der Klammern steht. Dies spiegelt die Tatsache wider, dass die Datenzeilen ungeordnet abgerufen und anschließend von der Engine sortiert werden.

Geben Sie bei der Auswahl aus einer Ansicht die Ansicht und die betreffende Tabelle an. Wenn Sie beispielsweise eine Ansicht FRESHMEN haben, die nur die Erstsemester auswählt:

select * from freshmen
  plan (freshmen students natural);

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Table "STUDENTS" as "FRESHMEN" Full Scan

Oder zum Beispiel:

select * from freshmen
  where id > 10
  plan sort (freshmen students index (pk_students))
  order by name desc;

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Sort (record length: 144, key length: 24)
    -> Filter
      -> Table "STUDENTS" as "FRESHMEN" Access By ID
        -> Bitmap
          -> Index "PK_STUDENTS" Range Scan (lower bound: 1/1)

Wenn eine Tabelle oder Ansicht mit einem Alias versehen wurde, muss der Alias, nicht der ursprüngliche Name, in der PLAN-Klausel verwendet werden.

Zusammengesetzte Pläne

Bei einem Join können Sie den Index angeben, der für den Abgleich verwendet werden soll. Sie müssen auch die JOIN-Direktive für die beiden Streams im Plan verwenden:

select s.id, s.name, s.class, c.mentor
  from students s
  join classes c on c.name = s.class
  plan join (s natural, c index (pk_classes));

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Nested Loop Join (inner)
    -> Table "STUDENTS" as "S" Full Scan
    -> Filter
      -> Table "CLASSES" as "C" Access By ID
        -> Bitmap
          -> Index "PK_CLASSES" Unique Scan

Dieselbe Verknüpfung, sortiert nach einer indizierten Spalte:

select s.id, s.name, s.class, c.mentor
  from students s
  join classes c on c.name = s.class
  plan join (s order pk_students, c index (pk_classes))
  order by s.id;

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Nested Loop Join (inner)
    -> Table "STUDENTS" as "S" Access By ID
      -> Index "PK_STUDENTS" Full Scan
    -> Filter
      -> Table "CLASSES" as "C" Access By ID
        -> Bitmap
          -> Index "PK_CLASSES" Unique Scan

Und für eine nicht indizierte Spalte:

select s.id, s.name, s.class, c.mentor
  from students s
  join classes c on c.name = s.class
  plan sort (join (s natural, c index (pk_classes)))
  order by s.name;

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Sort (record length: 152, key length: 12)
    -> Nested Loop Join (inner)
      -> Table "STUDENTS" as "S" Full Scan
      -> Filter
        -> Table "CLASSES" as "C" Access By ID
          -> Bitmap
            -> Index "PK_CLASSES" Unique Scan

Mit einer hinzugefügten Suchbedingung:

select s.id, s.name, s.class, c.mentor
  from students s
  join classes c on c.name = s.class
  where s.class <= '2'
  plan sort (join (s index (fk_student_class), c index (pk_classes)))
  order by s.name;

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Sort (record length: 152, key length: 12)
    -> Nested Loop Join (inner)
      -> Filter
        -> Table "STUDENTS" as "S" Access By ID
          -> Bitmap
            -> Index "FK_STUDENT_CLASS" Range Scan (lower bound: 1/1)
      -> Filter
        -> Table "CLASSES" as "C" Access By ID
          -> Bitmap
            -> Index "PK_CLASSES" Unique Scan

Als Left Outer Join:

select s.id, s.name, s.class, c.mentor
  from classes c
  left join students s on c.name = s.class
  where s.class <= '2'
  plan sort (join (c natural, s index (fk_student_class)))
  order by s.name;

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Sort (record length: 192, key length: 56)
    -> Filter
      -> Nested Loop Join (outer)
        -> Table "CLASSES" as "C" Full Scan
        -> Filter
          -> Table "STUDENTS" as "S" Access By ID
            -> Bitmap
              -> Index "FK_STUDENT_CLASS" Range Scan (full match)

Wenn keine Indizes verfügbar sind, die der Join-Bedingung entsprechen (oder wenn Sie sie nicht verwenden möchten), können Sie die Streams mit der Methode HASH oder MERGE verbinden.

Um eine Verbindung mit der HASH-Methode im Plan herzustellen, wird die HASH-Direktive anstelle der JOIN-Direktive verwendet. In diesem Fall wird der kleinere (sekundäre) Strom vollständig in einem internen Puffer materialisiert. Beim Lesen dieses sekundären Streams wird eine Hash-Funktion angewendet und ein Paar {Hash, Zeiger auf Puffer} in eine Hash-Tabelle geschrieben. Dann wird der primäre Stream gelesen und sein Hash-Schlüssel wird gegen die Hash-Tabelle getestet.

select *
  from students s
  join classes c on c.cookie = s.cookie
  plan hash (c natural, s natural)

Erweiterter Plan:

Select Expression
  -> Filter
    -> Hash Join (inner)
      -> Table "STUDENTS" as "S" Full Scan
      -> Record Buffer (record length: 145)
        -> Table "CLASSES" as "C" Full Scan

Für einen 'MERGE'-Join muss der Plan zuerst beide Streams in deren Join-Spalte(n) sortieren und dann zusammenführen. Dies wird mit der SORT-Direktive (die wir bereits gesehen haben) und MERGE statt JOIN erreicht:

select * from students s
  join classes c on c.cookie = s.cookie
  plan merge (sort (c natural), sort (s natural));

Das Hinzufügen einer ORDER BY-Klausel bedeutet, dass das Ergebnis der Zusammenführung ebenfalls sortiert werden muss:

select * from students s
  join classes c on c.cookie = s.cookie
  plan sort (merge (sort (c natural), sort (s natural)))
  order by c.name, s.id;

Schließlich fügen wir eine Suchbedingung für zwei indizierbare Spalten der Tabelle STUDENTS hinzu:

select * from students s
  join classes c on c.cookie = s.cookie
  where s.id < 10 and s.class <= '2'
  plan sort (merge (sort (c natural),
                    sort (s index (pk_students, fk_student_class))))
  order by c.name, s.id;

Wie aus der formalen Syntaxdefinition hervorgeht, können JOINs und MERGEs im Plan mehr als zwei Streams kombinieren. Außerdem kann jeder Planausdruck als Planelement in einem umfassenden Plan verwendet werden. Dies bedeutet, dass Pläne bestimmter komplizierter Abfragen verschiedene Verschachtelungsebenen haben können.

Schließlich können Sie statt MERGE auch SORT MERGE schreiben. Da dies absolut keinen Unterschied macht und zu Verwirrung mit “real” SORT-Direktiven führen kann (die einen Unterschied machen), ist es wahrscheinlich am besten, beim einfachen MERGE zu bleiben.

Neben dem Plan für die Hauptabfrage können Sie für jede Unterabfrage einen Plan angeben. Die folgende Abfrage mit mehreren Plänen funktioniert beispielsweise:

select *
from color
where exists (
  select *
  from hors
  where horse.code_color = color.code_color
  plan (horse index (fk_horse_color)))
plan (color natural)

Gelegentlich akzeptiert der Optimierer einen Plan und folgt ihm dann nicht, obwohl er ihn nicht als ungültig zurückweist. Ein solches Beispiel war

MERGE (unsorted stream, unsorted stream)

Es ist ratsam, einen solchen Plan als “veraltet” zu behandeln.

6.1.9. UNION

Die UNION-Klausel verkettet zwei oder mehr Datensätze und erhöht somit die Anzahl der Zeilen, aber nicht die Anzahl der Spalten. Datensätze, die an einer UNION teilnehmen, müssen die gleiche Anzahl von Spalten haben und die Spalten an den entsprechenden Positionen müssen vom gleichen Typ sein. Abgesehen davon können sie völlig unabhängig sein.

Standardmäßig unterdrückt eine Vereinigung doppelte Zeilen. UNION ALL zeigt alle Zeilen, einschließlich aller Duplikate. Das optionale Schlüsselwort DISTINCT macht das Standardverhalten explizit.

Syntax
<union> ::=
  <individual-select>
  UNION [{DISTINCT | ALL}]
  <individual-select>
  [
    [UNION [{DISTINCT | ALL}]
    <individual-select>
    ...
  ]
  [<union-wide-clauses>]

<individual-select> ::=
  SELECT
  [TRANSACTION name]
  [FIRST m] [SKIP n]
  [{DISTINCT | ALL}] <columns>
  [INTO <host-varlist>]
  FROM <source> [[AS] alias]
  [<joins>]
  [WHERE <condition>]
  [GROUP BY <grouping-list>
  [HAVING <aggregate-condition>]]
  [PLAN <plan-expr>]

<union-wide-clauses> ::=
  [ORDER BY <ordering-list>]
  [{ ROWS <m> [TO <n>]
   | [OFFSET n {ROW | ROWS}]
     [FETCH {FIRST | NEXT} [m] {ROW | ROWS} ONLY]
  }]
  [FOR UPDATE [OF <columns>]]
  [WITH LOCK]
  [INTO <PSQL-varlist>]

Unions beziehen ihre Spaltennamen aus der ersten Auswahlabfrage. Wenn Sie Union-Spalten mit einem Alias versehen möchten, tun Sie dies in der Spaltenliste des obersten SELECT. Aliase in anderen teilnehmenden Selects sind erlaubt und können sogar nützlich sein, werden aber nicht auf Gewerkschaftsebene verbreitet.

Wenn eine Union eine ORDER BY-Klausel hat, sind die einzigen zulässigen Sortierelemente Integer-Literale, die 1-basierte Spaltenpositionen angeben, optional gefolgt von einem ASC/DESC und/oder einem NULLS {FIRST | LAST}-Anweisung. Dies impliziert auch, dass Sie eine Union nicht nach etwas sortieren können, das keine Spalte in der Union ist. (Sie können es jedoch in eine abgeleitete Tabelle einschließen, die Ihnen alle üblichen Sortieroptionen zurückgibt.)

Unions sind in Unterabfragen jeglicher Art erlaubt und können selbst Unterabfragen enthalten. Sie können auch Joins enthalten und an einem Join teilnehmen, wenn sie in eine abgeleitete Tabelle eingeschlossen sind.

Beispiele

Diese Abfrage präsentiert Informationen aus verschiedenen Musiksammlungen in einem Datensatz unter Verwendung von Unions:

select id, title, artist, length, 'CD' as medium
  from cds
union
select id, title, artist, length, 'LP'
  from records
union
select id, title, artist, length, 'MC'
  from cassettes
order by 3, 2  -- artist, title;

Wenn id, title, artist und length die einzigen beteiligten Felder in den Tabellen sind, kann die Abfrage auch so geschrieben werden:

select c.*, 'CD' as medium
  from cds c
union
select r.*, 'LP'
  from records r
union
select c.*, 'MC'
  from cassettes c
order by 3, 2  -- artist, title;

Die Qualifizierung der “Sterne” ist hier notwendig, da sie nicht das einzige Element in der Spaltenliste sind. Beachten Sie, dass die Aliase “c” in der ersten und dritten Auswahl nicht miteinander in Konflikt geraten: Ihre Gültigkeitsbereiche sind nicht unionsweit, sondern gelten nur für ihre jeweiligen select-Abfragen.

Die nächste Abfrage ruft Namen und Telefonnummern von Übersetzern und Korrektoren ab. Übersetzer, die auch als Korrektoren tätig sind, erscheinen nur einmal in der Ergebnismenge, sofern ihre Telefonnummer in beiden Tabellen gleich ist. Das gleiche Ergebnis kann ohne DISTINCT erreicht werden. Mit ALL würden diese Personen zweimal erscheinen.

select name, phone from translators
  union distinct
select name, telephone from proofreaders;

Eine UNION innerhalb einer Unterabfrage:

select name, phone, hourly_rate from clowns
where hourly_rate < all
  (select hourly_rate from jugglers
     union
   select hourly_rate from acrobats)
order by hourly_rate;

6.1.10. ORDER BY

Wenn eine SELECT-Anweisung ausgeführt wird, wird die Ergebnismenge in keiner Weise sortiert. Es kommt oft vor, dass Zeilen chronologisch sortiert erscheinen, einfach weil sie in der gleichen Reihenfolge zurückgegeben werden, in der sie durch INSERT-Anweisungen zur Tabelle hinzugefügt wurden. Darauf sollten Sie sich nicht verlassen: Die Reihenfolge kann sich je nach Plan oder Aktualisierungen von Zeilen usw. ändern. Um eine explizite Sortierreihenfolge für die Mengenangabe anzugeben, wird eine ORDER BY-Klausel verwendet.

Syntax
SELECT ... FROM ...
...
ORDER BY <ordering-item> [, <ordering-item> …]

<ordering-item> ::=
  {col-name | col-alias | col-position | <expression>}
  [COLLATE collation-name]
  [ASC[ENDING] | DESC[ENDING]]
  [NULLS {FIRST|LAST}]
Tabelle 82. Argumente für die ORDER BY-Klausel
Argument Beschreibung

col-name

Vollständiger Spaltenname

col-alias

Spaltenalias

col-position

Spaltenposition in der SELECT-Liste

expression

Beliebiger Ausdruck

collation-name

Collationsname (Sortierreihenfolge für Stringdatentypen)

Der ORDER BY besteht aus einer durch Kommas getrennten Liste der Spalten, nach denen der Ergebnisdatensatz sortiert werden soll. Die Sortierreihenfolge kann durch den Namen der Spalte angegeben werden — aber nur, wenn die Spalte zuvor nicht als Alias in der SELECT-Spaltenliste angegeben wurde. Der Alias muss verwendet werden, wenn er in der Auswahlliste verwendet wurde. Die ordinale Positionsnummer der Spalte in der SELECT-Spaltenliste, der der Spalte in der SELECT-Liste mit Hilfe des Schlüsselworts AS gegebene Alias oder die Nummer der Spalte in der SELECT-Liste kann uneingeschränkt verwendet werden.

Die drei Ausdrucksformen der Spalten für die Sortierreihenfolge können in derselben ORDER BY-Klausel gemischt werden. Beispielsweise kann eine Spalte in der Liste durch ihren Namen und eine andere Spalte durch ihre Nummer angegeben werden.

Wenn Sie nach Spaltenposition oder Alias sortieren, wird der dieser Position (Alias) entsprechende Ausdruck aus der SELECT-Liste kopiert. Dies gilt auch für Unterabfragen, daher wird die Unterabfrage mindestens zweimal ausgeführt.

Wenn Sie die Spaltenposition verwenden, um die Sortierreihenfolge für eine Abfrage des Stils SELECT * anzugeben, erweitert der Server das Sternchen auf die vollständige Spaltenliste, um die Spalten für die Sortierung zu bestimmen. Es wird jedoch als „schlechte Praxis“ angesehen, geordnete Sets auf diese Weise zu entwerfen.

Sortierrichtung

Das Schlüsselwort ASCENDING – normalerweise abgekürzt mit ASC – gibt eine Sortierrichtung von der niedrigsten zur höchsten an. ASCENDING ist die Standardsortierrichtung.

Das Schlüsselwort DESCENDING — normalerweise abgekürzt mit DESC — gibt eine Sortierrichtung von der höchsten zur niedrigsten an.

Die Angabe einer aufsteigenden Reihenfolge für eine Spalte und einer absteigenden Reihenfolge für eine andere ist zulässig.

Sortierreihenfolge

Das Schlüsselwort COLLATE gibt die Sortierreihenfolge für eine Zeichenfolgenspalte an, wenn Sie eine andere Sortierung als die normale für diese Spalte benötigen. Die normale Sortierreihenfolge ist entweder die Standardreihenfolge für den Datenbankzeichensatz oder die explizit in der Spaltendefinition festgelegte.

NULLS-Position

Das Schlüsselwort NULLS definiert, wo NULL in der zugeordneten Spalte in der Sortierreihenfolge liegt: NULLS FIRST platziert die Zeilen mit der NULL-Spalte über Zeilen geordnet nach dem Wert dieser Spalte; NULLS LAST platziert diese Zeilen nach den geordneten Zeilen.

NULLS FIRST ist die Vorgabe.

Sortierung von UNIONs

Die diskreten Abfragen, die zu einer UNION beitragen, können keine ORDER BY-Klausel annehmen. Die einzige Möglichkeit besteht darin, die gesamte Ausgabe zu sortieren, indem eine ORDER BY-Klausel am Ende der Gesamtabfrage verwendet wird.

Die einfachste — und in manchen Fällen die einzige — Methode zum Angeben der Sortierreihenfolge ist die Ordinalspaltenposition. Es ist jedoch auch zulässig, die Spaltennamen oder Aliase aus der ersten beitragenden Abfrage nur zu verwenden.

Für dieses globale Set stehen die Direktiven ASC/DESC und/oder NULLS zur Verfügung.

Wenn eine diskrete Sortierung innerhalb der beitragenden Menge erforderlich ist, kann die Verwendung abgeleiteter Tabellen oder allgemeiner Tabellenausdrücke für diese Mengen eine Lösung sein.

Beispiele für ORDER BY

Sortieren der Ergebnismenge in aufsteigender Reihenfolge, Sortierung nach den Spalten RDB$CHARACTER_SET_ID und RDB$COLLATION_ID der Tabelle RDB$COLLATIONS:

SELECT
  RDB$CHARACTER_SET_ID AS CHARSET_ID,
  RDB$COLLATION_ID AS COLL_ID,
  RDB$COLLATION_NAME AS NAME
FROM RDB$COLLATIONS
ORDER BY RDB$CHARACTER_SET_ID, RDB$COLLATION_ID;

Das gleiche, aber nach den Spaltenaliasen sortiert:

SELECT
  RDB$CHARACTER_SET_ID AS CHARSET_ID,
  RDB$COLLATION_ID AS COLL_ID,
  RDB$COLLATION_NAME AS NAME
FROM RDB$COLLATIONS
ORDER BY CHARSET_ID, COLL_ID;

Sortieren der Ausgabedaten nach den Spaltenpositionsnummern:

SELECT
  RDB$CHARACTER_SET_ID AS CHARSET_ID,
  RDB$COLLATION_ID AS COLL_ID,
  RDB$COLLATION_NAME AS NAME
FROM RDB$COLLATIONS
ORDER BY 1, 2;

Sortieren einer SELECT *-Abfrage nach Positionsnummern — möglich, aber böse und nicht empfohlen:

SELECT *
FROM RDB$COLLATIONS
ORDER BY 3, 2;

Sortieren nach der zweiten Spalte in der BOOKS-Tabelle oder — wenn BOOKS nur eine Spalte hat — der FILMS.DIRECTOR-Spalte:

SELECT
    BOOKS.*,
    FILMS.DIRECTOR
FROM BOOKS, FILMS
ORDER BY 2;

Sortieren in absteigender Reihenfolge nach den Werten der Spalte PROCESS_TIME, wobei NULLs am Anfang der Menge stehen:

SELECT *
FROM MSG
ORDER BY PROCESS_TIME DESC NULLS FIRST;

Sortieren der Menge, die durch eine UNION von zwei Abfragen erhalten wurde. Die Ergebnisse werden in absteigender Reihenfolge nach den Werten in der zweiten Spalte sortiert, mit NULLs am Ende der Menge; und in aufsteigender Reihenfolge für die Werte der ersten Spalte mit NULLs am Anfang.

SELECT
  DOC_NUMBER, DOC_DATE
FROM PAYORDER
UNION ALL
SELECT
  DOC_NUMBER, DOC_DATE
FROM BUDGORDER
ORDER BY 2 DESC NULLS LAST, 1 ASC NULLS FIRST;

6.1.11. ROWS

Verwendet für

Abrufen eines Zeilenabschnitts aus einer geordneten Menge

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
SELECT <columns> FROM ...
  [WHERE ...]
  [ORDER BY ...]
  ROWS m [TO n]
Tabelle 83. Argumente für die ROWS-Klausel
Argument Beschreibung

m, n

Beliebige Integer-Ausdrücke

ROWS ist keine Standard-Syntax

ROWS ist eine Firebird-spezifische Klausel. Verwenden Sie nach Möglichkeit die SQL-Standardsyntax OFFSET, FETCH.

Begrenzt die Anzahl der Zeilen, die von der SELECT-Anweisung zurückgegeben werden, auf eine angegebene Anzahl oder einen bestimmten Bereich.

Die ROWS-Klausel erfüllt auch die gleiche Aufgabe wie die FIRST- und SKIP-Klauseln, ist jedoch nicht SQL-kompatibel. Im Gegensatz zu FIRST und SKIP sowie OFFSET und FETCH akzeptieren die ROWS- und TO-Klauseln jede Art von Integer-Ausdruck als Argumente ohne Klammern. Natürlich können für verschachtelte Auswertungen innerhalb des Ausdrucks immer noch Klammern benötigt werden, und eine Unterabfrage muss immer in Klammern eingeschlossen werden.

  • Die Nummerierung der Zeilen im Zwischensatz – der Gesamtsatz, der auf der Festplatte zwischengespeichert wird, bevor der „slice“ extrahiert wird – beginnt bei 1.

  • OFFSET/FETCH, FIRST/SKIP und ROWS können alle ohne die ORDER BY-Klausel verwendet werden, obwohl dies selten sinnvoll ist – außer vielleicht, wenn Sie dies tun möchten Schauen Sie sich die Tabellendaten kurz an und kümmern Sie sich nicht darum, dass die Zeilen in einer nicht deterministischen Reihenfolge vorliegen. Zu diesem Zweck würde eine Abfrage wie “SELECT * FROM TABLE1 ROWS 20” die ersten 20 Zeilen zurückgeben statt einer ganzen Tabelle, die ziemlich groß sein könnte.

Der Aufruf von ROWS m ruft die ersten m Datensätze aus der angegebenen Menge ab.

Merkmale der Verwendung von ROWS m ohne eine TO-Klausel:
  • Wenn m größer als die Gesamtzahl der Datensätze im Zwischendatensatz ist, wird der gesamte Satz zurückgegeben

  • Wenn m = 0, wird eine leere Menge zurückgegeben

  • Wenn m < 0, schlägt der Aufruf der SELECT-Anweisung mit einem Fehler fehl

Der Aufruf von ROWS m TO n ruft die Zeilen aus der Menge ab, beginnend bei Zeile m und endend nach Zeile n — die Menge ist inklusiv.

Merkmale der Verwendung von ROWS m mit einer TO-Klausel:
  • Wenn m größer als die Gesamtzahl der Zeilen in der Zwischenmenge ist und n >= m, wird eine leere Menge zurückgegeben

  • Wenn m nicht größer als n und n größer als die Gesamtzahl der Zeilen in der Zwischenmenge ist, wird die Ergebnismenge auf Zeilen beginnend mit m bis zum Ende der Menge begrenzt

  • Wenn m < 1 und n < 1 ist, schlägt der Aufruf der SELECT-Anweisung mit einem Fehler fehl

  • Wenn n = m - 1, wird eine leere Menge zurückgegeben

  • Wenn n < m - 1, schlägt der Aufruf der SELECT-Anweisung mit einem Fehler fehl

Verwenden einer TO-Klausel ohne eine ROWS-Klausel:

Während ROWS die FIRST- und SKIP-Syntax ersetzt, gibt es eine Situation, in der die ROWS-Syntax nicht das gleiche Verhalten bietet: Die Angabe von SKIP n allein gibt den gesamten Zwischensatz zurück, ohne das erste n Reihen. Die Syntax von ROWS …​ TO benötigt dazu ein wenig Hilfe.

Bei der ROWS-Syntax benötigen Sie eine ROWS-Klausel in Verbindung mit der TO-Klausel und machen das zweite Argument (n) bewusst größer als die Größe des Zwischendatensatzes. Dies wird erreicht, indem ein Ausdruck für n erstellt wird, der eine Unterabfrage verwendet, um die Anzahl der Zeilen im Zwischensatz abzurufen und 1 hinzufügt.

Ersetzen von FIRST/SKIP und OFFSET/FETCH

Die ROWS-Klausel kann anstelle der SQL-Standard-OFFSET/FETCH- oder Nicht-Standard-FIRST/SKIP-Klauseln verwendet werden, außer wenn nur OFFSET oder SKIP verwendet wird, dass ist, wenn die gesamte Ergebnismenge zurückgegeben wird, außer dass die angegebene Anzahl von Zeilen vom Anfang übersprungen wird.

Um dieses Verhalten mit ROWS zu implementieren, müssen Sie die TO-Klausel mit einem Wert angeben, der größer als die Größe der zurückgegebenen Ergebnismenge ist.

Mischen von ROWS und FIRST/SKIP oder OFFSET/FETCH

Die ROWS-Syntax kann nicht mit FIRST/SKIP oder OFFSET/FETCH im selben SELECT-Ausdruck gemischt werden. Die Verwendung der unterschiedlichen Syntaxen in verschiedenen Unterabfragen in derselben Anweisung ist zulässig.

ROWS-Syntax in UNION-Abfragen

Wenn ROWS in einer UNION-Abfrage verwendet wird, wird die ROWS-Direktive auf die vereinigte Menge angewendet und muss nach der letzten SELECT-Anweisung platziert werden.

Wenn die Notwendigkeit besteht, die von einer oder mehreren SELECT-Anweisungen innerhalb von UNION zurückgegebenen Teilmengen zu begrenzen, gibt es mehrere Optionen:

  1. Verwenden Sie die FIRST/SKIP-Syntax in diesen SELECT-Anweisungen — beachten Sie, dass eine Sortierklausel (ORDER BY) nicht lokal auf die diskreten Abfragen angewendet werden kann, sondern nur auf die kombinierte Ausgabe.

  2. Konvertieren Sie die Abfragen in abgeleitete Tabellen mit ihren eigenen ROWS-Klauseln.

Beispiele für ROWS

Die folgenden Beispiele schreiben die Beispiele um, die im Abschnitt über FIRST und SKIP verwendet wurden, früher in diesem Kapitel.

Rufen Sie die ersten zehn Namen aus der Ausgabe einer sortierten Abfrage in der Tabelle 'PEOPLE' ab:

SELECT id, name
FROM People
ORDER BY name ASC
ROWS 1 TO 10;

oder sein Äquivalent

SELECT id, name
FROM People
ORDER BY name ASC
ROWS 10;

Alle Datensätze aus der Tabelle PEOPLE zurückgeben mit Ausnahme der ersten 10 Namen:

SELECT id, name
FROM People
ORDER BY name ASC
ROWS 11 TO (SELECT COUNT(*) FROM People);

Und diese Abfrage gibt die letzten 10 Datensätze zurück (achten Sie auf die Klammern):

SELECT id, name
FROM People
ORDER BY name ASC
ROWS (SELECT COUNT(*) - 9 FROM People)
TO (SELECT COUNT(*) FROM People);

Dieser gibt die Zeilen 81-100 aus der Tabelle PEOPLE zurück:

SELECT id, name
FROM People
ORDER BY name ASC
ROWS 81 TO 100;

ROWS kann auch mit den Anweisungen UPDATE und DELETE verwendet werden.

6.1.12. OFFSET, FETCH

Verwendet für

Abrufen eines Zeilenabschnitts aus einer geordneten Menge

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
SELECT <columns> FROM ...
  [WHERE ...]
  [ORDER BY ...]
  [OFFSET <m> {ROW | ROWS}]
  [FETCH {FIRST | NEXT} [ <n> ] { ROW | ROWS } ONLY]

<m>, <n>  ::=
    <integer-literal>
  | <query-parameter>
Tabelle 84. Argumente für die OFFSET- und FETCH-Klausel
Argument Beschreibung

integer-literal

Ganzzahlliteral

query-parameter

Platzhalter für Abfrageparameter. ? in DSQL und :paramname in PSQL

Die Klauseln OFFSET und FETCH sind ein SQL:2008-kompatibles Äquivalent für FIRST/SKIP und eine Alternative für ROWS. Die OFFSET-Klausel gibt die Anzahl der zu überspringenden Zeilen an. Die FETCH-Klausel gibt die Anzahl der abzurufenden Zeilen an.

Wenn <n> in der FETCH-Klausel weggelassen wird (zB FETCH FIRST ROW ONLY), wird eine Zeile geholt.

Die Wahl zwischen ROW oder ROWS, oder FIRST oder NEXT in den Klauseln ist nur aus ästhetischen Gründen (zB um die Abfrage lesbarer oder grammatikalisch korrekt zu machen). Technisch gesehen gibt es keinen Unterschied zwischen OFFSET 10 ROW oder OFFSET 10 ROWS, oder FETCH NEXT 10 ROWS ONLY oder FETCH FIRST 10 ROWS ONLY.

Wie bei SKIP und FIRST können OFFSET- und FETCH-Klauseln unabhängig voneinander sowohl in Top-Level- als auch in verschachtelten Abfrageausdrücken angewendet werden.

  1. Firebird unterstützt den im SQL-Standard definierten Prozentsatz FETCH nicht.

  2. Firebird unterstützt nicht das im SQL-Standard definierte FETCH …​ WITH TIES.

  3. Die Klauseln FIRST/SKIP und ROWS sind nicht standardmäßige Alternativen.

  4. Die Klauseln OFFSET und/oder FETCH können nicht mit ROWS oder FIRST/SKIP im gleichen Abfrageausdruck kombiniert werden.

  5. Ausdrücke, Spaltenreferenzen usw. sind in keiner der Klauseln zulässig.

  6. Im Gegensatz zur ROWS-Klausel stehen OFFSET und FETCH nur bei SELECT-Anweisungen zur Verfügung.

Beispiele für OFFSET und FETCH
Alle Zeilen außer den ersten 10 zurückgeben, sortiert nach Spalte COL1
SELECT *
FROM T1
ORDER BY COL1
OFFSET 10 ROWS
Geben Sie die ersten 10 Zeilen zurück, sortiert nach Spalte COL1
SELECT *
FROM T1
ORDER BY COL1
FETCH FIRST 10 ROWS ONLY
Verwenden von OFFSET- und FETCH-Klauseln in einer abgeleiteten Tabelle und in der äußeren Abfrage
SELECT *
FROM (
  SELECT *
  FROM T1
  ORDER BY COL1 DESC
  OFFSET 1 ROW
  FETCH NEXT 10 ROWS ONLY
) a
ORDER BY a.COL1
FETCH FIRST ROW ONLY

Die folgenden Beispiele schreiben die FIRST/SKIP-Beispiele und ROWS-Beispiele weiter oben in diesem Kapitel.

Rufen Sie die ersten zehn Namen aus der Ausgabe einer sortierten Abfrage in der Tabelle "PEOPLE" ab:

SELECT id, name
FROM People
ORDER BY name ASC
FETCH NEXT 10 ROWS ONLY;

Alle Datensätze aus der Tabelle PEOPLE zurückgeben mit Ausnahme der ersten 10 Namen:

SELECT id, name
FROM People
ORDER BY name ASC
OFFSET 10 ROWS;

Und diese Abfrage gibt die letzten 10 Datensätze zurück. Im Gegensatz zu FIRST/SKIP und ROWS können wir keine Ausdrücke (einschließlich Unterabfragen) verwenden. Um die letzten 10 Zeilen abzurufen, kehren Sie die Sortierung zu den ersten (letzten) 10 Zeilen um und sortieren Sie dann in der richtigen Reihenfolge.

SELECT id, name
FROM (
  SELECT id, name
  FROM People
  ORDER BY name DESC
  FETCH FIRST 10 ROWS ONLY
) a
ORDER BY name ASC;

Dieser gibt die Zeilen 81-100 aus der Tabelle PEOPLE zurück:

SELECT id, name
FROM People
ORDER BY name ASC
OFFSET 80 ROWS
FETCH NEXT 20 ROWS;
Siehe auch

FIRST, SKIP, ROWS

6.1.13. FOR UPDATE [OF]

Syntax
SELECT ... FROM single_table
  [WHERE ...]
  [FOR UPDATE [OF <column_list>]]

FOR UPDATE tut nicht das, was der Name vermuten lässt. Der einzige Effekt besteht derzeit darin, den Prefetch-Puffer zu deaktivieren.

Es wird sich wahrscheinlich in Zukunft ändern: Der Plan ist, mit FOR UPDATE markierte Cursor zu validieren, wenn sie wirklich aktualisierbar sind, und positionierte Aktualisierungen und Löschungen für als nicht aktualisierbar bewertete Cursor abzulehnen.

Die Unterklausel OF tut überhaupt nichts.

6.1.14. WITH LOCK

Verwendet für

Begrenzte pessimistische Sperrung

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
SELECT ... FROM single_table
  [WHERE ...]
  [FOR UPDATE [OF <column_list>]]
  WITH LOCK

WITH LOCK bietet eine begrenzte explizite pessimistische Sperrfunktion für die vorsichtige Verwendung unter Bedingungen, in denen das betroffene Rowset:

  1. extrem klein (idealerweise Singleton), und

  2. präzise gesteuert durch den Anwendungscode.

Dies ist nur für Experten!

Die Notwendigkeit einer pessimistischen Sperre in Firebird ist in der Tat sehr selten und sollte gut verstanden werden, bevor die Verwendung dieser Erweiterung in Betracht gezogen wird.

Es ist wichtig, die Auswirkungen der Transaktionsisolation und anderer Transaktionsattribute zu verstehen, bevor Sie versuchen, explizite Sperren in Ihrer Anwendung zu implementieren.

Wenn die Klausel WITH LOCK erfolgreich ist, sichert sie eine Sperre für die ausgewählten Zeilen und verhindert, dass andere Transaktionen Schreibzugriff auf eine dieser Zeilen oder ihre abhängigen Zeilen erhalten, bis Ihre Transaktion beendet ist.

WITH LOCK kann nur mit einer SELECT-Anweisung der obersten Ebene für eine einzelne Tabelle verwendet werden. Es ist nicht verfügbar:

  • in einer Unterabfragespezifikation

  • für verbundene Sets

  • mit dem DISTINCT-Operator, einer GROUP BY-Klausel oder einer anderen Aggregationsoperation

  • mit einer Sicht

  • mit der Ausgabe einer wählbaren Stored Procedure

  • mit externem Tisch

  • mit einer UNION-Abfrage

Da die Engine wiederum berücksichtigt, dass jeder Datensatz unter eine explizite Sperranweisung fällt, gibt sie entweder die aktuellste festgeschriebene Datensatzversion zurück, unabhängig vom Datenbankstatus, als die Anweisung übergeben wurde, oder eine Ausnahme.

Das Warteverhalten und die Konfliktmeldung hängen von den im TPB-Block angegebenen Transaktionsparametern ab:

Tabelle 85. How TPB settings affect explicit locking
TPB-Modus Verhalten

isc_tpb_consistency

Explizite Sperren werden durch implizite oder explizite Sperren auf Tabellenebene außer Kraft gesetzt und ignoriert.

isc_tpb_concurrency + isc_tpb_nowait

Wenn ein Datensatz von einer Transaktion geändert wird, die seit dem Versuch der Transaktion, eine explizite Sperre zu starten, festgeschrieben wurde oder eine aktive Transaktion eine Änderung dieses Datensatzes durchgeführt hat, wird sofort eine Aktualisierungskonfliktausnahme ausgelöst.

isc_tpb_concurrency + isc_tpb_wait

Wenn der Datensatz von einer Transaktion geändert wird, die seit dem Versuch der Transaktion, eine explizite Sperre zu starten, festgeschrieben wurde, wird sofort eine Aktualisierungskonfliktausnahme ausgelöst.

Wenn eine aktive Transaktion das Eigentum an diesem Datensatz hält (über eine explizite Sperre oder eine normale optimistische Schreibsperre), wartet die Transaktion, die die explizite Sperre versucht, auf das Ergebnis der blockierenden Transaktion und versucht, wenn sie beendet ist, die Sperre für die noch einmal aufnehmen. Das bedeutet, dass, wenn die blockierende Transaktion eine geänderte Version dieses Datensatzes festgeschrieben hat, eine Aktualisierungskonfliktausnahme ausgelöst wird.

isc_tpb_read_committed + isc_tpb_nowait

Wenn es eine aktive Transaktion gibt, die das Eigentum an diesem Datensatz hält (über explizites Sperren oder normale Aktualisierung), wird sofort eine Aktualisierungskonfliktausnahme ausgelöst.

isc_tpb_read_committed + isc_tpb_wait

Wenn eine aktive Transaktion das Eigentum an diesem Datensatz hält (über eine explizite Sperre oder eine normale optimistische Schreibsperre), wartet die Transaktion, die die explizite Sperre versucht, auf das Ergebnis der Sperrung der Transaktion und versucht, wenn sie beendet ist, die Sperre für die wieder aufnehmen.

Ausnahmen bei Aktualisierungskonflikten können in diesem TPB-Modus niemals durch eine explizite Sperranweisung ausgelöst werden.

Verwendung mit einer FOR UPDATE-Klausel

Wenn die Unterklausel FOR UPDATE vor der Unterklausel WITH LOCK steht, werden gepufferte Abrufe unterdrückt. Somit wird die Sperre nacheinander auf jede Zeile angewendet, sobald sie abgerufen wird. Es wird dann möglich, dass eine Sperre, die auf Anforderung erfolgreich erschien, trotzdem nachträglich fehlschlägt, wenn versucht wird, eine Zeile abzurufen, die zwischenzeitlich durch eine andere Transaktion gesperrt wurde.

Alternativ kann es in Ihren Zugriffskomponenten möglich sein, die Größe des Fetch-Puffers auf 1 zu setzen. Auf diese Weise können Sie die aktuell gesperrte Zeile verarbeiten, bevor die nächste abgerufen und gesperrt wird, oder Fehler behandeln, ohne Ihre Transaktion rückgängig zu machen.

OF <column_list>

Diese optionale Unterklausel tut überhaupt nichts.

Siehe auch

FOR UPDATE [OF]

Wie die Engine mit WITH LOCK umgeht

Wenn eine UPDATE-Anweisung versucht, auf einen Datensatz zuzugreifen, der durch eine andere Transaktion gesperrt ist, löst sie je nach TPB-Modus entweder eine Aktualisierungskonfliktausnahme aus oder wartet auf den Abschluss der Sperrtransaktion. Das Engine-Verhalten ist hier dasselbe, als ob dieser Datensatz bereits durch die Sperrtransaktion geändert worden wäre.

Bei Konflikten mit pessimistischen Sperren werden keine speziellen gdscodes zurückgegeben.

Die Engine garantiert, dass alle von einer expliziten Sperranweisung zurückgegebenen Datensätze tatsächlich gesperrt sind und ob die in der WHERE-Klausel angegebenen Suchbedingungen erfüllen, solange die Suchbedingungen nicht von anderen Tabellen abhängen, über Joins, Unterabfragen usw. Es garantiert auch, dass Zeilen, die die Suchbedingungen nicht erfüllen, nicht durch die Anweisung gesperrt werden. Es kann nicht garantieren, dass es keine Zeilen gibt, die zwar die Suchbedingungen erfüllen, aber nicht gesperrt sind.

Diese Situation kann eintreten, wenn andere, parallele Transaktionen ihre Änderungen während der Ausführung der Sperranweisung festschreiben.

Die Engine sperrt Zeilen zum Abrufzeitpunkt. Dies hat wichtige Konsequenzen, wenn Sie mehrere Zeilen gleichzeitig sperren. Viele Zugriffsmethoden für Firebird-Datenbanken holen standardmäßig die Ausgabe in Paketen von einigen hundert Zeilen (“buffered fetches”). Die meisten Datenzugriffskomponenten können Ihnen die im zuletzt abgerufenen Paket enthaltenen Zeilen nicht liefern, wenn ein Fehler aufgetreten ist.

Fallstricke bei der Verwendung von WITH LOCK
  • Das Zurücksetzen eines impliziten oder expliziten Sicherungspunkts gibt Datensatzsperren frei, die unter diesem Sicherungspunkt vorgenommen wurden, benachrichtigt jedoch keine wartenden Transaktionen. Anwendungen sollten nicht von diesem Verhalten abhängen, da es in Zukunft geändert werden kann.

  • Während explizite Sperren verwendet werden können, um ungewöhnliche Aktualisierungskonfliktfehler zu verhindern und/oder zu behandeln, wird die Anzahl von Deadlock-Fehlern zunehmen, wenn Sie Ihre Sperrstrategie nicht sorgfältig entwerfen und sie rigoros kontrollieren.

  • Die meisten Anwendungen benötigen überhaupt keine expliziten Sperren. Die Hauptzwecke von expliziten Sperren sind:

    1. um eine teure Behandlung von Updatekonfliktfehlern in stark belasteten Anwendungen zu vermeiden, und

    2. um die Integrität von Objekten aufrechtzuerhalten, die einer relationalen Datenbank in einer Clusterumgebung zugeordnet sind.

    Wenn Ihre Verwendung der expliziten Sperrung nicht in eine dieser beiden Kategorien fällt, ist dies der falsche Weg, die Aufgabe in Firebird zu erledigen.

  • Explizites Sperren ist eine erweiterte Funktion; missbrauche es nicht! Während Lösungen für diese Art von Problemen für Websites mit Tausenden von gleichzeitigen Autoren oder für ERP/CRM-Systeme, die in großen Unternehmen betrieben werden, sehr wichtig sein können, müssen die meisten Anwendungsprogramme unter solchen Bedingungen nicht funktionieren.

Beispiele für die explizite Sperrung
  1. Einfach:

    SELECT * FROM DOCUMENT WHERE ID=? WITH LOCK;
  2. Mehrere Zeilen, Verarbeitung nacheinander mit SQL-Cursor:

    SELECT * FROM DOCUMENT WHERE PARENT_ID=?
      FOR UPDATE WITH LOCK;

6.1.15. INTO

Verwendet für

SELECT-Ausgabe an Variablen übergeben

Verfügbar in

PSQL

Syntax

In PSQL wird die INTO-Klausel ganz am Ende der SELECT-Anweisung platziert.

SELECT [...] <column-list>
FROM ...
[...]
[INTO <variable-list>]

<variable-list> ::= [:]psqlvar [, [:]psqlvar ...]

Der Doppelpunkt-Präfix vor lokalen Variablennamen in PSQL ist in der INTO-Klausel optional.

In PSQL-Code (Trigger, Stored Procedures und ausführbare Blöcke) können die Ergebnisse einer SELECT-Anweisung zeilenweise in lokale Variablen geladen werden. Dies ist oft die einzige Möglichkeit, überhaupt etwas mit den zurückgegebenen Werten zu tun, es sei denn, es wird ein expliziter oder impliziter Cursorname angegeben. Anzahl, Reihenfolge und Typen der Variablen müssen mit den Spalten in der Ausgabezeile übereinstimmen.

Eine “plain” SELECT-Anweisung kann in PSQL nur verwendet werden, wenn sie höchstens eine Zeile zurückgibt, d.h. wenn es sich um eine singleton select handelt. Für mehrzeilige Selects bietet PSQL das Schleifenkonstrukt FOR SELECT, das später im PSQL-Kapitel besprochen wird. PSQL unterstützt auch die DECLARE CURSOR-Anweisung, die einen benannten Cursor an eine SELECT-Anweisung bindet. Der Cursor kann dann verwendet werden, um die Ergebnismenge zu durchlaufen.

Beispiele
  1. Auswahl einiger aggregierter Werte und Übergabe an die zuvor deklarierten Variablen min_amt, avg_amt und max_amt:

    select min(amount), avg(cast(amount as float)), max(amount)
      from orders
      where artno = 372218
      into min_amt, avg_amt, max_amt;

    Der CAST dient dazu, den Durchschnitt zu einer reellen Zahl zu machen; andernfalls, da Betrag vermutlich ein ganzzahliges Feld ist, würden SQL-Regeln es auf die nächste niedrigere ganze Zahl kürzen.

  2. Ein PSQL-Trigger, der zwei Werte als 'BLOB'-Feld abruft (unter Verwendung der 'LIST()'-Funktion) und ihm 'INTO' ein drittes Feld zuweist:

    select list(name, ', ')
      from persons p
      where p.id in (new.father, new.mother)
      into new.parentnames;

6.1.16. Common Table Expressions (“WITH …​ AS …​ SELECT”)

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
<cte-construct> ::=
  <cte-defs>
  <main-query>

<cte-defs> ::= WITH [RECURSIVE] <cte> [, <cte> ...]

<cte> ::= name [(<column-list>)] AS (<cte-stmt>)

<column-list> ::= column-alias [, column-alias ...]
Tabelle 86. Argumente für Common Table Expressions
Argument Beschreibung

cte-stmt

Jede SELECT-Anweisung, einschließlich UNION

main-query

Die SELECT-Hauptanweisung, die sich auf die in der Präambel definierten CTEs beziehen kann

name

Alias für einen Tabellenausdruck

column-alias

Alias für eine Spalte in einem Tabellenausdruck

Ein allgemeiner Tabellenausdruck oder CTE kann als virtuelle Tabelle oder Ansicht beschrieben werden, die in einer Präambel einer Hauptabfrage definiert ist und nach der Ausführung der Hauptabfrage den Gültigkeitsbereich verlässt. Die Hauptabfrage kann auf alle CTEs verweisen, die in der Präambel definiert sind, als wären es reguläre Tabellen oder Ansichten. CTEs können rekursiv, d.h. selbstreferenzierend, aber nicht verschachtelt sein.

CTE-Hinweise
  • Eine CTE-Definition kann jede zulässige SELECT-Anweisung enthalten, solange sie keine eigene “WITH…​”-Präambel hat (keine Verschachtelung).

  • CTEs, die für dieselbe Hauptabfrage definiert sind, können aufeinander verweisen, aber es sollte darauf geachtet werden, Schleifen zu vermeiden.

  • CTEs kann von überall in der Hauptabfrage referenziert werden.

  • Jeder CTE kann in der Hauptabfrage mehrfach referenziert werden, ggf. mit unterschiedlichen Aliasnamen.

  • In Klammern eingeschlossen können CTE-Konstrukte als Unterabfragen in SELECT-Anweisungen, aber auch in UPDATEs, MERGEs usw. verwendet werden.

  • In PSQL werden CTEs auch in FOR-Schleifenheadern unterstützt:

    for
      with my_rivers as (select * from rivers where owner = 'me')
        select name, length from my_rivers into :rname, :rlen
    do
    begin
      ..
    end
Beispiele
with dept_year_budget as (
  select fiscal_year,
         dept_no,
         sum(projected_budget) as budget
  from proj_dept_budget
  group by fiscal_year, dept_no
)
select d.dept_no,
       d.department,
       dyb_2008.budget as budget_08,
       dyb_2009.budget as budget_09
from department d
     left join dept_year_budget dyb_2008
       on d.dept_no = dyb_2008.dept_no
       and dyb_2008.fiscal_year = 2008
     left join dept_year_budget dyb_2009
       on d.dept_no = dyb_2009.dept_no
       and dyb_2009.fiscal_year = 2009
where exists (
  select * from proj_dept_budget b
  where d.dept_no = b.dept_no
);
Rekursive CTEs

Ein rekursiver (selbstreferenzierender) CTE ist eine UNION, die mindestens ein nicht-rekursives Element namens anchor haben muss. Das/die nicht-rekursive(n) Element(e) muss/müssen vor dem/den rekursiven Element(en) platziert werden. Rekursive Elemente sind miteinander und mit ihrem nicht-rekursiven Nachbarn durch UNION ALL-Operatoren verknüpft. Die Vereinigungen zwischen nicht-rekursiven Mitgliedern können von jedem Typ sein.

Rekursive CTEs erfordern, dass das Schlüsselwort RECURSIVE direkt nach WITH vorhanden ist. Jedes rekursive Unionsmitglied darf nur einmal auf sich selbst verweisen, und zwar in einer FROM-Klausel.

Ein großer Vorteil rekursiver CTEs besteht darin, dass sie weit weniger Speicher und CPU-Zyklen benötigen als eine entsprechende rekursive gespeicherte Prozedur.

Ausführungsmuster

Das Ausführungsmuster eines rekursiven CTE sieht wie folgt aus:

  • Die Engine beginnt mit der Ausführung von einem nicht-rekursiven Member.

  • Für jede ausgewertete Zeile beginnt es, jedes rekursive Element nacheinander auszuführen, wobei die aktuellen Werte aus der äußeren Zeile als Parameter verwendet werden.

  • Wenn die aktuell ausgeführte Instanz eines rekursiven Members keine Zeilen erzeugt, führt die Ausführung eine Schleife zurück und ruft die nächste Zeile aus der äußeren Ergebnismenge ab.

Beispiel für rekursive CTEs
WITH RECURSIVE DEPT_YEAR_BUDGET AS (
  SELECT
      FISCAL_YEAR,
      DEPT_NO,
      SUM(PROJECTED_BUDGET) BUDGET
  FROM PROJ_DEPT_BUDGET
  GROUP BY FISCAL_YEAR, DEPT_NO
),
DEPT_TREE AS (
  SELECT
      DEPT_NO,
      HEAD_DEPT,
      DEPARTMENT,
      CAST('' AS VARCHAR(255)) AS INDENT
  FROM DEPARTMENT
  WHERE HEAD_DEPT IS NULL
  UNION ALL
  SELECT
      D.DEPT_NO,
      D.HEAD_DEPT,
      D.DEPARTMENT,
      H.INDENT || ' '
  FROM DEPARTMENT D
    JOIN DEPT_TREE H ON H.HEAD_DEPT = D.DEPT_NO
)
SELECT
    D.DEPT_NO,
    D.INDENT || D.DEPARTMENT DEPARTMENT,
    DYB_2008.BUDGET AS BUDGET_08,
    DYB_2009.BUDGET AS BUDGET_09
FROM DEPT_TREE D
    LEFT JOIN DEPT_YEAR_BUDGET DYB_2008 ON
      (D.DEPT_NO = DYB_2008.DEPT_NO) AND
      (DYB_2008.FISCAL_YEAR = 2008)
    LEFT JOIN DEPT_YEAR_BUDGET DYB_2009 ON
      (D.DEPT_NO = DYB_2009.DEPT_NO) AND
      (DYB_2009.FISCAL_YEAR = 2009);

Das nächste Beispiel gibt den Stammbaum eines Pferdes zurück. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Rekursion in zwei Zweigen des Stammbaums gleichzeitig auftritt.

WITH RECURSIVE PEDIGREE (
  CODE_HORSE,
  CODE_FATHER,
  CODE_MOTHER,
  NAME,
  MARK,
  DEPTH)
AS (SELECT
      HORSE.CODE_HORSE,
      HORSE.CODE_FATHER,
      HORSE.CODE_MOTHER,
      HORSE.NAME,
      CAST('' AS VARCHAR(80)),
      0
    FROM
      HORSE
    WHERE
      HORSE.CODE_HORSE = :CODE_HORSE
    UNION ALL
    SELECT
      HORSE.CODE_HORSE,
      HORSE.CODE_FATHER,
      HORSE.CODE_MOTHER,
      HORSE.NAME,
      'F' || PEDIGREE.MARK,
      PEDIGREE.DEPTH + 1
    FROM
      HORSE
      JOIN PEDIGREE
        ON HORSE.CODE_HORSE = PEDIGREE.CODE_FATHER
    WHERE
      PEDIGREE.DEPTH < :MAX_DEPTH
    UNION ALL
    SELECT
      HORSE.CODE_HORSE,
      HORSE.CODE_FATHER,
      HORSE.CODE_MOTHER,
      HORSE.NAME,
      'M' || PEDIGREE.MARK,
      PEDIGREE.DEPTH + 1
    FROM
      HORSE
      JOIN PEDIGREE
        ON HORSE.CODE_HORSE = PEDIGREE.CODE_MOTHER
    WHERE
      PEDIGREE.DEPTH < :MAX_DEPTH
)
SELECT
  CODE_HORSE,
  NAME,
  MARK,
  DEPTH
FROM
  PEDIGREE
Hinweise zu rekursiven CTEs
  • Aggregate (DISTINCT, GROUP BY, HAVING) und Aggregatfunktionen (SUM, COUNT, MAX usw.) sind in rekursiven Unionselementen nicht erlaubt.

  • Eine rekursive Referenz kann nicht an einem Outer Join teilnehmen.

  • Die maximale Rekursionstiefe beträgt 1024.

6.2. INSERT

Verwendet für

Einfügen von Datenzeilen in eine Tabelle

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Syntax
INSERT INTO target
  { DEFAULT VALUES
  | [(<column_list>)] [<override_opt>] <value_source> }
  [RETURNING <returning_list> [INTO <variables>]]

<column_list> ::= col_name [, col_name ...]

<override_opt> ::=
  OVERRIDING {USER | SYSTEM} VALUE

<value_source> ::= VALUES (<value_list>) | <select_stmt>

<value_list> ::= <ins_value> [, <ins_value> ...]

<ins_value> :: = <value_expression> | DEFAULT

<returning_list> ::= * | <output_column> [, <output_column]

<output_column> ::=
    target.*
  | <return_expression> [COLLATE collation] [[AS] alias]

<return_expression> ::=
    <value_expression>
  | [target.]col_name

<value_expression> ::=
    <literal>
  | <context-variable>
  | any other expression returning a single
    value of a Firebird data type or NULL

<variables> ::= [:]varname [, [:]varname ...]
Tabelle 87. Arguments for the INSERT-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

target

Der Name der Tabelle oder Ansicht, zu der eine neue Zeile oder ein Zeilenstapel hinzugefügt werden soll

col_name

Spalte in der Tabelle oder Ansicht

value_expression

Ein Ausdruck, dessen Wert zum Einfügen in die Tabelle oder zum Zurückgeben verwendet wird

return_expression

Der in der RETURNING-Klausel zurückzugebende Ausdruck

literal

Ein Literal

context-variable

Kontextvariable

varname

Name einer lokalen PSQL-Variablen

Die INSERT-Anweisung wird verwendet, um einer Tabelle oder einer oder mehreren Tabellen, die einer Ansicht zugrunde liegen, Zeilen hinzuzufügen:

  • Wenn die Spaltenwerte in einer VALUES-Klausel übergeben werden, wird genau eine Zeile eingefügt

  • Die Werte können stattdessen durch einen SELECT-Ausdruck bereitgestellt werden, in diesem Fall können null bis viele Zeilen eingefügt werden

  • Bei der DEFAULT VALUES-Klausel werden überhaupt keine Werte angegeben und genau eine Zeile eingefügt.

Einschränkungen
  • Spalten, die an die Kontextvariablen NEW.column_name in Triggern zurückgegeben werden, sollten keinen Doppelpunkt (“:”) vor ihrem Namen haben

  • In der Spaltenliste darf keine Spalte mehr als einmal vorkommen.

ALERT : BEFORE INSERT-Triggers

Achten Sie unabhängig von der zum Einfügen von Zeilen verwendeten Methode auf alle Spalten in der Zieltabelle oder -ansicht, die von BEFORE INSERT-Triggern gefüllt werden, wie z. B. Primärschlüssel und Suchspalten, bei denen die Groß-/Kleinschreibung nicht beachtet wird. Diese Spalten sollten sowohl aus der column_list als auch aus der VALUES-Liste ausgeschlossen werden, wenn die Trigger den NEW.column_name wie gewünscht auf NULL testen.

6.2.1. INSERT …​ VALUES

Die VALUES-Liste muss für jede Spalte in der Spaltenliste einen Wert in der gleichen Reihenfolge und vom richtigen Typ liefern. Die Spaltenliste muss nicht jede Spalte im Ziel angeben, aber wenn die Spaltenliste nicht vorhanden ist, benötigt die Engine einen Wert für jede Spalte in der Tabelle oder Ansicht (ohne berechnete Spalten).

Der Wert DEFAULT ermöglicht die Angabe einer Spalte in der Spaltenliste, weist Firebird jedoch an, den Standardwert zu verwenden (entweder NULL oder der in der DEFAULT-Klausel der Spaltendefinition angegebene Wert). Bei Identitätsspalten wird durch die Angabe von DEFAULT der Identitätswert generiert. Es ist möglich, berechnete Spalten in die Spaltenliste aufzunehmen und DEFAULT als Spaltenwert anzugeben.

Einführungssyntax bietet eine Möglichkeit, den Zeichensatz eines Werts zu identifizieren, der eine Zeichenfolgenkonstante (Literal) ist. Die Introducer-Syntax funktioniert nur mit Literal-Strings: Sie kann nicht auf String-Variablen, Parameter, Spaltenreferenzen oder Werte angewendet werden, die Ausdrücke sind.

Beispiele
INSERT INTO cars (make, model, year)
VALUES ('Ford', 'T', 1908);

INSERT INTO cars
VALUES ('Ford', 'T', 1908, 'USA', 850);

-- notice the '_' prefix (introducer syntax)
INSERT INTO People
VALUES (_ISO8859_1 'Hans-Jörg Schäfer');

6.2.2. INSERT …​ SELECT

Bei dieser Einfügemethode müssen die Ausgabespalten der SELECT-Anweisung für jede Zielspalte in der Spaltenliste einen Wert in der gleichen Reihenfolge und vom richtigen Typ liefern.

Literale Werte, Kontextvariablen oder Ausdrücke kompatiblen Typs können für jede Spalte in der Quellzeile ersetzt werden. In diesem Fall werden eine Quellspaltenliste und eine entsprechende VALUES-Liste benötigt.

Wenn die Spaltenliste fehlt – wie bei der Verwendung von SELECT * für den Quellausdruck – muss die column_list die Namen jeder Spalte in der Zieltabelle oder Sicht enthalten (berechnete Spalten ausgeschlossen).

Beispiele
INSERT INTO cars (make, model, year)
  SELECT make, model, year
  FROM new_cars;

INSERT INTO cars
  SELECT * FROM new_cars;

INSERT INTO Members (number, name)
  SELECT number, name FROM NewMembers
    WHERE Accepted = 1
UNION ALL
  SELECT number, name FROM SuspendedMembers
    WHERE Vindicated = 1

INSERT INTO numbers(num)
  WITH RECURSIVE r(n) as (
    SELECT 1 FROM rdb$database
    UNION ALL
    SELECT n+1 FROM r WHERE n < 100
  )
SELECT n FROM r

Natürlich müssen die Spaltennamen in der Quelltabelle nicht mit denen in der Zieltabelle übereinstimmen. Jede Art von SELECT-Anweisung ist zulässig, solange ihre Ausgabespalten in Anzahl, Reihenfolge und Typ genau mit den Einfügespalten übereinstimmen. Typen müssen nicht exakt gleich sein, aber sie müssen zuweisungskompatibel sein.

Bei der Verwendung von und INSERT …​ SELECT mit einer RETURNING-Klausel muss das SELECT höchstens eine Zeile produzieren, da RETURNING derzeit nur für Anweisungen funktioniert, die höchstens eine Zeile betreffen.

Dieses Verhalten kann sich in zukünftigen Firebird-Versionen ändern.

6.2.3. INSERT …​ DEFAULT VALUES

Die DEFAULT VALUES-Klausel ermöglicht das Einfügen eines Datensatzes, ohne irgendwelche Werte bereitzustellen, entweder direkt oder aus einer SELECT-Anweisung. Dies ist nur möglich, wenn jede NOT NULL- oder CHECK-Spalte in der Tabelle entweder einen gültigen Standardwert deklariert hat oder einen solchen Wert von einem BEFORE INSERT-Trigger erhält. Darüber hinaus dürfen Trigger, die erforderliche Feldwerte bereitstellen, nicht vom Vorhandensein von Eingabewerten abhängen.

Die Angabe von DEFAULT VALUES entspricht der Angabe einer Werteliste mit dem Wert DEFAULT für alle Spalten.

Beispiel
INSERT INTO journal
  DEFAULT VALUES
RETURNING entry_id;

6.2.4. OVERRIDING

Die Klausel OVERRIDING steuert das Verhalten einer Identitätsspalte nur für diese Anweisung.

OVERRIDING SYSTEM VALUE

Der vom Benutzer bereitgestellte Wert für die Identitätsspalte wird verwendet, und es wird kein Wert mit der Identität generiert. Mit anderen Worten, für diese Einfügung verhält sich die Identität so, als ob sie GENERATED BY DEFAULT wäre. Diese Option kann nur für Tabellen mit einer GENERATED ALWAYS AS IDENTITY-Spalte angegeben werden.

Dies kann beim Zusammenführen oder Importieren von Daten aus einer anderen Quelle nützlich sein. Nach einer solchen Einfügung kann es erforderlich sein, den nächsten Wert der Identitätssequenz mit ALTER TABLE zu ändern, um zu verhindern, dass nachfolgende Einfügungen kollidierende Identitätswerte erzeugen.

OVERRIDING USER VALUE

Der vom Benutzer bereitgestellte Wert für die Identitätsspalte wird ignoriert und der Spaltenwert wird mithilfe der Identität generiert. Mit anderen Worten, für diese Einfügung verhält sich die Identität so, als ob sie ALWAYS GENERATED wäre, während die Identitätsspalte in der Spaltenliste zugelassen wird. Diese Option kann nur für Tabellen mit einer Spalte GENERATED BY DEFAULT AS IDENTITY angegeben werden.

Es ist normalerweise einfacher, die Identitätsspalte wegzulassen, um den gleichen Effekt zu erzielen.

Beispiele für OVERRIDING
-- Für GENERATED ALWAYS AS IDENTITY
-- wird immer der Wert 11 verwendet
insert into objects_always (id, name)
  OVERRIDING SYSTEM VALUE values (11, 'Laptop');

-- Für GENERATED BY DEFAULT AS IDENTITY
-- wird der Wert 12 nicht verwendet
insert into objects_default (id, name)
  OVERRIDING USER VALUE values (12, 'Laptop');

6.2.5. Die RETURNING-Klausel

Eine INSERT-Anweisung, die höchstens eine Zeile hinzufügt, kann optional eine RETURNING-Klausel enthalten, um Werte aus der eingefügten Zeile zurückzugeben. Die Klausel muss, falls vorhanden, nicht alle Einfügespalten enthalten und kann auch andere Spalten oder Ausdrücke enthalten. Die zurückgegebenen Werte spiegeln alle Änderungen wider, die möglicherweise an BEFORE INSERT-Triggern vorgenommen wurden.

Der Benutzer, der die Anweisung ausführt, benötigt SELECT-Berechtigungen für die in der RETURNING-Klausel angegebenen Spalten.

Die Syntax der returning_list ähnelt der Spaltenliste einer SELECT-Klausel. Es ist möglich, alle Spalten mit * oder table_name.* zu referenzieren.

Die optionale Unterklausel INTO ist nur in PSQL gültig.

Mehrfache INSERTs

In DSQL gibt eine Anweisung mit RETURNING immer nur eine Zeile zurück. Wenn die RETURNING-Klausel angegeben ist und mehr als eine Zeile durch die INSERT-Anweisung eingefügt wird, schlägt die Anweisung fehl und es wird eine Fehlermeldung zurückgegeben. Dieses Verhalten kann sich in zukünftigen Firebird-Versionen ändern.

Beispiele
INSERT INTO Scholars (firstname, lastname, address,
  phone, email)
VALUES ('Henry', 'Higgins', '27A Wimpole Street',
  '3231212', NULL)
RETURNING lastname, fullname, id;

INSERT INTO Scholars (firstname, lastname, address,
  phone, email)
VALUES (
  'Henry', 'Higgins', '27A Wimpole Street',
  '3231212', NULL)
RETURNING *;

INSERT INTO Dumbbells (firstname, lastname, iq)
  SELECT fname, lname, iq
FROM Friends
  ORDER BY iq ROWS 1
  RETURNING id, firstname, iq
INTO :id, :fname, :iq;
  • RETURNING wird für VALUES- und DEFAULT VALUES-Inserts und Singleton-SELECT-Inserts unterstützt.

  • In DSQL gibt eine Anweisung mit einer RETURNING-Klausel immer genau eine Zeile zurück. Wenn tatsächlich kein Datensatz eingefügt wurde, sind die Felder in dieser Zeile alle NULL. Dieses Verhalten kann sich in einer späteren Version von Firebird ändern. Wenn in PSQL keine Zeile eingefügt wurde, wird nichts zurückgegeben und die Zielvariablen behalten ihre vorhandenen Werte bei.

6.2.6. Einfügen in 'BLOB'-Spalten

Das Einfügen in 'BLOB'-Spalten ist nur unter folgenden Umständen möglich:

  1. Die Client-Anwendung hat spezielle Vorkehrungen für solche Einfügungen getroffen, indem sie die Firebird-API verwendet. In diesem Fall ist der modus operandi anwendungsspezifisch und liegt außerhalb des Rahmens dieses Handbuchs.

  2. Der eingefügte Wert ist ein Zeichenfolgenliteral von nicht mehr als 65.533 Byte (64 KB - 3).

    Ein Grenzwert in Zeichen wird zur Laufzeit für Zeichenfolgen berechnet, die sich in Mehrbytezeichensätzen befinden, um ein Überschreiten des Bytegrenzwertes zu vermeiden. Für einen UTF8-String (max. 4 Byte/Zeichen) liegt die Laufzeitbegrenzung beispielsweise bei (floor(65533/4)) = 16383 Zeichen.

  3. Sie verwenden das Formular “INSERT …​ SELECT” und eine oder mehrere Spalten in der Ergebnismenge sind BLOBs.

6.3. UPDATE

Verwendet für

Zeilen in Tabellen und Ansichten ändern

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Syntax
UPDATE target [[AS] alias]
  SET col_name = <upd_value> [, col_name = <upd_value> ...]
  [WHERE {<search-conditions> | CURRENT OF cursorname}]
  [PLAN <plan_items>]
  [ORDER BY <sort_items>]
  [ROWS m [TO n]]
  [RETURNING <returning_list> [INTO <variables>]]

<upd_value> ::= <value_expression> | DEFAULT

<returning_list> ::= * | <output_column> [, <output_column]

<output_column> ::=
    target.* | NEW.* | OLD.*
  | <return_expression> [COLLATE collation] [[AS] alias]

<return_expression> ::=
    <value_expression>
  | [target.]col_name
  | NEW.col_name
  | OLD.col_name

<value_expression> ::=
    <literal>
  | <context-variable>
  | any other expression returning a single
    value of a Firebird data type or NULL

<variables> ::= [:]varname [, [:]varname ...]
Tabelle 88. Argumente für die UPDATE-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

target

Der Name der Tabelle oder Ansicht, in der die Datensätze aktualisiert werden

alias

Alias für die Tabelle oder Ansicht

col_name

Name oder Alias einer Spalte in der Tabelle oder Ansicht

value_expression

Ausdruck für den neuen Wert für eine Spalte, die in der Tabelle oder Ansicht durch die Anweisung aktualisiert werden soll, oder einen zurückzugebenden Wert

search-conditions

Eine Suchbedingung, die die Menge der zu aktualisierenden Zeilen einschränkt

cursorname

Der Name des Cursors, über den die zu aktualisierende(n) Zeile(n) positioniert werden

plan_items

Klauseln im Abfrageplan

sort_items

Spalten, die in einer ORDER BY-Klausel aufgeführt sind

m, n

Integer-Ausdrücke zum Begrenzen der Anzahl der zu aktualisierenden Zeilen

ret_expression

Ein in der RETURNING-Klausel zurückzugebender Wert

literal

Ein Literal

context-variable

Kontextvariable

varname

Name einer lokalen PSQL-Variablen

Die UPDATE-Anweisung ändert Werte in einer Tabelle oder in einer oder mehreren Tabellen, die einer Ansicht zugrunde liegen. Die betroffenen Spalten werden in der SET-Klausel angegeben. Die betroffenen Zeilen können durch die Klauseln WHERE und ROWS eingeschränkt werden. Wenn weder 'WHERE' noch 'ROWS' vorhanden sind, werden alle Datensätze in der Tabelle aktualisiert.

6.3.1. Alias verwenden

Wenn Sie einer Tabelle oder Sicht einen Alias zuweisen, muss der Alias bei der Angabe von Spalten und auch in allen Spaltenreferenzen in anderen Klauseln verwendet werden.

Beispiel

Korrekte Verwendung

update Fruit set soort = 'pisang' where ...

update Fruit set Fruit.soort = 'pisang' where ...

update Fruit F set soort = 'pisang' where ...

update Fruit F set F.soort = 'pisang' where ...

Nicht möglich:

update Fruit F set Fruit.soort = 'pisang' where ...

6.3.2. Die SET-Klausel

In der SET-Klausel werden die Zuweisungsphrasen, die die Spalten mit den zu setzenden Werten enthalten, durch Kommas getrennt. In einer Zuweisungsphrase befinden sich links die Spaltennamen und rechts die Werte oder Ausdrücke, die die Zuweisungswerte enthalten. Eine Spalte darf nur einmal in der SET-Klausel enthalten sein.

In Ausdrücken auf der rechten Seite kann ein Spaltenname verwendet werden. In diesen Werten auf der rechten Seite wird immer der alte Wert der Spalte verwendet, auch wenn der Spalte bereits früher in der SET-Klausel ein neuer Wert zugewiesen wurde.

Die Verwendung des Wertes DEFAULT setzt die Spalte auf ihren Standardwert (entweder NULL oder der in der DEFAULT-Klausel der Spaltendefinition angegebene Wert). Für eine Identitätsspalte wird durch die Angabe von DEFAULT ein neuer Identitätswert generiert. Es ist möglich, berechnete Spalten in der SET-Klausel zu “aktualisieren”, wenn und nur wenn der zugewiesene Wert DEFAULT ist.

Es ist nicht möglich, DEFAULT als Parameterwert zuzuweisen.

Hier ist ein Beispiel

Daten in der TSET-Tabelle:

A B
---
1 0
2 0

Die Anweisung:

UPDATE tset SET a = 5, b = a;

ändert die Werte in:

A B
---
5 1
5 2

Beachten Sie, dass die alten Werte (1 und 2) verwendet werden, um die Spalte b zu aktualisieren, auch nachdem der Spalte ein neuer Wert zugewiesen wurde (5).

Es war nicht immer so. Vor Version 2.5 erhielten Spalten ihre neuen Werte sofort bei der Zuweisung. Es war ein nicht standardmäßiges Verhalten, das in Version 2.5 behoben wurde.

Um die Kompatibilität mit Legacy-Code zu gewährleisten, enthält die Konfigurationsdatei firebird.conf den Parameter OldSetClauseSemantics, der auf True (1) gesetzt werden kann, um das alte, schlechte Verhalten wiederherzustellen. Es handelt sich um eine vorübergehende Maßnahme – der Parameter wird in Zukunft entfernt.

6.3.3. Die WHERE-Klausel

Die WHERE-Klausel legt die Bedingungen fest, die die Menge der Datensätze für ein searched update begrenzen.

Wenn in PSQL ein benannter Cursor zum Aktualisieren einer Menge verwendet wird, ist die Aktion mit der WHERE CURRENT OF-Klausel auf die Zeile beschränkt, in der sich der Cursor gerade befindet. Dies ist ein positioniertes Update.

Um die WHERE CURRENT OF-Klausel in SQL verwenden zu können, muss der Cursorname auf das Anweisungshandle gesetzt werden, bevor die Anweisung ausgeführt wird.

Beispiele
UPDATE People
  SET firstname = 'Boris'
  WHERE lastname = 'Johnson';

UPDATE employee e
  SET salary = salary * 1.05
  WHERE EXISTS(
         SELECT *
           FROM employee_project ep
           WHERE e.emp_no = ep.emp_no);

UPDATE addresses
  SET city = 'Saint Petersburg', citycode = 'PET'
  WHERE city = 'Leningrad'

UPDATE employees
  SET salary = 2.5 * salary
  WHERE title = 'CEO'

Für String-Literale, bei denen der Parser Hilfe benötigt, um den Zeichensatz der Daten zu interpretieren, kann die Introducer-Syntax verwendet werden. Dem Zeichenfolgenliteral geht der Zeichensatzname voran, dem ein Unterstrich vorangestellt ist:

-- beachten Sie das '_'-Präfix

UPDATE People
SET name = _ISO8859_1 'Hans-Jörg Schäfer'
WHERE id = 53662;

6.3.4. Die Klauseln ORDER BY und ROWS

Die Klauseln ORDER BY und ROWS sind nur sinnvoll, wenn sie zusammen verwendet werden. Sie können jedoch separat verwendet werden.

Wenn ROWS ein Argument hat, m, werden die zu aktualisierenden Zeilen auf die ersten m Zeilen beschränkt.

Hinweise
  • Wenn m > die Anzahl der verarbeiteten Zeilen ist, wird der gesamte Zeilensatz aktualisiert

  • Wenn m = 0, werden keine Zeilen aktualisiert

  • Wenn m < 0, tritt ein Fehler auf und das Update schlägt fehl

Wenn zwei Argumente verwendet werden, m und n, begrenzt ROWS die Zeilen, die aktualisiert werden, auf Zeilen von m bis einschließlich n. Beide Argumente sind ganze Zahlen und beginnen bei 1.

Hinweise
  • Wenn m > die Anzahl der verarbeiteten Zeilen ist, werden keine Zeilen aktualisiert

  • Wenn n > die Anzahl der Zeilen, werden Zeilen von m bis zum Ende des Satzes aktualisiert

  • Wenn m < 1 oder n < 1 ist, tritt ein Fehler auf und das Update schlägt fehl

  • Wenn n = m - 1, werden keine Zeilen aktualisiert

  • Wenn n < m -1, tritt ein Fehler auf und das Update schlägt fehl

ROWS-Beispiel
UPDATE employees
SET salary = salary + 50
ORDER BY salary ASC
ROWS 20;

6.3.5. Die RETURNING-Klausel

Eine UPDATE-Anweisung, die höchstens eine Zeile umfasst, kann RETURNING enthalten, um einige Werte aus der aktualisierten Zeile zurückzugeben. "RETURNING" kann Daten aus einer beliebigen Spalte der Zeile enthalten, nicht unbedingt aus den Spalten, die gerade aktualisiert werden. Es kann Literale oder Ausdrücke enthalten, die nicht mit Spalten verknüpft sind, wenn dies erforderlich ist.

Der Benutzer, der die Anweisung ausführt, benötigt SELECT-Berechtigungen für die in der RETURNING-Klausel angegebenen Spalten.

Wenn das RETURNING-Set Daten aus der aktuellen Zeile enthält, melden die zurückgegebenen Werte Änderungen, die in den BEFORE UPDATE-Triggern vorgenommen wurden, aber nicht die in AFTER UPDATE-Triggern.

Als Spaltennamen können die Kontextvariablen OLD.fieldname und NEW.fieldname verwendet werden. Wenn OLD. oder NEW. nicht angegeben wird, sind die zurückgegebenen Spaltenwerte die NEW.-Werte.

Die Syntax der returning_list ähnelt der Spaltenliste einer SELECT-Klausel. Es ist möglich, alle Spalten mit * oder table_name.*, NEW.* und/oder OLD.* zu referenzieren.

In DSQL gibt eine Anweisung mit RETURNING immer eine einzelne Zeile zurück. Versuche, ein UPDATE …​ RETURNING …​ auszuführen, das mehrere Zeilen betrifft, führen zu dem Fehler “multiple rows in singleton select”. Wenn die Anweisung keine Datensätze aktualisiert, enthalten die zurückgegebenen Werte NULL. Dieses Verhalten kann sich in zukünftigen Firebird-Versionen ändern.

Die INTO-Unterklausel

In PSQL kann die INTO-Klausel verwendet werden, um die Rückgabewerte an lokale Variablen zu übergeben. Es ist in DSQL nicht verfügbar. Wenn keine Datensätze aktualisiert werden, wird nichts zurückgegeben und die in RETURNING angegebenen Variablen behalten ihre vorherigen Werte.

RETURNING-Beispiel (DSQL)
UPDATE Scholars
SET firstname = 'Hugh', lastname = 'Pickering'
WHERE firstname = 'Henry' and lastname = 'Higgins'
RETURNING id, old.lastname, new.lastname;

6.3.6. 'BLOB'-Spalten aktualisieren

Das Aktualisieren einer BLOB-Spalte ersetzt immer den gesamten Inhalt. Sogar die BLOB ID, das “handle”, das direkt in der Spalte gespeichert wird, wird geändert. BLOBs können aktualisiert werden, wenn:

  1. Die Client-Anwendung hat für diesen Vorgang spezielle Vorkehrungen getroffen, indem sie die Firebird-API verwendet. In diesem Fall ist der modus operandi anwendungsspezifisch und liegt außerhalb des Rahmens dieses Handbuchs.

  2. Der neue Wert ist ein Zeichenfolgenliteral von nicht mehr als 65.533 Byte (64 KB - 3).

    Ein Grenzwert in Zeichen wird zur Laufzeit für Zeichenfolgen berechnet, die sich in Mehrbytezeichensätzen befinden, um ein Überschreiten des Bytegrenzwertes zu vermeiden. Für einen UTF8-String (max. 4 Byte/Zeichen) liegt die Laufzeitbegrenzung beispielsweise bei (floor(65533/4)) = 16383 Zeichen.

  3. Die Quelle ist selbst eine 'BLOB'-Spalte oder allgemeiner ein Ausdruck, der ein 'BLOB' zurückgibt.

  4. Sie verwenden die Anweisung INSERT CURSOR (nur ESQL).

6.4. UPDATE OR INSERT

Verwendet für

Aktualisieren eines bestehenden Datensatzes in einer Tabelle oder, falls er nicht existiert, einfügen

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
UPDATE OR INSERT INTO
  target [(<column_list>)]
  [<override_opt>]
  VALUES (<value_list>)
  [MATCHING (<column_list>)]
  [RETURNING <returning_list> [INTO <variables>]]

<column_list> ::= col_name  [, col_name ...]

<override_opt> ::=
  OVERRIDING {USER | SYSTEM} VALUE

<value_list> ::= <ins_value> [, <ins_value> ...]

<ins_value> ::= <value> | DEFAULT

<returning_list> ::= * | <output_column> [, <output_column]

<output_column> ::=
    target.* | NEW.* | OLD.*
  | <return_expression> [COLLATE collation] [[AS] alias]

<return_expression> ::=
    <value_expression>
  | [target.]col_name
  | NEW.col_name
  | OLD.col_name

<value_expression> ::=
    <literal>
  | <context-variable>
  | any other expression returning a single
    value of a Firebird data type or NULL

<variables> ::= [:]varname [, [:]varname ...]
Tabelle 89. Argumente für den UPDATE OR INSERT-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

target

Der Name der Tabelle oder Ansicht, in der der/die Datensatz(e) aktualisiert oder ein neuer Datensatz eingefügt werden soll

col_name

Name einer Spalte in der Tabelle oder Ansicht

value_expression

Ein Ausdruck, dessen Wert zum Einfügen oder Aktualisieren der Tabelle oder zum Zurückgeben eines Werts verwendet werden soll

ret_expression

Ein in der RETURNING-Klausel zurückgegebener Ausdruck

varname

Variablenname – nur PSQL

UPDATE OR INSERT fügt einen neuen Datensatz ein oder aktualisiert einen oder mehrere bestehende Datensätze. Die durchgeführte Aktion hängt von den Werten ab, die für die Spalten in der MATCHING-Klausel (oder, falls letztere fehlt, im Primärschlüssel) bereitgestellt werden. Wenn Datensätze gefunden werden, die diesen Werten entsprechen, werden sie aktualisiert. Wenn nicht, wird ein neuer Datensatz eingefügt. Eine Übereinstimmung zählt nur, wenn alle Werte in den MATCHING- oder Primärschlüsselspalten gleich sind. Der Abgleich erfolgt mit dem Operator IS NOT DISTINCT, sodass ein NULL mit einem anderen übereinstimmt.

Einschränkungen
  • Wenn die Tabelle keinen Primärschlüssel hat, ist die MATCHING-Klausel obligatorisch.

  • In der MATCHING-Liste sowie in der Update/Insert-Spaltenliste darf jeder Spaltenname nur einmal vorkommen.

  • Die Unterklausel “INTO <variables>” ist nur in PSQL verfügbar.

  • Bei Rückgabe von Werten in die Kontextvariable NEW darf diesem Namen kein Doppelpunkt vorangestellt werden (“:”).

6.4.1. Die RETURNING-Klausel

Die optionale RETURNING-Klausel, falls vorhanden, muss nicht alle in der Anweisung erwähnten Spalten enthalten und kann auch andere Spalten oder Ausdrücke enthalten. Die zurückgegebenen Werte spiegeln alle Änderungen wider, die möglicherweise in BEFORE-Triggern vorgenommen wurden, aber nicht in AFTER-Triggern. OLD.fieldname und NEW.fieldname können beide in der Liste der zurückzugebenden Spalten verwendet werden; für Feldnamen, denen keiner von diesen vorangeht, wird der neue Wert zurückgegeben.

Der Benutzer, der die Anweisung ausführt, benötigt SELECT-Berechtigungen für die in der RETURNING-Klausel angegebenen Spalten.

Die Syntax der returning_list ähnelt der Spaltenliste einer SELECT-Klausel. Es ist möglich, alle Spalten mit * oder table_name.*, NEW.* und/oder OLD.* zu referenzieren.

In DSQL gibt eine Anweisung mit einer RETURNING-Klausel immer genau eine Zeile zurück. Wenn eine RETURNING-Klausel vorhanden ist und mehr als ein übereinstimmender Datensatz gefunden wird, wird ein Fehler “multiple rows in singleton select” ausgegeben. Dieses Verhalten kann sich in einer späteren Version von Firebird ändern.

Die optionale Unterklausel INTO ist nur in PSQL gültig.

6.4.2. Beispiel für UPDATE OR INSERT

Ändern von Daten in einer Tabelle mit UPDATE OR INSERT in einem PSQL-Modul. Der Rückgabewert wird an eine lokale Variable übergeben, deren Doppelpunkt-Präfix optional ist.

UPDATE OR INSERT INTO Cows (Name, Number, Location)
  VALUES ('Suzy Creamcheese', 3278823, 'Green Pastures')
  MATCHING (Number)
  RETURNING rec_id into :id;

UPDATE OR INSERT INTO Cows (Name, Number, Location)
  VALUES ('Suzy Creamcheese', 3278823, 'Green Pastures')
  MATCHING (Number)
  RETURNING old.*, new.*;

6.5. DELETE

Verwendet für

Zeilen aus einer Tabelle oder Ansicht löschen

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Syntax
DELETE
  FROM target [[AS] alias]
  [WHERE {<search-conditions> | CURRENT OF cursorname}]
  [PLAN <plan_items>]
  [ORDER BY <sort_items>]
  [ROWS m [TO n]]
  [RETURNING <returning_list> [INTO <variables>]]

<returning_list> ::= * | <output_column> [, <output_column]

<output_column> ::=
    target.*
  | <return_expression> [COLLATE collation] [[AS] alias]

<return_expression> ::=
    <value_expression>
  | [target.]col_name

<value_expression> ::=
    <literal>
  | <context-variable>
  | any other expression returning a single
    value of a Firebird data type or NULL

<variables> ::=
  [:]varname [, [:]varname ...]
Tabelle 90. Argumente der DELETE-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

target

Der Name der Tabelle oder Ansicht, aus der die Datensätze gelöscht werden sollen

alias

Alias für die Zieltabelle oder -ansicht

search-conditions

Suchbedingung, die den Satz von Zeilen einschränkt, die gelöscht werden sollen

cursorname

Der Name des Cursors, in dem der aktuelle Datensatz zum Löschen positioniert ist

plan_items

Abfrageplanklausel

sort_items

ORDER BY-Klausel

m, n

Integer-Ausdrücke zum Begrenzen der Anzahl der zu löschenden Zeilen

ret_expression

Ein in der RETURNING-Klausel zurückzugebender Ausdruck

value_expression

Ein Ausdruck, dessen Wert für die Rückgabe verwendet wird

varname

Name einer PSQL-Variablen

DELETE entfernt Zeilen aus einer Datenbanktabelle oder aus einer oder mehreren Tabellen, die einer Ansicht zugrunde liegen. WHERE- und ROWS-Klauseln können die Anzahl der gelöschten Zeilen begrenzen. Wenn weder WHERE noch ROWS vorhanden sind, entfernt DELETE alle Zeilen in der Relation.

6.5.1. Aliases

Wenn für die Zieltabelle oder -sicht ein Alias angegeben wird, muss dieser verwendet werden, um alle Feldnamenreferenzen in der DELETE-Anweisung zu qualifizieren.

Beispiele

Unterstützte Nutzung:

delete from Cities where name starting 'Alex';

delete from Cities where Cities.name starting 'Alex';

delete from Cities C where name starting 'Alex';

delete from Cities C where C.name starting 'Alex';

Nicht möglich:

delete from Cities C where Cities.name starting 'Alex';

6.5.2. WHERE

Die WHERE-Klausel legt die Bedingungen fest, die die Menge der Datensätze für ein searched delete begrenzen.

Wenn in PSQL ein benannter Cursor zum Löschen einer Menge verwendet wird, ist die Aktion mit der Klausel WHERE CURRENT OF auf die Zeile beschränkt, in der sich der Cursor gerade befindet. Dies ist ein positioniertes Löschen.

Um die WHERE CURRENT OF-Klausel in SQL verwenden zu können, muss der Cursorname auf das Anweisungshandle gesetzt werden, bevor die Anweisung ausgeführt wird.

Beispiele
DELETE FROM People
  WHERE firstname <> 'Boris' AND lastname <> 'Johnson';

DELETE FROM employee e
  WHERE NOT EXISTS(
    SELECT *
    FROM employee_project ep
     WHERE e.emp_no = ep.emp_no);

DELETE FROM Cities
  WHERE CURRENT OF Cur_Cities;  -- ESQL and PSQL only

6.5.3. PLAN

Eine PLAN-Klausel ermöglicht es dem Benutzer, die Operation manuell zu optimieren.

Beispiel
DELETE FROM Submissions
  WHERE date_entered < '1-Jan-2002'
  PLAN (Submissions INDEX ix_subm_date);

6.5.4. ORDER BY und ROWS

Die ORDER BY-Klausel ordnet die Menge, bevor das eigentliche Löschen stattfindet. Es macht nur in Kombination mit ROWS Sinn, ist aber auch ohne gültig.

Die ROWS-Klausel begrenzt die Anzahl der zu löschenden Zeilen. Für die Argumente m und n können ganzzahlige Literale oder beliebige ganzzahlige Ausdrücke verwendet werden.

Wenn ROWS ein Argument hat, m, werden die zu löschenden Zeilen auf die ersten m Zeilen beschränkt.

Hinweise
  • Wenn m > die Anzahl der verarbeiteten Zeilen ist, wird der gesamte Satz von Zeilen gelöscht

  • Bei m = 0 werden keine Zeilen gelöscht

  • Wenn m < 0, tritt ein Fehler auf und das Löschen schlägt fehl

Wenn zwei Argumente verwendet werden, m und n, begrenzt ROWS die zu löschenden Zeilen auf Zeilen von m bis einschließlich n. Beide Argumente sind ganze Zahlen und beginnen bei 1.

Hinweise
  • Wenn m > die Anzahl der verarbeiteten Zeilen ist, werden keine Zeilen gelöscht

  • Wenn m > 0 und <= die Anzahl der Zeilen im Set und n außerhalb dieser Werte liegt, werden Zeilen von m bis zum Ende des Sets gelöscht

  • Wenn m < 1 oder n < 1 ist, tritt ein Fehler auf und das Löschen schlägt fehl

  • Wenn n = m - 1, werden keine Zeilen gelöscht

  • Wenn n < m -1, tritt ein Fehler auf und das Löschen schlägt fehl

Beispiele

Löschen des ältesten Kaufs:

DELETE FROM Purchases
  ORDER BY date ROWS 1;

Löschen des/der höchsten Custno(s):

DELETE FROM Sales
  ORDER BY custno DESC ROWS 1 to 10;

Löschen aller Verkäufe, ORDER BY-Klausel sinnlos:

DELETE FROM Sales
  ORDER BY custno DESC;

Löschen eines Datensatzes am Ende beginnend, also ab Z…​:

DELETE FROM popgroups
  ORDER BY name DESC ROWS 1;

Löschen der fünf ältesten Gruppen:

DELETE FROM popgroups
  ORDER BY formed ROWS 5;

Da keine Sortierung (ORDER BY) angegeben ist, werden 8 gefundene Datensätze, beginnend mit dem fünften, gelöscht:

DELETE FROM popgroups
  ROWS 5 TO 12;

6.5.5. RETURNING

Eine DELETE-Anweisung, die höchstens eine Zeile entfernt, kann optional eine RETURNING-Klausel enthalten, um Werte aus der gelöschten Zeile zurückzugeben. Die Klausel, falls vorhanden, muss nicht alle Spalten der Relation enthalten und kann auch andere Spalten oder Ausdrücke enthalten.

Der Benutzer, der die Anweisung ausführt, benötigt SELECT-Berechtigungen für die in der RETURNING-Klausel angegebenen Spalten.

Die Syntax der returning_list ähnelt der Spaltenliste einer SELECT-Klausel. Es ist möglich, alle Spalten mit * oder table_name.* zu referenzieren.

  • In DSQL gibt eine Anweisung mit RETURNING immer ein Singleton zurück, niemals ein Set mit mehreren Zeilen. Wenn eine RETURNING-Klausel vorhanden ist und mehr als ein übereinstimmender Datensatz gefunden wird, wird ein Fehler “multiple rows in singleton select” ausgegeben. Wenn keine Datensätze gelöscht werden, enthalten die zurückgegebenen Spalten NULL. Dieses Verhalten kann sich in zukünftigen Firebird-Versionen ändern

  • Die INTO-Klausel ist nur in PSQL verfügbar

    • Wenn die Zeile nicht gelöscht wird, wird nichts zurückgegeben und die Zielvariablen behalten ihre Werte

Beispiele
DELETE FROM Scholars
  WHERE firstname = 'Henry' and lastname = 'Higgins'
  RETURNING lastname, fullname, id;

DELETE FROM Scholars
  WHERE firstname = 'Henry' and lastname = 'Higgins'
  RETURNING *;

DELETE FROM Dumbbells
  ORDER BY iq DESC
  ROWS 1
  RETURNING lastname, iq into :lname, :iq;

6.6. MERGE

Verwendet für

Zusammenführen von Daten aus einem Quellsatz in eine Zielrelation

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
MERGE INTO target [[AS] target_alias]
  USING <source> [[AS] source_alias]
  ON <join_condition>
  <merge_when> [<merge_when> ...]
  [RETURNING <returning_list> [INTO <variables>]]

<merge_when> ::=
    <merge_when_matched>
  | <merge_when_not_matched>

<merge_when_matched> ::=
  WHEN MATCHED [ AND <condition> ] THEN
  { UPDATE SET <assignment-list>
  | DELETE }

<merge_when_not_matched> ::=
  WHEN NOT MATCHED [ AND <condition> ] THEN
  INSERT [( <column_list> )] [<override_opt>]
  VALUES ( <value_list> )

<source> ::= tablename | (<select_stmt>)

<assignment_list ::=
  col_name = <m_value> [, <col_name> = <m_value> ...]]

<override_opt> ::=
  OVERRIDING {USER | SYSTEM} VALUE

<column_list> ::= colname [, colname ...]

<value_list> ::= <m_value> [, <m_value> ...]

<m_value> ::= <value_expression> | DEFAULT

<returning_list> ::= * | <output_column> [, <output_column]

<output_column> ::=
    target.* | NEW.* | OLD.*
  | <return_expression> [COLLATE collation] [[AS] alias]

<return_expression> ::=
    <value_expression>
  | [target.]col_name
  | NEW.col_name
  | OLD.col_name

<value_expression> ::=
    <literal>
  | <context-variable>
  | any other expression returning a single
    value of a Firebird data type or NULL

<variables> ::=
  [:]varname [, [:]varname ...]
Tabelle 91. Argumente für die MERGE-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

target

Name der Zielbeziehung (Tabelle oder aktualisierbare Sicht)

source

Datenquelle. Dies kann eine Tabelle, eine Ansicht, eine gespeicherte Prozedur oder eine abgeleitete Tabelle sein

target_alias

Alias für die Zielbeziehung (Tabelle oder aktualisierbare Ansicht)

source_alias

Alias für die Quellrelation oder Menge

join_conditions

Die (ON) Bedingung(en) zum Abgleichen der Quelldatensätze mit denen im Ziel

condition

Zusätzliche Testbedingung in der Klausel WHEN MATCHED oder WHEN NOT MATCHED

tablename

Tabellen- oder Ansichtsname

select_stmt

Select-Anweisung der abgeleiteten Tabelle

col_name

Name einer Spalte in der Zielrelation

value_expression

Der einer Spalte in der Zieltabelle zugewiesene Wert. Dieser Ausdruck kann ein Literalwert, eine PSQL-Variable, eine Spalte aus der Quelle oder eine kompatible Kontextvariable sein

return_expression

Der in der RETURNING-Klausel zurückzugebende Ausdruck Kann ein Spaltenverweis auf Quelle oder Ziel oder ein Spaltenverweis des NEW- oder OLD-Kontexts des Ziels oder ein Wert sein.

ret_alias

Alias für den Wertausdruck in der RETURNING-Klausel

varname

Name einer lokalen PSQL-Variablen

Die 'MERGE'-Anweisung führt Datensätze aus der Quelle in eine Zieltabelle oder eine aktualisierbare Sicht zusammen. Die Quelle kann eine Tabelle, ein View oder “alles, was mit SELECT abfragen” können. Jeder Quelldatensatz wird verwendet, um einen oder mehrere Zieldatensätze zu aktualisieren, einen neuen Datensatz in die Zieltabelle einzufügen, einen Datensatz aus der Zieltabelle zu löschen oder nichts zu tun.

Welche Aktion ausgeführt wird, hängt von der angegebenen Join-Bedingung, der/den WHEN-Klausel(n) und der - optionalen - Bedingung in der WHEN-Klausel ab. Die Join-Bedingung und die Bedingung im WHEN enthalten normalerweise einen Vergleich von Feldern in den Quell- und Zielbeziehungen.

Mehrere WHEN MATCHED- und WHEN NOT MATCHED-Klauseln sind zulässig. Für jede Zeile in der Quelle werden die WHEN-Klauseln in der Reihenfolge überprüft, in der sie in der Anweisung angegeben sind. Wenn die Bedingung in der WHEN-Klausel nicht als wahr ausgewertet wird, wird die Klausel übersprungen und die nächste Klausel wird geprüft. Dies wird getan, bis die Bedingung für eine WHEN-Klausel wahr ist oder eine WHEN-Klausel ohne Bedingung zutrifft oder es keine WHEN-Klauseln mehr gibt. Wenn eine übereinstimmende Klausel gefunden wird, wird die mit der Klausel verknüpfte Aktion ausgeführt. Für jede Zeile in der Quelle wird höchstens eine Aktion ausgeführt. Wenn die Klausel WHEN MATCHED vorhanden ist und mehrere Datensätze mit einem einzigen Datensatz in der Zieltabelle übereinstimmen, wird ein Fehler ausgegeben.

Mindestens eine WHEN-Klausel muss vorhanden sein.

WHEN NOT MATCHED wird aus der Quellsicht ausgewertet, dh der in USING angegebenen Tabelle oder Menge. Es muss so funktionieren, denn wenn der Quelldatensatz nicht mit einem Zieldatensatz übereinstimmt, wird INSERT ausgeführt. Wenn es einen Zieldatensatz gibt, der nicht mit einem Quelldatensatz übereinstimmt, wird natürlich nichts unternommen.

Derzeit gibt die Variable ROW_COUNT den Wert 1 zurück, auch wenn mehr als ein Datensatz geändert oder eingefügt wird. Einzelheiten und Fortschritte finden Sie unter firebird#4722.

6.6.1. Die RETURNING-Klausel

Eine MERGE-Anweisung, die höchstens eine Zeile betrifft, kann eine RETURNING-Klausel enthalten, um hinzugefügte, geänderte oder entfernte Werte zurückzugeben. Wenn eine RETURNING-Klausel vorhanden ist und mehr als ein übereinstimmender Datensatz gefunden wird, wird ein Fehler “multiple rows in singleton select” ausgegeben. Die RETURNING-Klausel kann beliebige Spalten aus der Zieltabelle (oder aktualisierbaren View) sowie andere Spalten (zB aus der Quelle) und Ausdrücke enthalten.

Der Benutzer, der die Anweisung ausführt, benötigt SELECT-Berechtigungen für die in der RETURNING-Klausel angegebenen Spalten.

Die optionale Unterklausel INTO ist nur in PSQL gültig.

Die Einschränkung, dass RETURNING nur mit einer Anweisung verwendet werden kann, die höchstens eine Zeile betrifft, könnte in einer zukünftigen Version entfernt werden.

Spaltennamen können durch das Präfix "OLD" oder "NEW" qualifiziert werden, um genau zu definieren, welcher Wert zurückgegeben werden soll: vor oder nach der Änderung. Die zurückgegebenen Werte enthalten die Änderungen, die von BEFORE-Triggern vorgenommen wurden.

Die Syntax der returning_list ähnelt der Spaltenliste einer SELECT-Klausel. Es ist möglich, alle Spalten mit * oder table_name.*, NEW.* und/oder OLD.* zu referenzieren.

Für die Aktion UPDATE oder INSERT verhalten sich unqualifizierte Spaltennamen oder solche, die durch den Zieltabellennamen oder Alias qualifiziert sind, als ob sie durch NEW qualifiziert wären, während sie für die DELETE Aktion wie durch OLD qualifiziert wären.

Das folgende Beispiel modifiziert das vorherige Beispiel, um eine Zeile zu betreffen, und fügt eine RETURNING-Klausel hinzu, um die alte und neue Warenmenge sowie die Differenz zwischen diesen Werten zurückzugeben.

Verwendung von MERGE mit einer RETURNING-Klausel
MERGE INTO PRODUCT_INVENTORY AS TARGET
USING (
  SELECT
    SL.ID_PRODUCT,
    SUM(SL.QUANTITY)
  FROM SALES_ORDER_LINE SL
  JOIN SALES_ORDER S ON S.ID = SL.ID_SALES_ORDER
  WHERE S.BYDATE = CURRENT_DATE
  AND SL.ID_PRODUCT =: ID_PRODUCT
  GROUP BY 1
) AS SRC (ID_PRODUCT, QUANTITY)
ON TARGET.ID_PRODUCT = SRC.ID_PRODUCT
WHEN MATCHED AND TARGET.QUANTITY - SRC.QUANTITY <= 0 THEN
  DELETE
WHEN MATCHED THEN
  UPDATE SET
    TARGET.QUANTITY = TARGET.QUANTITY - SRC.QUANTITY,
    TARGET.BYDATE = CURRENT_DATE
RETURNING OLD.QUANTITY, NEW.QUANTITY, SRC.QUANTITY
INTO : OLD_QUANTITY, :NEW_QUANTITY, :DIFF_QUANTITY

6.6.2. Beispiele für MERGE

  1. Aktualisieren Sie Bücher, wenn vorhanden, oder fügen Sie einen neuen Datensatz hinzu, wenn Sie abwesend sind

    MERGE INTO books b
      USING purchases p
      ON p.title = b.title and p.type = 'bk'
      WHEN MATCHED THEN
        UPDATE SET b.desc = b.desc || '; ' || p.desc
      WHEN NOT MATCHED THEN
        INSERT (title, desc, bought) values (p.title, p.desc, p.bought);
  2. Verwenden einer abgeleiteten Tabelle

    MERGE INTO customers c
      USING (SELECT * from customers_delta WHERE id > 10) cd
      ON (c.id = cd.id)
      WHEN MATCHED THEN
        UPDATE SET name = cd.name
      WHEN NOT MATCHED THEN
        INSERT (id, name) values (cd.id, cd.name);
  3. Zusammen mit einem rekursiven CTE

    MERGE INTO numbers
      USING (
        WITH RECURSIVE r(n) AS (
          SELECT 1 FROM rdb$database
          UNION ALL
          SELECT n+1 FROM r WHERE n < 200
        )
        SELECT n FROM r
      ) t
      ON numbers.num = t.n
      WHEN NOT MATCHED THEN
        INSERT(num) VALUES(t.n);
  4. Verwenden der DELETE-Klausel

    MERGE INTO SALARY_HISTORY
    USING (
      SELECT EMP_NO
      FROM EMPLOYEE
      WHERE DEPT_NO = 120) EMP
    ON SALARY_HISTORY.EMP_NO = EMP.EMP_NO
    WHEN MATCHED THEN DELETE
  5. Im folgenden Beispiel wird die Tabelle "PRODUCT_INVENTORY" täglich basierend auf den in der Tabelle "SALES_ORDER_LINE" verarbeiteten Bestellungen aktualisiert. Wenn der Lagerbestand des Produkts auf null oder darunter sinken würde, wird die Zeile für dieses Produkt aus der Tabelle PRODUCT_INVENTORY entfernt.

    MERGE INTO PRODUCT_INVENTORY AS TARGET
    USING (
      SELECT
        SL.ID_PRODUCT,
        SUM (SL.QUANTITY)
      FROM SALES_ORDER_LINE SL
      JOIN SALES_ORDER S ON S.ID = SL.ID_SALES_ORDER
      WHERE S.BYDATE = CURRENT_DATE
      GROUP BY 1
    ) AS SRC (ID_PRODUCT, QUANTITY)
    ON TARGET.ID_PRODUCT = SRC.ID_PRODUCT
    WHEN MATCHED AND TARGET.QUANTITY - SRC.QUANTITY <= 0 THEN
      DELETE
    WHEN MATCHED THEN
      UPDATE SET
        TARGET.QUANTITY = TARGET.QUANTITY - SRC.QUANTITY,
        TARGET.BYDATE = CURRENT_DATE

6.7. EXECUTE PROCEDURE

Verwendet für

Ausführen einer gespeicherten Prozedur

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Syntax
EXECUTE PROCEDURE procname
   [{ <inparam-list | ( <inparam-list> ) }]
   [RETURNING_VALUES { <outvar-list> | ( <outvar-list ) }]

<inparam-list> ::=
  <inparam> [, <inparam> ...]

<outvar-list> ::=
  <outvar> [, <outvar> ...]

<outvar> ::= [:]varname
Tabelle 92. Arguments for the EXECUTE PROCEDURE-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

procname

Name der gespeicherten Prozedur

inparam

Ein Ausdruck, der den deklarierten Datentyp eines Eingabeparameters auswertet

varname

Eine PSQL-Variable, um den Rückgabewert zu erhalten

Führt eine ausführbare gespeicherte Prozedur aus, nimmt eine Liste mit einem oder mehreren Eingabeparametern, falls diese für die Prozedur definiert sind, und gibt einen einzeiligen Satz von Ausgabewerten zurück, wenn sie für die Prozedur definiert sind.

6.7.1. “Executable” Stored Procedure

Die EXECUTE PROCEDURE-Anweisung wird am häufigsten verwendet, um den Stil gespeicherter Prozeduren aufzurufen, die geschrieben werden, um auf der Serverseite eine Aufgabe zur Datenänderung auszuführen – solche, die keine SUSPEND-Anweisungen in ihrem Code enthalten. Sie können so konzipiert sein, dass sie eine Ergebnismenge, die nur aus einer Zeile besteht, die normalerweise über einen Satz von RETURNING_VALUES()-Variablen an eine andere gespeicherte Prozedur übergeben wird, die sie aufruft, zurückgeben. Clientschnittstellen verfügen normalerweise über einen API-Wrapper, der die Ausgabewerte in einen Einzelzeilenpuffer abrufen kann, wenn EXECUTE PROCEDURE in DSQL aufgerufen wird.

Das Aufrufen des anderen Stils von Stored Procedures - einer “selectable” - ist mit EXECUTE PROCEDURE möglich, aber es gibt nur die erste Zeile eines Ausgabesatzes zurück, der mit ziemlicher Sicherheit mehrzeilig ist. Auswählbare gespeicherte Prozeduren sind so konzipiert, dass sie durch eine SELECT-Anweisung aufgerufen werden und eine Ausgabe erzeugen, die sich wie eine virtuelle Tabelle verhält.

  • In PSQL und DSQL können Eingabeparameter jeder Ausdruck sein, der in den erwarteten Typ aufgelöst wird.

  • Obwohl nach dem Namen der gespeicherten Prozedur keine Klammern erforderlich sind, um die Eingabeparameter einzuschließen, wird ihre Verwendung aus Gründen der guten Verwaltung empfohlen.

  • Wenn in einer Prozedur Ausgabeparameter definiert wurden, kann die `RETURNING_VALUES'-Klausel in PSQL verwendet werden, um sie in eine Liste zuvor deklarierter Variablen abzurufen, die in Reihenfolge, Datentyp und Anzahl mit den definierten Ausgabeparametern übereinstimmt.

  • Die Liste der RETURNING_VALUES kann optional in Klammern eingeschlossen werden und ihre Verwendung wird empfohlen.

  • Wenn DSQL-Anwendungen EXECUTE PROCEDURE unter Verwendung der Firebird-API oder einer Form von Wrapper dafür aufrufen, wird ein Puffer zum Empfangen der Ausgabezeile vorbereitet und die RETURNING_VALUES-Klausel wird nicht verwendet.

6.7.2. Beispiele für EXECUTE PROCEDURE

  1. In PSQL mit optionalen Doppelpunkten und ohne optionale Klammern:

    EXECUTE PROCEDURE MakeFullName
      :FirstName, :MiddleName, :LastName
      RETURNING_VALUES :FullName;
  2. In Firebirds Befehlszeilen-Dienstprogramm isql, mit Literalparametern und optionalen Klammern:

    EXECUTE PROCEDURE MakeFullName ('J', 'Edgar', 'Hoover');

    In DSQL (zB in isql) wird RETURNING_VALUES nicht verwendet. Eventuelle Ausgabewerte werden von der Anwendung erfasst und automatisch angezeigt.

  3. Ein PSQL-Beispiel mit Ausdrucksparametern und optionalen Klammern:

    EXECUTE PROCEDURE MakeFullName
      ('Mr./Mrs. ' || FirstName, MiddleName, upper(LastName))
      RETURNING_VALUES (FullName);

6.8. EXECUTE BLOCK

Verwendet für

Erstellen eines "anonymen" Blocks von PSQL-Code in DSQL zur sofortigen Ausführung

Verfügbar in

DSQL

Syntax
EXECUTE BLOCK [(<inparams>)]
  [RETURNS (<outparams>)]
  <psql-module-body>

<inparams> ::=  <param_decl> = ? [, <inparams> ]

<outparams> ::=  <param_decl> [, <outparams>]

<param_decl> ::=
  paramname <domain_or_non_array_type> [NOT NULL] [COLLATE collation]

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! Siehe auch Skalardatentypen-Syntax !!

<psql-module-body> ::=
  !! Siehe auch Syntax für Modul-Bodys !!
Tabelle 93. Argumente für die EXECUTE BLOCK-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

param_decl

Name und Beschreibung eines Eingabe- oder Ausgabeparameters

paramname

Der Name eines Eingangs- oder Ausgangsparameters des Verfahrensblocks, bis zu 63 Zeichen lang. Der Name muss unter Ein- und Ausgabeparametern und lokalen Variablen im Block eindeutig sein

collation

Sortierreihenfolge

Führt einen Block von PSQL-Code wie eine gespeicherte Prozedur aus, optional mit Eingabe- und Ausgabeparametern und Variablendeklarationen. Dies ermöglicht dem Benutzer, PSQL "on-the-fly" in einem DSQL-Kontext auszuführen.

6.8.1. Beispiele

  1. In diesem Beispiel werden die Zahlen 0 bis 127 und die entsprechenden ASCII-Zeichen in die Tabelle ASCIITABLE eingefügt:

    EXECUTE BLOCK
    AS
    declare i INT = 0;
    BEGIN
      WHILE (i < 128) DO
      BEGIN
        INSERT INTO AsciiTable VALUES (:i, ascii_char(:i));
        i = i + 1;
      END
    END
  2. Das nächste Beispiel berechnet das geometrische Mittel zweier Zahlen und gibt es an den Benutzer zurück:

    EXECUTE BLOCK (x DOUBLE PRECISION = ?, y DOUBLE PRECISION = ?)
    RETURNS (gmean DOUBLE PRECISION)
    AS
    BEGIN
      gmean = SQRT(x*y);
      SUSPEND;
    END

    Da dieser Block Eingangsparameter hat, muss er zuerst vorbereitet werden. Anschließend können die Parameter eingestellt und der Block ausgeführt werden. Es hängt von der Client-Software ab, wie dies zu tun ist und ob es überhaupt möglich ist – siehe die Hinweise unten.

  3. Unser letztes Beispiel nimmt zwei ganzzahlige Werte an, kleinste und größte. Für alle Zahlen im Bereich kleinste…​größte gibt der Block die Zahl selbst, ihr Quadrat, ihren Kubus und ihre vierte Potenz aus.

    EXECUTE BLOCK (smallest INT = ?, largest INT = ?)
    RETURNS (number INT, square BIGINT, cube BIGINT, fourth BIGINT)
    AS
    BEGIN
      number = smallest;
      WHILE (number <= largest) DO
      BEGIN
        square = number * number;
        cube   = number * square;
        fourth = number * cube;
        SUSPEND;
        number = number + 1;
      END
    END

    Auch hier hängt es von der Client-Software ab, ob und wie Sie die Parameterwerte einstellen können.

6.8.2. Eingabe- und Ausgabeparameter

Die Ausführung eines Blocks ohne Eingabeparameter sollte mit jedem Firebird-Client möglich sein, der es dem Benutzer erlaubt, eigene DSQL-Anweisungen einzugeben. Wenn es Eingabeparameter gibt, wird es schwieriger: Diese Parameter müssen ihre Werte erhalten, nachdem die Anweisung vorbereitet wurde, aber bevor sie ausgeführt wird. Dies erfordert besondere Vorkehrungen, die nicht jede Client-Anwendung bietet. (Firebirds eigenes isql zum Beispiel nicht.)

Der Server akzeptiert nur Fragezeichen (“?”) als Platzhalter für die Eingabewerte, nicht “:a”, “:MyParam” etc., oder wörtliche Werte. Client-Software unterstützt jedoch möglicherweise das Formular “:xxx” und wird es vorverarbeiten, bevor es an den Server gesendet wird.

Wenn der Block Ausgangsparameter hat, muss Sie SUSPEND verwenden, sonst wird nichts zurückgegeben.

Die Ausgabe wird immer in Form einer Ergebnismenge zurückgegeben, genau wie bei einer SELECT-Anweisung. Sie können RETURNING_VALUES nicht verwenden oder den Block INTO einige Variablen ausführen, selbst wenn es nur eine Ergebniszeile gibt.

PSQL-Links

Weitere Informationen zum Schreiben von PSQL finden Sie in Kapitel Procedural SQL (PSQL)-Anweisungen.

6.8.3. Statement-Terminatoren

Einige Editoren für SQL-Anweisungen – insbesondere das Dienstprogramm isql, das mit Firebird geliefert wird, und möglicherweise einige Editoren von Drittanbietern – verwenden eine interne Konvention, die erfordert, dass alle Anweisungen mit einem Semikolon abgeschlossen werden. Dies führt beim Codieren in diesen Umgebungen zu einem Konflikt mit der PSQL-Syntax. Wenn Sie dieses Problem und seine Lösung nicht kennen, lesen Sie bitte die Details im PSQL-Kapitel im Abschnitt Terminator in isql umschalten.

7. Prozedurale SQL-Anweisungen (PSQL)

Prozedurales SQL (PSQL) ist eine prozedurale Erweiterung von SQL. Diese Sprachuntermenge wird zum Schreiben von gespeicherten Prozeduren, Triggern und PSQL-Blöcken verwendet.

PSQL bietet alle grundlegenden Konstrukte traditioneller strukturierter Programmiersprachen und enthält auch DML-Anweisungen (SELECT, INSERT, UPDATE, DELETE usw.), in einigen Fällen mit geringfügigen Änderungen der Syntax.

7.1. Elemente der PSQL

Eine prozedurale Erweiterung kann Deklarationen von lokalen Variablen und Cursorn, Zuweisungen, bedingten Anweisungen, Schleifen, Anweisungen zum Abrufen von benutzerdefinierten Ausnahmen, Fehlerbehandlung und Senden von Nachrichten (Ereignissen) an Clientanwendungen enthalten. Trigger haben Zugriff auf spezielle Kontextvariablen, zwei Arrays, die die NEW-Werte für alle Spalten während der Einfüge- und Aktualisierungsaktivität bzw. die OLD-Werte während der Aktualisierungs- und Löscharbeiten speichern.

Anweisungen, die Metadaten ändern (DDL), sind in PSQL nicht verfügbar.

7.1.1. DML-Anweisungen mit Parametern

Wenn DML-Anweisungen (SELECT, INSERT, UPDATE, DELETE usw.) im Rumpf des Moduls (Prozedur, Trigger oder Block) Parameter verwenden, können nur benannte Parameter verwendet werden und sie müssen “existieren” bevor die Anweisung diese verwenden kann. Sie können verfügbar gemacht werden, indem sie entweder als Ein- oder Ausgabeparameter im Header des Moduls oder als lokale Variablen in DECLARE [VARIABLE]-Anweisungen im unteren Headerbereich deklariert werden.

Wenn eine DML-Anweisung mit Parametern im PSQL-Code enthalten ist, muss dem Parameternamen in den meisten Situationen ein Doppelpunkt (‘:’) vorangestellt werden. Der Doppelpunkt ist in PSQL-spezifischer Anweisungssyntax wie Zuweisungen und Bedingungen optional. Das Doppelpunktpräfix für Parameter ist nicht erforderlich, wenn gespeicherte Prozeduren von einem anderen PSQL-Modul oder in DSQL aufgerufen werden.

7.1.2. Transaktionen

Gespeicherte Prozeduren werden im Kontext der Transaktion ausgeführt, in der sie aufgerufen werden. Trigger werden als ein intrinsischer Teil der Operation der DML-Anweisung ausgeführt: ihre Ausführung befindet sich also innerhalb des gleichen Transaktionskontextes wie die Anweisung selbst. Einzelne Transaktionen werden für Datenbank-Trigger gestartet.

Anweisungen, die Transaktionen starten und beenden, sind in PSQL nicht verfügbar, aber es ist möglich, eine Anweisung oder einen Anweisungsblock in einer autonomen Transaktion auszuführen.

7.1.3. Module Structure

PSQL-Codemodule bestehen aus einem Header und einem Body. Die DDL-Anweisungen zum Definieren dieser sind komplexe Anweisungen; das heißt, sie sind Bestandteile einer einzigen Anweisung, die Blöcke von mehreren Anweisungen umfasst. Diese Anweisungen beginnen mit einem Verb (CREATE, ALTER, DROP, RECREATE, CREATE OR ALTER) und enden mit die letzten END-Anweisung des Bodys.

Der Modul-Header

Der Header liefert den Modulnamen und definiert eventuelle Ein- und Ausgabeparameter oder – bei Funktionen – den Rückgabetyp. Gespeicherte Prozeduren und PSQL-Blöcke können Eingabe- und Ausgabeparameter haben. Funktionen können Eingabeparameter haben und müssen einen skalaren Rückgabetyp haben. Trigger haben weder Eingabe- noch Ausgabeparameter.

Der Header eines Triggers gibt das Datenbankereignis (insert, update oder delete oder eine Kombination) und die Betriebsphase (BEFORE oder AFTER this event) an, die zum "Auslösen" des Triggers führt.

Der Modul-Body

Der Modulrumpf ist entweder ein PSQL-Modulrumpf oder ein externer Modulrumpf.

Syntax eines Modulkörpers
<module-body> ::=
  <psql-module-body> | <external-module-body>

<psql-module-body> ::=
  AS
    [<declarations>]
  BEGIN
    [<PSQL_statements>]
  END

<external-module-body> ::=
  EXTERNAL [NAME <extname>] ENGINE engine
  [AS '<extbody>']

<declarations> ::= <declare-item> [<declare-item ...]

<declare-item> ::=
    <declare-var>
  | <declare-cursor>
  | <declare-subfunc>
  | <declare-subproc>

<extname> ::=
  '<module-name>!<routine-name>[!<misc-info>]'

<declare-var> ::= !! Siehe DECLARE VARIABLE !!

<declare-cursor> ::= !! Siehe DECLARE .. CURSOR !!

<declare-subfunc> ::= !! Siehe DECLARE FUNCTION !!

<declare-subproc>> ::= !! Siehe DECLARE PROCEDURE !!
Tabelle 94. Modulrumpf-Parameter
Parameter Beschreibung

declarations

Abschnitt zum Deklarieren lokaler Variablen, benannter Cursor und Unterprogramme

PSQL_statements

Prozedurale SQL-Anweisungen. Einige PSQL-Anweisungen sind möglicherweise nicht in allen PSQL-Typen gültig. Zum Beispiel ist RETURN <Wert>; nur in Funktionen gültig.

declare_var

Lokale Variablendeklaration

declare_cursor

Benannte Cursor-Deklaration

declare-subfunc

Unterfunktionsdeklaration oder Vorwärtsdeklaration

declare-subproc

Unterprozedur oder Forward-Deklaration

extname

String, der die externe Prozedur identifiziert

engine

String, der die UDR-Engine identifiziert

extbody

Externer Verfahrenskörper. Ein Zeichenfolgenliteral, das von UDRs für verschiedene Zwecke verwendet werden kann.

module-name

Der Name des Moduls, das die Prozedur enthält

routine-name

Der interne Name der Prozedur innerhalb des externen Moduls

misc-info

Optionaler String, der an die Prozedur im externen Modul übergeben wird

Der PSQL-Modul-Body

Der PSQL-Hauptteil beginnt mit einem optionalen Abschnitt, der Variablen und Subroutinen deklariert, gefolgt von einem Block von Anweisungen, die in einer logischen Reihenfolge wie ein Programm ausgeführt werden. Ein Block von Anweisungen – oder zusammengesetzte Anweisungen – wird von den Schlüsselwörtern BEGIN und END eingeschlossen und als einzelne Codeeinheit ausgeführt. Der Hauptblock BEGIN…​END kann eine beliebige Anzahl anderer BEGIN…​END Blöcke enthalten, sowohl eingebettet als auch sequentiell. Blöcke können bis zu einer maximalen Tiefe von 512 Blöcken verschachtelt werden. Alle Anweisungen außer BEGIN und END werden durch Semikolons (``;’) abgeschlossen. Kein anderes Zeichen ist als Abschlusszeichen für PSQL-Anweisungen gültig.

Umschalten des Terminators in isql

Hier werden wir ein wenig abschweifen, um zu erklären, wie man das Terminatorzeichen im Dienstprogramm isql umschaltet, um es zu ermöglichen, PSQL-Module in dieser Umgebung zu definieren, ohne mit isql selbst in Konflikt zu geraten, da isql dasselbe Zeichen, Semikolon (‘;’), als eigenen Anweisungsabschluss verwendet.

isql-Befehl SET TERM
Verwendet für

Ändern des Terminatorzeichens, um Konflikte mit dem Terminatorzeichen in PSQL-Anweisungen zu vermeiden

Verfügbar in

nur in ISQL

Syntax
SET TERM new_terminator old_terminator
Tabelle 95. SET TERM-Parameter
Argument Beschreibung

new_terminator

Neuer Terminator

old_terminator

Alter Terminator

Wenn Sie Ihre Trigger und gespeicherten Prozeduren in isql schreiben – entweder in der interaktiven Schnittstelle oder in Skripten – ist die Ausführung einer SET TERM-Anweisung erforderlich, um das normale isql-Anweisungs-Terminator vom Semikolon in ein anderes Zeichen oder eine andere kurze Zeichenfolge umzuschalten vermeiden Sie Konflikte mit dem nicht änderbaren Semikolon-Terminator in PSQL. Der Wechsel zu einem alternativen Terminator muss erfolgen, bevor Sie mit der Definition von PSQL-Objekten oder dem Ausführen Ihrer Skripts beginnen.

Das alternative Abschlusszeichen kann eine beliebige Zeichenfolge sein, mit Ausnahme eines Leerzeichens, eines Apostrophs oder der aktuellen Abschlusszeichen. Bei allen verwendeten Buchstaben muss die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden.

Beispiel

Das Standard-Semikolon in ‘^’ (Caret) ändern und es verwenden, um eine Stored-Procedure-Definition zu übergeben: Zeichen als alternatives Abschlusszeichen:

SET TERM ^;

CREATE OR ALTER PROCEDURE SHIP_ORDER (
  PO_NUM CHAR(8))
AS
BEGIN
  /* Stored procedure body */
END^

/* Other stored procedures and triggers */

SET TERM ;^

/* Other DDL statements */
Der externe Modul-Body

Der externe Modulrumpf gibt die UDR-Engine an, die zum Ausführen des externen Moduls verwendet wird, und gibt optional den Namen der aufzurufenden UDR-Routine (<extname>) und/oder einen String (<extbody>) mit UDR-spezifischer Semantik an .

Die Konfiguration externer Module und UDR-Engines wird in dieser Sprachreferenz nicht weiter behandelt. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation einer bestimmten UDR-Engine.

7.2. Gespeicherte Prozeduren

Eine gespeicherte Prozedur ist ein Programm, das in den Datenbankmetadaten zur Ausführung auf dem Server gespeichert ist. Eine gespeicherte Prozedur kann durch gespeicherte Prozeduren (einschließlich sich selbst), Trigger und Clientanwendungen aufgerufen werden. Eine Prozedur, die sich selbst aufruft, heißt rekursiv.

7.2.1. Vorteile von gespeicherten Prozeduren

Gespeicherte Prozeduren besitzen die folgenden Vorteile:

Modularität

Anwendungen, die mit der Datenbank arbeiten, können die gleiche gespeicherte Prozedur verwenden, wodurch die Größe des Anwendungscodes reduziert wird und eine Codeduplizierung vermieden wird.

Vereinfachte Anwendungsunterstützung

Wenn eine gespeicherte Prozedur geändert wird, werden Änderungen sofort allen Host-Anwendungen angezeigt, ohne dass sie bei unveränderten Parametern neu kompiliert werden müssen.

Verbesserte Leistung

Da gespeicherte Prozeduren auf einem Server statt auf dem Client ausgeführt werden, wird der Netzwerkverkehr reduziert, wodurch die Leistung verbessert wird.

7.2.2. Varianten der gespeicherten Prozeduren

Firebird untertützt zwei Arten der gespeicherten Prozeduren: executable (ausführbar) selectable (abfragbar).

Ausführbare Prozeduren

Ausführbare Prozeduren ändern normalerweise Daten in einer Datenbank. Sie können Eingabeparameter empfangen und einen einzigen Satz von Ausgabeparametern (RETURNS) zurückgeben. Sie werden mit der Anweisung EXECUTE PROCEDURE aufgerufen. Siehe auch ein Beispiel für eine ausführbare gespeicherte Prozedur am Ende des Abschnitts CREATE PROCEDURE von Kapitel 5.

Abfragbare Prozeduren

Abfragbare bzw. auswählbare gespeicherte Prozeduren rufen normalerweise Daten aus einer Datenbank ab und geben eine beliebige Anzahl von Zeilen an den Aufrufer zurück. Der Aufrufer erhält die Ausgabe Zeile für Zeile aus einem Zeilenpuffer, der von der Datenbank-Engine darauf vorbereitet wird.

Auswählbare Prozeduren können nützlich sein, um komplexe Datensätze zu erhalten, die mit regulären DSQL-SELECT-Abfragen oft unmöglich oder zu schwierig oder zu langsam abzurufen sind. Typischerweise durchläuft diese Art der Prozedur einen Schleifenprozess zum Extrahieren von Daten, möglicherweise transformiert er sie, bevor die Ausgabevariablen (Parameter) bei jeder Iteration der Schleife mit neuen Daten gefüllt werden. Eine SUSPEND-Anweisung am Ende der Iteration füllt den Puffer und wartet darauf, dass der Aufrufer die Zeile abruft. Die Ausführung der nächsten Iteration der Schleife beginnt, wenn der Puffer gelöscht wurde.

Auswählbare Prozeduren können Eingabeparameter haben, und die Ausgabemenge wird durch die RETURNS-Klausel im Header angegeben.

Eine auswählbare gespeicherte Prozedur wird mit einer SELECT-Anweisung aufgerufen. Siehe ein Beispiel für eine auswählbare gespeicherte Prozedur am Ende von CREATE PROCEDURE section von Kapitel 5.

7.2.3. Erstellen einer gespeicherten Prozedur

Die Syntax zum Erstellen ausführbarer gespeicherter Prozeduren und abfragbarer gespeicherter Prozeduren ist exakt gleich. Der Unterschied liegt in der Logik des Programmcodes.

Informationen zum Erstellen gespeicherter Prozeduren finden Sie unter CREATE PROCEDURE in Kapitel Datendefinitionsanweisungen (DDL).

7.2.4. Anpassen einer gespeicherten Prozedur

Eine vorhandene gespeicherte Prozedur kann geändert werden, um die Sätze von Ein- und Ausgabeparametern und alles im Prozedurhauptteil zu ändern.

7.2.5. Löschen einer gespeicherte Prozedur

Die Anweisung DROP PROCEDURE wird verwendet um gespeicherte Prozeduren zu löschen.

7.3. Gespeicherte Funktionen

Eine gespeicherte Funktion ist ausführbarer Code, der in den Datenbankmetadaten zur Ausführung auf dem Server gespeichert ist. Eine gespeicherte Funktion kann von anderen gespeicherten Funktionen (einschließlich sich selbst), Prozeduren, Triggern und Clientanwendungen aufgerufen werden. Eine Funktion, die sich selbst aufruft, wird als rekursiv bezeichnet.

Im Gegensatz zu gespeicherten Prozeduren geben gespeicherte Funktionen immer einen Skalarwert zurück. Um einen Wert aus einer gespeicherten Funktion zurückzugeben, verwenden Sie die RETURN-Anweisung, die die Funktion sofort beendet.

7.3.1. Erstellen einer gespeicherten Funktion

Informationen zum Erstellen gespeicherter Funktionen finden Sie unter CREATE FUNCTION im Kapitel Anweisungen zur Datendefinition (DDL).

7.3.2. Ändern einer gespeicherten Funktion

Informationen zum Ändern gespeicherter Funktionen finden Sie unter ALTER FUNCTION, CREATE OR ALTER FUNCTION, RECREATE FUNCTION, im Kapitel Datendefinitions-(DDL-)Anweisungen.

7.3.3. Löschen einer gespeicherten Funktion

Informationen zum Löschen gespeicherter Prozeduren finden Sie unter DROP FUNCTION in Kapitel Anweisungen zur Datendefinition (DDL).

7.4. PSQL-Blöcke

Ein in sich geschlossener, unbenannte ("'anonymous'") Block von PSQL-Code kann dynamisch in DSQL ausgeführt werden, unter Verwendung der EXECUTE BLOCK-Syntax. Der Header eines anonymen PSQL-Blocks kann optional Eingabe- und Ausgabeparameter enthalten. Der Hauptteil kann lokale Variablen, Cursor-Deklarationen und lokale Routinen enthalten, gefolgt von einem Block von PSQL-Anweisungen.

Ein anonymer PSQL-Block wird im Gegensatz zu gespeicherten Prozeduren und Triggern nicht als Objekt definiert und gespeichert. Es wird zur Laufzeit ausgeführt und kann nicht auf sich selbst verweisen.

Genau wie gespeicherte Prozeduren können anonyme PSQL-Blöcke verwendet werden, um Daten zu verarbeiten und Daten aus der Datenbank abzurufen.

Syntax (unvollständig)
EXECUTE BLOCK
  [(<inparam> = ? [, <inparam> = ? ...])]
  [RETURNS (<outparam> [, <outparam> ...])]
  <psql-module-body>

<psql-module-body> ::=
  !! Siehe Syntax des Modul-Bodys !!
Tabelle 96. PSQL Block Parameters
Argument Beschreibung

inparam

Beschreibung der Eingabeparameter

outparam

Beschreibung der Ausgangsparameter

declarations

Ein Abschnitt zum Deklarieren lokaler Variablen und benannter Cursor

PSQL statements

PSQL- und DML-Anweisungen

Siehe auch

Siehe auch EXECUTE BLOCK für weitere Details.

7.5. Pakete

Ein Paket ist eine Gruppe von gespeicherten Prozeduren und Funktionen, die als einzelnes Datenbankobjekt definiert sind.

Firebird-Pakete bestehen aus zwei Teilen: einem Header (PACKAGE-Schlüsselwort) und einem Body (PACKAGE BODY-Schlüsselwort). Diese Trennung ist Delphi-Modulen sehr ähnlich, der Header entspricht dem Schnittstellenteil und der Rumpf entspricht dem Implementierungsteil.

7.5.1. Vorteile von Paketen

Der Begriff “Paketieren” der Codekomponenten einer Datenbankoperation hat mehrere Vorteile:

Modularisierung

Blöcke von voneinander abhängigem Code werden in logische Module gruppiert, wie es in anderen Programmiersprachen der Fall ist.

In der Programmierung ist bekannt, dass es eine gute Sache ist, Code auf verschiedene Weise zu gruppieren, beispielsweise in Namespaces, Units oder Klassen. Dies ist mit standardmäßigen gespeicherten Prozeduren und Funktionen in der Datenbank nicht möglich. Obwohl sie in verschiedene Skriptdateien gruppiert werden können, bleiben zwei Probleme:

  1. Die Gruppierung wird nicht in den Datenbankmetadaten dargestellt.

  2. Skriptierte Routinen nehmen alle an einem flachen Namensraum teil und können von jedem aufgerufen werden (wir beziehen uns hier nicht auf Sicherheitsberechtigungen).

Einfachere Verfolgung von Abhängigkeiten

Pakete erleichtern das Nachverfolgen von Abhängigkeiten zwischen einer Sammlung verwandter Routinen sowie zwischen dieser Sammlung und anderen gepackten und nicht gepackten Routinen.

Immer wenn eine gepackte Routine feststellt, dass sie ein bestimmtes Datenbankobjekt verwendet, wird eine Abhängigkeit von diesem Objekt in den Systemtabellen von Firebird registriert. Um das Objekt anschließend zu löschen oder möglicherweise zu ändern, müssen Sie zuerst die davon abhängigen Elemente entfernen. Da die Abhängigkeit von anderen Objekten nur für den Paketkörper existiert und nicht für den Paketkörper, kann dieser Paketkörper leicht entfernt werden, selbst wenn ein anderes Objekt von diesem Paket abhängt. Wenn der Körper gelöscht wird, bleibt der Header erhalten, sodass Sie seinen Körper neu erstellen können, sobald die Änderungen in Bezug auf das entfernte Objekt abgeschlossen sind.

Berechtigungsverwaltung vereinfachen

Da Firebird Routinen mit den Anrufer-Privilegien ausführt, ist es auch notwendig, jeder Routine die Ressourcennutzung zu gewähren, wenn diese Ressourcen für den Anrufer nicht direkt zugänglich wären. Die Verwendung jeder Routine muss Benutzern und/oder Rollen gewährt werden.

Gepackte Routinen haben keine individuellen Privilegien. Die Privilegien gelten für das Paket als Ganzes. Den Paketen gewährte Privilegien gelten für alle Paketrumpfroutinen, einschließlich der privaten, werden jedoch für den Paketheader gespeichert. Ein EXECUTE-Privileg für ein Paket, das einem Benutzer (oder einem anderen Objekt) gewährt wird, gewährt diesem Benutzer das Privileg, alle im Paket-Header definierten Routinen auszuführen.

Zum Beispiel
GRANT SELECT ON TABLE secret TO PACKAGE pk_secret;
GRANT EXECUTE ON PACKAGE pk_secret TO ROLE role_secret;
Private Bereiche

Gespeicherte Prozeduren und Funktionen können privat sein; das heißt, sie werden nur für die interne Verwendung innerhalb des definierenden Pakets verfügbar gemacht.

Alle Programmiersprachen haben den Begriff des Routineumfangs, der ohne irgendeine Form der Gruppierung nicht möglich ist. Firebird-Pakete funktionieren in dieser Hinsicht auch wie Delphi-Einheiten. Wenn eine Routine nicht im Paketheader (Schnittstelle) deklariert und im Rumpf implementiert ist (Implementierung), wird sie zu einer privaten Routine. Eine private Routine kann nur innerhalb ihres Pakets aufgerufen werden.

7.5.2. Erstellen eines Pakets

Informationen zum Erstellen von Paketen finden Sie unter CREATE PACKAGE, CREATE PACKAGE BODY

7.5.3. Ändern eines Pakets

Informationen zum Ändern vorhandener Paketköpfe oder -körper, siehe auch ALTER PACKAGE, CREATE OR ALTER PACKAGE, RECREATE PACKAGE, ALTER PACKAGE BODY, RECREATE PACKAGE BODY

7.5.4. Löschen eines Pakets

Informationen zum Löschen eines Pakets finden Sie unter DROP PACKAGE, DROP PACKAGE BODY

7.6. Trigger

Ein Trigger ist eine andere Form von ausführbarem Code, der in den Metadaten der Datenbank zur Ausführung durch den Server gespeichert wird. Ein Trigger kann nicht direkt aufgerufen werden. Er wird automatisch aufgerufen (“gefeuert”), wenn Datenänderungsereignisse mit einer bestimmten Tabelle oder Sicht (View) auftreten.

Ein Trigger gilt für genau eine Tabelle oder Sicht und nur eine Phase in einem Ereignis (vor (BEFORE) oder nach (AFTER) dem Ereignis). Ein einzelner Trigger kann nur dann ausgelöst werden, wenn ein bestimmtes Datenänderungsereignis auftritt (INSERT / UPDATE / DELETE) oder wenn es auf mehr als eines dieser Ereignisse angewendet werden soll.

Ein DML-Trigger wird im Kontext der Transaktion ausgeführt, in der die datenändernde DML-Anweisung ausgeführt wird. Bei Triggern, die auf Datenbankereignisse reagieren, ist die Regel unterschiedlich: Für einige von ihnen wird eine Standardtransaktion gestartet.

7.6.1. Reihenfolge der Ausführung

Für jede Phase-Ereignis-Kombination kann mehr als ein Trigger definiert werden. Die Reihenfolge, in der sie ausgeführt werden (bekannt als “firing order”, kann explizit mit dem optionalen Argument POSITION in der Triggerdefinition angegeben werden.) Sie haben 32.767 Nummern zur Auswahl. Die niedrigsten Positionsnummern feuern zuerst.

Wenn eine Klausel POSITION weggelassen wird oder mehrere übereinstimmende Ereignisphasen-Trigger die gleiche Positionsnummer haben, werden die Trigger in alphabetischer Reihenfolge ausgelöst.

7.6.2. DML-Trigger

DML-Trigger sind solche, die ausgelöst werden, wenn eine DML-Operation den Datenstatus ändert: Zeilen in Tabellen ändern, neue Zeilen einfügen oder Zeilen löschen. Sie können sowohl für Tabellen als auch für Ansichten definiert werden.

Trigger-Optionen

Für die Ereignis-Phasen-Kombination für Tabellen und Ansichten stehen sechs Basisoptionen zur Verfügung:

Bevor eine neue Zeile eingefügt wird

BEFORE INSERT

Nachdem eine neue Zeile eingefügt wurde

AFTER INSERT

Bevor eine Zeile aktualisiert wird

BEFORE UPDATE

Nachdem eine Zeile aktualisiert wurde

AFTER UPDATE

Bevor eine Zeile gelöscht wird

BEFORE DELETE

Nachdem eine Zeile gelöscht wurde

AFTER DELETE

Diese Basisformulare dienen zum Erstellen von Einzelphasen- / Einzelereignisauslösern. Firebird unterstützt auch Formulare zum Erstellen von Auslösern für eine Phase und mehrere Ereignisse, z.B. BEFORE INSERT OR UPDATE OR DELETE, oder AFTER UPDATE OR DELETE: Die Kombinationen unterliegen Ihrer Wahl.

“Multiphasen-”-Trigger, wie BEFORE OR AFTER…​, sind nicht möglich.

Die booleschen Kontextvariablen INSERTING, UPDATING und DELETING können im Hauptteil eines Triggers, um die Art des Ereignisses zu bestimmen, das den Trigger ausgelöst hat.

Kontextvariablen OLD und NEW

Für DML-Trigger bietet die Firebird-Engine Zugriff auf Sätze von 'OLD'- und 'NEW'-Kontextvariablen. Jeder ist ein Array der Werte der gesamten Zeile: einer für die Werte, wie sie vor dem Datenänderungsereignis sind (die 'BEFORE'-Phase) und einer für die Werte, wie sie nach dem Ereignis (die 'AFTER'-Phase) sein werden ). Sie werden in Anweisungen in der Form NEW.column_name bzw. OLD.column_name referenziert. Der column_name kann eine beliebige Spalte in der Tabellendefinition sein, nicht nur die, die aktualisiert werden.

Die Variablen NEW und OLD unterliegen einigen Regeln:

  • In allen Triggern ist der 'OLD'-Wert schreibgeschützt

  • In BEFORE UPDATE- und BEFORE INSERT-Code ist der NEW-Wert lesen/schreiben, es sei denn, es handelt sich um eine COMPUTED BY-Spalte

  • In INSERT-Triggern sind Verweise auf die OLD-Variablen ungültig und lösen eine Ausnahme aus

  • In DELETE-Triggern sind Verweise auf die NEW-Variablen ungültig und lösen eine Ausnahme aus

  • In allen 'AFTER'-Triggercodes sind die 'NEW'-Variablen schreibgeschützt

7.6.3. Datenbank-Trigger

Ein mit einer Datenbank oder einem Transaktionsereignis verknüpfter Trigger kann für die folgenden Ereignisse definiert werden:

Verbindung mit einer Datenbank herstellen

ON CONNECT

Bevor der Trigger ausgeführt wird, wird automatisch eine Standardtransaktion gestartet

Trennen von einer Datenbank

ON DISCONNECT

Bevor der Trigger ausgeführt wird, wird automatisch eine Standardtransaktion gestartet

Wenn eine Transaktion gestartet wird

ON TRANSACTION START

Der Trigger wird im aktuellen Transaktionskontext ausgeführt

Wenn eine Transaktion übergeben wird

ON TRANSACTION COMMIT

Der Trigger wird im aktuellen Transaktionskontext ausgeführt

Wenn eine Transaktion abgebrochen wird

ON TRANSACTION ROLLBACK

Der Trigger wird im aktuellen Transaktionskontext ausgeführt

7.6.4. DDL-Trigger

DDL löst bei bestimmten Metadatenänderungsereignissen in einer bestimmten Phase die Auslösung aus. BEFORE-Trigger werden vor Änderungen an Systemtabellen ausgeführt. AFTER-Trigger werden nach Änderungen in Systemtabellen ausgeführt.

DDL-Trigger sind eine spezielle Art von Datenbank-Triggern, daher gelten die meisten Regeln und Semantiken von Datenbank-Triggern auch für DDL-Trigger.

Semantik
  1. BEFORE-Trigger werden vor Änderungen an den Systemtabellen ausgelöst. 'AFTER'-Trigger werden nach Änderungen der Systemtabelle ausgelöst.

    Wichtige Regel

    Der Ereignistyp [BEFORE | AFTER] eines DDL-Triggers kann nicht geändert werden.

  2. Wenn eine DDL-Anweisung einen Trigger auslöst, der eine Ausnahme auslöst (BEFORE oder AFTER, absichtlich oder unabsichtlich), wird die Anweisung nicht festgeschrieben. Das heißt, Ausnahmen können verwendet werden, um sicherzustellen, dass ein DDL-Vorgang fehlschlägt, wenn die Bedingungen nicht genau wie beabsichtigt sind.

  3. DDL-Trigger-Aktionen werden nur ausgeführt, wenn die Transaktion, in der der betroffene DDL-Befehl ausgeführt wird, commiting ist. Übersehen Sie nie die Tatsache, dass in einem AFTER-Trigger genau das möglich ist, was nach einem DDL-Befehl ohne Autocommit möglich ist. Sie können beispielsweise keine Tabelle erstellen und diese dann im Trigger verwenden.

  4. Bei “CREATE OR ALTER”-Anweisungen wird je nach vorheriger Existenz des Objekts einmalig ein Trigger beim CREATE-Ereignis oder beim ALTER-Ereignis ausgelöst. Bei RECREATE-Anweisungen wird ein Trigger für das DROP-Ereignis ausgelöst, wenn das Objekt existiert, und für das CREATE-Ereignis.

  5. ALTER- und DROP-Ereignisse werden im Allgemeinen nicht ausgelöst, wenn der Objektname nicht existiert. Ausnahme siehe Punkt 6.

  6. Die Ausnahme von Regel 5 ist, dass BEFORE ALTER/DROP USER das Feuer auslöst, auch wenn der Benutzername nicht existiert. Dies liegt daran, dass diese Befehle darunter DML in der Sicherheitsdatenbank ausführen und die Überprüfung nicht durchgeführt wird, bevor der Befehl darauf ausgeführt wird. Dies ist bei eingebetteten Benutzern wahrscheinlich anders, schreiben Sie also keinen Code, der davon abhängt.

  7. Wenn eine Ausnahme ausgelöst wird, nachdem der DDL-Befehl seine Ausführung gestartet hat und bevor 'AFTER'-Trigger ausgelöst werden, werden 'AFTER'-Trigger nicht ausgelöst.

  8. Verpackte Prozeduren und Trigger lösen einzelne {CREATE | ÄNDERN | DROP} {VERFAHREN | FUNCTION} auslöst.

Der DDL_TRIGGER-Kontext-Namespace

Wenn ein DDL-Trigger ausgeführt wird, steht der Namespace DDL_TRIGGER für die Verwendung mit RDB$GET_CONTEXT zur Verfügung. Dieser Namespace enthält Informationen zum aktuell ausgelösten Trigger.

Siehe auch Der DDL_TRIGGER-Namespace im Abschnitt RDB$GET_CONTEXT im Kapitel Eingebaute Skalarfunktionen.

7.6.5. Trigger erstellen

Informationen zum Erstellen von Triggern finden Sie unter CREATE TRIGGER, CREATE OR ALTER TRIGGER, RECREATE TRIGGER im Kapitel Datendefinitions-(DDL-)Anweisungen.

7.6.6. Trigger ändern

Informationen zum Ändern von Triggern finden Sie unter ALTER TRIGGER, CREATE OR ALTER TRIGGER, RECREATE TRIGGER im Kapitel Anweisungen zur Datendefinition (DDL).

7.6.7. Trigger löschen

Informationen zum Löschen von Triggern finden Sie unter DROP TRIGGER im Kapitel Anweisungen zur Datendefinition (DDL).

7.7. Schreiben des Body-Codes

In diesem Abschnitt werden die prozeduralen SQL-Sprachkonstrukte und -Anweisungen näher betrachtet, die zum Codieren des Rumpfs einer gespeicherten Prozedur, eines Triggers oder eines anonymen PSQL-Blocks verfügbar sind.

Doppelpunktmarkierung (‘:’)

Das Doppelpunkt-Markierungspräfix (‘:’) wird in PSQL verwendet, um eine Referenz auf eine Variable in einer DML-Anweisung zu markieren. Der Doppelpunkt-Marker ist vor Variablennamen in anderem PSQL-Code nicht erforderlich.

Seit Firebird 3.0 kann der Doppelpunkt-Präfix auch für die Kontexte NEW und OLD sowie für Cursor-Variablen verwendet werden.

7.7.1. Zuweisungs-Statements

Verwendet für

Zuweisen eines Werts zu einer Variablen

Verfügbar in

PSQL

Syntax
varname = <value_expr>;
Tabelle 97. Zuweisungs-Statement-Parameter
Argument Beschreibung

varname

Name eines Parameters oder einer lokalen Variablen

value_expr

Ein Ausdruck, eine Konstante oder eine Variable, dessen Wert in den gleichen Datentyp wie varname

PSQL verwendet das Äquivalenzsymbol (‘=’) als Zuweisungsoperator. Die Zuweisungsanweisung weist der Variablen links vom Operator den rechten SQL-Ausdruckswert zu. Der Ausdruck kann ein beliebiger gültiger SQL-Ausdruck sein: Er kann Literale, interne Variablennamen, Arithmetik-, logische und Zeichenfolgenoperationen, Aufrufe von internen Funktionen oder externe Funktionen (UDFs) enthalten.

Beispiel mit Zuweisungsanweisungen
CREATE PROCEDURE MYPROC (
  a INTEGER,
  b INTEGER,
  name VARCHAR (30)
)
RETURNS (
  c INTEGER,
  str VARCHAR(100))
AS
BEGIN
  -- assigning a constant
  c = 0;
  str = '';
  SUSPEND;
  -- assigning expression values
  c = a + b;
  str = name || CAST(b AS VARCHAR(10));
  SUSPEND;
  -- assigning expression value
  -- built by a query
  c = (SELECT 1 FROM rdb$database);
  -- assigning a value from a context variable
  str = CURRENT_USER;
  SUSPEND;
END
Siehe auch

DECLARE VARIABLE

7.7.2. Management-Anweisungen in PSQL

Management-Anweisungen sind in PSQL-Blöcken erlaubt (Trigger, Prozeduren, Funktionen und EXECUTE BLOCK), was besonders hilfreich für Anwendungen ist, die einige Management-Anweisungen beim Start einer Sitzung ausführen müssen, insbesondere in ON CONNECT-Triggern.

Die in PSQL erlaubten Management-Anweisungen sind:

Beispiel für Management-Anweisungen in PSQL
create or alter trigger on_connect on connect
as
begin
    set bind of decfloat to double precision;
    set time zone 'America/Sao_Paulo';
end

Obwohl dies als Workaround nützlich ist, ist die Verwendung von ON CONNECT-Triggern zum Konfigurieren von Bindung und Zeitzone normalerweise nicht der richtige Ansatz.

7.7.3. DECLARE VARIABLE

Verwendet für

Eine lokale Variable deklarieren

Verfügbar in

PSQL

Syntax
DECLARE [VARIABLE] varname
  <domain_or_non_array_type> [NOT NULL] [COLLATE collation]
  [{DEFAULT | = } <initvalue>];

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! Siehe auch Skalardatentypen !!

<initvalue> ::= <literal> | <context_var>
Tabelle 98. DECLARE VARIABLE-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

varname

Name der lokalen Variablen

collation

Sortierreihenfolge

initvalue

Anfangswert für diese Variable

literal

Literal eines Typs, der mit dem Typ der lokalen Variablen kompatibel ist

context_var

Jede Kontextvariable, deren Typ mit dem Typ der lokalen Variablen kompatibel ist

Die Anweisung DECLARE [VARIABLE] wird verwendet, um eine lokale Variable zu deklarieren. Das Schlüsselwort VARIABLE kann weggelassen werden. Für jede lokale Variable ist eine DECLARE [VARIABLE]-Anweisung erforderlich. Es können beliebig viele DECLARE [VARIABLE]-Anweisungen in beliebiger Reihenfolge eingefügt werden. Der Name einer lokalen Variablen muss unter den Namen der für das Modul deklarierten lokalen Variablen und Ein- und Ausgabeparameter eindeutig sein.

Ein Sonderfall von DECLARE [VARIABLE] — das Deklarieren von Cursorn — wird separat in DECLARE .. CURSOR . behandelt

Datentyp für Variablen

Eine lokale Variable kann einen beliebigen SQL-Typ außer einem Array sein.

  • Als Typ kann ein Domainname angegeben werden; die Variable erbt alle ihre Attribute.

  • Wenn stattdessen die Klausel TYPE OF domain verwendet wird, erbt die Variable nur den Datentyp der Domäne und gegebenenfalls deren Zeichensatz- und Kollatierungsattribute. Alle Standardwerte oder Einschränkungen wie NOT NULL oder CHECK Einschränkungen werden nicht vererbt.

  • Wenn die Option TYPE OF COLUMN relation.column> verwendet wird, um aus einer Spalte in einer Tabelle oder Ansicht zu „borgen“, erbt die Variable nur den Datentyp der Spalte und gegebenenfalls den Zeichensatz und die Kollatierung Attribute. Alle anderen Attribute werden ignoriert.

NICHT NULL-Beschränkung

Für lokale Variablen können Sie die Einschränkung NOT NULL angeben, wodurch NULL-Werte für die Variable nicht zugelassen werden. Wenn als Datentyp eine Domäne angegeben wurde und die Domäne bereits die Einschränkung NOT NULL hat, ist die Deklaration unnötig. Für andere Formen, einschließlich der Verwendung einer Domäne, die null zulässt, kann die Einschränkung NOT NULL bei Bedarf eingefügt werden.

CHARACTER SET- und COLLATE-Klauseln

Sofern nicht anders angegeben, sind der Zeichensatz und die Kollatierungssequenz einer String-Variablen die Datenbank-Standardwerte. Eine CHARACTER SET-Klausel kann bei Bedarf eingefügt werden, um Zeichenfolgendaten zu verarbeiten, die in einem anderen Zeichensatz vorliegen. Eine gültige Kollatierungssequenz (COLLATE-Klausel) kann auch mit oder ohne Zeichensatz-Klausel eingeschlossen werden.

Initialisieren einer Variablen

Lokale Variablen sind NULL, wenn die Ausführung des Moduls beginnt. Sie können initialisiert werden, so dass ein Start- oder Standardwert verfügbar ist, wenn sie zum ersten Mal referenziert werden. Es kann die Form DEFAULT <initvalue> verwendet werden oder nur der Zuweisungsoperator `=’: `= <initvalue>. Der Wert kann ein beliebiges typkompatibles Literal oder eine Kontextvariable sein, einschließlich NULL.

Stellen Sie sicher, dass Sie diese Klausel für alle Variablen verwenden, die eine NOT NULL-Beschränkung haben und für die sonst kein Standardwert verfügbar ist.

Beispiele für verschiedene Möglichkeiten, lokale Variablen zu deklarieren
CREATE OR ALTER PROCEDURE SOME_PROC
AS
  -- Deklaration einer Variablen vom Typ INT
   DECLARE I INT;
   -- Eine Variable vom Typ INT deklarieren, die NULL nicht zulässt
   DECLARE VARIABLE J INT NOT NULL;
   -- Deklarieren einer Variablen vom Typ INT mit dem Standardwert 0
   DECLARE VARIABLE K INT DEFAULT 0;
   -- Deklarieren einer Variablen vom Typ INT mit dem Standardwert 1
   DECLARE VARIABLE L INT = 1;
   -- Deklarieren einer Variablen basierend auf der COUNTRYNAME-Domain
   DECLARE FARM_COUNTRY COUNTRYNAME;
   -- Deklarieren einer Variablen des Typs gleich der Domäne COUNTRYNAME
   DECLARE FROM_COUNTRY TYPE OF COUNTRYNAME;
   -- Deklarieren einer Variablen mit dem Typ der Spalte CAPITAL in der Tabelle COUNTRY
   DECLARE CAPITAL TYPE OF COLUMN COUNTRY.CAPITAL;
BEGIN
  /* PSQL-Anweisungen */
END

7.7.4. DECLARE .. CURSOR

Verwendet für

Deklarieren eines benannten Cursors

Verfügbar in

PSQL

Syntax
DECLARE [VARIABLE] cursor_name
  [[NO] SCROLL] CURSOR
  FOR (<select>);
Tabelle 99. DECLARE …​ CURSOR-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

cursorname

Name des Cursors

select

SELECT-Anweisunge

Die DECLARE …​ CURSOR …​ FOR-Anweisung bindet einen benannten Cursor an die Ergebnismenge, die in der SELECT-Anweisung erhalten wurde, die in der FOR-Klausel angegeben ist. Im Body-Code kann der Cursor geöffnet, zum zeilenweisen Durchlaufen der Ergebnismenge verwendet und geschlossen werden. Während der Cursor geöffnet ist, kann der Code positionierte Aktualisierungen und Löschungen durchführen, indem das WHERE CURRENT OF in der UPDATE- oder DELETE-Anweisung verwendet wird.

Syntaktisch ist die DECLARE …​ CURSOR-Anweisung ein Sonderfall von DECLARE VARIABLE.

Vorwärts- und scrollbare Cursor

Der Cursor kann nur vorwärts (unidirektional) oder scrollbar sein. Die optionale Klausel SCROLL macht den Cursor scrollbar, die NO SCROLL Klausel nur vorwärts. Standardmäßig sind Cursor nur vorwärts.

Nur-Vorwärts-Cursor können sich – wie der Name schon sagt – im Datensatz nur vorwärts bewegen. Vorwärtscursor unterstützen nur die Anweisung FETCH [NEXT FROM], andere Befehle geben einen Fehler aus. Scrollbare Cursor ermöglichen es Ihnen, sich im Datensatz nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts zu bewegen, sowie N Positionen relativ zur aktuellen Position.

Scrollbare Cursor werden als temporäres Dataset materialisiert und verbrauchen daher zusätzlichen Speicher oder Festplattenspeicher. Verwenden Sie sie also nur, wenn Sie sie wirklich brauchen.

Cursor-Idiosynkrasien
  • Die optionale FOR UPDATE-Klausel kann in die SELECT-Anweisung aufgenommen werden, ihr Fehlen verhindert jedoch nicht die erfolgreiche Ausführung eines positionierten Updates oder Deletes

  • Es sollte darauf geachtet werden, dass die Namen deklarierter Cursor nicht mit Namen kollidieren, die später in Anweisungen für AS CURSOR-Klauseln verwendet werden

  • Wenn der Cursor nur zum Durchlaufen der Ergebnismenge benötigt wird, ist es fast immer einfacher und weniger fehleranfällig, eine FOR SELECT-Anweisung mit der AS CURSOR-Klausel zu verwenden. Deklarierte Cursor müssen explizit geöffnet, zum Abrufen von Daten verwendet und geschlossen werden. Die Kontextvariable ROW_COUNT muss nach jedem Fetch überprüft werden und wenn ihr Wert null ist, muss die Schleife beendet werden. Eine FOR SELECT-Anweisung macht dies automatisch.

    Dennoch bieten deklarierte Cursor ein hohes Maß an Kontrolle über sequentielle Ereignisse und ermöglichen die parallele Verwaltung mehrerer Cursor.

  • Die SELECT-Anweisung kann Parameter enthalten. Zum Beispiel:

    SELECT NAME || :SFX FROM NAMES WHERE NUMBER = :NUM

    Jeder Parameter muss zuvor als PSQL-Variable deklariert worden sein, auch wenn sie als Ein- und Ausgabeparameter stammen. Beim Öffnen des Cursors wird dem Parameter der aktuelle Wert der Variablen zugewiesen.

Instabile Variablen und Cursors

Wenn sich der Wert der PSQL-Variablen, die in der SELECT-Anweisung des Cursors verwendet wird, während der Ausführung der Schleife ändert, kann ihr neuer Wert - aber nicht immer - beim Auswählen der nächsten Zeilen verwendet werden. Es ist besser, solche Situationen zu vermeiden. Wenn Sie dieses Verhalten wirklich benötigen, sollten Sie Ihren Code gründlich testen und sicherstellen, dass Sie verstehen, wie sich Änderungen an der Variablen auf die Abfrageergebnisse auswirken.

Beachten Sie insbesondere, dass das Verhalten vom Abfrageplan abhängen kann, insbesondere von den verwendeten Indizes. Derzeit gibt es keine strengen Regeln für dieses Verhalten, und dies kann sich in zukünftigen Versionen von Firebird ändern.

Beispiele mit benannten Cursors
  1. Deklarieren eines benannten Cursors im Trigger.

    CREATE OR ALTER TRIGGER TBU_STOCK
      BEFORE UPDATE ON STOCK
    AS
      DECLARE C_COUNTRY CURSOR FOR (
        SELECT
          COUNTRY,
          CAPITAL
        FROM COUNTRY
      );
    BEGIN
      /* PSQL statements */
    END
  2. Einen scrollbaren Cursor deklarieren

    EXECUTE BLOCK
      RETURNS (
        N INT,
        RNAME CHAR(63))
    AS
      - Declaring a scrollable cursor
      DECLARE C SCROLL CURSOR FOR (
        SELECT
          ROW_NUMBER() OVER (ORDER BY RDB$RELATION_NAME) AS N,
          RDB$RELATION_NAME
        FROM RDB$RELATIONS
        ORDER BY RDB$RELATION_NAME);
    BEGIN
      / * PSQL-Anweisungen * /
    END
  3. Eine Sammlung von Skripten zum Erstellen von Ansichten mit einem PSQL-Block unter Verwendung von benannten Cursorn.

    EXECUTE BLOCK
    RETURNS (
      SCRIPT BLOB SUB_TYPE TEXT)
    AS
      DECLARE VARIABLE FIELDS VARCHAR(8191);
      DECLARE VARIABLE FIELD_NAME TYPE OF RDB$FIELD_NAME;
      DECLARE VARIABLE RELATION RDB$RELATION_NAME;
      DECLARE VARIABLE SOURCE TYPE OF COLUMN RDB$RELATIONS.RDB$VIEW_SOURCE;
      DECLARE VARIABLE CUR_R CURSOR FOR (
        SELECT
          RDB$RELATION_NAME,
          RDB$VIEW_SOURCE
        FROM
          RDB$RELATIONS
        WHERE
          RDB$VIEW_SOURCE IS NOT NULL);
      -- Declaring a named cursor where
      -- a local variable is used
      DECLARE CUR_F CURSOR FOR (
        SELECT
          RDB$FIELD_NAME
        FROM
          RDB$RELATION_FIELDS
        WHERE
          -- It is important that the variable must be declared earlier
          RDB$RELATION_NAME = :RELATION);
    BEGIN
      OPEN CUR_R;
      WHILE (1 = 1) DO
      BEGIN
        FETCH CUR_R
        INTO :RELATION, :SOURCE;
        IF (ROW_COUNT = 0) THEN
          LEAVE;
    
        FIELDS = NULL;
        -- The CUR_F cursor will use the value
        -- of the RELATION variable initiated above
        OPEN CUR_F;
        WHILE (1 = 1) DO
        BEGIN
          FETCH CUR_F
          INTO :FIELD_NAME;
          IF (ROW_COUNT = 0) THEN
            LEAVE;
          IF (FIELDS IS NULL) THEN
            FIELDS = TRIM(FIELD_NAME);
          ELSE
            FIELDS = FIELDS || ', ' || TRIM(FIELD_NAME);
        END
        CLOSE CUR_F;
    
        SCRIPT = 'CREATE VIEW ' || RELATION;
    
        IF (FIELDS IS NOT NULL) THEN
          SCRIPT = SCRIPT || ' (' || FIELDS || ')';
    
        SCRIPT = SCRIPT || ' AS ' || ASCII_CHAR(13);
        SCRIPT = SCRIPT || SOURCE;
    
        SUSPEND;
      END
      CLOSE CUR_R;
    END
Siehe auch

OPEN, FETCH, CLOSE

7.7.5. DECLARE FUNCTION

Verwendet für

Deklaration einer lokalen Variablen

Verfügbar in

PSQL

Syntax
<declare-subfunc> ::= <subfunc-forward> | <subfunc-def>

<subfunc-forward> ::= <subfunc-header>;

<subfunc-def> ::= <subfunc-header> <psql-module-body>

<subfunc-header>  ::=
  DECLARE FUNCTION subfuncname [ ( [ <in_params> ] ) ]
  RETURNS <domain_or_non_array_type> [COLLATE collation]
  [DETERMINISTIC]

<in_params> ::=
  !! Siehe CREATE FUNCTION-Syntax !!

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! Siehe Syntax für skalare Datentypen !!

<psql-module-body> ::=
  !! Siehe Syntax des Modulbodys !!
Tabelle 100. DECLARE FUNCTION-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

subfuncname

Unterfunktionsname

collation

Kollationsname

Die Anweisung DECLARE FUNCTION deklariert eine Unterfunktion. Eine Unterfunktion ist nur für das PSQL-Modul sichtbar, das die Unterfunktion definiert hat.

Unterfunktionen haben eine Reihe von Einschränkungen:

  • Eine Unterfunktion kann nicht in eine andere Unterroutine eingebettet werden. Unterroutinen werden nur in PSQL-Modulen der obersten Ebene unterstützt (gespeicherte Prozeduren, gespeicherte Funktionen, Trigger und anonyme PSQL-Blöcke). Diese Einschränkung wird durch die Syntax nicht erzwungen, aber Versuche, verschachtelte Unterfunktionen zu erstellen, führen zu einem Fehler “feature is not supported” mit der Detailmeldung “nested sub function”.

  • Derzeit hat die Unterfunktion keinen direkten Zugriff auf Variablen und Cursor aus ihrem Elternmodul. Es kann jedoch von seinen Elternmodulen auf andere Routinen zugreifen, einschließlich rekursiver Aufrufe an sich selbst. In einigen Fällen kann eine Vorwärtsdeklaration der Routine erforderlich sein.

Eine Unterfunktion kann vorwärts deklariert werden, um gegenseitige Abhängigkeiten zwischen Unterprogrammen aufzulösen, und muss von ihrer tatsächlichen Definition gefolgt werden. Wenn eine Unterfunktion forward-deklariert ist und Parameter mit Standardwerten hat, sollten die Standardwerte nur in der forward-Deklaration angegeben und nicht in subfunc_def wiederholt werden.

Wenn Sie eine Unterfunktion mit demselben Namen wie eine gespeicherte Funktion deklarieren, wird diese gespeicherte Funktion aus Ihrem Modul ausgeblendet. Es ist nicht möglich, diese gespeicherte Funktion aufzurufen.

Im Gegensatz zu DECLARE [VARIABLE] wird eine DECLARE FUNCTION nicht mit einem Semikolon abgeschlossen. Das END seines Hauptblocks BEGIN …​ END wird als sein Abschlusszeichen betrachtet.

Beispiele für Unterfunktionen
  1. Unterfunktion innerhalb einer gespeicherten Funktion

    CREATE OR ALTER FUNCTION FUNC1 (n1 INTEGER, n2 INTEGER)
      RETURNS INTEGER
    AS
    - Subfunction
      DECLARE FUNCTION SUBFUNC (n1 INTEGER, n2 INTEGER)
        RETURNS INTEGER
      AS
      BEGIN
        RETURN n1 + n2;
      END
    BEGIN
      RETURN SUBFUNC (n1, n2);
    END
  2. Rekursiver Funktionsaufruf

    execute block returns (i integer, o integer)
    as
        -- Rekursive Funktion ohne Vorwärtsdeklaration.
        declare function fibonacci(n integer) returns integer
        as
        begin
          if (n = 0 or n = 1) then
           return n;
         else
           return fibonacci(n - 1) + fibonacci(n - 2);
        end
    begin
      i = 0;
    
      while (i < 10)
      do
      begin
        o = fibonacci(i);
        suspend;
        i = i + 1;
      end
    end

7.7.6. DECLARE PROCEDURE

Verwendet für

Deklaration eines Unterverfahrens

Verfügbar in

PSQL

Syntax
<declare-subproc> ::= <subproc-forward> | <subproc-def>

<subproc-forward> ::= <subproc-header>;

<subproc-def> ::= <subproc-header> <psql-module-body>

<subproc-header>  ::=
DECLARE subprocname [ ( [ <in_params> ] ) ]
  [RETURNS (<out_params>)]

<in_params> ::=
  !! Siehe auch CREATE PROCEDURE-Syntax !!

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! Siehe auch Syntax für skalare Datentypen !!

<psql-module-body> ::=
  !! Siehe auch Syntax des Modul-Bodys !!
Tabelle 101. DECLARE PROCEDURE-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

subprocname

Name des Unterverfahrens

collation

Kollationsname

Die Anweisung DECLARE PROCEDURE deklariert eine Unterprozedur. Eine Unterprozedur ist nur für das PSQL-Modul sichtbar, das die Unterprozedur definiert hat.

Unterverfahren haben eine Reihe von Einschränkungen:

  • Eine Unterprozedur kann nicht in eine andere Unterroutine geschachtelt werden. Unterroutinen werden nur in PSQL-Modulen der obersten Ebene unterstützt (gespeicherte Prozeduren, gespeicherte Funktionen, Trigger und anonyme PSQL-Blöcke). Diese Einschränkung wird durch die Syntax nicht erzwungen, aber Versuche, verschachtelte Unterprozeduren zu erstellen, führen zu einem Fehler “feature is not supported” mit der Detailmeldung “nested sub procedure”.

  • Derzeit hat die Unterprozedur keinen direkten Zugriff, um Variablen und Cursor aus ihrem Elternmodul zu verwenden. Es kann von seinen Elternmodulen auf andere Routinen zugreifen. In einigen Fällen kann eine Voranmeldung erforderlich sein.

Eine Unterprozedur kann vorwärts deklariert werden, um gegenseitige Abhängigkeiten zwischen Unterroutinen aufzulösen, und muss von ihrer tatsächlichen Definition gefolgt werden. Wenn eine Unterprozedur vorwärts deklariert ist und Parameter mit Standardwerten hat, sollten die Standardwerte nur in der Vorwärtsdeklaration angegeben und nicht in subproc_def wiederholt werden.

Wenn Sie eine Unterprozedur mit demselben Namen wie eine gespeicherte Prozedur, Tabelle oder Ansicht deklarieren, wird diese gespeicherte Prozedur, Tabelle oder Ansicht von Ihrem Modul ausgeblendet. Es ist nicht möglich, diese gespeicherte Prozedur, Tabelle oder Ansicht aufzurufen.

Im Gegensatz zu DECLARE [VARIABLE] wird ein DECLARE PROCEDURE nicht mit einem Semikolon abgeschlossen. Das END seines Hauptblocks BEGIN …​ END wird als sein Abschlusszeichen betrachtet.

Beispiele für Unterprozeduren
Unterprogramme in EXECUTE BLOCK

+

EXECUTE BLOCK
  RETURNS (name VARCHAR(63))
AS
-- Unterprozedur, die eine Liste von Tabellen zurückgibt
  DECLARE PROCEDURE get_tables
    RETURNS (table_name VARCHAR(63))
  AS
  BEGIN
    FOR SELECT RDB$RELATION_NAME
      FROM RDB$RELATIONS
      WHERE RDB$VIEW_BLR IS NULL
      INTO table_name
    DO SUSPEND;
  END
-- Unterprozedur, die eine Liste von Ansichten zurückgibt
  DECLARE PROCEDURE get_views
    RETURNS (view_name VARCHAR(63))
  AS
  BEGIN
    FOR SELECT RDB$RELATION_NAME
      FROM RDB$RELATIONS
      WHERE RDB$VIEW_BLR IS NOT NULL
      INTO view_name
    DO SUSPEND;
  END
BEGIN
  FOR SELECT table_name
    FROM get_tables
    UNION ALL
    SELECT view_name
    FROM get_views
    INTO name
  DO SUSPEND;
END
  1. Mit Vorwärtsdeklaration und Parameter mit Standardwert

    execute block returns (o integer)
    as
        -- Vorwärtsdeklaration von P1.
        declare procedure p1(i integer = 1) returns (o integer);
    
        -- Vorwärtsdeklaration von P2.
        declare procedure p2(i integer) returns (o integer);
    
        -- Die Implementierung von P1 sollte den Parameterstandardwert nicht neu deklarieren.
        declare procedure p1(i integer) returns (o integer)
        as
        begin
            execute procedure p2(i) returning_values o;
        end
    
        declare procedure p2(i integer) returns (o integer)
        as
        begin
            o = i;
        end
    begin
        execute procedure p1 returning_values o;
        suspend;
    end

7.7.7. BEGIN …​ END

Verwendet für

Einen Block von Anweisungen abgrenzen

Verfügbar in

PSQL

Syntax
<block> ::=
  BEGIN
    [<compound_statement> ...]
  END

<compound_statement> ::= {<block> | <statement>}

Das Konstrukt BEGIN …​ END ist eine zweiteilige Anweisung, die einen Block von Anweisungen umschließt, die als eine Codeeinheit ausgeführt werden. Jeder Block beginnt mit der Halbanweisung "BEGIN" und endet mit der anderen Halbanweisung "END". Blöcke können mit einer maximalen Tiefe von 512 verschachtelten Blöcken verschachtelt werden. Ein Block kann leer sein, sodass sie als Stubs fungieren können, ohne dass Dummy-Anweisungen geschrieben werden müssen.

Die Anweisungen BEGIN und END haben keine Zeilenabschlusszeichen (Semikolon). Beim Definieren oder Ändern eines PSQL-Moduls im Dienstprogramm isql erfordert diese Anwendung jedoch, dass der letzten END-Anweisung ein eigenes Abschlusszeichen folgt, das zuvor mit SET TERM in eine andere Zeichenfolge als umgestellt wurde ein Semikolon. Dieser Terminator ist nicht Teil der PSQL-Syntax.

Die letzte oder äußerste END-Anweisung in einem Trigger beendet den Trigger. Was die letzte END-Anweisung in einer Stored Procedure macht, hängt vom Prozedurtyp ab:

  • In einer auswählbaren Prozedur gibt die letzte END-Anweisung die Kontrolle an den Aufrufer zurück und gibt SQLCODE 100 zurück, was angibt, dass keine weiteren Zeilen zum Abrufen vorhanden sind

  • In einer ausführbaren Prozedur gibt die letzte END-Anweisung die Kontrolle an den Aufrufer zurück, zusammen mit den aktuellen Werten aller definierten Ausgabeparameter.

BEGIN …​ END-Beispiele
Eine Beispielprozedur aus der Datenbank employee.fdb, die die einfache Verwendung von BEGIN…​END-Blöcken zeigt:
SET TERM ^;
CREATE OR ALTER PROCEDURE DEPT_BUDGET (
  DNO CHAR(3))
RETURNS (
  TOT DECIMAL(12,2))
AS
  DECLARE VARIABLE SUMB DECIMAL(12,2);
  DECLARE VARIABLE RDNO CHAR(3);
  DECLARE VARIABLE CNT  INTEGER;
BEGIN
  TOT = 0;

  SELECT BUDGET
  FROM DEPARTMENT
  WHERE DEPT_NO = :DNO
  INTO :TOT;

  SELECT COUNT(BUDGET)
  FROM DEPARTMENT
  WHERE HEAD_DEPT = :DNO
  INTO :CNT;

  IF (CNT = 0) THEN
    SUSPEND;

  FOR SELECT DEPT_NO
    FROM DEPARTMENT
    WHERE HEAD_DEPT = :DNO
    INTO :RDNO
  DO
  BEGIN
    EXECUTE PROCEDURE DEPT_BUDGET(:RDNO)
      RETURNING_VALUES :SUMB;
    TOT = TOT + SUMB;
  END

  SUSPEND;
END^
SET TERM ;^
Siehe auch

EXIT, SET TERM

7.7.8. IF …​ THEN …​ ELSE

Verwendet für

Bedingte Verzweigung

Verfügbar in

PSQL

Syntax
IF (<condition>)
  THEN <compound_statement>
  [ELSE <compound_statement>]
Tabelle 102. IF …​ THEN …​ ELSE Parameters
Argument Beschreibung

condition

Eine logische Bedingung, die TRUE, FALSE oder UNKNOWN zurückgibt

compound_statement

Eine einzelne Anweisung oder zwei oder mehr Anweisungen, die in BEGIN …​ END . eingeschlossen sind

Die bedingte Sprunganweisung IF …​ THEN wird verwendet, um den Ausführungsprozess in einem PSQL-Modul zu verzweigen. Die Bedingung ist immer in Klammern eingeschlossen. Wenn es den Wert TRUE zurückgibt, verzweigt die Ausführung in die Anweisung oder den Anweisungsblock nach dem Schlüsselwort THEN. Wenn eine ELSE vorhanden ist und die Bedingung FALSE oder UNKNOWN zurückgibt, verzweigt die Ausführung in die Anweisung oder den Anweisungsblock danach.

Verzweigungen mit mehreren Unterverzweigungen

PSQL bietet keine fortgeschritteneren Multi-Branch-Sprünge wie CASE oder SWITCH. Es ist jedoch möglich, IF …​ THEN …​ ELSE-Anweisungen zu verketten, siehe den Beispielabschnitt unten. Alternativ steht die CASE-Anweisung von DSQL in PSQL zur Verfügung und kann zumindest einige Anwendungsfälle nach Art eines Schalters erfüllen:

CASE <test_expr>
  WHEN <expr> THEN <result>
  [WHEN <expr> THEN <result> ...]
  [ELSE <defaultresult>]
END

CASE
  WHEN <bool_expr> THEN <result>
  [WHEN <bool_expr> THEN <result> ...]
  [ELSE <defaultresult>]
END
Beispiel in PSQL
...
C = CASE
      WHEN A=2 THEN 1
      WHEN A=1 THEN 3
      ELSE 0
    END;
...
IF-Beispiele
  1. Ein Beispiel mit der IF-Anweisung. Angenommen, die Variablen FIRST, LINE2 und LAST wurden früher deklariert.

    ...
    IF (FIRST IS NOT NULL) THEN
      LINE2 = FIRST || ' ' || LAST;
    ELSE
      LINE2 = LAST;
    ...
  2. Da IF …​ THEN …​ ELSE eine Anweisung ist, ist es möglich, sie miteinander zu verketten. Angenommen, die Variablen INT_VALUE und STRING_VALUE wurden früher deklariert.

    IF (INT_VALUE = 1) THEN
      STRING_VALUE = 'one';
    ELSE IF (INT_VALUE = 2) THEN
      STRING_VALUE = 'two';
    ELSE IF (INT_VALUE = 3) THEN
      STRING_VALUE = 'three';
    ELSE
      STRING_VALUE = 'too much';

    Dieses spezielle Beispiel kann durch ein Einfaches CASE oder die Funktion DECODE ersetzt werden.

Siehe auch

WHILE …​ DO, CASE

7.7.9. WHILE …​ DO

Verwendet für

Schleifenkonstrukte

Verfügbar in

PSQL

Syntax
[label:]
WHILE <condition> DO
  <compound_statement>
Tabelle 103. WHILE …​ DO Parameters
Argument Beschreibung

label

Optionales Label für LEAVE und CONTINUE. Befolgt die Regeln für Bezeichner.

condition

Eine logische Bedingung, die TRUE, FALSE oder UNKNOWN zurückgibt

compound_statement

Zwei oder mehr Anweisungen, die in BEGIN …​ END verpackt sind

Eine WHILE-Anweisung implementiert das Schleifenkonstrukt in PSQL. Die Anweisung oder der Anweisungsblock wird ausgeführt, bis die Bedingung TRUE zurückgibt. Schleifen können beliebig tief verschachtelt werden.

WHILE …​ DO-Beispiele

Eine Prozedur, die die Summe der Zahlen von 1 bis I berechnet, zeigt, wie das Schleifenkonstrukt verwendet wird.

CREATE PROCEDURE SUM_INT (I INTEGER)
RETURNS (S INTEGER)
AS
BEGIN
  s = 0;
  WHILE (i > 0) DO
  BEGIN
    s = s + i;
    i = i - 1;
  END
END

Ausführen der Prozedur in isql:

EXECUTE PROCEDURE SUM_INT(4);

Das Ergebnis ist:

S
==========
10

7.7.10. BREAK

Verwendet für

Verlassen einer Schleife

Verfügbar in

PSQL

Syntax
[label:]
<loop_stmt>
BEGIN
  ...
  BREAK;
  ...
END

<loop_stmt> ::=
    FOR <select_stmt> INTO <var_list> DO
  | FOR EXECUTE STATEMENT ... INTO <var_list> DO
  | WHILE (<condition>)} DO
Tabelle 104. BREAK-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

label

Label

select_stmt

SELECT-Anweisungen

condition

Eine logische Bedingung, die TRUE, FALSE oder UNKNOWN zurückgibt

Die BREAK-Anweisung beendet sofort die innere Schleife einer WHILE- oder FOR-Schleife. Der Code wird ab der ersten Anweisung nach dem beendeten Schleifenblock weiter ausgeführt.

BREAK ähnelt LEAVE, unterstützt jedoch kein Label.

Siehe auch

LEAVE

7.7.11. LEAVE

Verwendet für

Eine Schleife beenden

Verfügbar in

PSQL

Syntax
[label:]
<loop_stmt>
BEGIN
  ...
  LEAVE [label];
  ...
END

<loop_stmt> ::=
    FOR <select_stmt> INTO <var_list> DO
  | FOR EXECUTE STATEMENT ... INTO <var_list> DO
  | WHILE (<condition>)} DO
Tabelle 105. LEAVE-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

label

Label

select_stmt

SELECT-Statement

condition

Eine logische Bedingung, die TRUE, FALSE oder UNKNOWN zurückgibt

Die LEAVE-Anweisung beendet sofort die innere Schleife einer WHILE- oder FOR-Schleife. Mit dem optionalen Parameter label kann LEAVE auch eine äußere Schleife verlassen, also die Schleife, die mit label gekennzeichnet ist. Der Code wird ab der ersten Anweisung nach dem beendeten Schleifenblock weiter ausgeführt.

LEAVE-Beispiele
  1. Eine Schleife verlassen, wenn ein Fehler beim Einfügen in die NUMBERS-Tabelle auftritt. Der Code wird ab der Zeile C = 0 weiter ausgeführt.

    ...
    WHILE (B < 10) DO
    BEGIN
      INSERT INTO NUMBERS(B)
      VALUES (:B);
      B = B + 1;
      WHEN ANY DO
      BEGIN
        EXECUTE PROCEDURE LOG_ERROR (
          CURRENT_TIMESTAMP,
          'ERROR IN B LOOP');
        LEAVE;
      END
    END
    C = 0;
    ...
  2. Ein Beispiel für die Verwendung von Labels in der LEAVE-Anweisung. LEAVE LOOPA beendet die äußere Schleife und LEAVE LOOPB beendet die innere Schleife. Beachten Sie, dass die einfache Anweisung LEAVE ausreichen würde, um die innere Schleife zu beenden.

    ...
    STMT1 = 'SELECT NAME FROM FARMS';
    LOOPA:
    FOR EXECUTE STATEMENT :STMT1
    INTO :FARM DO
    BEGIN
      STMT2 = 'SELECT NAME ' || 'FROM ANIMALS WHERE FARM = ''';
      LOOPB:
      FOR EXECUTE STATEMENT :STMT2 || :FARM || ''''
      INTO :ANIMAL DO
      BEGIN
        IF (ANIMAL = 'FLUFFY') THEN
          LEAVE LOOPB;
        ELSE IF (ANIMAL = FARM) THEN
          LEAVE LOOPA;
        ELSE
          SUSPEND;
      END
    END
    ...
Siehe auch

BREAK, CONTINUE, EXIT

7.7.12. CONTINUE

Verwendet für

Weiter mit der nächsten Iteration einer Schleife

Verfügbar in

PSQL

Syntax
[label:]
<loop_stmt>
BEGIN
  ...
  CONTINUE [label];
  ...
END

<loop_stmt> ::=
    FOR <select_stmt> INTO <var_list> DO
  | FOR EXECUTE STATEMENT ... INTO <var_list> DO
  | WHILE (<condition>)} DO
Tabelle 106. CONTINUE-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

label

Label

select_stmt

SELECT-Anweisung

condition

Eine logische Bedingung, die TRUE, FALSE oder UNKNOWN zurückgibt

Die CONTINUE-Anweisung überspringt den Rest des aktuellen Blocks einer Schleife und startet die nächste Iteration der aktuellen WHILE- oder FOR-Schleife. Mit dem optionalen Parameter label kann CONTINUE auch die nächste Iteration einer äußeren Schleife starten, dh der Schleife, die mit label gekennzeichnet ist.

CONTINUE-Beispiele
Verwenden der CONTINUE-Anweisung
FOR SELECT A, D
  FROM ATABLE INTO achar, ddate
DO
BEGIN
  IF (ddate < current_date - 30) THEN
    CONTINUE;
  ELSE
  BEGIN
    /* mach was */
  END
END
Siehe auch

BREAK, LEAVE, EXIT

7.7.13. EXIT

Verwendet für

Beenden der Modulausführung

Verfügbar in

PSQL

Syntax
EXIT;

Die Anweisung EXIT bewirkt, dass die Ausführung der Prozedur oder des Triggers von jedem Punkt des Codes zur endgültigen END-Anweisung springt, wodurch das Programm beendet wird.

Calling EXIT in a function will result in the function returning NULL.

EXIT-Beispiele
Verwendung der EXIT-Anweisung in einer wählbaren Prozedur
CREATE PROCEDURE GEN_100
  RETURNS (I INTEGER)
AS
BEGIN
  I = 1;
  WHILE (1=1) DO
  BEGIN
    SUSPEND;
    IF (I=100) THEN
      EXIT;
    I = I + 1;
  END
END
Siehe auch

BREAK, LEAVE, CONTINUE, SUSPEND

7.7.14. SUSPEND

Verwendet für

Übergeben der Ausgabe an den Puffer und Aussetzen der Ausführung, während darauf gewartet wird, dass der Aufrufer sie abruft

Verfügbar in

PSQL

Syntax
SUSPEND;

Die Anweisung "SUSPEND" wird in einer auswählbaren gespeicherten Prozedur verwendet, um die Werte von Ausgabeparametern an einen Puffer zu übergeben und die Ausführung anzuhalten. Die Ausführung bleibt ausgesetzt, bis die aufrufende Anwendung den Inhalt des Puffers abruft. Die Ausführung wird von der Anweisung direkt nach der SUSPEND-Anweisung fortgesetzt. In der Praxis ist dies wahrscheinlich eine neue Iteration eines Schleifenprozesses.

Wichtige Notizen
  1. Die SUSPEND-Anweisung kann nur in gespeicherten Prozeduren oder Unterprozeduren vorkommen

  2. Das Vorhandensein des Schlüsselworts SUSPEND definiert eine gespeicherte Prozedur als auswählbare Prozedur

  3. Anwendungen, die Schnittstellen verwenden, die die API umschließen, führen die Abrufe aus auswählbaren Prozeduren transparent durch.

  4. Wenn eine auswählbare Prozedur mit EXECUTE PROCEDURE ausgeführt wird, verhält sie sich wie eine ausführbare Prozedur. Wenn eine 'SUSPEND'-Anweisung in einer solchen Stored Procedure ausgeführt wird, ist dies dasselbe wie die Ausführung der 'EXIT'-Anweisung, was zur sofortigen Beendigung der Prozedur führt.

  5. SUSPEND“unterbricht” die Atomarität des Blocks, in dem es sich befindet. Wenn in einer wählbaren Prozedur ein Fehler auftritt, werden Anweisungen, die nach der letzten SUSPEND-Anweisung ausgeführt werden, zurückgesetzt. Anweisungen, die vor der letzten SUSPEND-Anweisung ausgeführt wurden, werden nicht zurückgesetzt, es sei denn, die Transaktion wird zurückgesetzt.

SUSPEND-Beispiele
Verwenden der SUSPEND-Anweisung in einer wählbaren Prozedur
CREATE PROCEDURE GEN_100
  RETURNS (I INTEGER)
AS
BEGIN
  I = 1;
  WHILE (1=1) DO
  BEGIN
    SUSPEND;
    IF (I=100) THEN
      EXIT;
    I = I + 1;
  END
END
Siehe auch

EXIT

7.7.15. EXECUTE STATEMENT

Verwendet für

Ausführen von dynamisch erstellten SQL-Anweisungen

Verfügbar in

PSQL

Syntax
<execute_statement> ::= EXECUTE STATEMENT <argument>
  [<option> ...]
  [INTO <variables>];

<argument> ::= <paramless_stmt>
            | (<paramless_stmt>)
            | (<stmt_with_params>) (<param_values>)

<param_values> ::= <named_values> | <positional_values>

<named_values> ::= <named_value> [, <named_value> ...]

<named_value> ::= [EXCESS] paramname := <value_expr>

<positional_values> ::= <value_expr> [, <value_expr> ...]

<option> ::=
    WITH {AUTONOMOUS | COMMON} TRANSACTION
  | WITH CALLER PRIVILEGES
  | AS USER user
  | PASSWORD password
  | ROLE role
  | ON EXTERNAL [DATA SOURCE] <connection_string>

<connection_string> ::=
  !! Siehe auch <filespec> im Abschnitt CREATE DATABASE-Syntax !!

<variables> ::= [:]varname [, [:]varname ...]
Tabelle 107. EXECUTE STATEMENT-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

paramless_stmt

Literale Zeichenfolge oder Variable, die eine nicht parametrisierte SQL-Abfrage enthält

stmt_with_params

Literale Zeichenfolge oder Variable, die eine parametrisierte SQL-Abfrage enthält

paramname

Name des SQL-Abfrageparameters

value_expr

SQL-Ausdruck, der in einen Wert aufgelöst wird

user

Nutzername. Dies kann eine Zeichenfolge, CURRENT_USER oder eine Zeichenfolgenvariable sein

password

Passwort. Es kann eine Zeichenfolge oder eine Zeichenfolgevariable sein

role

Rolle. Dies kann eine Zeichenfolge, CURRENT_ROLE oder eine Zeichenfolgenvariable sein

connection_string

Verbindungszeichenfolge. Es kann eine Zeichenfolge oder eine Zeichenfolgevariable sein

varname

Variable

Die Anweisung EXECUTE STATEMENT verwendet einen Zeichenfolgenparameter und führt ihn wie eine DSQL-Anweisung aus. Wenn die Anweisung Daten zurückgibt, kann sie über eine INTO -Klausel an lokale Variablen übergeben werden.

EXECUTE STATEMENT kann nur eine einzelne Datenzeile erzeugen. Anweisungen, die mehrere Datenzeilen erzeugen, müssen mit FOR EXECUTE STATEMENT ausgeführt werden.

Parametrisierte Anweisungen

Sie können die Parameter — entweder benannt oder positional — in der DSQL-Anweisungsfolge verwenden. Jedem Parameter muss ein Wert zugewiesen werden.

Spezielle Regeln für parametrisierte Anweisungen
  1. . Benannte und Positionsparameter können nicht in einer Abfrage gemischt werden

  2. Jeder Parameter muss im Anweisungstext verwendet werden.

    Um diese Regel zu lockern, kann benannten Parametern das Schlüsselwort EXCESS vorangestellt werden, um anzuzeigen, dass der Parameter im Anweisungstext fehlen kann. Diese Option ist nützlich für dynamisch generierte Anweisungen, die bestimmte Parameter bedingt einschließen oder ausschließen.

  3. Wenn die Anweisung Parameter hat, müssen diese beim Aufruf von EXECUTE STATEMENT in Klammern eingeschlossen werden, egal ob sie direkt als Strings, als Variablennamen oder als Ausdrücke kommen

  4. Jedem benannten Parameter muss ein Doppelpunkt (‘:’) in der Anweisungszeichenfolge selbst vorangestellt werden, jedoch nicht, wenn dem Parameter ein Wert zugewiesen wird

  5. Positionsparametern müssen ihre Werte in der gleichen Reihenfolge zugewiesen werden, in der sie im Abfragetext erscheinen

  6. Der Zuweisungsoperator für Parameter ist der spezielle Operator “:=”, ähnlich dem Zuweisungsoperator in Pascal

  7. Jeder benannte Parameter kann in der Anweisung mehrmals verwendet werden, sein Wert darf jedoch nur einmal zugewiesen werden

  8. Bei Positionsparametern muss die Anzahl der zugewiesenen Werte genau mit der Anzahl der Parameterplatzhalter (Fragezeichen) in der Anweisung übereinstimmen

  9. Ein benannter Parameter im Anweisungstext kann nur ein regulärer Bezeichner sein (er darf kein Bezeichner in Anführungszeichen sein)

Beispiele für EXECUTE STATEMENT mit Parametern
  1. Mit benannten Parametern:

    ...
    DECLARE license_num VARCHAR(15);
    DECLARE connect_string VARCHAR (100);
    DECLARE stmt VARCHAR (100) =
      'SELECT license
       FROM cars
       WHERE driver = :driver AND location = :loc';
    BEGIN
      ...
      SELECT connstr
      FROM databases
      WHERE cust_id = :id
      INTO connect_string;
      ...
      FOR
        SELECT id
        FROM drivers
        INTO current_driver
      DO
      BEGIN
        FOR
          SELECT location
          FROM driver_locations
          WHERE driver_id = :current_driver
          INTO current_location
        DO
        BEGIN
          ...
          EXECUTE STATEMENT (stmt)
            (driver := current_driver,
             loc := current_location)
          ON EXTERNAL connect_string
          INTO license_num;
          ...
  2. Derselbe Code mit Positionsparametern:

    DECLARE license_num VARCHAR (15);
    DECLARE connect_string VARCHAR (100);
    DECLARE stmt VARCHAR (100) =
      'SELECT license
       FROM cars
       WHERE driver = ? AND location = ?';
    BEGIN
      ...
      SELECT connstr
      FROM databases
      WHERE cust_id = :id
      into connect_string;
      ...
      FOR
        SELECT id
        FROM drivers
        INTO current_driver
      DO
      BEGIN
        FOR
          SELECT location
          FROM driver_locations
          WHERE driver_id = :current_driver
          INTO current_location
        DO
        BEGIN
          ...
          EXECUTE STATEMENT (stmt)
            (current_driver, current_location)
          ON EXTERNAL connect_string
          INTO license_num;
          ...
  3. Verwendung von EXCESS um benannte Parameter unbenutzt zu lassen (Hinweis: dies ist ein FOR EXECUTE STATEMENT):

CREATE PROCEDURE P_EXCESS (A_ID INT, A_TRAN INT = NULL, A_CONN INT = NULL)
  RETURNS (ID INT, TRAN INT, CONN INT)
AS
DECLARE S VARCHAR(255);
DECLARE W VARCHAR(255) = '';
BEGIN
  S = 'SELECT * FROM TTT WHERE ID = :ID';

  IF (A_TRAN IS NOT NULL)
  THEN W = W || ' AND TRAN = :a';

  IF (A_CONN IS NOT NULL)
  THEN W = W || ' AND CONN = :b';

  IF (W <> '')
  THEN S = S || W;

  -- could raise error if TRAN or CONN is null
  -- FOR EXECUTE STATEMENT (:S) (a := :A_TRAN, b := A_CONN, id := A_ID)

  -- OK in all cases
  FOR EXECUTE STATEMENT (:S) (EXCESS a := :A_TRAN, EXCESS b := A_CONN, id := A_ID)
    INTO :ID, :TRAN, :CONN
      DO SUSPEND;
END
WITH {AUTONOMOUS | COMMON} TRANSACTION

Standardmäßig wird die ausgeführte SQL-Anweisung innerhalb der aktuellen Transaktion ausgeführt. Die Verwendung von WITH AUTONOMOUS TRANSACTION bewirkt, dass eine separate Transaktion mit den gleichen Parametern wie die aktuelle Transaktion gestartet wird. Diese separate Transaktion wird festgeschrieben, wenn die Anweisung fehlerfrei ausgeführt und ansonsten zurückgesetzt wurde.

Die Klausel WITH COMMON TRANSACTION verwendet nach Möglichkeit die aktuelle Transaktion; Dies ist das Standardverhalten. Wenn die Anweisung in einer separaten Verbindung ausgeführt werden muss, wird eine bereits gestartete Transaktion innerhalb dieser Verbindung verwendet, sofern verfügbar. Andernfalls wird eine neue Transaktion mit denselben Parametern wie die aktuelle Transaktion gestartet. Alle neuen Transaktionen, die unter dem Regime “COMMON” gestartet wurden, werden mit der aktuellen Transaktion festgeschrieben oder zurückgesetzt.

WITH CALLER PRIVILEGES

Standardmäßig wird die SQL-Anweisung mit den Berechtigungen des aktuellen Benutzers ausgeführt. Die Angabe von WITH CALLER PRIVILEGES fügt dazu die Privilegien der aufrufenden Prozedur oder des Triggers hinzu, so als ob die Anweisung direkt von der Routine ausgeführt würde. WITH WITH CALLER PRIVILEGES hat keine Auswirkung, wenn die Klausel ON EXTERNAL ebenfalls vorhanden ist.

ON EXTERNAL [DATA SOURCE]

Mit ON EXTERNAL [DATA SOURCE] wird die SQL-Anweisung in einer separaten Verbindung zu derselben oder einer anderen Datenbank ausgeführt, möglicherweise sogar auf einem anderen Server. Wenn die Verbindungszeichenfolge NULL oder “''” (leere Zeichenfolge) ist, wird die gesamte Klausel ON EXTERNAL [DATA SOURCE] als abwesend betrachtet und die Anweisung wird für die aktuelle Datenbank ausgeführt.

Verbindungspooling
  • Externe Verbindungen, die durch Anweisungen WITH COMMON TRANSACTION (der Standardwert) hergestellt werden, bleiben geöffnet, bis die aktuelle Transaktion beendet wird. Sie können durch nachfolgende Aufrufe an EXECUTE STATEMENT wiederverwendet werden, aber nur, wenn die Verbindungszeichenfolge genau gleich ist, einschließlich case

  • Externe Verbindungen, die durch Anweisungen WITH AUTONOMOUS TRANSACTION hergestellt werden, werden geschlossen, sobald die Anweisung ausgeführt wurde

  • Beachten Sie, dass Statements unter WITH AUTONOMOUS TRANSACTION-Verbindungen, die zuvor von Anweisungen unter WITH COMMON TRANSACTION geöffnet wurden, wiederverwendet werden. Wenn dies geschieht, bleibt die wiederverwendete Verbindung nach der Ausführung der Anweisung offen. (Dies geschieht, da es mindestens eine nicht-abgeschlossene Transaktion gibt!)

Transaktionspooling
  • Wenn WITH COMMON TRANSACTION aktiviert ist, werden Transaktionen so oft wie möglich wiederverwendet. Sie werden zusammen mit der aktuellen Transaktion festgeschrieben oder zurückgesetzt

  • Wenn WITH AUTONOMOUS TRANSACTION angegeben ist, wird immer eine neue Transaktion für die Anweisung gestartet. Diese Transaktion wird unmittelbar nach der Ausführung der Anweisung festgeschrieben oder zurückgesetzt

Ausnahmebehandlung

Ausnahmebehandlung: Wenn ON EXTERNAL verwendet wird, erfolgt die zusätzliche Verbindung immer über einen sogenannten externen Provider, auch wenn die Verbindung zur aktuellen Datenbank besteht. Eine der Folgen ist, dass Ausnahmen nicht auf die übliche Art und Weise abgefangen werden können. Jede von der Anweisung verursachte Ausnahme wird entweder in einen eds_connection- oder einen eds_statement-Fehler enden. Um sie in Ihrem PSQL-Code abzufangen, müssen Sie WHEN GDSCODE eds_connection, WHEN GDSCODE eds_statement oder WHEN ANY verwenden.

Ohne ON EXTERNAL werden Ausnahmen auf die übliche Weise abgefangen, selbst wenn eine zusätzliche Verbindung zur aktuellen Datenbank hergestellt wird.

Verschiedene Hinweise
  • Der für die externe Verbindung verwendete Zeichensatz ist der gleiche wie für die aktuelle Verbindung

  • Zweiphasen-Commits werden nicht unterstützt

AS USER, PASSWORD and ROLE

Die optionalen Klauseln AS USER, PASSWORD und ROLE erlauben die Angabe unter welchem Benutzer und unter welcher Rolle das SQL-Statement ausgeführt wird. Die Methode der Benutzeranmeldung und die Existenz einer separaten offenen Verbindung hängt von dem Vorhandensein und den Werten der Klauseln ON EXTERNAL [DATA SOURCE], AS USER, PASSWORD und ROLE ab:

  • Wenn ON EXTERNAL verwendet wird, wird immer eine neue Verbindung aufgebaut und:

    • Wenn mindestens eines von AS USER, PASSWORD und ROLE vorhanden ist, wird die native Authentifizierung mit den angegebenen Parameterwerten versucht (lokal oder remote abhängig von der Verbindungszeichenfolge). Für fehlende Parameter werden keine Standardwerte verwendet

    • Wenn alle drei nicht vorhanden sind und die Verbindungszeichenfolge keinen Hostnamen enthält, wird die neue Verbindung auf dem lokalen Host mit demselben Benutzer und derselben Rolle wie die aktuelle Verbindung hergestellt. Der Begriff "lokal" bedeutet hier “auf der gleichen Maschine wie der Server”. Dies ist nicht unbedingt der Standort des Clients

    • Wenn alle drei nicht vorhanden sind und die Verbindungszeichenfolge einen Hostnamen enthält, wird eine vertrauenswürdige Authentifizierung auf dem Remote-Host versucht (aus der Perspektive des Servers wiederum "Remote"). Wenn dies erfolgreich ist, gibt das Remote-Betriebssystem den Benutzernamen an (normalerweise das Betriebssystemkonto, unter dem der Firebird-Prozess ausgeführt wird).

  • Fehlt ON EXTERNAL:

    • Wenn mindestens eines von AS USER, PASSWORD und ROLE vorhanden ist, wird eine neue Verbindung zur aktuellen Datenbank mit den angegebenen Parameterwerten geöffnet. Für fehlende Parameter werden keine Standardwerte verwendet

    • Wenn alle drei nicht vorhanden sind, wird die Anweisung innerhalb der aktuellen Verbindung ausgeführt

Wenn ein Parameterwert NULL oder “''” (leere Zeichenfolge) ist, wird der gesamte Parameter als abwesend betrachtet. Darüber hinaus gilt AS USER als abwesend, wenn der Wert gleich CURRENT_USER und ROLE wenn es identisch mit CURRENT_ROLE ist.

Vorsicht mit EXECUTE STATEMENT
  1. Es gibt keine Möglichkeit, die Syntax der enthaltenen Anweisung zu überprüfen

  2. Es gibt keine Abhängigkeitsprüfungen, um festzustellen, ob Tabellen oder Spalten gelöscht wurden

  3. Obwohl die Leistung in Schleifen in Firebird 2.5 erheblich verbessert wurde, ist die Ausführung immer noch erheblich langsamer als wenn dieselben Anweisungen direkt gestartet werden

  4. Rückgabewerte werden streng auf den Datentyp überprüft, um unvorhersehbare Ausnahmen für das Typcasting zu vermeiden. Beispielsweise würde die Zeichenfolge '1234' in eine Ganzzahl, 1234, konvertiert, aber 'abc' würde einen Konvertierungsfehler ergeben

Alles in allem sollte diese Funktion sehr vorsichtig verwendet werden und Sie sollten immer die Vorbehalte berücksichtigen. Wenn Sie das gleiche Ergebnis mit PSQL und / oder DSQL erzielen können, ist dies fast immer vorzuziehen.

7.7.16. FOR SELECT

Verwendet für

Zeilenweises Durchlaufen einer abgefragten Ergebnismenge

Verfügbar in

PSQL

Syntax
[label:]
FOR <select_stmt> [AS CURSOR cursor_name]
  DO <compound_statement>
Tabelle 108. FOR SELECT-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

label

Optionales Label für LEAVE und CONTINUE. Befolgt die Regeln für Bezeichner.

select_stmt

SELECT-Anweisung

cursor_name

Cursorname. Er muss unter den Cursornamen im PSQL-Modul (gespeicherte Prozedur, gespeicherte Funktion, Trigger oder PSQL-Block) eindeutig sein.

compound_statement

Eine einzelne Anweisung oder ein in BEGIN…​END eingeschlossener Anweisungsblock, der die gesamte Verarbeitung für diese FOR-Schleife durchführt

Die FOR SELECT-Anweisung

  • ruft jede Zeile nacheinander aus der Ergebnismenge ab und führt die Anweisung oder den Anweisungsblock für jede Zeile aus. Bei jeder Iteration der Schleife werden die Feldwerte der aktuellen Zeile in vorab deklarierte Variablen kopiert.

    Das Einschließen der AS CURSOR-Klausel ermöglicht das Ausführen von positionierten Löschungen und Aktualisierungen – siehe Hinweise unten

  • kann andere FOR SELECT-Anweisungen einbetten

  • kann benannte Parameter enthalten, die zuvor in der DECLARE VARIABLE-Anweisung deklariert werden müssen oder als Eingabe- oder Ausgabeparameter der Prozedur existieren

  • erfordert eine INTO-Klausel am Ende der SELECT …​ FROM …​-Spezifikation. Bei jeder Iteration der Schleife werden die Feldwerte der aktuellen Zeile in die in der INTO-Klausel angegebene Variablenliste kopiert. Die Schleife wiederholt sich, bis alle Zeilen abgerufen wurden, danach wird sie beendet

  • kann mit einer BREAK-, LEAVE- oder EXIT-Anweisung beendet werden, bevor alle Zeilen abgerufen wurden

Der undeklarierte Cursor

Die optionale AS CURSOR-Klausel zeigt die Menge in der FOR SELECT-Struktur als nicht deklarierten, benannten Cursor, der mit der WHERE CURRENT OF-Klausel innerhalb der Anweisung oder des Blocks nach dem DO-Befehl bearbeitet werden kann, in der richtigen Reihenfolge um die aktuelle Zeile zu löschen oder zu aktualisieren, bevor die Ausführung in die nächste Zeile übergeht. Darüber hinaus ist es möglich, den Cursornamen als Datensatzvariable zu verwenden (ähnlich wie OLD und NEW in Triggern), um auf die Spalten der Ergebnismenge zuzugreifen (z. B. cursor_name.columnname).

Regeln für Cursor-Variablen
  • Beim Zugriff auf eine Cursorvariable in einer DML-Anweisung kann der Doppelpunkt-Präfix vor dem Cursornamen (d. h. :cursor_name.columnname) zur Disambiguierung hinzugefügt werden, ähnlich wie bei Variablen.

    Die Cursorvariable kann ohne Doppelpunkt-Präfix referenziert werden, aber in diesem Fall kann der Name je nach Umfang der Kontexte in der Anweisung statt in den Cursor in den Anweisungskontext aufgelöst werden (z. B. Sie wählen aus einer Tabelle mit demselben Namen als Cursor).

  • Cursorvariablen sind schreibgeschützt

  • In einer FOR SELECT-Anweisung ohne AS CURSOR-Klausel müssen Sie die INTO-Klausel verwenden. Wenn eine AS CURSOR-Klausel angegeben wird, ist die INTO-Klausel erlaubt, aber optional; Sie können stattdessen mit dem Cursor auf die Felder zugreifen.

  • Das Lesen aus einer Cursor-Variablen gibt die aktuellen Feldwerte zurück. Das bedeutet, dass eine UPDATE-Anweisung (mit einer WHERE CURRENT OF-Klausel) nicht nur die Tabelle, sondern auch die Felder in der Cursor-Variablen für nachfolgende Lesevorgänge aktualisiert. Die Ausführung einer DELETE-Anweisung (mit einer WHERE CURRENT OF-Klausel) setzt alle Felder in der Cursor-Variablen für nachfolgende Lesevorgänge auf NULL

Weitere zu berücksichtigende Punkte in Bezug auf nicht deklarierte Cursor:

  1. Die Anweisungen OPEN, FETCH und CLOSE können nicht auf einen Cursor angewendet werden, der von der AS CURSOR-Klausel angezeigt wird.

  2. Das Argument cursor_name, das einer AS CURSOR-Klausel zugeordnet ist, darf nicht mit Namen kollidieren, die durch DECLARE VARIABLE- oder DECLARE CURSOR-Anweisungen oben im Modulrumpf erstellt wurden, noch mit anderen Cursorn, die von einer AS CURSOR-Klausel auftauchen

  3. Die optionale FOR UPDATE-Klausel in der SELECT-Anweisung ist für ein positioniertes Update nicht erforderlich

Beispiele mit FOR SELECT
  1. Eine einfache Schleife durch die Abfrageergebnisse:

    CREATE PROCEDURE SHOWNUMS
    RETURNS (
      AA INTEGER,
      BB INTEGER,
      SM INTEGER,
      DF INTEGER)
    AS
    BEGIN
      FOR SELECT DISTINCT A, B
          FROM NUMBERS
        ORDER BY A, B
        INTO AA, BB
      DO
      BEGIN
        SM = AA + BB;
        DF = AA - BB;
        SUSPEND;
      END
    END
  2. Verschachtelte FOR SELECT-Schleife:

    CREATE PROCEDURE RELFIELDS
    RETURNS (
      RELATION CHAR(32),
      POS INTEGER,
      FIELD CHAR(32))
    AS
    BEGIN
      FOR SELECT RDB$RELATION_NAME
          FROM RDB$RELATIONS
          ORDER BY 1
          INTO :RELATION
      DO
      BEGIN
        FOR SELECT
              RDB$FIELD_POSITION + 1,
              RDB$FIELD_NAME
            FROM RDB$RELATION_FIELDS
            WHERE
              RDB$RELATION_NAME = :RELATION
            ORDER BY RDB$FIELD_POSITION
            INTO :POS, :FIELD
        DO
        BEGIN
          IF (POS = 2) THEN
            RELATION = ' "';
    
          SUSPEND;
        END
      END
    END
  3. Verwenden Sie die AS CURSOR-Klausel, um einen Cursor für das positionierte Löschen eines Datensatzes zu verwenden:

    CREATE PROCEDURE DELTOWN (
      TOWNTODELETE VARCHAR(24))
    RETURNS (
      TOWN VARCHAR(24),
      POP INTEGER)
    AS
    BEGIN
      FOR SELECT TOWN, POP
          FROM TOWNS
          INTO :TOWN, :POP AS CURSOR TCUR
      DO
      BEGIN
        IF (:TOWN = :TOWNTODELETE) THEN
          -- Positional delete
          DELETE FROM TOWNS
          WHERE CURRENT OF TCUR;
        ELSE
          SUSPEND;
      END
    END
  4. Verwenden eines implizit deklarierten Cursors als Cursorvariable

    EXECUTE BLOCK
     RETURNS (o CHAR(63))
    AS
    BEGIN
      FOR SELECT rdb$relation_name AS name
        FROM rdb$relations AS CURSOR c
      DO
      BEGIN
        o = c.name;
        SUSPEND;
      END
    END
  5. Cursorvariablen in Abfragen eindeutig machen

    EXECUTE BLOCK
      RETURNS (o1 CHAR(63), o2 CHAR(63))
    AS
    BEGIN
      FOR SELECT rdb$relation_name
        FROM rdb$relations
        WHERE
          rdb$relation_name = 'RDB$RELATIONS' AS CURSOR c
      DO
      BEGIN
        FOR SELECT
            -- with a prefix resolves as a cursor
            :c.rdb$relation_name x1,
            -- no prefix as an alias for the rdb$relations table
            c.rdb$relation_name x2
          FROM rdb$relations c
          WHERE
            rdb$relation_name = 'RDB$DATABASE' AS CURSOR d
        DO
        BEGIN
          o1 = d.x1;
          o2 = d.x2;
          SUSPEND;
        END
      END
    END

7.7.17. FOR EXECUTE STATEMENT

Verwendet für

Ausführen von dynamisch erstellten SQL-Anweisungen, die einen Zeilensatz zurückgeben

Verfügbar in

PSQL

Syntax
[label:]
FOR <execute_statement> DO <compound_statement>
Tabelle 109. FOR EXECUTE STATEMENT-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

label

Optionales Label für LEAVE und CONTINUE. Befolgt die Regeln für Bezeichner.

execute_stmt

Eine EXECUTE STATEMENT-Anweisung

compound_statement

Eine einzelne Anweisung oder ein in BEGIN…​END eingeschlossener Anweisungsblock, der die gesamte Verarbeitung für diese FOR-Schleife durchführt

Die Anweisung FOR EXECUTE STATEMENT wird analog zu FOR SELECT verwendet, um die Ergebnismenge einer dynamisch ausgeführten Abfrage zu durchlaufen, die mehrere Zeilen zurückgibt.

FOR EXECUTE STATEMENT-Beispiele
Ausführen einer dynamisch konstruierten SELECT-Abfrage, die einen Datensatz zurückgibt
CREATE PROCEDURE DynamicSampleThree (
   Q_FIELD_NAME VARCHAR(100),
   Q_TABLE_NAME VARCHAR(100)
) RETURNS(
  LINE VARCHAR(32000)
)
AS
  DECLARE VARIABLE P_ONE_LINE VARCHAR(100);
BEGIN
  LINE = '';
  FOR
    EXECUTE STATEMENT
      'SELECT T1.' || :Q_FIELD_NAME ||
      ' FROM ' || :Q_TABLE_NAME || ' T1 '
    INTO :P_ONE_LINE
  DO
    IF (:P_ONE_LINE IS NOT NULL) THEN
      LINE = :LINE || :P_ONE_LINE || ' ';
  SUSPEND;
END

7.7.18. OPEN

Verwendet für

Öffnen eines deklarierten Cursors

Verfügbar in

PSQL

Syntax
OPEN cursor_name;
Tabelle 110. OPEN-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

cursorname

Name des Cursors. Ein Cursor mit diesem Namen muss zuvor mit einer DECLARE CURSOR-Anweisung deklariert werden

Eine OPEN-Anweisung öffnet einen zuvor deklarierten Cursor, führt seine deklarierte SELECT-Anweisung aus und macht den ersten Datensatz der Ergebnisdatei zum Abruf bereit. OPEN kann nur auf Cursor angewendet werden, die zuvor in einer DECLARE .. CURSOR-Anweisung deklariert wurden.

Wenn die für den Cursor deklarierte Anweisung SELECT über Parameter verfügt, müssen sie als lokale Variablen deklariert sein oder als Ein- oder Ausgabeparameter vor dem Deklarieren des Cursors vorhanden sein. Wenn der Cursor geöffnet wird, wird dem Parameter der aktuelle Wert der Variablen zugewiesen.

OPEN-Beispiele
  1. Mit der OPEN-Anweisung:

    SET TERM ^;
    
    CREATE OR ALTER PROCEDURE GET_RELATIONS_NAMES
    RETURNS (
      RNAME CHAR(63)
    )
    AS
      DECLARE C CURSOR FOR (
        SELECT RDB$RELATION_NAME
        FROM RDB$RELATIONS);
    BEGIN
      OPEN C;
      WHILE (1 = 1) DO
      BEGIN
        FETCH C INTO :RNAME;
        IF (ROW_COUNT = 0) THEN
          LEAVE;
        SUSPEND;
      END
      CLOSE C;
    END^
    
    SET TERM ;^
  2. Eine Sammlung von Skripts zum Erstellen von Ansichten mit einem PSQL-Block mit benannten Cursorn:

    EXECUTE BLOCK
    RETURNS (
      SCRIPT BLOB SUB_TYPE TEXT)
    AS
      DECLARE VARIABLE FIELDS VARCHAR(8191);
      DECLARE VARIABLE FIELD_NAME TYPE OF RDB$FIELD_NAME;
      DECLARE VARIABLE RELATION RDB$RELATION_NAME;
      DECLARE VARIABLE SOURCE TYPE OF COLUMN RDB$RELATIONS.RDB$VIEW_SOURCE;
      -- named cursor
      DECLARE VARIABLE CUR_R CURSOR FOR (
        SELECT
          RDB$RELATION_NAME,
          RDB$VIEW_SOURCE
        FROM
          RDB$RELATIONS
        WHERE
          RDB$VIEW_SOURCE IS NOT NULL);
      -- named cursor with local variable
      DECLARE CUR_F CURSOR FOR (
        SELECT
          RDB$FIELD_NAME
        FROM
          RDB$RELATION_FIELDS
        WHERE
          -- Wichtig! Die Variable muss vorher deklariert werden
          RDB$RELATION_NAME = :RELATION);
    BEGIN
      OPEN CUR_R;
      WHILE (1 = 1) DO
      BEGIN
        FETCH CUR_R
          INTO :RELATION, :SOURCE;
        IF (ROW_COUNT = 0) THEN
          LEAVE;
    
        FIELDS = NULL;
        -- Der CUR_F-Cursor verwendet den Variablenwert
        -- von RELATION, der oben initialisiert wurde
        OPEN CUR_F;
        WHILE (1 = 1) DO
        BEGIN
          FETCH CUR_F
            INTO :FIELD_NAME;
          IF (ROW_COUNT = 0) THEN
            LEAVE;
          IF (FIELDS IS NULL) THEN
            FIELDS = TRIM(FIELD_NAME);
          ELSE
            FIELDS = FIELDS || ', ' || TRIM(FIELD_NAME);
        END
        CLOSE CUR_F;
    
        SCRIPT = 'CREATE VIEW ' || RELATION;
    
        IF (FIELDS IS NOT NULL) THEN
          SCRIPT = SCRIPT || ' (' || FIELDS || ')';
    
        SCRIPT = SCRIPT || ' AS ' || ASCII_CHAR(13);
        SCRIPT = SCRIPT || SOURCE;
    
        SUSPEND;
      END
      CLOSE CUR_R;
    END

7.7.19. FETCH

Verwendet für

Abrufen aufeinanderfolgender Datensätze aus einem Datensatz, der mit einem Cursor abgerufen wurde

Verfügbar in

PSQL

Syntax
FETCH [<fetch_scroll> FROM] cursor_name
  [INTO [:]varname [, [:]varname ...]];

<fetch_scroll> ::=
    NEXT | PRIOR | FIRST | LAST
  | RELATIVE n
  | ABSOLUTE n
Tabelle 111. FETCH-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

cursor_name

Cursorname. Ein Cursor mit diesem Namen muss zuvor mit einem DECLARE …​ CURSOR-Statement deklariert und mit einem OPEN-Statement geöffnet werden.

varname

Variablenname

n

Ganzzahliger Ausdruck für die Anzahl der Zeilen

Die FETCH-Anweisung holt die erste und die nachfolgenden Zeilen aus der Ergebnismenge des Cursors und weist die Spaltenwerte PSQL-Variablen zu. Die Anweisung FETCH kann nur mit einem Cursor verwendet werden, der mit der Anweisung DECLARE .. CURSOR deklariert wurde.

Mit dem optionalen fetch_scroll-Teil der FETCH-Anweisung können Sie angeben, in welche Richtung und wie viele Zeilen die Cursorposition vorrücken soll. Die NEXT-Klausel kann für scrollbare und vorwärts gerichtete Cursor verwendet werden. Andere Klauseln werden nur für scrollbare Cursor unterstützt.

Die Scroll-Optionen
NEXT

bewegt den Cursor eine Zeile nach vorne; das ist die Standardeinstellung

PRIOR

Bewegt den Cursor einen Datensatz zurück

FIRST

bewegt den Cursor zum ersten Datensatz.

LAST

bewegt den Cursor zum letzten Datensatz

RELATIVE n

verschiebt den Cursor n Zeilen von der aktuellen Position; positive Zahlen bewegen sich vorwärts, negative Zahlen bewegen sich rückwärts; die Verwendung von null (0) bewegt den Cursor nicht, und ROW_COUNT wird auf null gesetzt, da keine neue Zeile abgerufen wurde.

ABSOLUTE n

bewegt den Cursor in die angegebene Zeile; n ist ein ganzzahliger Ausdruck, wobei 1 die erste Zeile angibt. Bei negativen Werten wird die absolute Position vom Ende der Ergebnismenge genommen, also gibt '-1' die letzte Zeile an, '-2' die vorletzte Zeile usw. Ein Wert von Null (0) wird vor der ersten Zeile positioniert.

Die optionale INTO-Klausel ruft Daten aus der aktuellen Zeile des Cursors ab und lädt sie in PSQL-Variablen. Wenn der Abruf über die Grenzen der Ergebnismenge hinaus verschoben wird, werden die Variablen auf NULL gesetzt.

Es ist auch möglich, den Cursornamen als Variable eines Zeilentyps zu verwenden (ähnlich wie OLD und NEW in Triggern), was den Zugriff auf die Spalten der Ergebnismenge ermöglicht (z. B. cursor_name.columnname).

Regeln für Cursor-Variablen
  • Beim Zugriff auf eine Cursorvariable in einer DML-Anweisung kann der Doppelpunkt-Präfix vor dem Cursornamen (d. h. :cursor_name.columnname) zum Eindeutigmachen hinzugefügt werden, ähnlich wie bei Variablen.

    Die Cursorvariable kann ohne Doppelpunkt-Präfix referenziert werden, aber in diesem Fall kann der Name je nach Umfang der Kontexte in der Anweisung statt in den Cursor in den Anweisungskontext aufgelöst werden (z. B. Sie wählen aus einer Tabelle mit demselben Namen als Cursor).

  • Cursorvariablen sind schreibgeschützt

  • In einer FOR SELECT-Anweisung ohne AS CURSOR-Klausel müssen Sie die INTO-Klausel verwenden. Wenn eine AS CURSOR-Klausel angegeben wird, ist die INTO-Klausel erlaubt, aber optional; Sie können stattdessen mit dem Cursor auf die Felder zugreifen.

  • Das Lesen aus einer Cursor-Variablen gibt die aktuellen Feldwerte zurück. Das bedeutet, dass eine UPDATE-Anweisung (mit einer WHERE CURRENT OF-Klausel) nicht nur die Tabelle, sondern auch die Felder in der Cursor-Variablen für nachfolgende Lesevorgänge aktualisiert. Die Ausführung einer DELETE-Anweisung (mit einer WHERE CURRENT OF-Klausel) setzt alle Felder in der Cursor-Variablen für nachfolgende Lesevorgänge auf NULL

  • Wenn der Cursor nicht auf einer Zeile positioniert ist — er ist vor der ersten oder nach der letzten Zeile positioniert — führt der Versuch, aus der Cursor-Variablen zu lesen, zu einem Fehler “Cursor cursor_name is not position in a valid aufzeichnen

Um zu überprüfen, ob alle Zeilen der Ergebnismenge geholt wurden, gibt die Kontextvariable ROW_COUNT die Anzahl der von der Anweisung geholten Zeilen zurück. Wenn ein Datensatz abgerufen wurde, ist ROW_COUNT eins (1), ansonsten null (0).

FETCH-Beispiele
  1. Verwenden der FETCH-Anweisung:

    CREATE OR ALTER PROCEDURE GET_RELATIONS_NAMES
      RETURNS (RNAME CHAR(63))
    AS
      DECLARE C CURSOR FOR (
        SELECT RDB$RELATION_NAME
        FROM RDB$RELATIONS);
    BEGIN
      OPEN C;
      WHILE (1 = 1) DO
      BEGIN
        FETCH C INTO RNAME;
        IF (ROW_COUNT = 0) THEN
          LEAVE;
        SUSPEND;
      END
      CLOSE C;
    END
  2. Verwenden der FETCH-Anweisung mit verschachtelten Cursorn:

    EXECUTE BLOCK
      RETURNS (SCRIPT BLOB SUB_TYPE TEXT)
    AS
      DECLARE VARIABLE FIELDS VARCHAR (8191);
      DECLARE VARIABLE FIELD_NAME TYPE OF RDB$FIELD_NAME;
      DECLARE VARIABLE RELATION RDB$RELATION_NAME;
      DECLARE VARIABLE SRC TYPE OF COLUMN RDB$RELATIONS.RDB$VIEW_SOURCE;
      -- Named cursor declaration
      DECLARE VARIABLE CUR_R CURSOR FOR (
        SELECT
          RDB$RELATION_NAME,
          RDB$VIEW_SOURCE
        FROM RDB$RELATIONS
        WHERE RDB$VIEW_SOURCE IS NOT NULL);
      -- Declaring a named cursor in which
      -- a local variable is used
      DECLARE CUR_F CURSOR FOR (
        SELECT RDB$FIELD_NAME
        FROM RDB$RELATION_FIELDS
        WHERE
        -- It is important that the variable must be declared earlier
          RDB$RELATION_NAME =: RELATION);
    BEGIN
      OPEN CUR_R;
      WHILE (1 = 1) DO
      BEGIN
        FETCH CUR_R INTO RELATION, SRC;
        IF (ROW_COUNT = 0) THEN
          LEAVE;
        FIELDS = NULL;
        -- Cursor CUR_F will use the value
        -- the RELATION variable initialized above
        OPEN CUR_F;
        WHILE (1 = 1) DO
        BEGIN
          FETCH CUR_F INTO FIELD_NAME;
          IF (ROW_COUNT = 0) THEN
            LEAVE;
          IF (FIELDS IS NULL) THEN
            FIELDS = TRIM (FIELD_NAME);
          ELSE
            FIELDS = FIELDS || ',' || TRIM(FIELD_NAME);
        END
        CLOSE CUR_F;
        SCRIPT = 'CREATE VIEW' || RELATION;
        IF (FIELDS IS NOT NULL) THEN
          SCRIPT = SCRIPT || '(' || FIELDS || ')' ;
        SCRIPT = SCRIPT || 'AS' || ASCII_CHAR (13);
        SCRIPT = SCRIPT || SRC;
        SUSPEND;
      END
      CLOSE CUR_R;
    EN
  3. Ein Beispiel für die Verwendung der FETCH-Anweisung mit einem scrollbaren Cursor

EXECUTE BLOCK
  RETURNS (N INT, RNAME CHAR (63))
AS
  DECLARE C SCROLL CURSOR FOR (
    SELECT
      ROW_NUMBER() OVER (ORDER BY RDB$RELATION_NAME) AS N,
      RDB$RELATION_NAME
    FROM RDB$RELATIONS
    ORDER BY RDB$RELATION_NAME);
BEGIN
  OPEN C;
  -- move to the first record (N = 1)
  FETCH FIRST FROM C;
  RNAME = C.RDB$RELATION_NAME;
  N = C.N;
  SUSPEND;
  -- move 1 record forward (N = 2)
  FETCH NEXT FROM C;
  RNAME = C.RDB$RELATION_NAME;
  N = C.N;
  SUSPEND;
  -- move to the fifth record (N = 5)
  FETCH ABSOLUTE 5 FROM C;
  RNAME = C.RDB$RELATION_NAME;
  N = C.N;
  SUSPEND;
  -- move 1 record backward (N = 4)
  FETCH PRIOR FROM C;
  RNAME = C.RDB$RELATION_NAME;
  N = C.N;
  SUSPEND;
  -- move 3 records forward (N = 7)
  FETCH RELATIVE 3 FROM C;
  RNAME = C.RDB$RELATION_NAME;
  N = C.N;
  SUSPEND;
  -- move back 5 records (N = 2)
  FETCH RELATIVE -5 FROM C;
  RNAME = C.RDB$RELATION_NAME;
  N = C.N;
  SUSPEND;
  -- move to the first record (N = 1)
  FETCH FIRST FROM C;
  RNAME = C.RDB$RELATION_NAME;
  N = C.N;
  SUSPEND;
  -- move to the last entry
  FETCH LAST FROM C;
  RNAME = C.RDB$RELATION_NAME;
  N = C.N;
  SUSPEND;
  CLOSE C;
END

7.7.20. CLOSE

Verwendet für

Einen deklarierten Cursor schließen

Verfügbar in

PSQL

Syntax
CLOSE cursor_name;
Tabelle 112. CLOSE-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

cursor_name

Cursorname. Ein Cursor mit diesem Namen muss zuvor mit einem DECLARE …​ CURSOR-Statement deklariert und mit einem OPEN-Statement geöffnet werden

Eine CLOSE-Anweisung schließt einen geöffneten Cursor. Alle noch geöffneten Cursor werden automatisch geschlossen, nachdem der Modulcode die Ausführung abgeschlossen hat. Nur ein Cursor, der mit DECLARE .. CURSOR deklariert wurde, kann mit einer CLOSE-Anweisung geschlossen werden.

CLOSE-Beispiele

7.7.21. IN AUTONOMOUS TRANSACTION

Verwendet für

Ausführen einer Anweisung oder eines Anweisungsblocks in einer autonomen Transaktion

Verfügbar in

PSQL

Syntax
IN AUTONOMOUS TRANSACTION DO <compound_statement>
Tabelle 113. IN AUTONOMOUS TRANSACTION-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

compound_statement

Ein Statement oder ein Block von Statements

Eine Anweisung IN AUTONOMOUS TRANSACTION ermöglicht die Ausführung einer Anweisung oder eines Anweisungsblocks in einer autonomen Transaktion. Code, der in einer autonomen Transaktion ausgeführt wird, wird unmittelbar nach seiner erfolgreichen Ausführung unabhängig vom Status seiner übergeordneten Transaktion festgeschrieben. Dies kann erforderlich sein, wenn bestimmte Vorgänge nicht zurückgesetzt werden sollen, auch wenn in der übergeordneten Transaktion ein Fehler auftritt.

Eine autonome Transaktion hat dieselbe Isolationsstufe wie ihre übergeordnete Transaktion. Jede Ausnahme, die im Block des autonomen Transaktionscodes ausgelöst wird, führt dazu, dass die autonome Transaktion zurückgesetzt wird und alle vorgenommenen Änderungen storniert werden. Wenn der Code erfolgreich ausgeführt wird, wird die autonome Transaktion festgeschrieben.

IN AUTONOMOUS TRANSACTION-Beispiele

Verwendung einer autonomen Transaktion in einem Trigger für das Datenbankereignis ON CONNECT, um alle Verbindungsversuche, einschließlich der fehlgeschlagenen, zu protokollieren:

CREATE TRIGGER TR_CONNECT ON CONNECT
AS
BEGIN
  -- Logging all attempts to connect to the database
  IN AUTONOMOUS TRANSACTION DO
    INSERT INTO LOG(MSG)
    VALUES ('USER ' || CURRENT_USER || ' CONNECTS.');
  IF (EXISTS(SELECT *
             FROM BLOCKED_USERS
             WHERE USERNAME = CURRENT_USER)) THEN
  BEGIN
    -- Logging that the attempt to connect
    -- to the database failed and sending
    -- a message about the event
    IN AUTONOMOUS TRANSACTION DO
    BEGIN
      INSERT INTO LOG(MSG)
      VALUES ('USER ' || CURRENT_USER || ' REFUSED.');
      POST_EVENT 'CONNECTION ATTEMPT BY BLOCKED USER!';
    END
    -- now calling an exception
    EXCEPTION EX_BADUSER;
  END
END

7.7.22. POST_EVENT

Verwendet für

Benachrichtigung von Listening-Clients über Datenbankereignisse in einem Modul

Verfügbar in

PSQL

Syntax
POST_EVENT event_name;
Tabelle 114. POST_EVENT-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

event_name

Ereignisname (Nachricht) ist auf 127 Byte beschränkt

Die Anweisung POST_EVENT benachrichtigt den Ereignismanager über das Ereignis, das es in einer Ereignistabelle speichert. Wenn die Transaktion festgeschrieben ist, benachrichtigt der Ereignismanager Anwendungen, die ihr Interesse an dem Ereignis signalisieren.

Der Ereignisname kann eine Art Code oder eine kurze Nachricht sein: Die Auswahl ist offen, da es sich nur um eine Zeichenfolge mit bis zu 127 Bytes handelt.

Der Inhalt des Strings kann ein Stringliteral, eine Variable oder ein beliebiger gültiger SQL-Ausdruck sein, der in einen String aufgelöst wird.

POST_EVENT-Beispiele

Benachrichtigen der Listening-Anwendungen über das Einfügen eines Datensatzes in die SALES-Tabelle:

CREATE TRIGGER POST_NEW_ORDER FOR SALES
ACTIVE AFTER INSERT POSITION 0
AS
BEGIN
  POST_EVENT 'new_order';
END

7.7.23. RETURN

Verwendet für

Einen Wert aus einer gespeicherten Funktion zurückgeben

Verfügbar in

PSQL

Syntax
RETURN value;
Tabelle 115. RETURN-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

value

Ausdruck mit dem zurückzugebenden Wert; Kann jeder Ausdruckstyp sein, der mit dem Rückgabetyp der Funktion kompatibel ist

Die RETURN-Anweisung beendet die Ausführung einer Funktion und gibt den Wert des Ausdrucks value zurück.

RETURN kann nur in PSQL-Funktionen (gespeicherte und lokale Funktionen) verwendet werden.

RETURN-Beispiele

7.8. Abfangen und Behandeln von Fehlern

Firebird verfügt über ein nützliches Lexikon von PSQL-Anweisungen und -Ressourcen zum Abfangen von Fehlern in Modulen und deren Behandlung. Firebird verwendet integrierte Ausnahmen, die bei Fehlern ausgelöst werden, die beim Arbeiten mit DML- und DDL-Anweisungen auftreten.

Im PSQL-Code werden Ausnahmen mit der WHEN-Anweisung behandelt. Das Behandeln einer Ausnahme im Code beinhaltet entweder das Beheben des Problems vor Ort oder das Überwinden des Problems. Bei beiden Lösungen kann die Ausführung fortgesetzt werden, ohne dass eine Ausnahmenachricht an den Client zurückgegeben wird.

Eine Ausnahme führt dazu, dass die Ausführung im aktuellen Block beendet wird. Anstatt die Ausführung an die END-Anweisung zu übergeben, bewegt sich die Prozedur ausgehend von dem Block, in dem die Ausnahme abgefangen wurde, durch Ebenen verschachtelter Blöcke nach außen und sucht nach dem Code des Handlers, der diese Ausnahme „kennt“. Es stoppt die Suche, wenn es die erste WHEN-Anweisung findet, die diese Ausnahme behandeln kann.

7.8.1. Systemausnahmen

Eine Ausnahme ist eine Nachricht, die generiert wird, wenn ein Fehler auftritt.

Alle von Firebird behandelten Ausnahmen haben vordefinierte numerische Werte für Kontextvariablen (Symbole) und damit verbundene Textnachrichten. Fehlermeldungen werden standardmäßig in Englisch ausgegeben. Es sind lokalisierte Firebird-Builds verfügbar, bei denen Fehlermeldungen in andere Sprachen übersetzt werden.

Vollständige Auflistungen der Systemausnahmen finden Sie in Anhang B: Ausnahmecodes und Meldungen:

7.8.2. Benutzerdefinierte Ausnahmen

Benutzerdefinierte Ausnahmen können in der Datenbank als persistente Objekte deklariert und im PSQL-Code aufgerufen werden, um bestimmte Fehler zu signalisieren; B. um bestimmte Geschäftsregeln durchzusetzen. Eine benutzerdefinierte Ausnahme besteht aus einem Bezeichner und einer Standardnachricht von 1021 Byte. Weitere Informationen finden Sie unter CREATE EXCEPTION.

7.8.3. EXCEPTION

Verwendet für

Eine benutzerdefinierte Ausnahme auslösen oder eine Ausnahme erneut auslösen

Verfügbar in

PSQL

Syntax
EXCEPTION [
    exception_name
    [ custom_message
    | USING (<value_list>)]
  ]

<value_list> ::= <val> [, <val> ...]
Tabelle 116. EXCEPTION-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

exception_name

Name der Ausnahme

custom_message

Alternativer Nachrichtentext, der an die Aufruferschnittstelle zurückgegeben wird, wenn eine Ausnahme ausgelöst wird. Die maximale Länge der Textnachricht beträgt 1.021 Byte

val

Wertausdruck, der Parameter-Slots im Ausnahmenachrichtentext ersetzt

Eine Anweisung EXCEPTION löst die benutzerdefinierte Ausnahme mit dem angegebenen Namen aus. Ein alternativer Nachrichtentext von bis zu 1.021 Byte kann optional den Standardnachrichtentext der Ausnahme überschreiben.

Die Standardausnahmenachricht kann Slots für Parameter enthalten, die beim Auslösen einer Ausnahme gefüllt werden können. Um Parameterwerte an eine Ausnahme zu übergeben, verwenden Sie die USING-Klausel. Betrachten wir in der Reihenfolge von links nach rechts, dass jeder Parameter, der in der Anweisung zum Auslösen von Ausnahmen als “the Nth” übergeben wird, mit N beginnend bei 1:

  • Wenn der Nte Parameter nicht übergeben wird, wird sein Slot nicht ersetzt

  • Wird ein NULL Parameter übergeben, wird der Slot durch den String “*** null ***” ersetzt

  • Werden mehr Parameter übergeben, als in der Ausnahmemeldung definiert sind, werden die überzähligen ignoriert

  • Die maximale Anzahl von Parametern beträgt 9

  • Die maximale Nachrichtenlänge einschließlich Parameterwerten beträgt 1053 Byte

Der Statusvektor wird durch diese Codekombination isc_except, <Exception number>, isc_formatted_exception, <formatted Exception message>, <Exception parameters> generiert.

Der verwendete Fehlercode (isc_formatted_exception) wurde in Firebird 3.0 eingeführt, daher muss der Client mindestens Version 3.0 sein oder mindestens die firebird.msg ab Version 3.0 oder höher verwenden, um den Statusvektor in einen String zu übersetzen.

Wenn die message eine Parameter-Slot-Nummer enthält, die größer als 9 ist, werden die zweite und die nachfolgenden Ziffern als Literaltext behandelt. Zum Beispiel wird @10 als Slot 1 interpretiert, gefolgt von einem Literal ``0’.

Als Beispiel:

CREATE EXCEPTION ex1
  'something wrong in @ 1 @ 2 @ 3 @ 4 @ 5 @ 6 @ 7 @ 8 @ 9 @ 10 @ 11';
SET TERM ^;
EXECUTE BLOCK AS
BEGIN
  EXCEPTION ex1 USING ( 'a' , 'b' , 'c' , 'd' , 'e' , 'f' , 'g' , 'h' , 'i' );
END^

Dies erzeugt die folgende Ausgabe

Statement failed, SQLSTATE = HY000
exception 1
-EX1
-something wrong in abcdefghi a0 a1

Ausnahmen können in einer WHEN …​ DO-Anweisung behandelt werden. Wenn eine Ausnahme in einem Modul nicht behandelt wird, werden die Auswirkungen der in diesem Modul ausgeführten Aktionen aufgehoben und das aufrufende Programm empfängt die Ausnahme (entweder den Standardtext oder den benutzerdefinierten Text).

Innerhalb des Ausnahmebehandlungsblocks — und nur darin — kann die abgefangene Ausnahme erneut ausgelöst werden, indem die EXCEPTION-Anweisung ohne Parameter ausgeführt wird. Wenn er sich außerhalb des Blocks befindet, hat der erneut ausgelöste EXCEPTION-Aufruf keine Wirkung.

Custom exceptions are stored in the system table RDB$EXCEPTIONS.

EXCEPTION-Beispiele
  1. Auslösen einer Ausnahme bei einer Bedingung in der gespeicherten Prozedur SHIP_ORDER:

    CREATE OR ALTER PROCEDURE SHIP_ORDER (
      PO_NUM CHAR(8))
    AS
      DECLARE VARIABLE ord_stat  CHAR(7);
      DECLARE VARIABLE hold_stat CHAR(1);
      DECLARE VARIABLE cust_no   INTEGER;
      DECLARE VARIABLE any_po    CHAR(8);
    BEGIN
      SELECT
        s.order_status,
        c.on_hold,
        c.cust_no
      FROM
        sales s, customer c
      WHERE
        po_number = :po_num AND
        s.cust_no = c.cust_no
      INTO :ord_stat,
           :hold_stat,
           :cust_no;
    
      IF (ord_stat = 'shipped') THEN
        EXCEPTION order_already_shipped;
      /* Other statements */
    END
  2. Eine Ausnahme bei einer Bedingung auslösen und die ursprüngliche Nachricht durch eine alternative Nachricht ersetzen:

    CREATE OR ALTER PROCEDURE SHIP_ORDER (
      PO_NUM CHAR(8))
    AS
      DECLARE VARIABLE ord_stat  CHAR(7);
      DECLARE VARIABLE hold_stat CHAR(1);
      DECLARE VARIABLE cust_no   INTEGER;
      DECLARE VARIABLE any_po    CHAR(8);
    BEGIN
      SELECT
        s.order_status,
        c.on_hold,
        c.cust_no
      FROM
        sales s, customer c
      WHERE
        po_number = :po_num AND
        s.cust_no = c.cust_no
      INTO :ord_stat,
           :hold_stat,
           :cust_no;
    
      IF (ord_stat = 'shipped') THEN
        EXCEPTION order_already_shipped
          'Order status is "' || ord_stat || '"';
      /* Other statements */
    END
  3. Verwenden einer parametrisierten Ausnahme:

    CREATE EXCEPTION EX_BAD_SP_NAME
      'Name of procedures must start with' '@ 1' ':' '@ 2' '' ;
    ...
    CREATE TRIGGER TRG_SP_CREATE BEFORE CREATE PROCEDURE
    AS
      DECLARE SP_NAME VARCHAR(255);
    BEGIN
      SP_NAME = RDB$GET_CONTEXT ('DDL_TRIGGER' , 'OBJECT_NAME');
      IF (SP_NAME NOT STARTING 'SP_') THEN
        EXCEPTION EX_BAD_SP_NAME USING ('SP_', SP_NAME);
    END
  4. Logging an error and re-throwing it in the WHEN block:

    CREATE PROCEDURE ADD_COUNTRY (
      ACountryName COUNTRYNAME,
      ACurrency VARCHAR(10))
    AS
    BEGIN
      INSERT INTO country (country,
                           currency)
      VALUES (:ACountryName,
              :ACurrency);
      WHEN ANY DO
      BEGIN
        -- write an error in log
        IN AUTONOMOUS TRANSACTION DO
          INSERT INTO ERROR_LOG (PSQL_MODULE,
                                 GDS_CODE,
                                 SQL_CODE,
                                 SQL_STATE)
          VALUES ('ADD_COUNTRY',
                  GDSCODE,
                  SQLCODE,
                  SQLSTATE);
        -- Re-throw exception
        EXCEPTION;
      END
    END

7.8.4. WHEN …​ DO

Verwendet für

Eine Ausnahme abfangen und den Fehler behandeln

Verfügbar in

PSQL

Syntax
WHEN {<error> [, <error> ...] | ANY}
DO <compound_statement>

<error> ::=
  { EXCEPTION exception_name
  | SQLCODE number
  | GDSCODE errcode
  | SQLSTATE sqlstate_code }
Tabelle 117. WHEN …​ DO-Anweisungsparameter
Argument Beschreibung

exception_name

Name der Ausnahme

number

SQLCODE-Fehlercode

errcode

Symbolischer GDSCODE-Fehlername

sqlstate_code

String-Literal mit dem SQLSTATE-Fehlercode

compound_statement

Eine einzelne Anweisung oder ein Block von Anweisungen

Die Anweisung WHEN …​ DO wird verwendet, um Fehler und benutzerdefinierte Ausnahmen zu behandeln. Die Anweisung erfasst alle Fehler und benutzerdefinierten Ausnahmen, die nach dem Schlüsselwort WHEN aufgeführt sind. Wenn WHEN das Schlüsselwort ANY folgt, fängt die Anweisung jeden Fehler oder jede benutzerdefinierte Ausnahme ab, auch wenn sie bereits in einer WHEN-Anweisung weiter oben im Block behandelt wurden.

Der WHEN …​ DO-Block muss sich am Ende eines Anweisungsblocks befinden, vor der Anweisung END des Blocks.

Auf das Schlüsselwort DO folgt eine Anweisung oder ein Anweisungsblock innerhalb eines BEGIN …​ END-Wrappers, der die Ausnahme behandelt. Die Kontextvariablen SQLCODE, GDSCODE und SQLSTATE stehen im Kontext dieser Anweisung oder dieses Blocks zur Verfügung. Die Funktion RDB$ERROR kann verwendet werden, um den SQLCODE, GDSCODE, SQLSTATE, den benutzerdefinierten Ausnahmenamen und die Ausnahmemeldung abzurufen. Die Anweisung EXCEPTION ohne Parameter kann auch in diesem Kontext verwendet werden, um den Fehler oder die Ausnahme erneut zu werfen.

Bezüglich GDSCODE

Das Argument für die Klausel WHEN GDSCODE ist der symbolische Name, der der intern definierten Ausnahme zugeordnet ist, z.B. grant_obj_notfound für den GDS-Fehler 335544551.

In einer Anweisung oder einem Anweisungsblock der DO-Klausel wird eine GDSCODE-Kontextvariable verfügbar, die den numerischen Code enthält. Dieser numerische Code ist erforderlich, wenn Sie eine GDSCODE-Ausnahme mit einem gezielten Fehler vergleichen möchten. Um ihn mit einem bestimmten Fehler zu vergleichen, müssen Sie einen numerischen Wert verwenden, zum Beispiel 335544551 für grant_obj_notfound.

Ähnliche Kontextvariablen sind für SQLCODE und SQLSTATE verfügbar.

Die Anweisung oder der Block WHEN …​ DO wird nur ausgeführt, wenn eines der von seinen Bedingungen betroffenen Ereignisse zur Laufzeit eintritt. Wenn die Anweisung WHEN …​ DO ausgeführt wird, wird die Ausführung auch dann fortgesetzt, als ob kein Fehler aufgetreten wäre: Der Fehler oder die benutzerdefinierte Ausnahme beendet weder die Operationen des Triggers oder der gespeicherten Prozedur noch setzt sie diese zurück.

Wenn jedoch die WHEN …​ DO-Anweisung oder der Block nichts zur Behandlung oder Behebung des Fehlers tut, wird die DML-Anweisung (SELECT, INSERT, UPDATE, DELETE, MERGE), die den Fehler verursacht hat, error wird zurückgesetzt und keine der Anweisungen darunter im selben Anweisungsblock wird ausgeführt.

  1. Wenn der Fehler nicht durch eine der DML-Anweisungen (SELECT, INSERT, UPDATE, DELETE, MERGE) verursacht wird, wird der gesamte Anweisungsblock zurückgesetzt, nicht nur der, der den Fehler verursacht hat ein Fehler. Alle Operationen in der WHEN …​ DO-Anweisung werden ebenfalls zurückgesetzt. Die gleiche Einschränkung gilt für die Anweisung EXECUTE PROCEDURE. Lesen Sie eine interessante Diskussion des Phänomens im Firebird Tracker-Ticket firebird#4803.

  2. In auswählbaren gespeicherten Prozeduren bleiben Ausgabezeilen, die bereits in früheren Iterationen einer `FOR SELECT …​ DO …​ SUSPEND'-Schleife an den Client übergeben wurden, für den Client verfügbar, wenn anschließend beim Abrufen von Zeilen eine Ausnahme ausgelöst wird.

Anwendungsbereiche einer WHEN …​ DO-Anweisung

Eine Anweisung WHEN …​ DO fängt Fehler und Ausnahmen im aktuellen Anweisungsblock ab. Es fängt auch ähnliche Ausnahmen in verschachtelten Blöcken ab, wenn diese Ausnahmen nicht in ihnen behandelt wurden.

Alle Änderungen, die vor der Anweisung vorgenommen wurden, die den Fehler verursacht hat, sind für eine WHEN …​ DO-Anweisung sichtbar. Wenn Sie jedoch versuchen, sie in einer autonomen Transaktion zu protokollieren, sind diese Änderungen nicht verfügbar, da die Transaktion, bei der die Änderungen stattfanden, zu dem Zeitpunkt, zu dem die autonome Transaktion gestartet wird, nicht festgeschrieben ist. Das untere Beispiel 4 zeigt dieses Verhalten.

Bei der Behandlung von Ausnahmen ist es manchmal wünschenswert, die Ausnahme zu behandeln, indem eine Protokollnachricht geschrieben wird, um den Fehler zu markieren und die Ausführung über den fehlerhaften Datensatz hinaus fortsetzen zu lassen. Logs können in reguläre Tabellen geschrieben werden, aber dabei gibt es ein Problem: Die Log-Records werden “verschwinden”, wenn ein nicht behandelter Fehler dazu führt, dass das Modul nicht mehr ausgeführt wird und ein Rollback durchgeführt wird. Die Verwendung von external tables kann hier sinnvoll sein, da die Daten, die in diese geschrieben werden, transaktionsunabhängig sind. Die verknüpfte externe Datei ist weiterhin vorhanden, unabhängig davon, ob der Gesamtprozess erfolgreich ist oder nicht.

Beispiele für WHEN…​DO
  1. Ersetzen des Standardfehlers durch einen benutzerdefinierten Fehler:

    CREATE EXCEPTION COUNTRY_EXIST '';
    SET TERM ^;
    CREATE PROCEDURE ADD_COUNTRY (
      ACountryName COUNTRYNAME,
      ACurrency VARCHAR(10) )
    AS
    BEGIN
      INSERT INTO country (country, currency)
        VALUES (:ACountryName, :ACurrency);
    
      WHEN SQLCODE -803 DO
        EXCEPTION COUNTRY_EXIST 'Country already exists!';
    END^
    SET TERM ^;
  2. Einen Fehler protokollieren und erneut in den WHEN-Block werfen:

    CREATE PROCEDURE ADD_COUNTRY (
      ACountryName COUNTRYNAME,
      ACurrency VARCHAR(10) )
    AS
    BEGIN
      INSERT INTO country (country,
                           currency)
      VALUES (:ACountryName,
              :ACurrency);
      WHEN ANY DO
      BEGIN
        -- write an error in log
        IN AUTONOMOUS TRANSACTION DO
          INSERT INTO ERROR_LOG (PSQL_MODULE,
                                 GDS_CODE,
                                 SQL_CODE,
                                 SQL_STATE,
                                 MESSAGE)
          VALUES ('ADD_COUNTRY',
                  GDSCODE,
                  SQLCODE,
                  SQLSTATE,
                  RDB$ERROR(MESSAGE));
        -- Re-throw exception
        EXCEPTION;
      END
    END
  3. Behandeln mehrerer Fehler in einem WHEN-Block

    ...
    WHEN GDSCODE GRANT_OBJ_NOTFOUND,
    	 GDSCODE GRANT_FLD_NOTFOUND,
    	 GDSCODE GRANT_NOPRIV,
    	 GDSCODE GRANT_NOPRIV_ON_BASE
    DO
    BEGIN
      EXECUTE PROCEDURE LOG_GRANT_ERROR(GDSCODE,
        RDB$ERROR(MESSAGE);
      EXIT;
    END
    ...
  4. Abfangen von Fehlern mit dem SQLSTATE-Code

    EXECUTE BLOCK
    AS
      DECLARE VARIABLE I INT;
    BEGIN
      BEGIN
        I = 1/0;
        WHEN SQLSTATE '22003' DO
          EXCEPTION E_CUSTOM_EXCEPTION
            'Numeric value out of range.';
        WHEN SQLSTATE '22012' DO
          EXCEPTION E_CUSTOM_EXCEPTION
            'Division by zero.';
        WHEN SQLSTATE '23000' DO
          EXCEPTION E_CUSTOM_EXCEPTION
           'Integrity constraint violation.';
      END
    END

8. Eingebaute Skalarfunktionen

Upgrader: BITTE LESEN!

Eine große Anzahl von Funktionen, die in früheren Versionen von Firebird als externe Funktionen (UDFs) implementiert wurden, wurden schrittweise als interne (eingebaute) Funktionen neu implementiert. Wenn eine externe Funktion mit dem gleichen Namen wie eine integrierte Funktion in Ihrer Datenbank deklariert ist, bleibt sie dort und überschreibt alle internen Funktionen desselben Namens.

Um die internen Funktionen verfügbar sind, müssen Sie entweder ein DROP der UDF durchführen oder mittels ALTER EXTERNAL FUNCTION den Namen der UDF ändern.

8.1. Kontextfunktionen

8.1.1. RDB$GET_CONTEXT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL * Als deklariertes UDF sollte es in ESQL verfügbar sein

Ergebnistyp

VARCHAR(255)

Syntax
RDB$GET_CONTEXT ('<namespace>', <varname>)

<namespace> ::= SYSTEM | USER_SESSION | USER_TRANSACTION | DDL_TRIGGER
<varname>   ::= Eine Zeichenfolge in Anführungszeichen von max. 80 Zeichen
Tabelle 118. RDB$GET_CONTEXT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

namespace

Namespace

varname

Variablenname. Groß-/Kleinschreibung beachten. Die maximale Länge beträgt 80 Zeichen

Ruft den Wert einer Kontextvariablen aus einem der Namespaces SYSTEM, USER_SESSION und USER_TRANSACTION ab.

Die Namensräume

Die Namensräume USER_SESSION und USER_TRANSACTION sind zunächst leer. Der Benutzer kann mit RDB$SET_CONTEXT() Variablen darin erstellen und setzen und mit RDB$GET_CONTEXT() abrufen. Der Namespace SYSTEM ist schreibgeschützt. Der Namespace DDL_TRIGGER ist nur in DDL-Triggern gültig und schreibgeschützt. Es enthält eine Reihe vordefinierter Variablen (siehe unten).

Rückgabewerte und Fehlerverhalten

Existiert die abgefragte Variable im angegebenen Namespace, wird ihr Wert als String von max. 255 Zeichen. Existiert der Namespace nicht oder versucht man auf eine nicht vorhandene Variable im SYSTEM-Namespace zuzugreifen, wird ein Fehler ausgegeben. Wenn Sie eine nicht vorhandene Variable in einem der anderen Namespaces anfordern, wird NULL zurückgegeben. Sowohl Namespace- als auch Variablennamen müssen in einfachen Anführungszeichen angegeben werden, wobei die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden muss, nicht NULL-Strings.

Der SYSTEM-Namespace
Kontextvariablen im SYSTEM-Namensraum
CLIENT_ADDRESS

Für TCPv4 ist dies die IP-Adresse. Für XNET die lokale Prozess-ID. Für alle anderen Protokolle ist diese Variable NULL.

CURRENT_ROLE

Wie die globale Variable CURRENT_ROLE.

CURRENT_USER

Same als globale Variable CURRENT_USER.

DB_NAME

Entweder der vollständige Pfad zur Datenbank oder – falls eine Verbindung über den Pfad nicht erlaubt ist – ihr Alias.

ENGINE_VERSION

Die Firebird-Engine (Server)-Version.

EXT_CONN_POOL_ACTIVE_COUNT

Anzahl der aktiven Verbindungen, die dem externen Verbindungspool zugeordnet sind

EXT_CONN_POOL_IDLE_COUNT

Anzahl der derzeit inaktiven Verbindungen, die im Verbindungspool verfügbar sind

EXT_CONN_POOL_LIFETIME

Verbindungsdauer im Leerlauf des externen Verbindungspools in Sekunden

EXT_CONN_POOL_SIZE

Größe des externen Verbindungspools

ISOLATION_LEVEL

Die Isolationsstufe der aktuellen Transaktion: 'READ COMMITTED', 'SNAPSHOT' oder 'CONSISTENCY'.

NETZWERK_PROTOKOLL

Das für die Verbindung verwendete Protokoll: 'TCPv4', 'WNET', 'XNET' oder NULL.

SESSION_ID

Entspricht der globalen Variable CURRENT_CONNECTION.

SESSION_IDLE_TIMEOUT

Leerlaufzeitüberschreitung auf Verbindungsebene oder 0, wenn keine Zeitüberschreitung festgelegt wurde. Wenn 0 gemeldet wird, gilt die Datenbank ConnectionIdleTimeout aus databases.conf oder firebird.conf.

SNAPSHOT_NUMBER

Aktuelle Snapshot-Nummer für die Transaktion, die diese Anweisung ausführt. Für SNAPSHOT und SNAPSHOT TABLE STABILITY ist diese Zahl für die Dauer der Transaktion stabil; für READ COMMITTED ändert sich diese Zahl (erhöht), wenn gleichzeitige Transaktionen festgeschrieben werden.

STATEMENT_TIMEOUT

Zeitüberschreitung der Anweisung auf Verbindungsebene oder 0, wenn keine Zeitüberschreitung festgelegt wurde. Wenn 0 gemeldet wird, gilt die Datenbank StatementTimeout aus databases.conf oder firebird.conf.

TRANSACTION_ID

Wie die globale Variable CURRENT_TRANSACTION.

WIRE_COMPRESSED

Komprimierungsstatus der aktuellen Verbindung. Wenn die Verbindung komprimiert ist, wird TRUE zurückgegeben; wenn es nicht komprimiert ist, wird FALSE zurückgegeben. Gibt NULL zurück, wenn die Verbindung eingebettet ist.

WIRE_ENCRYPTED

Verschlüsselungsstatus der aktuellen Verbindung. Wenn die Verbindung verschlüsselt ist, wird TRUE zurückgegeben; wenn es nicht verschlüsselt ist, wird FALSE zurückgegeben. Gibt NULL zurück, wenn die Verbindung eingebettet ist.

Der DDL_TRIGGER-Namespace

Der Namespace DDL_TRIGGER ist nur gültig, wenn ein DDL-Trigger ausgeführt wird. Seine Verwendung ist auch in gespeicherten Prozeduren und Funktionen gültig, die von DDL-Triggern aufgerufen werden.

Der Kontext DDL_TRIGGER funktioniert wie ein Stack. Bevor ein DDL-Trigger ausgelöst wird, werden die Werte relativ zum ausgeführten Befehl auf diesen Stack gelegt. Nach Abschluss des Triggers werden die Werte ausgegeben. Wenn also im Fall von kaskadierten DDL-Anweisungen ein Benutzer-DDL-Befehl einen DDL-Trigger auslöst und dieser Trigger einen anderen DDL-Befehl mit EXECUTE STATEMENT ausführt, sind die Werte des DDL_TRIGGER-Namensraums diejenigen relativ zu dem Befehl, der den letzten ausgelöst hat DDL-Trigger in der Aufrufliste.

Kontextvariablen im DDL_TRIGGER-Namespace
EVENT_TYPE

Ereignistyp (CREATE, ALTER, DROP)

OBJECT_TYPE

Objekttyp (TABLE, VIEW, etc)

DDL_EVENT

Ereignisname (<ddl event item>), wobei <ddl_event_item> EVENT_TYPE || . ist ' ' || OBJECT_TYPE

OBJECT_NAME

Name des Metadatenobjekts

OLD_OBJECT_NAME

zum Nachverfolgen der Umbenennung einer Domain (siehe Hinweis)

NEW_OBJECT_NAME

zum Nachverfolgen der Umbenennung einer Domain (siehe Hinweis)

SQL_TEXT

SQL-Anweisungstext

ALTER DOMAIN old-name TO new-name setzt OLD_OBJECT_NAME und NEW_OBJECT_NAME sowohl in den BEFORE- als auch AFTER-Triggern. Für diesen Befehl hat OBJECT_NAME den alten Objektnamen in BEFORE Triggern und den neuen Objektnamen in AFTER Triggern.

Beispiele
select rdb$get_context('SYSTEM', 'DB_NAME') from rdb$database

New.UserAddr = rdb$get_context('SYSTEM', 'CLIENT_ADDRESS');

insert into MyTable (TestField)
  values (rdb$get_context('USER_SESSION', 'MyVar'))
Siehe auch

RDB$SET_CONTEXT()

8.1.2. RDB$SET_CONTEXT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL * Als deklariertes UDF sollte es in ESQL verfügbar sein

Ergebnistyp

INTEGER

Syntax
RDB$SET_CONTEXT ('<namespace>', <varname>, <value> | NULL)

<namespace> ::= USER_SESSION | USER_TRANSACTION
<varname>   ::= Eine Zeichenfolge in Anführungszeichen von max. 80 Zeichen
<value>     ::= Ein Wert beliebiger Art, solange er umsetzbar ist
                zu einem VARCHAR(255)
Tabelle 119. RDB$SET_CONTEXT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

namespace

Namespace

varname

Variablenname. Groß-/Kleinschreibung beachten. Die maximale Länge beträgt 80 Zeichen

value

Daten eines beliebigen Typs, sofern sie in VARCHAR(255) umgewandelt werden können

Erstellt, setzt oder hebt eine Variable in einem der vom Benutzer beschreibbaren Namensräume USER_SESSION und USER_TRANSACTION auf.

Die Namensräume

Die Namensräume USER_SESSION und USER_TRANSACTION sind zunächst leer. Der Benutzer kann mit RDB$SET_CONTEXT() Variablen darin erstellen und setzen und mit RDB$GET_CONTEXT() abrufen. Der Kontext USER_SESSION ist an die aktuelle Verbindung gebunden. Variablen in USER_TRANSACTION existieren nur in der Transaktion, in der sie gesetzt wurden. Wenn die Transaktion endet, werden der Kontext und alle darin definierten Variablen zerstört.

Rückgabewerte und Fehlerverhalten

Die Funktion gibt 1 zurück, wenn die Variable bereits vor dem Aufruf existierte und 0 wenn dies nicht der Fall war. Um eine Variable aus einem Kontext zu entfernen, setzen Sie sie auf NULL. Wenn der angegebene Namespace nicht existiert, wird ein Fehler ausgegeben. Sowohl Namensraum- als auch Variablennamen müssen in einfachen Anführungszeichen eingegeben werden, wobei die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden muss, nicht NULL-Zeichenfolgen.

  • Die maximale Anzahl von Variablen in einem einzelnen Kontext beträgt 1000.

  • Alle USER_TRANSACTION-Variablen überleben ein ROLLBACK RETAIN (siehe ROLLBACK-Optionen) oder ROLLBACK TO SAVEPOINT unverändert, egal zu welchem Zeitpunkt der Transaktion sie gesetzt wurden.

  • Aufgrund seiner UDF-ähnlichen Natur kann RDB$SET_CONTEXT — nur in PSQL — wie eine void-Funktion aufgerufen werden, ohne das Ergebnis zuzuweisen, wie im zweiten Beispiel oben. Reguläre interne Funktionen erlauben diese Art der Nutzung nicht.

Beispiele
select rdb$set_context('USER_SESSION', 'MyVar', 493) from rdb$database

rdb$set_context('USER_SESSION', 'RecordsFound', RecCounter);

select rdb$set_context('USER_TRANSACTION', 'Savepoints', 'Yes')
  from rdb$database
Siehe auch

RDB$GET_CONTEXT()

8.2. Mathematische Funktionen

8.2.1. ABS()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

Numerisch

Syntax
ABS (number)
Tabelle 120. ABS-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt den absoluten Wert des Arguments zurück.

8.2.2. ACOS()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
ACOS (number)
Tabelle 121. ACOS-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs im Bereich [-1, 1]

Gibt den Arkuskosinus des Arguments zurück.

  • Das Ergebnis ist ein Winkel im Bereich [0, pi].

Siehe auch

COS(), ASIN(), ATAN()

8.2.3. ACOSH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
ACOSH (number)
Tabelle 122. ACOSH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Jeder Nicht-NULL-Wert im Bereich [1, INF].

Gibt den inversen hyperbolischen Kosinus des Arguments zurück.

  • Das Ergebnis liegt im Bereich [0, INF].

Siehe auch

COSH(), ASINH(), ATANH()

8.2.4. ASIN()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
ASIN (number)
Tabelle 123. ASIN-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs im Bereich [-1, 1]

Gibt den Arkussinus des Arguments zurück.

  • Das Ergebnis ist ein Winkel im Bereich [-pi/2, pi/2].

Siehe auch

SIN(), ACOS(), ATAN()

8.2.5. ASINH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
ASINH (number)
Tabelle 124. ASINH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Jeder Nicht-NULL-Wert im Bereich [-INF, INF].

Gibt den inversen hyperbolischen Sinus des Arguments zurück.

  • Das Ergebnis liegt im Bereich [-INF, INF].

Siehe auch

SINH(), ACOSH(), ATANH()

8.2.6. ATAN()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
ATAN (number)
Tabelle 125. ATAN-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Die Funktion ATAN gibt den Arkustangens des Arguments zurück. Das Ergebnis ist ein Winkel im Bereich <-pi/2, pi/2>.

Siehe auch

ATAN2(), TAN(), ACOS(), ASIN()

8.2.7. ATAN2()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
ATAN2 (y, x)
Tabelle 126. ATAN2-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

y

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

x

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt den Winkel zurück, dessen Sinus-zu-Cosinus-Verhältnis durch die beiden Argumente gegeben ist und dessen Sinus- und Kosinus-Vorzeichen den Vorzeichen der Argumente entsprechen. Dies ermöglicht Ergebnisse über den gesamten Kreis, einschließlich der Winkel -pi/2 und pi/2.

  • Das Ergebnis ist ein Winkel im Bereich [-pi, pi].

  • Wenn x negativ ist, ist das Ergebnis pi, wenn y 0 ist, und -pi, wenn y -0 ist.

  • Wenn sowohl y als auch x 0 sind, ist das Ergebnis bedeutungslos. Ein Fehler wird ausgegeben, wenn beide Argumente 0 sind.

  • Eine vollständig äquivalente Beschreibung dieser Funktion ist die folgende: ATAN2(y, x) ist der Winkel zwischen der positiven X-Achse und der Linie vom Ursprung zum Punkt (x, y). Damit ist auch klar, dass ATAN2(0, 0) undefiniert ist.

  • Wenn x größer als 0 ist, ist ATAN2(y, x) dasselbe wie ATAN(y/x).

  • Wenn sowohl Sinus als auch Kosinus des Winkels bereits bekannt sind, gibt ATAN2(sin, cos) den Winkel an.

8.2.8. ATANH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
ATANH (number)
Tabelle 127. ATANH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Jeder Nicht-NULL-Wert im Bereich <-1, 1>.

Gibt den inversen hyperbolischen Tangens des Arguments zurück.

  • Das Ergebnis ist eine Zahl im Bereich [-INF, INF].

Siehe auch

TANH(), ACOSH(), ASINH()

8.2.9. CEIL(), CEILING()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen (Betrifft nur CEILING)

Ergebnistyp

BIGINT für exakte numerische Zahl oder DOUBLE PRECISION für Gleitkomma-Zahl

Syntax
CEIL[ING] (number)
Tabelle 128. CEIL[ING]-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt die kleinste ganze Zahl zurück, die größer oder gleich dem Argument ist.

Siehe auch

FLOOR(), ROUND(), TRUNC()

8.2.10. COS()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
COS (angle)
Tabelle 129. COS-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

angle

Ein Winkel im Bogenmaß

Gibt den Kosinus eines Winkels zurück. Das Argument muss im Bogenmaß angegeben werden.

  • Jedes Ergebnis, das nicht NULL ist, liegt — offensichtlich — im Bereich [-1, 1].

Siehe auch

ACOS(), COT(), SIN(), TAN()

8.2.11. COSH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
COSH (number)
Tabelle 130. COSH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Eine Zahl eines numerischen Typs

Gibt den hyperbolischen Kosinus des Arguments zurück.

  • Jedes Ergebnis, das nicht NULL ist, liegt im Bereich [1, INF].

Siehe auch

ACOSH(), SINH(), TANH()

8.2.12. COT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
COT (angle)
Tabelle 131. COT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

angle

Ein Winkel im Bogenmaß

Gibt den Kotangens eines Winkels zurück. Das Argument muss im Bogenmaß angegeben werden.

Siehe auch

COS(), SIN(), TAN()

8.2.13. EXP()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
EXP (number)
Tabelle 132. EXP-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Eine Zahl eines numerischen Typs

Gibt die natürliche Exponentialfunktion zurück, enumber

Siehe auch

LN()

8.2.14. FLOOR()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

BIGINT für genaue numerische number, oder DOUBLE PRECISION für fließkommagenaue number

Syntax
FLOOR (number)
Tabelle 133. FLOOR-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt die größte ganze Zahl zurück, die kleiner oder gleich dem Argument ist.

8.2.15. LN()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
LN (number)
Tabelle 134. LN-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt den natürlichen Logarithmus des Arguments zurück.

  • Ein Fehler wird ausgegeben, wenn das Argument negativ oder 0 ist.

Siehe auch

EXP(), LOG(), LOG10()

8.2.16. LOG()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
LOG (x, y)
Tabelle 135. LOG-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

x

Basis. Ein Ausdruck eines numerischen Typs

y

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt den x-basierten Logarithmus von y zurück.

  • Wenn eines der Argumente 0 oder kleiner ist, wird ein Fehler ausgegeben. (Vor 2.5 würde dies NaN, +/-INF oder 0 ergeben, abhängig von den genauen Werten der Argumente.)

  • Wenn beide Argumente 1 sind, wird NaN zurückgegeben.

  • Wenn x = 1 und y < 1 ist, wird -INF zurückgegeben.

  • Wenn x = 1 und y > 1 ist, wird INF zurückgegeben.

Siehe auch

POWER(), LN(), LOG10()

8.2.17. LOG10()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
LOG10 (number)
Tabelle 136. LOG10-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt den 10-basierten Logarithmus des Arguments zurück.

  • Ein Fehler wird ausgegeben, wenn das Argument negativ oder 0 ist. (In Versionen vor 2.5 würden solche Werte zu NaN bzw. -INF führen.)

Siehe auch

POWER(), LN(), LOG()

8.2.18. MOD()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

SMALLINT, INTEGER oder BIGINT je nach Typ von a. Wenn a ein Gleitkommatyp ist, ist das Ergebnis ein BIGINT.

Syntax
MOD (a, b)
Tabelle 137. MOD-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

a

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

b

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt den Rest einer ganzzahligen Division zurück.

  • Nicht ganzzahlige Argumente werden vor der Division gerundet. “mod(7.5, 2.5)” ergibt also 2 (“mod(8, 3)”), nicht 0.

8.2.19. PI()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
PI ()

Gibt eine Annäherung an den Wert von pi zurück.

8.2.20. POWER()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
POWER (x, y)
Tabelle 138. POWER-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

x

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

y

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt x hoch y (xy) zurück.

Siehe auch

EXP(), LOG(), LOG10(), SQRT()

8.2.21. RAND()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
RAND ()

Gibt eine Zufallszahl zwischen 0 und 1 zurück.

8.2.22. ROUND()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

INTEGER, (skaliert) BIGINT oder DOUBLE PRECISION

Syntax
ROUND (number [, scale])
Tabelle 139. ROUND-Funktionsparameter
Parameter Description

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

scale

Eine ganze Zahl, die die Anzahl der Nachkommastellen angibt, auf die gerundet werden soll, z. B.:

  •  2 zum Runden auf das nächste Vielfache von 0,01

  •  1 zum Runden auf das nächste Vielfache von 0,1

  •  0 zum Runden auf die nächste ganze Zahl

  • -1 zum Runden auf das nächste Vielfache von 10

  • -2 zum Runden auf das nächste Vielfache von 100

Rundet eine Zahl auf die nächste ganze Zahl. Wenn der Bruchteil genau '0,5' ist, wird bei positiven Zahlen nach oben und bei negativen Zahlen nach unten gerundet. Mit dem optionalen Argument scale kann die Zahl auf Zehnerpotenzen (Zehner, Hunderter, Zehntel, Hundertstel usw.) statt auf ganze Zahlen gerundet werden.

Wenn Sie an das Verhalten der externen Funktion ROUND gewöhnt sind, beachten Sie bitte, dass die Funktion internal von Null immer auf Hälften rundet, d.h. bei negativen Zahlen nach unten.

ROUND-Beispiele

Wenn das Argument scale vorhanden ist, hat das Ergebnis normalerweise die gleiche Skalierung wie das erste Argument:

ROUND(123.654, 1) -- Ergebnis 123.700 (not 123.7)
ROUND(8341.7, -3) -- Ergebnis 8000.0 (not 8000)
ROUND(45.1212, 0) -- Ergebnis 45.0000 (not 45)

Andernfalls ist die Ergebnisskalierung 0:

ROUND(45.1212) -- Ergebnis 45

8.2.23. SIGN()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

SMALLINT

Syntax
SIGN (number)
Tabelle 140. SIGN-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt das Vorzeichen des Arguments zurück: -1, 0 oder 1.

8.2.24. SIN()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
SIN (angle)
Tabelle 141. SIN-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

angle

Ein Winkel im Bogenmaß

Gibt den Sinus eines Winkels zurück. Das Argument muss im Bogenmaß angegeben werden.

  • Jedes Ergebnis, das nicht NULL ist, liegt — offensichtlich — im Bereich [-1, 1].

Siehe auch

ASIN(), COS(), COT(), TAN()

8.2.25. SINH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
SINH (number)
Tabelle 142. SINH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt den hyperbolischen Sinus des Arguments zurück.

Siehe auch

ASINH(), COSH(), TANH()

8.2.26. SQRT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
SQRT (number)
Tabelle 143. SQRT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt die Quadratwurzel des Arguments zurück.

  • Wenn number negativ ist, wird ein Fehler ausgegeben.

Siehe auch

POWER()

8.2.27. TAN()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
TAN (angle)
Tabelle 144. TAN-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

angle

Ein Winkel im Bogenmaß

Gibt den Tangens eines Winkels zurück. Das Argument muss im Bogenmaß angegeben werden.

Siehe auch

ATAN(), ATAN2(), COS(), COT(), SIN(), TAN()

8.2.28. TANH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
TANH (number)
Tabelle 145. TANH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

Gibt den hyperbolischen Tangens des Arguments zurück.

  • Aufgrund von Rundungen liegt jedes Ergebnis, das nicht NULL ist, im Bereich [-1, 1] (mathematisch ist es <-1, 1>).

Siehe auch

ATANH(), COSH(), TANH()

8.2.29. TRUNC()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

INTEGER, (scaled) BIGINT or DOUBLE PRECISION

Syntax
TRUNC (number [, scale])
Tabelle 146. TRUNC-Funktionsparameter
Parameter Description

number

Ein Ausdruck eines numerischen Typs

scale

Eine ganze Zahl, die die Anzahl der Dezimalstellen angibt, auf die abgeschnitten werden soll, z. B.:

  •  2 zum Abschneiden auf das nächste Vielfache von 0,01

  •  1 zum Abschneiden auf das nächste Vielfache von 0,1

  •  0 zum Abschneiden auf die nächste ganze Zahl

  • -1 zum Abschneiden auf das nächste Vielfache von 10

  • -2 zum Abschneiden auf das nächste Vielfache von 100

Gibt den ganzzahligen Teil einer Zahl zurück. Mit dem optionalen Argument scale kann die Zahl auf Zehnerpotenzen (Zehner, Hunderter, Zehntel, Hundertstel usw.) statt auf ganze Zahlen gekürzt werden.

  • Wenn das Argument scale vorhanden ist, hat das Ergebnis normalerweise die gleiche Skala wie das erste Argument, z.

    • TRUNC(789.2225, 2) gibt 789.2200 (nicht 789.22) zurück

    • TRUNC(345.4, -2) gibt 300.0 (nicht 300) zurück

    • TRUNC(-163.41, 0) gibt -163.00 (nicht -163) zurück

  • Andernfalls ist die Ergebnisskala 0:

    • TRUNC(-163.41) gibt -163 zurück

Wenn Sie an das Verhalten der externen Funktion TRUNCATE gewöhnt sind, beachten Sie bitte, dass die interne Funktion TRUNC immer gegen Null abschneidet, d.h. für negative Zahlen nach oben.

8.3. String- und Binärfunktionen

8.3.1. ASCII_CHAR()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

CHAR(1) CHARACTER SET NONE

Syntax
ASCII_CHAR (code)
Tabelle 147. ASCII_CHAR-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

code

Eine ganze Zahl im Bereich von 0 bis 255

Gibt das ASCII-Zeichen zurück, das der im Argument übergebenen Zahl entspricht.

  • Wenn Sie das Verhalten des ASCII_CHAR-UDF gewohnt sind, das einen leeren String zurückgibt, wenn das Argument 0 ist, beachten Sie bitte, dass die interne Funktion hier korrekt ein Zeichen mit dem ASCII-Code 0 zurückgibt.

8.3.2. ASCII_VAL()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

SMALLINT

Syntax
ASCII_VAL (ch)
Tabelle 148. ASCII_VAL-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

ch

Ein String vom Datentyp [VAR]CHAR oder ein Text BLOB mit der maximalen Größe von 32.767 Bytes

Gibt den ASCII-Code des übergebenen Zeichens zurück.

  • Wenn das Argument ein String mit mehr als einem Zeichen ist, wird der ASCII-Code des ersten Zeichens zurückgegeben.

  • Wenn das Argument ein leerer String ist, wird 0 zurückgegeben.

  • Wenn das Argument NULL ist, wird NULL zurückgegeben.

  • Wenn das erste Zeichen der Argumentzeichenfolge aus mehreren Byte besteht, wird ein Fehler ausgegeben. (Ein Fehler in Firebird 2.1 - 2.1.3 und 2.5.0 führt zu einem Fehler, wenn beliebiges Zeichen in der Zeichenfolge aus mehreren Byte besteht. Dies ist in den Versionen 2.1.4 und 2.5.1 behoben.)

8.3.3. BASE64_DECODE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Egebnistyp

VARBINARY oder BLOB

Syntax
BASE64_DECODE (base64_data)
Tabelle 149. BASE64_DECODE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

base64_data

Base64-codierte Daten, aufgefüllt mit = auf Vielfaches von 4

BASE64_DECODE decodiert einen String mit base64-codierten Daten und gibt den decodierten Wert je nach Eingabe als VARBINARY oder BLOB zurück. Wenn die Länge des Typs von base64_data kein Vielfaches von 4 ist, wird zur Vorbereitungszeit ein Fehler ausgegeben. Wenn die Länge des Werts von base64_data kein Vielfaches von 4 ist, wird zur Ausführungszeit ein Fehler ausgegeben.

Wenn die Eingabe nicht BLOB ist, wird die Länge des resultierenden Typs als type_length * 3 / 4 berechnet, wobei type_length die maximale Länge in Zeichen des Eingabetyps ist.

Beispiel für BASE64_DECODE
select cast(base64_decode('VGVzdCBiYXNlNjQ=') as varchar(12))
from rdb$database;

CAST
============
Test base64

8.3.4. BASE64_ENCODE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

VARCHAR CHARACTER SET ASCII oder BLOB SUB_TYPE TEXT CHARACTER SET ASCII

Syntax
BASE64_ENCODE (binary_data)
Tabelle 150. BASE64_ENCODE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

binary_data

Binäre Daten (oder anderweitig in Binär umwandelbar) zum Codieren

BASE64_ENCODE codiert binary_data mit base64 und gibt den codierten Wert je nach Eingabe als VARCHAR CHARACTER SET ASCII oder BLOB SUB_TYPE TEXT CHARACTER SET ASCII zurück. Der zurückgegebene Wert wird mit ‘=’ aufgefüllt, sodass seine Länge ein Vielfaches von 4 ist.

Wenn die Eingabe nicht 'BLOB' ist, wird die Länge des resultierenden Typs berechnet als 'type_length * 4 / 3', aufgerundet auf ein Vielfaches von vier, wobei type_length die maximale Länge in Bytes des Eingabetyps ist. Überschreitet diese Länge die maximale Länge von VARCHAR, gibt die Funktion ein BLOB zurück.

Beispiel für BASE64_ENCODE
select base64_encode('Test base64')
from rdb$database;

BASE64_ENCODE
================
VGVzdCBiYXNlNjQ=

8.3.5. BIT_LENGTH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

INTEGER

Syntax
BIT_LENGTH (string)
Tabelle 151. BIT_LENGTH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

string

Ein Ausdruck eines String-Typs

Gibt die Länge des Eingabestrings in Bits an. Bei Mehrbyte-Zeichensätzen kann dies kleiner sein als die Anzahl der Zeichen mal 8 mal die “formale” Anzahl von Bytes pro Zeichen wie in RDB$CHARACTER_SETS gefunden.

Bei Argumenten vom Typ CHAR berücksichtigt diese Funktion die gesamte formale Stringlänge (d.h. die deklarierte Länge eines Feldes oder einer Variablen). Wenn Sie die “logische” Bitlänge erhalten möchten, ohne die abschließenden Leerzeichen zu zählen, rechts-TRIM das Argument vor der Übergabe an BIT_LENGTH.

BLOB-Unterstützung

Seit Firebird 2.1 unterstützt diese Funktion vollständig Text-BLOBs jeder Länge und jedes beliebigen Zeichensatzes.

BIT_LENGTH-Beispiele
select bit_length('Hello!') from rdb$database
-- Ergebnis 48

select bit_length(_iso8859_1 'Grüß di!') from rdb$database
-- Ergebnis 64: ü und ß belegen in ISO8859_1 jeweils ein Byte

select bit_length
  (cast (_iso8859_1 'Grüß di!' as varchar(24) character set utf8))
from rdb$database
-- Ergebnis 80: ü und ß belegen in ISO8859_1 jeweils ein Byte

select bit_length
  (cast (_iso8859_1 'Grüß di!' as char(24) character set utf8))
from rdb$database
-- Ergebnis 208: alle 24 CHAR-Positionen zählen, und zwei davon sind 16-Bit

8.3.6. BLOB_APPEND()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Hinzugefügt in Version

4.0.2

Rückgabetyp

BLOB

Syntax
BLOB_APPEND(expr1, expr2 [, exprN ... ])
Tabelle 152. BLOB_APPEND-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

exprN

Ein Ausdruck eines Typs, der in BLOB umwandelbar ist

Die BLOB_APPEND-Funktion verkettet Blobs, ohne zwischenzeitliche BLOBs zu erstellen, wodurch übermäßiger Speicherverbrauch und Wachstum der Datenbankdatei vermieden werden. Die Funktion BLOB_APPEND nimmt zwei oder mehr Argumente und fügt sie zu einem BLOB hinzu, der für eine weitere Modifikation durch einen nachfolgenden Aufruf von BLOB_APPEND offen bleibt.

Das resultierende BLOB wird zum Schreiben offen gelassen, anstatt geschlossen zu werden, wenn die Funktion zurückkehrt. Mit anderen Worten, das BLOB kann beliebig oft angehängt werden. Die Engine markiert das von BLOB_APPEND zurückgegebene BLOB mit einem internen Flag BLB_close_on_read und schließt es bei Bedarf automatisch.

Das erste Argument bestimmt das Verhalten der Funktion:

  1. NULL: neues, leeres BLOB SUB_TYPE TEXT CHARACTER SET NONE wird erstellt

    In Firebird 5.0 (und — vielleicht — Firebird 4.0.3) wird dies geändert, um den Verbindungszeichensatz anstelle von NONE zu verwenden.

  2. permanentes BLOB (aus einer Tabelle) oder temporäres BLOB, das bereits geschlossen war: neues BLOB SUB_TYPE TEXT wird erstellt, gefüllt mit dem Inhalt des ursprünglichen BLOB. Wenn das ursprüngliche BLOB SUB_TYPE TEXT ist, wird dessen Zeichensatz verwendet, andernfalls der Zeichensatz OCTETS.

    In Firebird 5.0 (und -– vielleicht -– Firebird 4.0.3) wird sich dies dahingehend ändern, dass der Untertyp des anfänglichen BLOB verwendet wird.

  3. temporäres, nicht geschlossenes BLOB mit dem BLB_close_on_read-Flag (z. B. erstellt durch einen anderen Aufruf von BLOB_APPEND): unverändert verwendet, verbleibende Argumente werden an dieses BLOB angehängt

  4. andere Datentypen: ein neuer BLOB SUB_TYPE TEXT wird erstellt, gefüllt mit dem ursprünglichen Argument, das in einen String umgewandelt wurde. Wenn der Originalwert ein Zeichentyp ist, wird dessen Zeichensatz verwendet (bei String-Literalen der Verbindungszeichensatz), ansonsten Zeichensatz NONE (wird in Firebird 5.0 und — vielleicht — Firebird 4.0.3 geändert, um den Verbindungszeichensatz zu verwenden).

Andere Argumente können von beliebigem Typ sein. Für sie ist folgendes Verhalten definiert:

  1. NULLs werden ignoriert (verhält sich wie ein leerer String)

  2. BLOBs werden ggf. in den Zeichensatz des ersten Arguments transliteriert und ihr Inhalt an das Ergebnis angehängt

  3. andere Datentypen werden (wie üblich) in Strings umgewandelt und an das Ergebnis angehängt

Die Funktion BLOB_APPEND gibt einen vorübergehend nicht geschlossenen BLOB mit dem Flag BLB_close_on_read zurück. Wenn das erste Argument ein solches temporäres, nicht geschlossenes BLOB ist (z. B. durch einen vorherigen Aufruf von BLOB_APPEND erstellt), wird es so verwendet, wie es ist, andernfalls wird ein neues BLOB erstellt. Daher führt eine Reihe von Operationen wie blob = BLOB_APPEND (blob, …​) zur Erstellung von höchstens einem BLOB (es sei denn, Sie versuchen, ein BLOB an sich selbst anzuhängen). Dieses Blob wird automatisch von der Engine geschlossen, wenn der Client es liest, es einer Tabelle zuweist oder es in anderen Ausdrücken verwendet, die das Lesen des Inhalts erfordern.

Wichtige Einschränkungen für BLOB_APPEND
  1. Das NULL-Verhalten von BLOB_APPEND unterscheidet sich von der normalen Verkettung (unter Verwendung von ||). Das Auftreten von NULL verhält sich so, als ob ein leerer String verwendet wurde. Mit anderen Worten,"NULL wird effektiv ignoriert.

    Bei der normalen Verkettung führt die Verkettung mit NULL zu NULL.

  2. Das Ergebnis ist immer ein BLOB SUB_TYPE TEXT.

    Dies wurde als Fehler identifiziert, der in Firebird 5.0 (und –- vielleicht –- Firebird 4.0.3) behoben wird, siehe Issue #7256.

Der eines Blobs auf NULL mittels IS [NOT] NULL liest das Blob nicht ein. Deshalb wird ein temporäres Blob mit dem Flag BLB_close_on_read nach einem solchen Test nicht geschlossen.

Verwenden Sie die Funktionen LIST oder BLOB_APPEND, um Blobs zu verketten. Dadurch werden der Arbeitsspeicherverbrauch und die Datenträger-E/A reduziert und außerdem das Datenbankwachstum aufgrund der Erstellung vieler temporärer Blobs bei Verwendung des Verkettungsoperators verhindert.

BLOB_APPEND-Beispiele
execute block
returns (b blob sub_type text)
as
begin
  -- creates a new temporary not closed BLOB
  -- and writes the string from the 2nd argument into it
  b = blob_append(null, 'Hello ');
  -- adds two strings to the temporary BLOB without closing it
  b = blob_append(b, 'World', '!');
  -- comparing a BLOB with a string will close it, because the BLOB needs to be read
  if (b = 'Hello World!') then
  begin
  -- ...
  end
  -- creates a temporary closed BLOB by adding a string to it
  b = b || 'Close';
  suspend;
end

8.3.7. CHAR_LENGTH(), CHARACTER_LENGTH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

INTEGER

Syntax
  CHAR_LENGTH (string)
| CHARACTER_LENGTH (string)
Tabelle 153. CHAR[ACTER]_LENGTH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

string

Ein Ausdruck eines String-Typs

Gibt die Länge des Eingabestrings in Zeichen an.

  • Bei Argumenten vom Typ CHAR liefert diese Funktion die formale Stringlänge (d.h. die deklarierte Länge eines Feldes oder einer Variablen). Wenn Sie die “logische” Länge erhalten möchten, ohne die abschließenden Leerzeichen zu zählen, rechts-TRIM das Argument vor der Übergabe an CHAR[ACTER]_LENGTH.

  • BLOB-Unterstützung: Seit Firebird 2.1 unterstützt diese Funktion vollständig Text-BLOBs jeder Länge und jedes beliebigen Zeichensatzes.

CHAR_LENGTH-Beispiele
select char_length('Hello!') from rdb$database
-- Ergebnis 6

select char_length(_iso8859_1 'Grüß di!') from rdb$database
-- Ergebnis 8

select char_length
  (cast (_iso8859_1 'Grüß di!' as varchar(24) character set utf8))
from rdb$database
-- Ergebnis 8; dass ü und ß jeweils zwei Bytes belegen ist irrelevant

select char_length
  (cast (_iso8859_1 'Grüß di!' as char(24) character set utf8))
from rdb$database
-- Ergebnis 24: alle 24 CHAR-Positionen zählen

8.3.8. CRYPT_HASH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

VARBINARY

Syntax
CRYPT_HASH (value USING <hash>)

<hash> ::= MD5 | SHA1 | SHA256 | SHA512
Tabelle 154. CRYPT_HASH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

value

Ausdruck von Werten jeglicher Art; Nicht-String- oder Nicht-Binär-Typen werden in Strings konvertiert

hash

Anzuwendender kryptografischer Hash-Algorithmus

CRYPT_HASH gibt einen kryptografischen Hash zurück, der aus dem Eingabeargument mit dem angegebenen Algorithmus berechnet wurde. Wenn das Eingabeargument kein String- oder Binärtyp ist, wird es vor dem Hashing in einen String konvertiert.

Diese Funktion gibt ein VARBINARY mit der Länge abhängig vom angegebenen Algorithmus zurück.

  • Die Algorithmen 'MD5' und 'SHA1' werden aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen, da bekannte Angriffe Hash-Kollisionen erzeugen. Diese beiden Algorithmen werden nur aus Gründen der Abwärtskompatibilität bereitgestellt.

  • Beim Hashing von String- oder Binärwerten ist es wichtig, die Auswirkungen von abschließenden Leerzeichen (Leerzeichen oder NULs) zu berücksichtigen. Der Wert 'ab' in einem CHAR(5) (3 nachgestellte Leerzeichen) hat einen anderen Hash als wenn er in einem VARCHAR(5) (keine nachgestellten Leerzeichen) oder CHAR(6) gespeichert ist ( 4 nachgestellte Leerzeichen).

    Um dies zu vermeiden, stellen Sie sicher, dass Sie immer einen Datentyp mit variabler Länge oder denselben Datentyp mit fester Länge verwenden oder Werte vor dem Hashing normalisieren, zum Beispiel mit TRIM(TRAILING FROM value) .

Beispiele für CRYPT_HASH
Hashing x mit dem SHA512-Algorithmus
select crypt_hash(x using sha512) from y;
Siehe auch

HASH()

8.3.9. HASH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

INTEGER,BIGINT

Syntax
HASH (value [USING <hash>])

<hash> ::= CRC32
Tabelle 155. HASH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

value

Ausdruck von Werten jeglicher Art; Nicht-String- oder Nicht-Binär-Typen werden in Strings konvertiert

hash

Anzuwendender nicht-kryptografischer Hash-Algorithmus

HASH gibt einen Hash-Wert für das Eingabeargument zurück. Wenn das Eingabeargument kein String- oder Binärtyp ist, wird es vor dem Hashing in einen String konvertiert.

Die optionale USING-Klausel gibt den anzuwendenden nicht-kryptografischen Hash-Algorithmus an. Wenn die USING-Klausel fehlt, wird der Legacy-PJW-Algorithmus angewendet; dies ist identisch mit dem Verhalten in früheren Firebird-Versionen.

Diese Funktion unterstützt vollständig Text-BLOBs jeder Länge und jedes beliebigen Zeichensatzes.

Unterstützte Algorithmen
not specified

Wenn kein Algorithmus angegeben ist, wendet Firebird die 64-Bit-Variante der nicht-kryptografischen PJW-Hash-Funktion (auch bekannt als ELF64) an. Dies ist ein sehr schneller Algorithmus für allgemeine Zwecke (Hash-Tabellen usw.), aber seine Kollisionsqualität ist nicht optimal. Andere Hashfunktionen – die explizit in der USING-Klausel angegeben sind, oder kryptografische Hashes durch CRYPT_HASH() – sollten für zuverlässigeres Hashing verwendet werden.

Die Funktion HASH gibt BIGINT für diesen Algorithmus zurück

CRC32

Mit CRC32 wendet Firebird den CRC32-Algorithmus unter Verwendung des Polynoms 0x04C11DB7 an.

Die Funktion HASH gibt INTEGER für diesen Algorithmus zurück.

Beispiele für HASH
  1. Hashing x mit dem CRC32-Algorithmus

    select hash(x using crc32) from y;
  2. Hashing x mit dem Legacy-PJW-Algorithmus

    select hash(x) from y;
Siehe auch

CRYPT_HASH()

8.3.10. HEX_DECODE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

VARBINARY oder BLOB

Syntax
HEX_DECODE (hex_data)
Tabelle 156. HEX_DECODE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

hex_data

Hex-kodierte Daten

HEX_DECODE decodiert einen String mit Hex-codierten Daten und gibt den decodierten Wert als VARBINARY oder BLOB entsprechend der Eingabe zurück. Wenn die Länge des Typs von hex_data kein Vielfaches von 2 ist, wird zur Vorbereitungszeit ein Fehler ausgegeben. Wenn die Länge des Wertes von hex_data kein Vielfaches von 2 ist, wird zur Ausführungszeit ein Fehler ausgegeben.

Wenn die Eingabe nicht 'BLOB' ist, wird die Länge des resultierenden Typs als 'type_length / 2' berechnet, wobei type_length die maximale Länge in Zeichen des Eingabetyps ist.

Beispiel für HEX_DECODE
select cast(hex_decode('48657861646563696D616C') as varchar(12))
from rdb$database;

CAST
============
Hexadecimal

8.3.11. HEX_ENCODE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

VARCHAR CHARACTER SET ASCII oder BLOB SUB_TYPE TEXT CHARACTER SET ASCII

Syntax
HEX_ENCODE (binary_data)
Tabelle 157. HEX_ENCODE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibug

binary_data

Binäre Daten (oder anderweitig in Binär umwandelbar) zum Codieren

HEX_ENCODE codiert binary_data mit Hex und gibt den codierten Wert als VARCHAR CHARACTER SET ASCII oder BLOB SUB_TYPE TEXT CHARACTER SET ASCII entsprechend der Eingabe zurück.

Wenn die Eingabe nicht 'BLOB' ist, wird die Länge des resultierenden Typs als 'type_length * 2' berechnet, wobei type_length die maximale Länge in Bytes des Eingabetyps ist. Überschreitet diese Länge die maximale Länge von VARCHAR, gibt die Funktion ein BLOB zurück.

Beispiel für HEX_ENCODE
select hex_encode('Hexadecimal')
from rdb$database;

HEX_ENCODE
======================
48657861646563696D616C

8.3.12. LEFT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

VARCHAR oder BLOB

Syntax
LEFT (string, length)
Tabelle 158. LEFT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

string

Ein Ausdruck eines String-Typs

length

Ganzzahliger Ausdruck. Definiert die Anzahl der zurückzugebenden Zeichen

Gibt den äußersten linken Teil der Argumentzeichenfolge zurück. Die Anzahl der Zeichen wird im zweiten Argument angegeben.

  • Diese Funktion unterstützt vollständig Text-BLOBs jeder Länge, einschließlich solcher mit einem Multi-Byte-Zeichensatz.

  • Wenn string ein BLOB ist, ist das Ergebnis ein BLOB. Andernfalls ist das Ergebnis ein VARCHAR(n) mit n der Länge des Eingabestrings.

  • Wenn das Argument length die Stringlänge überschreitet, wird der Eingabestring unverändert zurückgegeben.

  • Wenn das Argument length keine ganze Zahl ist, wird Banker-Rundung (auf gerade) angewendet, d. h. 0,5 wird zu 0, 1,5 wird zu 2, 2,5 wird zu 2, 3,5 wird zu 4 usw.

Siehe auch

RIGHT()

8.3.13. LOWER()

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Lesen Sie die Details unten

Ergebnistyp

(VAR)CHAR, (VAR)BINARY oder BLOB

Syntax
LOWER (string)
Tabelle 159. LOWER-FunktionsparameterS
Parameter Beschreibung

string

Ein Ausdruck eines String-Typs

Gibt das Äquivalent der Eingabezeichenfolge in Kleinbuchstaben zurück. Das genaue Ergebnis hängt vom Zeichensatz ab. Bei ASCII oder NONE beispielsweise werden nur ASCII-Zeichen kleingeschrieben; mit OCTETS wird der gesamte String unverändert zurückgegeben. Seit Firebird 2.1 unterstützt diese Funktion auch Text-BLOBs beliebiger Länge und beliebigem Zeichensatz.

Namenskonflikt

Da LOWER ein reserviertes Wort ist, hat die interne Funktion Vorrang, auch wenn die externe Funktion mit diesem Namen ebenfalls deklariert wurde. Um die (minderwertige!) externe Funktion aufzurufen, verwenden Sie doppelte Anführungszeichen und die genaue Großschreibung, wie in "LOWER"(string).

LOWER-Beispiele
select Sheriff from Towns
  where lower(Name) = 'cooper''s valley'
Siehe auch

UPPER()

8.3.14. LPAD()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

VARCHAR oder BLOB

Syntax
LPAD (str, endlen [, padstr])
Tabelle 160. LPAD-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

str

Ein Ausdruck eines String-Typs

endlen

Länge der Ausgabezeichenfolge

padstr

Das Zeichen oder die Zeichenfolge, die verwendet werden soll, um die Quellzeichenfolge bis zur angegebenen Länge aufzufüllen. Standard ist Leerzeichen (“' '”)

Füllt eine Zeichenfolge mit der linken Maustaste mit Leerzeichen oder mit einer vom Benutzer angegebenen Zeichenfolge auf, bis eine bestimmte Länge erreicht ist.

  • Diese Funktion unterstützt vollständig Text BLOBs jeder Länge und jedes beliebigen Zeichensatzes.

  • Wenn str ein BLOB ist, ist das Ergebnis ein BLOB. Andernfalls ist das Ergebnis ein VARCHAR(endlen).

  • Wenn padstr angegeben ist und gleich '' (leerer String) ist, findet kein Auffüllen statt.

  • Wenn endlen kleiner als die aktuelle Stringlänge ist, wird der String auf endlen gekürzt, auch wenn padstr der leere String ist.

In Firebird 2.1-2.1.3 waren alle Nicht-BLOB-Ergebnisse vom Typ VARCHAR(32765), was es ratsam machte, sie auf eine bescheidenere Größe umzuwandeln. Dies ist nicht mehr der Fall.

Bei Verwendung auf einem 'BLOB' muss diese Funktion möglicherweise das gesamte Objekt in den Speicher laden. Obwohl es versucht, den Speicherverbrauch zu begrenzen, kann dies die Leistung beeinträchtigen, wenn es um große BLOBs geht.

LPAD-Beispiele
lpad ('Hello', 12)               -- Ergebnis '       Hello'
lpad ('Hello', 12, '-')          -- Ergebnis '-------Hello'
lpad ('Hello', 12, '')           -- Ergebnis 'Hello'
lpad ('Hello', 12, 'abc')        -- Ergebnis 'abcabcaHello'
lpad ('Hello', 12, 'abcdefghij') -- Ergebnis 'abcdefgHello'
lpad ('Hello', 2)                -- Ergebnis 'He'
lpad ('Hello', 2, '-')           -- Ergebnis 'He'
lpad ('Hello', 2, '')            -- Ergebnis 'He'
Siehe auch

RPAD()

8.3.15. OCTET_LENGTH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

INTEGER

Syntax
OCTET_LENGTH (string)
Tabelle 161. OCTET_LENGTH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

string

Ein Ausdruck eines String-Typs

Gibt die Länge des Eingabestrings in Bytes (Oktetts) an. Bei Mehrbyte-Zeichensätzen kann dies kleiner sein als die Anzahl der Zeichen mal der “formalen” Anzahl von Bytes pro Zeichen, wie in RDB$CHARACTER_SETS gefunden.

Bei Argumenten vom Typ CHAR oder BINARY berücksichtigt diese Funktion die gesamte formale Stringlänge (d.h. die deklarierte Länge eines Feldes oder einer Variablen). Wenn Sie die “logische” Bytelänge erhalten möchten, ohne die abschließenden Leerzeichen zu zählen, rechts-TRIM das Argument vor der Übergabe an OCTET_LENGTH.

BLOB-Unterstützung

Seit Firebird 2.1 unterstützt diese Funktion vollständig Text-BLOBs jeder Länge und jedes beliebigen Zeichensatzes.

OCTET_LENGTH-Beispiele
select octet_length('Hello!') from rdb$database
-- Ergebnis 6

select octet_length(_iso8859_1 'Grüß di!') from rdb$database
-- Ergebnis 8: ü und ß belegen in ISO8859_1 jeweils ein Byte

select octet_length
  (cast (_iso8859_1 'Grüß di!' as varchar(24) character set utf8))
from rdb$database
-- Ergebnis 10: ü und ß belegen in UTF8 jeweils zwei Byte

select octet_length
  (cast (_iso8859_1 'Grüß di!' as char(24) character set utf8))
from rdb$database
-- Ergebnis 26: alle 24 CHAR-Positionen zählen, und zwei davon sind 2-Byte

8.3.16. OVERLAY()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

VARCHAR oder BLOB

Syntax
OVERLAY (string PLACING replacement FROM pos [FOR length])
Tabelle 162. OVERLAY-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

string

Die Zeichenfolge, in die die Ersetzung erfolgt

replacement

Ersetzende Zeichenkette

pos

Die Position, von der aus ersetzt wird (Ausgangsposition)

length

Die Anzahl der zu überschreibenden Zeichen

OVERLAY() überschreibt einen Teil eines Strings mit einem anderen String. Standardmäßig entspricht die Anzahl der aus der Hostzeichenfolge entfernten (überschriebenen) Zeichen der Länge der Ersetzungszeichenfolge. Mit dem optionalen vierten Argument kann eine andere Anzahl von Zeichen zum Entfernen angegeben werden.

  • Diese Funktion unterstützt BLOBs beliebiger Länge.

  • Wenn string oder replacement ein BLOB ist, ist das Ergebnis ein BLOB. Andernfalls ist das Ergebnis ein VARCHAR(n) mit n der Summe der Längen von string und replacement.

  • Wie bei SQL-Stringfunktionen üblich, ist pos 1-basiert.

  • Wenn pos hinter dem Ende von string steht, wird replacement direkt nach string platziert.

  • Wenn die Anzahl der Zeichen von pos bis zum Ende von string kleiner ist als die Länge von replacement (oder als das length-Argument, falls vorhanden), wird string an pos abgeschnitten und replacement dahinter platziert.

  • Eine “FOR 0”-Klausel bewirkt, dass replacement einfach in string eingefügt wird.

  • Wenn ein Argument NULL ist, ist das Ergebnis NULL.

  • Wenn pos oder length keine ganze Zahl ist, wird Banker-Rundung (auf-gerade) angewendet, d. h. 0,5 wird zu 0, 1,5 wird zu 2, 2,5 wird zu 2, 3,5 wird zu 4 usw.

Bei Verwendung auf einem 'BLOB' muss diese Funktion möglicherweise das gesamte Objekt in den Speicher laden. Dies kann die Leistung beeinträchtigen, wenn es um große BLOBs geht.

OVERLAY-Beispiele
overlay ('Goodbye' placing 'Hello' from 2)   -- Ergebnis 'GHelloe'
overlay ('Goodbye' placing 'Hello' from 5)   -- Ergebnis 'GoodHello'
overlay ('Goodbye' placing 'Hello' from 8)   -- Ergebnis 'GoodbyeHello'
overlay ('Goodbye' placing 'Hello' from 20)  -- Ergebnis 'GoodbyeHello'

overlay ('Goodbye' placing 'Hello' from 2 for 0) -- Ergebnis 'GHellooodbye'
overlay ('Goodbye' placing 'Hello' from 2 for 3) -- Ergebnis 'GHellobye'
overlay ('Goodbye' placing 'Hello' from 2 for 6) -- Ergebnis 'GHello'
overlay ('Goodbye' placing 'Hello' from 2 for 9) -- Ergebnis 'GHello'

overlay ('Goodbye' placing '' from 4)        -- Ergebnis 'Goodbye'
overlay ('Goodbye' placing '' from 4 for 3)  -- Ergebnis 'Gooe'
overlay ('Goodbye' placing '' from 4 for 20) -- Ergebnis 'Goo'

overlay ('' placing 'Hello' from 4)          -- Ergebnis 'Hello'
overlay ('' placing 'Hello' from 4 for 0)    -- Ergebnis 'Hello'
overlay ('' placing 'Hello' from 4 for 20)   -- Ergebnis 'Hello'
Siehe auch

REPLACE()

8.3.17. POSITION()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

INTEGER

Syntax
  POSITION (substr IN string)
| POSITION (substr, string [, startpos])
Tabelle 163. POSITION-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

substr

Der Teilstring, dessen Position gesucht werden soll

string

Der zu suchende String

startpos

Die Position in string, an der die Suche beginnen soll

Gibt die (1-basierte) Position des ersten Vorkommens einer Teilzeichenfolge in einer Hostzeichenfolge zurück. Mit dem optionalen dritten Argument beginnt die Suche an einem bestimmten Offset, wobei alle Übereinstimmungen ignoriert werden, die früher in der Zeichenfolge auftreten können. Wenn keine Übereinstimmung gefunden wird, ist das Ergebnis 0.

  • Das optionale dritte Argument wird nur in der zweiten Syntax (Komma-Syntax) unterstützt.

  • Die leere Zeichenfolge wird als Teilzeichenfolge jeder Zeichenfolge betrachtet. Wenn also substr '' (leerer String) ist und string nicht NULL ist, ist das Ergebnis:

    • 1 wenn startpos nicht angegeben ist;

    • startpos wenn startpos innerhalb von string liegt;

    • 0, wenn startpos hinter dem Ende von string liegt.

    Hinweis: Ein Fehler in Firebird 2.1 - 2.1.3 und 2.5.0 führt dazu, dass POSITION immer 1 zurückgibt, wenn substr der leere String ist. Dies ist in 2.1.4 und 2.5.1 behoben.

  • Diese Funktion unterstützt vollständig Text-BLOBs jeder Größe und jedes Zeichensatzes.

Bei Verwendung auf einem 'BLOB' muss diese Funktion möglicherweise das gesamte Objekt in den Speicher laden. Dies kann die Leistung beeinträchtigen, wenn es um große BLOBs geht.

POSITION-Beispiele
position ('be' in 'To be or not to be')   -- Ergebnis 4
position ('be', 'To be or not to be')     -- Ergebnis 4
position ('be', 'To be or not to be', 4)  -- Ergebnis 4
position ('be', 'To be or not to be', 8)  -- Ergebnis 17
position ('be', 'To be or not to be', 18) -- Ergebnis 0
position ('be' in 'Alas, poor Yorick!')   -- Ergebnis 0
Siehe auch

SUBSTRING()

8.3.18. REPLACE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

VARCHAR oder BLOB

Syntax
REPLACE (str, find, repl)
Tabelle 164. REPLACE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

str

Die Zeichenfolge, in der die Ersetzung erfolgen soll

find

Die Zeichenfolge, nach der gesucht werden soll

repl

Die Ersatzzeichenfolge

Ersetzt alle Vorkommen einer Teilzeichenfolge in einer Zeichenfolge.

  • Diese Funktion unterstützt vollständig Text BLOBs jeder Länge und jedes beliebigen Zeichensatzes.

  • Wenn ein Argument ein BLOB ist, ist das Ergebnis ein BLOB. Andernfalls ist das Ergebnis ein VARCHAR(n) mit n, das aus den Längen von str, find und repl so berechnet wird, dass auch die maximal mögliche Anzahl von Ersetzungen das Feld nicht überläuft.

  • Wenn find der leere String ist, wird str unverändert zurückgegeben.

  • Wenn repl der leere String ist, werden alle Vorkommen von find aus str gelöscht.

  • Wenn ein Argument NULL ist, ist das Ergebnis immer NULL, auch wenn nichts ersetzt worden wäre.

Bei Verwendung auf einem 'BLOB' muss diese Funktion möglicherweise das gesamte Objekt in den Speicher laden. Dies kann die Leistung beeinträchtigen, wenn es um große BLOBs geht.

REPLACE-Beispiele
replace ('Billy Wilder',  'il', 'oog') -- Ergebnis 'Boogly Woogder'
replace ('Billy Wilder',  'il',    '') -- Ergebnis 'Bly Wder'
replace ('Billy Wilder',  null, 'oog') -- Ergebnis NULL
replace ('Billy Wilder',  'il',  null) -- Ergebnis NULL
replace ('Billy Wilder', 'xyz',  null) -- Ergebnis NULL (!)
replace ('Billy Wilder', 'xyz', 'abc') -- Ergebnis 'Billy Wilder'
replace ('Billy Wilder',    '', 'abc') -- Ergebnis 'Billy Wilder'

8.3.19. REVERSE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

VARCHAR

Syntax
REVERSE (string)
Tabelle 165. REVERSE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

string

Ein Ausdruck eines String-Typs

Gibt eine Zeichenfolge rückwärts zurück.

REVERSE-Beispiele
reverse ('spoonful')            -- Ergebnis 'lufnoops'
reverse ('Was it a cat I saw?') -- Ergebnis '?was I tac a ti saW'

Diese Funktion ist sehr praktisch, wenn Sie nach String-Endungen gruppieren, suchen oder sortieren möchten, z.B. beim Umgang mit Domainnamen oder E-Mail-Adressen:

create index ix_people_email on people
  computed by (reverse(email));

select * from people
  where reverse(email) starting with reverse('.br');

8.3.20. RIGHT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

VARCHAR oder BLOB

Syntax
RIGHT (string, length)
Tabelle 166. RIGHT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

string

Ein Ausdruck eines String-Typs

length

Integer. Definiert die Anzahl der zurückzugebenden Zeichen

Gibt den ganz rechten Teil der Argumentzeichenfolge zurück. Die Anzahl der Zeichen wird im zweiten Argument angegeben.

  • Diese Funktion unterstützt Text BLOB`s' beliebiger Länge, hat aber einen Fehler in den Versionen 2.1 - 2.1.3 und 2.5.0, der dazu führt, dass es bei Text BLOB``s fehlschlägt, die größer als 1024 Bytes sind, die ein Multi haben -Byte-Zeichensatz. Dies wurde in den Versionen 2.1.4 und 2.5.1 behoben.

  • Wenn string ein BLOB ist, ist das Ergebnis ein BLOB. Andernfalls ist das Ergebnis ein VARCHAR(n) mit n der Länge des Eingabestrings.

  • Wenn das Argument length die Stringlänge überschreitet, wird der Eingabestring unverändert zurückgegeben.

  • Wenn das Argument Länge keine ganze Zahl ist, wird Banker-Rundung (auf-gerade) angewendet, d. h. 0,5 wird zu 0, 1,5 wird zu 2, 2,5 wird zu 2, 3,5 wird zu 4 usw.

Bei Verwendung auf einem 'BLOB' muss diese Funktion möglicherweise das gesamte Objekt in den Speicher laden. Dies kann die Leistung beeinträchtigen, wenn es um große BLOBs geht.

Siehe auch

LEFT(), SUBSTRING()

8.3.21. RPAD()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

VARCHAR oder BLOB

Syntax
RPAD (str, endlen [, padstr])
Tabelle 167. RPAD-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

str

Ein Ausdruck eines String-Typs

endlen

Länge der Ausgabezeichenfolge

endlen

Das Zeichen oder die Zeichenfolge, die verwendet werden soll, um die Quellzeichenfolge bis zur angegebenen Länge aufzufüllen. Standard ist Leerzeichen (' ')

Füllt eine Zeichenfolge mit der rechten Maustaste mit Leerzeichen oder mit einer vom Benutzer angegebenen Zeichenfolge auf, bis eine bestimmte Länge erreicht ist.

  • Diese Funktion unterstützt vollständig Text BLOBs jeder Länge und jedes beliebigen Zeichensatzes.

  • Wenn str ein BLOB ist, ist das Ergebnis ein BLOB. Andernfalls ist das Ergebnis ein VARCHAR(endlen).

  • Wenn padstr angegeben ist und gleich '' (leerer String) ist, findet kein Auffüllen statt.

  • Wenn endlen kleiner als die aktuelle Stringlänge ist, wird der String auf endlen gekürzt, auch wenn padstr der leere String ist.

In Firebird 2.1-2.1.3 waren alle Nicht-BLOB-Ergebnisse vom Typ VARCHAR(32765), was es ratsam machte, sie auf eine bescheidenere Größe umzuwandeln. Dies ist nicht mehr der Fall.

Bei Verwendung auf einem 'BLOB' muss diese Funktion möglicherweise das gesamte Objekt in den Speicher laden. Obwohl es versucht, den Speicherverbrauch zu begrenzen, kann dies die Leistung beeinträchtigen, wenn es um große BLOBs geht.

RPAD-Beispiele
rpad ('Hello', 12)               -- Ergebnis 'Hello       '
rpad ('Hello', 12, '-')          -- Ergebnis 'Hello-------'
rpad ('Hello', 12, '')           -- Ergebnis 'Hello'
rpad ('Hello', 12, 'abc')        -- Ergebnis 'Helloabcabca'
rpad ('Hello', 12, 'abcdefghij') -- Ergebnis 'Helloabcdefg'
rpad ('Hello', 2)                -- Ergebnis 'He'
rpad ('Hello', 2, '-')           -- Ergebnis 'He'
rpad ('Hello', 2, '')            -- Ergebnis 'He'
Siehe auch

LPAD()

8.3.22. SUBSTRING()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyps

VARCHAR oder BLOB

Syntax
SUBSTRING ( <substring-args> )

<substring-args> ::=
    str FROM startpos [FOR length]
  | str SIMILAR <similar-pattern> ESCAPE <escape>

<similar-pattern> ::=
  <similar-pattern-R1>
  <escape> " <similar-pattern-R2> <escape> "
  <similar-pattern-R3>
Tabelle 168. SUBSTRING-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

str

Ein Ausdruck eines String-Typs

startpos

Ganzzahliger Ausdruck, die Position, von der aus mit dem Abrufen der Teilzeichenfolge begonnen werden soll

length

Die Anzahl der abzurufenden Zeichen nach dem startpos

similar-pattern

Muster für reguläre SQL-Ausdrücke, um nach der Teilzeichenfolge zu suchen

escape

Escape-Zeichen

Gibt die Teilzeichenfolge einer Zeichenfolge beginnend an der angegebenen Position zurück, entweder bis zum Ende der Zeichenfolge oder mit einer bestimmten Länge, oder extrahiert eine Teilzeichenfolge mithilfe eines Musters für reguläre SQL-Ausdrücke.

Wenn ein Argument NULL ist, ist das Ergebnis auch NULL.

Bei Verwendung auf einem BLOB muss diese Funktion möglicherweise das gesamte Objekt in den Speicher laden. Obwohl es versucht, den Speicherverbrauch zu begrenzen, kann dies die Leistung beeinträchtigen, wenn es um große BLOBs geht.

Positionsbezogener SUBSTRING

In ihrer einfachen Positionsform (mit FROM) gibt diese Funktion den Teilstring ab der Zeichenposition startpos zurück (das erste Zeichen ist 1). Ohne das Argument FOR gibt es alle verbleibenden Zeichen in der Zeichenfolge zurück. Bei FOR gibt es length Zeichen oder den Rest des Strings zurück, je nachdem welcher kürzer ist.

Seit Firebird 4.0 kann startpos kleiner als 1 sein. Wenn startpos kleiner als 1 ist, verhält sich Teilzeichenfolge so, als ob die Zeichenfolge 1 - startpos zusätzliche Positionen vor dem eigentlichen ersten Zeichen an Position 1 hätte. Die Länge wird von diesem imaginären Anfang der Zeichenfolge aus betrachtet, sodass die resultierende Zeichenfolge kürzer als die angegebene Länge oder sogar leer sein kann.

Die Funktion unterstützt vollständig binäre und Text BLOBs beliebiger Länge und mit jedem Zeichensatz. Wenn str ein BLOB ist, ist das Ergebnis auch ein BLOB. Bei jedem anderen Argumenttyp ist das Ergebnis ein VARCHAR.

Bei Nicht-BLOB-Argumenten entspricht die Breite des Ergebnisfelds immer der Länge von str, unabhängig von startpos und length. substring('pinhead' from 4 for 2) gibt also ein VARCHAR(7) zurück, das den String 'he' enthält.

Beispiele
insert into AbbrNames(AbbrName)
  select substring(LongName from 1 for 3) from LongNames;

select substring('abcdef' from 1 for 2) from rdb$database;
-- Ergebnis: 'ab'

select substring('abcdef' from 2) from rdb$database;
-- Ergebnis: 'bcdef'

select substring('abcdef' from 0 for 2) from rdb$database;
-- Ergebnis: 'a'
-- und NICHT 'ab', da "nichts" an Position 0 existiert

select substring('abcdef' from -5 for 2) from rdb$database;
-- Egebnis: ''
-- length endet vor dem eigentlichen Anfang des Strings
Regulärer Ausdruck SUBSTRING

In der Form des regulären Ausdrucks (mit SIMILAR) gibt die Funktion SUBSTRING einen Teil des Strings zurück, der einem Muster eines regulären SQL-Ausdrucks entspricht. Wenn keine Übereinstimmung gefunden wird, wird NULL zurückgegeben.

Das Muster "SIMILAR" wird aus drei Mustern für reguläre SQL-Ausdrücke gebildet, R1, R2 und R3. Das gesamte Muster hat die Form R1 || '<Escape>"' || R2 || '<Escape>"' || R3, wobei <escape> das in der ESCAPE-Klausel definierte Escape-Zeichen ist. R2 ist das Muster, das mit der zu extrahierenden Teilzeichenfolge übereinstimmt, und wird zwischen doppelten Anführungszeichen mit Escapezeichen eingeschlossen (<escape>", zB “#"” mit Escape-Zeichen ‘ ##+’). R1 entspricht dem Präfix des Strings und R3 dem Suffix des Strings. Sowohl R1 als auch R3 sind optional (sie können leer sein), aber das Muster muss mit der gesamten Zeichenfolge übereinstimmen. Mit anderen Worten, es reicht nicht aus, ein Muster anzugeben, das nur die zu extrahierende Teilzeichenfolge findet.

Die mit Escapezeichen versehenen doppelten Anführungszeichen um R2 können mit der Definition einer einzelnen Erfassungsgruppe in einer gängigeren Syntax für reguläre Ausdrücke wie PCRE verglichen werden. Das heißt, das vollständige Muster entspricht R1(R2)R3, das mit der gesamten Eingabezeichenfolge übereinstimmen muss, und die Erfassungsgruppe ist die zurückzugebende Teilzeichenfolge.

Wenn einer von R1, R2 oder R3 keine Zeichenfolge der Länge Null ist und nicht das Format eines regulären SQL-Ausdrucks hat, wird eine Ausnahme ausgelöst.

Das vollständige Format für reguläre SQL-Ausdrücke wird in Syntax: Reguläre SQL-Ausdrücke beschrieben

Beispiele
substring('abcabc' similar 'a#"bcab#"c' escape '#')  -- bcab
substring('abcabc' similar 'a#"%#"c' escape '#')     -- bcab
substring('abcabc' similar '_#"%#"_' escape '#')     -- bcab
substring('abcabc' similar '#"(abc)*#"' escape '#')  -- abcabc
substring('abcabc' similar '#"abc#"' escape '#')     -- <null>

8.3.23. TRIM()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

VARCHAR or BLOB

Syntax
TRIM ([<adjust>] str)

<adjust> ::=  {[<where>] [what]} FROM

<where> ::=  BOTH | LEADING | TRAILING
Tabelle 169. TRIM-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

str

Ein Ausdruck eines String-Typs

where

Die Position, aus der der Teilstring entfernt werden soll — BOTH | LEADING | TRAILING. BOTH ist die Standardeinstellung

what

Die Teilzeichenfolge, die am Anfang, am Ende oder auf beiden Seiten der Eingabezeichenfolge str entfernt werden soll (mehrmals bei mehreren Übereinstimmungen). Standardmäßig ist es Leerzeichen (' ')

Entfernt führende und/oder nachgestellte Leerzeichen (oder optional andere Zeichenfolgen) aus der Eingabezeichenfolge. Seit Firebird 2.1 unterstützt diese Funktion vollständig Text-BLOBs jeder Länge und jedes beliebigen Zeichensatzes.

Wenn str ein BLOB ist, ist das Ergebnis ein BLOB. Andernfalls ist es ein VARCHAR(n) mit n der formalen Länge von str.

Bei Verwendung auf einem 'BLOB' muss diese Funktion möglicherweise das gesamte Objekt in den Speicher laden. Dies kann die Leistung beeinträchtigen, wenn es um große BLOBs geht.

TRIM-Beispiele
select trim ('  Waste no space   ') from rdb$database
-- Ergebnis 'Waste no space'

select trim (leading from '  Waste no space   ') from rdb$database
-- Ergebnis 'Waste no space   '

select trim (leading '.' from '  Waste no space   ') from rdb$database
-- Ergebnis '  Waste no space   '

select trim (trailing '!' from 'Help!!!!') from rdb$database
-- Ergebnis 'Help'

select trim ('la' from 'lalala I love you Ella') from rdb$database
-- Ergebnis ' I love you El'

select trim ('la' from 'Lalala I love you Ella') from rdb$database
-- Ergebnis 'Lalala I love you El'

8.3.24. UPPER()

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Ergebnistyp

(VAR)CHAR, (VAR)BINARY oder BLOB

Syntax
UPPER (str)
Tabelle 170. UPPER-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

str

Ein Ausdruck eines String-Typs

Gibt das Äquivalent der Eingabezeichenfolge in Großbuchstaben zurück. Das genaue Ergebnis hängt vom Zeichensatz ab. Bei ASCII oder NONE beispielsweise werden nur ASCII-Zeichen groß geschrieben; mit dem Zeichensatz OCTETS/(VAR)BINARY wird der gesamte String unverändert zurückgegeben. Seit Firebird 2.1 unterstützt diese Funktion auch Text-BLOBs beliebiger Länge und beliebigem Zeichensatz.

UPPER-Beispiele
select upper(_iso8859_1 'Débâcle')
from rdb$database
-- Ergebnis 'DÉBÂCLE' (vor Firebird 2.0: 'DéBâCLE')

select upper(_iso8859_1 'Débâcle' collate fr_fr)
from rdb$database
-- Ergebnis 'DEBACLE', nach französischen Großbuchstabenregeln
Siehe auch

LOWER()

8.4. Datums- und Zeitfunktionen

8.4.1. DATEADD()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

DATE, TIME oder TIMESTAMP

Syntax
DATEADD (<args>)

<args> ::=
    <amount> <unit> TO <datetime>
  | <unit>, <amount>, <datetime>

<amount> ::= ein ganzzahliger Ausdruck (negativ zum Subtrahieren)
<unit> ::=
    YEAR | MONTH | WEEK | DAY
  | HOUR | MINUTE | SECOND | MILLISECOND
<datetime> ::= ein DATE-, TIME- oder TIMESTAMP-Ausdruck
Tabelle 171. DATEADD-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

amount

Ein ganzzahliger Ausdruck vom Typ SMALLINT, INTEGER oder BIGINT. Für die Einheit MILLISECOND ist der Typ NUMERIC(18, 1). Ein negativer Wert wird abgezogen.

unit

Datum/Uhrzeit-Einheit

datetime

Ein Ausdruck vom Typ DATE, TIME oder TIMESTAMP

Addiert die angegebene Anzahl von Jahren, Monaten, Wochen, Tagen, Stunden, Minuten, Sekunden oder Millisekunden zu einem Datums-/Uhrzeitwert.

  • Der Ergebnistyp wird durch das dritte Argument bestimmt.

  • Mit den Argumenten TIMESTAMP und DATE können alle Einheiten verwendet werden.

  • Bei TIME-Argumenten können nur HOUR, MINUTE, SECOND und MILLISECOND verwendet werden.

Beispiele of DATEADD
dateadd (28 day to current_date)
dateadd (-6 hour to current_time)
dateadd (month, 9, DateOfConception)
dateadd (-38 week to DateOfBirth)
dateadd (minute, 90, cast('now' as time))
dateadd (? year to date '11-Sep-1973')
select
  cast(dateadd(-1 * extract(millisecond from ts) millisecond to ts) as varchar(30)) as t,
  extract(millisecond from ts) as ms
from (
  select timestamp '2014-06-09 13:50:17.4971' as ts
  from rdb$database
) a
T                        MS
------------------------ ------
2014-06-09 13:50:17.0000  497.1

8.4.2. DATEDIFF()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

BIGINT, oder — seit Firebird 4.0.1 — NUMERIC(18,1) für MILLISECOND

Syntax
DATEDIFF (<args>)

<args> ::=
    <unit> FROM <moment1> TO <moment2>
  | <unit>, <moment1>, <moment2>

<unit> ::=
    YEAR | MONTH | WEEK | DAY
  | HOUR | MINUTE | SECOND | MILLISECOND
<momentN> ::= ein DATE-, TIME- oder TIMESTAMP-Ausdruck
Tabelle 172. DATEDIFF-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

unit

Datum/Uhrzeit-Einheit

moment1

Ein Ausdruck vom Typ DATE, TIME oder TIMESTAMP

moment2

Ein Ausdruck vom Typ DATE, TIME oder TIMESTAMP

Gibt die Anzahl der Jahre, Monate, Wochen, Tage, Stunden, Minuten, Sekunden oder Millisekunden zurück, die zwischen zwei Datums-/Uhrzeitwerten verstrichen sind. (Die Einheit WOCHE ist neu in 2.5.)

  • Die Argumente DATE und TIMESTAMP können kombiniert werden. Andere Mischungen sind nicht erlaubt.

  • Mit den Argumenten TIMESTAMP und DATE können alle Einheiten verwendet werden. (Vor Firebird 2.5 waren Einheiten, die kleiner als DAY waren, für DATEs nicht zulässig.)

  • Bei TIME-Argumenten können nur HOUR, MINUTE, SECOND und MILLISECOND verwendet werden.

Berechnung
  • DATEDIFF betrachtet keine kleineren Einheiten als die im ersten Argument angegebene. Als Ergebnis,

    • datediff (Jahr, Datum '1-Jan-2009', Datum '31-Dez-2009') gibt 0 zurück, aber

    • `datediff (Jahr, Datum '31-Dez-2009', Datum '1-Jan-2010')' gibt 1 zurück

  • Es betrachtet jedoch alle größeren Einheiten. So:

    • `datediff (Tag, Datum '26-Jun-1908', Datum '11-Sep-1973')' gibt 23818 zurück

  • Ein negativer Ergebniswert bedeutet, dass moment2 vor moment1 liegt.

DATEDIFF-Beispiele
datediff (hour from current_timestamp to timestamp '12-Jun-2059 06:00')
datediff (minute from time '0:00' to current_time)
datediff (month, current_date, date '1-1-1900')
datediff (day from current_date to cast(? as date))

8.4.3. EXTRACT()

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Ergebnistyp

SMALLINT or NUMERIC

Syntax
EXTRACT (<part> FROM <datetime>)

<part> ::=
    YEAR | MONTH | WEEK
  | DAY | WEEKDAY | YEARDAY
  | HOUR | MINUTE | SECOND | MILLISECOND
  | TIMEZONE_HOUR | TIMEZONE_MINUTE
<datetime> ::= ein DATE-, TIME- oder TIMESTAMP-Ausdruck
Tabelle 173. EXTRACT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

part

Datum/Uhrzeit-Einheit

datetime

Ein Ausdruck vom Typ DATE, TIME oder TIMESTAMP

Extrahiert ein Element aus einem DATE, TIME oder TIMESTAMP Ausdruck und gibt es zurück.

Zurückgegebene Datentypen und Bereiche

Die zurückgegebenen Datentypen und möglichen Bereiche sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Wenn Sie versuchen, einen Teil zu extrahieren, der nicht im Datum/Uhrzeit-Argument vorhanden ist (z. B. SECOND aus einem DATE oder YEAR aus einer TIME), tritt ein Fehler auf.

Tabelle 174. Arten und Bereiche von EXTRACT-Ergebnissen
Teil Typ Bereich Anmerkung

YEAR

SMALLINT

1-9999

 

MONTH

SMALLINT

1-12

 

WEEK

SMALLINT

1-53

 

DAY

SMALLINT

1-31

 

WEEKDAY

SMALLINT

0-6

0 = Sonntag

YEARDAY

SMALLINT

0-365

0 = 1. Januar

HOUR

SMALLINT

0-23

 

MINUTE

SMALLINT

0-59

 

SECOND

NUMERIC(9,4)

0.0000-59.9999

beinhaltet Millisekunden als Bruch

MILLISECOND

NUMERIC(9,1)

0.0-999.9

fehlerhaft in 2.1, 2.1.1

TIMEZONE_HOUR

SMALLINT

-23 - +23

 

TIMEZONE_MINUTE

SMALLINT

-59 - +59

 

MILLISECOND

Firebird 2.1 und höher unterstützen die Extraktion der Millisekunde aus einer TIME oder TIMESTAMP. Der zurückgegebene Datentyp ist NUMERIC(9,1).

Wenn Sie die Millisekunde aus CURRENT_TIME extrahieren, beachten Sie, dass diese Variable standardmäßig auf die Sekundengenauigkeit eingestellt ist, sodass das Ergebnis immer 0 ist. Extrahieren Sie aus CURRENT_TIME(3) oder CURRENT_TIMESTAMP, um eine Genauigkeit in Millisekunden zu erhalten.

WEEK

Firebird 2.1 und höher unterstützen die Extraktion der ISO-8601-Wochennummer aus einem "DATE" oder "TIMESTAMP". ISO-8601-Wochen beginnen an einem Montag und haben immer die vollen sieben Tage. Woche 1 ist die erste Woche mit einem Großteil (mindestens 4) der Tage im neuen Jahr. Die ersten 1-3 Tage des Jahres können zur letzten Woche (52 oder 53) des Vorjahres gehören. Ebenso können die letzten 1-3 Tage eines Jahres zur ersten Woche des Folgejahres gehören.

Seien Sie vorsichtig, wenn Sie die Ergebnisse von WOCHE und JAHR kombinieren. Zum Beispiel liegt der 30. Dezember 2008 in Woche 1 von 2009, also gibt extract(week from date '40 Dec 2008')' 1 zurück. Das Extrahieren von `YEAR ergibt jedoch immer das Kalenderjahr, das 2008 ist. In diesem Fall sind "WOCHE" und "JAHR" uneins. Das gleiche passiert, wenn die ersten Januartage zur letzten Woche des Vorjahres gehören.

Bitte beachten Sie auch, dass WEEKDAY nicht ISO-8601-kompatibel ist: Es gibt 0 für Sonntag zurück, während ISO-8601 7 angibt.

8.4.4. FIRST_DAY()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DATE, TIMESTAMP (mit oder ohne Zeitzone)

Syntax
FIRST_DAY(OF <period> FROM date_or_timestamp)

<period> ::= YEAR | MONTH | WEEK
Tabelle 175. FIRST_DAY-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

date_or_timestamp

Ausdruck vom Typ DATE, TIMESTAMP WITHOUT TIME ZONE oder TIMESTAMP WITH TIME ZONE

FIRST_DAY gibt ein Datum oder einen Zeitstempel (gleich dem Typ von date_or_timestamp) mit dem ersten Tag des Jahres, des Monats oder der Woche eines gegebenen Datums- oder Zeitstempelwerts zurück.

  • Der erste Tag der Woche gilt als Sonntag, nach den gleichen Regeln wie für EXTRACT() mit WEEKDAY.

  • Wenn ein Zeitstempel übergeben wird, behält der Rückgabewert den Zeitteil bei.

Beispiel für FIRST_DAY
select first_day(of month from current_date) from rdb$database;
select first_day(of year from current_timestamp) from rdb$database;
select first_day(of week from date '2017-11-01') from rdb$database;

8.4.5. LAST_DAY()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DATE, TIMESTAMP (mit oder ohne Zeitzone)

Syntax
LAST_DAY(OF <period> FROM date_or_timestamp)

<period> ::= YEAR | MONTH | WEEK
Tabelle 176. LAST_DAY-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

date_or_timestamp

Ausdruck vom Typ DATE, TIMESTAMP WITHOUT TIME ZONE oder TIMESTAMP WITH TIME ZONE

LAST_DAY gibt ein Datum oder einen Zeitstempel (gleich dem Typ von date_or_timestamp) mit dem letzten Tag des Jahres, des Monats oder der Woche eines gegebenen Datums- oder Zeitstempelwerts zurück.

  • Der letzte Tag der Woche gilt als Samstag, nach den gleichen Regeln wie für EXTRACT() mit WEEKDAY.

  • Wenn ein Zeitstempel übergeben wird, behält der Rückgabewert den Zeitteil bei.

Beispiele für LAST_DAY
select last_day(of month from current_date) from rdb$database;
select last_day(of year from current_timestamp) from rdb$database;
select last_day(of week from date '2017-11-01') from rdb$database;

8.5. Typ-Casting-Funktionen

8.5.1. CAST()

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Ergebnistyp

Wie von target_type angegeben

Syntax
CAST (<expression> AS <target_type>)

<target_type> ::= <domain_or_non_array_type> | <array_datatype>

<domain_or_non_array_type> ::=
  !! Siehe auch Syntax für skalare Datentypen !!

<array_datatype> ::=
  !! Siehe auch Syntax der Array-Datentypen !!
Tabelle 177. CAST-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expression

SQL-Ausdruck

sql_datatype

SQL-Datentyp

CAST wandelt einen Ausdruck in den gewünschten Datentyp oder die gewünschte Domäne um. Wenn die Konvertierung nicht möglich ist, wird ein Fehler ausgegeben.

Casting BLOBs

Erfolgreiches Casting zu und von BLOBs ist seit Firebird 2.1 möglich.

Syntax für “Kurzschreibweise”

Alternative Syntax, die nur unterstützt wird, wenn ein Stringliteral in ein DATE, TIME oder TIMESTAMP umgewandelt wird:

datatype 'date/timestring'

Diese Syntax war bereits in InterBase verfügbar, wurde jedoch nie richtig dokumentiert. Im SQL-Standard heißt diese Funktion “datetime literals”.

Seit Firebird 4.0 ist die Verwendung von 'NOW', 'YESTERDAY' und 'TOMORROW' in der Kurzform nicht mehr erlaubt; nur Literale, die einen festen Zeitpunkt definieren, werden unterstützt.

Zulässige Typumwandlungen

Die folgende Tabelle zeigt die mit CAST möglichen Typkonvertierungen.

Tabelle 178. Mögliche Type-Castings mit CAST
Von Nach

Numerische Typen

Numerische Typen
[VAR]CHAR
BLOB

[VAR]CHAR
BLOB

[VAR]CHAR
BLOB
Numerische Typen
DATE
TIME
TIMESTAMP

DATE
TIME

[VAR]CHAR
BLOB
TIMESTAMP

TIMESTAMP

[VAR]CHAR
BLOB
DATE
TIME

Denken Sie daran, dass manchmal Informationen verloren gehen, zum Beispiel wenn Sie einen TIMESTAMP in ein DATE umwandeln. Auch die Tatsache, dass Typen CAST-kompatibel sind, ist noch keine Garantie dafür, dass eine Konvertierung erfolgreich ist. “CAST(123456789 as SMALLINT)” führt definitiv zu einem Fehler, ebenso wie “CAST('Judgement Day' as DATE)”.

Casting-Parameter

Seit Firebird 2.0 können Sie Anweisungsparameter in einen Datentyp umwandeln:

cast (? as integer)

Dies gibt Ihnen die Kontrolle über den Typ des Parameters, der von der Engine eingerichtet wird. Bitte beachten Sie, dass Sie bei Anweisungsparametern immer eine vollständige Syntaxumwandlung benötigen – Kurzformumwandlungen werden nicht unterstützt.

Casting in eine Domain oder deren Typ

Firebird 2.1 und höher unterstützen das Casting in eine Domäne oder deren Basistyp. Beim Casting in eine Domain müssen alle für die Domain deklarierten Constraints (NOT NULL und/oder CHECK) erfüllt sein, sonst schlägt das Casting fehl. Bitte beachten Sie, dass ein CHECK erfolgreich ist, wenn es als TRUE oder NULL ausgewertet wird! Also folgende Aussagen gegeben:

create domain quint as int check (value >= 5000);
select cast (2000 as quint) from rdb$database;     (1)
select cast (8000 as quint) from rdb$database;     (2)
select cast (null as quint) from rdb$database;     (3)

nur die Besetzungsnummer 1 führt zu einem Fehler.

Wenn der Modifikator TYPE OF verwendet wird, wird der Ausdruck in den Basistyp der Domäne umgewandelt, wobei alle Einschränkungen ignoriert werden. Mit der oben definierten Domain 'quint' sind die folgenden beiden Casts äquivalent und werden beide erfolgreich sein:

select cast (2000 as type of quint) from rdb$database;
select cast (2000 as int) from rdb$database;

Wenn TYPE OF mit einem (VAR)CHAR-Typ verwendet wird, werden sein Zeichensatz und seine Kollatierung beibehalten:

create domain iso20 varchar(20) character set iso8859_1;
create domain dunl20 varchar(20) character set iso8859_1 collate du_nl;
create table zinnen (zin varchar(20));
commit;
insert into zinnen values ('Deze');
insert into zinnen values ('Die');
insert into zinnen values ('die');
insert into zinnen values ('deze');

select cast(zin as type of iso20) from zinnen order by 1;
-- Ergebnis Deze -> Die -> deze -> die

select cast(zin as type of dunl20) from zinnen order by 1;
-- Ergebnis deze -> Deze -> die -> Die

Wenn die Definition einer Domain geändert wird, können bestehende CASTs für diese Domain oder ihr Typ ungültig werden. Wenn diese CASTs in PSQL-Modulen vorkommen, kann ihre Ungültigkeit erkannt werden. Siehe Hinweis Das RDB$VALID_BLR-Feld in Anhang A.

Umwandeln in den Typ einer Spalte

In Firebird 2.5 und höher ist es möglich, Ausdrücke in den Typ einer vorhandenen Tabelle oder Ansichtsspalte umzuwandeln. Nur der Typ selbst wird verwendet; bei String-Typen umfasst dies den Zeichensatz, aber nicht die Kollatierung. Einschränkungen und Standardwerte der Quellspalte werden nicht angewendet.

create table ttt (
  s varchar(40) character set utf8 collate unicode_ci_ai
);
commit;

select cast ('Jag har många vänner' as type of column ttt.s)
from rdb$database;
Warnungen

Wenn die Definition einer Spalte geändert wird, können vorhandene CASTs für den Typ dieser Spalte ungültig werden. Wenn diese CASTs in PSQL-Modulen vorkommen, kann ihre Ungültigkeit erkannt werden. Siehe den Hinweis Das RDB$VALID_BLR-Feld in Anhang A.

Cast-Beispiele

Ein Vollsyntax Cast:

select cast ('12' || '-June-' || '1959' as date) from rdb$database

Eine Kurzschreibweise zur Umwandlung von String zu Datum:

update People set AgeCat = 'Old'
  where BirthDate < date '1-Jan-1943'

Beachten Sie, dass Sie sogar die Kurzform aus dem obigen Beispiel weglassen können, da die Engine aus dem Kontext (Vergleich mit einem DATE-Feld) versteht, wie die Zeichenfolge zu interpretieren ist:

update People set AgeCat = 'Old'
  where BirthDate < '1-Jan-1943'

Jedoch ist dies nicht immer möglich. Der folgende Cast kann nicht weggelassen werden, sonst würde sich die Engine mit einer Ganzzahl wiederfinden, die von einer Zeichenfolge subtrahiert werden soll:

select cast('today' as date) - 7 from rdb$database

8.6. Bitweise Funktionen

8.6.1. BIN_AND()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

SMALLINT, INTEGER oder BIGINT

Das Ergebnis SMALLINT wird nur zurückgegeben, wenn alle Argumente explizit SMALLINTs oder NUMERIC(n, 0) mit n <= 4 sind; andernfalls geben kleine Ganzzahlen ein INTEGER-Ergebnis zurück.

Syntax
BIN_AND (number, number [, number ...])
Tabelle 179. BIN_AND-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Beliebige ganze Zahl (literal, smallint/integer/bigint, numerisch/dezimal mit Skalierung 0)

Gibt das Ergebnis der bitweisen AND-Operation für die Argumente zurück.

Siehe auch

BIN_OR(), BIN_XOR()

8.6.2. BIN_NOT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

SMALLINT, INTEGER oder BIGINT

Das Ergebnis SMALLINT wird nur zurückgegeben, wenn alle Argumente explizit SMALLINTs oder NUMERIC(n, 0) mit n <= 4 sind; andernfalls geben kleine Ganzzahlen ein INTEGER-Ergebnis zurück.

Syntax
BIN_NOT (number)
Tabelle 180. BIN_NOT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Beliebige ganze Zahl (literal, smallint/integer/bigint, numerisch/dezimal mit Skala 0)

Gibt das Ergebnis der bitweisen NOT-Operation für das Argument zurück, d.h. das Einser-Komplement.

Siehe auch

BIN_OR(), BIN_XOR() und weitere.

8.6.3. BIN_OR()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

SMALLINT, INTEGER oder BIGINT

Das Ergebnis SMALLINT wird nur zurückgegeben, wenn alle Argumente explizit SMALLINTs oder NUMERIC(n, 0) mit n <= 4 sind; andernfalls geben kleine Ganzzahlen ein INTEGER-Ergebnis zurück.

Syntax
BIN_OR (number, number [, number ...])
Tabelle 181. BIN_OR-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Beliebige ganze Zahl (literal, smallint/integer/bigint, numerisch/dezimal mit Skalierung 0)

Gibt das Ergebnis der bitweisen OR-Operation für die Argumente zurück.

Siehe auch

BIN_AND(), BIN_XOR()

8.6.4. BIN_SHL()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

BIGINT

Syntax
BIN_SHL (number, shift)
Tabelle 182. BIN_SHL-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Eine Zahl eines ganzzahligen Typs

shift

Die Anzahl der Bits, um die der Zahlenwert verschoben wird

Gibt das erste Argument bitweise linksverschoben um das zweite Argument zurück, d. h. a << b oder a·2b.

Siehe auch

BIN_SHR()

8.6.5. BIN_SHR()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

BIGINT

Syntax
BIN_SHR (number, shift)
Tabelle 183. BIN_SHR-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Eine Zahl eines ganzzahligen Typs

shift

Die Anzahl der Bits, um die der Zahlenwert verschoben wird

Gibt das erste Argument bitweise nach rechts verschoben um das zweite Argument zurück, d. h. a >> b oder a/2b.

  • Die ausgeführte Operation ist eine arithmetische Rechtsverschiebung (SAR), dh das Vorzeichen des ersten Operanden bleibt immer erhalten.

Siehe auch

BIN_SHL()

8.6.6. BIN_XOR()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Möglicher Namenskonflikt

YES → Details lesen

Ergebnistyp

SMALLINT, INTEGER oder BIGINT

Das Ergebnis SMALLINT wird nur zurückgegeben, wenn alle Argumente explizit SMALLINTs oder NUMERIC(n, 0) mit n <= 4 sind; andernfalls geben kleine Ganzzahlen ein INTEGER-Ergebnis zurück.

Syntax
BIN_XOR (number, number [, number ...])
Tabelle 184. BIN_XOR-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

number

Beliebige ganze Zahl (literal, smallint/integer/bigint, numerisch/dezimal mit Skalierung 0)

Gibt das Ergebnis der bitweisen XOR-Operation für die Argumente zurück.

Siehe auch

BIN_AND(), BIN_OR()

8.7. UUID-Funktionen

8.7.1. CHAR_TO_UUID()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

BINARY(16)

Syntax
CHAR_TO_UUID (ascii_uuid)
Tabelle 185. CHAR_TO_UUID-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

ascii_uuid

Eine 36-stellige Darstellung der UUID. ‘-’ (Bindestrich) in den Positionen 9, 14, 19 und 24; gültige Hexadezimalziffern an beliebigen anderen Stellen, z.B. 'A0bF4E45-3029-2a44-D493-4998c9b439A3'

Konvertiert eine für Menschen lesbare 36-stellige UUID-Zeichenfolge in die entsprechende 16-Byte-UUID.

CHAR_TO_UUID-Beispiele
select char_to_uuid('A0bF4E45-3029-2a44-D493-4998c9b439A3') from rdb$database
-- Ergebnis A0BF4E4530292A44D4934998C9B439A3 (16-Byte String)

select char_to_uuid('A0bF4E45-3029-2A44-X493-4998c9b439A3') from rdb$database
-- Fehler: - Menschlich lesbares UUID-Argument für CHAR_TO_UUID
             muss eine Hex-Ziffer an Position 20 anstelle von "X (ASCII 88)" haben

8.7.2. GEN_UUID()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

BINARY(16)

Syntax
GEN_UUID ()

Gibt eine universell eindeutige ID als 16-Byte-Zeichenfolge zurück.

GEN_UUID-Beispiel
select gen_uuid() from rdb$database
-- Ergebnis e.g. 017347BFE212B2479C00FA4323B36320 (16-Byte String)

8.7.3. UUID_TO_CHAR()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

CHAR(36)

Syntax
UUID_TO_CHAR (uuid)
Tabelle 186. UUID_TO_CHAR-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

uuid

16-Byte UUID

Konvertiert eine 16-Byte-UUID in ihre 36-stellige, für Menschen lesbare ASCII-Darstellung.

UUID_TO_CHAR-Beispiele
select uuid_to_char(x'876C45F4569B320DBCB4735AC3509E5F') from rdb$database
-- Ergebnis '876C45F4-569B-320D-BCB4-735AC3509E5F'

select uuid_to_char(gen_uuid()) from rdb$database
-- Ergebnis e.g. '680D946B-45FF-DB4E-B103-BB5711529B86'

select uuid_to_char('Firebird swings!') from rdb$database
-- Ergebnis '46697265-6269-7264-2073-77696E677321'

8.8. Funktionen für Sequenzen (Generatoren)

8.8.1. GEN_ID()

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Rückgabetyp

BIGINT — Dialect 2 und 3
INTEGER — Dialect 1

Syntax
GEN_ID (generator-name, step)
Tabelle 187. GEN_ID-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

generator-name

Name eines vorhandenen Generators (Sequenz). Wenn er in doppelten Anführungszeichen mit einem Bezeichner definiert wurde, bei dem die Groß-/Kleinschreibung beachtet wird, muss er in derselben Form verwendet werden, es sei denn, der Name wird ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben.

step

Ein ganzzahliger Ausdruck

Erhöht einen Generator oder eine Sequenz und gibt den neuen Wert zurück. Wenn Schritt gleich 0 ist, lässt die Funktion den Wert des Generators unverändert und gibt seinen aktuellen Wert zurück.

  • Ab Firebird 2.0 wird die SQL-kompatible Syntax NEXT VALUE FOR bevorzugt, außer wenn eine andere Erhöhung als 1 benötigt wird.

Wenn der Wert des Schrittparameters kleiner als Null ist, wird der Wert des Generators verringert. Achtung! Bei solchen Manipulationen in der Datenbank sollten Sie äußerst vorsichtig sein, da sie die Datenintegrität beeinträchtigen könnten.

In Dialekt 1 ist der Ergebnistyp INTEGER, in Dialekt 2 und 3 ist er BIGINT.

GEN_ID-Beispiel
new.rec_id = gen_id(gen_recnum, 1);

8.9. Bedingte Funktionen

8.9.1. COALESCE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

Abhängig von der Eingabe

Syntax
COALESCE (<exp1>, <exp2> [, <expN> ... ])
Tabelle 188. COALESCE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

exp1, exp2 …​ expN

Eine Liste von Ausdrücken aller kompatiblen Typen

Die Funktion COALESCE nimmt zwei oder mehr Argumente und gibt den Wert des ersten Nicht-NULL-Arguments zurück. Wenn alle Argumente NULL ergeben, ist das Ergebnis NULL.

COALESCE-Beispiele

Dieses Beispiel wählt den Nickname aus der Persons-Tabelle. Wenn es NULL ist, geht es weiter zu FirstName. Ist auch dieser NULL, wird “'Mr./Mrs.'” verwendet. Schließlich fügt es den Familiennamen hinzu. Insgesamt wird versucht, aus den verfügbaren Daten einen möglichst informellen vollständigen Namen zusammenzustellen. Beachten Sie, dass dieses Schema nur funktioniert, wenn fehlende Spitznamen und Vornamen wirklich NULL sind: Wenn einer von ihnen stattdessen ein leerer String ist, wird COALESCE diesen glücklich an den Aufrufer zurückgeben.

select
  coalesce (Nickname, FirstName, 'Mr./Mrs.') || ' ' || LastName
    as FullName
from Persons
Siehe auch

IIF(), NULLIF(), CASE

8.9.2. DECODE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

Abhängig von der Eingabe

Syntax
DECODE(<testexpr>,
  <expr1>, <result1>
  [<expr2>, <result2> …]
  [, <defaultresult>])

Das äquivalente CASE-Konstrukt:

CASE <testexpr>
  WHEN <expr1> THEN <result1>
  [WHEN <expr2> THEN <result2> …]
  [ELSE <defaultresult>]
END
Tabelle 189. DECODE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

testexpr

Ein Ausdruck eines beliebigen kompatiblen Typs, der mit den Ausdrücken expr1, expr2 …​ exprN . verglichen wird

expr1, expr2, …​ exprN

Ausdrücke beliebiger kompatibler Typen, mit denen der Ausdruck testexpr verglichen wird

result1, result2, …​ resultN

Rückgabewerte jeglichen Typs

defaultresult

Der Ausdruck, der zurückgegeben werden soll, wenn keine der Bedingungen erfüllt ist

DECODE ist eine Abkürzung für das sogenannte “Einfaches CASE”-Konstrukt, in dem ein gegebener Ausdruck mit einer Anzahl von andere Ausdrücke, bis eine Übereinstimmung gefunden wird. Das Ergebnis wird durch den Wert bestimmt, der nach dem übereinstimmenden Ausdruck aufgeführt ist. Wenn keine Übereinstimmung gefunden wird, wird das Standardergebnis zurückgegeben, falls vorhanden. Andernfalls wird NULL zurückgegeben.

Der Abgleich erfolgt mit dem Operator ‘=’. Wenn also testexpr NULL ist, wird es mit keinem der exprs übereinstimmen, nicht einmal mit denen, die NULL sind.

DECODE-Beispiele
select name,
  age,
  decode(upper(sex),
         'M', 'Male',
         'F', 'Female',
         'Unknown'),
  religion
from people
Siehe auch

CASE, Einfaches CASE

8.9.3. IIF()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

Abhängig von der Eingabe

Syntax
IIF (<condition>, ResultT, ResultF)
Tabelle 190. IIF-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

condition

Ein wahrer|falscher Ausdruck

resultT

Der zurückgegebene Wert, wenn die Bedingung wahr ist

resultF

Der zurückgegebene Wert, wenn die Bedingung falsch ist

IIF benötigt drei Argumente. Wenn das erste Argument true ergibt, wird das zweite Argument zurückgegeben; andernfalls wird die dritte zurückgegeben.

IIF könnte in C-ähnlichen Sprachen mit dem ternären Operator “?:” verglichen werden.

IIF(<Cond>, Result1, Result2) ist eine Abkürzung für “CASE WHEN <Cond> THEN Result1 ELSE Result2 END”.

IIF-Beispiele
select iif( sex = 'M', 'Sir', 'Madam' ) from Customers
Siehe auch

CASE, DECODE()

8.9.4. MAXVALUE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

Variiert je nach Eingabe — das Ergebnis hat denselben Datentyp wie der erste Ausdruck in der Liste (expr1).

Syntax
MAXVALUE (<expr1> [, ... , <exprN> ])
Tabelle 191. MAXVALUE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr1 …​ exprN

Liste der Ausdrücke kompatibler Typen

Gibt den Höchstwert aus einer Liste von numerischen, Zeichenfolgen- oder Datums-/Uhrzeitausdrücken zurück. Diese Funktion unterstützt vollständig Text-BLOBs jeder Länge und jedes beliebigen Zeichensatzes.

Wenn ein oder mehrere Ausdrücke in NULL aufgelöst werden, gibt MAXVALUE NULL zurück. Dieses Verhalten unterscheidet sich von der Aggregatfunktion MAX.

MAXVALUE-Beispiele
SELECT MAXVALUE(PRICE_1, PRICE_2) AS PRICE
  FROM PRICELIST
Siehe auch

MINVALUE()

8.9.5. MINVALUE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

Variiert je nach Eingabe — das Ergebnis hat denselben Datentyp wie der erste Ausdruck in der Liste (expr1).

Syntax
MINVALUE (<expr1> [, ... , <exprN> ])
Tabelle 192. MINVALUE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr1 …​ exprN

Liste der Ausdrücke kompatibler Typen

Gibt den Mindestwert aus einer Liste von numerischen, Zeichenfolgen- oder Datums-/Uhrzeitausdrücken zurück. Diese Funktion unterstützt vollständig Text-BLOBs jeder Länge und jedes beliebigen Zeichensatzes.

Wenn ein oder mehrere Ausdrücke in NULL aufgelöst werden, gibt MINVALUE NULL zurück. Dieses Verhalten unterscheidet sich von der Aggregatfunktion MIN.

MINVALUE-Beispiele
SELECT MINVALUE(PRICE_1, PRICE_2) AS PRICE
  FROM PRICELIST
Siehe auch

MAXVALUE()

8.9.6. NULLIF()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

Abhängig von der Eingabe

Syntax
NULLIF (<exp1>, <exp2>)
Tabelle 193. NULLIF-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

exp1

Ein Ausdruck

exp2

Ein anderer Ausdruck eines Datentyps, der mit exp1 kompatibel ist

NULLIF gibt den Wert des ersten Arguments zurück, es sei denn, es ist gleich dem zweiten. In diesem Fall wird NULL zurückgegeben.

NULLIF-Beispiel
select avg( nullif(Weight, -1) ) from FatPeople

Dadurch wird das durchschnittliche Gewicht der in FatPeople aufgelisteten Personen zurückgegeben, mit Ausnahme derer mit einem Gewicht von -1, da "AVG" "NULL"-Daten überspringt. Vermutlich bedeutet -1 in dieser Tabelle “Gewicht unbekannt”. Ein einfaches AVG(Weight) würde die -1 Gewichte enthalten, wodurch das Ergebnis verzerrt wird.

Siehe auch

COALESCE(), DECODE(), IIF(), CASE

8.10. Spezialfunktionen für DECFLOAT

8.10.1. COMPARE_DECFLOAT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

SMALLINT

Syntax
COMPARE_DECFLOAT (decfloat1, decfloat2)
Tabelle 194. COMPARE_DECFLOAT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

decfloatn

Wert oder Ausdruck vom Typ DECFLOAT, oder Cast-kompatibel mit DECFLOAT

COMPARE_DECFLOAT vergleicht zwei DECFLOAT-Werte als gleich, unterschiedlich oder ungeordnet. Das Ergebnis ist ein SMALLINT-Wert wie folgt:

0

Werte sind identisch

1

Erster Wert ist kleiner als der zweite Wert

2

Erster Wert ist größer als der zweite Wert

3

Die Werte sind ungeordnet, d. h. einer oder beide sind NaN/sNaN

Im Gegensatz zu den Vergleichsoperatoren (‘<’, ‘=’, ‘>’ usw.) ist der Vergleich exakt: COMPARE_DECFLOAT(2.17, 2.170) ` gibt `2 zurück, nicht 0.

Siehe auch

TOTALORDER()

8.10.2. NORMALIZE_DECFLOAT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DECFLOAT

Syntax
NORMALIZE_DECFLOAT (decfloat_value)
Tabelle 195. NORMALIZE_DECFLOAT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

decfloat_value

Wert oder Ausdruck vom Typ DECFLOAT, oder Cast-kompatibel mit DECFLOAT

NORMALIZE_DECFLOAT nimmt ein einzelnes DECFLOAT-Argument und gibt es in seiner einfachsten Form zurück. Das bedeutet, dass für jeden Wert ungleich Null nachfolgende Nullen mit entsprechender Exponentenkorrektur entfernt werden.

Beispiele für NORMALIZE_DECFLOAT
-- Gibt 12 zurück
select normalize_decfloat(12.00)
from rdb$database;

-- Gibt 1.2E+2 zurück
select normalize_decfloat(120)
from rdb$database;

8.10.3. QUANTIZE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
QUANTIZE (decfloat_value, exp_value)
Tabelle 196. QUANTIZE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

decfloat_value

Wert oder Ausdruck zum Quantisieren; muss vom Typ DECFLOAT sein oder Cast-kompatibel mit DECFLOAT

exp_value

Wert oder Ausdruck, der für seinen Exponenten verwendet werden soll; muss vom Typ DECFLOAT sein oder Cast-kompatibel mit DECFLOAT

QUANTIZE gibt einen DECFLOAT-Wert zurück, der in Wert und Vorzeichen (außer Rundung) gleich decfloat_value ist und der einen Exponenten hat, der gleich dem Exponenten von exp_value ist. Der Rückgabewert ist DECFLOAT(16), wenn beide Argumente DECFLOAT(16) sind, andernfalls ist der Ergebnistyp DECFLOAT(34).

Der Zielexponent ist der Exponent, der im Speicherformat Decimal64 oder Decimal128 von DECFLOAT von exp_value verwendet wird. Dies ist nicht unbedingt dasselbe wie der Exponent, der in Tools wie isql angezeigt wird. Zum Beispiel ist der Wert '1.23E+2' Koeffizient '123' und Exponent '0', während '1.2' Koeffizient '12' und Exponent '-1' ist.

Wenn der Exponent von decfloat_value größer als der von exp_value ist, wird der Koeffizient von decfloat_value mit einer Zehnerpotenz multipliziert und sein Exponent verringert, ist der Exponent kleiner, dann wird sein Koeffizient mit dem aktuellen decfloat-Rundungsmodus gerundet, und seine Exponent wird erhöht.

Wenn es nicht möglich ist, den Zielexponenten zu erreichen, weil der Koeffizient die Zielgenauigkeit (16 oder 34 Dezimalstellen) überschreiten würde, wird entweder ein Fehler “Decfloat float invalid operation” ausgegeben oder NaN zurückgegeben (je nach aktuellem) Konfiguration der decfloat Traps).

Es gibt fast keine Einschränkungen für den exp_value. In fast allen Anwendungen erzeugt NaN/sNaN/Infinity jedoch eine Ausnahme (sofern dies nicht durch die aktuelle decfloat-Traps-Konfiguration erlaubt ist), NULL lässt die Funktion NULL zurückgeben und so weiter.

Beispiele für QUANTIZE
select v, pic, quantize(v, pic) from examples;

     V    PIC QUANTIZE
====== ====== ========
  3.16  0.001    3.160
  3.16   0.01     3.16
  3.16    0.1      3.2
  3.16      1        3
  3.16   1E+1     0E+1
  -0.1      1       -0
     0   1E+5     0E+5
   316    0.1    316.0
   316      1      316
   316   1E+1   3.2E+2
   316   1E+2     3E+2

8.10.4. TOTALORDER()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

SMALLINT

Syntax
TOTALORDER (decfloat1, decfloat2)
Tabelle 197. TOTALORDER-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

decfloatn

Wert oder Ausdruck vom Typ DECFLOAT, oder Cast-kompatibel mit DECFLOAT

TOTALORDER vergleicht zwei DECFLOAT-Werte einschließlich aller Sonderwerte. Der Vergleich ist genau und gibt ein SMALLINT zurück, eines der folgenden:

-1

Erster Wert is kleiner als der zweite

0

Werte sind identisch

1

Erster Wert ist größer als der zweite

Für TOTALORDER-Vergleiche werden die DECFLOAT-Werte wie folgt geordnet:

-NaN < -sNaN < -INF < -0.1 < -0.10 < -0 < 0 < 0.10 < 0.1 < INF < sNaN < NaN
Siehe auch

COMPARE_DECFLOAT()

8.11. Kryptografische Funktionen

8.11.1. DECRYPT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

VARBINARY oder BLOB

Syntax
DECRYPT ( encrypted_input
  USING <algorithm> [MODE <mode>]
  KEY key
  [IV iv] [<ctr_type>] [CTR_LENGTH ctr_length]
  [COUNTER initial_counter] )

!! Vgl. auch die Syntax von <<fblangref40-scalarfuncs-encrypt-de,ENCRYPT>> für weitere Details !!
Tabelle 198. DECRYPT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

encrypted_input

Verschlüsselte Eingabe als Blob oder (binärer) String

Siehe auch ENCRYPT-Funktionsparameter für weitere Parameter

DECRYPT entschlüsselt Daten mit einer symmetrischen Verschlüsselung.

  • Größen von Datenstrings (wie encrypted_input, key und iv) müssen die Anforderungen des ausgewählten Algorithmus und Modus erfüllen.

  • Diese Funktion gibt BLOB SUB_TYPE BINARY zurück, wenn das erste Argument ein BLOB ist, und VARBINARY für alle anderen Text- und Binärtypen.

  • Wenn es sich bei den verschlüsselten Daten um Text handelte, müssen sie explizit in einen Stringtyp mit entsprechendem Zeichensatz umgewandelt werden.

  • Die Besonderheiten der verschiedenen Algorithmen werden außerhalb des Rahmens dieser Sprachreferenz betrachtet. Wir empfehlen, im Internet nach weiteren Details zu den Algorithmen zu suchen.

DECRYPT-Beispiele
select decrypt(x'0154090759DF' using sober128 key 'AbcdAbcdAbcdAbcd' iv '01234567')
  from rdb$database;
select decrypt(secret_field using aes mode ofb key '0123456701234567' iv init_vector)
  from secure_table;
Siehe auch

ENCRYPT(), RSA_DECRYPT()

8.11.2. ENCRYPT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

VARBINARY oder BLOB

Syntax
ENCRYPT ( input
  USING <algorithm> [MODE <mode>]
  KEY key
  [IV iv] [<ctr_type>] [CTR_LENGTH ctr_length]
  [COUNTER initial_counter] )

<algorithm> ::= <block_cipher> | <stream_cipher>

<block_cipher> ::=
    AES | ANUBIS | BLOWFISH | KHAZAD | RC5
  | RC6 | SAFER+ | TWOFISH | XTEA

<stream_cipher> ::= CHACHA20 | RC4 | SOBER128

<mode> ::= CBC | CFB | CTR | ECB | OFB

<ctr_type> ::= CTR_BIG_ENDIAN | CTR_LITTLE_ENDIAN
Tabelle 199. ENCRYPT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

input

Eingabe zum Verschlüsseln als Blob oder (binäre) Zeichenfolge

algorithm

Der für die Entschlüsselung zu verwendende Algorithmus

mode

Der Algorithmusmodus; nur für Blockchiffren

key

Der Verschlüsselungs-/Entschlüsselungsschlüssel

iv

Initialisierungsvektor oder Nonce; sollte für Blockchiffren in allen Modi außer „ECB“ und für alle Stromchiffren außer „RC4“ angegeben werden

ctr_type

Endianität des Zählers; nur für CTR-Modus. Der Standardwert ist "CTR_LITTLE_ENDIAN".

ctr_length

Zählerlänge; nur für CTR-Modus. Standard ist die Größe iv.

initial_counter

Anfangszählerwert; nur für CHACHA20. Der Standardwert ist 0.

ENCRYPT kann Daten mit einer symmetrischen Verschlüsselung verschlüsseln.

  • Diese Funktion gibt BLOB SUB_TYPE BINARY zurück, wenn das erste Argument ein BLOB ist, und VARBINARY für alle anderen Text- und Binärtypen.

  • Größen von Datenstrings (wie key und iv) müssen die Anforderungen des ausgewählten Algorithmus und Modus erfüllen, siehe Tabelle Anforderungen für den Verschlüsselungsalgorithmus.

    • Im Allgemeinen muss die Größe von iv der Blockgröße des Algorithmus entsprechen

    • Für den ECB- und CBC-Modus muss input ein Vielfaches der Blockgröße sein, Sie müssen gegebenenfalls manuell mit Nullen oder Leerzeichen auffüllen.

  • Die Besonderheiten der verschiedenen Algorithmen und Modi werden außerhalb des Rahmens dieser Sprachreferenz betrachtet. Wir empfehlen, im Internet nach weiteren Details zu den Algorithmen zu suchen.

  • Obwohl in dieser Sprachreferenz als separate Optionen angegeben, sind CTR_LENGTH und COUNTER in der aktuellen Firebird 4.0-Syntax Aliase.

Tabelle 200. Anforderungen für den Verschlüsselungsalgorithmus
Algorithm Schlüsselgröße (Bytes) Blockgröße (Bytes) Hinweise

Blockchiffren

AES

16, 24, 32

16

 

ANUBIS

16 - 40, in 4er-Schritten

16

 

BLOWFISH

8 - 56

8

 

KHAZAD

16

8

 

RC5

8 - 128

8

 

RC6

8 - 128

16

 

SAFER+

16, 24, 32

16

 

TWOFISH

16, 24, 32

16

 

XTEA

16

8

 

Stream-Chiffren

CHACHA20

16, 32

1

Die Nonce-Größe (IV) beträgt 8 oder 12 Byte. Für Nonce-Größe 8 ist initial_counter eine 64-Bit-Ganzzahl, für Größe 12 32-Bit.

RC4

5 - 256

1

 

SOBER128

4x

1

Nonce-Größe (IV) beträgt 4y Byte, die Länge ist unabhängig von der Schlüsselgröße.

ENCRYPT-Beispiele
select encrypt('897897' using sober128 key 'AbcdAbcdAbcdAbcd' iv '01234567')
  from rdb$database;
Siehe auch

DECRYPT(), RSA_ENCRYPT()

8.11.3. RSA_DECRYPT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

VARBINARY

Syntax
RSA_DECRYPT (encrypted_input KEY private_key
  [LPARAM tag_string] [HASH <hash>] [PKCS_1_5])

<hash> ::= MD5 | SHA1 | SHA256 | SHA512
Tabelle 201. RSA_DECRYPT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

encrypted_input

Input data to decrypt

private_key

Anzuwendender privater Schlüssel, PKCS#1-Format

tag_string

Ein zusätzliches systemspezifisches Tag, um zu identifizieren, welches System die Nachricht verschlüsselt hat; Standard ist NULL. Wenn das Tag nicht mit dem übereinstimmt, was während der Verschlüsselung verwendet wurde, wird RSA_DECRYPT die Daten nicht entschlüsseln.

hash

Der für OAEP-Padding verwendete Hash; Standard ist SHA256.

RSA_DECRYPT entschlüsselt encrypted_input mit dem privaten RSA-Schlüssel und dann entpackt OAEP die resultierenden Daten.

Standardmäßig wird OAEP-Padding verwendet. Die Option „PKCS_1_5“ wechselt zum weniger sicheren PKCS 1.5-Padding. Diese Option wurde in Firebird 4.0.1 eingeführt.

Die Option PKCS_1_5 dient nur der Abwärtskompatibilität mit Systemen, die PKCS 1.5-Padding verwenden. Aus Sicherheitsgründen sollte es nicht in neuen Projekten verwendet werden.

  • Diese Funktion gibt VARBINARY` zurück.

  • Wenn es sich bei den verschlüsselten Daten um Text handelte, müssen sie explizit in einen Stringtyp mit entsprechendem Zeichensatz umgewandelt werden.

RSA_DECRYPT-Beispiele

Führen Sie die Beispiele RSA_PRIVATE und RSA_PUBLIC, RSA_ENCRYPT-Beispiele-Funktionen zuerst aus.

select cast(rsa_decrypt(rdb$get_context('USER_SESSION', 'msg')
  key rdb$get_context('USER_SESSION', 'private_key')) as varchar(128))
from rdb$database;

8.11.4. RSA_ENCRYPT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

VARBINARY

Syntax
RSA_ENCRYPT (input KEY public_key
  [LPARAM tag_string] [HASH <hash>] [PKCS_1_5])

<hash> ::= MD5 | SHA1 | SHA256 | SHA512
Tabelle 202. RSA_ENCRYPT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

input

Eingabedaten zum Verschlüsseln

public_key

Öffentlicher Schlüssel zum Anwenden, PKCS#1-Format

tag_string

Ein zusätzliches systemspezifisches Tag, um zu identifizieren, welches System die Nachricht verschlüsselt hat; Standard ist NULL.

hash

Der für OAEP-Padding verwendete Hash; Standard ist SHA256.

RSA_ENCRYPT füllt input mit dem OAEP-Padding-Schema auf und verschlüsselt es dann mit dem angegebenen öffentlichen RSA-Schlüssel. Diese Funktion wird normalerweise verwendet, um kurze symmetrische Schlüssel zu verschlüsseln, die dann in Blockchiffren verwendet werden, um eine Nachricht zu verschlüsseln.

Standardmäßig wird OAEP-Padding verwendet. Die Option PKCS_1_5 wechselt zum weniger sicheren PKCS 1.5-Padding. Diese Option wurde in Firebird 4.0.1 eingeführt.

Die Option PKCS_1_5 dient nur der Abwärtskompatibilität mit Systemen, die PKCS 1.5-Padding verwenden. Aus Sicherheitsgründen sollte es nicht in neuen Projekten verwendet werden.

RSA_ENCRYPT-Beispiele

Führen Sie zuerst die Beispiele der Funktionen RSA_PRIVATE und RSA_PUBLIC aus.

select rdb$set_context('USER_SESSION', 'msg', rsa_encrypt('Some message'
  key rdb$get_context('USER_SESSION', 'public_key'))) from rdb$database;

8.11.5. RSA_PRIVATE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

VARBINARY

Syntax
RSA_PRIVATE (key_length)
Tabelle 203. RSA_PRIVATE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

key_length

Schlüssellänge in Byte; mindestens 4, maximal 1024. Eine Größe von 256 Byte (2048 Bit) oder größer wird empfohlen.

RSA_PRIVATE generiert einen privaten RSA-Schlüssel der angegebenen Länge (in Bytes) im PKCS#1-Format.

Je größer die angegebene Länge, desto länger dauert es, bis die Funktion einen privaten Schlüssel generiert.

RSA_PRIVATE-Beispiel
select rdb$set_context('USER_SESSION', 'private_key', rsa_private(256))
  from rdb$database;

Das Einfügen privater Schlüssel in die Kontextvariablen ist nicht sicher. SYSDBA und Benutzer mit der Rolle RDB$ADMIN oder dem Systemprivileg MONITOR_ANY_ATTACHMENT können alle Kontextvariablen aus allen Anhängen sehen.

8.11.6. RSA_PUBLIC()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

VARBINARY

Syntax
RSA_PUBLIC (private_key)
Tabelle 204. RSA_PUBLIC-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

private_key

Privater RSA-Schlüssel im PKCS#1-Format

RSA_PUBLIC gibt den öffentlichen RSA-Schlüssel im PKCS#1-Format für den bereitgestellten privaten RSA-Schlüssel (auch PKCS#1-Format) zurück.

RSA_PUBLIC-Beispiele

Führen Sie zuerst das Beispiel der Funktion RSA_PRIVATE aus.

select rdb$set_context('USER_SESSION', 'public_key',
  rsa_public(rdb$get_context('USER_SESSION', 'private_key'))) from rdb$database;

8.11.7. RSA_SIGN_HASH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

VARBINARY

Syntax
RSA_SIGN_HASH (message_digest
  KEY private_key
  [HASH <hash>] [SALT_LENGTH salt_length]
  [PKCS_1_5])

<hash> ::= MD5 | SHA1 | SHA256 | SHA512
Tabelle 205. RSA_SIGN_HASH-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

message_digest

Hash der zu unterschreibenden Nachricht. Der verwendete Hash-Algorithmus sollte mit hash übereinstimmen.

private_key

Privater RSA-Schlüssel im PKCS#1-Format

hash

Hash zum Generieren von PSS-Codierung; Standard ist SHA256. Dies sollte der gleiche Hash sein, der zum Generieren von message_digest verwendet wird.

salt_length

Länge des gewünschten Salts in Bytes; Standard ist 8; mindestens 1, maximal 32. Der empfohlene Wert liegt zwischen 8 und 16.

RSA_SIGN_HASH führt die PSS-Kodierung des zu signierenden message_digest durch und signiert mit dem privaten RSA-Schlüssel.

Diese Funktion erwartet den Hash einer Nachricht (oder Message Digest), nicht die eigentliche Nachricht. Das Argument hash sollte den Algorithmus angeben, der auch verwendet wurde, um diesen Hash zu generieren.

Eine Funktion, die die eigentliche Nachricht zum Hash akzeptiert, könnte in einer zukünftigen Version von Firebird eingeführt werden.

PSS-Enkodierung

Probabilistic Signature Scheme (PSS) ist ein kryptografisches Signaturschema, das speziell entwickelt wurde, um moderne Methoden der Sicherheitsanalyse zu ermöglichen, um zu beweisen, dass seine Sicherheit direkt mit der des RSA-Problems zusammenhängt. Es gibt keinen solchen Beweis für das traditionelle PKCS#1 v1.5-Schema.

RSA_SIGN_HASH-Beispiele

Führen Sie zuerst das Beispiel der Funktion RSA_PRIVATE aus.

select rdb$set_context('USER_SESSION', 'msg',
  rsa_sign_hash(crypt_hash('Test message' using sha256)
    key rdb$get_context('USER_SESSION', 'private_key'))) from rdb$database;

8.11.8. RSA_VERIFY_HASH()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

BOOLEAN

Syntax
RSA_VERIFY_HASH (message_digest
  SIGNATURE signature KEY public_key
  [HASH <hash>] [SALT_LENGTH salt_length]
  [PKCS_1_5])

<hash> ::= MD5 | SHA1 | SHA256 | SHA512
Tabelle 206. RSA_VERIFY-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

message_digest

Hash der zu überprüfenden Nachricht. Der verwendete Hash-Algorithmus sollte mit hash übereinstimmen.

signature

Erwartete Signatur von input generiert von RSA_SIGN_HASH

public_key

öffentlicher RSA-Schlüssel im PKCS#1-Format, der dem zum Signieren verwendeten privaten Schlüssel entspricht

hash

Hash für den Message Digest; Standard ist SHA256. Dies sollte derselbe Hash sein, der zum Generieren von message_digest und in RSA_SIGN_HASH verwendet wird

salt_length

Länge des Salts in Bytes; Standard ist 8; mindestens 1, maximal 32. Der Wert muss der in RSA_SIGN_HASH verwendeten Länge entsprechen.

RSA_VERIFY_HASH führt die PSS-Kodierung des zu verifizierenden message_digest durch und verifiziert die digitale Signatur unter Verwendung des bereitgestellten öffentlichen RSA-Schlüssels.

Standardmäßig wird OAEP-Padding verwendet. Die Option PKCS_1_5 wechselt zum weniger sicheren PKCS 1.5-Padding. Diese Option wurde in Firebird 4.0.1 eingeführt.

Die Option PKCS_1_5 dient nur der Abwärtskompatibilität mit Systemen, die PKCS 1.5-Padding verwenden. Aus Sicherheitsgründen sollte es nicht in neuen Projekten verwendet werden.

Diese Funktion erwartet den Hash einer Nachricht (oder Message Digest), nicht die eigentliche Nachricht. Das Argument hash sollte den Algorithmus angeben, der auch verwendet wurde, um diesen Hash zu generieren.

Eine Funktion, die die eigentliche Nachricht zum Hash akzeptiert, könnte in einer zukünftigen Version von Firebird eingeführt werden.

RSA_VERIFY_HASH-Beispiele

Führen Sie die Beispiele RSA_PRIVATE-, RSA_PUBLIC- und RSA_SIGN_HASH-Beispiele-Funktionen zuerst aus.

select rsa_verify_hash(
  crypt_hash('Test message' using sha256)
  signature rdb$get_context('USER_SESSION', 'msg')
  key rdb$get_context('USER_SESSION', 'public_key'))
from rdb$database

8.12. Weitere Funktionen

Funktionen, die in keine andere Kategorie passen.

8.12.1. MAKE_DBKEY()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

BINARY(8)

Syntax
MAKE_DBKEY (relation, recnum [, dpnum [, ppnum]])
Tabelle 207. RDB$GET_TRANSACTION_CN-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

relation

Relationsname oder Relations-ID

recnum

Datensatznummer. Entweder absolut (wenn dpnum und ppnum fehlen) oder relativ (wenn dpnum vorhanden)

dpnum

Datenseitennummer. Entweder absolut (wenn ppnum nicht vorhanden ist) oder relativ (wenn ppnum vorhanden ist)

ppnum

Seitennummer des Zeigers.

MAKE_DBKEY erstellt einen DBKEY-Wert unter Verwendung eines Beziehungsnamens oder einer ID, einer Datensatznummer und (optional) einer logischen Nummer der Datenseite und der Zeigerseite.

  1. Wenn relation ein Zeichenfolgenausdruck oder ein Literal ist, wird es als Beziehungsname behandelt und die Engine sucht nach der entsprechenden Beziehungs-ID. Bei der Suche wird die Groß-/Kleinschreibung beachtet. Im Fall eines Zeichenfolgenliterals wird die Beziehungs-ID zum Zeitpunkt der Abfragevorbereitung ausgewertet. Im Fall von expression wird die Beziehungs-ID zur Ausführungszeit ausgewertet. Wenn die Relation nicht gefunden werden kann, wird der Fehler isc_relnotdef ausgegeben.

  2. Wenn relation ein numerischer Ausdruck oder ein Literal ist, dann wird es als Relations-ID behandelt und "wie besehen" verwendet, ohne Prüfung gegen bestehende Beziehungen. Wenn der Argumentwert negativ oder größer als die maximal zulässige Beziehungs-ID (derzeit 65535) ist, wird NULL zurückgegeben.

  3. Das Argument recnum stellt eine absolute Datensatznummer in der Relation dar (wenn die nächsten Argumente dpnum und ppnum fehlen) oder eine Datensatznummer relativ zum ersten Datensatz, angegeben durch die nächsten Argumente.

  4. Das Argument dpnum ist eine logische Nummer der Datenseite in der Relation (wenn das nächste Argument ppnum fehlt) oder die Anzahl der Datenseiten relativ zur ersten Datenseite, die durch die angegebene ppnum adressiert wird.

  5. Argument ppnum ist eine logische Nummer der Zeigerseite in der Relation.

  6. Alle Zahlen sind nullbasiert. Der maximal zulässige Wert für dpnum und ppnum ist 232 (4294967296). Wenn dpnum angegeben ist, kann recnum negativ sein. Wenn dpnum fehlt und recnum negativ ist, wird NULL zurückgegeben. Wenn ppnum angegeben ist, kann dpnum negativ sein. Wenn ppnum fehlt und dpnum negativ ist, wird NULL zurückgegeben.

  7. Wenn eines der angegebenen Argumente NULL ist, ist das Ergebnis ebenfalls NULL.

  8. Das Argument relation wird während der Abfragevorbereitung als INTEGER beschrieben, kann aber von einer Client-Anwendung als VARCHAR oder CHAR überschrieben werden. Die Argumente recnum, dpnum und ppnum werden als BIGINT beschrieben.

Beispiele für MAKE_DBKEY
  1. Wählen Sie den Datensatz mit dem Beziehungsnamen aus (beachten Sie, dass der Beziehungsname in Großbuchstaben geschrieben ist)

    select *
    from rdb$relations
    where rdb$db_key = make_dbkey('RDB$RELATIONS', 0)
  2. Datensatz mit Beziehungs-ID auswählen

    select *
    from rdb$relations
    where rdb$db_key = make_dbkey(6, 0)
  3. Wählen Sie alle Datensätze aus, die sich physisch auf der ersten Datenseite befinden

    select *
    from rdb$relations
    where rdb$db_key >= make_dbkey(6, 0, 0)
    and rdb$db_key < make_dbkey(6, 0, 1)
  4. Wählen Sie alle Datensätze aus, die sich physisch auf der ersten Datenseite der 6. Zeigerseite befinden

    select *
    from SOMETABLE
    where rdb$db_key >= make_dbkey('SOMETABLE', 0, 0, 5)
    and rdb$db_key < make_dbkey('SOMETABLE', 0, 1, 5)

8.12.2. RDB$ERROR()

Verfügbar in

PSQL

Rückgabetyp

Variiert (siehe Tabelle unten)

Syntax
RDB$ERROR (<context>)

<context> ::=
  GDSCODE | SQLCODE | SQLSTATE | EXCEPTION | MESSAGE
Tabelle 208. Kontexte
Kontext Rückgabetyp Beschreibung

GDSCODE

INTEGER

Firebird-Fehlercode, siehe auch GDSCODE

SQLCODE

INTEGER

(veraltet) SQL-Code, siehe auch SQLCODE

SQLSTATE

CHAR(5) CHARACTER SET ASCII

SQLstate, siehe auch SQLSTATE

EXCEPTION

VARCHAR(63) CHARACTER SET UTF8

Name der aktiven benutzerdefinierten Ausnahme oder NULL, wenn die aktive Ausnahme eine Systemausnahme ist

MESSAGE

VARCHAR(1024) CHARACTER SET UTF8

Nachrichtentext der aktiven Ausnahme

RDB$ERROR gibt Daten des angegebenen Kontexts über die aktive PSQL-Ausnahme zurück. Sein Geltungsbereich ist auf Ausnahmebehandlungsblöcke in PSQL beschränkt (WHEN …​ DO). Außerhalb der Ausnahmebehandlungsblöcke gibt RDB$ERROR immer NULL zurück. Diese Funktion kann nicht aus DSQL aufgerufen werden.

Beispiel für RDB$ERROR
BEGIN
  ...
WHEN ANY DO
  EXECUTE PROCEDURE P_LOG_EXCEPTION(RDB$ERROR(MESSAGE));
END

8.12.3. RDB$GET_TRANSACTION_CN()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

BIGINT

Syntax
RDB$GET_TRANSACTION_CN (transaction_id)
Tabelle 209. RDB$GET_TRANSACTION_CN-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

transaction_id

Transaktions-ID

RDB$GET_TRANSACTION_CN gibt die Commit-Nummer (“CN”) der übergebenen Transaktion zurück.

Wenn der Rückgabewert größer als 1 ist, ist dies der tatsächliche CN der Transaktion, wenn sie nach dem Start der Datenbank festgeschrieben wurde.

Die Funktion kann auch eines der folgenden Ergebnisse zurückgeben, das den Commit-Status der Transaktion angibt:

-2

Transaktion ist tot (zurückgerollt)

-1

Transaktion ist in der Schwebe

 0

Transaktion ist aktiv

 1

Transaktion, die vor dem Start der Datenbank festgeschrieben wurde oder weniger als die älteste interessante Transaktion für die Datenbank ist

NULL

Die angegebene Transaktionsnummer ist NULL oder größer als Nächste Transaktion für die Datenbank

Weitere Informationen zu CN finden Sie in den Firebird 4.0 Release Notes.

RDB$GET_TRANSACTION_CN-Beispiele
select rdb$get_transaction_cn(current_transaction) from rdb$database;
select rdb$get_transaction_cn(123) from rdb$database;

8.12.4. RDB$ROLE_IN_USE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

BOOLEAN

Syntax
RDB$ROLE_IN_USE (role_name)
Tabelle 210. RDB$ROLE_IN_USE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

role_name

Zeichenfolgenausdruck für die zu prüfende Rolle. Groß-/Kleinschreibung muss mit dem in RDB$ROLES gespeicherten Rollennamen übereinstimmen

RDB$ROLE_IN_USE gibt TRUE zurück, wenn die angegebene Rolle für die aktuelle Verbindung aktiv ist, andernfalls FALSE. Im Gegensatz zu CURRENT_ROLE — das nur die explizit angegebene Rolle zurückgibt — kann diese Funktion verwendet werden, um nach Rollen zu suchen, die standardmäßig aktiv sind, oder auf kumulative Rollen, die von einem explizit aktiviert wurden angegebene Rolle.

RDB$ROLE_IN_USE-Beispiel
Aktuell aktive Rollen auflisten
select rdb$role_name
from rdb$database
where rdb$role_in_use(rdb$role_name);
Siehe auch

CURRENT_ROLE

8.12.5. RDB$SYSTEM_PRIVILEGE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

BOOLEAN

Syntax
RDB$SYSTEM_PRIVILEGE (<sys_privilege>)

<sys_privilege> ::=
  !! Siehe auch CREATE ROLE !!
Tabelle 211. RDB$SYSTEM_PRIVILEGE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

sys_privilege

Systemprivileg

RDB$SYSTEM_PRIVILEGE akzeptiert einen Systemprivilegnamen und gibt TRUE zurück, wenn der aktuelle Anhang das angegebene Systemprivileg hat, andernfalls FALSE.

RDB$SYSTEM_PRIVILEGE-Beispiel
select rdb$system_privilege(user_management) from rdb$database;

9. Aggregatfunktionen

Aggregatfunktionen arbeiten mit Gruppen von Datensätzen und nicht mit einzelnen Datensätzen oder Variablen. Sie werden oft in Kombination mit einer GROUP BY-Klausel verwendet.

Syntax
<aggregate_function> ::=
    aggragate_function ([<expr> [, <expr> ...]])
      [FILTER (WHERE <condition>)]

Die Aggregatfunktionen können mit der OVER()-Klausel auch als Fensterfunktionen verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie unter Window (Analytical) Functions.

9.1. FILTER-Klausel für Aggregatfunktionen

Die FILTER-Klausel erweitert Aggregatfunktionen (SUM, AVG, COUNT, etc.) um eine zusätzliche WHERE-Klausel. Dadurch werden die von den Aggregatfunktionen verarbeiteten Zeilen auf die Zeilen beschränkt, die die Bedingungen sowohl der 'WHERE'-Hauptklausel als auch derjenigen innerhalb der 'FILTER'-Klausel erfüllen.

Es kann als eine explizitere Form der Verwendung einer Aggregatfunktion mit einer Bedingung (decode, case, iif) betrachtet werden, um einige Werte zu ignorieren, die ansonsten von der Aggregation berücksichtigt würden.

Die Klausel kann mit allen Aggregatfunktionen in Aggregat- oder Window-(OVER)-Anweisungen verwendet werden, jedoch nicht mit Nur-Window-Funktionen wie DENSE_RANK.

Beispiel für FILTER

Angenommen, Sie benötigen eine Abfrage, um die Anzahl von status = 'A' und die Anzahl von status = 'E' als unterschiedliche Spalten zu zählen. Die alte Vorgehensweise wäre:

select count(decode(status, 'A', 1)) status_a,
       count(decode(status, 'E', 1)) status_e
from data;

Mit der FILTER-Klausel können Sie diese Bedingungen expliziter ausdrücken:

select count(*) filter (where status = 'A') status_a,
       count(*) filter (where status = 'E') status_e
from data;

Sie können mehr als einen 'FILTER'-Modifikator in einer Aggregatabfrage verwenden. Sie könnten zum Beispiel 12 Filter für Gesamtsummen verwenden, die den Umsatz für ein Jahr aggregieren, um monatliche Zahlen für einen Pivot-Satz zu erstellen.

9.2. Allgemeine Aggregatfunktionen

9.2.1. AVG()

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Rückgabetyp

Abhängig vom Eingangstyp

Syntax
AVG ([ALL | DISTINCT] <expr>)
Tabelle 212. AVG-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr

Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten, die einen numerischen Datentyp zurückgibt. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig

AVG gibt den durchschnittlichen Argumentwert in der Gruppe zurück. NULL wird ignoriert.

  • Parameter ALL (Standard) wendet die Aggregatfunktion auf alle Werte an.

  • Der Parameter DISTINCT weist die AVG-Funktion an, nur eine Instanz jedes eindeutigen Werts zu berücksichtigen, egal wie oft dieser Wert auftritt.

  • Wenn die Menge der abgerufenen Datensätze leer ist oder nur NULL enthält, ist das Ergebnis NULL.

Der Ergebnistyp von AVG hängt vom Eingabetyp ab:

FLOAT, DOUBLE PRECISION

DOUBLE PRECISION

SMALLINT, INTEGER, BIGINT

BIGINT

INT128

INT128

DECIMAL/NUMERIC(p, n) mit p < 19

DECIMAL/NUMERIC(18, n)

DECIMAL/NUMERIC(p, n) mit p >= 19

DECIMAL/NUMERIC(38, n)

DECFLOAT(16)

DECFLOAT(16)

DECFLOAT(34)

DECFLOAT(34)

In Firebird 4.0.0 wird der Ergebnistyp genauso bestimmt wie SUM(). Dies wurde in 4.0.1 behoben, siehe firebird#6845.

AVG-Beispiele
SELECT
  dept_no,
  AVG(salary)
FROM employee
GROUP BY dept_no
Siehe auch

SELECT

9.2.2. COUNT()

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Rückgabetyp

BIGINT

Syntax
COUNT ([ALL | DISTINCT] <expr> | *)
Tabelle 213. COUNT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr

Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten, die einen numerischen Datentyp zurückgibt. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig

COUNT gibt die Anzahl der Nicht-Null-Werte in einer Gruppe zurück.

  • ALL ist die Vorgabe: es zählt einfach alle Werte in der Menge, die nicht NULL sind.

  • Wenn DISTINCT angegeben ist, werden Duplikate aus der gezählten Menge ausgeschlossen.

  • Wenn COUNT (*) anstelle des Ausdrucks expr angegeben wird, werden alle Zeilen gezählt. ZAHL (*) — 

    • akzeptiert keine Parameter

    • kann nicht mit dem Schlüsselwort DISTINCT verwendet werden

    • nimmt kein expr-Argument an, da sein Kontext per Definition spaltenunspezifisch ist

    • zählt jede Zeile separat und gibt die Anzahl der Zeilen in der angegebenen Tabelle oder Gruppe zurück, ohne doppelte Zeilen auszulassen

    • zählt Zeilen mit NULL

  • Wenn die Ergebnismenge leer ist oder nur NULL in der/den angegebenen Spalte(n) enthält, ist der zurückgegebene Zähler null.

COUNT-Beispiele
SELECT
  dept_no,
  COUNT(*) AS cnt,
  COUNT(DISTINCT name) AS cnt_name
FROM employee
GROUP BY dept_no
Siehe auch

SELECT.

9.2.3. LIST()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

BLOB

Syntax
LIST ([ALL | DISTINCT] <expr> [, separator ])
Tabelle 214. LIST-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr

Ausdruck. Es kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten, die den String-Datentyp oder ein 'BLOB' zurückgibt. Felder des numerischen Typs und des Datums-/Uhrzeittyps werden in Zeichenfolgen umgewandelt. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

separator

Optionales alternatives Trennzeichen, ein Zeichenfolgenausdruck. Komma ist das Standardtrennzeichen

LIST gibt einen String zurück, der aus den Nicht-NULL-Argumentwerten in der Gruppe besteht, getrennt entweder durch ein Komma oder durch ein vom Benutzer angegebenes Trennzeichen. Wenn keine Nicht-NULL-Werte vorhanden sind (dies schließt den Fall ein, in dem die Gruppe leer ist), wird NULL zurückgegeben.

  • ALL (Standard) führt dazu, dass alle Nicht-NULL-Werte aufgelistet werden. Mit DISTINCT werden Duplikate entfernt, außer wenn expr ein BLOB ist.

  • In Firebird 2.5 und höher kann das optionale Argument separator ein beliebiger String-Ausdruck sein. Dadurch ist es möglich, z.B. ascii_char(13) als Trennzeichen. (Diese Verbesserung wurde auch auf 2.1.4 zurückportiert.)

  • Die Argumente expr und separator unterstützen BLOBs jeder Größe und jedes Zeichensatzes.

  • Datum/Uhrzeit und numerische Argumente werden vor der Verkettung implizit in Zeichenfolgen umgewandelt.

  • Das Ergebnis ist ein Text BLOB, außer wenn expr ein BLOB eines anderen Untertyps ist.

  • Die Reihenfolge der Listenwerte ist undefiniert — die Reihenfolge, in der die Strings verkettet werden, wird durch die Lesereihenfolge aus dem Quellsatz bestimmt, die in Tabellen nicht allgemein definiert ist. Wenn die Sortierung wichtig ist, können die Quelldaten mithilfe einer abgeleiteten Tabelle oder ähnlichem vorsortiert werden.

LIST-Beispiele
Abrufen der Liste, Sortierung undefiniert:

+

SELECT LIST (display_name, '; ') FROM GR_WORK;
  1. Abrufen der Liste in alphabetischer Reihenfolge mithilfe einer abgeleiteten Tabelle:

    SELECT LIST (display_name, '; ')
    FROM (SELECT display_name
          FROM GR_WORK
          ORDER BY display_name);
Siehe auch

SELECT

9.2.4. MAX()

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Rückgabetyp

Gibt ein Ergebnis des gleichen Datentyps wie der Eingabeausdruck zurück.

Syntax
MAX ([ALL | DISTINCT] <expr>)
Tabelle 215. MAX-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr

Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

MAX gibt das maximale Nicht-NULL-Element in der Ergebnismenge zurück.

  • Wenn die Gruppe leer ist oder nur NULLs enthält, ist das Ergebnis NULL.

  • Wenn das Eingabeargument ein String ist, gibt die Funktion den Wert zurück, der zuletzt sortiert wird, wenn COLLATE verwendet wird.

  • Diese Funktion unterstützt vollständig Text-BLOBs jeder Größe und jedes Zeichensatzes.

Der Parameter DISTINCT macht bei Verwendung mit MAX() keinen Sinn und wird nur zur Einhaltung des Standards implementiert.

MAX-Beispiele
SELECT
  dept_no,
  MAX(salary)
FROM employee
GROUP BY dept_no
Siehe auch

MIN(), SELECT

9.2.5. MIN()

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Rückgabetyp

Gibt ein Ergebnis des gleichen Datentyps wie der Eingabeausdruck zurück.

Syntax
MIN ([ALL | DISTINCT] <expr>)
Tabelle 216. MIN-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr

Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

MIN gibt das minimale Nicht-NULL-Element in der Ergebnismenge zurück.

  • Wenn die Gruppe leer ist oder nur NULLs enthält, ist das Ergebnis NULL.

  • Wenn das Eingabeargument ein String ist, gibt die Funktion den Wert zurück, der zuerst sortiert wird, wenn COLLATE verwendet wird.

  • Diese Funktion unterstützt vollständig Text-BLOBs jeder Größe und jedes Zeichensatzes.

Der Parameter DISTINCT macht bei Verwendung mit MIN() keinen Sinn und wird nur zur Einhaltung des Standards implementiert.

MIN-Beispiele
SELECT
  dept_no,
  MIN(salary)
FROM employee
GROUP BY dept_no
Siehe auch

MAX(), SELECT

9.2.6. SUM()

Verfügbar in

DSQL, ESQL, PSQL

Rückgabetyp

Abhängig vom Eingangstyp

Syntax
SUM ([ALL | DISTINCT] <expr>)
Tabelle 217. SUM-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr

Numerischer Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

SUM berechnet die Summe der Nicht-Null-Werte in der Gruppe und gibt sie zurück.

  • Wenn die Gruppe leer ist oder nur NULLs enthält, ist das Ergebnis NULL.

  • ALL ist die Standardoption — alle Werte in der Menge, die nicht NULL sind, werden verarbeitet. Bei Angabe von DISTINCT werden Duplikate aus dem Set entfernt und anschließend die SUM-Auswertung durchgeführt.

Der Ergebnistyp von SUM hängt vom Eingabetyp ab:

FLOAT, DOUBLE PRECISION

DOUBLE PRECISION

SMALLINT, INTEGER

BIGINT

BIGINT, INT128

INT128

DECIMAL/NUMERIC(p, n) with p < 10

DECIMAL/NUMERIC(18, n)

DECIMAL/NUMERIC(p, n) with p >= 10

DECIMAL/NUMERIC(38, n)

DECFLOAT(16), DECFLOAT(34)

DECFLOAT(34)

SUM-Beispiele
SELECT
  dept_no,
  SUM (salary),
FROM employee
GROUP BY dept_no
Siehe auch

SELECT

9.3. Statistische Aggregatfunktionen

9.3.1. CORR()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
CORR ( <expr1>, <expr2> )
Tabelle 218. CORR-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

exprN

Numerischer Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion CORR gibt den Korrelationskoeffizienten für ein Paar numerischer Ausdrücke zurück.

Die Funktion CORR(<expr1>, <expr2>) ist äquivalent zu

COVAR_POP(<expr1>, <expr2>) / (STDDEV_POP(<expr2>) * STDDEV_POP(<expr1>))

Dies wird auch als Korrelationskoeffizient nach Pearson bezeichnet.

Im statistischen Sinne ist Korrelation der Grad, mit dem ein Variablenpaar linear verbunden ist. Eine lineare Beziehung zwischen Variablen bedeutet, dass der Wert einer Variablen bis zu einem gewissen Grad den Wert der anderen vorhersagen kann. Der Korrelationskoeffizient stellt den Korrelationsgrad als Zahl von -1 (hohe inverse Korrelation) bis 1 (hohe Korrelation) dar. Ein Wert von 0 entspricht keiner Korrelation.

Wenn die Gruppe oder das Fenster leer ist oder nur NULL-Werte enthält, ist das Ergebnis NULL.

CORR-Beispiele
select
  corr(alength, aheight) AS c_corr
from measure
Siehe auch

COVAR_POP(), STDDEV_POP

9.3.2. COVAR_POP()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
COVAR_POP ( <expr1>, <expr2> )
Tabelle 219. COVAR_POP-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

exprN

Numerischer Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion COVAR_POP gibt die Populationskovarianz für ein Paar numerischer Ausdrücke zurück.

Die Funktion COVAR_POP(<expr1>, <expr2>) ist äquivalent zu

(SUM(<expr1> * <expr2>) - SUM(<expr1>) * SUM(<expr2>) / COUNT(*)) / COUNT(*)

Wenn die Gruppe oder das Fenster leer ist oder nur NULL-Werte enthält, ist das Ergebnis NULL.

COVAR_POP-Beispiele
select
  covar_pop(alength, aheight) AS c_covar_pop
from measure
Siehe auch

COVAR_SAMP(), SUM(), COUNT()

9.3.3. COVAR_SAMP()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
COVAR_SAMP ( <expr1>, <expr2> )
Tabelle 220. COVAR_SAMP-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

exprN

Numerischer Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion COVAR_SAMP gibt die Stichprobenkovarianz für ein Paar numerischer Ausdrücke zurück.

Die Funktion COVAR_SAMP(<expr1>, <expr2>) ist äquivalent zu

(SUM(<expr1> * <expr2>) - SUM(<expr1>) * SUM(<expr2>) / COUNT(*)) / (COUNT(*) - 1)

Wenn die Gruppe oder das Fenster leer ist, nur 1 Zeile enthält oder nur NULL-Werte enthält, ist das Ergebnis NULL.

COVAR_SAMP-Beispiele
select
  covar_samp(alength, aheight) AS c_covar_samp
from measure
Siehe auch

COVAR_POP(), SUM(), COUNT()

9.3.4. STDDEV_POP

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION oder NUMERIC je nach Typ von expr

Syntax
STDDEV_POP ( <expr> )
Tabelle 221. STDDEV_POP-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr

Numerischer Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion STDDEV_POP gibt die Populationsstandardabweichung für eine Gruppe oder ein Fenster zurück. NULL-Werte werden übersprungen.

Die Funktion STDDEV_POP(<expr>) ist äquivalent zu

SQRT(VAR_POP(<expr>))

Wenn die Gruppe oder das Fenster leer ist oder nur NULL-Werte enthält, ist das Ergebnis NULL.

STDDEV_POP-Beispiele
select
  dept_no
  stddev_pop(salary)
from employee
group by dept_no

9.3.5. STDDEV_SAMP()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION oder NUMERIC je nach Typ von expr

Syntax
STDDEV_POP ( <expr> )
Tabelle 222. STDDEV_SAMP-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr

Numerischer Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion STDDEV_SAMP gibt die Standardabweichung der Stichprobe für eine Gruppe oder ein Fenster zurück. NULL-Werte werden übersprungen.

Die Funktion STDDEV_SAMP(<expr>) ist äquivalent zu

SQRT(VAR_SAMP(<expr>))

Wenn die Gruppe oder das Fenster leer ist, nur 1 Zeile enthält oder nur NULL-Werte enthält, ist das Ergebnis NULL.

STDDEV_SAMP-Beispiele
select
  dept_no
  stddev_samp(salary)
from employee
group by dept_no
Siehe auch

STDDEV_POP, VAR_SAMP(), SQRT

9.3.6. VAR_POP()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION oder NUMERIC je nach Typ von expr

Syntax
VAR_POP ( <expr> )
Tabelle 223. VAR_POP-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr

Numerischer Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion VAR_POP gibt die Populationsvarianz für eine Gruppe oder ein Fenster zurück. NULL-Werte werden übersprungen.

Die Funktion VAR_POP(<expr>) ist äquivalent zu

(SUM(<expr> * <expr>) - SUM (<expr>) * SUM (<expr>) / COUNT(<expr>))
  / COUNT (<expr>)

Wenn die Gruppe oder das Fenster leer ist oder nur NULL-Werte enthält, ist das Ergebnis NULL.

VAR_POP-Beispiele
select
  dept_no
  var_pop(salary)
from employee
group by dept_no
Siehe auch

VAR_SAMP(), SUM(), COUNT()

9.3.7. VAR_SAMP()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION oder NUMERIC je nach Typ von expr

Syntax
VAR_SAMP ( <expr> )
Tabelle 224. VAR_SAMP-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

expr

Numerischer Ausdruck. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion VAR_POP gibt die Stichprobenvarianz für eine Gruppe oder ein Fenster zurück. NULL-Werte werden übersprungen.

Die Funktion VAR_SAMP(<expr>) ist äquivalent zu

(SUM(<expr> * <expr>) - SUM(<expr>) * SUM (<expr>) / COUNT (<expr>))
  / (COUNT(<expr>) - 1)

Wenn die Gruppe oder das Fenster leer ist, nur 1 Zeile enthält oder nur NULL-Werte enthält, ist das Ergebnis NULL.

VAR_SAMP-Beispiele
select
  dept_no
  var_samp(salary)
from employee
group by dept_no
Siehe auch

VAR_POP(), SUM(), COUNT()

9.4. Aggregatfunktionen der linearen Regression

Lineare Regressionsfunktionen sind nützlich für die Fortsetzung von Trendlinien. Die Trend- oder Regressionslinie ist normalerweise ein Muster, dem eine Reihe von Werten folgt. Die lineare Regression ist nützlich, um zukünftige Werte vorherzusagen. Um die Regressionsgerade fortzusetzen, müssen Sie die Steigung und den Schnittpunkt mit der y-Achse kennen. Zur Berechnung dieser Werte kann ein Satz linearer Funktionen verwendet werden.

In der Funktionssyntax wird y als x-abhängige Variable interpretiert.

Die Aggregatfunktionen der linearen Regression verwenden ein Argumentpaar, den abhängigen Variablenausdruck (y) und den unabhängigen Variablenausdruck (x), die beide numerische Wertausdrücke sind. Jede Zeile, in der eines der Argumente als NULL ausgewertet wird, wird aus den qualifizierenden Zeilen entfernt. Wenn keine qualifizierenden Zeilen vorhanden sind, ist das Ergebnis von REGR_COUNT 0 (Null), und die anderen Aggregatfunktionen der linearen Regression ergeben NULL.

9.4.1. REGR_AVGX()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
REGR_AVGX ( <y>, <x> )
Tabelle 225. REGR_AVGX-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

y

Abhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

x

Unabhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion REGR_AVGX berechnet den Durchschnitt der unabhängigen Variablen (x) der Regressionsgerade.

Die Funktion REGR_AVGX(<y>, <x>) ist äquivalent zu

SUM(<exprX>) / REGR_COUNT(<y>, <x>)

<exprX> :==
  CASE WHEN <x> IS NOT NULL AND <y> IS NOT NULL THEN <x> END

9.4.2. REGR_AVGY()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
REGR_AVGY ( <y>, <x> )
Tabelle 226. REGR_AVGY-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

y

Abhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

x

Unabhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion REGR_AVGY berechnet den Durchschnitt der abhängigen Variablen (y) der Regressionsgerade.

Die Funktion REGR_AVGY(<y>, <x>) ist äquivalent zu

SUM(<exprY>) / REGR_COUNT(<y>, <x>)

<exprY> :==
  CASE WHEN <x> IS NOT NULL AND <y> IS NOT NULL THEN <y> END

9.4.3. REGR_COUNT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
REGR_COUNT ( <y>, <x> )
Tabelle 227. REGR_COUNT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

y

Abhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

x

Unabhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion REGR_COUNT zählt die Anzahl der nicht leeren Paare der Regressionsgerade.

Die Funktion REGR_COUNT(<y>, <x>) ist äquivalent zu

SUM(<exprXY>) / REGR_COUNT(<y>, <x>)

<exprXY> :==
  CASE WHEN <x> IS NOT NULL AND <y> IS NOT NULL THEN 1 END
Siehe auch

SUM()

9.4.4. REGR_INTERCEPT()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
REGR_INTERCEPT ( <y>, <x> )
Tabelle 228. REGR_INTERCEPT-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

y

Abhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

x

Unabhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion REGR_INTERCEPT berechnet den Schnittpunkt der Regressionsgerade mit der y-Achse.

Die Funktion REGR_INTERCEPT(<y>, <x>) ist äquivalent zu

REGR_AVGY(<y>, <x>) - REGR_SLOPE(<y>, <x>) * REGR_AVGX(<y>, <x>)
REGR_INTERCEPT-Beispiele

Prognose des Verkaufsvolumens

with recursive years (byyear) as (
  select 1991
  from rdb$database
  union all
  select byyear + 1
  from years
  where byyear < 2020
),
s as (
  select
    extract(year from order_date) as byyear,
    sum(total_value) as total_value
  from sales
  group by 1
),
regr as (
  select
    regr_intercept(total_value, byyear) as intercept,
    regr_slope(total_value, byyear) as slope
  from s
)
select
  years.byyear as byyear,
  intercept + (slope * years.byyear) as total_value
from years
cross join regr
BYYEAR TOTAL_VALUE
------ ------------
  1991    118377.35
  1992    414557.62
  1993    710737.89
  1994   1006918.16
  1995   1303098.43
  1996   1599278.69
  1997   1895458.96
  1998   2191639.23
  1999   2487819.50
  2000   2783999.77
...

9.4.5. REGR_R2()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
REGR_R2 ( <y>, <x> )
Tabelle 229. REGR_R2-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

y

Abhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

x

Unabhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion REGR_R2 berechnet das Bestimmtheitsmaß oder das R-Quadrat der Regressionsgerade.

Die Funktion REGR_R2(<y>, <x>) ist äquivalent zu

POWER(CORR(<y>, <x>), 2)
Siehe auch

CORR(), POWER

9.4.6. REGR_SLOPE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
REGR_SLOPE ( <y>, <x> )
Tabelle 230. REGR_SLOPE-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

y

Abhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

x

Unabhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion REGR_SLOPE berechnet die Steigung der Regressionsgerade.

Die Funktion REGR_SLOPE(<y>, <x>) ist äquivalent zu

COVAR_POP(<y>, <x>) / VAR_POP(<exprX>)

<exprX> :==
  CASE WHEN <x> IS NOT NULL AND <y> IS NOT NULL THEN <x> END
Siehe auch

COVAR_POP(), VAR_POP()

9.4.7. REGR_SXX()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
REGR_SXX ( <y>, <x> )
Tabelle 231. REGR_SXX-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

y

Abhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

x

Unabhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion REGR_SXX berechnet die Quadratsumme der unabhängigen Ausdrucksvariablen (x).

Die Funktion REGR_SXX(<y>, <x>) ist äquivalent zu

REGR_COUNT(<y>, <x>) * VAR_POP(<exprX>)

<exprX> :==
  CASE WHEN <x> IS NOT NULL AND <y> IS NOT NULL THEN <x> END
Siehe auch

REGR_COUNT(), VAR_POP()

9.4.8. REGR_SXY()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
REGR_SXY ( <y>, <x> )
Tabelle 232. REGR_SXY-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

y

Abhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

x

Unabhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion REGR_SXY berechnet die Summe der Produkte des unabhängigen Variablenausdrucks (x) mal des abhängigen Variablenausdrucks (y).

Die Funktion REGR_SXY(<y>, <x>) ist äquivalent zu

REGR_COUNT(<y>, <x>) * COVAR_POP(<y>, <x>)

9.4.9. REGR_SYY()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
REGR_SYY ( <y>, <x> )
Tabelle 233. REGR_SYY-Funktionsparameter
Parameter Beschreibung

y

Abhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

x

Unabhängige Variable der Regressionsgerade. Sie kann eine Tabellenspalte, eine Konstante, eine Variable, einen Ausdruck, eine Nicht-Aggregatfunktion oder eine UDF enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdrücke nicht zulässig.

Die Funktion REGR_SYY berechnet die Quadratsumme der abhängigen Variablen (y).

Die Funktion REGR_SYY(<y>, <x>) ist äquivalent zu

REGR_COUNT(<y>, <x>) * VAR_POP(<exprY>)

<exprY> :==
  CASE WHEN <x> IS NOT NULL AND <y> IS NOT NULL THEN <y> END
Siehe auch

REGR_COUNT(), VAR_POP()

10. Window-Funktionen (analytisch)

Gemäß der SQL-Spezifikation sind Window-Funktionen (auch als analytische Funktionen bekannt) eine Art Aggregation, die jedoch nicht die Ergebnismenge einer Abfrage ""filtert". Die Zeilen mit aggregierten Daten werden mit dem Abfrageergebnissatz gemischt.

Die Window-Funktionen werden mit der OVER-Klausel verwendet. Sie dürfen nur in der SELECT-Liste oder der ORDER BY-Klausel einer Abfrage erscheinen.

Firebird-Fensterfunktionen können partitioniert und geordnet werden.

Syntax
<window_function> ::=
    <aggregate_function> OVER <window_name_or_spec>
  | <window_function_name> ([<expr> [, <expr> ...]])
  OVER <window_name_or_spec>

<aggregate_function> ::=
  !! Siehe auch Aggregatfunktionen !!

<window_name_or_spec> ::=
  <window_specification> | existing_window_name

<window_function_name> ::=
    <ranking_function>
  | <navigational_function>

<ranking_function> ::=
    RANK | DENSE_RANK | PERCENT_RANK | ROW_NUMBER
  | CUME_DIST | NTILE

<navigational_function>
  LEAD | LAG | FIRST_VALUE | LAST_VALUE | NTH_VALUE

<window_specification> ::=
  ( [existing_window_name] [<window_partition>]
    [<window_order>] [<window_frame>] )

<window_partition> ::=
  [PARTITION BY <expr> [, <expr> ...]]

<window_order> ::=
  [ORDER BY
    <expr> [<direction>] [<nulls_placement>]
    [, <expr> [<direction>] [<nulls_placement>] ...]

<direction> ::= {ASC | DESC}

<nulls_placement> ::= NULLS {FIRST | LAST}

<window_frame> ::= {RANGE | ROWS} <window_frame_extent>

<window_frame_extent> ::=
  <window_frame_start> | <window_frame_between>

<window_frame_start> ::=
  UNBOUNDED PRECEDING | <expr> PRECEDING | CURRENT ROW

<window_frame_between> ::=
  BETWEEN <window_frame_bound_1> AND <window_frame_bound_2>

<window_frame_bound_1> ::=
    UNBOUNDED PRECEDING | <expr> PRECEDING | CURRENT ROW
  | <expr> FOLLOWING

<window_frame_bound_2> ::=
    <expr> PRECEDING | CURRENT ROW | <expr> FOLLOWING
  | UNBOUNDED FOLLOWING
Tabelle 234. Argumente für Window-Funktionen
Argument Beschreibung

expr

Ausdruck. Kann eine Tabellenspalte, Konstante, Variable, Ausdruck, Skalar- oder Aggregatfunktion enthalten. Window-Funktionen sind als Ausdruck nicht erlaubt.

aggregate_function

Eine Aggregatfunktion, die als Window-Funktion verwendet wird.

existing_window_name

Ein benanntes Fenster (Window), das mit WINDOW-Klausel der aktuellen Abfragespezifikation definiert wurde.

10.1. Aggregatfunktionen als Window-Funktionen

Alle Aggregatfunktionen — inklusive FILTER-Klausel — können als Window-Funktionen verwendet werden, indem die OVER-Klausel hinzugefügt wird.

Stellen Sie sich eine Tabelle EMPLOYEE mit den Spalten ID, NAME und SALARY vor und die Notwendigkeit, jedem Mitarbeiter sein jeweiliges Gehalt und den Prozentsatz seines Gehalts an der Gehaltsabrechnung anzuzeigen.

Eine normale Abfrage könnte dies wie folgt erreichen:

select
    id,
    department,
    salary,
    salary / (select sum(salary) from employee) portion
  from employee
  order by id;
Ergebnisse
id  department  salary  portion
--  ----------  ------  ----------
1   R & D        10.00      0.2040
2   SALES        12.00      0.2448
3   SALES         8.00      0.1632
4   R & D         9.00      0.1836
5   R & D        10.00      0.2040

Die Abfrage ist repetitiv und langwierig, insbesondere wenn es sich bei "EMPLOYEE" um eine komplexe Ansicht handelt.

Die gleiche Abfrage könnte mit einer Window-Funktion viel schneller und eleganter angegeben werden:

select
    id,
    department,
    salary,
    salary / sum(salary) OVER () portion
  from employee
  order by id;

Hier wird sum(salary) over() mit der Summe aller SALARY aus der Abfrage (der EMPLOYEE-Tabelle) berechnet.

10.2. Partitionierung

Wie Aggregatfunktionen, die allein oder in Bezug auf eine Gruppe arbeiten können, können Window-Funktionen auch auf einer Gruppe arbeiten, die als “Partition” bezeichnet wird.

Syntax
<window function>(...) OVER (PARTITION BY <expr> [, <expr> ...])

Die Aggregation über eine Gruppe kann mehr als eine Zeile erzeugen, daher wird das von einer Partition generierte Resultset mit der Hauptabfrage unter Verwendung derselben Ausdrucksliste wie die Partition verknüpft.

In Fortsetzung des Beispiels EMPLOYEE möchten wir, anstatt den Anteil des Gehalts jedes Mitarbeiters an der Gesamtzahl aller Mitarbeiter zu erhalten, den Anteil nur basierend auf den Mitarbeitern in derselben Abteilung erhalten:

select
    id,
    department,
    salary,
    salary / sum(salary) OVER (PARTITION BY department) portion
  from employee
  order by id;
Ergebnisse
id  department  salary  portion
--  ----------  ------  ----------
1   R & D        10.00      0.3448
2   SALES        12.00      0.6000
3   SALES         8.00      0.4000
4   R & D         9.00      0.3103
5   R & D        10.00      0.3448

10.3. Sortierung

Die Unterklausel ORDER BY kann mit oder ohne Partitionen verwendet werden. Die ORDER BY-Klausel innerhalb von OVER gibt die Reihenfolge an, in der die Window-Funktion Zeilen verarbeitet. Diese Reihenfolge muss nicht mit den Auftragszeilen übereinstimmen, die in der Ausgabe erscheinen.

Fensterfunktionen haben ein wichtiges Konzept: Für jede Zeile gibt es eine Reihe von Zeilen in ihrer Partition namens window frame. Standardmäßig besteht der Rahmen bei der Angabe von ORDER BY aus allen Zeilen vom Anfang der Partition bis zur aktuellen Zeile und Zeilen gleich dem aktuellen ORDER BY-Ausdruck. Ohne ORDER BY besteht der Standardrahmen aus allen Zeilen in der Partition.

Daher erzeugt die Klausel ORDER BY für Standardaggregationsfunktionen bei der Verarbeitung von Zeilen Teilaggregationsergebnisse.

Beispiel
select
    id,
    salary,
    sum(salary) over (order by salary) cumul_salary
  from employee
  order by salary;
Ergebnisse
id  salary  cumul_salary
--  ------  ------------
3     8.00          8.00
4     9.00         17.00
1    10.00         37.00
5    10.00         37.00
2    12.00         49.00

Dann gibt cumul_salary die partielle/akkumulierte (oder laufende) Aggregation (der SUM-Funktion) zurück. Es mag seltsam erscheinen, dass 37,00 für die IDs 1 und 5 wiederholt wird, aber so sollte es funktionieren. Die ORDER BY-Schlüssel werden zusammen gruppiert, und die Aggregation wird einmal berechnet (aber die beiden summieren 10,00). Um dies zu vermeiden, können Sie das Feld "ID" am Ende der Klausel "ORDER BY" hinzufügen.

Es ist möglich, mehrere Windows mit unterschiedlichen Reihenfolgen und ORDER BY-Teilen wie ASC/DESC und NULLS FIRST/LAST zu verwenden.

Bei einer Partition funktioniert ORDER BY genauso, aber an jeder Partitionsgrenze wird die Aggregation zurückgesetzt.

Alle Aggregationsfunktionen können ORDER BY verwenden, außer LIST().

10.4. Window Frames

Ein Fensterrahmen (window frame) gibt an, welche Zeilen für die aktuelle Zeile bei der Auswertung der Fensterfunktion berücksichtigt werden sollen.

Der Rahmen besteht aus drei Teilen: Einheit, Anfangsbindung und Endbindung. Die Einheit kann RANGE oder ROWS sein, die definiert, wie die Grenzen funktionieren.

Die Grenzen sind:

  • <expr> PRECEDING

  • <expr> FOLLOWING

  • CURRENT ROW

  • Bei RANGE sollte ORDER BY genau einen Ausdruck angeben, und dieser Ausdruck sollte numerisch, Datum, Uhrzeit oder Zeitstempel sein. Für <expr> PRECEDING wird expr vom ORDER BY Ausdruck abgezogen und für <expr> FOLLOWING wird expr hinzugefügt. Für CURRENT ROW wird der Ausdruck unverändert verwendet.

    Alle Zeilen innerhalb der aktuellen Partition, die sich zwischen den Grenzen befinden, werden als Teil des resultierenden Fensterrahmens betrachtet.

  • Bei ROWS sind ORDER BY-Ausdrücke nicht durch Anzahl oder Typ beschränkt. Für diese Einheit beziehen sich <expr> PRECEDING und <expr FOLLOWING auf die Zeilenposition innerhalb der aktuellen Partition und nicht auf die Werte der Sortierschlüssel.

Sowohl UNBOUNDED PRECEDING als auch UNBOUNDED FOLLOWING funktionieren identisch mit RANGE und ROWS. UNBOUNDED PRECEDING beginnt in der ersten Zeile der aktuellen Partition und UNBOUNDED FOLLOWING in der letzten Zeile der aktuellen Partition.

Die Frame-Syntax mit <window_frame_start> spezifiziert den Start-Frame, wobei der End-Frame `CURRENT ROW ist.

Einige Window-Funktionen verwerfen Frames:

  • ROW_NUMBER, LAG und LEAD funktionieren immer als ROWS BETWEEN UNBOUNDED PRECEDING AND CURRENT ROW

  • DENSE_RANK, RANK, PERCENT_RANK und CUME_DIST funktionieren immer als RANGE BETWEEN UNBOUNDED PRECEDING AND CURRENT ROW

  • FIRST_VALUE, LAST_VALUE und NTH_VALUE respektieren Frames, aber das Verhalten der RANGE-Einheit ist identisch mit ROWS.

Beispiel für die Verwendung von Frame

Wenn die ORDER BY-Klausel verwendet wird, aber eine Frame-Klausel weggelassen wird, berücksichtigt die Standardeinstellung die Partition bis zur aktuellen Zeile. In Kombination mit SUM ergibt dies eine laufende Summe:

select
  id,
  salary,
  sum(salary) over (order by salary) sum_salary
from employee
order by salary;

Ergebnis:

| id | salary | sum_salary |
|---:|-------:|-----------:|
|  3 |   8.00 |       8.00 |
|  4 |   9.00 |      17.00 |
|  1 |  10.00 |      37.00 |
|  5 |  10.00 |      37.00 |
|  2 |  12.00 |      49.00 |

Wenn wir dagegen einen Rahmen für die gesamte Partition anwenden, erhalten wir die Summe für die gesamte Partition.

select
  id,
  salary,
  sum(salary) over (
    order by salary
    ROWS BETWEEN UNBOUNDED PRECEDING AND UNBOUNDED FOLLOWING
  ) sum_salary
from employee
order by salary;

Ergebnis:

| id | salary | sum_salary |
|---:|-------:|-----------:|
|  3 |   8.00 |      49.00 |
|  4 |   9.00 |      49.00 |
|  1 |  10.00 |      49.00 |
|  5 |  10.00 |      49.00 |
|  2 |  12.00 |      49.00 |

Dieses Beispiel soll nur demonstrieren, wie dies funktioniert; das Ergebnis dieses speziellen Beispiels wäre einfacher mit sum(salary) over() zu erzeugen.

Mit dieser Abfrage können wir einen Bereichsrahmen verwenden, um die Anzahl der Mitarbeiter mit Gehältern zwischen (Gehalt eines Mitarbeiters - 1) und (Gehalt + 1) zu berechnen:

select
  id,
  salary,
  count(*) over (
    order by salary
    RANGE BETWEEN 1 PRECEDING AND 1 FOLLOWING
  ) range_count
from employee
order by salary;

Ergebnis:

| id | salary | range_count |
|---:|-------:|------------:|
|  3 |   8.00 |           2 |
|  4 |   9.00 |           4 |
|  1 |  10.00 |           3 |
|  5 |  10.00 |           3 |
|  2 |  12.00 |           1 |

10.5. Named Windows

Die WINDOW-Klausel kann verwendet werden, um ein Fenster explizit zu benennen, beispielsweise um sich wiederholende oder verwirrende Ausdrücke zu vermeiden.

Ein benanntes Fenster kann verwendet werden

  1. in der OVER-Klausel, um auf eine Fensterdefinition zu verweisen, z.B. ÜBER window_name

  2. als Basisfenster eines anderen benannten oder Inline-(OVER)-Windows, wenn es kein Fenster mit Rahmen ist (ROWS- oder RANGE-Klauseln)

    Ein Window mit einem Basis-Window kann weder 'PARTITION BY' haben, noch die Reihenfolge ('ORDER BY') eines Basis-Windows überschreiben.

10.6. Ranking-Funktionen

Die Rangordnungsfunktionen berechnen den Ordinalrang einer Zeile innerhalb der Window-Partition.

Diese Funktionen können mit oder ohne Partitionierung und Ordnung verwendet werden. Sie zu verwenden, ohne sie zu bestellen, macht jedoch fast nie Sinn.

Die Rangfolgefunktionen können verwendet werden, um verschiedene Arten von inkrementellen Zählern zu erstellen. Betrachten Sie SUM(1) OVER (ORDER BY SALARY) als Beispiel dafür, was sie tun können, jeder auf unterschiedliche Weise. Es folgt eine Beispielabfrage, die auch mit dem Verhalten von SUM verglichen wird.

select
    id,
    salary,
    dense_rank() over (order by salary),
    rank() over (order by salary),
    row_number() over (order by salary),
    sum(1) over (order by salary)
  from employee
  order by salary;
Ergebnisse
id  salary  dense_rank  rank  row_number  sum
--  ------  ----------  ----  ----------  ---
 3    8.00           1     1           1    1
 4    9.00           2     2           2    2
 1   10.00           3     3           3    4
 5   10.00           3     3           4    4
 2   12.00           4     5           5    5

Der Unterschied zwischen "DENSE_RANK" und "RANK" besteht darin, dass nur in "RANK" eine Lücke in Bezug auf doppelte Zeilen (relativ zur Window-Reihenfolge) vorhanden ist. DENSE_RANK vergibt weiterhin fortlaufende Nummern nach dem doppelten Gehalt. Andererseits vergibt ROW_NUMBER immer fortlaufende Nummern, auch wenn es doppelte Werte gibt.

10.6.1. CUME_DIST()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
CUME_DIST () OVER <window_name_or_spec>

Die Verteilungsfunktion 'CUME_DIST' berechnet den relativen Rang einer Zeile innerhalb einer Fensterpartition. 'CUME_DIST' wird berechnet als die Anzahl der Zeilen, die der aktuellen Zeile vorausgehen oder der aktuellen Zeile gleichgestellt sind, dividiert durch die Anzahl der Zeilen in der Partition.

Mit anderen Worten, CUME_DIST() OVER <window_name_or_spec> entspricht COUNT({Sternchen}) OVER <window_name_or_spec> / COUNT(*) OVER()

CUME_DIST-Beispiele
select
  id,
  salary,
  cume_dist() over (order by salary)
from employee
order by salary;
Ergebnis
id salary cume_dist
-- ------ ---------
 3   8.00       0.2
 4   9.00       0.4
 1  10.00       0.8
 5  10.00       0.8
 2  12.00         1

10.6.2. DENSE_RANK()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

BIGINT

Syntax
DENSE_RANK () OVER <window_name_or_spec>

Gibt den Rang von Zeilen in einer Partition einer Ergebnismenge ohne Rangordnungslücken zurück. Zeilen mit den gleichen window_order Werten erhalten den gleichen Rang innerhalb der Partition window-partition, falls angegeben. Der dichte Rang einer Zeile ist gleich der Anzahl verschiedener Rangwerte in der Partition vor der aktuellen Zeile plus eins.

DENSE_RANK-Beispiele
select
  id,
  salary,
  dense_rank() over (order by salary)
from employee
order by salary;
Ergebnis
id salary dense_rank
-- ------ -----------
 3  8.00           1
 4  9.00           2
 1 10.00           3
 5 10.00           3
 2 12.00           4

10.6.3. NTILE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Rückgabetyp

BIGINT

Syntax
NTILE ( number_of_tiles ) OVER <window_name_or_spec>
Tabelle 235. Argumente für NTILE
Argument Beschreibung

number_of_tiles

Anzahl der Kacheln (Gruppen). Beschränkt auf ein positives Ganzzahlliteral, einen benannten Parameter (PSQL) oder einen Positionsparameter (DSQL).

NTILE verteilt die Zeilen der aktuellen Fensterpartition in die angegebene Anzahl von Kacheln (Gruppen).

NTILE-Beispiele
select
  id,
  salary,
  rank() over (order by salary),
  ntile(3) over (order by salary)
from employee
order by salary;
Ergebnis
ID SALARY RANK NTILE
== ====== ==== =====
 3   8.00    1     1
 4   9.00    2     1
 1  10.00    3     2
 5  10.00    3     2
 2  12.00    5     3

10.6.4. PERCENT_RANK()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

DOUBLE PRECISION

Syntax
PERCENT_RANK () OVER <window_name_or_spec>

Die Verteilungsfunktion 'PERCENT_RANK' berechnet den relativen Rang einer Zeile innerhalb einer Fensterpartition. PERCENT_RANK wird berechnet als RANK() minus 1 der aktuellen Zeile geteilt durch die Anzahl der Zeilen in der Partition minus 1.

Mit anderen Worten, PERCENT_RANK() OVER <window_name_or_spec> entspricht (RANK() OVER <window_name_or_spec> - 1) / CAST(COUNT(*) OVER() - 1 AS DOUBLE PRECISION)

PERCENT_RANK Examples
select
  id,
  salary,
  rank() over (order by salary),
  percent_rank() over (order by salary)
from employee
order by salary;
Ergebnis
id salary rank percent_rank
-- ------ ---- ------------
 3   8.00    1            0
 4   9.00    2         0.25
 1  10.00    3          0.5
 5  10.00    3          0.5
 2  12.00    5            1

10.6.5. RANK()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

BIGINT

Syntax
RANK () OVER <window_name_or_spec>

Gibt den Rang jeder Zeile in einer Partition der Ergebnismenge zurück. Zeilen mit den gleichen Werten von window-order erhalten den gleichen Rang wie in der Partition _window-partition, falls angegeben. Der Rang einer Zeile entspricht der Anzahl der Rangwerte in der Partition vor der aktuellen Zeile plus eins.

RANK-Beispiele
select
  id,
  salary,
  rank() over (order by salary)
from employee
order by salary;
Ergebnis
id salary rank
-- ------ -----
 3   8.00     1
 4   9.00     2
 1  10.00     3
 5  10.00     3
 2  12.00     5

10.6.6. ROW_NUMBER()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

BIGINT

Syntax
ROW_NUMBER () OVER <window_name_or_spec>

Gibt die fortlaufende Zeilennummer in der Partition der Ergebnismenge zurück, wobei '1' die erste Zeile in jeder der Partitionen ist.

ROW_NUMBER-Beispiele
select
  id,
  salary,
  row_number() over (order by salary)
from employee
order by salary;
Ergebnis
id salary rank
-- ------ -----
 3   8.00     1
 4   9.00     2
 1  10.00     3
 5  10.00     4
 2  12.00     5
Siehe auch

DENSE_RANK(), RANK()

10.7. Navigationsfunktionen

Die Navigationsfunktionen rufen den einfachen (nicht aggregierten) Wert eines Ausdrucks aus einer anderen Zeile der Abfrage innerhalb derselben Partition ab.

FIRST_VALUE, LAST_VALUE und NTH_VALUE wirken auch auf einen Window-Frame. Für Navigationsfunktionen wendet Firebird einen Standardrahmen von der ersten bis zur aktuellen Zeile der Partition an, nicht bis zur letzten. Mit anderen Worten, es verhält sich so, als ob der folgende Frame angegeben wäre:

RANGE BETWEEN UNBOUNDED PRECEDING AND CURRENT ROW

Dies führt wahrscheinlich zu seltsamen oder unerwarteten Ergebnissen für "NTH_VALUE" und insbesondere "LAST_VALUE".

Beispiel für Navigationsfunktionen
select
    id,
    salary,
    first_value(salary) over (order by salary),
    last_value(salary) over (order by salary),
    nth_value(salary, 2) over (order by salary),
    lag(salary) over (order by salary),
    lead(salary) over (order by salary)
  from employee
  order by salary;
Ergebnisse
id  salary  first_value  last_value  nth_value     lag    lead
--  ------  -----------  ----------  ---------  ------  ------
3     8.00         8.00        8.00     <null>  <null>    9.00
4     9.00         8.00        9.00       9.00    8.00   10.00
1    10.00         8.00       10.00       9.00    9.00   10.00
5    10.00         8.00       10.00       9.00   10.00   12.00
2    12.00         8.00       12.00       9.00   10.00  <null>

10.7.1. FIRST_VALUE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

Das gleiche wie type wie expr

Syntax
FIRST_VALUE ( <expr> ) OVER <window_name_or_spec>
Tabelle 236. Arguments of FIRST_VALUE
Argument Beschreibung

expr

Ausdruck. Kann eine Tabellenspalte, Konstante, Variable, Ausdruck, Skalarfunktion enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdruck nicht zulässig.

Gibt den ersten Wert der aktuellen Partition zurück.

10.7.2. LAG()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

Das gleiche wie type wie expr

Syntax
LAG ( <expr> [, <offset [, <default>]])
  OVER <window_name_or_spec>
Tabelle 237. Arguments of LAG
Argument Beschreibung

expr

Ausdruck. Kann eine Tabellenspalte, Konstante, Variable, Ausdruck, Skalarfunktion enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdruck nicht zulässig.

offset

Der Offset in Zeilen vor der aktuellen Zeile, um den durch expr identifizierten Wert zu erhalten. Wenn offset nicht angegeben ist, ist der Standardwert 1. offset kann eine Spalte, eine Unterabfrage oder ein anderer Ausdruck sein, der zu einem positiven ganzzahligen Wert führt, oder ein anderer Typ, der implizit in BIGINT konvertiert werden kann. offset darf nicht negativ sein (verwenden Sie stattdessen LEAD).

default

Der Standardwert, der zurückgegeben werden soll, wenn offset außerhalb der Partition zeigt. Der Standardwert ist NULL.

Die LAG-Funktion ermöglicht den Zugriff auf die Zeile in der aktuellen Partition mit einem gegebenen Offset vor der aktuellen Zeile.

Wenn offset außerhalb der aktuellen Partition zeigt, wird default zurückgegeben, oder NULL, wenn kein Standard angegeben wurde.

LAG-Beispiele

Angenommen, Sie haben die Tabelle 'RATE', in der der Wechselkurs für jeden Tag gespeichert ist. Um die Änderung des Wechselkurses in den letzten fünf Tagen zu verfolgen, können Sie die folgende Abfrage verwenden.

select
  bydate,
  cost,
  cost - lag(cost) over (order by bydate) as change,
  100 * (cost - lag(cost) over (order by bydate)) /
    lag(cost) over (order by bydate) as percent_change
from rate
where bydate between dateadd(-4 day to current_date)
and current_date
order by bydate
Ergebnis
bydate     cost   change percent_change
---------- ------ ------ --------------
27.10.2014  31.00 <null>         <null>
28.10.2014  31.53   0.53         1.7096
29.10.2014  31.40  -0.13        -0.4123
30.10.2014  31.67   0.27         0.8598
31.10.2014  32.00   0.33         1.0419
Siehe auch

LEAD()

10.7.3. LAST_VALUE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

Das gleiche wie type wie expr

Syntax
LAST_VALUE ( <expr> ) OVER <window_name_or_spec>
Tabelle 238. Argumente für LAST_VALUE
Argument Beschreibung

expr

Ausdruck. Kann eine Tabellenspalte, Konstante, Variable, Ausdruck, Skalarfunktion enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdruck nicht zulässig.

Gibt den letzten Wert der aktuellen Partition zurück.

10.7.4. LEAD()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

Das gleiche wie type wie expr

Syntax
LEAD ( <expr> [, <offset [, <default>]])
  OVER <window_name_or_spec>
Tabelle 239. Argumente für LEAD
Argument Beschreibung

expr

Ausdruck. Kann eine Tabellenspalte, Konstante, Variable, Ausdruck, Skalarfunktion enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdruck nicht zulässig.

offset

Der Offset in Zeilen nach der aktuellen Zeile, um den durch expr identifizierten Wert zu erhalten. Wenn offset nicht angegeben ist, ist der Standardwert 1. offset kann eine Spalte, eine Unterabfrage oder ein anderer Ausdruck sein, der zu einem positiven ganzzahligen Wert führt, oder ein anderer Typ, der implizit in BIGINT konvertiert werden kann. offset darf nicht negativ sein (verwenden Sie stattdessen LAG).

default

Der Standardwert, der zurückgegeben werden soll, wenn offset außerhalb der Partition zeigt. Der Standardwert ist NULL.

Die LEAD-Funktion ermöglicht den Zugriff auf die Zeile in der aktuellen Partition mit einem gegebenen Offset nach der aktuellen Zeile.

Wenn offset außerhalb der aktuellen Partition zeigt, wird default zurückgegeben, oder NULL, wenn kein Standard angegeben wurde.

Siehe auch

LAG()

10.7.5. NTH_VALUE()

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Ergebnistyp

Das gleiche wie type wie expr

Syntax
NTH_VALUE ( <expr>, <offset> )
  [FROM {FIRST | LAST}]
  OVER <window_name_or_spec>
Tabelle 240. Arguments of NTH_VALUE
Argument Beschreibung

expr

Ausdruck. Kann eine Tabellenspalte, Konstante, Variable, Ausdruck, Skalarfunktion enthalten. Aggregatfunktionen sind als Ausdruck nicht zulässig.

offset

Der Versatz in Zeilen vom Anfang (FROM FIRST) oder dem letzten (FROM LAST), um den durch expr identifizierten Wert zu erhalten. offset kann eine Spalte, eine Unterabfrage oder ein anderer Ausdruck sein, der zu einem positiven ganzzahligen Wert führt, oder ein anderer Typ, der implizit in BIGINT konvertiert werden kann. offset kann nicht null oder negativ sein.

Die Funktion NTH_VALUE gibt den Nten Wert ab der ersten (FROM FIRST) oder der letzten (FROM LAST) Zeile des aktuellen Frames zurück, siehe auch note on Rahmen für Navigationsfunktionen. Offset 1 mit FROM FIRST entspricht FIRST_VALUE und Offset 1 mit FROM LAST entspricht LAST_VALUE.

10.8. Aggregatfunktionen innerhalb der Window-Spezifikation

Es ist möglich, Aggregatfunktionen (aber keine Window-Funktionen) innerhalb der OVER-Klausel zu verwenden. In diesem Fall wird zuerst die Aggregatfunktion angewendet, um die Windows zu bestimmen, und erst dann werden die Window-Funktionen auf diese Window- angewendet.

Bei Verwendung von Aggregatfunktionen innerhalb von OVER müssen alle Spalten, die nicht in Aggregatfunktionen verwendet werden, in der GROUP BY-Klausel von SELECT angegeben werden.

Verwenden einer Aggregatfunktion in einer Window-spezifikation
select
  code_employee_group,
  avg(salary) as avg_salary,
  rank() over (order by avg(salary)) as salary_rank
from employee
group by code_employee_group

11. Kontextvariablen

11.1. CURRENT_CONNECTION

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Typ

INTEGER

Syntax
CURRENT_CONNECTION

CURRENT_CONNECTION enthält den eindeutigen Bezeichner der aktuellen Verbindung.

Sein Wert wird von einem Zähler auf der Kopfseite der Datenbank abgeleitet, der bei jeder neuen Verbindung inkrementiert wird. Wenn eine Datenbank wiederhergestellt wird, wird dieser Zähler auf Null zurückgesetzt.

Beispiele
select current_connection from rdb$database

execute procedure P_Login(current_connection)

11.2. CURRENT_DATE

Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Typ

DATE

Syntax
CURRENT_DATE

CURRENT_DATE gibt das aktuelle Serverdatum zurück.

Innerhalb eines PSQL-Moduls (Prozedur, Trigger oder ausführbarer Block) bleibt der Wert von CURRENT_DATE bei jedem Lesen konstant. Wenn mehrere Module sich gegenseitig aufrufen oder auslösen, bleibt der Wert während der Dauer des äußersten Moduls konstant. Wenn Sie einen fortlaufenden Wert in PSQL benötigen (z. B. um Zeitintervalle zu messen), verwenden Sie 'TODAY'.

Beispiele
select current_date from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2011-10-03

11.3. CURRENT_ROLE

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Typ

VARCHAR(63)

Syntax
CURRENT_ROLE

CURRENT_ROLE ist eine Kontextvariable, die die explizit angegebene Rolle des aktuell verbundenen Benutzers enthält. Wenn keine explizit angegebene Rolle vorhanden ist, ist CURRENT_ROLE 'NONE'.

CURRENT_ROLE repräsentiert immer eine gültige Rolle oder 'NONE'. Wenn sich ein Benutzer mit einer nicht vorhandenen Rolle verbindet, setzt die Engine sie stillschweigend auf "NONE" zurück, ohne einen Fehler zurückzugeben.

Rollen, die standardmäßig aktiv sind und nicht explizit beim Verbinden oder Verwenden von SET ROLE angegeben sind, werden von CURRENT_ROLE nicht zurückgegeben. Verwenden Sie RDB$ROLE_IN_USE, um nach allen aktiven Rollen zu suchen.

Beispiel
if (current_role <> 'MANAGER')
  then exception only_managers_may_delete;
else
  delete from Customers where custno = :custno;
Siehe auch

RDB$ROLE_IN_USE

11.4. CURRENT_TIME

Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Typ

TIME WITH TIME ZONE

Der Datentyp wurde in Firebird 4.0 von TIME WITHOUT TIME ZONE in TIME WITH TIME ZONE geändert. Verwenden Sie LOCALTIME, um TIME WITHOUT TIME ZONE zu erhalten.

Syntax
CURRENT_TIME [ (<precision>) ]

<precision> ::= 0 | 1 | 2 | 3

Das optionale Argument precision wird in ESQL nicht unterstützt.

Tabelle 241. CURRENT_TIME Parameter
Parameter Beschreibung

precision

Präzision. Der Standardwert ist 0. In ESQL nicht unterstützt.

CURRENT_TIME gibt die aktuelle Serverzeit in der Sitzungszeitzone zurück. Der Standardwert ist 0 Dezimalstellen, d. h. Sekundengenauigkeit.

  • CURRENT_TIME hat eine Standardgenauigkeit von 0 Dezimalstellen, wobei CURRENT_TIMESTAMP eine Standardgenauigkeit von 3 Dezimalstellen hat. Daher ist CURRENT_TIMESTAMP nicht die genaue Summe von CURRENT_DATE und CURRENT_TIME, es sei denn, Sie geben explizit eine Genauigkeit an (d. h. CURRENT_TIME(3) oder CURRENT_TIMESTAMP(0)).

  • Innerhalb eines PSQL-Moduls (Prozedur, Trigger oder ausführbarer Block) bleibt der Wert von CURRENT_TIME bei jedem Lesen konstant. Wenn mehrere Module sich gegenseitig aufrufen oder auslösen, bleibt der Wert während der Dauer des äußersten Moduls konstant. Wenn Sie einen fortlaufenden Wert in PSQL benötigen (z. B. um Zeitintervalle zu messen), verwenden Sie 'NOW'.

CURRENT_TIME und Firebird 4.0 Zeitzonenunterstützung

Firebird 4.0 hat Unterstützung für Zeitzonen hinzugefügt. Als Teil dieser Unterstützung wurde eine Inkompatibilität mit dem CURRENT_TIME-Ausdruck im Vergleich zur vorherigen Version eingeführt.

In Firebird 4.0 gibt CURRENT_TIME den Typ TIME WITH TIME ZONE zurück. Damit Ihre Abfragen mit dem Datenbankcode von Firebird 4.0 und höher kompatibel sind, haben Firebird 3.0.4 und Firebird 2.5.9 den Ausdruck LOCALTIME eingeführt. In Firebird 3.0.4 und Firebird 2.5.9 ist LOCALTIME ein Synonym für CURRENT_TIME.

In Firebird 4.0 funktioniert LOCALTIME weiterhin wie in Firebird 3.0.4 und höher und Firebird 2.5.9 (gibt TIME [WITHOUT TIME ZONE] zurück), während CURRENT_TIME jetzt einen anderen Datentyp zurückgibt, TIME WITH TIMEZONE.

Beispiele
select current_time from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 14:20:19.0000

select current_time(2) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 14:20:23.1200

11.5. CURRENT_TIMESTAMP

Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Typ

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Der Datentyp wurde in Firebird 4.0 von TIMESTAMP WITHOUT TIME ZONE in TIMESTAMP WITH TIME ZONE geändert. Verwenden Sie LOCALTIMESTAMP, um TIMESTAMP WITHOUT TIME ZONE zu erhalten.

Syntax
CURRENT_TIMESTAMP [ (<precision>) ]

<precision> ::= 0 | 1 | 2 | 3

Das optionale Argument precision wird in ESQL nicht unterstützt.

Tabelle 242. CURRENT_TIMESTAMP Parameter
Parameter Beschreibung

precision

Präzision. Der Standardwert ist 0. In ESQL nicht unterstützt.

CURRENT_TIMESTAMP gibt das aktuelle Serverdatum und die aktuelle Uhrzeit in der Sitzungszeitzone zurück. Der Standardwert ist 3 Dezimalstellen, d. h. Millisekunden-Genauigkeit.

  • Die Standardgenauigkeit von CURRENT_TIME beträgt 0 Dezimalstellen, also ist CURRENT_TIMESTAMP nicht die genaue Summe von CURRENT_DATE und CURRENT_TIME, es sei denn, Sie geben explizit eine Genauigkeit an (zB CURRENT_TIME(3) oder `CURRENT_TIMESTAMP(0) `).

  • Innerhalb eines PSQL-Moduls (Prozedur, Trigger oder ausführbarer Block) bleibt der Wert von CURRENT_TIMESTAMP bei jedem Lesen konstant. Wenn mehrere Module sich gegenseitig aufrufen oder auslösen, bleibt der Wert während der Dauer des äußersten Moduls konstant. Wenn Sie einen fortlaufenden Wert in PSQL benötigen (z. B. um Zeitintervalle zu messen), verwenden Sie 'NOW'.

CURRENT_TIMESTAMP und Firebird 4 Zeitzonenunterstützung

Firebird 4.0 hat Unterstützung für Zeitzonen hinzugefügt. Im Rahmen dieser Unterstützung wurde im Vergleich zu früheren Versionen eine Inkompatibilität mit dem CURRENT_TIMESTAMP-Ausdruck eingeführt.

In Firebird 4.0 gibt CURRENT_TIMESTAMP den Typ TIMESTAMP WITH TIME ZONE zurück. Damit Ihre Abfragen mit dem Datenbankcode von Firebird 4.0 und höher kompatibel sind, haben Firebird 3.0.4 und Firebird 2.5.9 den Ausdruck LOCALTIMESTAMP eingeführt. In Firebird 3.0.4 und Firebird 2.5.9 ist LOCALTIMESTAMP ein Synonym für CURRENT_TIMESTAMP.

In Firebird 4.0 funktioniert LOCALTIMESTAMP weiterhin wie in Firebird 3.0.4 und höher und Firebird 2.5.9 (gibt TIMESTAMP [WITHOUT TIME ZONE] zurück), während CURRENT_TIMESTAMP jetzt einen anderen Datentyp zurückgibt, TIMESTAMP MIT ZEITZONE.

Beispiele
select current_timestamp from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2008-08-13 14:20:19.6170

select current_timestamp(2) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2008-08-13 14:20:23.1200

11.6. CURRENT_TRANSACTION

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Typ

BIGINT

Syntax
CURRENT_TRANSACTION

CURRENT_TRANSACTION enthält die eindeutige Kennung der aktuellen Transaktion.

Sein Wert wird von einem Zähler auf der Kopfseite der Datenbank abgeleitet, der bei jeder neuen Transaktion inkrementiert wird. Wenn eine Datenbank wiederhergestellt wird, wird dieser Zähler auf Null zurückgesetzt.

Beispiele
select current_transaction from rdb$database

New.Txn_ID = current_transaction;

11.7. CURRENT_USER

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Typ

VARCHAR(63)

Syntax
CURRENT_USER

CURRENT_USER ist eine Kontextvariable, die den Namen des aktuell verbundenen Benutzers enthält. Es ist völlig äquivalent zu USER.

Beispiel
create trigger bi_customers for customers before insert as
begin
    New.added_by  = CURRENT_USER;
    New.purchases = 0;
end

11.8. DELETING

Verfügbar in

PSQL

Typ

BOOLEAN

Syntax
DELETING

Nur in Triggern verfügbar, DELETING zeigt an, ob der Trigger für eine DELETE-Operation ausgelöst wurde. Vorgesehen für die Verwendung in multi-action triggers-de.

Beispiel
if (deleting) then
begin
  insert into Removed_Cars (id, make, model, removed)
    values (old.id, old.make, old.model, current_timestamp);
end

11.9. GDSCODE

Verfügbar in

PSQL

Typ

INTEGER

Syntax
GDSCODE

In einem “WHEN …​ DO”-Fehlerbehandlungsblock enthält die Kontextvariable GDSCODE die numerische Darstellung des aktuellen Firebird-Fehlercodes. Vor Firebird 2.0 wurde GDSCODE nur in WHEN GDSCODE-Handlern gesetzt. Jetzt kann es auch in den Blöcken WHEN ANY, WHEN SQLCODE, WHEN SQLSTATE und WHEN EXCEPTION ungleich Null sein, vorausgesetzt, die den Fehler auslösende Bedingung entspricht einem Firebird-Fehlercode. Außerhalb von Fehlerhandlern ist GDSCODE immer 0. Außerhalb von PSQL existiert es überhaupt nicht.

Nach WHEN GDSCODE müssen Sie symbolische Namen wie grant_obj_notfound usw. verwenden. Aber die Kontextvariable GDSCODE ist ein INTEGER. Wenn Sie es mit einem bestimmten Fehler vergleichen möchten, muss der Zahlenwert verwendet werden, z. 335544551 für grant_obj_notfound.

Beispiel
when gdscode grant_obj_notfound, gdscode grant_fld_notfound,
   gdscode grant_nopriv, gdscode grant_nopriv_on_base
do
begin
  execute procedure log_grant_error(gdscode);
  exit;
end

11.10. INSERTING

Verfügbar in

PSQL

Typ

BOOLEAN

Syntax
INSERTING

Nur in Triggern verfügbar, zeigt INSERTING an, ob der Trigger aufgrund einer INSERT-Operation ausgelöst wurde. Vorgesehen für die Verwendung in Multi-Action-Trigger.

Beispiel
if (inserting or updating) then
begin
  if (new.serial_num is null) then
    new.serial_num = gen_id(gen_serials, 1);
end

11.11. LOCALTIME

Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Typ

TIME WITHOUT TIME ZONE

Syntax
LOCALTIME [ (<precision>) ]

<precision> ::= 0 | 1 | 2 | 3

Das optionale Argument precision wird in ESQL nicht unterstützt.

Tabelle 243. LOCALTIME-Parameter
Parameter Beschreibung

precision

Präzision. Der Standardwert ist 0. In ESQL nicht unterstützt

LOCALTIME gibt die aktuelle Serverzeit in der Sitzungszeitzone zurück. Der Standardwert ist 0 Dezimalstellen, d. h. Sekundengenauigkeit.

  • LOCALTIME wurde in Firebird 3.0.4 und Firebird 2.5.9 als Alias von CURRENT_TIME eingeführt. In Firebird 4.0 gibt CURRENT_TIME eine TIME WITH TIME ZONE anstelle einer TIME [WITHOUT TIME ZONE] zurück, während LOCALTIME TIME [WITHOUT TIME ZONE] zurückgibt. Es wird empfohlen, LOCALTIME zu verwenden, wenn Sie keine Zeitzoneninformationen benötigen.

  • LOCALTIME hat eine Standardgenauigkeit von 0 Dezimalstellen, wobei LOCALTIMESTAMP eine Standardgenauigkeit von 3 Dezimalstellen hat. Daher ist LOCALTIMESTAMP nicht die genaue Summe von CURRENT_DATE und LOCALTIME, es sei denn, Sie geben explizit eine Genauigkeit an (d. h. LOCALTIME(3) oder LOCALTIMESTAMP(0)).

  • Innerhalb eines PSQL-Moduls (Prozedur, Trigger oder ausführbarer Block) bleibt der Wert von LOCALTIME bei jedem Lesen konstant. Wenn sich mehrere Module gegenseitig aufrufen oder auslösen, bleibt der Wert während der Dauer des äußersten Moduls konstant. Wenn Sie in PSQL einen fortlaufenden Wert benötigen (z. B. um Zeitintervalle zu messen), verwenden Sie 'NOW'.====

Beispiele
select localtime from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 14:20:19.0000

select localtime(2) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 14:20:23.1200

11.12. LOCALTIMESTAMP

Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Typ

TIMESTAMP WITHOUT TIME ZONE

Syntax
LOCALTIMESTAMP [ (<precision>) ]

<precision> ::= 0 | 1 | 2 | 3

Das optionale Argument precision wird in ESQL nicht unterstützt.

Tabelle 244. LOCALTIMESTAMP Parameter
Parameter Beschreibung

precision

Präzision. Der Standardwert ist 3. In ESQL nicht unterstützt

LOCALTIMESTAMP gibt das aktuelle Serverdatum und die aktuelle Uhrzeit in der Sitzungszeitzone zurück. Der Standardwert ist 3 Dezimalstellen, d. h. Millisekunden-Genauigkeit.

  • LOCALTIMESTAMP wurde in Firebird 3.0.4 und Firebird 2.5.9 als Synonym von CURRENT_TIMESTAMP eingeführt. In Firebird 4.0 gibt CURRENT_TIMESTAMP einen TIMESTAMP WITH TIME ZONE anstelle eines TIMESTAMP [WITHOUT TIME ZONE] zurück, während LOCALTIMESTAMP TIMESTAMP [WITHOUT TIME ZONE] zurückgibt. Es wird empfohlen, LOCALTIMESTAMP zu verwenden, wenn Sie keine Zeitzoneninformationen benötigen.

  • Die Standardgenauigkeit von LOCALTIME beträgt 0 Dezimalstellen, daher ist LOCALTIMESTAMP nicht die genaue Summe von CURRENT_DATE und LOCALTIME, es sei denn, Sie geben explizit eine Genauigkeit an (zB LOCATIME(3) oder `LOCALTIMESTAMP(0) `).

  • Innerhalb eines PSQL-Moduls (Prozedur, Trigger oder ausführbarer Block) bleibt der Wert von LOCALTIMESTAMP bei jedem Lesen konstant. Wenn mehrere Module sich gegenseitig aufrufen oder auslösen, bleibt der Wert während der Dauer des äußersten Moduls konstant. Wenn Sie einen fortlaufenden Wert in PSQL benötigen (z. B. um Zeitintervalle zu messen), verwenden Sie 'NOW'.

Beispiele
select localtimestamp from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2008-08-13 14:20:19.6170

select localtimestamp(2) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2008-08-13 14:20:23.1200

11.13. NEW

Verfügbar in

PSQL, nur Trigger

Typ

Datensatz

Syntax
NEW.column_name
Tabelle 245. NEW-Parameter
Parameter Beschreibung

column_name

Spaltenname für den Zugriff

NEU enthält die neue Version eines Datenbankeintrags, der gerade eingefügt oder aktualisiert wurde. Ab Firebird 2.0 ist es in 'AFTER'-Triggern schreibgeschützt.

Bei Multi-Action-Triggern — eingeführt in Firebird 1.5 — ist NEU immer verfügbar. Wird der Trigger jedoch durch ein DELETE ausgelöst, gibt es keine neue Version des Datensatzes. In dieser Situation wird beim Lesen von NEW immer NULL zurückgegeben; das Schreiben in sie führt zu einer Laufzeitausnahme.

11.14. 'NOW'

Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Typ

CHAR(3)

'NOW' ist keine Variable, sondern ein String-Literal oder eine Datums-/Uhrzeit-Mnemonik. Es ist jedoch in dem Sinne besonders, dass Sie, wenn Sie es in einen Datums-/Uhrzeittyp CAST() geben, das aktuelle Datum und/oder die aktuelle Uhrzeit erhalten. Seit Firebird 2.0 beträgt die Genauigkeit 3 Dezimalstellen, also Millisekunden. Bei 'NOW' wird die Groß-/Kleinschreibung nicht beachtet und die Engine ignoriert führende oder nachfolgende Leerzeichen beim Casting.

  • 'NOW' gibt immer das aktuelle Datum/die aktuelle Uhrzeit zurück, auch in PSQL-Modulen, wo CURRENT_DATE, CURRENT_TIME und << fblangref40-contextvars-current-timestamp-de>> gibt während der gesamten Dauer der äußersten Routine den gleichen Wert zurück. Dies macht 'NOW' zum Messen von Zeitintervallen in Triggern, Prozeduren und ausführbaren Blöcken nützlich.

  • Außer in der oben genannten Situation, Lesen von CURRENT_DATE, CURRENT_TIME und CURRENT_TIMESTAMP ist im Allgemeinen der Übertragung von 'JETZT' vorzuziehen. Beachten Sie jedoch, dass CURRENT_TIME standardmäßig auf Sekunden genau eingestellt ist; Um eine Genauigkeit in Millisekunden zu erhalten, verwenden Sie CURRENT_TIME(3).

  • Firebird 3.0 und früher erlaubten die Verwendung von 'NOW' in Datetime-Literalen (auch bekannt als "`shorthand casts"`), dies ist in Firebird 4.0 nicht mehr erlaubt.

Beispiele
select 'Now' from rdb$database
-- Ergebnis 'Now'

select cast('Now' as date) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2008-08-13

select cast('now' as time) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 14:20:19.6170

select cast('NOW' as timestamp) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2008-08-13 14:20:19.6170

11.15. OLD

Verfügbar in

PSQL, nur Trigger

Typ

Datensatz

Syntax
OLD.column_name
Tabelle 246. OLD Parameters
Parameter Beschreibung

column_name

Spaltenname für den Zugriff

OLD enthält die vorhandene Version eines Datenbankeintrags kurz vor einer Löschung oder Aktualisierung. Ab Firebird 2.0 ist es schreibgeschützt.

Bei Multi-Action-Triggern — eingeführt in Firebird 1.5 — ist 'OLD' immer verfügbar. Wenn der Trigger jedoch durch ein 'INSERT' ausgelöst wird, gibt es offensichtlich keine bereits vorhandene Version des Datensatzes. In dieser Situation wird beim Lesen von OLD immer NULL zurückgegeben; das Schreiben in sie führt zu einer Laufzeitausnahme.

11.16. RESETTING

Available in

PSQL

Type

BOOLEAN

Syntax
RESETTING

Nur in Triggern verfügbar, RESETTING zeigt an, ob der Trigger während eines Sitzungs-Resets ausgelöst wurde. Sein Wert ist TRUE, wenn das Zurücksetzen der Sitzung im Gange ist, andernfalls FALSE. Vorgesehen für die Verwendung in ON DISCONNECT- und ON CONNECT-Datenbank-Triggern, um einen ALTER SESSION RESET zu erkennen.

11.17. ROW_COUNT

Verfügbar in

PSQL

Typ

INTEGER

Syntax
ROW_COUNT

Die Kontextvariable ROW_COUNT enthält die Anzahl der Zeilen, die von der letzten DML-Anweisung (INSERT, UPDATE, DELETE, SELECT oder FETCH) im aktuellen Trigger, in der gespeicherten Prozedur oder im ausführbaren Block betroffen sind.

Verhalten bei SELECT und FETCH
  • Nach einem Singleton SELECT ist ROW_COUNT 1, wenn eine Datenzeile abgerufen wurde, andernfalls 0.

  • In einer FOR SELECT Schleife wird ROW_COUNT bei jeder Iteration inkrementiert (beginnend bei 0 vor der ersten).

  • Nach einem FETCH von einem Cursor ist ROW_COUNT 1, wenn eine Datenzeile abgerufen wurde, andernfalls 0. Wenn mehr Datensätze vom gleichen Cursor abgerufen werden, wird ROW_COUNT nicht über 1 hinaus erhöht.

  • In Firebird 1.5.x ist ROW_COUNT 0 nach jeder Art von SELECT-Anweisung.

ROW_COUNT kann nicht verwendet werden, um die Anzahl der Zeilen zu bestimmen, die von einem EXECUTE STATEMENT- oder EXECUTE PROCEDURE-Befehl betroffen sind.

Beispiel
update Figures set Number = 0 where id = :id;
if (row_count = 0) then
  insert into Figures (id, Number) values (:id, 0);

11.18. SQLCODE

Verfügbar in

PSQL

Eingestellt in

2.5.1

Typ

INTEGER

Syntax
SQLCODE

In einem “WHEN …​ DO”-Fehlerbehandlungsblock enthält die Kontextvariable SQLCODE den aktuellen SQL-Fehlercode. Vor Firebird 2.0 wurde SQLCODE nur in den WHEN SQLCODE- und WHEN ANY-Handlern gesetzt. Sie darf jetzt auch in den Blöcken WHEN GDSCODE, WHEN SQLSTATE und WHEN EXCEPTION ungleich Null sein, sofern die fehlerauslösende Bedingung einem SQL-Fehlercode entspricht. Außerhalb von Fehlerhandlern ist SQLCODE immer 0. Außerhalb von PSQL existiert es überhaupt nicht.

SQLCODE wird nun zugunsten des SQL-2003-kompatiblen Statuscodes SQLSTATE veraltet. Die Unterstützung für SQLCODE und WHEN SQLCODE wird in einer zukünftigen Version von Firebird eingestellt.

Beispiel
when any
do
begin
  if (sqlcode <> 0) then
    Msg = 'An SQL error occurred!';
  else
    Msg = 'Something bad happened!';
  exception ex_custom Msg;
end

11.19. SQLSTATE

Verfügbar in

PSQL

Typ

CHAR(5)

Syntax
SQLSTATE

In einer “WHEN …​ DO”-Fehlerbehandlung enthält die Kontextvariable SQLSTATE den 5-stelligen, SQL-2003-konformen Statuscode, der sich aus der Anweisung ergibt, die den Fehler ausgelöst hat. Außerhalb von Fehlerhandlern ist SQLSTATE immer '00000'. Außerhalb von PSQL ist es überhaupt nicht verfügbar.

  • SQLSTATE soll SQLCODE ersetzen. Letzteres ist jetzt in Firebird veraltet und wird in einer zukünftigen Version verschwinden.

  • Firebird unterstützt (noch) nicht die Syntax “WHEN SQLSTATE …​ DO”. Sie müssen WHEN ANY verwenden und die Variable SQLSTATE innerhalb des Handlers testen.

  • Jeder SQLSTATE-Code ist die Verkettung einer 2-Zeichen-Klasse und einer 3-Zeichen-Unterklasse. Die Klassen 00 (erfolgreicher Abschluss), 01 (Warnung) und 02 (keine Daten) repräsentieren Abschlussbedingungen. Jeder Statuscode außerhalb dieser Klassen ist ein Exception. Da die Klassen 00, 01 und 02 keinen Fehler auslösen, werden sie niemals in der Variablen SQLSTATE angezeigt.

  • Eine vollständige Liste der SQLSTATE-Codes finden Sie im Abschnitt SQLSTATE-Codes und Nachrichtentexte in Anhang B: Ausnahmebehandlung, Codes und Nachrichten.

Beispiel
when any
do
begin
  Msg = case sqlstate
          when '22003' then 'Numeric value out of range.'
          when '22012' then 'Division by zero.'
          when '23000' then 'Integrity constraint violation.'
          else 'Something bad happened! SQLSTATE = ' || sqlstate
        end;
  exception ex_custom Msg;
end

11.20. 'TODAY'

Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Typ

CHAR(5)

'TODAY' ist keine Variable, sondern ein String-Literal oder ein Datumsmnemonik. Es ist jedoch in dem Sinne besonders, dass Sie, wenn Sie es in einen Datums-/Uhrzeittyp CAST() geben, das aktuelle Datum erhalten. Bei 'TODAY' wird die Groß-/Kleinschreibung nicht beachtet und die Engine ignoriert führende oder nachfolgende Leerzeichen beim Casting.

  • 'TODAY' Ergebnis immer das aktuelle Datum, auch in PSQL-Modulen, wo CURRENT_DATE, CURRENT_TIME und CURRENT_TIMESTAMP gibt während der gesamten Dauer der äußersten Routine denselben Wert zurück. Dies macht 'TODAY' nützlich, um Zeitintervalle in Triggern, Prozeduren und ausführbaren Blöcken zu messen (zumindest wenn Ihre Prozeduren tagelang laufen).

  • Außer in der oben erwähnten Situation ist das Lesen von CURRENT_DATE im Allgemeinen vorzuziehen, 'TODAY' zu gießen.

  • Firebird 3.0 und früher erlaubten die Verwendung von 'TODAY' in Datetime-Literalen (auch bekannt als "`shorthand casts"`), dies ist in Firebird 4.0 nicht mehr erlaubt.

Beispiele
select 'Today' from rdb$database
-- Ergebnis 'Today'

select cast('Today' as date) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2011-10-03

select cast('TODAY' as timestamp) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2011-10-03 00:00:00.0000

11.21. 'TOMORROW'

Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Typ

CHAR(8)

'TOMORROW' ist keine Variable, sondern ein String-Literal. Es ist jedoch in dem Sinne besonders, dass Sie, wenn Sie es in einen Datums-/Uhrzeittyp CAST() geben, das Datum des nächsten Tages erhalten. Siehe auch 'TODAY'.

Beispiele
select 'Tomorrow' from rdb$database
-- Ergebnis 'Tomorrow'

select cast('Tomorrow' as date) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2011-10-04

select cast('TOMORROW' as timestamp) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2011-10-04 00:00:00.0000

11.22. UPDATING

Verfügbar in

PSQL

Typ

BOOLEAN

Syntax
UPDATING

Nur in Triggern verfügbar, 'UPDATING' zeigt an, ob der Trigger aufgrund einer 'UPDATE'-Operation ausgelöst wurde. Vorgesehen für die Verwendung in Multi-Action-Trigger.

Beispiel
if (inserting or updating) then
begin
  if (new.serial_num is null) then
    new.serial_num = gen_id(gen_serials, 1);
end

11.23. 'YESTERDAY'

Verfügbar in

DSQL, PSQL, ESQL

Typ

CHAR(9)

'YESTERDAY' ist keine Variable, sondern ein String-Literal. Es ist jedoch in dem Sinne besonders, dass Sie, wenn Sie es in einen Datums-/Uhrzeittyp CAST() geben, das Datum des Vortages erhalten. Siehe auch 'TODAY'.

Beispiele
select 'Yesterday' from rdb$database
-- Ergebnis 'Yesterday'

select cast('Yesterday as date) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2011-10-02

select cast('YESTERDAY' as timestamp) from rdb$database
-- Ergebnis z.B. 2011-10-02 00:00:00.0000

11.24. USER

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Typ

VARCHAR(63)

Syntax
USER

USER ist eine Kontextvariable, die den Namen des aktuell verbundenen Benutzers enthält. Es entspricht vollständig CURRENT_USER.

Beispiel
create trigger bi_customers for customers before insert as
begin
  New.added_by  = USER;
  New.purchases = 0;
end

12. Transaktionssteuerung

Alles in Firebird geschieht in Transaktionen. Arbeitseinheiten werden zwischen einem Startpunkt und einem Endpunkt isoliert. Änderungen an Daten bleiben reversibel, bis die Client-Anwendung den Server anweist, sie festzuschreiben.

12.1. Transaktionsanweisungen

Firebird verfügt über ein kleines Lexikon von SQL-Anweisungen, die von Clientanwendungen verwendet werden, um die Transaktionen zu starten, zu verwalten, festzuschreiben und rückgängig zu machen (Rollback), die die Grenzen aller Datenbankaufgaben bilden:

SET TRANSACTION

zum Konfigurieren und Starten einer Transaktion

COMMIT

das Ende einer Arbeitseinheit signalisieren und Änderungen dauerhaft in die Datenbank schreiben

ROLLBACK

um die in der Transaktion vorgenommenen Änderungen rückgängig zu machen

SAVEPOINT

um eine Position im Arbeitsprotokoll zu markieren, falls ein teilweises Rollback erforderlich ist

RELEASE SAVEPOINT

einen Speicherpunkt löschen

12.1.1. SET TRANSACTION

Verwendet für

Transaktion konfigurieren und starten

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
SET TRANSACTION
   [NAME tr_name]
   [<tr_option> ...]

<tr_option> ::=
     READ {ONLY | WRITE}
   | [NO] WAIT
   | [ISOLATION LEVEL] <isolation_level>
   | NO AUTO UNDO
   | RESTART REQUESTS
   | AUTO COMMIT
   | IGNORE LIMBO
   | LOCK TIMEOUT seconds
   | RESERVING <tables>
   | USING <dbhandles>

<isolation_level> ::=
    SNAPSHOT [AT NUMBER snapshot_number]
  | SNAPSHOT TABLE [STABILITY]
  | READ {UNCOMMITED | COMMITTED} [<read-commited-opt>]

<read-commited-opt> ::=
  [NO] RECORD_VERSION | READ CONSISTENCY

<tables> ::= <table_spec> [, <table_spec> ...]

<table_spec> ::= tablename [, tablename ...]
      [FOR [SHARED | PROTECTED] {READ | WRITE}]

<dbhandles> ::= dbhandle [, dbhandle ...]
Tabelle 247. SET TRANSACTION-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

tr_name

Transaktionsname. Nur in ESQL verfügbar

tr_option

Optionale Transaktionsoption. Jede Option sollte höchstens einmal angegeben werden, einige Optionen schließen sich gegenseitig aus (z.B. READ ONLY vs READ WRITE, WAIT vs NO WAIT)

seconds

Die Zeit in Sekunden, die die Anweisung warten soll, falls ein Konflikt auftritt. Muss größer oder gleich 0 sein.

snapshot_number

Snapshot-Nummer, die für diese Transaktion verwendet werden soll

tables

Die Liste der zu reservierenden Tische

dbhandles

Die Liste der Datenbanken, auf die die Datenbank zugreifen kann. Nur in ESQL verfügbar

table_spec

Spezifikationen für Tabellenreservierungen

tablename

Der Name der zu reservierenden Tabelle

dbhandle

Das Handle der Datenbank, auf die die Transaktion zugreifen kann. Nur in ESQL verfügbar

Die Anweisung SET TRANSACTION konfiguriert die Transaktion und startet sie. In der Regel starten nur Client-Anwendungen Transaktionen. Die Ausnahmen sind die Fälle, in denen der Server eine autonome Transaktion oder Transaktionen für bestimmte Hintergrundsystem-Threads/-Prozesse startet, wie z. B. Sweeps.

Eine Clientanwendung kann eine beliebige Anzahl gleichzeitig laufender Transaktionen starten. Eine einzelne Verbindung kann über mehrere gleichzeitig aktive Transaktionen verfügen (obwohl dies nicht von allen Treibern oder Zugriffskomponenten unterstützt wird). Für die Gesamtzahl der ausgeführten Transaktionen in allen Clientanwendungen, die mit einer bestimmten Datenbank arbeiten, gibt es ab dem Zeitpunkt, an dem die Datenbank aus ihrer Sicherungskopie wiederhergestellt wurde, oder ab dem Zeitpunkt, an dem die Datenbank ursprünglich erstellt wurde, eine Grenze. Das Limit beträgt 248 — 281.474.976.710.656 — in Firebird 3 und höher, und 231-1 — oder 2.147.483.647 — in früheren Versionen.

Alle Klauseln in der SET TRANSACTION-Anweisung sind optional. Wenn die Anweisung, die eine Transaktion startet, keine Klauseln enthält, wird die Transaktion mit Standardwerten für Zugriffsmodus, Sperrenauflösungsmodus und Isolationsstufe gestartet, die wie folgt lauten:

SET TRANSACTION
  READ WRITE
  WAIT
  ISOLATION LEVEL SNAPSHOT;

Datenbanktreiber oder Zugriffskomponenten können andere Standardwerte verwenden. Weitere Informationen finden Sie in deren Dokumentation.

Der Server weist Transaktionen sequentiell Ganzzahlen zu. Immer wenn ein Client eine Transaktion startet, entweder explizit definiert oder standardmäßig, sendet der Server die Transaktions-ID an den Client. Diese Nummer kann in SQL mit der Kontextvariablen CURRENT_TRANSACTION abgerufen werden.

Einige Datenbanktreiber – oder ihre maßgeblichen Spezifikationen – erfordern, dass Sie die Transaktion über API-Methoden konfigurieren und starten. In diesem Fall wird die Verwendung von SET TRANSACTION entweder nicht unterstützt oder kann zu unspezifischem Verhalten führen. Ein Beispiel hierfür ist JDBC und der Firebird JDBC-Treiber Jaybird.

Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation Ihres Treibers.

Die Klauseln NAME und USING sind nur in ESQL gültig.

Transaktionsname

Das optionale Attribut NAME definiert den Namen einer Transaktion. Die Verwendung dieses Attributs ist nur in Embedded SQL verfügbar. In ESQL-Anwendungen ermöglichen benannte Transaktionen, dass mehrere Transaktionen gleichzeitig in einer Anwendung aktiv sind. Wenn benannte Transaktionen verwendet werden, muss für jede benannte Transaktion eine Hostsprachenvariable mit demselben Namen deklariert und initialisiert werden. Dies ist eine Einschränkung, die eine dynamische Angabe von Transaktionsnamen verhindert und somit eine Transaktionsbenennung in DSQL ausschließt.

Transaction Parameters

Die wichtigsten Parameter einer Transaktion sind:

  • Datenzugriffsmodus (READ WRITE, READ ONLY)

  • Auflösungsmodus sperren (WAIT, NO WAIT) mit einer optionalen LOCK TIMEOUT Spezifikation

  • Isolationsstufe (READ COMMITTED, SNAPSHOT, SNAPSHOT TABLE STABILITY).

    Die Isolationsstufe READ UNCOMMITTED ist ein Synonym für READ COMMITTED und wird nur aus Gründen der Syntaxkompatibilität bereitgestellt. Es bietet genau dieselbe Semantik wie READ COMMITTED und erlaubt Ihnen nicht, nicht festgeschriebene Änderungen anderer Transaktionen anzuzeigen.

  • ein Mechanismus zum Reservieren oder Freigeben von Tabellen (die RESERVING-Klausel)

Zugriffsmodus

Die beiden Datenbankzugriffsmodi für Transaktionen sind READ WRITE und READ ONLY.

  • Wenn der Zugriffsmodus READ WRITE ist, können Operationen im Kontext dieser Transaktion sowohl Leseoperationen als auch Datenaktualisierungsoperationen sein. Dies ist der Standardmodus.

  • Wenn der Zugriffsmodus READ ONLY ist, können im Kontext dieser Transaktion nur SELECT-Operationen ausgeführt werden. Jeder Versuch, Daten im Kontext einer solchen Transaktion zu ändern, führt zu Datenbankausnahmen. Dies gilt jedoch nicht für globale temporäre Tabellen (GTT), die in READ ONLY-Transaktionen geändert werden dürfen, siehe Globale temporäre Tabellen (GTT) im Kapitel Daten Definitions-(DDL)-Anweisungen für Details.

Lock Resolution-Modus

Wenn mehrere Clientprozesse mit derselben Datenbank arbeiten, können Sperren auftreten, wenn ein Prozess nicht festgeschriebene Änderungen in einer Tabellenzeile vornimmt oder eine Zeile löscht und ein anderer Prozess versucht, dieselbe Zeile zu aktualisieren oder zu löschen. Solche Sperren werden als Aktualisierungskonflikte bezeichnet.

Sperren können in anderen Situationen auftreten, wenn mehrere Transaktionsisolationsstufen verwendet werden.

Die beiden Lock-Auflösungsmodi sind WAIT und NO WAIT.

WAIT-Modus

Wenn im WAIT-Modus (dem Standardmodus) ein Konflikt zwischen zwei parallelen Prozessen auftritt, die gleichzeitige Datenaktualisierungen in derselben Datenbank ausführen, wartet eine WAIT-Transaktion, bis die andere Transaktion beendet ist — durch Festschreiben (COMMIT ) oder Rollback (ROLLBACK). Die Client-Anwendung mit der Transaktion WAIT wird angehalten, bis der Konflikt gelöst ist.

Wenn für die Transaktion WAIT ein LOCK TIMEOUT angegeben ist, wird nur für die in dieser Klausel angegebene Anzahl von Sekunden gewartet. Wenn die Sperre am Ende des angegebenen Intervalls nicht aufgelöst wird, wird die Fehlermeldung “Lock timeout on wait transaction” an den Client zurückgegeben.

Das Verhalten der Sperrenauflösung kann je nach Transaktionsisolationsstufe geringfügig variieren.

NO WAIT Mode

In the NO WAIT mode, a transaction will immediately throw a database exception if a conflict occurs.

LOCK TIMEOUT ist eine separate Transaktionsoption, kann aber nur für WAIT-Transaktionen verwendet werden. Die Angabe von LOCK TIMEOUT mit einer NO WAIT-Transaktion führt zum Fehler "invalid parameter in transaction parameter block -Option isc_tpb_lock_timeout is not valid if isc_tpb_nowait was used previously in TPB`".

Isolationsstufe

Bei der Isolation geht es darum, die Arbeit einer Datenbankaufgabe von anderen getrennt zu halten. Änderungen, die von einer Anweisung vorgenommen werden, werden für alle verbleibenden Anweisungen sichtbar, die innerhalb derselben Transaktion ausgeführt werden, unabhängig von ihrer Isolationsstufe. Änderungen, die in anderen Transaktionen ausgeführt werden, bleiben für die aktuelle Transaktion unsichtbar, solange sie nicht festgeschrieben sind. Die Isolationsstufe und manchmal andere Attribute bestimmen, wie Transaktionen interagieren, wenn eine andere Transaktion Arbeit festschreiben möchte.

Das Attribut ISOLATION LEVEL definiert die Isolationsstufe für die gestartete Transaktion. Es ist der wichtigste Transaktionsparameter, um sein Verhalten gegenüber anderen gleichzeitig laufenden Transaktionen zu bestimmen.

Die drei von Firebird unterstützten Isolationsstufen sind:

  • SNAPSHOT

  • SNAPSHOT TABLE STABILITY

  • READ COMMITTED mit drei Angaben (READ CONSISTENCY, NO RECORD_VERSION und RECORD_VERSION)

SNAPSHOT-Isolationsstufe

Die Isolationsstufe SNAPSHOT – die Standardstufe – ermöglicht es der Transaktion, nur die Änderungen zu sehen, die vor dem Start festgeschrieben wurden. Alle festgeschriebenen Änderungen, die durch gleichzeitige Transaktionen vorgenommen werden, werden in einer SNAPSHOT-Transaktion nicht angezeigt, solange diese aktiv ist. Die Änderungen werden für eine neue Transaktion sichtbar, sobald die aktuelle Transaktion entweder festgeschrieben oder vollständig zurückgesetzt wurde, jedoch nicht, wenn sie nur auf einen Sicherungspunkt zurückgesetzt wurde.

Die Isolationsstufe SNAPSHOT wird auch als “concurrency” bezeichnet.

Autonome Transaktionen

Änderungen durch autonome Transaktionen werden nicht im Kontext der Transaktion SNAPSHOT gesehen, die sie gestartet hat.

Snapshot-Transaktionen teilen

Mit SNAPSHOT AT NUMBER snaphot_number kann eine SNAPSHOT-Transaktion gestartet werden, die den Snapshot einer anderen Transaktion teilt. Mit dieser Funktion ist es möglich, parallele Prozesse (mit verschiedenen Anhängen) zu erstellen, die konsistente Daten aus einer Datenbank lesen. Beispielsweise kann ein Backup-Prozess mehrere Threads erstellen, die Daten parallel aus der Datenbank lesen. Oder ein Webdienst kann verteilte Unterdienste absetzen, die einige Verarbeitungsschritte parallel ausführen.

Alternativ kann diese Funktion auch über die API verwendet werden, indem das Transaktionsparameter-Pufferelement isc_tpb_at_snapshot_number verwendet wird.

Die snapshot_number einer aktiven Transaktion kann mit RDB$GET_CONTEXT('SYSTEM', 'SNAPSHOT_NUMBER') in SQL oder mit dem Transaktionsinformations-API-Aufruf mit fb_info_tra_snapshot_number-Informations-Tag abgerufen werden. Die an die neue Transaktion übergebene snapshot_number muss eine Momentaufnahme einer derzeit aktiven Transaktion sein.

Um eine stabile Ansicht zwischen Transaktionen zu teilen, muss die andere Transaktion auch die Isolationsstufe SNAPSHOT haben. Bei READ COMMITTED bewegt sich die Snapshot-Nummer vorwärts

Beispiel
SET TRANSACTION SNAPSHOT AT NUMBER 12345;
SNAPSHOT TABLE STABILITY-Isolationsstufe

Die Isolationsstufe SNAPSHOT TABLE STABILITY oder SNAPSHOT TABLE — ist die restriktivste. Wie in `SNAPSHOT sieht eine Transaktion in der SNAPSHOT TABLE STABILITY-Isolation nur die Änderungen, die vor dem Start der aktuellen Transaktion festgeschrieben wurden. Nachdem eine SNAPSHOT TABLE STABILITY gestartet wurde, können keine anderen Transaktionen Änderungen an Tabellen in der Datenbank vornehmen, deren Änderungen für diese Transaktion anstehen. Andere Transaktionen können andere Daten lesen, aber jeder Versuch des Einfügens, Aktualisierens oder Löschens durch einen parallelen Prozess führt zu Konfliktausnahmen.

Die RESERVING-Klausel kann verwendet werden, um anderen Transaktionen zu erlauben, Daten in einigen Tabellen zu ändern.

Wenn bei einer anderen Transaktion eine nicht festgeschriebene Änderung von Daten in einer Datenbanktabelle ansteht, bevor eine Transaktion mit der Isolationsstufe SNAPSHOT TABLE STABILITY gestartet wird, führt der Versuch, eine SNAPSHOT TABLE STABILITY-Transaktion zu starten, zu einer Ausnahme.

Die Isolationsstufe SNAPSHOT TABLE STABILITY wird auch als “consistency” bezeichnet.

READ COMMITTED-Isolationsstufe

Die Isolationsstufe READ COMMITTED ermöglicht, dass alle Datenänderungen, die andere Transaktionen seit ihrem Beginn festgeschrieben haben, sofort von der nicht festgeschriebenen aktuellen Transaktion gesehen werden. Nicht festgeschriebene Änderungen sind für eine 'READ COMMITTED'-Transaktion nicht sichtbar.

Um die aktualisierte Liste der Zeilen in der Tabelle, an der Sie interessiert sind - “aktualisiert” - abzurufen, muss nur die SELECT-Anweisung erneut angefordert werden, während sie sich noch in der nicht festgeschriebenen Transaktion READ COMMITTED befindet.

Varianten von READ COMMITTED

Für READ COMMITTED-Transaktionen kann je nach Art der gewünschten Konfliktlösung einer von zwei modifizierenden Parametern angegeben werden: RECORD_VERSION und NO RECORD_VERSION. Wie die Namen vermuten, schließen sie sich gegenseitig aus.

  • NO RECORD_VERSION (der Standardwert) ist eine Art Zwei-Phasen-Sperrmechanismus: Er macht die Transaktion nicht in der Lage, in eine Zeile zu schreiben, für die eine Aktualisierung von einer anderen Transaktion aussteht.

    • Wenn NO WAIT die angegebene Lock-Resolution-Strategie ist, wird sofort ein Lock-Konflikt-Fehler ausgegeben

    • Wenn WAIT angegeben ist, wird gewartet, bis die andere Transaktion entweder festgeschrieben oder zurückgesetzt wird. Wenn die andere Transaktion zurückgesetzt oder festgeschrieben wird und ihre Transaktions-ID älter ist als die ID der aktuellen Transaktion, ist die Änderung der aktuellen Transaktion zulässig. Ein Sperrkonfliktfehler wird zurückgegeben, wenn die andere Transaktion festgeschrieben wurde und ihre ID neuer war als die der aktuellen Transaktion.

  • Wenn RECORD_VERSION angegeben ist, liest die Transaktion die letzte festgeschriebene Version der Zeile, unabhängig von anderen ausstehenden Versionen der Zeile. Die Lock-Resolution-Strategie (WAIT oder NO WAIT) beeinflusst das Verhalten der Transaktion beim Start in keiner Weise.

  • Bei Angabe von READ CONSISTENCY (oder ReadConsistency = 1) erhält die Ausführung einer Anweisung einen Snapshot der Datenbank, um ein konsistentes Lesen auf Anweisungsebene der Transaktionen sicherzustellen, die beim Start der Ausführung festgeschrieben wurden.

    Die anderen beiden Varianten können zu inkonsistenten Lesevorgängen auf Anweisungsebene führen, da sie möglicherweise einige, aber nicht alle Änderungen einer gleichzeitigen Transaktion lesen, wenn diese Transaktion während der Anweisungsausführung festgeschrieben wird. Beispielsweise könnte ein SELECT COUNT(*) einige, aber nicht alle eingefügten Datensätze einer anderen Transaktion lesen, wenn der Commit dieser Transaktion erfolgt, während die Anweisung Datensätze liest.

    Diese Momentaufnahme auf Anweisungsebene wird für die Ausführung einer Anweisung der obersten Ebene abgerufen, verschachtelte Anweisungen (Trigger, gespeicherte Prozeduren und Funktionen, dynamische Anweisungen usw.) verwenden die Momentaufnahme auf Anweisungsebene, die für die Anweisung der obersten Ebene erstellt wurde.

Einen Snapshot für READ CONSISTENCY zu erhalten ist eine sehr billige Aktion.

Die Einstellung ReadConsistency ist in der firebird.conf standardmäßig auf 1 gesetzt.

Behandlung von Aktualisierungskonflikten mit READ CONSISTENCY

Wenn eine Anweisung in einer READ COMMITTED READ CONSISTENCY-Transaktion ausgeführt wird, wird ihre Datenbankansicht ähnlich wie bei einer SNAPSHOT-Transaktion beibehalten. Dies macht es sinnlos, auf das Festschreiben der gleichzeitigen Transaktion zu warten, in der Hoffnung, die neu festgeschriebene Datensatzversion lesen zu können. Wenn also eine READ COMMITTED READ CONSISTENCY-Transaktion Daten liest, verhält sie sich ähnlich wie die READ COMMITTED RECORD VERSION-Transaktion: sie durchläuft die Rückwärtsversionskette und sucht nach einer Datensatzversion, die für den aktuellen Snapshot sichtbar ist.

Wenn ein Aktualisierungskonflikt auftritt, unterscheidet sich das Verhalten einer Transaktion READ COMMITTED READ CONSISTENCY von dem einer Transaktion in READ COMMITTED RECORD VERSION. Folgende Aktionen werden ausgeführt:

  1. Der Transaktionsisolationsmodus wird vorübergehend auf READ COMMITTED NO RECORD VERSION umgeschaltet.

  2. Für den widersprüchlichen Datensatz wird eine Schreibsperre verwendet.

  3. Verbleibende Datensätze des aktuellen UPDATE/DELETE-Cursors werden verarbeitet und sind ebenfalls schreibgeschützt.

  4. Sobald der Cursor geholt wird, werden alle Änderungen, die seit dem Start der Anweisung der obersten Ebene durchgeführt wurden, rückgängig gemacht, bereits genommene Schreibsperren für jeden aktualisierten/gelöschten/gesperrten Datensatz bleiben erhalten, alle eingefügten Datensätze werden entfernt.

  5. Der Transaktionsisolationsmodus wird auf READ COMMITTED READ CONSISTENCY wiederhergestellt, ein neuer Snapshot auf Anweisungsebene wird erstellt und die Anweisung der obersten Ebene wird erneut gestartet.

Dieser Algorithmus stellt sicher, dass bereits aktualisierte Datensätze nach dem Neustart gesperrt bleiben, für den neuen Snapshot sichtbar sind und ohne weitere Konflikte erneut aktualisiert werden können. Aufgrund der Natur von READ CONSISTENCY bleibt der geänderte Datensatz konsistent.

  • Dieser Neustartalgorithmus wird auf die Anweisungen UPDATE, DELETE, SELECT WITH LOCK und MERGE mit oder ohne die RETURNING-Klausel angewendet, die direkt von einer Client-Anwendung oder innerhalb eines PSQL-Objekts (gespeicherte Prozedur/ Funktion, Trigger, BLOCK AUSFÜHREN usw.).

  • Wenn eine UPDATE/DELETE-Anweisung auf einem expliziten Cursor positioniert wird (unter Verwendung der WHERE CURRENT OF-Klausel), dann wird der obige Schritt (3) übersprungen, d. h. die verbleibenden Cursor-Datensätze werden nicht abgerufen und schreibgeschützt.

  • Wenn die Anweisung der obersten Ebene auswählbar ist und ein Aktualisierungskonflikt auftritt, nachdem ein oder mehrere Datensätze an die Clientseite zurückgegeben wurden, wird wie üblich ein Aktualisierungskonfliktfehler gemeldet und kein Neustart eingeleitet.

  • Es erfolgt kein Neustart für Anweisungen, die innerhalb autonomer Blöcke ausgeführt werden (IN AUTONOMOUS TRANSACTION DO …​).

  • Nach 10 erfolglosen Versuchen wird der Neustartalgorithmus abgebrochen, alle Schreibsperren werden aufgehoben, der Transaktionsisolationsmodus wird auf READ COMMITTED READ CONSISTENCY zurückgesetzt und ein Aktualisierungskonfliktfehler wird ausgelöst.

  • Jeder Fehler, der in Schritt (3) oben nicht behandelt wurde, bricht den Neustartalgorithmus ab und die Ausführung der Anweisung wird normal fortgesetzt.

  • UPDATE/DELETE Trigger werden mehrmals für denselben Datensatz ausgelöst, wenn die Anweisungsausführung neu gestartet wurde und der Datensatz erneut aktualisiert/gelöscht wird.

  • Der Anweisungsneustart ist normalerweise für Clientanwendungen vollständig transparent und Entwickler sollten keine besonderen Maßnahmen ergreifen, um ihn in irgendeiner Weise zu behandeln. Die einzige Ausnahme ist der Code mit Nebenwirkungen, die außerhalb der Transaktionskontrolle liegen, zum Beispiel:

    • Verwendung externer Tabellen, Sequenzen oder Kontextvariablen

    • Versenden von E-Mails mit UDF

    • Nutzung autonomer Transaktionen oder externer Abfragen

    und so weiter. Beachten Sie, dass ein solcher Code mehr als einmal ausgeführt werden kann, wenn ein Aktualisierungskonflikt auftritt.

  • Es gibt keine Möglichkeit zu erkennen, ob ein Neustart stattgefunden hat, aber er könnte manuell mit Code mit Nebenwirkungen wie oben beschrieben durchgeführt werden, beispielsweise mithilfe einer Kontextvariablen.

  • Aus historischen Gründen wird der Fehler isc_update_conflict als sekundärer Fehlercode gemeldet, wobei der primäre Fehlercode isc_deadlock ist.

NO AUTO UNDO

Die Option NO AUTO UNDO beeinflusst die Behandlung von Datensatzversionen (Garbage), die von der Transaktion im Fall eines Rollbacks erzeugt werden. Wenn NO AUTO UNDO markiert ist, markiert die ROLLBACK-Anweisung die Transaktion nur als Rollback, ohne die in der Transaktion erstellten Datensatzversionen zu löschen. Sie werden später von der Müllabfuhr weggewischt.

NO AUTO UNDO kann nützlich sein, wenn viele separate Anweisungen ausgeführt werden, die Daten unter Bedingungen ändern, bei denen die Transaktion wahrscheinlich die meiste Zeit erfolgreich festgeschrieben wird.

Die Option NO AUTO UNDO wird bei Transaktionen ignoriert, bei denen keine Änderungen vorgenommen werden.

RESTART REQUESTS

Laut den Firebird-Quellen wird dies

Alle Anfragen der aktuellen Verbindungen (Attachment) neustarten, um die übergebene Transaktion zu verwenden.

— src/jrd/tra.cpp

Die genaue Semantik und die Auswirkungen dieser Klausel sind nicht klar, und wir empfehlen, diese Klausel nicht zu verwenden.

AUTO COMMIT

Die Angabe von AUTO COMMIT aktiviert den Auto-Commit-Modus für die Transaktion. Im Auto-Commit-Modus führt Firebird intern nach jeder Anweisungsausführung das Äquivalent von COMMIT RETAIN aus.

Dies ist kein allgemein nützlicher Auto-Commit-Modus; derselbe Transaktionskontext wird beibehalten, bis die Transaktion durch einen Commit oder Rollback beendet wird. Mit anderen Worten, wenn Sie SNAPSHOT oder SNAPSHOT TABLE STABILITY verwenden, ändert dieser Auto-Commit die Sichtbarkeit des Datensatzes nicht (die Auswirkungen von Transaktionen, die nach dem Start dieser Transaktion festgeschrieben wurden, sind nicht sichtbar).

Für READ COMMITTED gelten die gleichen Warnungen wie für das Beibehalten von Commit: Die längere Verwendung einer einzelnen Transaktion im Auto-Commit-Modus kann die Garbage Collection verhindern und die Leistung beeinträchtigen.

IGNORE LIMBO

Dieses Flag wird verwendet, um zu signalisieren, dass Datensätze, die von Limbo-Transaktionen erstellt wurden, ignoriert werden sollen. Transaktionen bleiben “in der Schwebe”, wenn die zweite Stufe eines zweiphasigen Commits fehlschlägt.

Historischer Hinweis

IGNORE LIMBO liefert den TPB-Parameter isc_tpb_ignore_limbo, der seit InterBase-Zeiten in der API verfügbar ist und hauptsächlich von gfix verwendet wird.

RESERVING

Die RESERVING-Klausel in der SET TRANSACTION-Anweisung reserviert Tabellen, die in der Tabellenliste angegeben sind. Das Reservieren einer Tabelle verhindert, dass andere Transaktionen Änderungen daran vornehmen oder sogar unter Einbeziehung bestimmter Parameter Daten aus ihnen lesen, während diese Transaktion läuft.

Eine RESERVING-Klausel kann auch verwendet werden, um eine Liste von Tabellen anzugeben, die von anderen Transaktionen geändert werden können, selbst wenn die Transaktion mit der Isolationsstufe SNAPSHOT TABLE STABILITY gestartet wird.

Eine RESERVING-Klausel wird verwendet, um beliebig viele reservierte Tabellen anzugeben.

Optionen für die RESERVING-Klausel

Wird eines der Schlüsselwörter SHARED oder PROTECTED weggelassen, wird SHARED angenommen. Wenn die gesamte FOR-Klausel weggelassen wird, wird FOR SHARED READ angenommen. Die Namen und die Kompatibilität der vier Zugriffsoptionen zum Reservieren von Tabellen sind nicht offensichtlich.

Tabelle 248. Kompatibilität der Zugriffsoptionen für RESERVING

 

SHARED READ

SHARED WRITE

PROTECTED READ

PROTECTED WRITE

SHARED READ

Ja

Ja

Ja

Ja

SHARED WRITE

Ja

Ja

Nein

Nein

PROTECTED READ

Ja

Nein

Ja

Nein

PROTECTED WRITE

Ja

Nein

Nein

Nein

Die Kombinationen dieser RESERVING-Klausel-Flags für den gleichzeitigen Zugriff hängen von den Isolationsstufen der gleichzeitigen Transaktionen ab:

  • SNAPSHOT-Isolierung

    • Gleichzeitige SNAPSHOT-Transaktionen mit SHARED READ haben keinen Einfluss auf den Zugriff des anderen

    • Eine gleichzeitige Mischung aus SNAPSHOT- und READ COMMITTED-Transaktionen mit SHARED WRITE hat keinen Einfluss auf den gegenseitigen Zugriff, aber sie blockieren Transaktionen mit der SNAPSHOT TABLE STABILITY-Isolation entweder vom Lesen aus oder Schreiben in die angegebene(n) Tabelle(n). )

    • Gleichzeitige Transaktionen mit beliebiger Isolationsstufe und PROTECTED READ können nur Daten aus den reservierten Tabellen lesen. Jeder Versuch, auf sie zu schreiben, führt zu einer Ausnahme

    • Mit PROTECTED WRITE können gleichzeitige Transaktionen mit SNAPSHOT und READ COMMITTED Isolation nicht in die angegebenen Tabellen schreiben. Transaktionen mit SNAPSHOT TABLE STABILITY-Isolation können überhaupt nicht aus den reservierten Tabellen lesen oder in sie schreiben.

  • Isolierung "SNAPSHOT TABLE STABILITY"

    • Alle gleichzeitigen Transaktionen mit SHARED READ können unabhängig von ihrer Isolationsstufe aus den reservierten Tabellen lesen oder schreiben (wenn im READ WRITE Modus)

    • Gleichzeitige Transaktionen mit den Isolationsstufen SNAPSHOT und READ COMMITTED und SHARED WRITE können Daten aus den angegebenen Tabellen lesen und schreiben (wenn im READ WRITE-Modus) aber gleichzeitig auf diese Tabellen von Transaktionen mit SNAPSHOT . zugreifen TABLE STABILITY ist komplett gesperrt, während diese Transaktionen aktiv sind

    • Gleichzeitige Transaktionen mit beliebiger Isolationsstufe und PROTECTED READ können nur aus den reservierten Tabellen lesen

    • Mit PROTECTED WRITE können gleichzeitige SNAPSHOT- und READ COMMITTED-Transaktionen aus den reservierten Tabellen lesen, aber nicht in sie schreiben. Der Zugriff durch Transaktionen mit der Isolationsstufe SNAPSHOT TABLE STABILITY wird vollständig blockiert.

  • Isolation "READ COMMITTED"

    • Mit SHARED READ können alle gleichzeitigen Transaktionen mit beliebiger Isolationsstufe sowohl von den reservierten Tabellen lesen als auch schreiben (wenn im READ WRITE Modus)

    • SHARED WRITE erlaubt allen Transaktionen in der SNAPSHOT- und READ COMMITTED-Isolation das Lesen und Schreiben (wenn im READ WRITE-Modus) in die angegebenen Tabellen und blockiert den Zugriff vollständig von Transaktionen mit der SNAPSHOT TABLE STABILITY-Isolation

    • Mit PROTECTED READ können gleichzeitige Transaktionen mit beliebiger Isolationsstufe nur aus den reservierten Tabellen lesen

    • Mit PROTECTED WRITE können gleichzeitige Transaktionen in SNAPSHOT und READ COMMITTED Isolation aus den angegebenen Tabellen lesen, aber nicht in sie schreiben. Der Zugriff von Transaktionen in der Isolation SNAPSHOT TABLE STABILITY wird vollständig blockiert.

In Embedded SQL kann die USING-Klausel verwendet werden, um Systemressourcen zu schonen, indem Begrenzung der Anzahl der Datenbanken, auf die eine Transaktion zugreifen kann. USING schließt sich mit RESERVING gegenseitig aus. Eine USING-Klausel in der SET TRANSACTION-Syntax wird in DSQL nicht unterstützt.

Siehe auch

COMMIT, ROLLBACK

12.1.2. COMMIT

Verwendet für

Bestätigen einer Transaktion

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
COMMIT [TRANSACTION tr_name] [WORK]
  [RETAIN [SNAPSHOT] | RELEASE];
Tabelle 249. COMMIT-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

tr_name

Transaktionsname. Nur in ESQL verfügbar

Die COMMIT-Anweisung verpflichtet alle Arbeiten, die im Rahmen dieser Transaktion ausgeführt werden (Einfügungen, Aktualisierungen, Löschungen, Auswahlen, Ausführen von Prozeduren). Neue Datensatzversionen werden für andere Transaktionen verfügbar, und wenn die 'RETAIN'-Klausel nicht verwendet wird, werden alle Serverressourcen, die seiner Arbeit zugewiesen sind, freigegeben.

Wenn während des Festschreibens der Transaktion Konflikte oder andere Fehler in der Datenbank auftreten, wird die Transaktion nicht festgeschrieben und die Gründe werden zur Bearbeitung an die Benutzeranwendung zurückgesendet, und die Möglichkeit, einen weiteren Festschreibungsversuch oder ein Rollback der Transaktion zu versuchen .

Die Klauseln TRANSACTION und RELEASE sind nur in ESQL gültig.

COMMIT-Optionen
  • Die optionale TRANSACTION tr_name-Klausel, die nur in Embedded SQL verfügbar ist, gibt den Namen der Transaktion an, die festgeschrieben werden soll. Ohne TRANSACTION-Klausel wird COMMIT auf die Standardtransaktion angewendet.

    In ESQL-Anwendungen ermöglichen benannte Transaktionen, dass mehrere Transaktionen gleichzeitig in einer Anwendung aktiv sind. Wenn benannte Transaktionen verwendet werden, muss für jede benannte Transaktion eine Hostsprachenvariable mit demselben Namen deklariert und initialisiert werden. Dies ist eine Einschränkung, die eine dynamische Angabe von Transaktionsnamen verhindert und somit eine Transaktionsbenennung in DSQL ausschließt.

  • Das optionale Schlüsselwort WORK wird nur aus Kompatibilitätsgründen mit anderen relationalen Datenbankverwaltungssystemen unterstützt, die es erfordern.

  • Das Schlüsselwort RELEASE ist nur in Embedded SQL verfügbar und ermöglicht die Trennung von allen Datenbanken, nachdem die Transaktion festgeschrieben wurde. RELEASE wird in Firebird nur aus Kompatibilitätsgründen mit älteren Versionen von InterBase beibehalten. Es wurde in ESQL durch die DISCONNECT-Anweisung ersetzt.

  • Die RETAIN [SNAPSHOT]-Klausel wird für das “soft”-Commit verwendet, das unter Hostsprachen und ihren Praktikern verschiedentlich als COMMIT WITH RETAIN, “CommitRetaining”, “warm commit”, etc. bezeichnet wird. Die Transaktion wird festgeschrieben, aber einige Serverressourcen werden beibehalten und eine neue Transaktion wird transparent mit derselben Transaktions-ID neu gestartet. Der Zustand von Zeilencaches und Cursors wird so beibehalten, wie er vor dem Soft Commit war.

    Bei Transaktionen mit Soft-Committed, deren Isolationsstufe SNAPSHOT oder SNAPSHOT TABLE STABILITY ist, wird die Ansicht des Datenbankstatus nicht aktualisiert, um Änderungen durch andere Transaktionen widerzuspiegeln, und der Benutzer der Anwendungsinstanz hat weiterhin dieselbe Ansicht wie beim Transaktion wurde ursprünglich gestartet. Änderungen, die während der Laufzeit der einbehaltenen Transaktion vorgenommen wurden, sind natürlich für diese Transaktion sichtbar.

Empfehlung

Die Verwendung der COMMIT-Anweisung anstelle von ROLLBACK wird empfohlen, um Transaktionen zu beenden, die nur Daten aus der Datenbank lesen, da COMMIT weniger Serverressourcen verbraucht und hilft, die Leistung nachfolgender Transaktionen zu optimieren.

12.1.3. ROLLBACK

Verwendet für

Rollback einer Transaktion

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
  ROLLBACK [TRANSACTION tr_name] [WORK]
    [RETAIN [SNAPSHOT] | RELEASE]
| ROLLBACK [WORK] TO [SAVEPOINT] sp_name
Tabelle 250. ROLLBACK-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

tr_name

Transaktionsname. Nur in ESQL verfügbar

sp_name

Name des Sicherungspunkts. Nur in SQL verfügbar

Die ROLLBACK-Anweisung macht alle im Kontext dieser Transaktion ausgeführten Arbeiten (inserts, update, deletes, selects, Ausführung von Prozeduren) rückgängig. ROLLBACK schlägt nie fehl und verursacht daher keine Ausnahmen. Sofern die 'RETAIN'-Klausel nicht verwendet wird, werden alle der Arbeit der Transaktion zugeordneten Serverressourcen freigegeben.

Die Klauseln TRANSACTION und RELEASE sind nur in ESQL gültig. Die Anweisung ROLLBACK TO SAVEPOINT ist in ESQL nicht verfügbar.

ROLLBACK Options
  • Die optionale TRANSACTION tr_name-Klausel, die nur in Embedded SQL verfügbar ist, gibt den Namen der Transaktion an, die festgeschrieben werden soll. Ohne TRANSACTION-Klausel wird ROLLBACK auf die Standardtransaktion angewendet.

    In ESQL-Anwendungen ermöglichen benannte Transaktionen, dass mehrere Transaktionen gleichzeitig in einer Anwendung aktiv sind. Wenn benannte Transaktionen verwendet werden, muss für jede benannte Transaktion eine Hostsprachenvariable mit demselben Namen deklariert und initialisiert werden. Dies ist eine Einschränkung, die eine dynamische Angabe von Transaktionsnamen verhindert und somit eine Transaktionsbenennung in DSQL ausschließt.

  • Das optionale Schlüsselwort WORK wird nur aus Kompatibilitätsgründen mit anderen relationalen Datenbankverwaltungssystemen unterstützt, die es benötigen.

  • Das Schlüsselwort RETAIN gibt an, dass der Transaktionskontext beibehalten werden soll, obwohl die gesamte Arbeit der Transaktion rückgängig gemacht werden soll. Einige Serverressourcen werden beibehalten und die Transaktion wird transparent mit derselben Transaktions-ID neu gestartet. Der Zustand von Zeilencaches und Cursors wird so beibehalten, wie er vor dem “sanften” Rollback war.

    Bei Transaktionen, deren Isolationsstufe SNAPSHOT oder SNAPSHOT TABLE STABILITY ist, wird die Ansicht des Datenbankstatus durch das weiche Rollback nicht aktualisiert, um Änderungen durch andere Transaktionen widerzuspiegeln. Der Benutzer der Anwendungsinstanz hat weiterhin dieselbe Ansicht wie beim ursprünglichen Start der Transaktion. Änderungen, die während der Laufzeit der einbehaltenen Transaktion vorgenommen und mit einem Soft-Commit versehen wurden, sind natürlich für diese Transaktion sichtbar.

Siehe auch

SET TRANSACTION, COMMIT

ROLLBACK TO SAVEPOINT

Die alternative Anweisung ROLLBACK TO SAVEPOINT gibt den Namen eines Sicherungspunkts an, an dem Änderungen rückgängig gemacht werden sollen. Der Effekt besteht darin, alle innerhalb der Transaktion vorgenommenen Änderungen rückgängig zu machen, vom angegebenen Sicherungspunkt vorwärts bis zu dem Punkt, an dem ROLLBACK TO SAVEPOINT angefordert wird.

ROLLBACK TO SAVEPOINT führt die folgenden Operationen aus:

  • Alle Datenbankmutationen, die seit der Erstellung des Sicherungspunkts durchgeführt wurden, werden rückgängig gemacht. Mit RDB$SET_CONTEXT() gesetzte Benutzervariablen bleiben unverändert.

  • Alle Sicherungspunkte, die nach dem benannten erstellt wurden, werden zerstört. Savepoints vor dem benannten werden zusammen mit dem benannten Savepoint selbst beibehalten. Wiederholte Rollbacks auf denselben Sicherungspunkt sind somit zulässig.

  • Alle impliziten und expliziten Datensatzsperren, die seit dem Sicherungspunkt erworben wurden, werden aufgehoben. Andere Transaktionen, die Zugriff auf nach dem Sicherungspunkt gesperrte Zeilen angefordert haben, müssen weiterhin warten, bis die Transaktion festgeschrieben oder zurückgesetzt wird. Andere Transaktionen, die die Zeilen noch nicht angefordert haben, können die entsperrten Zeilen sofort anfordern und darauf zugreifen.

12.1.4. SAVEPOINT

Verwendet für

Erstellen eines Sicherungspunkts

Verfügbar in

DSQL

Syntax
SAVEPOINT sp_name
Tabelle 251. SAVEPOINT-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

sp_name

Name des Sicherungspunkts. Nur in SQL verfügbar

Die SAVEPOINT-Anweisung erstellt einen SQL:99-konformen Savepoint, der als Marker im „Stack“ von Datenaktivitäten innerhalb einer Transaktion fungiert. Anschließend können die im “Stack” ausgeführten Aufgaben bis zu diesem Sicherungspunkt rückgängig gemacht werden, wobei die frühere Arbeit und ältere Sicherungspunkte unberührt bleiben. Savepoint-Mechanismen werden manchmal als “veschachtelte Transaktionen” bezeichnet.

Wenn bereits ein Sicherungspunkt mit demselben Namen wie dem für den neuen angegebenen Sicherungspunkt vorhanden ist, wird der vorhandene Sicherungspunkt freigegeben und ein neuer mit dem angegebenen Namen erstellt.

Um Änderungen zum Savepoint zurückzurollen, wird die Anweisung ROLLBACK TO SAVEPOINT verwendet.

Erwägungen zum Speicher

Der interne Mechanismus unter Sicherungspunkten kann viel Speicher beanspruchen, insbesondere wenn dieselben Zeilen mehrere Aktualisierungen in einer Transaktion erhalten. Wenn ein Sicherungspunkt nicht mehr benötigt wird, die Transaktion aber noch Arbeit zu erledigen hat, wird er durch eine RELEASE SAVEPOINT-Anweisung gelöscht und somit die Ressourcen freigegeben.

Beispiel-DSQL-Sitzung mit Sicherungspunkten
CREATE TABLE TEST (ID INTEGER);
COMMIT;
INSERT INTO TEST VALUES (1);
COMMIT;
INSERT INTO TEST VALUES (2);
SAVEPOINT Y;
DELETE FROM TEST;
SELECT * FROM TEST; -- returns no rows
ROLLBACK TO Y;
SELECT * FROM TEST; -- returns two rows
ROLLBACK;
SELECT * FROM TEST; -- returns one row

12.1.5. RELEASE SAVEPOINT

Verwendet für

Speicherpunkt löschen

Verfügbar in

DSQL

Syntax
RELEASE SAVEPOINT sp_name [ONLY]
Tabelle 252. RELEASE SAVEPOINT Statement Parameter
Parameter Beschreibung

sp_name

Name des Sicherungspunkts. Nur in SQL verfügbar

Die Anweisung RELEASE SAVEPOINT löscht einen benannten Savepoint und gibt alle darin enthaltenen Ressourcen frei. Standardmäßig werden alle Sicherungspunkte, die nach dem benannten Sicherungspunkt erstellt wurden, ebenfalls freigegeben. Der Qualifier ONLY weist die Engine an, nur den benannten Savepoint freizugeben.

Siehe auch

SAVEPOINT

12.1.6. Interne Sicherungspunkte

Standardmäßig verwendet die Engine einen automatischen Sicherungspunkt auf Transaktionsebene, um ein Transaktions-Rollback durchzuführen. Wenn eine ROLLBACK-Anweisung ausgegeben wird, werden alle in dieser Transaktion durchgeführten Änderungen über einen Sicherungspunkt auf Transaktionsebene zurückgesetzt und die Transaktion wird dann festgeschrieben. Diese Logik reduziert die Menge der durch Rollback-Transaktionen verursachten Garbage Collection.

Wenn das Volumen der Änderungen, die unter einem Sicherungspunkt auf Transaktionsebene durchgeführt werden, groß wird (~50000 betroffene Datensätze), gibt die Engine den Sicherungspunkt auf Transaktionsebene frei und verwendet die Transaktionsbestandsseite (TIP) als Mechanismus, um die Transaktion bei Bedarf zurückzusetzen.

Wenn Sie erwarten, dass das Volumen der Änderungen in Ihrer Transaktion groß ist, können Sie die Option NO AUTO UNDO in Ihrer SET TRANSACTION-Anweisung angeben, um die Erstellung des Sicherungspunkts auf Transaktionsebene zu blockieren. Wenn Sie stattdessen die API verwenden, würden Sie das TPB-Flag isc_tpb_no_auto_undo setzen.

12.1.7. Savepoints und PSQL

Anweisungen zur Transaktionssteuerung sind in PSQL nicht zulässig, da dies die Atomarität der Anweisung, die die Prozedur aufruft, zerstören würde. Firebird unterstützt jedoch das Auslösen und Behandeln von Ausnahmen in PSQL, sodass Aktionen, die in gespeicherten Prozeduren und Triggern ausgeführt werden, selektiv rückgängig gemacht werden können, ohne dass die gesamte Prozedur fehlschlägt.

Intern werden automatische Sicherungspunkte verwendet, um:

  • alle Aktionen im BEGIN…​END Block rückgängig machen, bei denen eine Ausnahme auftritt

  • alle von der Prozedur oder dem Trigger ausgeführten Aktionen rückgängig machen oder, in einer wählbaren Prozedur, alle Aktionen, die seit dem letzten SUSPEND ausgeführt wurden, wenn die Ausführung aufgrund eines nicht abgefangenen Fehlers oder einer Ausnahme vorzeitig beendet wird

Jeder PSQL-Ausnahmebehandlungsblock ist außerdem durch automatische Systemsicherungspunkte begrenzt.

Ein BEGIN…​END-Block erzeugt selbst keinen automatischen Sicherungspunkt. Ein Sicherungspunkt wird nur in Blöcken erstellt, die die WHEN-Anweisung zur Behandlung von Ausnahmen enthalten.

13. Sicherheit

Datenbanken müssen sicher sein, ebenso wie die darin gespeicherten Daten. Firebird bietet drei Ebenen der Datensicherheit: Benutzerauthentifizierung auf Serverebene, SQL-Berechtigungen in Datenbanken und - optional - Datenbankverschlüsselung. In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie die Sicherheit auf diesen drei Ebenen verwalten.

Es gibt auch eine vierte Stufe der Datensicherheit: die drahtgebundene Protokollverschlüsselung, mit der Daten während der Übertragung zwischen Client und Server verschlüsselt werden. Die Verschlüsselung des Wire-Protokolls ist nicht Gegenstand dieser Sprachreferenz.

13.1. Benutzerauthentifizierung

Die Sicherheit der gesamten Datenbank hängt davon ab, einen Benutzer zu identifizieren und seine Berechtigung zu überprüfen, ein Verfahren, das als Authentifizierung bekannt ist. Die Benutzerauthentifizierung kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden, abhängig von der Einstellung des Parameters AuthServer in der Konfigurationsdatei firebird.conf. Dieser Parameter enthält die Liste der Authentifizierungs-Plugins, die beim Herstellen einer Verbindung zum Server verwendet werden können. Wenn das erste Plugin bei der Authentifizierung fehlschlägt, kann der Client mit dem nächsten Plugin fortfahren usw. Wenn kein Plugin den Benutzer authentifizieren konnte, erhält der Benutzer eine Fehlermeldung.

Die Informationen über Benutzer, die berechtigt sind, auf einen bestimmten Firebird-Server zuzugreifen, werden in einer speziellen Sicherheitsdatenbank namens security3.fdb gespeichert. Jeder Eintrag in security4.fdb ist ein Benutzerkonto für einen Benutzer. Für jede Datenbank kann die Sicherheitsdatenbank in der Datei database.conf (Parameter SecurityDatabase) überschrieben werden. Jede Datenbank kann eine Sicherheitsdatenbank sein, sogar für diese Datenbank selbst.

Ein Benutzername, bestehend aus bis zu 63 Zeichen, ist ein Bezeichner, der den normalen Regeln für Bezeichner folgt (Groß-/Kleinschreibung nicht in Anführungszeichen, Groß-/Kleinschreibung in doppelten Anführungszeichen). Aus Gründen der Abwärtskompatibilität akzeptieren einige Anweisungen (z. B. isqls CONNECT) Benutzernamen in einfachen Anführungszeichen, die sich wie normale Bezeichner ohne Anführungszeichen verhalten.

Die maximale Passwortlänge hängt vom User-Manager-Plugin ab (Parameter UserManager, in firebird.conf oder databases.conf). Bei Kennwörtern muss die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden. Der Standardbenutzermanager ist das erste Plugin in der UserManager-Liste, kann aber in den SQL-Benutzerverwaltungsanweisungen überschrieben werden. Für das Srp-Plugin beträgt die maximale Passwortlänge 255 Zeichen, bei einer effektiven Länge von 20 Bytes (siehe auch Warum beträgt die effektive Kennwortlänge SRP 20 Byte?). Für das Legacy_UserManager-Plugin sind nur die ersten acht Bytes von Bedeutung. Während es für Legacy_UserManager gültig ist, ein Passwort mit mehr als acht Bytes einzugeben, werden alle nachfolgenden Zeichen ignoriert.

Warum beträgt die effektive Kennwortlänge SRP 20 Byte?

Das SRP-Plugin hat keine 20-Byte-Beschränkung für die Kennwortlänge, und längere Kennwörter können verwendet werden. Hashes verschiedener Passwörter, die länger als 20 Byte sind, sind auch – normalerweise – unterschiedlich. Diese effektive Grenze ergibt sich aus der begrenzten Hash-Länge in SHA1 (wird in der Firebirds SRP-Implementierung verwendet), 20 Byte oder 160 Bit und dem pigeonhole-Prinzip. Früher oder später wird es ein kürzeres (oder längeres) Passwort geben, das den gleichen Hash hat (z.B. bei einem Brute-Force-Angriff). Aus diesem Grund wird die effektive Kennwortlänge für den SHA1-Algorithmus häufig als 20 Byte bezeichnet.

Die eingebettete Version des Servers verwendet keine Authentifizierung. Allerdings müssen in den Verbindungsparametern der Benutzername und ggf. die Rolle angegeben werden, da sie den Zugriff auf Datenbankobjekte steuern.

SYSDBA oder der Eigentümer der Datenbank erhalten uneingeschränkten Zugriff auf alle Objekte der Datenbank. Benutzer mit der Rolle RDB$ADMIN erhalten einen ähnlichen uneingeschränkten Zugriff, wenn sie die Rolle beim Verbinden angeben.

13.1.1. Besonders privilegierte Benutzer

In Firebird ist das SYSDBA-Konto ein “Superuser”, der über alle Sicherheitsbeschränkungen hinaus existiert. Er hat vollständigen Zugriff auf alle Objekte in allen regulären Datenbanken auf dem Server und vollen Lese-/Schreibzugriff auf die Konten in der Sicherheitsdatenbank security4.fdb. Kein Benutzer hat Zugriff auf die Metadaten der Sicherheitsdatenbank.

Für Srp existiert das SYSDBA-Konto standardmäßig nicht; Es muss über eine eingebettete Verbindung erstellt werden. Für Legacy_Auth ist das Standard-SYSDBA-Passwort unter Windows und MacOS masterkey — oder masterke, um genau zu sein, wegen der Längenbeschränkung von 8 Zeichen.

Extrem wichtig!

Das Standardpasswort masterkey ist im ganzen Universum bekannt. Sie sollte geändert werden, sobald die Installation des Firebird-Servers abgeschlossen ist.

Andere Benutzer können auf verschiedene Weise erhöhte Berechtigungen erwerben, von denen einige von der Betriebssystemplattform abhängig sind. Diese werden in den folgenden Abschnitten besprochen sowie in Administratoren und Fein abgestufte Systemprivilegien zusammengefasst.

POSIX Hosts

Auf POSIX-Systemen, einschließlich MacOS, wird der POSIX-Benutzername als Firebird Embedded-Benutzername verwendet, wenn der Benutzername nicht explizit angegeben wird.

Der SYSDBA-Benutzer auf POSIX

Auf anderen POSIX-Hosts als MacOSX hat der SYSDBA-Benutzer kein Standardkennwort. Wenn die vollständige Installation mit den Standardskripten erfolgt, wird ein einmaliges Passwort erstellt und in einer Textdatei im gleichen Verzeichnis wie security4.fdb gespeichert, üblicherweise` /opt/firebird/. Der Name der Passwortdatei ist `SYSDBA.password.

Bei einer Installation, die von einem verteilungsspezifischen Installationsprogramm durchgeführt wird, kann der Speicherort der Sicherheitsdatenbank und der Kennwortdatei vom Standard abweichen.

Der root-Benutzer

Der Benutzer * root * kann in Firebird Embedded direkt als SYSDBA fungieren. Firebird behandelt root als wäre es SYSDBA und bietet Zugriff auf alle Datenbanken auf dem Server.

Windows-Hosts

Auf Windows-Server-fähigen Betriebssystemen können Betriebssystemkonten verwendet werden. Die Windows-Authentifizierung (auch bekannt als Trusted Authentication) kann aktiviert werden, indem das Win_Sspi-Plugin in die AuthServer-Liste in firebird.conf aufgenommen wird. Das Plugin muss auch clientseitig in der Einstellung AuthClient vorhanden sein.

Administratoren des Windows-Betriebssystems werden beim Herstellen einer Verbindung mit einer Datenbank nicht automatisch SYSDBA-Berechtigungen gewährt. Dazu muss die intern erstellte Rolle RDB$ADMIN von SYSDBA oder dem Datenbankbesitzer geändert werden, um sie zu aktivieren. Einzelheiten finden Sie im späteren Abschnitt mit dem Titel AUTO ADMIN MAPPING.

Vor Firebird 3.0 wurden mit aktivierter vertrauenswürdiger Authentifizierung Benutzer, die die Standardprüfungen bestanden haben, automatisch 'CURRENT_USER' zugeordnet. In Firebird 3.0 und höher muss die Zuordnung explizit mit CREATE MAPPING erfolgen.

Der Datenbankbesitzer

Der “Besitzer” (engl. “Owner”) einer Datenbank ist entweder der Benutzer, der zum Zeitpunkt der Erstellung (oder Wiederherstellung) der Datenbank CURRENT_USER war, oder, falls der USER-Parameter in der CREATE DATABASE-Anweisung angegeben wurde, der angegebene Benutzer.

“Owner” ist kein Benutzername. Der Benutzer, der Eigentümer einer Datenbank ist, hat volle Administratorprivilegien in Bezug auf diese Datenbank, einschließlich des Rechts, sie zu löschen, aus einem Backup wiederherzustellen und die << fblangref40-security-autoadminmapping-de>> Fähigkeit.

Vor Firebird 2.1 hatte der Besitzer keine automatischen Berechtigungen für Datenbankobjekte, die von anderen Benutzern erstellt wurden.

Benutzer mit dem Systemprivileg USER_MANAGEMENT

Ein Benutzer mit dem USER_MANAGEMENT Systemprivileg in der Sicherheitsdatenbank kann Benutzer erstellen, ändern und löschen. Um die Berechtigung USER_MANAGEMENT zu erhalten, muss die Sicherheitsdatenbank eine Rolle mit dieser Berechtigung haben:

create role MANAGE_USERS
  set system privileges to USER_MANAGEMENT;

Es gibt zwei Möglichkeiten für den Benutzer, diese Rechte auszuüben:

  1. Gewähren der Rolle als Standard-Rolle. Der Benutzer kann jederzeit Benutzer erstellen, ändern oder löschen.

    grant default MANAGE_USERS to user ALEX;
  2. Gewähren der Rolle als normale Rolle. Der Benutzer kann nur dann Benutzer erstellen, ändern oder löschen, wenn die Rolle explizit beim Anmelden oder mit SET ROLE angegeben wird.

    grant MANAGE_USERS to user ALEX;

    Wenn die Sicherheitsdatenbank eine andere Datenbank ist als die, mit der sich der Benutzer verbindet – was normalerweise bei der Verwendung von security4.fdb der Fall ist – dann muss auch eine Rolle mit demselben Namen vorhanden sein und dem Benutzer in dieser Datenbank für die Benutzer, um die Rolle aktivieren zu können. Die Rolle in der anderen Datenbank benötigt keine Systemberechtigungen oder sonstigen Berechtigungen.

Das Systemprivileg USER_MANAGEMENT erlaubt einem Benutzer nicht, die Administratorrolle zu erteilen oder zu entziehen. Dies erfordert die Rolle RDB$ADMIN.

13.1.2. RDB$ADMIN-Rolle

Die intern erstellte Rolle "RDB$ADMIN" ist in allen Datenbanken vorhanden. Die Zuweisung der Rolle RDB$ADMIN an einen regulären Benutzer in einer Datenbank gewährt diesem Benutzer die Privilegien des SYSDBA nur in dieser Datenbank.

Die erhöhten Berechtigungen werden wirksam, wenn der Benutzer unter der Rolle RDB$ADMIN bei dieser regulären Datenbank angemeldet ist und die vollständige Kontrolle über alle Objekte in dieser Datenbank bietet.

Die Zuweisung der Rolle RDB$ADMIN in der Sicherheitsdatenbank verleiht die Berechtigung zum Erstellen, Bearbeiten und Löschen von Benutzerkonten.

In beiden Fällen kann der Benutzer mit den erhöhten Rechten jedem anderen Benutzer die Rolle RDB$ADMIN zuweisen. Mit anderen Worten, die Angabe von WITH ADMIN OPTION ist unnötig, da dies in die Rolle integriert ist.

Gewähren der Rolle RDB$ADMIN in der Sicherheitsdatenbank

Da sich niemand – nicht einmal SYSDBA – aus der Ferne mit der Sicherheitsdatenbank verbinden kann, sind die Anweisungen GRANT und REVOKE für diese Aufgabe nutzlos. Stattdessen wird die Rolle RDB$ADMIN mit den SQL-Anweisungen für die Benutzerverwaltung gewährt und entzogen:

CREATE USER new_user
  PASSWORD 'password'
  GRANT ADMIN ROLE;

ALTER USER existing_user
  GRANT ADMIN ROLE;

ALTER USER existing_user
  REVOKE ADMIN ROLE;

GRANT ADMIN ROLE und REVOKE ADMIN ROLE sind keine Anweisungen im GRANT und REVOKE Lexikon. Es handelt sich um Drei-Wort-Klauseln zu den Anweisungen CREATE USER und ALTER USER.

Tabelle 253. Parameters for RDB$ADMIN Role GRANT and REVOKE

Parameter

Beschreibung

new_user

Name für den neuen Benutzer

existing_user

Name eines bestehenden Benutzers

password

Benutzerkennwort

Der Benutzer, der die Rechte vergibt (engl. grantor) muss als Administrator angemeldet sein.

Die gleiche Aufgabe mit gsec ausführen

Mit Firebird 3.0 war gsec veraltet. Es wird empfohlen, stattdessen die SQL-Benutzerverwaltungsanweisungen zu verwenden.

Eine Alternative besteht darin, gsec mit dem Parameter -admin zu verwenden, um das Attribut RDB$ADMIN im Datensatz des Benutzers zu speichern:

gsec -add new_user -pw password -admin yes
gsec -mo existing_user -admin yes
gsec -mo existing_user -admin no

Abhängig vom administrativen Status des aktuellen Benutzers können beim Aufruf von gsec weitere Parameter benötigt werden, z. -user und -pass oder -trusted.

Verwenden der Rolle RDB$ADMIN in der Sicherheitsdatenbank

Um Benutzerkonten über SQL zu verwalten, muss der Stipendiat die Rolle RDB$ADMIN beim Verbinden oder über SET ROLE angeben. Kein Benutzer kann remote eine Verbindung zur Sicherheitsdatenbank herstellen. Die Lösung besteht daher darin, dass der Benutzer eine Verbindung zu einer regulären Datenbank herstellt, in der er auch die Rechte RDB$ADMIN hat und die Rolle RDB$ADMIN in seinen Anmeldeparametern angibt. Von dort aus können sie jeden beliebigen SQL-Benutzerverwaltungsbefehl senden.

Wenn es keine reguläre Datenbank gibt, in der der Benutzer die Rolle RDB$ADMIN hat, ist eine Kontoverwaltung über SQL-Abfragen nicht möglich, es sei denn, sie verbinden sich direkt über eine eingebettete Verbindung mit der Sicherheitsdatenbank.

Verwenden von gsec mit RDB$ADMIN-Rechten

Um die Benutzerverwaltung mit gsec durchzuführen, muss der Benutzer den zusätzlichen Schalter -role rdb$admin bereitstellen.

Gewähren der Rolle "RDB$ADMIN" in einer regulären Datenbank

In einer regulären Datenbank wird die Rolle RDB$ADMIN mit der üblichen Syntax zum Gewähren und Entziehen von Rollen gewährt und entzogen:

GRANT [ROLE] RDB$ADMIN TO username

REVOKE [ROLE] RDB$ADMIN FROM username
Tabelle 254. Parameters for RDB$ADMIN Role GRANT and REVOKE

Parameter

Beschreibung

username

Name des Benutzers

Um die Rolle RDB$ADMIN zu erteilen und zu entziehen, muss der Erteilender als Administrator angemeldet sein. .Siehe auch GRANT, REVOKE

Verwenden der Rolle RDB$ADMIN in einer regulären Datenbank

Um seine RDB$ADMIN-Privilegien auszuüben, muss der Stipendiat die Rolle bei der Verbindung mit der Datenbank in die Verbindungsattribute aufnehmen oder später mit SET ROLE angeben.

AUTO ADMIN MAPPING

Windows-Administratoren werden nicht automatisch RDB$ADMIN-Berechtigungen gewährt, wenn sie sich mit einer Datenbank verbinden (natürlich wenn Win_Sspi aktiviert ist) Der Schalter AUTO ADMIN MAPPING bestimmt nun datenbankweise, ob Administratoren über automatische RDB$ADMIN-Rechte verfügen. Wenn eine Datenbank erstellt wird, ist sie standardmäßig deaktiviert.

Wenn AUTO ADMIN MAPPING in der Datenbank aktiviert ist, wird es immer wirksam, wenn ein Windows-Administrator eine Verbindung herstellt:

  1. mit Win_Sspi-Authentifizierung und

  2. ohne eine Rolle anzugeben

Nach einer erfolgreichen auto admin-Verbindung wird die aktuelle Rolle auf RDB$ADMIN gesetzt.

Wenn beim Connect eine explizite Rolle angegeben wurde, kann die Rolle RDB$ADMIN später in der Sitzung mit SET TRUSTED ROLE übernommen werden.

Auto-Admin-Mapping in regulären Datenbanken

So aktivieren und deaktivieren Sie die automatische Zuordnung in einer regulären Datenbank:

ALTER ROLE RDB$ADMIN
  SET AUTO ADMIN MAPPING;  -- aktivieren

ALTER ROLE RDB$ADMIN
  DROP AUTO ADMIN MAPPING; -- deaktivieren

Beide Anweisungen müssen von einem Benutzer mit ausreichenden Rechten ausgegeben werden, d. h.:

  • Der Datenbankbesitzer

  • Ein Administrator

  • Ein Benutzer mit der Berechtigung ALTER ANY ROLE

Die Anweisung

ALTER ROLE RDB$ADMIN
  SET AUTO ADMIN MAPPING;

ist eine vereinfachte Form einer CREATE MAPPING-Anweisung, um ein Mapping der vordefinierten Gruppe DOMAIN_ANY_RID_ADMINS auf die Rolle von RDB$ADMIN zu erstellen:

CREATE MAPPING WIN_ADMINS
  USING PLUGIN WIN_SSPI
  FROM Predefined_Group DOMAIN_ANY_RID_ADMINS
  TO ROLE RDB$ADMIN;

Dementsprechend ist die Anweisung

ALTER ROLE RDB$ADMIN
  DROP AUTO ADMIN MAPPING

gleichbedeutend zum Statement

DROP MAPPING WIN_ADMINS;

Für weitere Details, siehe auch Zuordnung von Benutzern zu Objekten

In einer regulären Datenbank wird der Status von AUTO ADMIN MAPPING nur zur Verbindungszeit überprüft. Wenn ein Administrator die Rolle "RDB$ADMIN" hat, weil die automatische Zuordnung bei der Anmeldung aktiviert war, behält er diese Rolle für die Dauer der Sitzung bei, auch wenn er oder eine andere Person die Zuordnung in der Zwischenzeit deaktiviert.

Ebenso ändert das Einschalten von "AUTO ADMIN MAPPING" die aktuelle Rolle für Administratoren, die bereits verbunden waren, nicht in RDB$ADMIN.

Auto Admin Mapping in der Sicherheitsdatenbank

Die Anweisung ALTER ROLE RDB$ADMIN kann AUTO ADMIN MAPPING in der Sicherheitsdatenbank nicht aktivieren oder deaktivieren. Sie können jedoch ein globales Mapping für die vordefinierte Gruppe DOMAIN_ANY_RID_ADMINS auf die Rolle RDB$ADMIN wie folgt erstellen:

CREATE GLOBAL MAPPING WIN_ADMINS
  USING PLUGIN WIN_SSPI
  FROM Predefined_Group DOMAIN_ANY_RID_ADMINS
  TO ROLE RDB$ADMIN;

Außerdem können Sie gsec verwenden:

gsec -mapping set

gsec -mapping drop

Abhängig vom administrativen Status des aktuellen Benutzers können beim Aufruf von gsec weitere Parameter benötigt werden, z. -user und -pass oder -trusted.

Nur SYSDBA kann AUTO ADMIN MAPPING aktivieren, wenn es deaktiviert ist, aber jeder Administrator kann es deaktivieren.

Wenn AUTO ADMIN MAPPING in gsec deaktiviert wird, schaltet der Benutzer den Mechanismus selbst aus, der ihm den Zugriff gewährt hat, und somit wäre er nicht in der Lage, AUTO ADMIN MAPPING wieder zu aktivieren. Auch in einer interaktiven gsec-Sitzung wird die neue Flag-Einstellung sofort wirksam.

13.1.3. Administratoren

Als allgemeine Beschreibung ist ein Administrator ein Benutzer mit ausreichenden Rechten zum Lesen, Schreiben, Erstellen, Ändern oder Löschen von Objekten in einer Datenbank, für die der Administratorstatus dieses Benutzers gilt. Die Tabelle fasst zusammen, wie Superuser-Rechte in den verschiedenen Firebird-Sicherheitskontexten aktiviert werden.

Tabelle 255. Administrator- (Superuser-) Eigenschaften

Benutzer

RDB$ADMIN-Rolle

Hinweis

SYSDBA

Auto

Existiert automatisch auf Serverebene. Verfügt über alle Berechtigungen für alle Objekte in allen Datenbanken. Kann Benutzer erstellen, ändern und löschen, hat jedoch keinen direkten Fernzugriff auf die Sicherheitsdatenbank

root-Benutzer unter POSIX

Auto

Genau wie SYSDBA. Nur Firebird Embedded.

Superuser unter POSIX

Auto

Genau wie SYSDBA. Nur Firebird Embedded.

Windows-Administrator

Als CURRENT_ROLE festlegen, wenn die Anmeldung erfolgreich ist

Genau wie SYSDBA, wenn alle der folgenden Bedingungen zutreffen:

  • In der Datei firebird.conf enthält AuthServer Win_Sspi und Win_Sspi ist in der Konfiguration der clientseitigen Plugins (AuthClient) vorhanden

  • In Datenbanken, in denen AUTO ADMIN MAPPING aktiviert ist oder eine entsprechende Zuordnung der vordefinierten Gruppe DOMAIN_ANY_RID_ADMINS für die Rolle RDB$ADMIN existiertMIN

  • Bei der Anmeldung ist keine Rolle angegeben

Datenbankbesitzer

Auto

Wie SYSDBA, aber nur in den Datenbanken, die sie besitzen

Normaler Benutzer

Muss vorher erteilt werden; muss beim Login angegeben werden

Wie SYSDBA, aber nur in den Datenbanken, in denen die Rolle zugewiesen ist

Benutzer unter POSIX-Betriebssystemen

Muss vorher erteilt werden; muss beim Login angegeben werden

Wie SYSDBA, aber nur in den Datenbanken, in denen die Rolle zugewiesen ist. Nur Firebird Embedded.

Windows-Benutzer

Muss vorher erteilt werden; muss beim Login angegeben werden

Wie SYSDBA, aber nur in den Datenbanken, in denen die Rolle zugewiesen ist. Nur verfügbar, wenn in der Datei firebird.conf AuthServer Win_Sspi enthält und Win_Sspi in der Konfiguration der clientseitigen Plugins (AuthClient) vorhanden ist

13.1.4. Fein abgestufte Systemprivilegien

Firebird 4.0 gewährte Benutzern nicht nur volle Administratorrechte, sondern führte auch Systemprivilegien ein, die es ermöglichen, normalen Benutzern eine Untergruppe von Administratorrechten zu erteilen, die in der Vergangenheit nur auf SYSDBA und Administratoren beschränkt waren. Beispielsweise:

  • Führen Sie Dienstprogramme wie gbak, gfix, nbackup usw. aus

  • Fahren Sie eine Datenbank herunter und bringen Sie sie online

  • Verfolgen Sie die Anhänge anderer Benutzer

  • Greifen Sie auf die Überwachungstabellen zu

  • Führen Sie Management-Anweisungen . aus

Die Implementierung definiert einen Satz von Systemberechtigungen, analog zu Objektberechtigungen, aus denen Listen privilegierter Aufgaben Rollen zugewiesen werden können.

Es ist auch möglich, einem Systemprivileg normale Privilegien zu erteilen, wodurch sich das Systemprivileg wie ein spezieller Rollentyp verhält.

Die Systemprivilegien werden über CREATE ROLE und ALTER ROLE zugewiesen.

Beachten Sie, dass jedes Systemprivileg ein sehr geringes Maß an Kontrolle bietet. Für einige Aufgaben kann es erforderlich sein, dem Benutzer mehr als eine Berechtigung zu erteilen, um eine Aufgabe auszuführen. Fügen Sie beispielsweise IGNORE_DB_TRIGGERS zu USE_GSTAT_UTILITY hinzu, da gstat Datenbank-Trigger ignorieren muss.

Liste der gültigen Systemberechtigungen

In der folgenden Tabelle sind die Namen der gültigen Systemberechtigungen aufgeführt, die Rollen gewährt und entzogen werden können.

USER_MANAGEMENT

Benutzer verwalten (in der Sicherheitsdatenbank angegeben)

READ_RAW_PAGES

Seiten im Rohformat lesen mit Attachment::getInfo()

CREATE_USER_TYPES

Hinzufügen/Ändern/Löschen von Nicht-System-Datensätzen in RDB$TYPES

USE_NBACKUP_UTILITY

Verwenden von nbackup um Datenbankkopien zu erstellen

CHANGE_SHUTDOWN_MODE

Datenbank herunterfahren und online schalten

TRACE_ANY_ATTACHMENT

Verfolgen von Verbindungen anderer Benutzer

MONITOR_ANY_ATTACHMENT

Überwachen (Tabellen MON$) Anhänge anderer Benutzer

ACCESS_SHUTDOWN_DATABASE

Zugriff auf die Datenbank, wenn sie heruntergefahren ist

CREATE_DATABASE

Neue Datenbanken erstellen (in security.db angegeben)

DROP_DATABASE

Diese Datenbank löschen

USE_GBAK_UTILITY

Verwenden des gbak-Dienstprogramm

USE_GSTAT_UTILITY

Verwenden des gstat-Dienstprogramm

USE_GFIX_UTILITY

Verwenden des gfix-Dienstprogramm

IGNORE_DB_TRIGGERS

Engine anweisen, keine Trigger auf DB-Ebene auszuführen

CHANGE_HEADER_SETTINGS

Parameter auf der DB-Header-Seite ändern

SELECT_ANY_OBJECT_IN_DATABASE

Verwenden von SELECT für jedes auswählbare Objekt

ACCESS_ANY_OBJECT_IN_DATABASE

Zugriff (auf jede mögliche Weise) auf jedes Objekt

MODIFY_ANY_OBJECT_IN_DATABASE

Beliebiges Objekt ändern (bis zum Ablegen)

CHANGE_MAPPING_RULES

Authentifizierungszuordnungen ändern

USE_GRANTED_BY_CLAUSE

Verwenden von GRANTED BY in GRANT- und REVOKE-Anweisungen

GRANT_REVOKE_ON_ANY_OBJECT

GRANT- und REVOKE-Rechte für jedes Objekt in der Datenbank

GRANT_REVOKE_ANY_DDL_RIGHT

GRANT und REVOKE für alle DDL-Rechte

CREATE_PRIVILEGED_ROLES

Verwenden von SET SYSTEM PRIVILEGES in Rollen

MODIFY_EXT_CONN_POOL

Verwenden des Befehls ALTER EXTERNAL CONNECTIONS POOL

REPLICATE_INTO_DATABASE

Verwenden der Replikations-API, um Änderungssets in die Datenbank zu laden

13.2. SQL-Anweisungen für die Benutzerverwaltung

Dieser Abschnitt beschreibt die SQL-Anweisungen zum Erstellen, Ändern und Löschen von Firebird-Benutzerkonten. Diese Anweisungen können von folgenden Benutzern ausgeführt werden:

  • SYSDBA

  • Jeder Benutzer mit der Rolle RDB$ADMIN in der Sicherheitsdatenbank

  • Wenn das Flag AUTO ADMIN MAPPING in der Sicherheitsdatenbank aktiviert ist (security4.fdb oder was auch immer die Sicherheitsdatenbank ist, die für die aktuelle Datenbank in der databases.conf konfiguriert ist), jeder Windows-Administrator - vorausgesetzt, Win_Sspi war wird verwendet, um eine Verbindung ohne Angabe von Rollen herzustellen.

  • Jeder Benutzer mit dem Systemprivileg USER_MANAGEMENT in der Sicherheitsdatenbank

    Für einen Windows-Administrator reicht die nur in einer regulären Datenbank aktivierte AUTO ADMIN MAPPING nicht aus, um die Verwaltung anderer Benutzer zu ermöglichen. Anweisungen zum Aktivieren in der Sicherheitsdatenbank finden Sie unter Auto Admin Mapping in der Sicherheitsdatenbank.

Nicht-privilegierte Benutzer können nur die ALTER USER-Anweisung verwenden und dann nur einige Daten ihres eigenen Kontos bearbeiten.

13.2.1. CREATE USER

Verwendet für

Erstellen eines Firebird-Benutzerkontos

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE USER username
  <user_option> [<user_option> ...]
  [TAGS (<user_var> [, <user_var> ...]]

<user_option> ::=
    PASSWORD 'password'
  | FIRSTNAME 'firstname'
  | MIDDLENAME 'middlename'
  | LASTNAME 'lastname'
  | {GRANT | REVOKE} ADMIN ROLE
  | {ACTIVE | INACTIVE}
  | USING PLUGIN plugin_name

<user_var> ::=
    tag_name = 'tag_value'
  | DROP tag_name
Tabelle 256. CREATE USER-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

username

Benutzername. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen gemäß den Regeln für Firebird-Identifikatoren.

password

Benutzerkennwort Die gültige oder effektive Passwortlänge hängt vom Benutzermanager-Plugin ab. Groß-/Kleinschreibung beachten.

firstname

Optional: Vorname des Benutzers. Maximale Länge 32 Zeichen

middlename

Optional: Zuname des Benutzers. Maximale Länge 32 Zeichen

lastname

Optional: Nachname des Benutzers. Maximale Länge 32 Zeichen.

plugin_name

Name des Benutzermanager-Plugins.

tag_name

Name eines benutzerdefinierten Attributs. Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen gemäß den Regeln für reguläre Firebird-Identifikatoren.

tag_value

Wert des benutzerdefinierten Attributs. Die maximale Länge beträgt 255 Zeichen.

Die CREATE USER-Anweisung erstellt ein neues Firebird-Benutzerkonto. Wenn der Benutzer bereits in der Firebird-Sicherheitsdatenbank für das angegebene Benutzermanager-Plugin vorhanden ist, wird ein entsprechender Fehler ausgegeben. Es ist möglich, mehrere Benutzer mit demselben Namen zu erstellen: einen pro Benutzermanager-Plugin.

Das Argument username muss den Regeln für reguläre Firebird-Identifikatoren folgen: siehe Bezeichner im Kapitel Struktur. Bei Benutzernamen muss die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden, wenn sie in doppelte Anführungszeichen gesetzt werden (mit anderen Worten, sie folgen denselben Regeln wie andere Bezeichner mit Trennzeichen).

Benutzernamen folgen den allgemeinen Regeln und der Syntax von Bezeichner. Somit unterscheidet sich ein Benutzer mit dem Namen "Alex" von einem Benutzer mit dem Namen "ALEX"

CREATE USER ALEX PASSWORD 'bz23ds';

- dieser Benutzer ist der gleiche wie der erste first
CREATE USER Alex PASSWORD 'bz23ds';

- dieser Benutzer ist der gleiche wie der erste first
CREATE USER "ALEX" PASSWORD 'bz23ds';

- und das ist ein anderer Benutzer
CREATE USER "Alex" PASSWORD 'bz23ds';

Die PASSWORD-Klausel gibt das Kennwort des Benutzers an und ist erforderlich. Die gültige bzw. effektive Passwortlänge hängt vom User Manager Plugin ab, siehe auch Benutzerauthentifizierung.

Die optionalen Klauseln FIRSTNAME, MIDDLENAME und LASTNAME können verwendet werden, um zusätzliche Benutzereigenschaften anzugeben, wie den Vornamen, den zweiten Vornamen bzw. den Nachnamen der Person. Sie sind nur einfache VARCHAR(32)-Felder und können verwendet werden, um alles zu speichern, was Sie bevorzugen.

Wenn die GRANT ADMIN ROLE-Klausel angegeben ist, wird das neue Benutzerkonto mit den Rechten der RDB$ADMIN-Rolle in der Sicherheitsdatenbank (security4.fdb oder datenbankspezifisch) erstellt. Es ermöglicht dem neuen Benutzer, Benutzerkonten von jeder regulären Datenbank aus zu verwalten, bei der er sich anmeldet, gewährt dem Benutzer jedoch keine besonderen Berechtigungen für Objekte in diesen Datenbanken.

Die REVOKE ADMIN ROLE-Klausel ist in einer CREATE USER-Anweisung syntaktisch gültig, hat aber keine Wirkung. Es ist nicht möglich, GRANT ADMIN ROLE und REVOKE ADMIN ROLE in einer Anweisung anzugeben.

Die ACTIVE-Klausel gibt an, dass der Benutzer aktiv ist und sich anmelden kann, dies ist die Standardeinstellung.

Die INACTIVE-Klausel gibt an, dass der Benutzer inaktiv ist und sich nicht anmelden kann. Es ist nicht möglich, ACTIVE und INACTIVE in einer Anweisung anzugeben. Die Option ACTIVE/INACTIVE wird vom Legacy_UserManager nicht unterstützt und wird ignoriert.

Die USING PLUGIN-Klausel gibt explizit das Benutzer-Manager-Plugin an, das zum Erstellen des Benutzers verwendet werden soll. Nur Plugins, die in der UserManager-Konfiguration für diese Datenbank aufgelistet sind (firebird.conf, oder überschrieben in databases.conf) sind gültig. Der Standardbenutzermanager (erster in der UserManager-Konfiguration) wird angewendet, wenn diese Klausel nicht angegeben wird.

Benutzer mit demselben Namen, die mit verschiedenen Benutzermanager-Plugins erstellt wurden, sind unterschiedliche Objekte. Daher kann der Benutzer, der mit einem Benutzermanager-Plugin erstellt wurde, nur von demselben Plugin geändert oder gelöscht werden.

Aus der Perspektive des Besitzes und der in einer Datenbank gewährten Berechtigungen und Rollen werden verschiedene Benutzerobjekte mit demselben Namen als ein und derselbe Benutzer betrachtet.

Die TAGS-Klausel kann verwendet werden, um zusätzliche Benutzerattribute anzugeben. Benutzerdefinierte Attribute werden vom Legacy_UserManager nicht unterstützt (stillschweigend ignoriert). Benutzerdefinierte Attributnamen folgen den Regeln von Firebird-Identifikatoren, werden jedoch nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung gehandhabt (wenn Sie beispielsweise sowohl "A BC" als auch "a bc" angeben, wird ein Fehler ausgelöst.) Der Wert eines benutzerdefinierten Attributs kann eine Zeichenfolge mit maximal 255 Zeichen sein. Die Option DROP tag_name ist in CREATE USER syntaktisch gültig, verhält sich aber so, als ob die Eigenschaft nicht angegeben wäre.

Benutzer können ihre eigenen benutzerdefinierten Attribute anzeigen und ändern.

CREATE/ALTER/DROP USER sind DDL-Anweisungen und werden erst beim Festschreiben wirksam. Denken Sie daran, Ihre Arbeit zu COMMIT. In isql aktiviert der Befehl SET AUTO ON Autocommit für DDL-Anweisungen. In Tools von Drittanbietern und anderen Benutzeranwendungen ist dies möglicherweise nicht der Fall.

Wer kann einen Benutzer erstellen

Um ein Benutzerkonto zu erstellen, muss der aktuelle Benutzer über

  • Administratorprivilegien in der Sicherheitsdatenbank

  • das Systemprivileg USER_MANAGEMENT in der Sicherheitsdatenbank. Benutzer mit der Systemberechtigung 'USER_MANAGEMENT' können die Administratorrolle weder erteilen noch entziehen.

CREATE USER-Beispiele
  1. Erstellen eines Benutzers mit dem Benutzernamen bigshot:

    CREATE USER bigshot PASSWORD 'buckshot';
  2. Erstellen eines Benutzers mit dem Legacy_UserManager-Benutzermanager-Plugin

    CREATE USER godzilla PASSWORD 'robot'
      USING PLUGIN Legacy_UserManager;
  3. Erstellen des Benutzers john mit benutzerdefinierten Attributen:

    CREATE USER john PASSWORD 'fYe_3Ksw'
      FIRSTNAME 'John' LASTNAME 'Doe'
      TAGS (BIRTHYEAR='1970', CITY='New York');
  4. Erstellen eines inaktiven Benutzers:

    CREATE USER john PASSWORD 'fYe_3Ksw'
      INACTIVE;
  5. Erstellen des Benutzers superuser mit Benutzerverwaltungsrechten:

    CREATE USER superuser PASSWORD 'kMn8Kjh'
    GRANT ADMIN ROLE;

13.2.2. ALTER USER

Verwendet für

Ändern eines Firebird-Benutzerkontos

Verfügbar in

DSQL

Syntax
ALTER {USER username | CURRENT USER}
  [SET] [<user_option> [<user_option> ...]]
  [TAGS (<user_var> [, <user_var> ...]]

<user_option> ::=
    PASSWORD 'password'
  | FIRSTNAME 'firstname'
  | MIDDLENAME 'middlename'
  | LASTNAME 'lastname'
  | {GRANT | REVOKE} ADMIN ROLE
  | {ACTIVE | INACTIVE}
  | USING PLUGIN plugin_name

<user_var> ::=
    tag_name = 'tag_value'
  | DROP tag_name

Vgl. CREATE USER für Details der Anweisungsparameter.

Die ALTER USER-Anweisung ändert die Details im benannten Firebird-Benutzerkonto. Die ALTER USER-Anweisung muss mindestens eine der optionalen Klauseln außer USING PLUGIN enthalten.

Jeder Benutzer kann sein eigenes Konto ändern, mit der Ausnahme, dass nur ein Administrator "ADMIN ROLE GRANT/REVOKE" und "ACTIVE/INACTIVE" verwenden kann.

Alle Klauseln sind optional, aber mindestens eine andere als USING PLUGIN muss vorhanden sein:

  • Der Parameter 'PASSWORD' dient zum Ändern des Passworts für den Benutzer

  • FIRSTNAME, MIDDLENAME und LASTNAME aktualisieren diese optionalen Benutzereigenschaften, wie den Vornamen, zweiten Vornamen bzw. Nachnamen der Person

  • GRANT ADMIN ROLE gewährt dem Benutzer die Privilegien der RDB$ADMIN Rolle in der Sicherheitsdatenbank (security4.fdb) und ermöglicht es ihm, die Konten anderer Benutzer zu verwalten. Es gewährt dem Benutzer keine besonderen Privilegien in regulären Datenbanken.

  • REVOKE ADMIN ROLE entfernt den Administrator des Benutzers in der Sicherheitsdatenbank, die diesem Benutzer, sobald die Transaktion festgeschrieben ist, die Möglichkeit verweigert, Benutzerkonten außer seinem eigenen zu ändern

  • ACTIVE aktiviert ein deaktiviertes Konto (nicht unterstützt für Legacy_UserManager)

  • INACTIVE deaktiviert ein Konto (nicht unterstützt für Legacy_UserManager). Dies ist praktisch, um ein Konto vorübergehend zu deaktivieren, ohne es zu löschen.

  • USING PLUGIN gibt das zu verwendende Benutzermanager-Plugin an

  • TAGS kann verwendet werden, um zusätzliche benutzerdefinierte Attribute hinzuzufügen, zu aktualisieren oder zu entfernen (DROP) (nicht unterstützt für Legacy_UserManager). Nicht aufgeführte Attribute werden nicht geändert.

Vgl. CREATE USER für weitere Details dieser Klausel.

Wenn Sie Ihr eigenes Konto ändern müssen, können Sie anstelle des Namens des aktuellen Benutzers die Klausel CURRENT USER verwenden.

Die Anweisung ALTER CURRENT USER folgt den normalen Regeln für die Auswahl des Benutzermanager-Plugins. Wenn der aktuelle Benutzer mit einem nicht standardmäßigen Benutzermanager-Plugin erstellt wurde, müssen die Benutzermanager-Plugins explizit USING PLUGIN plugin_name angeben, oder es wird eine Fehlermeldung ausgegeben, die anzeigt, dass der Benutzer nicht gefunden wurde. Wenn ein Benutzer mit demselben Namen für den Standardbenutzermanager vorhanden ist, ändern Sie stattdessen diesen Benutzer.

Denken Sie daran, Ihre Arbeit festzuschreiben (mittels Commit), wenn Sie in einer Anwendung arbeiten, die DDL nicht automatisch festschreibt.

Wer kann einen Benutzer ändern?

Um das Konto eines anderen Benutzers zu ändern, muss der aktuelle Benutzer über

  • Administratorprivilegien in der Sicherheitsdatenbank

  • das Systemprivileg USER_MANAGEMENT in der Sicherheitsdatenbank Benutzer mit der Systemberechtigung USER_MANAGEMENT können die Administratorrolle weder erteilen noch entziehen.

Jeder kann sein eigenes Konto ändern, mit Ausnahme der Optionen GRANT/REVOKE ADMIN ROLE und ACTIVE/INACTIVE, die zum Ändern Administratorrechte erfordern.

ALTER USER-Beispiele
  1. Ändern des Passworts für den Benutzer bobby und Erteilen von Benutzerverwaltungsrechten:

    ALTER USER bobby PASSWORD '67-UiT_G8'
    GRANT ADMIN ROLE;
  2. Bearbeiten der optionalen Eigenschaften (der Vor- und Nachnamen) des Benutzers dan:

    ALTER USER dan
    FIRSTNAME 'No_Jack'
    LASTNAME 'Kennedy';
  3. Entziehen der Benutzerverwaltungsberechtigungen des Benutzers Dumbbell:

    ALTER USER dumbbell
    DROP ADMIN ROLE;
Siehe auch

CREATE USER, DROP USER

13.2.3. CREATE OR ALTER USER

Verwendet für

Erstellen eines neuen oder Ändern eines bestehenden Firebird-Benutzerkontos

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE OR ALTER USER username
  [SET] [<user_option> [<user_option> ...]]
  [TAGS (<user_var> [, <user_var> ...]]

<user_option> ::=
    PASSWORD 'password'
  | FIRSTNAME 'firstname'
  | MIDDLENAME 'middlename'
  | LASTNAME 'lastname'
  | {GRANT | REVOKE} ADMIN ROLE
  | {ACTIVE | INACTIVE}
  | USING PLUGIN plugin_name

<user_var> ::=
    tag_name = 'tag_value'
  | DROP tag_name

Vgl. CREATE USER and ALTER USER für Details der Anweisungsparameter.

Die Anweisung CREATE OR ALTER USER erstellt ein neues Firebird-Benutzerkonto oder ändert die Details des angegebenen. Wenn der Benutzer nicht existiert, wird er erstellt, als ob die Anweisung CREATE USER ausgeführt würde. Wenn der Benutzer bereits existiert, wird er so geändert, als ob die Anweisung ALTER USER ausgeführt würde. Die Anweisung CREATE OR ALTER USER muss mindestens eine der optionalen Klauseln außer USING PLUGIN enthalten. Wenn der Benutzer noch nicht existiert, ist die Klausel 'PASSWORD' erforderlich.

Denken Sie daran, Ihre Arbeit festzuschreiben, wenn Sie in einer Anwendung arbeiten, die DDL nicht automatisch festschreibt.

CREATE OR ALTER USER-Beispiele
Erstellen oder Ändern eines Benutzers
CREATE OR ALTER USER john PASSWORD 'fYe_3Ksw'
FIRSTNAME 'John'
LASTNAME 'Doe'
INACTIVE;

13.2.4. DROP USER

Verwendet für

Löschen eines Firebird-Benutzerkontos

Verfügbar in

DSQL

Syntax
DROP USER username
  [USING PLUGIN plugin_name]
Tabelle 257. DROP USER-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

username

Benutzername

plugin_name

Name des Benutzermanager-Plugins

Die Anweisung DROP USER löscht ein Firebird-Benutzerkonto.

Die optionale USING PLUGIN-Klausel gibt explizit das User-Manager-Plugin an, das zum Löschen des Benutzers verwendet werden soll. Nur Plugins, die in der UserManager-Konfiguration für diese Datenbank aufgelistet sind (firebird.conf, oder überschrieben in databases.conf) sind gültig. Der Standardbenutzermanager (erster in der UserManager-Konfiguration) wird angewendet, wenn diese Klausel nicht angegeben wird.

Benutzer mit demselben Namen, die mit verschiedenen Benutzermanager-Plugins erstellt wurden, sind unterschiedliche Objekte. Daher kann der Benutzer, der mit einem Benutzermanager-Plugin erstellt wurde, nur von demselben Plugin gelöscht werden.

Denken Sie daran, Ihre Arbeit festzuschreiben, wenn Sie in einer Anwendung arbeiten, die DDL nicht automatisch festschreibt.

Wer kann einen Benutzer löschen?

Um einen Benutzer zu löschen, muss der aktuelle Benutzer über

  • Administratorprivilegien in der Sicherheitsdatenbank verfügen

  • das Systemprivileg USER_MANAGEMENT in der Sicherheitsdatenbank haben

DROP USER-Beispiele
  1. Benutzer bobby löschen:

    DROP USER bobby;
  2. Entfernen eines Benutzers, der mit dem Legacy_UserManager-Plugin erstellt wurde:

    DROP USER Godzilla
      USING PLUGIN Legacy_UserManager;

13.3. SQL-Berechtigungen

Die zweite Ebene des Sicherheitsmodells von Firebird sind SQL-Berechtigungen. Während eine erfolgreiche Anmeldung – die erste Ebene – den Zugriff eines Benutzers auf den Server und alle Datenbanken unter diesem Server autorisiert, bedeutet dies nicht, dass der Benutzer Zugriff auf irgendwelche Objekte in irgendwelchen Datenbanken hat. Wenn ein Objekt erstellt wird, haben nur der Benutzer, der es erstellt hat (sein Besitzer) und Administratoren Zugriff darauf. Der Benutzer benötigt privileges für jedes Objekt, auf das er zugreifen muss. Als allgemeine Regel müssen Rechte einem Benutzer explizit vom Objektbesitzer oder einem administrator der Datenbank gewährt werden.

Ein Privileg besteht aus einer DML-Zugriffsart (SELECT, INSERT, UPDATE, DELETE, EXECUTE und REFERENCES), dem Namen eines Datenbankobjekts (Tabelle, View, Prozedur, Rolle) und der Name des Zuwendungsempfängers (Benutzer, Verfahren, Auslöser, Rolle). Es stehen verschiedene Mittel zur Verfügung, um mehreren Benutzern in einer einzigen GRANT-Anweisung mehrere Arten von Zugriff auf ein Objekt zu gewähren. Berechtigungen können einem Benutzer mit REVOKE-Anweisungen entzogen werden.

Eine zusätzliche Art von Berechtigungen, DDL-Berechtigungen, bietet Rechte zum Erstellen, Ändern oder Löschen bestimmter Arten von Metadatenobjekten

Berechtigungen werden in der Datenbank gespeichert, für die sie gelten, und gelten nicht für andere Datenbanken, mit Ausnahme der DDL-Berechtigungen DATABASE, die in der Sicherheitsdatenbank gespeichert sind.

13.3.1. Der Objektbesitzer

Der Benutzer, der ein Datenbankobjekt erstellt hat, wird dessen Eigentümer. Nur der Besitzer eines Objekts und Benutzer mit Administratorrechten in der Datenbank, einschließlich des Datenbankbesitzers, können das Datenbankobjekt ändern oder löschen.

Administratoren, der Datenbankbesitzer oder der Objektbesitzer können anderen Benutzern Berechtigungen erteilen und diese entziehen, einschließlich Berechtigungen, um anderen Benutzern Berechtigungen zu erteilen. Der Prozess des Erteilens und Widerrufens von SQL-Berechtigungen wird mit zwei Anweisungen implementiert, GRANT und REVOKE.

13.4. ROLE

Eine Rolle ist ein Datenbankobjekt, das einen Satz von Privilegien verpackt. Rollen implementieren das Konzept der Zugriffskontrolle auf Gruppenebene. Der Rolle werden mehrere Berechtigungen gewährt, und diese Rolle kann dann einem oder mehreren Benutzern gewährt oder entzogen werden.

Ein Benutzer, dem eine Rolle zugewiesen wurde, muss diese Rolle in seinen Anmeldeinformationen angeben, um die zugehörigen Berechtigungen auszuüben. Alle anderen Berechtigungen, die dem Benutzer direkt gewährt werden, sind von seiner Anmeldung mit der Rolle nicht betroffen. Die gleichzeitige Anmeldung mit mehreren Rollen wird nicht unterstützt.

In diesem Abschnitt werden die Aufgaben zum Erstellen und Löschen von Rollen erläutert.

13.4.1. CREATE ROLE

Verwendet für

Erstellen eines neuen ROLE-Objekts

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
CREATE ROLE rolename
  [SET SYSTEM PRIVILEGES TO <sys_privileges>]

<sys_privileges> ::=
  <sys_privilege> [, <sys_privilege> ...]

<sys_privilege> ::=
    USER_MANAGEMENT | READ_RAW_PAGES
  | CREATE_USER_TYPES | USE_NBACKUP_UTILITY
  | CHANGE_SHUTDOWN_MODE | TRACE_ANY_ATTACHMENT
  | MONITOR_ANY_ATTACHMENT | ACCESS_SHUTDOWN_DATABASE
  | CREATE_DATABASE | DROP_DATABASE
  | USE_GBAK_UTILITY | USE_GSTAT_UTILITY
  | USE_GFIX_UTILITY | IGNORE_DB_TRIGGERS
  | CHANGE_HEADER_SETTINGS
  | SELECT_ANY_OBJECT_IN_DATABASE
  | ACCESS_ANY_OBJECT_IN_DATABASE
  | MODIFY_ANY_OBJECT_IN_DATABASE
  | CHANGE_MAPPING_RULES | USE_GRANTED_BY_CLAUSE
  | GRANT_REVOKE_ON_ANY_OBJECT
  | GRANT_REVOKE_ANY_DDL_RIGHT
  | CREATE_PRIVILEGED_ROLES | GET_DBCRYPT_INFO
  | MODIFY_EXT_CONN_POOL | REPLICATE_INTO_DATABASE
Tabelle 258. CREATE ROLE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

rolename

Rollenname Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen

sys_privilege

Zu erteilende Systemberechtigung

Die Anweisung CREATE ROLE erzeugt ein neues Rollenobjekt, dem nachträglich ein oder mehrere Privilegien erteilt werden können. Der Name einer Rolle muss unter den Rollennamen in der aktuellen Datenbank eindeutig sein.

Es ist ratsam, den Namen einer Rolle auch unter den Benutzernamen eindeutig zu machen. Das System verhindert nicht die Erstellung einer Rolle, deren Name mit einem bestehenden Benutzernamen kollidiert, aber in diesem Fall kann der Benutzer keine Verbindung zur Datenbank herstellen.

Wer kann eine Rolle erstellen?

Die CREATE ROLE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Benutzer mit dem Privileg CREATE ROLE, mit den folgenden Einschränkungen

    • Das Setzen von Systemprivilegien erfordert auch das Systemprivileg CREATE_PRIVILEGED_ROLES

Der Benutzer, der die CREATE ROLE-Anweisung ausführt, wird Eigentümer der Rolle.

CREATE ROLE-Beispiele
Erstellen einer Rolle namens SELLERS
CREATE ROLE SELLERS;
Erstellen einer Rolle SELECT_ALL mit dem Systemprivileg, aus einem beliebigen auswählbaren Objekt auszuwählen
CREATE ROLE SELECT_ALL
  SET SYSTEM PRIVILEGES TO SELECT_ANY_OBJECT_IN_DATABASE;

13.4.2. ALTER ROLE

Verwendet für

Ändern einer Rolle

Verfügbar in

DSQL

Syntax
ALTER ROLE rolename
 { SET SYSTEM PRIVILEGES TO <sys_privileges>
 | DROP SYSTEM PRIVILEGES
 | {SET | DROP} AUTO ADMIN MAPPING }

<sys_privileges> ::=
  !! Siehe auch CREATE ROLE !!
Tabelle 259. ALTER ROLE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

rolename

Rollenname; die Angabe von etwas anderem als RDB$ADMIN schlägt fehl

sys_privilege

Zu erteilendes Systemprivileg

ALTER ROLE kann verwendet werden, um einer Rolle Systemberechtigungen zu erteilen oder zu entziehen, oder die Fähigkeit für Windows-Administratoren zu aktivieren und zu deaktivieren, administrator-privilegien beim Anmelden automatisch anzunehmen.

Diese letzte Fähigkeit kann nur eine Rolle betreffen: die vom System generierte Rolle RDB$ADMIN, die in jeder Datenbank von ODS 11.2 oder höher vorhanden ist.

Einzelheiten zur automatischen Administratorzuordnung finden Sie unter AUTO ADMIN MAPPING.

Es ist nicht möglich, Systemprivilegien selektiv zu erteilen oder zu entziehen. Nur die Berechtigungen, die in der SET SYSTEM PRIVILEGES-Klausel aufgelistet sind, stehen der Rolle nach dem Commit zur Verfügung, und DROP SYSTEM PRIVILEGES entfernt alle Systemberechtigungen von dieser Rolle.

Wer kann eine Rolle ändern?

Die ALTER ROLE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Benutzer mit dem Privileg ALTER ANY ROLE, mit den folgenden Einschränkungen

    • Das Setzen oder Löschen von Systemprivilegien erfordert auch das Systemprivileg CREATE_PRIVILEGED_ROLES

    • Das Setzen oder Löschen der automatischen Admin-Zuordnung erfordert auch das Systemprivileg CHANGE_MAPPING_RULES

ALTER ROLE-Beispiele
Löschen Sie alle Systemberechtigungen einer Rolle namens SELECT_ALL
ALTER ROLE SELLERS
  DROP SYSTEM PRIVILEGES;
Gewähren Sie einer Rolle SELECT_ALL das Systemprivileg, um aus einem beliebigen auswählbaren Objekt auszuwählen
ALTER ROLE SELECT_ALL
  SET SYSTEM PRIVILEGES TO SELECT_ANY_OBJECT_IN_DATABASE;

13.4.3. DROP ROLE

Verwendet für

Eine Rolle löschen

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax
DROP ROLE rolename

Die Anweisung DROP ROLE löscht eine bestehende Rolle. Es braucht nur ein einziges Argument, den Namen der Rolle. Nachdem die Rolle gelöscht wurde, wird allen Benutzern und Objekten, denen die Rolle gewährt wurde, der gesamte Satz von Berechtigungen entzogen.

Wer kann eine Rolle löschen?

Die DROP ROLE-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

  • Administratoren

  • Der Besitzer der Rolle

  • Benutzer mit dem DROP ANY ROLE-Privileg

DROP ROLE-Beispiele
Löschen der Rolle SELLERS
DROP ROLE SELLERS;
Siehe auch

CREATE ROLE, GRANT, REVOKE

13.5. Anweisungen zum Erteilen von Rechten

Eine GRANT-Anweisung wird verwendet, um Benutzern und anderen Datenbankobjekten Berechtigungen – einschließlich Rollen – zu erteilen.

13.5.1. GRANT

Verwendet für

Berechtigungen erteilen und Rollen zuweisen

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax (Rechte erteilen)
GRANT <privileges>
  TO <grantee_list>
  [WITH GRANT OPTION]
  [{GRANTED BY | AS} [USER] grantor]

<privileges> ::=
    <table_privileges> | <execute_privilege>
  | <usage_privilege>  | <ddl_privileges>
  | <db_ddl_privilege>

<table_privileges> ::=
  {ALL [PRIVILEGES] | <table_privilege_list> }
    ON [TABLE] {table_name | view_name}

<table_privilege_list> ::=
  <table_privilege> [, <tableprivilege> ...]

<table_privilege> ::=
    SELECT | DELETE | INSERT
  | UPDATE [(col [, col ...])]
  | REFERENCES [(col [, col ...)]

<execute_privilege> ::= EXECUTE ON
  { PROCEDURE proc_name | FUNCTION func_name
  | PACKAGE package_name }

<usage_privilege> ::= USAGE ON
  { EXCEPTION exception_name
  | {GENERATOR | SEQUENCE} sequence_name }

<ddl_privileges> ::=
  {ALL [PRIVILEGES] | <ddl_privilege_list>} <object_type>

<ddl_privilege_list> ::=
  <ddl_privilege> [, <ddl_privilege> ...]

<ddl_privilege> ::= CREATE | ALTER ANY | DROP ANY

<object_type> ::=
    CHARACTER SET | COLLATION | DOMAIN | EXCEPTION
  | FILTER | FUNCTION | GENERATOR | PACKAGE
  | PROCEDURE | ROLE | SEQUENCE | TABLE | VIEW

<db_ddl_privileges> ::=
  {ALL [PRIVILEGES] | <db_ddl_privilege_list>} {DATABASE | SCHEMA}

<db_ddl_privilege_list> ::=
  <db_ddl_privilege> [, <db_ddl_privilege> ...]

<db_ddl_privilege> ::= CREATE | ALTER | DROP

<grantee_list> ::= <grantee> [, <grantee> ...]

<grantee> ::=
    PROCEDURE proc_name  | FUNCTION func_name
  | PACKAGE package_name | TRIGGER trig_name
  | VIEW view_name       | ROLE role_name
  | [USER] username      | GROUP Unix_group
  | SYSTEM PRIVILEGE <sys_privilege>

<sys_privilege> ::=
 !! Siehe CREATE ROLE !!
Syntax (Rollenzzuweisung)
GRANT <role_granted_list>
  TO <role_grantee_list>
  [WITH ADMIN OPTION]
  [{GRANTED BY | AS} [USER] grantor]

<role_granted_list> ::=
  <role_granted> [, <role_granted ...]

<role_granted> ::= [DEFAULT] role_name

<role_grantee_list> ::=
  <role_grantee> [, <role_grantee> ...]

<role_grantee> ::=
    user_or_role_name
  | USER username
  | ROLE role_name
Tabelle 260. GRANT-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

grantor

Der Benutzer, der die Berechtigung(en) gewährt

table_name

Tabellenname

view_name

Der Name der View

col

Name der Tabellenspalte

proc_name

Name der Stored Procedure

func_name

Name der Stored Function (oder UDF)

package_name

Name des Pakets

exception_name

Der Name einer Ausnahme (Exception)

sequence_name

Der Name einer Sequenz (Generator)

object_type

Der Typ des Metadatenobjekts

trig_name

Der Name eines Triggers

role_name

Rollenname

username

Der Benutzername, dem die Berechtigungen erteilt werden oder dem die Rolle zugewiesen ist. Wenn das Schlüsselwort USER fehlt, kann es auch eine Rolle sein.

Unix_group

Der Name einer Benutzergruppe in einem POSIX-Betriebssystem

sys_privilege

Ein Systemprivileg

user_or_role_name

Name eines Benutzers oder einer Rolle

Die GRANT-Anweisung gewährt Benutzern, Rollen oder anderen Datenbankobjekten ein oder mehrere Privilegien für Datenbankobjekte.

Ein normaler, authentifizierter Benutzer hat keine Berechtigungen für ein Datenbankobjekt, bis sie diesem einzelnen Benutzer, einer dem Benutzer als Standardrolle zugewiesenen Rolle oder allen Benutzern, die als Benutzer PUBLIC gebündelt sind, explizit gewährt werden. Wenn ein Objekt erstellt wird, haben nur sein Ersteller (der Eigentümer) und Administratoren Berechtigungen dafür und können anderen Benutzern, Rollen oder Objekten Berechtigungen erteilen.

Für unterschiedliche Typen von Metadatenobjekten gelten unterschiedliche Berechtigungen. Die verschiedenen Arten von Berechtigungen werden später in diesem Abschnitt separat beschrieben.

SCHEMA ist derzeit ein Synonym für DATABASE; dies kann sich in einer zukünftigen Version ändern, daher empfehlen wir immer DATABASE zu verwenden

Die TO-Klausel

Die TO-Klausel gibt die Benutzer, Rollen und anderen Datenbankobjekte an, denen die in privileges aufgezählten Privilegien gewährt werden sollen. Die Klausel ist obligatorisch.

Mit dem optionalen Schlüsselwort USER in der TO-Klausel können Sie genau angeben, wem oder was die Berechtigung erteilt wird. Wenn kein Schlüsselwort USER (oder ROLE) angegeben ist, sucht der Server zuerst nach einer Rolle mit diesem Namen, und wenn keine solche Rolle vorhanden ist, werden dem Benutzer mit diesem Namen die Privilegien ohne weitere Prüfung gewährt.

Es wird empfohlen, USER und ROLE immer explizit anzugeben, um Mehrdeutigkeiten zu vermeiden. Zukünftige Versionen von Firebird können 'BENUTZER' obligatorisch machen.

  • Wenn eine GRANT-Anweisung ausgeführt wird, wird die Sicherheitsdatenbank nicht auf die Existenz des Grantee-Benutzers überprüft. Dies ist kein Fehler: SQL-Berechtigungen betreffen die Kontrolle des Datenzugriffs für authentifizierte Benutzer, sowohl native als auch vertrauenswürdige, und vertrauenswürdige Betriebssystembenutzer werden nicht in der Sicherheitsdatenbank gespeichert.

  • Wenn Sie einem anderen Datenbankobjekt als einem Benutzer oder einer Rolle, wie einer Prozedur, einem Auslöser oder einer Ansicht, eine Berechtigung erteilen, müssen Sie den Objekttyp angeben.

  • Obwohl das Schlüsselwort USER optional ist, empfiehlt es sich, es zu verwenden, um Mehrdeutigkeiten bei Rollen zu vermeiden.

  • Berechtigungen, die einer Systemberechtigung gewährt werden, werden angewendet, wenn der Benutzer mit einer Rolle mit dieser Systemberechtigung angemeldet ist.

Verpacken von Privilegien in einem ROLE-Objekt

Eine Rolle ist ein “Container”-Objekt, das verwendet werden kann, um eine Sammlung von Berechtigungen zu packen. Die Verwendung der Rolle wird dann jedem Benutzer oder jeder Rolle gewährt, die diese Berechtigungen benötigt. Eine Rolle kann auch einer Liste von Benutzern oder Rollen zugewiesen werden.

Die Rolle muss vorhanden sein, bevor ihr Berechtigungen erteilt werden können. Syntax und Regeln finden Sie unter CREATE ROLE. Die Rolle wird aufrechterhalten, indem ihr Berechtigungen erteilt und ihr bei Bedarf Berechtigungen entzogen werden. Wenn eine Rolle gelöscht wird — siehe DROP ROLE --, verlieren alle Benutzer die durch die Rolle erworbenen Berechtigungen. Alle Rechte, die einem betroffenen Benutzer zusätzlich durch eine andere grant-Anweisung gewährt wurden, bleiben erhalten.

Sofern die Rolle nicht als Standardrolle zugewiesen wurde, muss ein Benutzer, dem eine Rolle zugewiesen wurde, diese Rolle explizit angeben, entweder mit seinen Anmeldeinformationen oder durch Aktivieren mit SET ROLE, um die zugehörigen Privilegien auszuüben. Alle anderen Berechtigungen, die dem Benutzer gewährt oder über Standardrollen erhalten werden, werden durch die explizite Angabe einer Rolle nicht beeinflusst.

Einem Benutzer kann mehr als eine Rolle zugewiesen werden. Obwohl nur eine Rolle explizit angegeben werden kann, können mehrere Rollen für einen Benutzer aktiv sein, entweder als Standardrollen oder als Rollen, die der aktuellen Rolle zugewiesen wurden.

Eine Rolle kann einem Benutzer oder einer anderen Rolle zugewiesen werden.

Kumulative Rollen

Die Möglichkeit, anderen Rollen und Standardrollen Rollen zuzuweisen, führt zu sogenannten kumulativen Rollen. Für einen Benutzer können mehrere Rollen aktiv sein, und der Benutzer erhält die kumulativen Berechtigungen aller dieser Rollen.

Wenn beim Verbinden oder Verwenden von SET ROLE eine Rolle explizit angegeben wird, übernimmt der Benutzer alle dieser Rolle gewährten Berechtigungen, einschließlich der Berechtigungen, die den sekundären Rollen gewährt wurden (einschließlich der gewährten Rollen). in dieser Nebenrolle usw.). Mit anderen Worten, wenn die primäre Rolle explizit angegeben wird, werden auch die sekundären Rollen aktiviert. Mit der Funktion RDB$ROLE_IN_USE kann überprüft werden, ob eine Rolle gerade aktiv ist.

Siehe auch Standardrollen für die Auswirkungen von DEFAULT mit kumulativen Rollen und Die WITH ADMIN OPTION-Klausel für Auswirkungen auf die Gewährung.

Standardrollen

Eine Rolle kann als default-Rolle gewährt werden, indem der Rolle DEFAULT in der GRANT-Anweisung vorangestellt wird. Das Gewähren von Rollen als Standardrolle an Benutzer vereinfacht die Verwaltung von Berechtigungen, da es möglich ist, Berechtigungen für eine Rolle zu gruppieren und diese Gruppe von Berechtigungen einem Benutzer zu erteilen, ohne dass der Benutzer die Rolle explizit angeben muss. Benutzer können mehrere Standardrollen erhalten, die ihnen alle Berechtigungen dieser Standardrollen gewähren.

Die Auswirkungen einer Standardrolle hängen davon ab, ob die Rolle einem Benutzer oder einer anderen Rolle zugewiesen wird:

  • Wenn einem Benutzer eine Rolle als Standardrolle zugewiesen wird, wird die Rolle automatisch aktiviert und ihre Berechtigungen werden auf den Benutzer angewendet, ohne dass die Rolle explizit angegeben werden muss.

    Standardmäßig aktive Rollen werden nicht von CURRENT_ROLE zurückgegeben, aber die Funktion RDB$ROLE_IN_USE kann verwendet werden, um zu überprüfen, ob eine Rolle ist gerade aktiv.

  • Wenn eine Rolle einer anderen Rolle als Standardrolle zugewiesen wird, werden die Rechte dieser Rolle nur dann automatisch auf den Benutzer angewendet, wenn dem Benutzer die primäre Rolle als Standardrolle zugewiesen wird, andernfalls muss die primäre Rolle explizit angegeben werden (mit anderen Worten, es verhält sich genauso, als ob die sekundäre Rolle ohne die DEFAULT-Klausel gewährt wurde).

    Für eine Reihe von gewährten Rollen müssen alle Rollen als Standardrolle zugewiesen werden, damit sie automatisch angewendet werden. Das heißt, für "`GRANT DEFAULT ROLEA TO ROLE ROLEB`, GRANT ROLEB TO ROLE ROLEC, GRANT DEFAULT ROLEC TO USER USER1 ist standardmäßig nur ROLEC für BENUTZER1 aktiv. Um die Privilegien von ROLEA und ROLEB zu übernehmen, muss ROLEC explizit angegeben werden oder ROLEB muss DEFAULT für ROLEC gewährt werden.

Der Benutzer PUBLIC

Firebird hat einen vordefinierten Benutzer namens PUBLIC, der alle Benutzer repräsentiert. Privilegien für Operationen an einem bestimmten Objekt, die dem Benutzer "PUBLIC" gewährt werden, können von jedem authentifizierten Benutzer ausgeübt werden.

Wenn dem Benutzer PUBLIC Privilegien gewährt werden, sollten diese auch dem Benutzer PUBLIC entzogen werden.

Die WITH GRANT OPTION-Klausel

Die optionale WITH GRANT OPTION-Klausel ermöglicht es den in der Benutzerliste angegebenen Benutzern, anderen Benutzern die in der Berechtigungsliste angegebenen Berechtigungen zu erteilen.

Diese Option kann dem Benutzer PUBLIC zugewiesen werden. Mach das nicht!

Die GANTED BY-Klausel

Wenn Berechtigungen in einer Datenbank gewährt werden, wird standardmäßig der aktuelle Benutzer als Erteilender aufgezeichnet. Die GRANTED BY-Klausel ermöglicht es dem aktuellen Benutzer, diese Privilegien als anderen Benutzer zu erteilen.

Wenn die REVOKE-Anweisung verwendet wird, schlägt sie fehl, wenn der aktuelle Benutzer nicht der Benutzer ist, der in der GRANTED BY-Klausel genannt wurde.

Die GRANTED BY (und AS)-Klausel kann nur vom Datenbankbesitzer und anderen Administratoren verwendet werden. Der Objektbesitzer kann GRANTED BY nur verwenden, wenn er auch über Administratorrechte verfügt.

Alternative Syntax mit AS username

Die nicht standardmäßige AS-Klausel wird als Synonym der GRANTED BY-Klausel unterstützt, um die Migration von anderen Datenbanksystemen zu vereinfachen.

Berechtigungen für Tabellen und Ansichten (Views)

Für Tabellen und Views ist es im Gegensatz zu anderen Metadatenobjekten möglich, mehrere Privilegien gleichzeitig zu erteilen.

Liste der Berechtigungen für Tabellen
SELECT

Erlaubt dem Benutzer oder Objekt, Daten aus der Tabelle oder Ansicht auszuwählen

INSERT

Erlaubt dem Benutzer oder Objekt, Zeilen in die Tabelle oder Ansicht einzufügen

DELETE

Ermöglicht dem Benutzer oder Objekt das Löschen von Zeilen aus der Tabelle oder Ansicht or

UPDATE

Erlaubt dem Benutzer oder Objekt, Zeilen in der Tabelle oder Ansicht zu aktualisieren, optional auf bestimmte Spalten beschränkt specific

REFERENCES

Erlaubt dem Benutzer oder Objekt, die Tabelle über einen Fremdschlüssel zu referenzieren, optional beschränkt auf die angegebenen Spalten. Wenn der primäre oder eindeutige Schlüssel, auf den der Fremdschlüssel der anderen Tabelle verweist, zusammengesetzt ist, müssen alle Spalten des Schlüssels angegeben werden.

ALL [PRIVILEGES]

Kombiniert die Privilegien SELECT, INSERT, UPDATE, DELETE und REFERENCES in einem einzigen Paket

Beispiele für GRANT <privilege> auf Tabellen
  1. SELECT- und INSERT-Berechtigungen für Benutzer ALEX:

    GRANT SELECT, INSERT ON TABLE SALES
      TO USER ALEX;
  2. Das SELECT-Privileg für die Rollen MANAGER sowie ENGINEER und für den Benutzer IVAN:

    GRANT SELECT ON TABLE CUSTOMER
      TO ROLE MANAGER, ROLE ENGINEER, USER IVAN;
  3. Alle Berechtigungen für die Rolle "ADMINISTRATOR", zusammen mit der Berechtigung, anderen dieselben Berechtigungen zu erteilen:

    GRANT ALL ON TABLE CUSTOMER
      TO ROLE ADMINISTRATOR
      WITH GRANT OPTION;
  4. Die SELECT- sowie REFERENCES-Privilegien in der Spalte NAME für alle Benutzer und Objekte:

    GRANT SELECT, REFERENCES (NAME) ON TABLE COUNTRY
    TO PUBLIC;
  5. Das SELECT-Privileg wird dem Benutzer IVAN vom Benutzer ALEX gewährt:

    GRANT SELECT ON TABLE EMPLOYEE
      TO USER IVAN
      GRANTED BY ALEX;
  6. Gewähren der Berechtigung UPDATE für die Spalten FIRST_NAME, LAST_NAME:

    GRANT UPDATE (FIRST_NAME, LAST_NAME) ON TABLE EMPLOYEE
      TO USER IVAN;
  7. Gewähren der INSERT-Berechtigung für die gespeicherte Prozedur ADD_EMP_PROJ:

    GRANT INSERT ON EMPLOYEE_PROJECT
      TO PROCEDURE ADD_EMP_PROJ;
Die EXECUTE-Berechtigung

Das Privileg EXECUTE gilt für gespeicherte Prozeduren, gespeicherte Funktionen (einschließlich UDFs) und Pakete. Es ermöglicht dem Empfänger, das angegebene Objekt auszuführen und gegebenenfalls seine Ausgabe abzurufen.

Im Fall von auswählbaren gespeicherten Prozeduren verhält es sich insofern wie ein SELECT-Privileg, insofern diese Art von gespeicherter Prozedur als Reaktion auf eine SELECT-Anweisung ausgeführt wird.

Bei Paketen kann das `EXECUTE'-Privileg nur für das gesamte Paket vergeben werden, nicht für einzelne Unterprogramme.

Beispiele für die Gewährung des EXECUTE-Privilegs
  1. Einer Rolle das Privileg EXECUTE für eine gespeicherte Prozedur gewähren:

    GRANT EXECUTE ON PROCEDURE ADD_EMP_PROJ
      TO ROLE MANAGER;
  2. Einer Rolle das Privileg EXECUTE für eine gespeicherte Funktion gewähren:

    GRANT EXECUTE ON FUNCTION GET_BEGIN_DATE
      TO ROLE MANAGER;
  3. Gewähren des EXECUTE-Privilegs für ein Paket an den Benutzer PUBLIC:

    GRANT EXECUTE ON PACKAGE APP_VAR
      TO USER PUBLIC;
  4. Erteilen des EXECUTE-Privilegs für eine Funktion an ein Paket:

    GRANT EXECUTE ON FUNCTION GET_BEGIN_DATE
      TO PACKAGE APP_VAR;
Das USAGE-Privileg

Um andere Metadatenobjekte als Tabellen, Ansichten, gespeicherte Prozeduren oder Funktionen, Trigger und Pakete verwenden zu können, ist es notwendig, dem Benutzer (oder Datenbankobjekten wie Trigger, Prozedur oder Funktion) das USAGE-Privileg für diese Objekte zu gewähren.

Da Firebird gespeicherte Prozeduren und Funktionen, Trigger und Paketroutinen mit den Rechten des Aufrufers ausführt, ist es notwendig, dass entweder der Benutzer oder die Routine selbst das USAGE-Privileg besitzt.

In Firebird 3.0 und Firebird 4.0 ist das Privileg USAGE nur für Ausnahmen und Sequenzen verfügbar (in gen_id(gen_name, n) oder `nächster Wert für gen_name). Die Unterstützung des USAGE-Privilegs für andere Metadatenobjekte könnte in zukünftigen Versionen hinzugefügt werden.

Für Sequenzen (Generatoren) gewährt das Privileg USAGE nur das Recht, die Sequenz mit der Funktion GEN_ID oder NEXT VALUE FOR zu inkrementieren. Die Anweisung SET GENERATOR ist ein Synonym für ALTER SEQUENCE …​ RESTART WITH …​ und gilt als DDL-Anweisung. Standardmäßig haben nur der Besitzer der Sequenz und Administratoren die Rechte für solche Operationen. Das Recht, den Anfangswert einer beliebigen Sequenz zu setzen, kann mit GRANT ALTER ANY SEQUENCE gewährt werden, was für allgemeine Benutzer nicht empfohlen wird.

Beispiele für die Gewährung des USAGE-Privilegs
  1. Einer Rolle das Privileg USAGE für eine Sequenz gewähren:

    GRANT USAGE ON SEQUENCE GEN_AGE
      TO ROLE MANAGER;
  2. Gewähren des USAGE-Privilegs für eine Sequenz an einen Trigger:

    GRANT USAGE ON SEQUENCE GEN_AGE
      TO TRIGGER TR_AGE_BI;
  3. Gewähren des Privilegs USAGE für eine Ausnahme für ein Paket:

    GRANT USAGE ON EXCEPTION
      TO PACKAGE PKG_BILL;
DDL Privileges

Standardmäßig können nur Administratoren neue Metadatenobjekte erstellen; Das Ändern oder Löschen dieser Objekte ist auf den Eigentümer des Objekts (seinen Ersteller) und Administratoren beschränkt. DDL-Berechtigungen können verwendet werden, um anderen Benutzern Berechtigungen für diese Vorgänge zu erteilen.

Verfügbare DDL-Berechtigungen
CREATE

Ermöglicht die Erstellung eines Objekts des angegebenen Typs

ALTER ANY

Ermöglicht die Änderung jedes Objekts des angegebenen Typs

DROP ANY

Ermöglicht das Löschen jedes Objekts des angegebenen Typs

ALL [PRIVILEGES]

Kombiniert die Berechtigungen CREATE, ALTER ANY und DROP ANY für den angegebenen Typ

Es gibt keine separaten DDL-Berechtigungen für Trigger und Indizes. Die erforderlichen Berechtigungen werden von der Tabelle oder Sicht geerbt. Das Erstellen, Ändern oder Löschen eines Triggers oder Index erfordert das Privileg ALTER ANY TABLE oder ALTER ANY VIEW.

Beispiele für die Gewährung von DDL-Berechtigungen
  1. Erlaube dem Benutzer JOE, Tabellen zu erstellen

    GRANT CREATE TABLE
      TO USER Joe;
  2. Erlaube dem Benutzer JOE, jede Prozedur zu ändern

    GRANT ALTER ANY PROCEDURE
      TO USER Joe;
Datenbank-DDL-Berechtigungen

Die Syntax für die Vergabe von Berechtigungen zum Erstellen, Ändern oder Löschen einer Datenbank weicht von der normalen Syntax für die Vergabe von DDL-Berechtigungen für andere Objekttypen ab.

Verfügbare Datenbank-DDL-Berechtigungen
CREATE

Ermöglicht die Erstellung einer Datenbank

ALTER

Ermöglicht die Änderung der aktuellen Datenbank

DROP

Ermöglicht das Löschen der aktuellen Datenbank

ALL [PRIVILEGES]

Kombiniert die Berechtigungen ALTER und DROP. ALL beinhaltet nicht das CREATE-Privileg.

Die Berechtigungen ALTER DATABASE und DROP DATABASE gelten nur für die aktuelle Datenbank, während die DDL-Berechtigungen ALTER ANY und DROP ANY für andere Objekttypen für alle Objekte des angegebenen Typs in der aktuellen Datenbank gelten. Die Berechtigung zum Ändern oder Löschen der aktuellen Datenbank kann nur von Administratoren erteilt werden.

Das Privileg CREATE DATABASE ist ein besonderes Privileg, da es in der Sicherheitsdatenbank gespeichert wird. Eine Liste von Benutzern mit dem Privileg CREATE DATABASE ist in der virtuellen Tabelle SEC$DB_CREATORS verfügbar. Nur Administratoren in der Sicherheitsdatenbank kann die Berechtigung zum Anlegen einer neuen Datenbank erteilen.

SCHEMA ist derzeit ein Synonym für DATABASE; dies kann sich in einer zukünftigen Version ändern, daher empfehlen wir immer DATABASE zu verwenden

Beispiele für die Gewährung von Datenbank-DDL-Berechtigungen
  1. Gewähren von SUPERUSER die Berechtigung zum Erstellen von Datenbanken:

    GRANT CREATE DATABASE
      TO USER Superuser;
  2. Gewähren Sie JOE das Recht, ALTER DATABASE für die aktuelle Datenbank auszuführen:

    GRANT ALTER DATABASE
      TO USER Joe;
  3. Gewähren Sie FEDOR das Recht, die aktuelle Datenbank zu löschen:

    GRANT DROP DATABASE
      TO USER Fedor;
Rollen zuweisen

Das Zuweisen einer Rolle ähnelt dem Erteilen einer Berechtigung. Eine oder mehrere Rollen können einem oder mehreren Benutzern zugewiesen werden, einschließlich des Benutzer PUBLIC, mit einer GRANT-Anweisung.

Die WITH ADMIN OPTION-Klausel

Die optionale WITH ADMIN OPTION-Klausel ermöglicht es den in der Benutzerliste angegebenen Benutzern, anderen Benutzern die angegebene(n) Rolle(n) zu erteilen.

Es ist möglich, diese Option PUBLIC zuzuweisen. Tun Sie das nicht!

Bei kumulativen Rollen kann ein Benutzer die WITH ADMIN OPTION einer sekundären Rolle nur dann ausüben, wenn allen Zwischenrollen auch WITH ADMIN OPTION gewährt wird. Das heißt, GRANT ROLEA TO ROLE ROLEB WITH ADMIN OPTION, GRANT ROLEB TO ROLE ROLEC, GRANT ROLEC TO USER USER1 WITH ADMIN OPTION erlaubt USER1 nur, ROLEC anderen Benutzern oder Rollen zu gewähren, während GRANT ROLEB TO ROLE ROLEC WITH ADMIN OPTION es USER1 ermöglicht ROLEA, ROLEB und ROLEC anderen Benutzern zu gewähren.

Beispiele für Rollenzuweisungen
  1. Dem Benutzer IVAN die Rollen DIRECTOR und MANAGER zuweisen:

    GRANT DIRECTOR, MANAGER
      TO USER IVAN;
  2. Zuweisen der Rolle MANAGER an den Benutzer ALEX mit der Berechtigung, diese Rolle anderen Benutzern zuzuweisen:

    GRANT MANAGER
      TO USER ALEX WITH ADMIN OPTION;
  3. Zuweisen der Rolle DIRECTOR dem Benutzer ALEX als Standardrolle:

    GRANT DEFAULT DIRECTOR
      TO USER ALEX;
  4. Die Rolle MANAGER der Rolle DIRECTOR zuweisen:

    GRANT MANAGER
      TO ROLE DIRECTOR;
Siehe auch

REVOKE

13.6. Anweisungen zum Widerrufen von Berechtigungen

Eine REVOKE-Anweisung wird verwendet, um Berechtigungen – einschließlich Rollen – von Benutzern und anderen Datenbankobjekten zu entziehen.

13.6.1. REVOKE

Verwendet für

Widerrufen von Berechtigungen oder Rollenzuweisungen

Verfügbar in

DSQL, ESQL

Syntax (Privilegien widerrufen)
REVOKE [GRANT OPTION FOR] <privileges>
  FROM <grantee_list>
  [{GRANTED BY | AS} [USER] grantor]

<privileges> ::=
  !! Vgl. GRANT-Syntax !!
Syntax (Privilegien widerrufen)
REVOKE [ADMIN OPTION FOR] <role_granted>
  FROM <role_grantee_list>
  [{GRANTED BY | AS} [USER] grantor]

<role_granted_list> ::=
  !! Vgl. GRANT-Syntax !!

<role_grantee_list> ::=
  !! Vgl. GRANT-Syntax !!
Syntax (revoking all)
REVOKE ALL ON ALL FROM <grantee_list>

<grantee_list> ::=
  !! Vgl. GRANT-Syntax !!
Tabelle 261. REVOKE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

grantor

Der erteilende Benutzer, in dessen Namen die Berechtigung(en) widerrufen werden

Die REVOKE-Anweisung entzieht Benutzern, Rollen und anderen Datenbankobjekten Berechtigungen, die mit der GRANT-Anweisung gewährt wurden. Siehe GRANT für detaillierte Beschreibungen der verschiedenen Rechtetypen.

Nur der Benutzer, der die Berechtigung erteilt hat, kann sie widerrufen.

Die DEFAULT-Klausel

Wenn die DEFAULT-Klausel angegeben wird, wird die Rolle selbst nicht widerrufen, nur ihre DEFAULT-Eigenschaft wird entfernt, ohne die Rolle selbst zu widerrufen.

Die FROM-Klausel

Die FROM-Klausel gibt eine Liste von Benutzern, Rollen und anderen Datenbankobjekten an, denen die aufgezählten Berechtigungen entzogen werden. Mit dem optionalen Schlüsselwort USER in der FROM-Klausel können Sie genau angeben, welchem Typ die Berechtigung entzogen werden soll. Wenn kein Schlüsselwort USER (oder ROLE) angegeben ist, sucht der Server zunächst nach einer Rolle mit diesem Namen, und wenn keine solche Rolle vorhanden ist, werden dem Benutzer mit diesem Namen die Berechtigungen ohne weitere Prüfung entzogen.

  • Obwohl das Schlüsselwort USER optional ist, ist es ratsam, es zu verwenden, um Mehrdeutigkeiten bei Rollen zu vermeiden.

  • Die REVOKE-Anweisung prüft nicht, ob der Benutzer existiert, dem die Privilegien entzogen werden.

  • Wenn Sie einem anderen Datenbankobjekt als USER oder ROLE ein Privileg entziehen, müssen Sie dessen Objekttyp angeben

Widerrufen von Privilegien von Benutzer PUBLIC

Privilegien, die dem speziellen Benutzer mit dem Namen PUBLIC gewährt wurden, müssen dem Benutzer PUBLIC entzogen werden. Der Benutzer PUBLIC bietet eine Möglichkeit, allen Benutzern gleichzeitig Berechtigungen zu erteilen, aber es ist keine „Gruppe von Benutzern“.

Widerrufen von GRANT OPTION

Die optionale GRANT OPTION FOR-Klausel entzieht dem Benutzer die Berechtigung, anderen Benutzern, Rollen oder Datenbankobjekten die angegebenen Berechtigungen zu gewähren (wie zuvor mit WITH GRANT OPTION gewährt). Es entzieht die angegebene Berechtigung nicht selbst.

Entfernen der Berechtigung für eine oder mehrere Rollen

Eine Verwendung der REVOKE-Anweisung besteht darin, Rollen zu entfernen, die einem Benutzer oder einer Benutzergruppe durch eine GRANT-Anweisung zugewiesen wurden. Bei mehreren Rollen und/oder mehreren Grantees folgt auf das Verb REVOKE die Liste der Rollen, die aus der nach der FROM-Klausel angegebenen Benutzerliste entfernt werden.

Die optionale ADMIN OPTION FOR-Klausel bietet die Möglichkeit, dem Berechtigten die Berechtigung “Administrator” zu entziehen, die Möglichkeit, anderen Benutzern dieselbe Rolle zuzuweisen, ohne die Berechtigung des Berechtigten für die Rolle zu widerrufen.

Mehrere Rollen und Empfänger können in einer einzigen Anweisung verarbeitet werden.

Widerrufen von GRANTED BY-Rechten

Ein Privileg, das unter Verwendung der GRANTED BY-Klausel gewährt wurde, wird intern explizit dem durch diese ursprüngliche GRANT-Anweisung bezeichneten Gewährer zugewiesen. Nur dieser Benutzer kann die gewährte Berechtigung widerrufen. Mit der GRANTED BY-Klausel können Sie Berechtigungen entziehen, als ob Sie der angegebene Benutzer wären. Um eine Berechtigung mit GRANTED BY zu entziehen, muss der aktuelle Benutzer entweder mit vollen Administratorrechten oder als der Benutzer, der durch diese GRANTED BY-Klausel als grantor bezeichnet wird, angemeldet sein.

Nicht einmal der Besitzer einer Rolle kann GRANTED BY verwenden, es sei denn, er hat Administratorrechte.

Die nicht standardmäßige AS-Klausel wird als Synonym der GRANTED BY-Klausel unterstützt, um die Migration von anderen Datenbanksystemen zu vereinfachen.

Widerrufen von ALL ON ALL

Die REVOKE ALL ON ALL-Anweisung ermöglicht es einem Benutzer, alle Privilegien (einschließlich Rollen) für alle Objekte von einem oder mehreren Benutzern, Rollen oder anderen Datenbankobjekten zu widerrufen. Es ist eine schnelle Möglichkeit zum “Löschen” von Berechtigungen, wenn der Zugriff auf die Datenbank für einen bestimmten Benutzer oder eine bestimmte Rolle gesperrt werden muss.

Wenn der aktuelle Benutzer mit vollen administrator Berechtigungen in der Datenbank angemeldet ist, entfernt REVOKE ALL ON ALL alle Berechtigungen, egal wer sie gewährt hat. Andernfalls werden nur die vom aktuellen Benutzer gewährten Berechtigungen entfernt.

Die Klausel GRANTED BY wird nicht unterstützt

REVOKE-Beispiele
  1. Widerruf der Privilegien zum Auswählen und Einfügen in die Tabelle (oder View) SALES

    REVOKE SELECT, INSERT ON TABLE SALES
      FROM USER ALEX;
  2. Widerruf der Berechtigung zum Auswählen aus der Tabelle CUSTOMER der Rollen MANAGER und ENGINEER und dem Benutzer IVAN:

    REVOKE SELECT ON TABLE CUSTOMER
      FROM ROLE MANAGER, ROLE ENGINEER, USER IVAN;
  3. Entziehen der Rolle ADMINISTRATOR die Berechtigung, anderen Benutzern oder Rollen Berechtigungen für die Tabelle CUSTOMER zu erteilen:

    REVOKE GRANT OPTION FOR ALL ON TABLE CUSTOMER
      FROM ROLE ADMINISTRATOR;
  4. Widerruf der Berechtigung zum Auswählen aus der Tabelle COUNTRY und der Berechtigung zum Verweisen auf die Spalte NAME der Tabelle 'COUNTRY' von jedem Benutzer über den speziellen Benutzer PUBLIC:

    REVOKE SELECT, REFERENCES (NAME) ON TABLE COUNTRY
      FROM PUBLIC;
  5. Entzug des Privilegs zur Auswahl aus der Tabelle EMPLOYEE von dem Benutzer IVAN, das dem Benutzer ALEX gewährt wurde:

    REVOKE SELECT ON TABLE EMPLOYEE
      FROM USER IVAN GRANTED BY ALEX;
  6. Widerruf der Berechtigung zum Aktualisieren der Spalten FIRST_NAME und LAST_NAME der Tabelle EMPLOYEE von dem Benutzer IVAN:

    REVOKE UPDATE (FIRST_NAME, LAST_NAME) ON TABLE EMPLOYEE
      FROM USER IVAN;
  7. Widerruf der Berechtigung zum Einfügen von Datensätzen in die Tabelle EMPLOYEE_PROJECT aus der Prozedur ADD_EMP_PROJ:

    REVOKE INSERT ON EMPLOYEE_PROJECT
      FROM PROCEDURE ADD_EMP_PROJ;
  8. Widerruf der Berechtigung zum Ausführen der Prozedur ADD_EMP_PROJ aus der Rolle MANAGER:

    REVOKE EXECUTE ON PROCEDURE ADD_EMP_PROJ
      FROM ROLE MANAGER;
  9. Widerruf der Berechtigung, anderen Benutzern aus der Rolle MANAGER das EXECUTE-Privileg für die Funktion GET_BEGIN_DATE zu erteilen:

    REVOKE GRANT OPTION FOR EXECUTE
      ON FUNCTION GET_BEGIN_DATE
      FROM ROLE MANAGER;
  10. Widerrufen des EXECUTE-Privilegs für das Paket DATE_UTILS von Benutzer ALEX:

    REVOKE EXECUTE ON PACKAGE DATE_UTILS
      FROM USER ALEX;
  11. Aufheben des USAGE-Privilegs für die Sequenz GEN_AGE aus der Rolle MANAGER:

    REVOKE USAGE ON SEQUENCE GEN_AGE
      FROM ROLE MANAGER;
  12. Widerrufen des USAGE-Privilegs für die Sequenz GEN_AGE vom Trigger TR_AGE_BI:

    REVOKE USAGE ON SEQUENCE GEN_AGE
      FROM TRIGGER TR_AGE_BI;
  13. Widerrufen des USAGE-Privilegs für die Ausnahme E_ACCESS_DENIED aus dem Paket PKG_BILL:

    REVOKE USAGE ON EXCEPTION E_ACCESS_DENIED
      FROM PACKAGE PKG_BILL;
  14. Widerruf der Berechtigung zum Erstellen von Tabellen von Benutzer JOE:

    REVOKE CREATE TABLE
      FROM USER Joe;
  15. Widerruf der Berechtigung zum Ändern einer Prozedur von Benutzer JOE:

    REVOKE ALTER ANY PROCEDURE
      FROM USER Joe;
  16. Widerruf der Berechtigung zum Erstellen von Datenbanken vom Benutzer SUPERUSER:

    REVOKE CREATE DATABASE
      FROM USER Superuser;
  17. Entziehen der Rollen DIRECTOR und MANAGER vom Benutzer IVAN:

    REVOKE DIRECTOR, MANAGER FROM USER IVAN;
  18. Entziehen Sie dem Benutzer ALEX das Recht, anderen Benutzern die Rolle MANAGER zu erteilen:

    REVOKE ADMIN OPTION FOR MANAGER FROM USER ALEX;
  19. Entziehen aller Privilegien (einschließlich Rollen) für alle Objekte von dem Benutzer IVAN:

    REVOKE ALL ON ALL
      FROM USER IVAN;

    Nachdem diese Anweisung von einem Administrator ausgeführt wurde, hat der Benutzer IVAN keinerlei Privilegien, außer denen, die durch PUBLIC gewährt wurden.

  20. Widerrufen der DEFAULT-Eigenschaft der DIRECTOR-Rolle vom Benutzer ALEX, während die Rolle selbst gewährt bleibt:

    REVOKE DEFAULT DIRECTOR
      FROM USER ALEX;
Siehe auch

GRANT

13.7. Zuordnung von Benutzern zu Objekten

Da Firebird nun mehrere Sicherheitsdatenbanken unterstützt, treten einige neue Probleme auf, die mit einer einzigen, globalen Sicherheitsdatenbank nicht auftreten könnten. Cluster von Datenbanken, die dieselbe Sicherheitsdatenbank verwenden, wurden effizient getrennt. Mappings bieten die Möglichkeit, dieselbe Effizienz zu erzielen, wenn mehrere Datenbanken ihre eigenen Sicherheitsdatenbanken verwenden. Einige Fälle erfordern eine Kontrolle für eine begrenzte Interaktion zwischen solchen Clustern. Beispielsweise:

  • wenn EXECUTE STATEMENT ON EXTERNAL DATA SOURCE einen Datenaustausch zwischen Clustern erfordert

  • wenn serverweiter SYSDBA-Zugriff auf Datenbanken von anderen Clustern über Dienste benötigt wird.

  • Vergleichbare Probleme, die bei Firebird 2.1 und 2.5 für Windows aufgrund der Unterstützung der vertrauenswürdigen Benutzerauthentifizierung bestanden haben: zwei separate Listen von Benutzern – eine in der Sicherheitsdatenbank und eine andere in Windows, mit Fällen, in denen eine Verknüpfung erforderlich war. Ein Beispiel ist die Forderung nach einer ROLE, die einer Windows-Gruppe gewährt wird, um den Mitgliedern dieser Gruppe automatisch zugewiesen zu werden.

Die einzige Lösung für all diese Fälle ist das Mapping der Login-Informationen, die einem Benutzer zugewiesen werden, wenn er sich mit einem Firebird-Server verbindet, auf interne Sicherheitsobjekte in einer Datenbank — CURRENT_USER und CURRENT_ROLE.

13.7.1. Die Zuordnungsregel

Die Abbildungsregel besteht aus vier Informationen:

  1. Mapping-Bereich — ob die Zuordnung lokal zur aktuellen Datenbank ist oder ob sie global wirkt und alle Datenbanken im Cluster betrifft, einschließlich Sicherheitsdatenbanken

  2. Mappingname — ein SQL-Bezeichner, da Mappings Objekte in einer Datenbank sind, wie alle anderen auch

  3. das Objekt FROM, das das Mapping abbildet. Es besteht aus vier Elementen:

    • Die Authentifizierungsquelle

      • Pluginname oder

      • das Produkt einer Zuordnung in einer anderen Datenbank oder

      • Verwendung einer serverweiten Authentifizierung oder

      • beliebige Methode

    • Der Name der Datenbank, in der die Authentifizierung erfolgreich war

    • Der Name des Objekts, von dem das Mapping durchgeführt wird

    • Der Typ dieses Namens – Benutzername, Rolle oder Betriebssystemgruppe – abhängig von dem Plugin, das diesen Namen während der Authentifizierung hinzugefügt hat.

      Jeder Artikel wird akzeptiert, aber nur Typ ist erforderlich.

  4. das Objekt TO, das das Mapping abbildet. Es besteht aus zwei Elementen:

    • Der Name des Objekts TO welches Mapping durchgeführt wird

    • Der Typ, für den nur USER oder ROLE gültig ist

13.7.2. CREATE MAPPING

Verwendet für

Erstellen einer Zuordnung eines Sicherheitsobjekts

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE [GLOBAL] MAPPING name
  USING
    { PLUGIN plugin_name [IN database]
    | ANY PLUGIN [IN database | SERVERWIDE]
    | MAPPING [IN database] | '*' [IN database] }
  FROM {ANY type | type from_name}
  TO {USER | ROLE} [to_name]
Tabelle 262. CREATE MAPPING-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

name

Mappingname Die maximale Länge beträgt 63 Zeichen. Muss unter allen Mapping-Namen im Kontext (lokal oder GLOBAL) eindeutig sein.

plugin_name

Name des Authentifizierungs-Plugins

database

Name der Datenbank, gegen die sich authentifiziert wird

type

Der Typ des zuzuordnenden Objekts. Mögliche Typen sind pluginspezifisch.

from_name

Der Name des zuzuordnenden Objekts

to_name

Der Name des Benutzers oder der Rolle, dem bzw. der zugeordnet werden soll

Die CREATE MAPPING-Anweisung erstellt eine Zuordnung von Sicherheitsobjekten (z. B. Benutzer, Gruppen, Rollen) eines oder mehrerer Authentifizierungs-Plugins zu internen Sicherheitsobjekten - CURRENT_USER und CURRENT_ROLE.

Wenn die GLOBAL-Klausel vorhanden ist, wird die Zuordnung nicht nur für die aktuelle Datenbank, sondern für alle Datenbanken im selben Cluster, einschließlich Sicherheitsdatenbanken, angewendet.

Es kann globale und lokale Zuordnungen mit demselben Namen geben. Sie sind unterschiedliche Objekte.

Die globale Zuordnung funktioniert am besten, wenn als Sicherheitsdatenbank eine Firebird 3.0- oder höhere Versionsdatenbank verwendet wird. Wenn Sie zu diesem Zweck eine andere Datenbank verwenden möchten – zum Beispiel mit Ihrem eigenen Provider – sollten Sie darin eine Tabelle namens RDB$MAP erstellen, mit der gleichen Struktur wie RDB$MAP in Firebird 3.0 oder höher und nur mit SYSDBA-Schreibzugriff.

Die USING-Klausel beschreibt die Mapping-Quelle. Es hat eine sehr komplexe Reihe von Optionen:

  • Ein expliziter Plugin-Name (PLUGIN plugin_name) bedeutet, dass dieser nur für dieses Plugin gilt

  • es kann jedes verfügbare Plugin verwenden (ANY PLUGIN); allerdings nicht, wenn die Quelle das Produkt einer vorherigen Zuordnung ist

  • es kann nur mit serverweiten Plugins (SERVERWIDE) zum Laufen gebracht werden

  • es kann nur mit früheren Mapping-Ergebnissen (MAPPING) funktionieren

  • Sie können die Verwendung einer bestimmten Methode unterlassen, indem Sie das Sternchen-Argument (*) verwenden

  • es kann den Namen der Datenbank angeben, die das Mapping für das FROM-Objekt definiert hat (IN database)

    Dieses Argument ist für die Zuordnung der serverweiten Authentifizierung nicht gültig.

Die FROM-Klausel beschreibt das abzubildende Objekt. Die FROM-Klausel hat ein obligatorisches Argument, den type des benannten Objekts. Es hat die folgenden Optionen:

  • Beim Zuordnen von Namen über Plugins wird type vom Plugin definiert

  • Beim Mapping des Produkts eines vorherigen Mappings kann type nur USER oder ROLE sein

  • Wenn ein expliziter from_name angegeben wird, wird dieser von diesem Mapping berücksichtigt

  • Verwenden Sie das Schlüsselwort ANY, um mit einem beliebigen Namen des angegebenen Typs zu arbeiten.

Die TO-Klausel gibt den Benutzer oder die Rolle an, die das Ergebnis der Zuordnung ist. Der to_name ist optional. Wenn er nicht angegeben wird, wird der ursprüngliche Name des zugeordneten Objekts verwendet.

Bei Rollen wird die durch eine Zuordnungsregel definierte Rolle nur angewendet, wenn der Benutzer beim Verbinden nicht explizit eine Rolle angibt. Die zugeordnete Rolle kann später in der Sitzung mit SET TRUSTED ROLE übernommen werden, auch wenn die zugeordnete Rolle dem Benutzer nicht explizit gewährt wird.

Wer kann Zuordnungen erstellen?

Die CREATE MAPPING-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

CREATE MAPPING-Beispiele
  1. Aktivieren Sie die Verwendung der vertrauenswürdigen Windows-Authentifizierung in allen Datenbanken, die die aktuelle Sicherheitsdatenbank verwenden:

    CREATE GLOBAL MAPPING TRUSTED_AUTH
      USING PLUGIN WIN_SSPI
      FROM ANY USER
      TO USER;
  2. Aktivieren Sie den RDB$ADMIN-Zugriff für Windows-Administratoren in der aktuellen Datenbank:

    CREATE MAPPING WIN_ADMINS
      USING PLUGIN WIN_SSPI
      FROM Predefined_Group
      DOMAIN_ANY_RID_ADMINS
      TO ROLE RDB$ADMIN;

    Die Gruppe DOMAIN_ANY_RID_ADMINS existiert in Windows nicht, aber ein solcher Name würde vom Win_Sspi Plugin hinzugefügt, um eine genaue Abwärtskompatibilität zu gewährleisten.

  3. Ermöglichen Sie einem bestimmten Benutzer aus einer anderen Datenbank, mit einem anderen Namen auf die aktuelle Datenbank zuzugreifen:

    CREATE MAPPING FROM_RT
      USING PLUGIN SRP IN "rt"
      FROM USER U1 TO USER U2;

    Datenbanknamen oder Aliase müssen auf Betriebssystemen mit Dateinamen, bei denen die Groß-/Kleinschreibung beachtet wird, in doppelte Anführungszeichen gesetzt werden.

  4. Aktivieren Sie den SYSDBA des Servers (von der Hauptsicherheitsdatenbank), um auf die aktuelle Datenbank zuzugreifen. (Angenommen, die Datenbank verwendet eine nicht standardmäßige Sicherheitsdatenbank):

    CREATE MAPPING DEF_SYSDBA
      USING PLUGIN SRP IN "security.db"
      FROM USER SYSDBA
      TO USER;
  5. Stellen Sie sicher, dass Benutzer, die sich mit dem Legacy-Authentifizierungs-Plugin angemeldet haben, nicht zu viele Berechtigungen haben:

    CREATE MAPPING LEGACY_2_GUEST
      USING PLUGIN legacy_auth
      FROM ANY USER
      TO USER GUEST;

13.7.3. ALTER MAPPING

Verwendet für

Ändern einer Zuordnung eines Sicherheitsobjekts

Verfügbar in

DSQL

Syntax
ALTER [GLOBAL] MAPPING name
  USING
    { PLUGIN plugin_name [IN database]
    | ANY PLUGIN [IN database | SERVERWIDE]
    | MAPPING [IN database] | '*' [IN database] }
  FROM {ANY type | type from_name}
  TO {USER | ROLE} [to_name]

Einzelheiten zu den Optionen finden Sie unter CREATE MAPPING.

Mit der ALTER MAPPING-Anweisung können Sie jede der vorhandenen Mapping-Optionen ändern, aber eine lokale Mapping kann nicht in GLOBAL geändert werden oder umgekehrt.

Globale und lokale Mappings gleichen Namens sind unterschiedliche Objekte.

Wer kann ein Mapping ändern?

The ALTER MAPPING statement can be executed by:

ALTER MAPPING-Beispiele
Zuordnung ändern
ALTER MAPPING FROM_RT
  USING PLUGIN SRP IN "rt"
  FROM USER U1 TO USER U3;

13.7.4. CREATE OR ALTER MAPPING

Verwendet für

Erstellen eines neuen oder Ändern eines bestehenden Mappings eines Sicherheitsobjekts

Verfügbar in

DSQL

Syntax
CREATE OR ALTER [GLOBAL] MAPPING name
  USING
    { PLUGIN plugin_name [IN database]
    | ANY PLUGIN [IN database | SERVERWIDE]
    | MAPPING [IN database] | '*' [IN database] }
  FROM {ANY type | type from_name}
  TO {USER | ROLE} [to_name]

Einzelheiten zu den Optionen finden Sie unter CREATE MAPPING.

Die Anweisung CREATE OR ALTER MAPPING erstellt eine neue oder modifiziert eine vorhandene Zuordnung.

Globale und lokale Mappings gleichen Namens sind unterschiedliche Objekte.

CREATE OR ALTER MAPPING-Beispiele
Erstellen oder Ändern einer Zuordnung
CREATE OR ALTER MAPPING FROM_RT
  USING PLUGIN SRP IN "rt"
  FROM USER U1 TO USER U4;

13.7.5. DROP MAPPING

Verwendet für

Löschen (Entfernen) einer Zuordnung eines Sicherheitsobjekts

Verfügbar in

DSQL

Syntax
DROP [GLOBAL] MAPPING name
Tabelle 263. DROP MAPPING-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

name

Name der Zuordnung

Die DROP MAPPING-Anweisung entfernt ein vorhandenes Mapping. Wenn GLOBAL angegeben ist, wird eine globale Zuordnung entfernt.

Globale und lokale Mappings gleichen Namens sind unterschiedliche Objekte.

Wer kann ein Mapping löschen?

Die DROP MAPPING-Anweisung kann ausgeführt werden durch:

DROP MAPPING-Beispiele
Zuordnung ändern
DROP MAPPING FROM_RT;
Siehe auch

CREATE MAPPING

13.8. Datenbankverschlüsselung

Firebird bietet einen Plugin-Mechanismus zum Verschlüsseln der in der Datenbank gespeicherten Daten. Dieser Mechanismus verschlüsselt nicht die gesamte Datenbank, sondern nur Datenseiten, Indexseiten und Blobseiten.

Um die Datenbankverschlüsselung zu ermöglichen, müssen Sie ein Datenbankverschlüsselungs-Plugin erwerben oder schreiben.

Firebird enthält standardmäßig kein Plugin zur Datenbankverschlüsselung.

Das Verschlüsselungs-Plugin-Beispiel in examples/dbcrypt führt keine echte Verschlüsselung durch, es ist nur als Beispiel gedacht, wie ein solches Plugin geschrieben werden kann.

Unter Linux befindet sich ein Beispiel-Plugin namens libDbCrypt_example.so in plugins/.

Das Hauptproblem bei der Datenbankverschlüsselung ist die Speicherung des geheimen Schlüssels. Firebird bietet Unterstützung für die Übertragung des Schlüssels vom Client, dies bedeutet jedoch nicht, dass die Speicherung des Schlüssels auf dem Client der beste Weg ist; es ist nur eine der möglichen Alternativen. Das Speichern von Verschlüsselungsschlüsseln auf derselben Festplatte wie die Datenbank ist jedoch eine unsichere Option.

Zur effizienten Trennung von Verschlüsselung und Schlüsselzugriff sind die Daten des Datenbankverschlüsselungs-Plugins in zwei Teile unterteilt, die Verschlüsselung selbst und den Inhaber des geheimen Schlüssels. Dies kann ein effizienter Ansatz sein, wenn Sie einen guten Verschlüsselungsalgorithmus verwenden möchten, aber Ihre eigene benutzerdefinierte Methode zum Speichern der Schlüssel haben.

Nachdem Sie sich für Plugin und Schlüsselhalter entschieden haben, können Sie die Verschlüsselung durchführen.

13.8.1. Eine Datenbank verschlüsseln

Syntax
ALTER {DATABASE | SCHEMA}
  ENCRYPT WITH plugin_name [KEY key_name]
Tabelle 264. ALTER DATABASE ENCRYPT-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

plugin_name

Der Name des Verschlüsselungs-Plugins

key_name

Der Name des Verschlüsselungsschlüssels

Verschlüsselt die Datenbank mit dem angegebenen Verschlüsselungs-Plugin. Die Verschlüsselung beginnt unmittelbar nach Abschluss dieser Anweisung und wird im Hintergrund ausgeführt. Der normale Betrieb der Datenbank wird während der Verschlüsselung nicht gestört.

Die optionale KEY-Klausel gibt den Namen des Schlüssels für das Verschlüsselungs-Plugin an. Das Plugin entscheidet, was mit diesem Schlüsselnamen geschehen soll.

Der Verschlüsselungsprozess kann mit dem Feld MON$CRYPT_PAGE in der virtuellen Tabelle MON$DATABASE überwacht oder mit gstat -e auf der Kopfseite der Datenbank angezeigt werden. gstat -h liefert auch begrenzte Informationen über den Verschlüsselungsstatus.

Die folgende Abfrage zeigt beispielsweise den Fortschritt des Verschlüsselungsprozesses in Prozent an.

select MON$CRYPT_PAGE * 100 / MON$PAGES
  from MON$DATABASE;

SCHEMA ist derzeit ein Synonym für DATABASE; dies kann sich in einer zukünftigen Version ändern, daher empfehlen wir immer DATABASE zu verwenden

13.8.2. Eine Datenbank entschlüsseln

Syntax
ALTER {DATABASE | SCHEMA} DECRYPT

Entschlüsselt die Datenbank mit dem konfigurierten Plugin und Schlüssel. Die Entschlüsselung beginnt unmittelbar nach Abschluss dieser Anweisung und wird im Hintergrund ausgeführt. Der normale Betrieb der Datenbank wird während der Entschlüsselung nicht gestört.

SCHEMA ist derzeit ein Synonym für DATABASE; dies kann sich in einer zukünftigen Version ändern, daher empfehlen wir immer DATABASE zu verwenden

13.9. SQL-Sicherheit

Die SQL SECURITY-Klausel verschiedener DDL-Anweisungen ermöglicht es, ausführbare Objekte (Trigger, gespeicherte Prozeduren, gespeicherte Funktionen) so zu definieren, dass sie in einem bestimmten Kontext von Berechtigungen ausgeführt werden.

Die SQL-Sicherheitsfunktion hat zwei Kontexte: INVOKER und DEFINER. Der Kontext "INVOKER" entspricht den Privilegien, die dem aktuellen Benutzer oder dem aufrufenden Objekt zur Verfügung stehen, während "DEFINERE" denen entspricht, die dem Eigentümer des Objekts zur Verfügung stehen.

Die Eigenschaft SQL SECURITY ist ein optionaler Teil einer Objektdefinition, der mit DDL-Anweisungen auf das Objekt angewendet werden kann. Die Eigenschaft kann nicht gelöscht werden, aber sie kann von INVOKER in DEFINER und umgekehrt geändert werden.

Dies ist nicht dasselbe wie SQL-Berechtigungen, die auf Benutzer und einige Arten von Datenbankobjekten angewendet werden, um ihnen verschiedene Arten von Zugriff auf andere Datenbankobjekte zu ermöglichen. Wenn ein ausführbares Objekt Firebird Zugriff auf eine Tabelle, Ansicht oder ein anderes ausführbares Objekt benötigt, kann auf das Zielobjekt nicht zugegriffen werden, wenn der Aufrufer nicht über die erforderlichen Berechtigungen für dieses Objekt verfügt. Das war in früheren Firebird-Versionen der Fall und bleibt es auch in Firebird 4.0. Das heißt, standardmäßig haben alle ausführbaren Objekte die Eigenschaft SQL SECURITY INVOKER, und alle Aufrufer, denen die erforderlichen Berechtigungen fehlen, werden abgewiesen. Das standardmäßige SQL-Sicherheitsverhalten einer Datenbank kann mit ALTER DATABASE überschrieben werden.

Wenn auf eine Routine die Eigenschaft SQL SECURITY DEFINER angewendet wird, kann der aufrufende Benutzer oder die aufrufende Routine sie ausführen, wenn ihrem Besitzer die erforderlichen Berechtigungen gewährt wurden, ohne dass dem Aufrufer diese Berechtigungen ebenfalls gewährt werden müssen.

In Summe:

  • Wenn INVOKER gesetzt ist, werden die Zugriffsrechte zum Ausführen des Aufrufs zu einem ausführbaren Objekt durch Überprüfung der aktiven Privilegien des aktuellen Benutzers bestimmt

  • Wenn DEFINER gesetzt ist, werden stattdessen die Zugriffsrechte des Objektbesitzers angewendet, unabhängig von den aktiven Privilegien des aktuellen Benutzers.

14. Managementanweisungen

Seit Firebird 3.0 ist eine neue Klasse von DSQL-Anweisungen in Firebirds SQL-Lexikon entstanden, normalerweise für die Verwaltung von Aspekten der Client/Server-Umgebung. Typischerweise beginnen solche Anweisungen mit dem Verb SET.

Das isql-Tool hat auch eine Sammlung von SET-Befehlen. Diese Befehle sind nicht Teil des SQL-Lexikons von Firebird. Informationen zu isqls SET-Befehlen finden Sie unter Isql Set Commands in Firebird Interactive SQL Utility.

Management-Anweisungen können überall ausgeführt werden, wo DSQL ausgeführt werden kann, aber normalerweise möchte der Entwickler eine Management-Anweisung in einem Datenbank-Trigger ausführen. In früheren Versionen wurden Managementanweisungen in PSQL wie DDL behandelt, sodass sie nicht direkt in einem PSQL-Modul ausgeführt werden konnten. Ab Firebird 4.0 kann ein vordefinierter Satz davon direkt in PSQL-Modulen verwendet werden, ohne dass sie in einen EXECUTE STATEMENT-Block eingeschlossen werden müssen. Weitere Einzelheiten zum aktuellen Satz finden Sie unter Management-Anweisungen in PSQL im PSQL-Kapitel.

Die meisten Verwaltungsanweisungen betreffen nur die aktuelle Verbindung (Anhang oder "Sitzung") und erfordern keine Autorisierung über die Anmeldeberechtigungen des aktuellen Benutzers ohne erhöhte Berechtigungen hinaus.

Einige Aussagen des Managements gehen über den Rahmen der aktuellen Sitzung hinaus. Beispiele sind die ALTER DATABASE {BEGIN | END} BACKUP-Anweisungen zur Steuerung von nBackup oder die ALTER EXTERNAL CONNECTIONS POOL-Anweisungen, die in Firebird 4.0 eingeführt wurden, um das Verbindungs-Pooling zu verwalten. Ein neuer Satz von Systemberechtigungen, analog zu den für Datenbankobjekte gewährten SQL-Berechtigungen, wird bereitgestellt, um die erforderliche Berechtigung zum Ausführen einer bestimmten Verwaltungsanweisung in dieser Kategorie zu ermöglichen.

Einige Anweisungen dieser Klasse verwenden das Verb ALTER, obwohl Managementanweisungen nicht mit DDL ALTER-Anweisungen verwechselt werden sollten, die Datenbankobjekte wie Tabellen, Ansichten, Prozeduren, Rollen usw. modifizieren.

Obwohl einige ALTER DATABASE-Klauseln (BEGIN BACKUP) als Management-Anweisungen betrachtet werden können, sind sie im Kapitel DDL dokumentiert.

14.1. Datentypverhalten

14.1.1. SET BIND (Regeln zum Erzwingen von Datentypen)

Verwendet für

Konfigurieren von Datentyp-Erzwingungsregeln

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
SET BIND OF <type_from> TO <type_to>

<type_from> ::=
    <scalar_datatype>
  | <blob_datatype>
  | TIME ZONE
  | VARCHAR | {CHARACTER | CHAR} VARYING

<type_to> ::=
    <scalar_datatype>
  | <blob_datatype>
  | VARCHAR | {CHARACTER | CHAR} VARYING
  | LEGACY | NATIVE | EXTENDED
  | EXTENDED TIME WITH TIME ZONE
  | EXTENDED TIMESTAMP WITH TIME ZONE

<scalar_datatype> ::=
  !! Siehe auch Syntax für Skalardatentypen !!

<blob_datatype> ::=
  !! Siehe auch Syntax der BLOB-Datentypen !!

SET BIND konfiguriert Datentyp-Zwangsregeln für die aktuelle Sitzung. Diese Anweisung ermöglicht es, bei Client-Server-Interaktionen einen Datentyp durch einen anderen zu ersetzen. Mit anderen Worten, type_from, das von der Engine zurückgegeben wird, wird in der Client-API als type_to dargestellt.

Nur Felder, die von der Datenbank-Engine in regulären Nachrichten zurückgegeben werden, werden gemäß diesen Regeln ersetzt. Als Array-Slice zurückgegebene Variablen sind von der SET BIND-Anweisung nicht betroffen.

Wenn eine unvollständige Typdefinition verwendet wird (d. h. einfach CHAR statt CHAR(n)) in from_type, wird die Zwangsumsetzung für alle CHAR-Spalten durchgeführt. Der spezielle unvollständige Typ TIME ZONE steht für TIME WITH TIME ZONE und TIMESTAMP WITH TIME ZONE. Wenn in to_type eine unvollständige Typdefinition verwendet wird, definiert die Engine fehlende Details zu diesem Typ automatisch basierend auf der Quellspalte.

Das Ändern der Bindung eines 'NUMERIC'- oder 'DECIMAL'-Datentyps hat keinen Einfluss auf den zugrunde liegenden Integer-Typ. Im Gegensatz dazu wirkt sich die Änderung der Bindung eines Integer-Datentyps auch auf die entsprechenden NUMERICs/DECIMALs aus (zB SET BIND OF INT128 TO DOUBLE PRECISION wird auch NUMERIC und DECIMAL mit einer Genauigkeit von 19 oder höher abbilden, da diese Typen INT128 verwenden als ihr zugrunde liegender Typ).

Der spezielle Typ LEGACY wird verwendet, wenn ein Datentyp, der in früheren Firebird-Versionen fehlte, für alte Client-Software verständlich dargestellt werden soll (evtl. mit Datenverlust). Die in diesem Fall angewandten Nötigungsregeln sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Tabelle 265. Nativ- zu LEGACY-Zwangsregeln
Nativ-Datentyp Legacy-Datentyp

BOOLEAN

CHAR(5)

DECFLOAT

DOUBLE PRECISION

INT128

BIGINT

TIME WITH TIME ZONE

TIME WITHOUT TIME ZONE

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

TIMESTAMP WITHOUT TIME ZONE

Die Verwendung von EXTENDED für type_to bewirkt, dass die Engine zu einer erweiterten Form des type_from-Datentyps gezwungen wird. Derzeit funktioniert dies nur für TIME/TIMESTAMP WITH TIME ZONE, sie werden zu EXTENDED TIME/TIMESTAMP WITH TIME ZONE gezwungen. Der Typ 'EXTENDED' enthält sowohl den Zeitzonennamen als auch den entsprechenden GMT-Offset, bleibt also verwendbar, wenn die Client-Anwendung benannte Zeitzonen nicht richtig verarbeiten kann (z. B. aufgrund der fehlenden ICU-Bibliothek).

Das Setzen einer Bindung auf NATIVE setzt die vorhandene Zwangsregel für diesen Datentyp zurück und gibt sie in ihrem nativen Format zurück.

Die anfänglichen Bindungsregeln einer Verbindung werden über den DPB konfiguriert, indem eine durch Semikolon getrennte Liste von <type_from> TO <type_to>-Optionen als Stringwert von isc_dpb_set_bind bereitgestellt wird.

Die Ausführung von ALTER SESSION RESET wird zu den durch den DPB konfigurierten Bindungsregeln oder andernfalls zum Systemstandard zurückgesetzt.

Es ist auch möglich, über die Konfigurationsoption DataTypeCompatibility einen Standardsatz von Datentyp-Umwandlungsregeln für alle Clients zu konfigurieren, entweder als globale Konfiguration in firebird.conf oder pro Datenbank in databases.conf.

DataTypeCompatibility hat derzeit zwei mögliche Werte: 3.0 und 2.5. Die Option 3.0 ordnet Datentypen, die nach Firebird 3.0 eingeführt wurden — insbesondere DECIMAL/NUMERIC mit Genauigkeit 19 oder höher, DECFLOAT, TIME/TIMESTAMP WITH TIME ZONE, den in Firebird 3.0 unterstützten Datentypen zu . Die Option 2.5 konvertiert auch den Datentyp BOOLEAN.

Weitere Informationen finden Sie in den Nativ- zu LEGACY-Zwangsregeln. Diese Einstellung ermöglicht es Legacy-Client-Anwendungen, mit Firebird 4.0 zu arbeiten, ohne sie neu kompilieren oder anderweitig anpassen zu müssen, um die neuen Datentypen zu verstehen.

SET BIND-Beispiel
-- native
SELECT CAST('123.45' AS DECFLOAT(16)) FROM RDB$DATABASE;

                   CAST
=======================
                 123.45

-- double
SET BIND OF DECFLOAT TO DOUBLE PRECISION;
SELECT CAST('123.45' AS DECFLOAT(16)) FROM RDB$DATABASE;

                   CAST
=======================
      123.4500000000000

-- still double
SET BIND OF DECFLOAT(34) TO CHAR;
SELECT CAST('123.45' AS DECFLOAT(16)) FROM RDB$DATABASE;

                   CAST
=======================
      123.4500000000000

-- text
SELECT CAST('123.45' AS DECFLOAT(34)) FROM RDB$DATABASE;

CAST
==========================================
123.45

Im Falle einer fehlenden ICU auf Client-Seite:

SELECT CURRENT_TIMESTAMP FROM RDB$DATABASE;

                                        CURRENT_TIMESTAMP
=========================================================
2020-02-21 16:26:48.0230 GMT*

SET BIND OF TIME ZONE TO EXTENDED;
SELECT CURRENT_TIMESTAMP FROM RDB$DATABASE;

                                        CURRENT_TIMESTAMP
=========================================================
2020-02-21 19:26:55.6820 +03:00

14.1.2. SET DECFLOAT

Verwendet für

Rundungs- und Fehlerverhalten von DECFLOAT konfigurieren

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
SET DECFLOAT
  { ROUND <round_mode>
  | TRAPS TO [<trap_opt> [, <trap_opt> ...]] }

<round_mode> ::=
    CEILING | UP | HALF_UP | HALF_EVEN
  | HALF_DOWN | DOWN | FLOOR | REROUND

<trap_opt> ::=
    DIVISON_BY_ZERO | INEXACT | INVALID_OPERATION
  | OVERFLOW | UNDERFLOW

SET DECFLOAT konfiguriert das Rundungs- und Fehlerverhalten von Operationen auf DECFLOAT-Typen in der aktuellen Sitzung.

14.1.3. SET DECFLOAT ROUND

SET DECFLOAT ROUND ändert das Rundungsverhalten von Operationen auf DECFLOAT. Der Standardrundungsmodus ist HALF_UP. Die initiale Konfiguration einer Verbindung kann auch über das DPB-Tag isc_dpb_decfloat_round mit dem gewünschten round_mode als Stringwert angegeben werden.

Die gültigen Rundungsmodi sind:

CEILING

gegen +unendlich

UP

weg von 0

HALF_UP

zum nächsten, wenn gleich weit, dann nach oben (Standard)

HALF_EVEN

zum nächsten, bei gleichem Abstand sicherstellen, dass die letzte Ziffer im Ergebnis gerade ist

HALF_DOWN

zum nächsten, wenn gleich weit, dann nach unten

DOWN

in Richtung 0

FLOOR

in Richtung -unendlich

REROUND

nach oben, wenn die zu rundende Ziffer 0 oder 5 ist, in anderen Fällen nach unten

Die Ausführung von ALTER SESSION RESET wird auf den über den DPB konfigurierten Wert oder ansonsten auf den Systemstandard zurückgesetzt.

14.1.4. SET DECFLOAT TRAPS

SET DECFLOAT TRAPS ändert das Fehlerverhalten von Operationen auf DECFLOAT. Die Standard-Traps sind DIVISION_BY_ZERO,INVALID_OPERATION,OVERFLOW; dieser Standard entspricht dem Verhalten, das im SQL:2016-Standard für DECFLOAT angegeben ist. Diese Anweisung steuert, ob bestimmte Ausnahmebedingungen zu einem Fehler (“trap”) oder einer alternativen Behandlung führen (zB ein Unterlauf gibt 0 zurück, wenn er nicht gesetzt ist, oder ein Überlauf gibt eine Unendlichkeit zurück). Die Erstkonfiguration einer Verbindung kann auch über das DPB-Tag isc_dpb_decfloat_traps mit den gewünschten kommaseparierten trap_opt-Werten als String-Wert angegeben werden.

Gültige Trap-Optionen (Ausnahmebedingungen) sind:

Division_by_zero

(standardmäßig eingestellt)

Inexact

 — 

Invalid_operation

(standardmäßig eingestellt)

Overflow

(standardmäßig eingestellt)

Underflow

 — 

Die Ausführung von ALTER SESSION RESET wird auf den über den DPB konfigurierten Wert oder ansonsten auf den Systemstandard zurückgesetzt.

14.2. Verbindungspool-Verwaltung

Verwaltungsanweisungen zum Verwalten des Pools für externe Verbindungen.

14.2.1. ALTER EXTERNAL CONNECTIONS POOL

Verwendet für

Verwalten des externen Verbindungspools

Verfügbar in

DSQL

Syntax
ALTER EXTERNAL CONNECTIONS POOL
  { CLEAR ALL
  | CLEAR OLDEST
  | SET LIFETIME lifetime <time-unit>
  | SET SIZE size }

<time-unit> ::= SECOND | MINUTE | HOUR
Tabelle 266. ALTER EXTERNAL CONNECTIONS POOL-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

lifetime

Maximale Lebensdauer einer Verbindung im Pool. Der Mindestwert ist 1 SECOND, Maximum ist 24 HOUR.

size

Maximale Größe des Verbindungspools. Bereich 0 - 1000. Die Einstellung auf 0 deaktiviert den Pool für externe Verbindungen.

Wenn es vorbereitet ist, wird es wie eine DDL-Anweisung beschrieben, aber seine Wirkung tritt sofort ein – es wird sofort und vollständig ausgeführt, ohne auf das Transaktionscommit zu warten.

Die Anweisungen können von jeder Verbindung ausgegeben werden, und Änderungen werden auf die speicherinterne Instanz des Pools im aktuellen Firebird-Prozess angewendet. Handelt es sich um einen Classic-Prozess, wirkt sich eine dort eingereichte Änderung nicht auf andere Classic-Prozesse aus.

Mit ALTER EXTERNAL CONNECTIONS POOL vorgenommene Änderungen sind nicht dauerhaft: Firebird verwendet nach einem Neustart die Pool-Einstellungen, die in firebird.conf von ExtConnPoolSize und ExtConnPoolLifeTime konfiguriert wurden.

ALTER EXTERNAL CONNECTIONS POOL-Klauseln
CLEAR ALL

Schließt alle inaktiven Verbindungen und trennt derzeit aktive Verbindungen, sodass sie sofort geschlossen werden, wenn sie nicht verwendet werden.

CLEAR OLDEST

Schließt abgelaufene Verbindungen

SET LIFETIME

Konfiguriert die maximale Lebensdauer einer inaktiven Verbindung im Pool. Der Standardwert (in Sekunden) wird über den Parameter ExtConnPoolLifetime in firebird.conf eingestellt.

SET SIZE

Konfiguriert die maximale Anzahl inaktiver Verbindungen im Pool. Der Standardwert wird über den Parameter ExtConnPoolSize in der firebird.conf gesetzt.

So funktioniert der Verbindungspool

Jeder erfolgreichen Verbindung ist ein Pool zugeordnet, der zwei Listen verwaltet – eine für inaktive Verbindungen und eine für aktive Verbindungen. Wenn eine Verbindung in der “aktiv”-Liste keine aktiven Anfragen und keine aktiven Transaktionen hat, wird sie als “unbenutzt” angenommen. Es wird versucht, die nicht verwendete Verbindung zurückzusetzen, indem eine ALTER SESSION RESET-Anweisung verwendet wird und

  • wenn das Zurücksetzen erfolgreich ist (keine Fehler auftreten), wird die Verbindung in die “Idle”-Liste verschoben;

  • wenn das Zurücksetzen fehlschlägt, wird die Verbindung geschlossen;

  • Wenn der Pool seine maximale Größe erreicht hat, wird die älteste inaktive Verbindung geschlossen.

  • Wenn die Lebensdauer einer inaktiven Verbindung abläuft, wird sie aus dem Pool gelöscht und geschlossen.

Neue Verbindungen

Wenn die Engine aufgefordert wird, eine neue externe Verbindung zu erstellen, sucht der Pool zunächst nach einem Kandidaten in der “idle”-Liste. Die Suche, bei der die Groß-/Kleinschreibung beachtet wird, umfasst vier Parameter:

  1. Verbindungszeichenfolge

  2. Nutzername

  3. Passwort

  4. Rolle

Wenn eine geeignete Verbindung gefunden wird, wird überprüft, ob sie noch am Leben ist.

  • Wenn die Prüfung fehlschlägt, wird sie gelöscht und die Suche wiederholt, ohne dem Kunden einen Fehler zu melden

  • Andernfalls wird die Live-Verbindung von der “Idle”-Liste in die “active”-Liste verschoben und an den Anrufer zurückgegeben

  • Bei mehreren passenden Anschlüssen wird der zuletzt genutzte ausgewählt

  • Wenn keine passende Verbindung vorhanden ist, wird eine neue erstellt und der Liste "aktiv" hinzugefügt.

Wer kann den Pool für externe Verbindungen ändern?

Die Anweisung ALTER EXTERNAL CONNECTIONS POOL kann ausgeführt werden durch:

Siehe auch

RDB$GET_CONTEXT

14.3. Ändern der aktuellen Rolle

14.3.1. SET ROLE

Benutzt für

Ändern der Rolle der aktuellen Sitzung

Verfügbar in

DSQL

Syntax
SET ROLE {role_name | NONE}
Tabelle 267. SET ROLE-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

role_name

Der Name der anzuwendenden Rolle role

Die SET ROLE-Anweisung ermöglicht es einem Benutzer, eine andere Rolle anzunehmen; es setzt die Kontextvariable CURRENT_ROLE auf role_name, wenn diese Rolle dem CURRENT_USER gewährt wurde. Für diese Sitzung erhält der Benutzer die von dieser Rolle gewährten Berechtigungen. Alle Rechte, die der vorherigen Rolle gewährt wurden, werden aus der Sitzung entfernt. Verwenden Sie NONE anstelle von role_name, um die CURRENT_ROLE zu löschen.

Wenn die angegebene Rolle nicht existiert oder dem Benutzer nicht explizit zugewiesen wurde, wird der Fehler “Role role_name is invalid or unavailable” ausgegeben.

SET ROLE-Beispiele
  1. Ändern Sie die aktuelle Rolle in MANAGER

    SET ROLE manager;
    select current_role from rdb$database;
    
    ROLE
    =======================
    MANAGER
  2. Löschen Sie die aktuelle Rolle

    SET ROLE NONE;
    select current_role from rdb$database;
    
    ROLE
    =======================
    NONE
Siehe auch

SET TRUSTED ROLE, GRANT

14.3.2. SET TRUSTED ROLE

Verwendet für

Ändert die Rolle der aktuellen Sitzung in die vertrauenswürdige Rolle

Verfügbar in

DSQL

Syntax
SET TRUSTED ROLE

Die Anweisung SET TRUSTED ROLE ermöglicht es, die dem Benutzer durch eine Mapping-Regel zugewiesene Rolle einzunehmen (siehe Mapping von Benutzern auf Objekte). Die durch eine Zuordnungsregel zugewiesene Rolle wird beim Verbinden automatisch übernommen, wenn der Benutzer keine explizite Rolle angegeben hat. Die Anweisung SET TRUSTED ROLE ermöglicht es, die zugeordnete (oder trusted`) Rolle zu einem späteren Zeitpunkt oder nach Änderung der aktuellen Rolle mit SET ROLE wieder einzunehmen.

Eine vertrauenswürdige Rolle ist kein bestimmter Rollentyp, sondern kann eine beliebige Rolle sein, die mit CREATE ROLE erstellt wurde, oder eine vordefinierte Systemrolle wie RDB$ADMIN. Ein Anhang (Sitzung) hat eine vertrauenswürdige Rolle, wenn das Sicherheitsobjekt-Mapping-Subsystem eine Übereinstimmung zwischen dem vom Plugin übergebenen Authentifizierungsergebnis und einer lokalen oder globalen Zuordnung zu einer Rolle für die aktuelle Datenbank findet. Die Rolle kann diesem Benutzer nicht explizit zugewiesen werden.

Wenn eine Sitzung keine vertrauenswürdige Rolle hat, wird die Ausführung von SET TRUSTED ROLE den Fehler „Your attachment has no trusted role“ auslösen.

Während die CURRENT_ROLE mit SET ROLE geändert werden kann, ist es nicht immer möglich, mit demselben Befehl zu einer vertrauenswürdigen Rolle zurückzukehren, da SET ROLE prüft, ob die Rolle dem Benutzer zugewiesen wurde. Mit SET TRUSTED ROLE kann die Trusted Rolle auch dann wieder übernommen werden, wenn SET ROLE fehlschlägt.

SET TRUSTED ROLE-Beispiele
  1. Angenommen, eine Zuordnungsregel weist einem Benutzer "ALEX" die Rolle "ROLE1" zu:

    CONNECT 'employee' USER ALEX PASSWORD 'password';
    SELECT CURRENT_ROLE FROM RDB$DATABASE;
    
    ROLE
    ===============================
    ROLE1
    
    SET ROLE ROLE2;
    SELECT CURRENT_ROLE FROM RDB$DATABASE;
    
    ROLE
    ===============================
    ROLE2
    
    SET TRUSTED ROLE;
    SELECT CURRENT_ROLE FROM RDB$DATABASE;
    
    ROLE
    ===============================
    ROLE1

14.4. Session Timeouts

Statements for management of timeouts of the current connection.

14.4.1. SET SESSION IDLE TIMEOUT

Verwendet für

Ändern des Sitzungsleerlauf-Timeouts

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
SET SESSION IDLE TIMEOUT value [<time-unit>]

<time-unit> ::= MINUTE | HOUR | SECOND
Tabelle 268. SET SESSION IDLE TIMEOUT-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

value

Die Zeitüberschreitungsdauer, ausgedrückt in time-unit. Ein Wert von '0' verschiebt die Zeitüberschreitung bei Verbindungsleerlauf, die für die Datenbank konfiguriert ist.

time-unit

Zeiteinheit des Timeouts. Standard ist MINUTE.

Das SET SESSION IDLE TIMEOUT setzt ein Leerlauf-Timeout auf Verbindungsebene und wird sofort wirksam. Die Anweisung kann außerhalb der Transaktionssteuerung (ohne aktive Transaktion) ausgeführt werden.

Das Festlegen eines value größer als für die Datenbank konfiguriert ist zulässig, wird aber effektiv ignoriert, siehe auch Bestimmen des wirksamen Timeouts.

Das aktuelle Zeitlimit für die Sitzung kann über RDB$GET_CONTEXT, Namespace SYSTEM und Variable SESSION_IDLE_TIMEOUT abgerufen werden. Informationen sind auch von MON$ATTACHMENTS erhältlich:

MON$IDLE_TIMEOUT

Leerlaufzeitüberschreitung auf Verbindungsebene in Sekunden; 0 wenn Timeout nicht gesetzt ist.

MON$IDLE_TIMER

Ablaufzeit des Leerlauftimers; enthält NULL, wenn kein Idle-Timeout gesetzt wurde oder kein Timer läuft.

Sowohl RDB$GET_CONTEXT('SYSTEM', 'SESSION_IDLE_TIMEOUT') und MON$ATTACHMENTS.MON$IDLE_TIMEOUT melden die für die Verbindung konfigurierte Leerlaufzeitüberschreitung; sie melden nicht die effektive Leerlaufzeitüberschreitung.

Das Sitzungsleerlauf-Timeout wird zurückgesetzt, wenn ALTER SESSION RESET ausgeführt wird.

Zeitüberschreitungen bei untätigen Sitzungen

Ein Timeout für eine Leerlaufsitzung ermöglicht, dass eine Nutzungsverbindung nach einer bestimmten Zeit der Inaktivität automatisch geschlossen wird. Ein Datenbankadministrator kann damit die Schließung alter Verbindungen erzwingen, die inaktiv geworden sind, um unnötigen Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Es kann auch von Anwendungs- und Werkzeugentwicklern als Alternative zum Schreiben eigener Module zur Steuerung der Verbindungslebensdauer verwendet werden.

Standardmäßig ist die Leerlaufzeitüberschreitung nicht aktiviert. Es wird keine Mindest- oder Höchstgrenze festgelegt, aber ein angemessen langer Zeitraum – beispielsweise einige Stunden – wird empfohlen.

So funktioniert das Timeout für Leerlaufsitzungen
  • Wenn der Benutzer-API-Aufruf die Engine verlässt (zur aufrufenden Verbindung zurückkehrt), wird ein spezieller Leerlauf-Timer gestartet, der der aktuellen Verbindung zugeordnet ist

  • Wenn ein anderer Benutzer-API-Aufruf von dieser Verbindung in die Engine eingeht, wird der Leerlauf-Timer gestoppt und auf Null zurückgesetzt

  • Bei Überschreitung der maximalen Leerlaufzeit schließt die Engine die Verbindung sofort wie beim asynchronen Verbindungsabbau:

    • alle aktiven Anweisungen und Cursor sind geschlossen

    • alle aktiven Transaktionen werden zurückgesetzt

    • Die Netzwerkverbindung bleibt zu diesem Zeitpunkt geöffnet, sodass die Client-Anwendung den genauen Fehlercode beim nächsten API-Aufruf abrufen kann. Die Netzwerkverbindung wird serverseitig, nach einer Fehlermeldung oder zu gegebener Zeit durch einen Netzwerk-Timeout durch eine clientseitige Trennung geschlossen.

Immer wenn eine Verbindung abgebrochen wird, gibt der nächste Benutzer-API-Aufruf den Fehler isc_att_shutdown mit einem sekundären Fehler zurück, der den genauen Grund angibt. Jetzt haben wir

isc_att_shut_idle

Idle-Timeout abgelaufen

zusätzlich zu

isc_att_shut_killed

Vom Datenbankadministrator getötet

isc_att_shut_db_down

Datenbank wird heruntergefahren

isc_att_shut_engine

Motor wird abgeschaltet

Einstellen des Timeouts für Leerlaufsitzungen

Der Leerlauf-Timer startet nicht, wenn die Timeout-Periode auf Null gesetzt ist.

Ein Timeout für eine Leerlaufsitzung kann eingestellt werden:

  • Auf Datenbankebene kann der Datenbankadministrator den Konfigurationsparameter ConnectionIdleTimeout setzen, einen ganzzahligen Wert in Minuten. Der Standardwert Null bedeutet, dass kein Timeout festgelegt ist. Es ist pro Datenbank konfigurierbar, kann also global in firebird.conf eingestellt und für einzelne Datenbanken in databases.conf nach Bedarf überschrieben werden.

    Der Geltungsbereich dieser Methode umfasst alle Benutzerverbindungen, außer Systemverbindungen (Garbage Collector, Cache Writer usw.).

  • Auf Verbindungsebene wird das Timeout der Leerlaufsitzung sowohl von der Anweisung SET SESSION IDLE TIMEOUT als auch von der API (setIdleTimeout) unterstützt. Der Umfang dieser Methode ist spezifisch für den mitgelieferten Anschluss (Aufsatz). Sein Wert in der API ist in Sekunden. In der SQL-Syntax können es Stunden, Minuten oder Sekunden sein. Der Geltungsbereich dieser Methode ist die Verbindung, auf die sie angewendet wird.

Weitere Informationen zu den API-Aufrufen finden Sie in den Firebird 4.0 Release Notes.

Bestimmen des wirksamen Timeouts

Der effektive Leerlauf-Timeout-Wert wird immer dann bestimmt, wenn ein Benutzer-API-Aufruf die Engine verlässt, wobei zuerst auf Verbindungsebene und dann auf Datenbankebene geprüft wird. Ein Timeout auf Verbindungsebene kann den Wert einer Einstellung auf Datenbankebene außer Kraft setzen, solange der Zeitraum für die Einstellung auf Verbindungsebene nicht länger als ein auf Datenbankebene anwendbares Timeout ungleich Null ist.

Beachten Sie den Unterschied zwischen den Zeiteinheiten auf jeder Ebene. Auf Datenbankebene ist in den Konfigurationsdateien die Einheit für SessionTimeout Minuten. In SQL ist die Standardeinheit Minuten, kann aber explizit in Stunden oder Sekunden ausgedrückt werden. Auf API-Ebene ist die Einheit Sekunden.

Absolute Genauigkeit ist in jedem Fall nicht garantiert, insbesondere bei hoher Systemlast, aber es wird garantiert, dass Timeouts nicht vor dem angegebenen Zeitpunkt ablaufen.

14.4.2. SET STATEMENT TIMEOUT

Verwendet für

Anweisungs-Timeout für eine Verbindung ändern

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
SET STATEMENT TIMEOUT value [<time-unit>]

<time-unit> ::= SECOND | MILLISECOND | MINUTE | HOUR
Tabelle 269. SET STATEMENT TIMEOUT-Anweisungsparameter
Parameter Beschreibung

value

Die Zeitüberschreitungsdauer, ausgedrückt in time-unit. Ein Wert von 0 verschiebt die Zeitüberschreitung der Anweisung, die für die Datenbank konfiguriert ist.

time-unit

Zeiteinheit des Timeouts. Standardmäßig ist SECOND.

Das SET SESSION IDLE TIMEOUT setzt ein Leerlauf-Timeout auf Verbindungsebene und wird sofort wirksam. Die Anweisung kann außerhalb der Transaktionssteuerung (ohne aktive Transaktion) ausgeführt werden.

Das Setzen eines value größer als für die Datenbank konfiguriert ist zulässig, wird aber effektiv ignoriert, siehe auch Bestimmen des gültigen Anweisungs-Timeouts.

Das aktuelle Statement-Timeout für die Sitzung kann über RDB$GET_CONTEXT, Namespace SYSTEM und Variable STATEMENT_TIMEOUT abgerufen werden. Informationen sind auch von MON$ATTACHMENTS erhältlich:

MON$STATEMENT_TIMEOUT

Zeitlimit für Anweisung auf Verbindungsebene in Millisekunden; 0 wenn Timeout nicht gesetzt ist.

In MON$STATEMENTS:

MON$STATEMENT_TIMEOUT

Anweisungs-Timeout auf Anweisungsebene in Millisekunden; 0 wenn Timeout nicht gesetzt ist.

MON$STATEMENT_TIMER

Ablaufzeit des Timeout-Timers; enthält NULL, wenn kein Idle-Timeout gesetzt wurde oder kein Timer läuft.

Sowohl RDB$GET_CONTEXT('SYSTEM', 'SESSION_IDLE_TIMEOUT') und MON$ATTACHMENTS.MON$IDLE_TIMEOUT melden die für die Verbindung konfigurierte Leerlaufzeitüberschreitung und MON$STATEMENTS$STATEMENT_TIMEOUT für die Anweisung; sie melden nicht das effektive Zeitlimit für die Anweisung.

Der Anweisungs-Timeout wird zurückgesetzt, wenn ALTER SESSION RESET ausgeführt wird.

Statement-Timeouts

Die Anweisungs-Timeout-Funktion ermöglicht es, die Ausführung einer Anweisung automatisch zu stoppen, wenn sie länger als ein vorgegebener Timeout-Zeitraum ausgeführt wurde. Es gibt dem Datenbankadministrator ein Instrument zur Begrenzung des übermäßigen Ressourcenverbrauchs durch umfangreiche Abfragen.

Anweisungs-Timeouts können auch für Anwendungsentwickler hilfreich sein, wenn sie komplexe Abfragen erstellen und debuggen, ohne die Ausführungszeit im Voraus zu kennen. Tester und andere könnten sie nützlich finden, um Abfragen mit langer Laufzeit zu erkennen und endliche Laufzeiten für Testsuiten festzulegen.

So funktioniert das Anweisungs-Timeout

Wenn die Anweisung mit der Ausführung beginnt oder ein Cursor geöffnet wird, startet die Engine einen speziellen Timer. Sie wird gestoppt, wenn die Ausführung der Anweisung abgeschlossen ist oder der letzte Datensatz vom Cursor abgerufen wurde.

Ein Abruf setzt diesen Timer nicht zurück.

Wenn der Timeout-Punkt erreicht ist:

  • Wenn die Anweisungsausführung aktiv ist, stoppt sie zum nächstmöglichen Zeitpunkt

  • Wenn die Anweisung derzeit nicht aktiv ist (z. B. zwischen Abrufen), wird sie als abgebrochen markiert und der nächste Abruf unterbricht tatsächlich die Ausführung und gibt einen Fehler zurück

Anweisungstypen von Timeouts ausgeschlossen

Anweisungs-Timeouts gelten nicht für einige Anweisungstypen und werden einfach ignoriert:

  • Alle DDL-Anweisungen

  • Alle internen Abfragen, die von der Engine selbst ausgegeben werden

Festlegen eines Anweisungs-Timeouts

Der Timer startet nicht, wenn die Timeout-Periode auf Null gesetzt ist.

Ein Anweisungs-Timeout kann eingestellt werden:

  • auf Datenbankebene durch den Datenbankadministrator durch Setzen des Konfigurationsparameters StatementTimeout in firebird.conf oder databases.conf. StatementTimeout ist eine Ganzzahl, die die Anzahl der Sekunden angibt, nach denen die Ausführung der Anweisung automatisch von der Engine abgebrochen wird. Null bedeutet, dass kein Timeout eingestellt ist. Eine Einstellung ungleich Null wirkt sich auf alle Anweisungen in allen Verbindungen aus.

  • auf Verbindungsebene mit SET STATEMENT TIMEOUT oder der API zum Setzen eines Anweisungs-Timeouts (setStatementTimeout). Eine Einstellung auf Verbindungsebene (über SQL oder die API) wirkt sich auf alle Anweisungen für die angegebene Verbindung aus; Einheiten für die Timeout-Periode auf dieser Ebene können mit beliebiger Granularität von Stunden bis Millisekunden angegeben werden.

  • auf Anweisungsebene unter Verwendung der API in Millisekunden

Bestimmen des gültigen Anweisungs-Timeouts

Der gültige Anweisungs-Timeout-Wert wird immer dann bestimmt, wenn eine Anweisung ausgeführt wird oder ein Cursor geöffnet wird. Bei der Suche nach dem wirksamen Timeout durchläuft die Engine die Ebenen, von der Anweisung bis zur Datenbank- und/oder globalen Ebene, bis sie einen Wert ungleich Null findet. Wenn sich herausstellt, dass der gültige Wert null ist, läuft kein Anweisungstimer und es gilt kein Timeout.

Ein Timeout auf Anweisungs- oder Verbindungsebene kann den Wert einer Einstellung auf Datenbankebene außer Kraft setzen, solange der Zeitraum für die Einstellung auf niedrigerer Ebene nicht länger als ein auf Datenbankebene anwendbares Timeout ungleich Null ist.

Beachten Sie den Unterschied zwischen den Zeiteinheiten auf jeder Ebene. Auf Datenbankebene in der conf-Datei ist die Einheit für StatementTimeout Sekunden. In SQL ist die Standardeinheit Sekunden, kann aber explizit in Stunden, Minuten oder Millisekunden ausgedrückt werden. Auf API-Ebene ist die Einheit Millisekunden.

Absolute Genauigkeit ist in jedem Fall nicht garantiert, insbesondere bei hoher Systemlast, aber es wird garantiert, dass Timeouts nicht vor dem angegebenen Zeitpunkt ablaufen.

Immer wenn eine Anweisung das Zeitlimit überschreitet und abgebrochen wird, gibt der nächste Benutzer-API-Aufruf den Fehler "isc_cancelled" mit einem sekundären Fehler zurück, der den genauen Grund angibt, d. h.

isc_cfg_stmt_timeout

Zeitüberschreitung auf Konfigurationsebene abgelaufen

isc_att_stmt_timeout

Zeitüberschreitung auf Attachmentebene abgelaufen

isc_req_stmt_timeout

Zeitüberschreitung auf Anweisungsebene abgelaufen

Hinweise zu Anweisungs-Timeouts
  1. Eine Client-Anwendung könnte länger warten als durch den Zeitüberschreitungswert festgelegt, wenn die Engine aufgrund des Abbruchs der Anweisung eine große Anzahl von Aktionen rückgängig machen muss

  2. Wenn die Engine eine EXECUTE STATEMENT-Anweisung ausführt, übergibt sie den Rest des derzeit aktiven Timeouts an die neue Anweisung. Wenn die externe (entfernte) Engine keine Anweisungs-Timeouts unterstützt, ignoriert die lokale Engine stillschweigend alle entsprechenden Fehler.

  3. Wenn die Engine eine Sperre vom Sperrenmanager erhält, versucht sie, den Wert des Sperrzeitlimits zu verringern, indem es den Rest des aktuell aktiven Anweisungszeitlimits verwendet, falls möglich. Aufgrund der Interna des Sperrmanagers wird der Rest der Anweisungszeitüberschreitung auf ganze Sekunden aufgerundet.

14.5. Zeitzonenverwaltung

Anweisungen zur Verwaltung von Zeitzonenfunktionen der aktuellen Verbindungen.

14.5.1. SET TIME ZONE

Verwendet für

Ändern der Sitzungszeitzone

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
SET TIME ZONE { time_zone_string | LOCAL }

Ändert die Sitzungszeitzone in die angegebene Zeitzone. Die Angabe von LOCAL wird auf die anfängliche Sitzungszeitzone der Sitzung zurückgesetzt (entweder die Standardeinstellung oder wie durch die Verbindungseigenschaft isc_dpb_session_time_zone angegeben).

Die Ausführung von ALTER SESSION RESET hat dieselbe Auswirkung auf die Sitzungszeitzone wie SET TIME ZONE LOCAL, setzt aber auch andere Sitzungseigenschaften zurück.

SET TIME ZONE-Beispiele
set time zone '-02:00';
set time zone 'America/Sao_Paulo';
set time zone local;

14.6. Sitzungsstatus zurücksetzen

14.6.1. ALTER SESSION RESET

Verwendet für

Sitzungsstatus auf die Anfangswerte zurücksetzen

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Syntax
ALTER SESSION RESET

ALTER SESSION RESET setzt die aktuelle Benutzersitzung in ihren Anfangszustand zurück. Dies kann nützlich sein, um die Verbindung durch eine Clientanwendung (z. B. durch einen clientseitigen Verbindungspool) wiederzuverwenden. Wenn diese Anweisung ausgeführt wird, werden alle Benutzerkontextvariablen gelöscht, der Inhalt globaler temporärer Tabellen wird gelöscht und alle Einstellungen auf Sitzungsebene werden auf ihre Anfangswerte zurückgesetzt.

Es ist möglich, ALTER SESSION RESET ohne Transaktion auszuführen.

Die Ausführung von ALTER SESSION RESET führt die folgenden Schritte aus:

  • Der Fehler isc_ses_reset_err (335545206) wird ausgelöst, wenn eine andere Transaktion in der aktuellen Sitzung aktiv ist als die aktuelle Transaktion (diejenige, die ALTER SESSION RESET ausführt) und zweiphasige Transaktionen im vorbereiteten Zustand.

  • Systemvariable RESETTING wird auf TRUE gesetzt.

  • ON DISCONNECT Datenbank-Trigger werden ausgelöst, falls vorhanden und wenn Datenbank-Trigger für die aktuelle Verbindung nicht deaktiviert sind.

  • Die aktuelle Transaktion (diejenige, die ALTER SESSION RESET ausführt), falls vorhanden, wird zurückgesetzt. Eine Warnung wird gemeldet, wenn diese Transaktion Daten vor dem Zurücksetzen der Sitzung geändert hat.

  • Die Sitzungskonfiguration wird auf ihre Anfangswerte zurückgesetzt. Dies beinhaltet, ist aber nicht beschränkt auf:

    • DECFLOAT-Parameter (TRAP und ROUND) und Zurücksetzen auf die Anfangswerte, die mit dem DPB zur Verbindungszeit definiert wurden, oder ansonsten auf den Systemstandard.

    • Sitzungs- und Anweisungs-Timeouts werden auf Null zurückgesetzt.

    • Die aktuelle Rolle wird zum Verbindungszeitpunkt auf den Anfangswert zurückgesetzt, der mit DPB definiert wurde, und - wenn die Rolle geändert wird - wird der Cache der Sicherheitsklassen gelöscht.

    • Die Sitzungszeitzone wird auf den Anfangswert zurückgesetzt, der mit dem DPB zur Verbindungszeit definiert wurde, oder ansonsten auf den Systemstandard.

    • Die Bindungskonfiguration wird auf den Anfangswert zurückgesetzt, der mit dem DPB zur Verbindungszeit definiert wurde, oder ansonsten auf den Datenbank- oder Systemstandard.

    • Im Allgemeinen sollten Konfigurationswerte auf die Werte zurückgesetzt werden, die mit DPB zur Verbindungszeit konfiguriert wurden, oder ansonsten auf den Datenbank- oder Systemstandard.

  • Für den Namespace USER_SESSION definierte Kontextvariablen werden entfernt.

  • Globale temporäre Tabellen, die als ON COMMIT PRESERVE ROWS definiert sind, werden abgeschnitten (ihr Inhalt wird gelöscht).

  • ON CONNECT-Datenbank-Trigger werden ausgelöst, falls vorhanden und wenn Datenbank-Trigger für die aktuelle Verbindung nicht deaktiviert sind.

  • Eine neue Transaktion wird implizit mit denselben Parametern gestartet wie die Transaktion, die zurückgesetzt wurde (sofern eine Transaktion vorhanden war)

  • Die Systemvariable RESETTING wird auf FALSE gesetzt.

  • Die Kontextvariablen CURRENT_USER und CURRENT_CONNECTION werden nicht verändert.

  • Da isql mehrere Transaktionen für eine einzelne Verbindung startet, kann ALTER SESSION RESET in isql nicht ausgeführt werden.

Fehlerbehandlung

Jeder Fehler, der durch ON DISCONNECT-Trigger ausgelöst wird, bricht das Zurücksetzen der Sitzung ab und lässt den Sitzungsstatus unverändert. Solche Fehler werden mit dem primären Fehlercode isc_session_reset_err (335545206) und dem Fehlertext "Cannot reset user session" gemeldet.

Jeder Fehler, der nach ON DISCONNECT-Triggern ausgelöst wird (einschließlich der durch ON CONNECT-Trigger ausgelösten), bricht sowohl das Zurücksetzen der Sitzung als auch die Verbindung selbst ab. Solche Fehler werden mit dem primären Fehlercode isc_ses_reset_failed (335545272) und dem Fehlertext "Reset of user session failed. Connection is shut down." gemeldet. Nachfolgende Operationen auf der Verbindung (außer Trennen) schlagen mit dem Fehler isc_att_shutdown (335544856) fehl.

14.7. Debugging

14.7.1. SET DEBUG OPTION

Verwendet für

Setting debug options

Verfügbar in

DSQL, PSQL

Eingeführt in

Firebird 4.0.1

Syntax
SET DEBUG OPTION option-name = value
Tabelle 270. Unterstützte Optionen
Optionsname Datentyp Beschreibung

DSQL_KEEP_BLR

BOOLEAN

Speichert Statement BLR zum Abrufen mit isc_info_sql_exec_path_blr_bytes und isc_info_sql_exec_path_blr_text.
Hinzugefügt in Firebird 4.0.1.

SET DEBUG OPTION konfiguriert Debug-Informationen für die aktuelle Verbindung.

Debug-Optionen sind eng mit den Engine-Internals verbunden, und von ihrer Verwendung wird abgeraten, wenn Sie nicht genau verstehen, wie diese Internals von Version zu Version geändert werden können.

Anhang A: Zusatzinformationen

In diesem Anhang finden Sie Themen, auf die sich Entwickler beziehen können, um das Verständnis für Funktionen oder Änderungen zu verbessern.

Das Feld RDB$VALID_BLR

Das Feld RDB$VALID_BLR wurde zu den Systemtabellen RDB$PROCEDURES und RDB$TRIGGERS in Firebird 2.1 hinzugefügt. Sein Zweck ist, eine mögliche Ungültigkeit eines PSQL-Moduls nach einer Änderung einer Domäne oder Tabellenspalte, von der das Modul abhängt, zu signalisieren. RDB$VALID_BLR wird auf 0 gesetzt, sobald der Code einer Prozedur oder eines Triggers ungültig durch eine solche Änderung wird.

Funktionsweise der Invalidierung

Bei Triggern und Prozeduren ergeben sich Abhängigkeiten durch die Definitionen der Tabellenspalten, auf die zugegriffen wird, und auch über alle Parameter oder Variablen, die im Modul mit der TYPE OF-Klausel definiert wurden.

Nachdem die Engine jede Domain, einschließlich der impliziten Domains, die intern hinter den Spaltendefinitionen und den Ausgabeparametern erstellt wurden, geändert hat, werden alle ihre Abhängigkeiten intern neu kompiliert.

In V.2.x beinhaltet dies Prozeduren und Trigger, jedoch keine Blöcke, die in DML-Anweisungen für die Laufzeitausführung mit EXECUTE BLOCK codiert sind. Firebird 3 umfasst weitere Modultypen (gespeicherte Funktionen, Pakete).

Jedes Modul, das aufgrund einer Inkompatibilität aufgrund einer Domänenänderung nicht neu kompiliert werden kann, wird als ungültig markiert (“invalidated” durch Setzen von RDB$VALID_BLR in seinem System Record (in RDB$PROCEDURES oder RDB$TRIGGERS , wie zutreffend) auf Null.

Eine erneute Validierung (Einstellung von RDB$VALID_BLR auf 1) erfolgt, wenn

  1. die Domäne wird erneut geändert und die neue Definition ist mit der zuvor ungültig gemachten Moduldefinition kompatibel; ODER

  2. das zuvor ungültig gemachte Modul wird geändert, um der neuen Domänendefinition zu entsprechen

Die folgende Abfrage findet die Module, die von einer bestimmten Domäne abhängen und meldet den Status ihrer RDB$VALID_BLR-Felder:

SELECT * FROM (
  SELECT
    'Procedure',
    rdb$procedure_name,
    rdb$valid_blr
  FROM rdb$procedures
  UNION ALL
  SELECT
    'Trigger',
    rdb$trigger_name,
    rdb$valid_blr
  FROM rdb$triggers
) (type, name, valid)
WHERE EXISTS
  (SELECT * from rdb$dependencies
   WHERE rdb$dependent_name = name
     AND rdb$depended_on_name = 'MYDOMAIN')

/* Replace MYDOMAIN with the actual domain name.
   Use all-caps if the domain was created
   case-insensitively. Otherwise, use the exact
   capitalisation. */

Die folgende Abfrage zeigt alle Module an, die von einer bestimmten Tabellenspalte abhängig sind, und gibt deren RDB$VALID_BLR-Status aus:

SELECT * FROM (
  SELECT
    'Procedure',
    rdb$procedure_name,
    rdb$valid_blr
  FROM rdb$procedures
  UNION ALL
  SELECT
    'Trigger',
    rdb$trigger_name,
    rdb$valid_blr
  FROM rdb$triggers) (type, name, valid)
WHERE EXISTS
  (SELECT *
   FROM rdb$dependencies
   WHERE rdb$dependent_name = name
     AND rdb$depended_on_name = 'MYTABLE'
     AND rdb$field_name = 'MYCOLUMN')

Alle durch Domänen-/Spaltenänderungen verursachten PSQL-Ungültigkeiten werden im Feld RDB$VALID_BLR wiedergegeben. Andere Arten von Änderungen, wie die Anzahl der Eingabe- oder Ausgabeparameter, aufgerufene Routinen usw., wirken sich jedoch nicht auf das Validierungsfeld aus, obwohl sie das Modul möglicherweise ungültig machen. Ein typisches solches Szenario könnte eines der folgenden sein:

  1. Es wird eine Prozedur (B) definiert, die eine andere Prozedur (A) aufruft und daraus Ausgabeparameter liest. In diesem Fall wird eine Abhängigkeit in RDB$DEPENDENCIES registriert. Anschließend wird die aufgerufene Prozedur (A) geändert, um einen oder mehrere dieser Ausgabeparameter zu ändern oder zu entfernen. Die Anweisung ALTER PROCEDURE A schlägt mit einem Fehler fehl, wenn ein Commit versucht wird.

  2. Eine Prozedur (B) ruft Prozedur A auf und liefert Werte für ihre Eingabeparameter. In RDB$DEPENDENCIES ist keine Abhängigkeit registriert. Eine nachträgliche Änderung der Eingabeparameter in Prozedur A ist zulässig. Ein Fehler tritt zur Laufzeit auf, wenn B A mit dem nicht übereinstimmenden Eingabeparametersatz aufruft.

Weitere Hinweise
  • Für PSQL-Module aus früheren Firebird-Versionen (gilt für einige Systemtrigger, sogar wenn die Datenbank unter Firebird 2.1. oder höher erstellt wurde), ist RDB$VALID_BLR NULL. Dies heißt nicht, dass ihre BLR ungültig ist.

  • Die isql-Befehle SHOW PROCEDURES und SHOW TRIGGERS zeigen ein Sternchen in der RDB$VALID_BLR-Spalte für alle Module, deren Wert 0 ist (ungültig). Für SHOW PROCEDURE <procname> und SHOW TRIGGER <trigname>, welche einzelne PSQL-Module sind, werden gar keien ungültigen BLR signalisiert.

Ein Hinweis zur Gleichheit

Diese Anmerkung über Gleichheits- und Ungleichheits-Operatoren gilt überall in der Firebird SQL-Sprache.

Der “=”-Operator, welcher ausdrücklich in vielen Bedingungen verwendet wird, prüft nur Werte gegen Werte. Entsprechend dem SQL-Standard, ist NULL kein Wert und somit sind zwei NULLs weder gleich noch ungleich zueinander. Wenn Sie NULLs in Bedingungen vergleichen müssen, nutzen Sie den Operator IS NOT DISTINCT FROM. Dieser gibt wahr zurück, falls die Operanden den gleichen Wert besitzen oder beide NULL sind.

select *
  from A join B
  on A.id is not distinct from B.code

In Fällen in denen Sie gegen NULL innerhalb einer ungleich-Bedingung testen wollen, nutzen Sie IS DISTINCT FROM, nicht “<>”. Möchten Sie NULL unterschiedlich zu anderen Werten und zwei NULLs als gleich betrachten:

select *
  from A join B
  on A.id is distinct from B.code

Anhang B: Fehlercodes und Meldungen

Dieser Anhang enthält:

Benutzerdefinierte Ausnahmen

Firebird DDL bietet eine einfache Syntax zum Erstellen benutzerdefinierter Ausnahmen für die Verwendung in PSQL-Modulen mit einem Nachrichtentext von bis zu 1.021 Zeichen. Weitere Informationen finden Sie unter CREATE EXCEPTION in DDL Statements und zur Verwendung in der Anweisung EXCEPTION in PSQL-Anweisungen.

Die Firebird SQLCODE Fehlercodes korrelieren nicht mit den Standardkonformen SQLSTATE-Codes. SQLCODE wurde viele Jahre verwendet und wird als veraltet angesehen. Der Support für SQLCODE wird vermutlich in zukünftigen Versionen entfernt.

SQLSTATE Fehlercodes und Beschreibungen

Die folgende Tabelle zeigt die Fehlercodes und Meldungen für die SQLSTATE Kontextvariablen.

Die Struktur eines SQLSTATE Fehlercodes besteht aus fünf Zeichen, die die SQL-Fehlerklasse (2 Zeichen) und die SQL-Subklasse (3 Zeichen) charakterisieren.

Tabelle 271. SQLSTATE Fehlercodes und Meldungen
SQLSTATE Zugewiesene Meldungen

SQLCLASS 00 (Success)

00000

Success

SQLCLASS 01 (Warning)

01000

General warning

01001

Cursor operation conflict

01002

Disconnect error

01003

NULL value eliminated in set function

01004

String data, right-truncated

01005

Insufficient item descriptor areas

01006

Privilege not revoked

01007

Privilege not granted

01008

Implicit zero-bit padding

01100

Statement reset to unprepared

01101

Ongoing transaction has been committed

01102

Ongoing transaction has been rolled back

SQLCLASS 02 (No Data)

02000

No data found or no rows affected

SQLCLASS 07 (Dynamic SQL error)

07000

Dynamic SQL error

07001

Wrong number of input parameters

07002

Wrong number of output parameters

07003

Cursor specification cannot be executed

07004

USING clause required for dynamic parameters

07005

Prepared statement not a cursor-specification

07006

Restricted data type attribute violation

07007

USING clause required for result fields

07008

Invalid descriptor count

07009

Invalid descriptor index

SQLCLASS 08 (Connection Exception)

08001

Client unable to establish connection

08002

Connection name in use

08003

Connection does not exist

08004

Server rejected the connection

08006

Connection failure

08007

Transaction resolution unknown

SQLCLASS 0A (Feature Not Supported)

0A000

Feature Not Supported

SQLCLASS 0B (Invalid Transaction Initiation)

0B000

Invalid transaction initiation

SQLCLASS 0L (Invalid Grantor)

0L000

Invalid grantor

SQLCLASS 0P (Invalid Role Specification)

0P000

Invalid role specification

SQLCLASS 0U (Attempt to Assign to Non-Updatable Column)

0U000

Attempt to assign to non-updatable column

SQLCLASS 0V (Attempt to Assign to Ordering Column)

0V000

Attempt to assign to Ordering column

SQLCLASS 20 (Case Not Found For Case Statement)

20000

Case not found for case statement

SQLCLASS 21 (Cardinality Violation)

21000

Cardinality violation

21S01

Insert value list does not match column list

21S02

Degree of derived table does not match column list

SQLCLASS 22 (Data Exception)

22000

Data exception

22001

String data, right truncation

22002

Null value, no indicator parameter

22003

Numeric value out of range

22004

Null value not allowed

22005

Error in assignment

22006

Null value in field reference

22007

Invalid datetime format

22008

Datetime field overflow

22009

Invalid time zone displacement value

2200A

Null value in reference target

2200B

Escape character conflict

2200C

Invalid use of escape character

2200D

Invalid escape octet

2200E

Null value in array target

2200F

Zero-length character string

2200G

Most specific type mismatch

22010

Invalid indicator parameter value

22011

Substring error

22012

Division by zero

22014

Invalid update value

22015

Interval field overflow

22018

Invalid character value for cast

22019

Invalid escape character

2201B

Invalid regular expression

2201C

Null row not permitted in table

22012

Division by zero

22020

Invalid limit value

22021

Character not in repertoire

22022

Indicator overflow

22023

Invalid parameter value

22024

Character string not properly terminated

22025

Invalid escape sequence

22026

String data, length mismatch

22027

Trim error

22028

Row already exists

2202D

Null instance used in mutator function

2202E

Array element error

2202F

Array data, right truncation

SQLCLASS 23 (Integrity Constraint Violation)

23000

Integrity constraint violation

SQLCLASS 24 (Invalid Cursor State)

24000

Invalid cursor state

24504

The cursor identified in the UPDATE, DELETE, SET, or GET statement is not positioned on a row

SQLCLASS 25 (Invalid Transaction State)

25000

Invalid transaction state

25S01

Transaction state

25S02

Transaction is still active

25S03

Transaction is rolled back

SQLCLASS 26 (Invalid SQL Statement Name)

26000

Invalid SQL statement name

SQLCLASS 27 (Triggered Data Change Violation)

27000

Triggered data change violation

SQLCLASS 28 (Invalid Authorization Specification)

28000

Invalid authorization specification

SQLCLASS 2B (Dependent Privilege Descriptors Still Exist)

2B000

Dependent privilege descriptors still exist

SQLCLASS 2C (Invalid Character Set Name)

2C000

Invalid character set name

SQLCLASS 2D (Invalid Transaction Termination)

2D000

Invalid transaction termination

SQLCLASS 2E (Invalid Connection Name)

2E000

Invalid connection name

SQLCLASS 2F (SQL Routine Exception)

2F000

SQL routine exception

2F002

Modifying SQL-data not permitted

2F003

Prohibited SQL-statement attempted

2F004

Reading SQL-data not permitted

2F005

Function executed no return statement

SQLCLASS 33 (Invalid SQL Descriptor Name)

33000

Invalid SQL descriptor name

SQLCLASS 34 (Invalid Cursor Name)

34000

Invalid cursor name

SQLCLASS 35 (Invalid Condition Number)

35000

Invalid condition number

SQLCLASS 36 (Cursor Sensitivity Exception)

36001

Request rejected

36002

Request failed

SQLCLASS 37 (Invalid Identifier)

37000

Invalid identifier

37001

Identifier too long

SQLCLASS 38 (External Routine Exception)

38000

External routine exception

SQLCLASS 39 (External Routine Invocation Exception)

39000

External routine invocation exception

SQLCLASS 3B (Invalid Save Point)

3B000

Invalid save point

SQLCLASS 3C (Ambiguous Cursor Name)

3C000

Ambiguous cursor name

SQLCLASS 3D (Invalid Catalog Name)

3D000

Invalid catalog name

3D001

Catalog name not found

SQLCLASS 3F (Invalid Schema Name)

3F000

Invalid schema name

SQLCLASS 40 (Transaction Rollback)

40000

Ongoing transaction has been rolled back

40001

Serialization failure

40002

Transaction integrity constraint violation

40003

Statement completion unknown

SQLCLASS 42 (Syntax Error or Access Violation)

42000

Syntax error or access violation

42702

Ambiguous column reference

42725

Ambiguous function reference

42818

The operands of an operator or function are not compatible

42S01

Base table or view already exists

42S02

Base table or view not found

42S11

Index already exists

42S12

Index not found

42S21

Column already exists

42S22

Column not found

SQLCLASS 44 (With Check Option Violation)

44000

WITH CHECK OPTION Violation

SQLCLASS 45 (Unhandled User-defined Exception)

45000

Unhandled user-defined exception

SQLCLASS 54 (Program Limit Exceeded)

54000

Program limit exceeded

54001

Statement too complex

54011

Too many columns

54023

Too many arguments

SQLCLASS HY (CLI-specific Condition)

HY000

CLI-specific condition

HY001

Memory allocation error

HY003

Invalid data type in application descriptor

HY004

Invalid data type

HY007

Associated statement is not prepared

HY008

Operation canceled

HY009

Invalid use of null pointer

HY010

Function sequence error

HY011

Attribute cannot be set now

HY012

Invalid transaction operation code

HY013

Memory management error

HY014

Limit on the number of handles exceeded

HY015

No cursor name available

HY016

Cannot modify an implementation row descriptor

HY017

Invalid use of an automatically allocated descriptor handle

HY018

Server declined the cancellation request

HY019

Non-string data cannot be sent in pieces

HY020

Attempt to concatenate a null value

HY021

Inconsistent descriptor information

HY024

Invalid attribute value

HY055

Non-string data cannot be used with string routine

HY090

Invalid string length or buffer length

HY091

Invalid descriptor field identifier

HY092

Invalid attribute identifier

HY095

Invalid Function ID specified

HY096

Invalid information type

HY097

Column type out of range

HY098

Scope out of range

HY099

Nullable type out of range

HY100

Uniqueness option type out of range

HY101

Accuracy option type out of range

HY103

Invalid retrieval code

HY104

Invalid Length/Precision value

HY105

Invalid parameter type

HY106

Invalid fetch orientation

HY107

Row value out of range

HY109

Invalid cursor position

HY110

Invalid driver completion

HY111

Invalid bookmark value

HYC00

Optional feature not implemented

HYT00

Timeout expired

HYT01

Connection timeout expired

SQLCLASS XX (Internal Error)

XX000

Internal error

XX001

Data corrupted

XX002

Index corrupted

SQLCODE- und GDSCODE-Fehlercodes sowie ihre Beschreibungen

Die Tabelle enthält die SQLCODE-Gruppierungen, die numerischen und symbolischen Werte für die GDSCODE-Fehler und die Nachrichtentexte.

SQLCODE wird seit vielen Jahren verwendet und sollte jetzt als veraltet angesehen werden. Die Unterstützung für SQLCODE wird wahrscheinlich in einer zukünftigen Version eingestellt.

Tabelle 272. SQLCODE- und GDSCODE-Fehlercodes sowie Meldungen
SQL­CODE GDSCODE Symbol Message Text

501

335544802

dialect_reset_warning

Database dialect being changed from 3 to 1

304

335545266

truncate_warn

String truncated warning due to the following reason

304

335545267

truncate_monitor

Monitoring data does not fit into the field

304

335545268

truncate_context

Engine data does not fit into return value of system function

301

335544808

dtype_renamed

DATE data type is now called TIMESTAMP

301

336003076

dsql_dialect_warning_expr

Use of @1 expression that returns different results in dialect 1 and dialect 3

301

336003080

dsql_warning_number_ambiguous

WARNING: Numeric literal @1 is interpreted as a floating-point

301

336003081

dsql_warning_number_ambiguous1

value in SQL dialect 1, but as an exact numeric value in SQL dialect 3.

301

336003082

dsql_warn_precision_ambiguous

WARNING: NUMERIC and DECIMAL fields with precision 10 or greater are stored

301

336003083

dsql_warn_precision_ambiguous1

as approximate floating-point values in SQL dialect 1, but as 64-bit

301

336003084

dsql_warn_precision_ambiguous2

integers in SQL dialect 3.

300

335544807

sqlwarn

SQL warning code = @1

106

336068855

dyn_miss_priv_warning

Warning: @1 on @2 is not granted to @3.

101

335544366

segment

segment buffer length shorter than expected

100

335544338

from_no_match

no match for first value expression

100

335544354

no_record

invalid database key

100

335544367

segstr_eof

attempted retrieval of more segments than exist

0

335544875

bad_debug_format

Bad debug info format

0

335544931

montabexh

Monitoring table space exhausted

-84

335544554

nonsql_security_rel

object has non-SQL security class defined

-84

335544555

nonsql_security_fld

column has non-SQL security class defined

-84

335544668

dsql_procedure_use_err

procedure @1 does not return any values

-85

335544747

usrname_too_long

The username entered is too long. Maximum length is 31 bytes.

-85

335544748

password_too_long

The password specified is too long. Maximum length is 8 bytes.

-85

335544749

usrname_required

A username is required for this operation.

-85

335544750

password_required

A password is required for this operation

-85

335544751

bad_protocol

The network protocol specified is invalid

-85

335544752

dup_usrname_found

A duplicate user name was found in the security database

-85

335544753

usrname_not_found

The user name specified was not found in the security database

-85

335544754

error_adding_sec_record

An error occurred while attempting to add the user.

-85

335544755

error_modifying_sec_record

An error occurred while attempting to modify the user record.

-85

335544756

error_deleting_sec_record

An error occurred while attempting to delete the user record.

-85

335544757

error_updating_sec_db

An error occurred while updating the security database.

-103

335544571

dsql_constant_err

Data type for constant unknown

-104

335544343

invalid_blr

invalid request BLR at offset @1

-104

335544390

syntaxerr

BLR syntax error: expected @1 at offset @2, encountered @3

-104

335544425

ctxinuse

context already in use (BLR error)

-104

335544426

ctxnotdef

context not defined (BLR error)

-104

335544429

badparnum

undefined parameter number

-104

335544440

bad_msg_vec

-104

335544456

invalid_sdl

invalid slice description language at offset @1

-104

335544570

dsql_command_err

Invalid command

-104

335544579

dsql_internal_err

Internal error

-104

335544590

dsql_dup_option

Option specified more than once

-104

335544591

dsql_tran_err

Unknown transaction option

-104

335544592

dsql_invalid_array

Invalid array reference

-104

335544608

command_end_err

Unexpected end of command

-104

335544612

token_err

Token unknown

-104

335544634

dsql_token_unk_err

Token unknown - line @1, column @2

-104

335544709

dsql_agg_ref_err

Invalid aggregate reference

-104

335544714

invalid_array_id

invalid blob id

-104

335544730

cse_not_supported

Client/Server Express not supported in this release

-104

335544743

token_too_long

token size exceeds limit

-104

335544763

invalid_string_constant

a string constant is delimited by double quotes

-104

335544764

transitional_date

DATE must be changed to TIMESTAMP

-104

335544796

sql_dialect_datatype_unsupport

Client SQL dialect @1 does not support reference to @2 datatype

-104

335544798

depend_on_uncommitted_rel

You created an indirect dependency on uncommitted metadata. You must roll back the current transaction.

-104

335544821

dsql_column_pos_err

Invalid column position used in the @1 clause

-104

335544822

dsql_agg_where_err

Cannot use an aggregate or window function in a WHERE clause, use HAVING (for aggregate only) instead

-104

335544823

dsql_agg_group_err

Cannot use an aggregate or window function in a GROUP BY clause

-104

335544824

dsql_agg_column_err

Invalid expression in the @1 (not contained in either an aggregate function or the GROUP BY clause)

-104

335544825

dsql_agg_having_err

Invalid expression in the @1 (neither an aggregate function nor a part of the GROUP BY clause)

-104

335544826

dsql_agg_nested_err

Nested aggregate and window functions are not allowed

-104

335544849

malformed_string

Malformed string

-104

335544851

command_end_err2

Unexpected end of command - line @1, column @2

-104

335544930

too_big_blr

BLR stream length @1 exceeds implementation limit @2

-104

335544980

internal_rejected_params

Incorrect parameters provided to internal function @1

-104

335545022

cannot_copy_stmt

Cannot copy statement @1

-104

335545023

invalid_boolean_usage

Invalid usage of boolean expression

-104

335545035

svc_no_stdin

No isc_info_svc_stdin in user request, but service thread requested stdin data

-104

335545037

svc_no_switches

All services except for getting server log require switches

-104

335545038

svc_bad_size

Size of stdin data is more than was requested from client

-104

335545039

no_crypt_plugin

Crypt plugin @1 failed to load

-104

335545040

cp_name_too_long

Length of crypt plugin name should not exceed @1 bytes

-104

335545045

null_spb

NULL data with non-zero SPB length

-104

335545116

dsql_window_incompat_frames

If <window frame bound 1> specifies @1, then <window frame bound 2> shall not specify @2

-104

335545117

dsql_window_range_multi_key

RANGE based window with <expr> {PRECEDING | FOLLOWING} cannot have ORDER BY with more than one value

-104

335545118

dsql_window_range_inv_key_type

RANGE based window must have an ORDER BY key of numerical, date, time or timestamp types

-104

335545119

dsql_window_frame_value_inv_type

Window RANGE/ROWS PRECEDING/FOLLOWING value must be of a numerical type

-104

335545205

no_keyholder_plugin

Key holder plugin @1 failed to load

-104

336003075

dsql_transitional_numeric

Precision 10 to 18 changed from DOUBLE PRECISION in SQL dialect 1 to 64-bit scaled integer in SQL dialect 3

-104

336003077

sql_db_dialect_dtype_unsupport

Database SQL dialect @1 does not support reference to @2 datatype

-104

336003087

dsql_invalid_label

Label @1 @2 in the current scope

-104

336003088

dsql_datatypes_not_comparable

Datatypes @1are not comparable in expression @2

-104

336397215

dsql_max_sort_items

cannot sort on more than 255 items

-104

336397216

dsql_max_group_items

cannot group on more than 255 items

-104

336397217

dsql_conflicting_sort_field

Cannot include the same field (@1.@2) twice in the ORDER BY clause with conflicting sorting options

-104

336397218

dsql_derived_table_more_columns

column list from derived table @1 has more columns than the number of items in its SELECT statement

-104

336397219

dsql_derived_table_less_columns

column list from derived table @1 has less columns than the number of items in its SELECT statement

-104

336397220

dsql_derived_field_unnamed

no column name specified for column number @1 in derived table @2

-104

336397221

dsql_derived_field_dup_name

column @1 was specified multiple times for derived table @2

-104

336397222

dsql_derived_alias_select

Internal dsql error: alias type expected by pass1_expand_select_node

-104

336397223

dsql_derived_alias_field

Internal dsql error: alias type expected by pass1_field

-104

336397224

dsql_auto_field_bad_pos

Internal dsql error: column position out of range in pass1_union_auto_cast

-104

336397225

dsql_cte_wrong_reference

Recursive CTE member (@1) can refer itself only in FROM clause

-104

336397226

dsql_cte_cycle

CTE '@1' has cyclic dependencies

-104

336397227

dsql_cte_outer_join

Recursive member of CTE can’t be member of an outer join

-104

336397228

dsql_cte_mult_references

Recursive member of CTE can’t reference itself more than once

-104

336397229

dsql_cte_not_a_union

Recursive CTE (@1) must be an UNION

-104

336397230

dsql_cte_nonrecurs_after_recurs

CTE '@1' defined non-recursive member after recursive

-104

336397231

dsql_cte_wrong_clause

Recursive member of CTE '@1' has @2 clause

-104

336397232

dsql_cte_union_all

Recursive members of CTE (@1) must be linked with another members via UNION ALL

-104

336397233

dsql_cte_miss_nonrecursive

Non-recursive member is missing in CTE '@1'

-104

336397234

dsql_cte_nested_with

WITH clause can’t be nested

-104

336397235

dsql_col_more_than_once_using

column @1 appears more than once in USING clause

-104

336397237

dsql_cte_not_used

CTE "@1" is not used in query

-104

336397238

dsql_col_more_than_once_view

column @1 appears more than once in ALTER VIEW

-104

336397257

dsql_max_distinct_items

Cannot have more than 255 items in DISTINCT / UNION DISTINCT list

-104

336397321

dsql_cte_recursive_aggregate

Recursive member of CTE cannot use aggregate or window function

-104

336397326

dsql_wlock_simple

WITH LOCK can be used only with a single physical table

-104

336397327

dsql_firstskip_rows

FIRST/SKIP cannot be used with OFFSET/FETCH or ROWS

-104

336397328

dsql_wlock_aggregates

WITH LOCK cannot be used with aggregates

-104

336397329

dsql_wlock_conflict

WITH LOCK cannot be used with @1

-105

335544702

escape_invalid

Invalid ESCAPE sequence

-105

335544789

extract_input_mismatch

Specified EXTRACT part does not exist in input datatype

-105

335544884

invalid_similar_pattern

Invalid SIMILAR TO pattern

-150

335544360

read_only_rel

attempted update of read-only table

-150

335544362

read_only_view

cannot update read-only view @1

-150

335544446

non_updatable

not updatable

-150

335544546

constaint_on_view

Cannot define constraints on views

-151

335544359

read_only_field

attempted update of read-only column @1

-155

335544658

dsql_base_table

@1 is not a valid base table of the specified view

-157

335544598

specify_field_err

must specify column name for view select expression

-158

335544599

num_field_err

number of columns does not match select list

-162

335544685

no_dbkey

dbkey not available for multi-table views

-170

335544512

prcmismat

Input parameter mismatch for procedure @1

-170

335544619

extern_func_err

External functions cannot have more than 10 parameters

-170

335544850

prc_out_param_mismatch

Output parameter mismatch for procedure @1

-170

335545101

fun_param_mismatch

Input parameter mismatch for function @1

-171

335544439

funmismat

function @1 could not be matched

-171

335544458

invalid_dimension

column not array or invalid dimensions (expected @1, encountered @2)

-171

335544618

return_mode_err

Return mode by value not allowed for this data type

-171

335544873

array_max_dimensions

Array data type can use up to @1 dimensions

-172

335544438

funnotdef

function @1 is not defined

-172

335544932

modnotfound

module name or entrypoint could not be found

-203

335544708

dyn_fld_ambiguous

Ambiguous column reference.

-204

335544463

gennotdef

generator @1 is not defined

-204

335544502

stream_not_defined

reference to invalid stream number

-204

335544509

charset_not_found

CHARACTER SET @1 is not defined

-204

335544511

prcnotdef

procedure @1 is not defined

-204

335544515

codnotdef

status code @1 unknown

-204

335544516

xcpnotdef

exception @1 not defined

-204

335544532

ref_cnstrnt_notfound

Name of Referential Constraint not defined in constraints table.

-204

335544551

grant_obj_notfound

could not find object for GRANT

-204

335544568

text_subtype

Implementation of text subtype @1 not located.

-204

335544573

dsql_datatype_err

Data type unknown

-204

335544580

dsql_relation_err

Table unknown

-204

335544581

dsql_procedure_err

Procedure unknown

-204

335544588

collation_not_found

COLLATION @1 for CHARACTER SET @2 is not defined

-204

335544589

collation_not_for_charset

COLLATION @1 is not valid for specified CHARACTER SET

-204

335544595

dsql_trigger_err

Trigger unknown

-204

335544620

alias_conflict_err

alias @1 conflicts with an alias in the same statement

-204

335544621

procedure_conflict_error

alias @1 conflicts with a procedure in the same statement

-204

335544622

relation_conflict_err

alias @1 conflicts with a table in the same statement

-204

335544635

dsql_no_relation_alias

there is no alias or table named @1 at this scope level

-204

335544636

indexname

there is no index @1 for table @2

-204

335544640

collation_requires_text

Invalid use of CHARACTER SET or COLLATE

-204

335544662

dsql_blob_type_unknown

BLOB SUB_TYPE @1 is not defined

-204

335544759

bad_default_value

can not define a not null column with NULL as default value

-204

335544760

invalid_clause

invalid clause --- '@1'

-204

335544800

too_many_contexts

Too many Contexts of Relation/Procedure/Views. Maximum allowed is 256

-204

335544817

bad_limit_param

Invalid parameter to FETCH or FIRST. Only integers >= 0 are allowed.

-204

335544818

bad_skip_param

Invalid parameter to OFFSET or SKIP. Only integers >= 0 are allowed.

-204

335544837

bad_substring_offset

Invalid offset parameter @1 to SUBSTRING. Only positive integers are allowed.

-204

335544853

bad_substring_length

Invalid length parameter @1 to SUBSTRING. Negative integers are not allowed.

-204

335544854

charset_not_installed

CHARACTER SET @1 is not installed

-204

335544855

collation_not_installed

COLLATION @1 for CHARACTER SET @2 is not installed

-204

335544867

subtype_for_internal_use

Blob sub_types bigger than 1 (text) are for internal use only

-204

335545104

invalid_attachment_charset

CHARACTER SET @1 cannot be used as a attachment character set

-204

336003085

dsql_ambiguous_field_name

Ambiguous field name between @1 and @2

-205

335544396

fldnotdef

column @1 is not defined in table @2

-205

335544552

grant_fld_notfound

could not find column for GRANT

-205

335544883

fldnotdef2

column @1 is not defined in procedure @2

-206

335544578

dsql_field_err

Column unknown

-206

335544587

dsql_blob_err

Column is not a BLOB

-206

335544596

dsql_subselect_err

Subselect illegal in this context

-206

336397208

dsql_line_col_error

At line @1, column @2

-206

336397209

dsql_unknown_pos

At unknown line and column

-206

336397210

dsql_no_dup_name

Column @1 cannot be repeated in @2 statement

-208

335544617

order_by_err

invalid ORDER BY clause

-219

335544395

relnotdef

table @1 is not defined

-219

335544872

domnotdef

domain @1 is not defined

-230

335544487

walw_err

WAL Writer error

-231

335544488

logh_small

Log file header of @1 too small

-232

335544489

logh_inv_version

Invalid version of log file @1

-233

335544490

logh_open_flag

Log file @1 not latest in the chain but open flag still set

-234

335544491

logh_open_flag2

Log file @1 not closed properly; database recovery may be required

-235

335544492

logh_diff_dbname

Database name in the log file @1 is different

-236

335544493

logf_unexpected_eof

Unexpected end of log file @1 at offset @2

-237

335544494

logr_incomplete

Incomplete log record at offset @1 in log file @2

-238

335544495

logr_header_small

Log record header too small at offset @1 in log file @2

-239

335544496

logb_small

Log block too small at offset @1 in log file @2

-239

335544691

cache_too_small

Insufficient memory to allocate page buffer cache

-239

335544693

log_too_small

Log size too small

-239

335544694

partition_too_small

Log partition size too small

-240

335544497

wal_illegal_attach

Illegal attempt to attach to an uninitialized WAL segment for @1

-241

335544498

wal_invalid_wpb

Invalid WAL parameter block option @1

-242

335544499

wal_err_rollover

Cannot roll over to the next log file @1

-243

335544500

no_wal

database does not use Write-ahead Log

-244

335544503

wal_subsys_error

WAL subsystem encountered error

-245

335544504

wal_subsys_corrupt

WAL subsystem corrupted

-246

335544513

wal_bugcheck

Database @1: WAL subsystem bug for pid @2 @3

-247

335544514

wal_cant_expand

Could not expand the WAL segment for database @1

-248

335544521

wal_err_rollover2

Unable to roll over please see Firebird log.

-249

335544522

wal_err_logwrite

WAL I/O error. Please see Firebird log.

-250

335544523

wal_err_jrn_comm

WAL writer - Journal server communication error. Please see Firebird log.

-251

335544524

wal_err_expansion

WAL buffers cannot be increased. Please see Firebird log.

-252

335544525

wal_err_setup

WAL setup error. Please see Firebird log.

-253

335544526

wal_err_ww_sync

obsolete

-254

335544527

wal_err_ww_start

Cannot start WAL writer for the database @1

-255

335544556

wal_cache_err

Write-ahead Log without shared cache configuration not allowed

-257

335544566

start_cm_for_wal

WAL defined; Cache Manager must be started first

-258

335544567

wal_ovflow_log_required

Overflow log specification required for round-robin log

-259

335544629

wal_shadow_err

Write-ahead Log with shadowing configuration not allowed

-260

335544690

cache_redef

Cache redefined

-260

335544692

log_redef

Log redefined

-261

335544695

partition_not_supp

Partitions not supported in series of log file specification

-261

335544696

log_length_spec

Total length of a partitioned log must be specified

-281

335544637

no_stream_plan

table @1 is not referenced in plan

-282

335544638

stream_twice

table @1 is referenced more than once in plan; use aliases to distinguish

-282

335544643

dsql_self_join

the table @1 is referenced twice; use aliases to differentiate

-282

335544659

duplicate_base_table

table @1 is referenced twice in view; use an alias to distinguish

-282

335544660

view_alias

view @1 has more than one base table; use aliases to distinguish

-282

335544710

complex_view

navigational stream @1 references a view with more than one base table

-283

335544639

stream_not_found

table @1 is referenced in the plan but not the from list

-284

335544642

index_unused

index @1 cannot be used in the specified plan

-291

335544531

primary_key_notnull

Column used in a PRIMARY constraint must be NOT NULL.

-291

335545103

domain_primary_key_notnull

Domain used in the PRIMARY KEY constraint of table @1 must be NOT NULL

-292

335544534

ref_cnstrnt_update

Cannot update constraints (RDB$REF_CONSTRAINTS).

-293

335544535

check_cnstrnt_update

Cannot update constraints (RDB$CHECK_CONSTRAINTS).

-294

335544536

check_cnstrnt_del

Cannot delete CHECK constraint entry (RDB$CHECK_CONSTRAINTS)

-295

335544545

rel_cnstrnt_update

Cannot update constraints (RDB$RELATION_CONSTRAINTS).

-296

335544547

invld_cnstrnt_type

internal Firebird consistency check (invalid RDB$CONSTRAINT_TYPE)

-297

335544558

check_constraint

Operation violates CHECK constraint @1 on view or table @2

-313

335544669

dsql_count_mismatch

count of column list and variable list do not match

-313

336003099

upd_ins_doesnt_match_pk

UPDATE OR INSERT field list does not match primary key of table @1

-313

336003100

upd_ins_doesnt_match_matching

UPDATE OR INSERT field list does not match MATCHING clause

-313

336003111

dsql_wrong_param_num

Wrong number of parameters (expected @1, got @2)

-313

336003113

upd_ins_cannot_default

UPDATE OR INSERT value for field @1, part of the implicit or explicit MATCHING clause, cannot be DEFAULT

-314

335544565

transliteration_failed

Cannot transliterate character between character sets

-315

336068815

dyn_dtype_invalid

Cannot change datatype for column @1. Changing datatype is not supported for BLOB or ARRAY columns.

-383

336068814

dyn_dependency_exists

Column @1 from table @2 is referenced in @3

-401

335544647

invalid_operator

invalid comparison operator for find operation

-402

335544368

segstr_no_op

attempted invalid operation on a BLOB

-402

335544414

blobnotsup

BLOB and array data types are not supported for @1 operation

-402

335544427

datnotsup

data operation not supported

-402

335545262

cannot_update_old_blob

cannot update old BLOB

-402

335545263

cannot_read_new_blob

cannot read from new BLOB

-406

335544457

out_of_bounds

subscript out of bounds

-406

335545028

ss_out_of_bounds

Subscript @1 out of bounds [@2, @3]

-407

335544435

nullsegkey

null segment of UNIQUE KEY

-413

335544334

convert_error

conversion error from string "@1"

-413

335544454

nofilter

filter not found to convert type @1 to type @2

-413

335544860

blob_convert_error

Unsupported conversion to target type BLOB (subtype @1)

-413

335544861

array_convert_error

Unsupported conversion to target type ARRAY

-501

335544577

dsql_cursor_close_err

Attempt to reclose a closed cursor

-502

335544574

dsql_decl_err

Invalid cursor declaration

-502

335544576

dsql_cursor_open_err

Attempt to reopen an open cursor

-502

336003090

dsql_cursor_redefined

Statement already has a cursor @1 assigned

-502

336003091

dsql_cursor_not_found

Cursor @1 is not found in the current context

-502

336003092

dsql_cursor_exists

Cursor @1 already exists in the current context

-502

336003093

dsql_cursor_rel_ambiguous

Relation @1 is ambiguous in cursor @2

-502

336003094

dsql_cursor_rel_not_found

Relation @1 is not found in cursor @2

-502

336003095

dsql_cursor_not_open

Cursor is not open

-504

335544572

dsql_cursor_err

Invalid cursor reference

-504

336003089

dsql_cursor_invalid

Empty cursor name is not allowed

-508

335544348

no_cur_rec

no current record for fetch operation

-510

335544575

dsql_cursor_update_err

Cursor @1 is not updatable

-518

335544582

dsql_request_err

Request unknown

-519

335544688

dsql_open_cursor_request

The prepare statement identifies a prepare statement with an open cursor

-530

335544466

foreign_key

violation of FOREIGN KEY constraint "@1" on table "@2"

-530

335544838

foreign_key_target_doesnt_exist

Foreign key reference target does not exist

-530

335544839

foreign_key_references_present

Foreign key references are present for the record

-531

335544597

dsql_crdb_prepare_err

Cannot prepare a CREATE DATABASE/SCHEMA statement

-532

335544469

trans_invalid

transaction marked invalid and cannot be committed

-532

335545002

attachment_in_use

Attachment is in use

-532

335545003

transaction_in_use

Transaction is in use

-532

335545017

async_active

Asynchronous call is already running for this attachment

-551

335544352

no_priv

no permission for @1 access to @2 @3

-551

335544790

insufficient_svc_privileges

Service @1 requires SYSDBA permissions. Reattach to the Service Manager using the SYSDBA account.

-551

335545033

trunc_limits

expected length @1, actual @2

-551

335545034

info_access

Wrong info requested in isc_svc_query() for anonymous service

-551

335545036

svc_start_failed

Start request for anonymous service is impossible

-551

335545254

effective_user

Effective user is @1

-552

335544550

not_rel_owner

only the owner of a table may reassign ownership

-552

335544553

grant_nopriv

user does not have GRANT privileges for operation

-552

335544707

grant_nopriv_on_base

user does not have GRANT privileges on base table/view for operation

-552

335545058

protect_ownership

Only the owner can change the ownership

-553

335544529

existing_priv_mod

cannot modify an existing user privilege

-595

335544645

stream_crack

the current position is on a crack

-596

335544374

stream_eof

attempt to fetch past the last record in a record stream

-596

335544644

stream_bof

attempt to fetch before the first record in a record stream

-596

335545092

cursor_not_positioned

Cursor @1 is not positioned in a valid record

-597

335544632

dsql_file_length_err

Preceding file did not specify length, so @1 must include starting page number

-598

335544633

dsql_shadow_number_err

Shadow number must be a positive integer

-599

335544607

node_err

gen.c: node not supported

-599

335544625

node_name_err

A node name is not permitted in a secondary, shadow, cache or log file name

-600

335544680

crrp_data_err

sort error: corruption in data structure

-601

335544646

db_or_file_exists

database or file exists

-604

335544593

dsql_max_arr_dim_exceeded

Array declared with too many dimensions

-604

335544594

dsql_arr_range_error

Illegal array dimension range

-605

335544682

dsql_field_ref

Inappropriate self-reference of column

-607

335544351

no_meta_update

unsuccessful metadata update

-607

335544549

systrig_update

cannot modify or erase a system trigger

-607

335544657

dsql_no_blob_array

Array/BLOB/DATE data types not allowed in arithmetic

-607

335544746

reftable_requires_pk

"REFERENCES table" without "(column)" requires PRIMARY KEY on referenced table

-607

335544815

generator_name

GENERATOR @1

-607

335544816

udf_name

Function @1

-607

335544858

must_have_phys_field

Can’t have relation with only computed fields or constraints

-607

336003074

dsql_dbkey_from_non_table

Cannot SELECT RDB$DB_KEY from a stored procedure.

-607

336003086

dsql_udf_return_pos_err

External function should have return position between 1 and @1

-607

336003096

dsql_type_not_supp_ext_tab

Data type @1 is not supported for EXTERNAL TABLES. Relation '@2', field '@3'

-607

336003104

dsql_record_version_table

To be used with RDB$RECORD_VERSION, @1 must be a table or a view of single table

-607

336068845

dyn_cannot_del_syscoll

Cannot delete system collation

-607

336068866

dyn_cannot_mod_sysproc

Cannot ALTER or DROP system procedure @1

-607

336068867

dyn_cannot_mod_systrig

Cannot ALTER or DROP system trigger @1

-607

336068868

dyn_cannot_mod_sysfunc

Cannot ALTER or DROP system function @1

-607

336068869

dyn_invalid_ddl_proc

Invalid DDL statement for procedure @1

-607

336068870

dyn_invalid_ddl_trig

Invalid DDL statement for trigger @1

-607

336068878

dyn_invalid_ddl_func

Invalid DDL statement for function @1

-607

336397206

dsql_table_not_found

Table @1 does not exist

-607

336397207

dsql_view_not_found

View @1 does not exist

-607

336397212

dsql_no_array_computed

Array and BLOB data types not allowed in computed field

-607

336397214

dsql_only_can_subscript_array

scalar operator used on field @1 which is not an array

-612

336068812

dyn_domain_name_exists

Cannot rename domain @1 to @2. A domain with that name already exists.

-612

336068813

dyn_field_name_exists

Cannot rename column @1 to @2. A column with that name already exists in table @3.

-615

335544475

relation_lock

lock on table @1 conflicts with existing lock

-615

335544476

record_lock

requested record lock conflicts with existing lock

-615

335544501

drop_wal

cannot drop log file when journaling is enabled

-615

335544507

range_in_use

refresh range number @1 already in use

-616

335544530

primary_key_ref

Cannot delete PRIMARY KEY being used in FOREIGN KEY definition.

-616

335544539

integ_index_del

Cannot delete index used by an Integrity Constraint

-616

335544540

integ_index_mod

Cannot modify index used by an Integrity Constraint

-616

335544541

check_trig_del

Cannot delete trigger used by a CHECK Constraint

-616

335544543

cnstrnt_fld_del

Cannot delete column being used in an Integrity Constraint.

-616

335544630

dependency

there are @1 dependencies

-616

335544674

del_last_field

last column in a table cannot be deleted

-616

335544728

integ_index_deactivate

Cannot deactivate index used by an integrity constraint

-616

335544729

integ_deactivate_primary

Cannot deactivate index used by a PRIMARY/UNIQUE constraint

-617

335544542

check_trig_update

Cannot update trigger used by a CHECK Constraint

-617

335544544

cnstrnt_fld_rename

Cannot rename column being used in an Integrity Constraint.

-618

335544537

integ_index_seg_del

Cannot delete index segment used by an Integrity Constraint

-618

335544538

integ_index_seg_mod

Cannot update index segment used by an Integrity Constraint

-625

335544347

not_valid

validation error for column @1, value "@2"

-625

335544879

not_valid_for_var

validation error for variable @1, value "@2"

-625

335544880

not_valid_for

validation error for @1, value "@2"

-637

335544664

dsql_duplicate_spec

duplicate specification of @1 - not supported

-637

336397213

dsql_implicit_domain_name

Implicit domain name @1 not allowed in user created domain

-660

335544533

foreign_key_notfound

Non-existent PRIMARY or UNIQUE KEY specified for FOREIGN KEY.

-660

335544628

idx_create_err

cannot create index @1

-660

336003098

primary_key_required

Primary key required on table @1

-663

335544624

idx_seg_err

segment count of 0 defined for index @1

-663

335544631

idx_key_err

too many keys defined for index @1

-663

335544672

key_field_err

too few key columns found for index @1 (incorrect column name?)

-664

335544434

keytoobig

key size exceeds implementation restriction for index "@1"

-677

335544445

ext_err

@1 extension error

-685

335544465

bad_segstr_type

invalid BLOB type for operation

-685

335544670

blob_idx_err

attempt to index BLOB column in index @1

-685

335544671

array_idx_err

attempt to index array column in index @1

-689

335544403

badpagtyp

page @1 is of wrong type (expected @2, found @3)

-689

335544650

page_type_err

wrong page type

-690

335544679

no_segments_err

segments not allowed in expression index @1

-691

335544681

rec_size_err

new record size of @1 bytes is too big

-692

335544477

max_idx

maximum indexes per table (@1) exceeded

-693

335544663

req_max_clones_exceeded

Too many concurrent executions of the same request

-694

335544684

no_field_access

cannot access column @1 in view @2

-802

335544321

arith_except

arithmetic exception, numeric overflow, or string truncation

-802

335544836

concat_overflow

Concatenation overflow. Resulting string cannot exceed 32765 bytes in length.

-802

335544914

string_truncation

string right truncation

-802

335544915

blob_truncation

blob truncation when converting to a string: length limit exceeded

-802

335544916

numeric_out_of_range

numeric value is out of range

-802

336003105

dsql_invalid_sqlda_version

SQLDA version expected between @1 and @2, found @3

-802

336003106

dsql_sqlvar_index

at SQLVAR index @1

-802

336003107

dsql_no_sqlind

empty pointer to NULL indicator variable

-802

336003108

dsql_no_sqldata

empty pointer to data

-802

336003109

dsql_no_input_sqlda

No SQLDA for input values provided

-802

336003110

dsql_no_output_sqlda

No SQLDA for output values provided

-803

335544349

no_dup

attempt to store duplicate value (visible to active transactions) in unique index "@1"

-803

335544665

unique_key_violation

violation of PRIMARY or UNIQUE KEY constraint "@1" on table "@2"

-804

335544380

wronumarg

wrong number of arguments on call

-804

335544583

dsql_sqlda_err

SQLDA error

-804

335544584

dsql_var_count_err

Count of read-write columns does not equal count of values

-804

335544586

dsql_function_err

Function unknown

-804

335544713

dsql_sqlda_value_err

Incorrect values within SQLDA structure

-804

335545050

wrong_message_length

Message length passed from user application does not match set of columns

-804

335545051

no_output_format

Resultset is missing output format information

-804

335545052

item_finish

Message metadata not ready - item @1 is not finished

-804

335545100

interface_version_too_old

Interface @3 version too old: expected @1, found @2

-804

336003097

dsql_feature_not_supported_ods

Feature not supported on ODS version older than @1.@2

-804

336397205

dsql_too_old_ods

ODS versions before ODS@1 are not supported

-806

335544600

col_name_err

Only simple column names permitted for VIEW WITH CHECK OPTION

-807

335544601

where_err

No WHERE clause for VIEW WITH CHECK OPTION

-808

335544602

table_view_err

Only one table allowed for VIEW WITH CHECK OPTION

-809

335544603

distinct_err

DISTINCT, GROUP or HAVING not permitted for VIEW WITH CHECK OPTION

-810

335544605

subquery_err

No subqueries permitted for VIEW WITH CHECK OPTION

-811

335544652

sing_select_err

multiple rows in singleton select

-811

335545269

merge_dup_update

Multiple source records cannot match the same target during MERGE

-816

335544651

ext_readonly_err

Cannot insert because the file is readonly or is on a read only medium.

-816

335544715

extfile_uns_op

Operation not supported for EXTERNAL FILE table @1

-817

335544361

read_only_trans

attempted update during read-only transaction

-817

335544371

segstr_no_write

attempted write to read-only BLOB

-817

335544444

read_only

operation not supported

-817

335544765

read_only_database

attempted update on read-only database

-817

335544766

must_be_dialect_2_and_up

SQL dialect @1 is not supported in this database

-817

335544793

ddl_not_allowed_by_db_sql_dial

Metadata update statement is not allowed by the current database SQL dialect @1

-817

336003079

sql_dialect_conflict_num

DB dialect @1 and client dialect @2 conflict with respect to numeric precision @3.

-817

336003101

upd_ins_with_complex_view

UPDATE OR INSERT without MATCHING could not be used with views based on more than one table

-817

336003102

dsql_incompatible_trigger_type

Incompatible trigger type

-817

336003103

dsql_db_trigger_type_cant_change

Database trigger type can’t be changed

-817

336003112

dsql_invalid_drop_ss_clause

Invalid DROP SQL SECURITY clause

-820

335544356

obsolete_metadata

metadata is obsolete

-820

335544379

wrong_ods

unsupported on-disk structure for file @1; found @2.@3, support @4.@5

-820

335544437

wrodynver

wrong DYN version

-820

335544467

high_minor

minor version too high found @1 expected @2

-820

335544881

need_difference

Difference file name should be set explicitly for database on raw device

-823

335544473

invalid_bookmark

invalid bookmark handle

-824

335544474

bad_lock_level

invalid lock level @1

-825

335544519

bad_lock_handle

invalid lock handle

-826

335544585

dsql_stmt_handle

Invalid statement handle

-827

335544655

invalid_direction

invalid direction for find operation

-827

335544718

invalid_key

Invalid key for find operation

-828

335544678

inval_key_posn

invalid key position

-829

335544616

field_ref_err

invalid column reference

-829

336068816

dyn_char_fld_too_small

New size specified for column @1 must be at least @2 characters.

-829

336068817

dyn_invalid_dtype_conversion

Cannot change datatype for @1. Conversion from base type @2 to @3 is not supported.

-829

336068818

dyn_dtype_conv_invalid

Cannot change datatype for column @1 from a character type to a non-character type.

-829

336068829

max_coll_per_charset

Maximum number of collations per character set exceeded

-829

336068830

invalid_coll_attr

Invalid collation attributes

-829

336068852

dyn_scale_too_big

New scale specified for column @1 must be at most @2.

-829

336068853

dyn_precision_too_small

New precision specified for column @1 must be at least @2.

-829

336068857

dyn_cannot_addrem_computed

Cannot add or remove COMPUTED from column @1

-830

335544615

field_aggregate_err

column used with aggregate

-831

335544548

primary_key_exists

Attempt to define a second PRIMARY KEY for the same table

-832

335544604

key_field_count_err

FOREIGN KEY column count does not match PRIMARY KEY

-833

335544606

expression_eval_err

expression evaluation not supported

-833

335544810

date_range_exceeded

value exceeds the range for valid dates

-833

335544912

time_range_exceeded

value exceeds the range for a valid time

-833

335544913

datetime_range_exceeded

value exceeds the range for valid timestamps

-833

335544937

invalid_type_datetime_op

Invalid data type in DATE/TIME/TIMESTAMP addition or subtraction in add_datettime()

-833

335544938

onlycan_add_timetodate

Only a TIME value can be added to a DATE value

-833

335544939

onlycan_add_datetotime

Only a DATE value can be added to a TIME value

-833

335544940

onlycansub_tstampfromtstamp

TIMESTAMP values can be subtracted only from another TIMESTAMP value

-833

335544941

onlyoneop_mustbe_tstamp

Only one operand can be of type TIMESTAMP

-833

335544942

invalid_extractpart_time

Only HOUR, MINUTE, SECOND and MILLISECOND can be extracted from TIME values

-833

335544943

invalid_extractpart_date

HOUR, MINUTE, SECOND and MILLISECOND cannot be extracted from DATE values

-833

335544944

invalidarg_extract

Invalid argument for EXTRACT() not being of DATE/TIME/TIMESTAMP type

-833

335544945

sysf_argmustbe_exact

Arguments for @1 must be integral types or NUMERIC/DECIMAL without scale

-833

335544946

sysf_argmustbe_exact_or_fp

First argument for @1 must be integral type or floating point type

-833

335544947

sysf_argviolates_uuidtype

Human readable UUID argument for @1 must be of string type

-833

335544948

sysf_argviolates_uuidlen

Human readable UUID argument for @2 must be of exact length @1

-833

335544949

sysf_argviolates_uuidfmt

Human readable UUID argument for @3 must have "-" at position @2 instead of "@1"

-833

335544950

sysf_argviolates_guidigits

Human readable UUID argument for @3 must have hex digit at position @2 instead of "@1"

-833

335544951

sysf_invalid_addpart_time

Only HOUR, MINUTE, SECOND and MILLISECOND can be added to TIME values in @1

-833

335544952

sysf_invalid_add_datetime

Invalid data type in addition of part to DATE/TIME/TIMESTAMP in @1

-833

335544953

sysf_invalid_addpart_dtime

Invalid part @1 to be added to a DATE/TIME/TIMESTAMP value in @2

-833

335544954

sysf_invalid_add_dtime_rc

Expected DATE/TIME/TIMESTAMP type in evlDateAdd() result

-833

335544955

sysf_invalid_diff_dtime

Expected DATE/TIME/TIMESTAMP type as first and second argument to @1

-833

335544956

sysf_invalid_timediff

The result of TIME-<value> in @1 cannot be expressed in YEAR, MONTH, DAY or WEEK

-833

335544957

sysf_invalid_tstamptimediff

The result of TIME-TIMESTAMP or TIMESTAMP-TIME in @1 cannot be expressed in HOUR, MINUTE, SECOND or MILLISECOND

-833

335544958

sysf_invalid_datetimediff

The result of DATE-TIME or TIME-DATE in @1 cannot be expressed in HOUR, MINUTE, SECOND and MILLISECOND

-833

335544959

sysf_invalid_diffpart

Invalid part @1 to express the difference between two DATE/TIME/TIMESTAMP values in @2

-833

335544960

sysf_argmustbe_positive

Argument for @1 must be positive

-833

335544961

sysf_basemustbe_positive

Base for @1 must be positive

-833

335544962

sysf_argnmustbe_nonneg

Argument #@1 for @2 must be zero or positive

-833

335544963

sysf_argnmustbe_positive

Argument #@1 for @2 must be positive

-833

335544964

sysf_invalid_zeropowneg

Base for @1 cannot be zero if exponent is negative

-833

335544965

sysf_invalid_negpowfp

Base for @1 cannot be negative if exponent is not an integral value

-833

335544966

sysf_invalid_scale

The numeric scale must be between -128 and 127 in @1

-833

335544967

sysf_argmustbe_nonneg

Argument for @1 must be zero or positive

-833

335544968

sysf_binuuid_mustbe_str

Binary UUID argument for @1 must be of string type

-833

335544969

sysf_binuuid_wrongsize

Binary UUID argument for @2 must use @1 bytes

-833

335544976

sysf_argmustbe_nonzero

Argument for @1 must be different than zero

-833

335544977

sysf_argmustbe_range_inc1_1

Argument for @1 must be in the range [-1, 1]

-833

335544978

sysf_argmustbe_gteq_one

Argument for @1 must be greater or equal than one

-833

335544979

sysf_argmustbe_range_exc1_1

Argument for @1 must be in the range ]-1, 1[

-833

335544981

sysf_fp_overflow

Floating point overflow in built-in function @1

-833

335545009

sysf_invalid_trig_namespace

Invalid usage of context namespace DDL_TRIGGER

-833

335545024

sysf_argscant_both_be_zero

Arguments for @1 cannot both be zero

-833

335545046

max_args_exceeded

Maximum (@1) number of arguments exceeded for function @2

-833

335545120

window_frame_value_invalid

Invalid PRECEDING or FOLLOWING offset in window function: cannot be negative

-833

335545121

dsql_window_not_found

Window @1 not found

-833

335545122

dsql_window_cant_overr_part

Cannot use PARTITION BY clause while overriding the window @1

-833

335545123

dsql_window_cant_overr_order

Cannot use ORDER BY clause while overriding the window @1 which already has an ORDER BY clause

-833

335545124

dsql_window_cant_overr_frame

Cannot override the window @1 because it has a frame clause. Tip: it can be used without parenthesis in OVER

-833

335545125

dsql_window_duplicate

Duplicate window definition for @1

-833

335545156

sysf_invalid_first_last_part

Invalid part @1 to calculate the @1 of a DATE/TIMESTAMP

-833

335545157

sysf_invalid_date_timestamp

Expected DATE/TIMESTAMP value in @1

-833

336397240

dsql_eval_unknode

Unknown node type @1 in dsql/GEN_expr

-833

336397241

dsql_agg_wrongarg

Argument for @1 in dialect 1 must be string or numeric

-833

336397242

dsql_agg2_wrongarg

Argument for @1 in dialect 3 must be numeric

-833

336397243

dsql_nodateortime_pm_string

Strings cannot be added to or subtracted from DATE or TIME types

-833

336397244

dsql_invalid_datetime_subtract

Invalid data type for subtraction involving DATE, TIME or TIMESTAMP types

-833

336397245

dsql_invalid_dateortime_add

Adding two DATE values or two TIME values is not allowed

-833

336397246

dsql_invalid_type_minus_date

DATE value cannot be subtracted from the provided data type

-833

336397247

dsql_nostring_addsub_dial3

Strings cannot be added or subtracted in dialect 3

-833

336397248

dsql_invalid_type_addsub_dial3

Invalid data type for addition or subtraction in dialect 3

-833

336397249

dsql_invalid_type_multip_dial1

Invalid data type for multiplication in dialect 1

-833

336397250

dsql_nostring_multip_dial3

Strings cannot be multiplied in dialect 3

-833

336397251

dsql_invalid_type_multip_dial3

Invalid data type for multiplication in dialect 3

-833

336397252

dsql_mustuse_numeric_div_dial1

Division in dialect 1 must be between numeric data types

-833

336397253

dsql_nostring_div_dial3

Strings cannot be divided in dialect 3

-833

336397254

dsql_invalid_type_div_dial3

Invalid data type for division in dialect 3

-833

336397255

dsql_nostring_neg_dial3

Strings cannot be negated (applied the minus operator) in dialect 3

-833

336397256

dsql_invalid_type_neg

Invalid data type for negation (minus operator)

-834

335544508

range_not_found

refresh range number @1 not found

-835

335544649

bad_checksum

bad checksum

-836

335544517

except

exception @1

-836

335544848

except2

exception @1

-836

335545016

formatted_exception

@1

-837

335544518

cache_restart

restart shared cache manager

-838

335544560

shutwarn

database @1 shutdown in @2 seconds

-839

335544686

jrn_format_err

journal file wrong format

-840

335544687

jrn_file_full

intermediate journal file full

-841

335544677

version_err

too many versions

-842

335544697

precision_err

Precision must be from 1 to 18

-842

335544698

scale_nogt

Scale must be between zero and precision

-842

335544699

expec_short

Short integer expected

-842

335544700

expec_long

Long integer expected

-842

335544701

expec_ushort

Unsigned short integer expected

-842

335544712

expec_positive

Positive value expected

-842

335545138

decprecision_err

DecFloat precision must be 16 or 34

-842

335545158

precision_err2

Precision must be from @1 to @2

-901

335544322

bad_dbkey

invalid database key

-901

335544326

bad_dpb_form

unrecognized database parameter block

-901

335544327

bad_req_handle

invalid request handle

-901

335544328

bad_segstr_handle

invalid BLOB handle

-901

335544329

bad_segstr_id

invalid BLOB ID

-901

335544330

bad_tpb_content

invalid parameter in transaction parameter block

-901

335544331

bad_tpb_form

invalid format for transaction parameter block

-901

335544332

bad_trans_handle

invalid transaction handle (expecting explicit transaction start)

-901

335544337

excess_trans

attempt to start more than @1 transactions

-901

335544339

infinap

information type inappropriate for object specified

-901

335544340

infona

no information of this type available for object specified

-901

335544341

infunk

unknown information item

-901

335544342

integ_fail

action cancelled by trigger (@1) to preserve data integrity

-901

335544345

lock_conflict

lock conflict on no wait transaction

-901

335544350

no_finish

program attempted to exit without finishing database

-901

335544353

no_recon

transaction is not in limbo

-901

335544355

no_segstr_close

BLOB was not closed

-901

335544357

open_trans

cannot disconnect database with open transactions (@1 active)

-901

335544358

port_len

message length error (encountered @1, expected @2)

-901

335544363

req_no_trans

no transaction for request

-901

335544364

req_sync

request synchronization error

-901

335544365

req_wrong_db

request referenced an unavailable database

-901

335544369

segstr_no_read

attempted read of a new, open BLOB

-901

335544370

segstr_no_trans

attempted action on BLOB outside transaction

-901

335544372

segstr_wrong_db

attempted reference to BLOB in unavailable database

-901

335544376

unres_rel

table @1 was omitted from the transaction reserving list

-901

335544377

uns_ext

request includes a DSRI extension not supported in this implementation

-901

335544378

wish_list

feature is not supported

-901

335544382

random

@1

-901

335544383

fatal_conflict

unrecoverable conflict with limbo transaction @1

-901

335544392

bdbincon

internal error

-901

335544407

dbbnotzer

database handle not zero

-901

335544408

tranotzer

transaction handle not zero

-901

335544418

trainlim

transaction in limbo

-901

335544419

notinlim

transaction not in limbo

-901

335544420

traoutsta

transaction outstanding

-901

335544428

badmsgnum

undefined message number

-901

335544431

blocking_signal

blocking signal has been received

-901

335544442

noargacc_read

database system cannot read argument @1

-901

335544443

noargacc_write

database system cannot write argument @1

-901

335544450

misc_interpreted

@1

-901

335544468

tra_state

transaction @1 is @2

-901

335544485

bad_stmt_handle

invalid statement handle

-901

335544510

lock_timeout

lock time-out on wait transaction

-901

335544559

bad_svc_handle

invalid service handle

-901

335544561

wrospbver

wrong version of service parameter block

-901

335544562

bad_spb_form

unrecognized service parameter block

-901

335544563

svcnotdef

service @1 is not defined

-901

335544609

index_name

INDEX @1

-901

335544610

exception_name

EXCEPTION @1

-901

335544611

field_name

COLUMN @1

-901

335544613

union_err

union not supported

-901

335544614

dsql_construct_err

Unsupported DSQL construct

-901

335544623

dsql_domain_err

Illegal use of keyword VALUE

-901

335544626

table_name

TABLE @1

-901

335544627

proc_name

PROCEDURE @1

-901

335544641

dsql_domain_not_found

Specified domain or source column @1 does not exist

-901

335544656

dsql_var_conflict

variable @1 conflicts with parameter in same procedure

-901

335544666

srvr_version_too_old

server version too old to support all CREATE DATABASE options

-901

335544673

no_delete

cannot delete

-901

335544675

sort_err

sort error

-901

335544703

svcnoexe

service @1 does not have an associated executable

-901

335544704

net_lookup_err

Failed to locate host machine.

-901

335544705

service_unknown

Undefined service @1/@2.

-901

335544706

host_unknown

The specified name was not found in the hosts file or Domain Name Services.

-901

335544711

unprepared_stmt

Attempt to execute an unprepared dynamic SQL statement.

-901

335544716

svc_in_use

Service is currently busy: @1

-901

335544719

net_init_error

Error initializing the network software.

-901

335544720

loadlib_failure

Unable to load required library @1.

-901

335544731

tra_must_sweep

-901

335544740

udf_exception

A fatal exception occurred during the execution of a user defined function.

-901

335544741

lost_db_connection

connection lost to database

-901

335544742

no_write_user_priv

User cannot write to RDB$USER_PRIVILEGES

-901

335544767

blob_filter_exception

A fatal exception occurred during the execution of a blob filter.

-901

335544768

exception_access_violation

Access violation. The code attempted to access a virtual address without privilege to do so.

-901

335544769

exception_datatype_missalignment

Datatype misalignment. The attempted to read or write a value that was not stored on a memory boundary.

-901

335544770

exception_array_bounds_exceeded

Array bounds exceeded. The code attempted to access an array element that is out of bounds.

-901

335544771

exception_float_denormal_operand

Float denormal operand. One of the floating-point operands is too small to represent a standard float value.

-901

335544772

exception_float_divide_by_zero

Floating-point divide by zero. The code attempted to divide a floating-point value by zero.

-901

335544773

exception_float_inexact_result

Floating-point inexact result. The result of a floating-point operation cannot be represented as a decimal fraction.

-901

335544774

exception_float_invalid_operand

Floating-point invalid operand. An indeterminant error occurred during a floating-point operation.

-901

335544775

exception_float_overflow

Floating-point overflow. The exponent of a floating-point operation is greater than the magnitude allowed.

-901

335544776

exception_float_stack_check

Floating-point stack check. The stack overflowed or underflowed as the result of a floating-point operation.

-901

335544777

exception_float_underflow

Floating-point underflow. The exponent of a floating-point operation is less than the magnitude allowed.

-901

335544778

exception_integer_divide_by_zero

Integer divide by zero. The code attempted to divide an integer value by an integer divisor of zero.

-901

335544779

exception_integer_overflow

Integer overflow. The result of an integer operation caused the most significant bit of the result to carry.

-901

335544780

exception_unknown

An exception occurred that does not have a description. Exception number @1.

-901

335544781

exception_stack_overflow

Stack overflow. The resource requirements of the runtime stack have exceeded the memory available to it.

-901

335544782

exception_sigsegv

Segmentation Fault. The code attempted to access memory without privileges.

-901

335544783

exception_sigill

Illegal Instruction. The Code attempted to perform an illegal operation.

-901

335544784

exception_sigbus

Bus Error. The Code caused a system bus error.

-901

335544785

exception_sigfpe

Floating Point Error. The Code caused an Arithmetic Exception or a floating point exception.

-901

335544786

ext_file_delete

Cannot delete rows from external files.

-901

335544787

ext_file_modify

Cannot update rows in external files.

-901

335544788

adm_task_denied

Unable to perform operation

-901

335544794

cancelled

operation was cancelled

-901

335544797

svcnouser

user name and password are required while attaching to the services manager

-901

335544801

datype_notsup

data type not supported for arithmetic

-901

335544803

dialect_not_changed

Database dialect not changed.

-901

335544804

database_create_failed

Unable to create database @1

-901

335544805

inv_dialect_specified

Database dialect @1 is not a valid dialect.

-901

335544806

valid_db_dialects

Valid database dialects are @1.

-901

335544811

inv_client_dialect_specified

passed client dialect @1 is not a valid dialect.

-901

335544812

valid_client_dialects

Valid client dialects are @1.

-901

335544814

service_not_supported

Services functionality will be supported in a later version of the product

-901

335544820

invalid_savepoint

Unable to find savepoint with name @1 in transaction context

-901

335544835

bad_shutdown_mode

Target shutdown mode is invalid for database "@1"

-901

335544840

no_update

cannot update

-901

335544842

stack_trace

@1

-901

335544843

ctx_var_not_found

Context variable @1 is not found in namespace @2

-901

335544844

ctx_namespace_invalid

Invalid namespace name @1 passed to @2

-901

335544845

ctx_too_big

Too many context variables

-901

335544846

ctx_bad_argument

Invalid argument passed to @1

-901

335544847

identifier_too_long

BLR syntax error. Identifier @1…​ is too long

-901

335544859

invalid_time_precision

Time precision exceeds allowed range (0-@1)

-901

335544866

met_wrong_gtt_scope

@1 cannot depend on @2

-901

335544868

illegal_prc_type

Procedure @1 is not selectable (it does not contain a SUSPEND statement)

-901

335544869

invalid_sort_datatype

Datatype @1 is not supported for sorting operation

-901

335544870

collation_name

COLLATION @1

-901

335544871

domain_name

DOMAIN @1

-901

335544874

max_db_per_trans_allowed

A multi database transaction cannot span more than @1 databases

-901

335544876

bad_proc_BLR

Error while parsing procedure @1’s BLR

-901

335544877

key_too_big

index key too big

-901

335544885

bad_teb_form

Invalid TEB format

-901

335544886

tpb_multiple_txn_isolation

Found more than one transaction isolation in TPB

-901

335544887

tpb_reserv_before_table

Table reservation lock type @1 requires table name before in TPB

-901

335544888

tpb_multiple_spec

Found more than one @1 specification in TPB

-901

335544889

tpb_option_without_rc

Option @1 requires READ COMMITTED isolation in TPB

-901

335544890

tpb_conflicting_options

Option @1 is not valid if @2 was used previously in TPB

-901

335544891

tpb_reserv_missing_tlen

Table name length missing after table reservation @1 in TPB

-901

335544892

tpb_reserv_long_tlen

Table name length @1 is too long after table reservation @2 in TPB

-901

335544893

tpb_reserv_missing_tname

Table name length @1 without table name after table reservation @2 in TPB

-901

335544894

tpb_reserv_corrup_tlen

Table name length @1 goes beyond the remaining TPB size after table reservation @2

-901

335544895

tpb_reserv_null_tlen

Table name length is zero after table reservation @1 in TPB

-901

335544896

tpb_reserv_relnotfound

Table or view @1 not defined in system tables after table reservation @2 in TPB

-901

335544897

tpb_reserv_baserelnotfound

Base table or view @1 for view @2 not defined in system tables after table reservation @3 in TPB

-901

335544898

tpb_missing_len

Option length missing after option @1 in TPB

-901

335544899

tpb_missing_value

Option length @1 without value after option @2 in TPB

-901

335544900

tpb_corrupt_len

Option length @1 goes beyond the remaining TPB size after option @2

-901

335544901

tpb_null_len

Option length is zero after table reservation @1 in TPB

-901

335544902

tpb_overflow_len

Option length @1 exceeds the range for option @2 in TPB

-901

335544903

tpb_invalid_value

Option value @1 is invalid for the option @2 in TPB

-901

335544904

tpb_reserv_stronger_wng

Preserving previous table reservation @1 for table @2, stronger than new @3 in TPB

-901

335544905

tpb_reserv_stronger

Table reservation @1 for table @2 already specified and is stronger than new @3 in TPB

-901

335544906

tpb_reserv_max_recursion

Table reservation reached maximum recursion of @1 when expanding views in TPB

-901

335544907

tpb_reserv_virtualtbl

Table reservation in TPB cannot be applied to @1 because it’s a virtual table

-901

335544908

tpb_reserv_systbl

Table reservation in TPB cannot be applied to @1 because it’s a system table

-901

335544909

tpb_reserv_temptbl

Table reservation @1 or @2 in TPB cannot be applied to @3 because it’s a temporary table

-901

335544910

tpb_readtxn_after_writelock

Cannot set the transaction in read only mode after a table reservation isc_tpb_lock_write in TPB

-901

335544911

tpb_writelock_after_readtxn

Cannot take a table reservation isc_tpb_lock_write in TPB because the transaction is in read only mode

-901

335544917

shutdown_timeout

Firebird shutdown is still in progress after the specified timeout

-901

335544918

att_handle_busy

Attachment handle is busy

-901

335544919

bad_udf_freeit

Bad written UDF detected: pointer returned in FREE_IT function was not allocated by ib_util_malloc

-901

335544920

eds_provider_not_found

External Data Source provider '@1' not found

-901

335544921

eds_connection

Execute statement error at @1 : @2Data source : @3

-901

335544922

eds_preprocess

Execute statement preprocess SQL error

-901

335544923

eds_stmt_expected

Statement expected

-901

335544924

eds_prm_name_expected

Parameter name expected

-901

335544925

eds_unclosed_comment

Unclosed comment found near '@1'

-901

335544926

eds_statement

Execute statement error at @1 : @2Statement : @3 Data source : @4

-901

335544927

eds_input_prm_mismatch

Input parameters mismatch

-901

335544928

eds_output_prm_mismatch

Output parameters mismatch

-901

335544929

eds_input_prm_not_set

Input parameter '@1' have no value set

-901

335544933

nothing_to_cancel

nothing to cancel

-901

335544934

ibutil_not_loaded

ib_util library has not been loaded to deallocate memory returned by FREE_IT function

-901

335544973

bad_epb_form

Unrecognized events block

-901

335544982

udf_fp_overflow

Floating point overflow in result from UDF @1

-901

335544983

udf_fp_nan

Invalid floating point value returned by UDF @1

-901

335544985

out_of_temp_space

No free space found in temporary directories

-901

335544986

eds_expl_tran_ctrl

Explicit transaction control is not allowed

-901

335544988

package_name

PACKAGE @1

-901

335544989

cannot_make_not_null

Cannot make field @1 of table @2 NOT NULL because there are NULLs present

-901

335544990

feature_removed

Feature @1 is not supported anymore

-901

335544991

view_name

VIEW @1

-901

335544993

invalid_fetch_option

Fetch option @1 is invalid for a non-scrollable cursor

-901

335544994

bad_fun_BLR

Error while parsing function @1’s BLR

-901

335544995

func_pack_not_implemented

Cannot execute function @1 of the unimplemented package @2

-901

335544996

proc_pack_not_implemented

Cannot execute procedure @1 of the unimplemented package @2

-901

335544997

eem_func_not_returned

External function @1 not returned by the external engine plugin @2

-901

335544998

eem_proc_not_returned

External procedure @1 not returned by the external engine plugin @2

-901

335544999

eem_trig_not_returned

External trigger @1 not returned by the external engine plugin @2

-901

335545000

eem_bad_plugin_ver

Incompatible plugin version @1 for external engine @2

-901

335545001

eem_engine_notfound

External engine @1 not found

-901

335545004

pman_cannot_load_plugin

Error loading plugin @1

-901

335545005

pman_module_notfound

Loadable module @1 not found

-901

335545006

pman_entrypoint_notfound

Standard plugin entrypoint does not exist in module @1

-901

335545007

pman_module_bad

Module @1 exists but can not be loaded

-901

335545008

pman_plugin_notfound

Module @1 does not contain plugin @2 type @3

-901

335545010

unexpected_null

Value is NULL but isNull parameter was not informed

-901

335545011

type_notcompat_blob

Type @1 is incompatible with BLOB

-901

335545012

invalid_date_val

Invalid date

-901

335545013

invalid_time_val

Invalid time

-901

335545014

invalid_timestamp_val

Invalid timestamp

-901

335545015

invalid_index_val

Invalid index @1 in function @2

-901

335545018

private_function

Function @1 is private to package @2

-901

335545019

private_procedure

Procedure @1 is private to package @2

-901

335545021

bad_events_handle

invalid events id (handle)

-901

335545025

spb_no_id

missing service ID in spb

-901

335545026

ee_blr_mismatch_null

External BLR message mismatch: invalid null descriptor at field @1

-901

335545027

ee_blr_mismatch_length

External BLR message mismatch: length = @1, expected @2

-901

335545031

libtommath_generic

Libtommath error code @1 in function @2

-901

335545041

cp_process_active

Crypt failed - already crypting database

-901

335545042

cp_already_crypted

Crypt failed - database is already in requested state

-901

335545047

ee_blr_mismatch_names_count

External BLR message mismatch: names count = @1, blr count = @2

-901

335545048

ee_blr_mismatch_name_not_found

External BLR message mismatch: name @1 not found

-901

335545049

bad_result_set

Invalid resultset interface

-901

335545059

badvarnum

undefined variable number

-901

335545071

info_unprepared_stmt

Attempt to get information about an unprepared dynamic SQL statement.

-901

335545072

idx_key_value

Problematic key value is @1

-901

335545073

forupdate_virtualtbl

Cannot select virtual table @1 for update WITH LOCK

-901

335545074

forupdate_systbl

Cannot select system table @1 for update WITH LOCK

-901

335545075

forupdate_temptbl

Cannot select temporary table @1 for update WITH LOCK

-901

335545076

cant_modify_sysobj

System @1 @2 cannot be modified

-901

335545077

server_misconfigured

Server misconfigured - contact administrator please

-901

335545078

alter_role

Deprecated backward compatibility ALTER ROLE …​ SET/DROP AUTO ADMIN mapping may be used only for RDB$ADMIN role

-901

335545079

map_already_exists

Mapping @1 already exists

-901

335545080

map_not_exists

Mapping @1 does not exist

-901

335545081

map_load

@1 failed when loading mapping cache

-901

335545082

map_aster

Invalid name <*> in authentication block

-901

335545083

map_multi

Multiple maps found for @1

-901

335545084

map_undefined

Undefined mapping result - more than one different results found

-901

335545088

map_nodb

Global mapping is not available when database @1 is not present

-901

335545089

map_notable

Global mapping is not available when table RDB$MAP is not present in database @1

-901

335545090

miss_trusted_role

Your attachment has no trusted role

-901

335545091

set_invalid_role

Role @1 is invalid or unavailable

-901

335545093

dup_attribute

Duplicated user attribute @1

-901

335545094

dyn_no_priv

There is no privilege for this operation

-901

335545095

dsql_cant_grant_option

Using GRANT OPTION on @1 not allowed

-901

335545097

crdb_load

@1 failed when working with CREATE DATABASE grants

-901

335545098

crdb_nodb

CREATE DATABASE grants check is not possible when database @1 is not present

-901

335545099

crdb_notable

CREATE DATABASE grants check is not possible when table RDB$DB_CREATORS is not present in database @1

-901

335545102

savepoint_backout_err

Error during savepoint backout - transaction invalidated

-901

335545105

map_down

Some database(s) were shutdown when trying to read mapping data

-901

335545109

encrypt_error

Page requires encryption but crypt plugin is missing

-901

335545111

wrong_prvlg

System privilege @1 does not exist

-901

335545115

no_cursor

Cannot open cursor for non-SELECT statement

-901

335545127

cfg_stmt_timeout

Config level timeout expired.

-901

335545128

att_stmt_timeout

Attachment level timeout expired.

-901

335545129

req_stmt_timeout

Statement level timeout expired.

-901

335545139

decfloat_divide_by_zero

Decimal float divide by zero. The code attempted to divide a DECFLOAT value by zero.

-901

335545140

decfloat_inexact_result

Decimal float inexact result. The result of an operation cannot be represented as a decimal fraction.

-901

335545141

decfloat_invalid_operation

Decimal float invalid operation. An indeterminant error occurred during an operation.

-901

335545142

decfloat_overflow

Decimal float overflow. The exponent of a result is greater than the magnitude allowed.

-901

335545143

decfloat_underflow

Decimal float underflow. The exponent of a result is less than the magnitude allowed.

-901

335545144

subfunc_notdef

Sub-function @1 has not been defined

-901

335545145

subproc_notdef

Sub-procedure @1 has not been defined

-901

335545146

subfunc_signat

Sub-function @1 has a signature mismatch with its forward declaration

-901

335545147

subproc_signat

Sub-procedure @1 has a signature mismatch with its forward declaration

-901

335545148

subfunc_defvaldecl

Default values for parameters are not allowed in definition of the previously declared sub-function @1

-901

335545149

subproc_defvaldecl

Default values for parameters are not allowed in definition of the previously declared sub-procedure @1

-901

335545150

subfunc_not_impl

Sub-function @1 was declared but not implemented

-901

335545151

subproc_not_impl

Sub-procedure @1 was declared but not implemented

-901

335545152

sysf_invalid_hash_algorithm

Invalid HASH algorithm @1

-901

335545153

expression_eval_index

Expression evaluation error for index "@1" on table "@2"

-901

335545154

invalid_decfloat_trap

Invalid decfloat trap state @1

-901

335545155

invalid_decfloat_round

Invalid decfloat rounding mode @1

-901

335545159

bad_batch_handle

invalid batch handle

-901

335545160

intl_char

Bad international character in tag @1

-901

335545161

null_block

Null data in parameters block with non-zero length

-901

335545162

mixed_info

Items working with running service and getting generic server information should not be mixed in single info block

-901

335545163

unknown_info

Unknown information item, code @1

-901

335545164

bpb_version

Wrong version of blob parameters block @1, should be @2

-901

335545165

user_manager

User management plugin is missing or failed to load

-901

335545168

metadata_name

Name @1 not found in system MetadataBuilder

-901

335545169

tokens_parse

Parse to tokens error

-901

335545171

batch_compl_range

Message @1 is out of range, only @2 messages in batch

-901

335545172

batch_compl_detail

Detailed error info for message @1 is missing in batch

-901

335545175

big_segment

Segment size (@1) should not exceed 65535 (64K - 1) when using segmented blob

-901

335545176

batch_policy

Invalid blob policy in the batch for @1() call

-901

335545177

batch_defbpb

Can’t change default BPB after adding any data to batch

-901

335545178

batch_align

Unexpected info buffer structure querying for default blob alignment

-901

335545179

multi_segment_dup

Duplicated segment @1 in multisegment connect block parameter

-901

335545181

message_format

Error parsing message format

-901

335545182

batch_param_version

Wrong version of batch parameters block @1, should be @2

-901

335545183

batch_msg_long

Message size (@1) in batch exceeds internal buffer size (@2)

-901

335545184

batch_open

Batch already opened for this statement

-901

335545185

batch_type

Invalid type of statement used in batch

-901

335545186

batch_param

Statement used in batch must have parameters

-901

335545187

batch_blobs

There are no blobs in associated with batch statement

-901

335545188

batch_blob_append

appendBlobData() is used to append data to last blob but no such blob was added to the batch

-901

335545189

batch_stream_align

Portions of data, passed as blob stream, should have size multiple to the alignment required for blobs

-901

335545190

batch_rpt_blob

Repeated blob id @1 in registerBlob()

-901

335545191

batch_blob_buf

Blob buffer format error

-901

335545192

batch_small_data

Unusable (too small) data remained in @1 buffer

-901

335545193

batch_cont_bpb

Blob continuation should not contain BPB

-901

335545194

batch_big_bpb

Size of BPB (@1) greater than remaining data (@2)

-901

335545195

batch_big_segment

Size of segment (@1) greater than current BLOB data (@2)

-901

335545196

batch_big_seg2

Size of segment (@1) greater than available data (@2)

-901

335545197

batch_blob_id

Unknown blob ID @1 in the batch message

-901

335545198

batch_too_big

Internal buffer overflow - batch too big

-901

335545199

num_literal

Numeric literal too long

-901

335545202

hdr_overflow

Header page overflow - too many clumplets on it

-901

335545203

vld_plugins

No matching client/server authentication plugins configured for execute statement in embedded datasource

-901

335545206

ses_reset_err

Cannot reset user session

-901

335545207

ses_reset_open_trans

There are open transactions (@1 active)

-901

335545208

ses_reset_warn

Session was reset with warning(s)

-901

335545209

ses_reset_tran_rollback

Transaction is rolled back due to session reset, all changes are lost

-901

335545210

plugin_name

Plugin @1:

-901

335545211

parameter_name

PARAMETER @1

-901

335545212

file_starting_page_err

Starting page number for file @1 must be @2 or greater

-901

335545213

invalid_timezone_offset

Invalid time zone offset: @1 - must use format +/-hours:minutes and be between -14:00 and +14:00

-901

335545214

invalid_timezone_region

Invalid time zone region: @1

-901

335545215

invalid_timezone_id

Invalid time zone ID: @1

-901

335545216

tom_decode64len

Wrong base64 text length @1, should be multiple of 4

-901

335545217

tom_strblob

Invalid first parameter datatype - need string or blob

-901

335545218

tom_reg

Error registering @1 - probably bad tomcrypt library

-901

335545219

tom_algorithm

Unknown crypt algorithm @1 in USING clause

-901

335545220

tom_mode_miss

Should specify mode parameter for symmetric cipher

-901

335545221

tom_mode_bad

Unknown symmetric crypt mode specified

-901

335545222

tom_no_mode

Mode parameter makes no sense for chosen cipher

-901

335545223

tom_iv_miss

Should specify initialization vector (IV) for chosen cipher and/or mode

-901

335545224

tom_no_iv

Initialization vector (IV) makes no sense for chosen cipher and/or mode

-901

335545225

tom_ctrtype_bad

Invalid counter endianess @1

-901

335545226

tom_no_ctrtype

Counter endianess parameter is not used in mode @1

-901

335545227

tom_ctr_big

Too big counter value @1, maximum @2 can be used

-901

335545228

tom_no_ctr

Counter length/value parameter is not used with @1 @2

-901

335545229

tom_iv_length

Invalid initialization vector (IV) length @1, need @2

-901

335545230

tom_error

TomCrypt library error: @1

-901

335545231

tom_yarrow_start

Starting PRNG yarrow

-901

335545232

tom_yarrow_setup

Setting up PRNG yarrow

-901

335545233

tom_init_mode

Initializing @1 mode

-901

335545234

tom_crypt_mode

Encrypting in @1 mode

-901

335545235

tom_decrypt_mode

Decrypting in @1 mode

-901

335545236

tom_init_cip

Initializing cipher @1

-901

335545237

tom_crypt_cip

Encrypting using cipher @1

-901

335545238

tom_decrypt_cip

Decrypting using cipher @1

-901

335545239

tom_setup_cip

Setting initialization vector (IV) for @1

-901

335545240

tom_setup_chacha

Invalid initialization vector (IV) length @1, need 8 or 12

-901

335545241

tom_encode

Encoding @1

-901

335545242

tom_decode

Decoding @1

-901

335545243

tom_rsa_import

Importing RSA key

-901

335545244

tom_oaep

Invalid OAEP packet

-901

335545245

tom_hash_bad

Unknown hash algorithm @1

-901

335545246

tom_rsa_make

Making RSA key

-901

335545247

tom_rsa_export

Exporting @1 RSA key

-901

335545248

tom_rsa_sign

RSA-signing data

-901

335545249

tom_rsa_verify

Verifying RSA-signed data

-901

335545250

tom_chacha_key

Invalid key length @1, need 16 or 32

-901

335545251

bad_repl_handle

invalid replicator handle

-901

335545252

tra_snapshot_does_not_exist

Transaction’s base snapshot number does not exist

-901

335545253

eds_input_prm_not_used

Input parameter '@1' is not used in SQL query text

-901

335545255

invalid_time_zone_bind

Invalid time zone bind mode @1

-901

335545256

invalid_decfloat_bind

Invalid decfloat bind mode @1

-901

335545257

odd_hex_len

Invalid hex text length @1, should be multiple of 2

-901

335545258

invalid_hex_digit

Invalid hex digit @1 at position @2

-901

335545261

bind_convert

Can not convert @1 to @2

-901

335545264

dyn_no_create_priv

No permission for CREATE @1 operation

-901

335545265

suspend_without_returns

SUSPEND could not be used without RETURNS clause in PROCEDURE or EXECUTE BLOCK

-901

335545274

tom_key_length

Invalid key length @1, need >@2

-901

336068645

dyn_filter_not_found

BLOB Filter @1 not found

-901

336068649

dyn_func_not_found

Function @1 not found

-901

336068656

dyn_index_not_found

Index not found

-901

336068662

dyn_view_not_found

View @1 not found

-901

336068697

dyn_domain_not_found

Domain not found

-901

336068717

dyn_cant_modify_auto_trig

Triggers created automatically cannot be modified

-901

336068740

dyn_dup_table

Table @1 already exists

-901

336068748

dyn_proc_not_found

Procedure @1 not found

-901

336068752

dyn_exception_not_found

Exception not found

-901

336068754

dyn_proc_param_not_found

Parameter @1 in procedure @2 not found

-901

336068755

dyn_trig_not_found

Trigger @1 not found

-901

336068759

dyn_charset_not_found

Character set @1 not found

-901

336068760

dyn_collation_not_found

Collation @1 not found

-901

336068763

dyn_role_not_found

Role @1 not found

-901

336068767

dyn_name_longer

Name longer than database column size

-901

336068784

dyn_column_does_not_exist

column @1 does not exist in table/view @2

-901

336068796

dyn_role_does_not_exist

SQL role @1 does not exist

-901

336068797

dyn_no_grant_admin_opt

user @1 has no grant admin option on SQL role @2

-901

336068798

dyn_user_not_role_member

user @1 is not a member of SQL role @2

-901

336068799

dyn_delete_role_failed

@1 is not the owner of SQL role @2

-901

336068800

dyn_grant_role_to_user

@1 is a SQL role and not a user

-901

336068801

dyn_inv_sql_role_name

user name @1 could not be used for SQL role

-901

336068802

dyn_dup_sql_role

SQL role @1 already exists

-901

336068803

dyn_kywd_spec_for_role

keyword @1 can not be used as a SQL role name

-901

336068804

dyn_roles_not_supported

SQL roles are not supported in on older versions of the database. A backup and restore of the database is required.

-901

336068820

dyn_zero_len_id

Zero length identifiers are not allowed

-901

336068822

dyn_gen_not_found

Sequence @1 not found

-901

336068840

dyn_wrong_gtt_scope

@1 cannot reference @2

-901

336068843

dyn_coll_used_table

Collation @1 is used in table @2 (field name @3) and cannot be dropped

-901

336068844

dyn_coll_used_domain

Collation @1 is used in domain @2 and cannot be dropped

-901

336068846

dyn_cannot_del_def_coll

Cannot delete default collation of CHARACTER SET @1

-901

336068849

dyn_table_not_found

Table @1 not found

-901

336068851

dyn_coll_used_procedure

Collation @1 is used in procedure @2 (parameter name @3) and cannot be dropped

-901

336068856

dyn_ods_not_supp_feature

Feature '@1' is not supported in ODS @2.@3

-901

336068858

dyn_no_empty_pw

Password should not be empty string

-901

336068859

dyn_dup_index

Index @1 already exists

-901

336068864

dyn_package_not_found

Package @1 not found

-901

336068865

dyn_schema_not_found

Schema @1 not found

-901

336068871

dyn_funcnotdef_package

Function @1 has not been defined on the package body @2

-901

336068872

dyn_procnotdef_package

Procedure @1 has not been defined on the package body @2

-901

336068873

dyn_funcsignat_package

Function @1 has a signature mismatch on package body @2

-901

336068874

dyn_procsignat_package

Procedure @1 has a signature mismatch on package body @2

-901

336068875

dyn_defvaldecl_package_proc

Default values for parameters are not allowed in the definition of a previously declared packaged procedure @1.@2

-901

336068877

dyn_package_body_exists

Package body @1 already exists

-901

336068879

dyn_newfc_oldsyntax

Cannot alter new style function @1 with ALTER EXTERNAL FUNCTION. Use ALTER FUNCTION instead.

-901

336068886

dyn_func_param_not_found

Parameter @1 in function @2 not found

-901

336068887

dyn_routine_param_not_found

Parameter @1 of routine @2 not found

-901

336068888

dyn_routine_param_ambiguous

Parameter @1 of routine @2 is ambiguous (found in both procedures and functions). Use a specifier keyword.

-901

336068889

dyn_coll_used_function

Collation @1 is used in function @2 (parameter name @3) and cannot be dropped

-901

336068890

dyn_domain_used_function

Domain @1 is used in function @2 (parameter name @3) and cannot be dropped

-901

336068891

dyn_alter_user_no_clause

ALTER USER requires at least one clause to be specified

-901

336068894

dyn_duplicate_package_item

Duplicate @1 @2

-901

336068895

dyn_cant_modify_sysobj

System @1 @2 cannot be modified

-901

336068896

dyn_cant_use_zero_increment

INCREMENT BY 0 is an illegal option for sequence @1

-901

336068897

dyn_cant_use_in_foreignkey

Can’t use @1 in FOREIGN KEY constraint

-901

336068898

dyn_defvaldecl_package_func

Default values for parameters are not allowed in the definition of a previously declared packaged function @1.@2

-901

336068900

dyn_cyclic_role

role @1 can not be granted to role @2

-901

336068904

dyn_cant_use_zero_inc_ident

INCREMENT BY 0 is an illegal option for identity column @1 of table @2

-901

336068907

dyn_no_ddl_grant_opt_priv

no @1 privilege with grant option on DDL @2

-901

336068908

dyn_no_grant_opt_priv

no @1 privilege with grant option on object @2

-901

336068909

dyn_func_not_exist

Function @1 does not exist

-901

336068910

dyn_proc_not_exist

Procedure @1 does not exist

-901

336068911

dyn_pack_not_exist

Package @1 does not exist

-901

336068912

dyn_trig_not_exist

Trigger @1 does not exist

-901

336068913

dyn_view_not_exist

View @1 does not exist

-901

336068914

dyn_rel_not_exist

Table @1 does not exist

-901

336068915

dyn_exc_not_exist

Exception @1 does not exist

-901

336068916

dyn_gen_not_exist

Generator/Sequence @1 does not exist

-901

336068917

dyn_fld_not_exist

Field @1 of table @2 does not exist

-901

336397211

dsql_too_many_values

Too many values (more than @1) in member list to match against

-901

336397236

dsql_unsupp_feature_dialect

feature is not supported in dialect @1

-901

336397239

dsql_unsupported_in_auto_trans

@1 is not supported inside IN AUTONOMOUS TRANSACTION block

-901

336397258

dsql_alter_charset_failed

ALTER CHARACTER SET @1 failed

-901

336397259

dsql_comment_on_failed

COMMENT ON @1 failed

-901

336397260

dsql_create_func_failed

CREATE FUNCTION @1 failed

-901

336397261

dsql_alter_func_failed

ALTER FUNCTION @1 failed

-901

336397262

dsql_create_alter_func_failed

CREATE OR ALTER FUNCTION @1 failed

-901

336397263

dsql_drop_func_failed

DROP FUNCTION @1 failed

-901

336397264

dsql_recreate_func_failed

RECREATE FUNCTION @1 failed

-901

336397265

dsql_create_proc_failed

CREATE PROCEDURE @1 failed

-901

336397266

dsql_alter_proc_failed

ALTER PROCEDURE @1 failed

-901

336397267

dsql_create_alter_proc_failed

CREATE OR ALTER PROCEDURE @1 failed

-901

336397268

dsql_drop_proc_failed

DROP PROCEDURE @1 failed

-901

336397269

dsql_recreate_proc_failed

RECREATE PROCEDURE @1 failed

-901

336397270

dsql_create_trigger_failed

CREATE TRIGGER @1 failed

-901

336397271

dsql_alter_trigger_failed

ALTER TRIGGER @1 failed

-901

336397272

dsql_create_alter_trigger_failed

CREATE OR ALTER TRIGGER @1 failed

-901

336397273

dsql_drop_trigger_failed

DROP TRIGGER @1 failed

-901

336397274

dsql_recreate_trigger_failed

RECREATE TRIGGER @1 failed

-901

336397275

dsql_create_collation_failed

CREATE COLLATION @1 failed

-901

336397276

dsql_drop_collation_failed

DROP COLLATION @1 failed

-901

336397277

dsql_create_domain_failed

CREATE DOMAIN @1 failed

-901

336397278

dsql_alter_domain_failed

ALTER DOMAIN @1 failed

-901

336397279

dsql_drop_domain_failed

DROP DOMAIN @1 failed

-901

336397280

dsql_create_except_failed

CREATE EXCEPTION @1 failed

-901

336397281

dsql_alter_except_failed

ALTER EXCEPTION @1 failed

-901

336397282

dsql_create_alter_except_failed

CREATE OR ALTER EXCEPTION @1 failed

-901

336397283

dsql_recreate_except_failed

RECREATE EXCEPTION @1 failed

-901

336397284

dsql_drop_except_failed

DROP EXCEPTION @1 failed

-901

336397285

dsql_create_sequence_failed

CREATE SEQUENCE @1 failed

-901

336397286

dsql_create_table_failed

CREATE TABLE @1 failed

-901

336397287

dsql_alter_table_failed

ALTER TABLE @1 failed

-901

336397288

dsql_drop_table_failed

DROP TABLE @1 failed

-901

336397289

dsql_recreate_table_failed

RECREATE TABLE @1 failed

-901

336397290

dsql_create_pack_failed

CREATE PACKAGE @1 failed

-901

336397291

dsql_alter_pack_failed

ALTER PACKAGE @1 failed

-901

336397292

dsql_create_alter_pack_failed

CREATE OR ALTER PACKAGE @1 failed

-901

336397293

dsql_drop_pack_failed

DROP PACKAGE @1 failed

-901

336397294

dsql_recreate_pack_failed

RECREATE PACKAGE @1 failed

-901

336397295

dsql_create_pack_body_failed

CREATE PACKAGE BODY @1 failed

-901

336397296

dsql_drop_pack_body_failed

DROP PACKAGE BODY @1 failed

-901

336397297

dsql_recreate_pack_body_failed

RECREATE PACKAGE BODY @1 failed

-901

336397298

dsql_create_view_failed

CREATE VIEW @1 failed

-901

336397299

dsql_alter_view_failed

ALTER VIEW @1 failed

-901

336397300

dsql_create_alter_view_failed

CREATE OR ALTER VIEW @1 failed

-901

336397301

dsql_recreate_view_failed

RECREATE VIEW @1 failed

-901

336397302

dsql_drop_view_failed

DROP VIEW @1 failed

-901

336397303

dsql_drop_sequence_failed

DROP SEQUENCE @1 failed

-901

336397304

dsql_recreate_sequence_failed

RECREATE SEQUENCE @1 failed

-901

336397305

dsql_drop_index_failed

DROP INDEX @1 failed

-901

336397306

dsql_drop_filter_failed

DROP FILTER @1 failed

-901

336397307

dsql_drop_shadow_failed

DROP SHADOW @1 failed

-901

336397308

dsql_drop_role_failed

DROP ROLE @1 failed

-901

336397309

dsql_drop_user_failed

DROP USER @1 failed

-901

336397310

dsql_create_role_failed

CREATE ROLE @1 failed

-901

336397311

dsql_alter_role_failed

ALTER ROLE @1 failed

-901

336397312

dsql_alter_index_failed

ALTER INDEX @1 failed

-901

336397313

dsql_alter_database_failed

ALTER DATABASE failed

-901

336397314

dsql_create_shadow_failed

CREATE SHADOW @1 failed

-901

336397315

dsql_create_filter_failed

DECLARE FILTER @1 failed

-901

336397316

dsql_create_index_failed

CREATE INDEX @1 failed

-901

336397317

dsql_create_user_failed

CREATE USER @1 failed

-901

336397318

dsql_alter_user_failed

ALTER USER @1 failed

-901

336397319

dsql_grant_failed

GRANT failed

-901

336397320

dsql_revoke_failed

REVOKE failed

-901

336397322

dsql_mapping_failed

@2 MAPPING @1 failed

-901

336397323

dsql_alter_sequence_failed

ALTER SEQUENCE @1 failed

-901

336397324

dsql_create_generator_failed

CREATE GENERATOR @1 failed

-901

336397325

dsql_set_generator_failed

SET GENERATOR @1 failed

-901

336397330

dsql_max_exception_arguments

Number of arguments (@1) exceeds the maximum (@2) number of EXCEPTION USING arguments

-901

336397331

dsql_string_byte_length

String literal with @1 bytes exceeds the maximum length of @2 bytes

-901

336397332

dsql_string_char_length

String literal with @1 characters exceeds the maximum length of @2 characters for the @3 character set

-901

336397333

dsql_max_nesting

Too many BEGIN…​END nesting. Maximum level is @1

-901

336397334

dsql_recreate_user_failed

RECREATE USER @1 failed

-902

335544333

bug_check

internal Firebird consistency check (@1)

-902

335544335

db_corrupt

database file appears corrupt (@1)

-902

335544344

io_error

I/O error during "@1" operation for file "@2"

-902

335544346

metadata_corrupt

corrupt system table

-902

335544373

sys_request

operating system directive @1 failed

-902

335544384

badblk

internal error

-902

335544385

invpoolcl

internal error

-902

335544387

relbadblk

internal error

-902

335544388

blktoobig

block size exceeds implementation restriction

-902

335544394

badodsver

incompatible version of on-disk structure

-902

335544397

dirtypage

internal error

-902

335544398

waifortra

internal error

-902

335544399

doubleloc

internal error

-902

335544400

nodnotfnd

internal error

-902

335544401

dupnodfnd

internal error

-902

335544402

locnotmar

internal error

-902

335544404

corrupt

database corrupted

-902

335544405

badpage

checksum error on database page @1

-902

335544406

badindex

index is broken

-902

335544409

trareqmis

transaction—​request mismatch (synchronization error)

-902

335544410

badhndcnt

bad handle count

-902

335544411

wrotpbver

wrong version of transaction parameter block

-902

335544412

wroblrver

unsupported BLR version (expected @1, encountered @2)

-902

335544413

wrodpbver

wrong version of database parameter block

-902

335544415

badrelation

database corrupted

-902

335544416

nodetach

internal error

-902

335544417

notremote

internal error

-902

335544422

dbfile

internal error

-902

335544423

orphan

internal error

-902

335544432

lockmanerr

lock manager error

-902

335544436

sqlerr

SQL error code = @1

-902

335544448

bad_sec_info

-902

335544449

invalid_sec_info

-902

335544470

buf_invalid

cache buffer for page @1 invalid

-902

335544471

indexnotdefined

there is no index in table @1 with id @2

-902

335544472

login

Your user name and password are not defined. Ask your database administrator to set up a Firebird login.

-902

335544478

jrn_enable

enable journal for database before starting online dump

-902

335544479

old_failure

online dump failure. Retry dump

-902

335544480

old_in_progress

an online dump is already in progress

-902

335544481

old_no_space

no more disk/tape space. Cannot continue online dump

-902

335544482

no_wal_no_jrn

journaling allowed only if database has Write-ahead Log

-902

335544483

num_old_files

maximum number of online dump files that can be specified is 16

-902

335544484

wal_file_open

error in opening Write-ahead Log file during recovery

-902

335544486

wal_failure

Write-ahead log subsystem failure

-902

335544505

no_archive

must specify archive file when enabling long term journal for databases with round-robin log files

-902

335544506

shutinprog

database @1 shutdown in progress

-902

335544520

jrn_present

long-term journaling already enabled

-902

335544528

shutdown

database @1 shutdown

-902

335544557

shutfail

database shutdown unsuccessful

-902

335544564

no_jrn

long-term journaling not enabled

-902

335544569

dsql_error

Dynamic SQL Error

-902

335544653

psw_attach

cannot attach to password database

-902

335544654

psw_start_trans

cannot start transaction for password database

-902

335544717

err_stack_limit

stack size insufficent to execute current request

-902

335544721

network_error

Unable to complete network request to host "@1".

-902

335544722

net_connect_err

Failed to establish a connection.

-902

335544723

net_connect_listen_err

Error while listening for an incoming connection.

-902

335544724

net_event_connect_err

Failed to establish a secondary connection for event processing.

-902

335544725

net_event_listen_err

Error while listening for an incoming event connection request.

-902

335544726

net_read_err

Error reading data from the connection.

-902

335544727

net_write_err

Error writing data to the connection.

-902

335544732

unsupported_network_drive

Access to databases on file servers is not supported.

-902

335544733

io_create_err

Error while trying to create file

-902

335544734

io_open_err

Error while trying to open file

-902

335544735

io_close_err

Error while trying to close file

-902

335544736

io_read_err

Error while trying to read from file

-902

335544737

io_write_err

Error while trying to write to file

-902

335544738

io_delete_err

Error while trying to delete file

-902

335544739

io_access_err

Error while trying to access file

-902

335544745

login_same_as_role_name

Your login @1 is same as one of the SQL role name. Ask your database administrator to set up a valid Firebird login.

-902

335544791

file_in_use

The file @1 is currently in use by another process. Try again later.

-902

335544795

unexp_spb_form

unexpected item in service parameter block, expected @1

-902

335544809

extern_func_dir_error

Function @1 is in @2, which is not in a permitted directory for external functions.

-902

335544819

io_32bit_exceeded_err

File exceeded maximum size of 2GB. Add another database file or use a 64 bit I/O version of Firebird.

-902

335544831

conf_access_denied

Use of @1 at location @2 is not allowed by server configuration

-902

335544834

cursor_not_open

Cursor is not open

-902

335544841

cursor_already_open

Cursor is already open

-902

335544856

att_shutdown

connection shutdown

-902

335544882

long_login

Login name too long (@1 characters, maximum allowed @2)

-902

335544936

psw_db_error

Security database error

-902

335544970

missing_required_spb

Missing required item @1 in service parameter block

-902

335544971

net_server_shutdown

@1 server is shutdown

-902

335544974

no_threads

Could not start first worker thread - shutdown server

-902

335544975

net_event_connect_timeout

Timeout occurred while waiting for a secondary connection for event processing

-902

335544984

instance_conflict

Database is probably already opened by another engine instance in another Windows session

-902

335544987

no_trusted_spb

Use of TRUSTED switches in spb_command_line is prohibited

-902

335545029

missing_data_structures

Install incomplete. To complete security database initialization please CREATE USER. For details read doc/README.security_database.txt.

-902

335545030

protect_sys_tab

@1 operation is not allowed for system table @2

-902

335545032

wroblrver2

unsupported BLR version (expected between @1 and @2, encountered @3)

-902

335545043

decrypt_error

Missing crypt plugin, but page appears encrypted

-902

335545044

no_providers

No providers loaded

-902

335545053

miss_config

Missing configuration file: @1

-902

335545054

conf_line

@1: illegal line <@2>

-902

335545055

conf_include

Invalid include operator in @1 for <@2>

-902

335545056

include_depth

Include depth too big

-902

335545057

include_miss

File to include not found

-902

335545060

sec_context

Missing security context for @1

-902

335545061

multi_segment

Missing segment @1 in multisegment connect block parameter

-902

335545062

login_changed

Different logins in connect and attach packets - client library error

-902

335545063

auth_handshake_limit

Exceeded exchange limit during authentication handshake

-902

335545064

wirecrypt_incompatible

Incompatible wire encryption levels requested on client and server

-902

335545065

miss_wirecrypt

Client attempted to attach unencrypted but wire encryption is required

-902

335545066

wirecrypt_key

Client attempted to start wire encryption using unknown key @1

-902

335545067

wirecrypt_plugin

Client attempted to start wire encryption using unsupported plugin @1

-902

335545068

secdb_name

Error getting security database name from configuration file

-902

335545069

auth_data

Client authentication plugin is missing required data from server

-902

335545070

auth_datalength

Client authentication plugin expected @2 bytes of @3 from server, got @1

-902

335545106

login_error

Error occurred during login, please check server firebird.log for details

-902

335545107

already_opened

Database already opened with engine instance, incompatible with current

-902

335545108

bad_crypt_key

Invalid crypt key @1

-902

335545112

miss_prvlg

System privilege @1 is missing

-902

335545113

crypt_checksum

Invalid or missing checksum of encrypted database

-902

335545114

not_dba

You must have SYSDBA rights at this server

-902

335545126

sql_too_long

SQL statement is too long. Maximum size is @1 bytes.

-902

335545130

att_shut_killed

Killed by database administrator.

-902

335545131

att_shut_idle

Idle timeout expired.

-902

335545132

att_shut_db_down

Database is shutdown.

-902

335545133

att_shut_engine

Engine is shutdown.

-902

335545134

overriding_without_identity

OVERRIDING clause can be used only when an identity column is present in the INSERT’s field list for table/view @1

-902

335545135

overriding_system_invalid

OVERRIDING SYSTEM VALUE can be used only for identity column defined as 'GENERATED ALWAYS' in INSERT for table/view @1

-902

335545136

overriding_user_invalid

OVERRIDING USER VALUE can be used only for identity column defined as 'GENERATED BY DEFAULT' in INSERT for table/view @1

-902

335545137

overriding_system_missing

OVERRIDING SYSTEM VALUE should be used to override the value of an identity column defined as 'GENERATED ALWAYS' in table/view @1

-902

335545166

icu_entrypoint

Missing entrypoint @1 in ICU library

-902

335545167

icu_library

Could not find acceptable ICU library

-902

335545170

iconv_open

Error opening international conversion descriptor from @1 to @2

-902

335545173

deflate_init

Compression stream init error @1

-902

335545174

inflate_init

Decompression stream init error @1

-902

335545180

non_plugin_protocol

Plugin not supported by network protocol

-902

335545200

map_event

Error using events in mapping shared memory: @1

-902

335545201

map_overflow

Global mapping memory overflow

-902

335545204

db_crypt_key

Missing database encryption key for your attachment

-902

335545259

bind_err

Error processing isc_dpb_set_bind clumplet "@1"

-902

335545260

bind_statement

The following statement failed: @1

-902

335545270

wrong_page

RDB$PAGES written by non-system transaction, DB appears to be damaged

-902

335545271

repl_error

Replication error

-902

335545272

ses_reset_failed

Reset of user session failed. Connection is shut down.

-902

335545273

block_size

File size is less than expected

-904

335544324

bad_db_handle

invalid database handle (no active connection)

-904

335544375

unavailable

unavailable database

-904

335544381

imp_exc

Implementation limit exceeded

-904

335544386

nopoolids

too many requests

-904

335544389

bufexh

buffer exhausted

-904

335544391

bufinuse

buffer in use

-904

335544393

reqinuse

request in use

-904

335544424

no_lock_mgr

no lock manager available

-904

335544430

virmemexh

unable to allocate memory from operating system

-904

335544451

update_conflict

update conflicts with concurrent update

-904

335544453

obj_in_use

object @1 is in use

-904

335544455

shadow_accessed

cannot attach active shadow file

-904

335544460

shadow_missing

a file in manual shadow @1 is unavailable

-904

335544661

index_root_page_full

cannot add index, index root page is full.

-904

335544676

sort_mem_err

sort error: not enough memory

-904

335544683

req_depth_exceeded

request depth exceeded. (Recursive definition?)

-904

335544758

sort_rec_size_err

sort record size of @1 bytes is too big

-904

335544761

too_many_handles

too many open handles to database

-904

335544762

optimizer_blk_exc

size of optimizer block exceeded

-904

335544792

service_att_err

Cannot attach to services manager

-904

335544799

svc_name_missing

The service name was not specified.

-904

335544813

optimizer_between_err

Unsupported field type specified in BETWEEN predicate.

-904

335544827

exec_sql_invalid_arg

Invalid argument in EXECUTE STATEMENT - cannot convert to string

-904

335544828

exec_sql_invalid_req

Wrong request type in EXECUTE STATEMENT '@1'

-904

335544829

exec_sql_invalid_var

Variable type (position @1) in EXECUTE STATEMENT '@2' INTO does not match returned column type

-904

335544830

exec_sql_max_call_exceeded

Too many recursion levels of EXECUTE STATEMENT

-904

335544832

wrong_backup_state

Cannot change difference file name while database is in backup mode

-904

335544833

wal_backup_err

Physical backup is not allowed while Write-Ahead Log is in use

-904

335544852

partner_idx_incompat_type

partner index segment no @1 has incompatible data type

-904

335544857

blobtoobig

Maximum BLOB size exceeded

-904

335544862

record_lock_not_supp

Stream does not support record locking

-904

335544863

partner_idx_not_found

Cannot create foreign key constraint @1. Partner index does not exist or is inactive.

-904

335544864

tra_num_exc

Transactions count exceeded. Perform backup and restore to make database operable again

-904

335544865

field_disappeared

Column has been unexpectedly deleted

-904

335544878

concurrent_transaction

concurrent transaction number is @1

-904

335544935

circular_computed

Cannot have circular dependencies with computed fields

-904

335544992

lock_dir_access

Can not access lock files directory @1

-904

335545020

request_outdated

Request can’t access new records in relation @1 and should be recompiled

-904

335545096

read_conflict

read conflicts with concurrent update

-904

335545110

max_idx_depth

Maximum index depth (@1 levels) is reached

-906

335544452

unlicensed

product @1 is not licensed

-906

335544744

max_att_exceeded

Maximum user count exceeded. Contact your database administrator.

-909

335544667

drdb_completed_with_errs

drop database completed with errors

-911

335544459

rec_in_limbo

record from transaction @1 is stuck in limbo

-913

335544336

deadlock

deadlock

-922

335544323

bad_db_format

file @1 is not a valid database

-923

335544421

connect_reject

connection rejected by remote interface

-923

335544461

cant_validate

secondary server attachments cannot validate databases

-923

335544462

cant_start_journal

secondary server attachments cannot start journaling

-923

335544464

cant_start_logging

secondary server attachments cannot start logging

-924

335544325

bad_dpb_content

bad parameters on attach or create database

-924

335544433

journerr

communication error with journal "@1"

-924

335544441

bad_detach

database detach completed with errors

-924

335544648

conn_lost

Connection lost to pipe server

-924

335544972

bad_conn_str

Invalid connection string

-924

335545085

baddpb_damaged_mode

Incompatible mode of attachment to damaged database

-924

335545086

baddpb_buffers_range

Attempt to set in database number of buffers which is out of acceptable range [@1:@2]

-924

335545087

baddpb_temp_buffers

Attempt to temporarily set number of buffers less than @1

-926

335544447

no_rollback

no rollback performed

-999

335544689

ib_error

Firebird error

Anhang C: Reservierte Wörter und Schlüsselwörter

Reservierte Wörter sind Teil der Firebird SQL-Sprache. Sie können nicht als Bezeichner (z. B. als Tabellen- oder Prozedurnamen) verwendet werden, außer wenn sie in Dialekt 3 in doppelte Anführungszeichen eingeschlossen sind. Sie sollten dies jedoch vermeiden, es sei denn, Sie haben einen zwingenden Grund.

Schlüsselwörter sind auch Teil der Sprache. Sie haben eine besondere Bedeutung, wenn sie im richtigen Kontext verwendet werden, aber sie sind nicht für den eigenen und ausschließlichen Gebrauch von Firebird reserviert. Sie können sie ohne doppelte Anführungszeichen als Bezeichner verwenden.

Reservierte Wörter

Vollständige Liste reservierter Wörter in Firebird 4.0:

ADD

ADMIN

ALL

ALTER

AND

ANY

AS

AT

AVG

BEGIN

BETWEEN

BIGINT

BINARY

BIT_LENGTH

BLOB

BOOLEAN

BOTH

BY

CASE

CAST

CHAR

CHARACTER

CHARACTER_LENGTH

CHAR_LENGTH

CHECK

CLOSE

COLLATE

COLUMN

COMMENT

COMMIT

CONNECT

CONSTRAINT

CORR

COUNT

COVAR_POP

COVAR_SAMP

CREATE

CROSS

CURRENT

CURRENT_CONNECTION

CURRENT_DATE

CURRENT_ROLE

CURRENT_TIME

CURRENT_TIMESTAMP

CURRENT_TRANSACTION

CURRENT_USER

CURSOR

DATE

DAY

DEC

DECFLOAT

DECIMAL

DECLARE

DEFAULT

DELETE

DELETING

DETERMINISTIC

DISCONNECT

DISTINCT

DOUBLE

DROP

ELSE

END

ESCAPE

EXECUTE

EXISTS

EXTERNAL

EXTRACT

FALSE

FETCH

FILTER

FLOAT

FOR

FOREIGN

FROM

FULL

FUNCTION

GDSCODE

GLOBAL

GRANT

GROUP

HAVING

HOUR

IN

INDEX

INNER

INSENSITIVE

INSERT

INSERTING

INT

INT128

INTEGER

INTO

IS

JOIN

LATERAL

LEADING

LEFT

LIKE

LOCAL

LOCALTIME

LOCALTIMESTAMP

LONG

LOWER

MAX

MERGE

MIN

MINUTE

MONTH

NATIONAL

NATURAL

NCHAR

NO

NOT

NULL

NUMERIC

OCTET_LENGTH

OF

OFFSET

ON

ONLY

OPEN

OR

ORDER

OUTER

OVER

PARAMETER

PLAN

POSITION

POST_EVENT

PRECISION

PRIMARY

PROCEDURE

PUBLICATION

RDB$DB_KEY

RDB$ERROR

RDB$GET_CONTEXT

RDB$GET_TRANSACTION_CN

RDB$RECORD_VERSION

RDB$ROLE_IN_USE

RDB$SET_CONTEXT

RDB$SYSTEM_PRIVILEGE

REAL

RECORD_VERSION

RECREATE

RECURSIVE

REFERENCES

REGR_AVGX

REGR_AVGY

REGR_COUNT

REGR_INTERCEPT

REGR_R2

REGR_SLOPE

REGR_SXX

REGR_SXY

REGR_SYY

RELEASE

RESETTING

RETURN

RETURNING_VALUES

RETURNS

REVOKE

RIGHT

ROLLBACK

ROW

ROWS

ROW_COUNT

SAVEPOINT

SCROLL

SECOND

SELECT

SENSITIVE

SET

SIMILAR

SMALLINT

SOME

SQLCODE

SQLSTATE

START

STDDEV_POP

STDDEV_SAMP

SUM

TABLE

THEN

TIME

TIMESTAMP

TIMEZONE_HOUR

TIMEZONE_MINUTE

TO

TRAILING

TRIGGER

TRIM

TRUE

UNBOUNDED

UNION

UNIQUE

UNKNOWN

UPDATE

UPDATING

UPPER

USER

USING

VALUE

VALUES

VARBINARY

VARCHAR

VARIABLE

VARYING

VAR_POP

VAR_SAMP

VIEW

WHEN

WHERE

WHILE

WINDOW

WITH

WITHOUT

YEAR

 

Schlüsselwörter

Die folgenden Terme (Zeichen, Zeichenkombinationen, Wörter) haben in der DSQL von Firebird 4.0 (ab 4.0.1) eine spezielle Bedeutung. Einige sind außerdem reservierte Wörter, andere nicht.

!<

^<

^=

^>

,

:=

!=

!>

(

)

<

<>

=

>

>=

||

~<

~=

~>

ABS

ABSOLUTE

ACCENT

ACOS

ACOSH

ACTION

ACTIVE

ADD

ADMIN

AFTER

ALL

ALTER

ALWAYS

AND

ANY

AS

ASC

ASCENDING

ASCII_CHAR

ASCII_VAL

ASIN

ASINH

AT

ATAN

ATAN2

ATANH

AUTO

AUTONOMOUS

AVG

BACKUP

BASE64_DECODE

BASE64_ENCODE

BEFORE

BEGIN

BETWEEN

BIGINT

BINARY

BIND

BIN_AND

BIN_NOT

BIN_OR

BIN_SHL

BIN_SHR

BIN_XOR

BIT_LENGTH

BLOB

BLOCK

BODY

BOOLEAN

BOTH

BREAK

BY

CALLER

CASCADE

CASE

CAST

CEIL

CEILING

CHAR

CHARACTER

CHARACTER_LENGTH

CHAR_LENGTH

CHAR_TO_UUID

CHECK

CLEAR

CLOSE

COALESCE

COLLATE

COLLATION

COLUMN

COMMENT

COMMIT

COMMITTED

COMMON

COMPARE_DECFLOAT

COMPUTED

CONDITIONAL

CONNECT

CONNECTIONS

CONSISTENCY

CONSTRAINT

CONTAINING

CONTINUE

CORR

COS

COSH

COT

COUNT

COUNTER

COVAR_POP

COVAR_SAMP

CREATE

CROSS

CRYPT_HASH

CSTRING

CTR_BIG_ENDIAN

CTR_LENGTH

CTR_LITTLE_ENDIAN

CUME_DIST

CURRENT

CURRENT_CONNECTION

CURRENT_DATE

CURRENT_ROLE

CURRENT_TIME

CURRENT_TIMESTAMP

CURRENT_TRANSACTION

CURRENT_USER

CURSOR

DATA

DATABASE

DATE

DATEADD

DATEDIFF

DAY

DDL

DEBUG

DEC

DECFLOAT

DECIMAL

DECLARE

DECODE

DECRYPT

DEFAULT

DEFINER

DELETE

DELETING

DENSE_RANK

DESC

DESCENDING

DESCRIPTOR

DETERMINISTIC

DIFFERENCE

DISABLE

DISCONNECT

DISTINCT

DO

DOMAIN

DOUBLE

DROP

ELSE

ENABLE

ENCRYPT

END

ENGINE

ENTRY_POINT

ESCAPE

EXCEPTION

EXCESS

EXCLUDE

EXECUTE

EXISTS

EXIT

EXP

EXTENDED

EXTERNAL

EXTRACT

FALSE

FETCH

FILE

FILTER

FIRST

FIRSTNAME

FIRST_DAY

FIRST_VALUE

FLOAT

FLOOR

FOLLOWING

FOR

FOREIGN

FREE_IT

FROM

FULL

FUNCTION

GDSCODE

GENERATED

GENERATOR

GEN_ID

GEN_UUID

GLOBAL

GRANT

GRANTED

GROUP

HASH

HAVING

HEX_DECODE

HEX_ENCODE

HOUR

IDENTITY

IDLE

IF

IGNORE

IIF

IN

INACTIVE

INCLUDE

INCREMENT

INDEX

INNER

INPUT_TYPE

INSENSITIVE

INSERT

INSERTING

INT

INT128

INTEGER

INTO

INVOKER

IS

ISOLATION

IV

JOIN

KEY

LAG

LAST

LASTNAME

LAST_DAY

LAST_VALUE

LATERAL

LEAD

LEADING

LEAVE

LEFT

LEGACY

LENGTH

LEVEL

LIFETIME

LIKE

LIMBO

LINGER

LIST

LN

LOCAL

LOCALTIME

LOCALTIMESTAMP

LOCK

LOG

LOG10

LONG

LOWER

LPAD

LPARAM

MAKE_DBKEY

MANUAL

MAPPING

MATCHED

MATCHING

MAX

MAXVALUE

MERGE

MESSAGE

MIDDLENAME

MILLISECOND

MIN

MINUTE

MINVALUE

MOD

MODE

MODULE_NAME

MONTH

NAME

NAMES

NATIONAL

NATIVE

NATURAL

NCHAR

NEXT

NO

NORMALIZE_DECFLOAT

NOT

NTH_VALUE

NTILE

NULL

NULLIF

NULLS

NUMBER

NUMERIC

OCTET_LENGTH

OF

OFFSET

OLDEST

ON

ONLY

OPEN

OPTION

OR

ORDER

OS_NAME

OTHERS

OUTER

OUTPUT_TYPE

OVER

OVERFLOW

OVERLAY

OVERRIDING

PACKAGE

PAD

PAGE

PAGES

PAGE_SIZE

PARAMETER

PARTITION

PASSWORD

PERCENT_RANK

PI

PKCS_1_5

PLACING

PLAN

PLUGIN

POOL

POSITION

POST_EVENT

POWER

PRECEDING

PRECISION

PRESERVE

PRIMARY

PRIOR

PRIVILEGE

PRIVILEGES

PROCEDURE

PROTECTED

PUBLICATION

QUANTIZE

RAND

RANGE

RANK

RDB$DB_KEY

RDB$ERROR

RDB$GET_CONTEXT

RDB$GET_TRANSACTION_CN

RDB$RECORD_VERSION

RDB$ROLE_IN_USE

RDB$SET_CONTEXT

RDB$SYSTEM_PRIVILEGE

READ

REAL

RECORD_VERSION

RECREATE

RECURSIVE

REFERENCES

REGR_AVGX

REGR_AVGY

REGR_COUNT

REGR_INTERCEPT

REGR_R2

REGR_SLOPE

REGR_SXX

REGR_SXY

REGR_SYY

RELATIVE

RELEASE

REPLACE

REQUESTS

RESERV

RESERVING

RESET

RESETTING

RESTART

RESTRICT

RETAIN

RETURN

RETURNING

RETURNING_VALUES

RETURNS

REVERSE

REVOKE

RIGHT

ROLE

ROLLBACK

ROUND

ROW

ROWS

ROW_COUNT

ROW_NUMBER

RPAD

RSA_DECRYPT

RSA_ENCRYPT

RSA_PRIVATE

RSA_PUBLIC

RSA_SIGN_HASH

RSA_VERIFY_HASH

SALT_LENGTH

SAVEPOINT

SCALAR_ARRAY

SCHEMA

SCROLL

SECOND

SECURITY

SEGMENT

SELECT

SENSITIVE

SEQUENCE

SERVERWIDE

SESSION

SET

SHADOW

SHARED

SIGN

SIGNATURE

SIMILAR

SIN

SINGULAR

SINH

SIZE

SKIP

SMALLINT

SNAPSHOT

SOME

SORT

SOURCE

SPACE

SQL

SQLCODE

SQLSTATE

SQRT

STABILITY

START

STARTING

STARTS

STATEMENT

STATISTICS

STDDEV_POP

STDDEV_SAMP

SUBSTRING

SUB_TYPE

SUM

SUSPEND

SYSTEM

TABLE

TAGS

TAN

TANH

TEMPORARY

THEN

TIES

TIME

TIMEOUT

TIMESTAMP

TIMEZONE_HOUR

TIMEZONE_MINUTE

TO

TOTALORDER

TRAILING

TRANSACTION

TRAPS

TRIGGER

TRIM

TRUE

TRUNC

TRUSTED

TWO_PHASE

TYPE

UNBOUNDED

UNCOMMITTED

UNDO

UNION

UNIQUE

UNKNOWN

UPDATE

UPDATING

UPPER

USAGE

USER

USING

UUID_TO_CHAR

VALUE

VALUES

VARBINARY

VARCHAR

VARIABLE

VARYING

VAR_POP

VAR_SAMP

VIEW

WAIT

WEEK

WEEKDAY

WHEN

WHERE

WHILE

WINDOW

WITH

WITHOUT

WORK

WRITE

YEAR

YEARDAY

Anhang D: Systemtabellen

Wenn Sie eine Datenbank erstellen, generiert die Firebird Engine einige Systemtabellen. Metadaten — die Beschreibungen und Eigenschaften aller Datenbankobjekte — werden in den Systemtabellen gespeichert.

Systemtabellen werden durch den Präfix RDB$ gekennzeichnet.

Liste der Systemtabellen
RDB$AUTH_MAPPING

Speichert die Authentifizierung und andere Sicherheitszuordnungen

RDB$BACKUP_HISTORY

Historie der Backups, die mittels nBackup durchgeführt wurden.

RDB$CHARACTER_SETS

Benennt und beschreibt die in der Datenbank verfügbaren Zeichensätze

RDB$CHECK_CONSTRAINTS

Querverweise zwischen den Constraint-Namen (NOT NULL-Constraints, CHECK-Constraints sowie ON UPDATE- und ON DELETE-Klauseln eines Fremdschlüssel-Constraints) und ihren systemgenerierten Triggern.

RDB$COLLATIONS

Collation-Sequenzen für alle Zeichensätze

RDB$CONFIG

Virtuelle Tabelle mit Konfigurationseinstellungen für die aktuelle Datenbank

RDB$DATABASE

Basisinformationen über die Datenbank

RDB$DB_CREATORS

Eine Liste von Benutzern, denen das Privileg CREATE DATABASE gewährt wurde, wenn die angegebene Datenbank als Sicherheitsdatenbank verwendet wird

RDB$DEPENDENCIES

Informationen zu den Abhängigkeiten zwischen Datenbankobjekten

RDB$EXCEPTIONS

Benutzerdefinierte Datenbank-Exceptions

RDB$FIELDS

Spalten- und Domain-Definitionen, sowohl system- als auch benutzerdefiniert

RDB$FIELD_DIMENSIONS

Dimensionen der Arrayspalten

RDB$FILES

Informationen über sekundäre und Shadow-Dateien

RDB$FILTERS

Informationen über BLOB-Filter

RDB$FORMATS

Informationen über Änderungen der Tabellenformate

RDB$FUNCTIONS

Informationen über externe Funktionen

RDB$FUNCTION_ARGUMENTS

Parametereigenschaften externer Funktionen

RDB$GENERATORS

Informationen über Generatoren (Sequenzen)

RDB$INDEX_SEGMENTS

Segmente und Index-Positionen

RDB$INDICES

Definitionen aller Datenbankindizes (System- und Benutzerdefiniert)

RDB$LOG_FILES

In derzeitigen Versionen nicht verwendet

RDB$PACKAGES

Speichert die Definition (Header und Body) von SQL-Paketen

RDB$PAGES

Informationen über Datenbankseiten

RDB$PROCEDURES

Definitionen der Stored Procedures

RDB$PROCEDURE_PARAMETERS

Parameter der Stored Procedures

RDB$REF_CONSTRAINTS

Definitionen der referentiellen Constraints (Fremdschlüssel)

RDB$RELATIONS

Header für Tabellen und Views

RDB$RELATION_CONSTRAINTS

Definitionen aller Einschränkungen auf Tabellenebene

RDB$RELATION_FIELDS

Definitionen von Tabellenspalten auf oberster Ebene

RDB$ROLES

Rollendefinitionen

RDB$SECURITY_CLASSES

Zugriffslisten (ACL)

RDB$TIME_ZONES

Zeitzonen

RDB$TRANSACTIONS

Status für Multi-Datenbank-Transaktionen

RDB$TRIGGERS

Trigger-Definitionen

RDB$TRIGGER_MESSAGES

Triggermeldungen

RDB$TYPES

Definitionen für enumerierte Datentypen

RDB$USER_PRIVILEGES

An Systembenutzer zugewiesene SQL-Privilegien

RDB$VIEW_RELATIONS

Tabellen denen View-Definitionen zugewiesen wurden: eine Zeile für jede Tabelle innerhalb einer View

RDB$AUTH_MAPPING

RDB$AUTH_MAPPING speichert Authentifizierung und andere Sicherheitszuordnungen.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$MAP_NAME

CHAR(63)

Name des Mappings

RDB$MAP_USING

CHAR(1)

Verwendete Definitionen:

P - Plugin (spezifisch oder beliebig)
S - jedes Plugin serverweit
M - Mapping
* - jede Methode

RDB$MAP_PLUGIN

CHAR(63)

Die Zuordnung gilt für Authentifizierungsinformationen von diesem bestimmten Plugin

RDB$MAP_DB

CHAR(63)

Die Zuordnung gilt für Authentifizierungsinformationen aus dieser bestimmten Datenbank

RDB$MAP_FROM_TYPE

CHAR(63)

Der Typ des Authentifizierungsobjekts (definiert durch das Plugin), von dem die Zuordnung erfolgen soll, oder * für jeden Typ

RDB$MAP_FROM

CHAR(255)

Der Name des Authentifizierungsobjekts, von dem aus eine Zuordnung vorgenommen werden soll

RDB$MAP_TO_TYPE

SMALLINT

Der Typ, dem zugeordnet werden soll

0 - USER
1 - ROLE

RDB$MAP_TO

CHAR(63)

Der Name, dem zugeordnet werden soll

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Flag:

0 - benutzerdefiniert
1 oder höher - systemdefiniert

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Optionale Beschreibung des Mappings (Kommentar)

RDB$BACKUP_HISTORY

RDB$BACKUP_HISTORY speichert die Historie der Backups, die mittels nBackup durchgeführt wurden.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$BACKUP_ID

INTEGER

Durch die Engine vergebene Kennung

RDB$TIMESTAMP

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Zeitstempel des Backup

RDB$BACKUP_LEVEL

INTEGER

Backup-Level

RDB$GUID

CHAR(38)

Eindeutige Kennung

RDB$SCN

INTEGER

Systemnummer (Scan)

RDB$FILE_NAME

VARCHAR(255)

Vollständiger Pfad und Dateiname der Backupdatei

RDB$CHARACTER_SETS

RDB$CHARACTER_SETS benennt und beschreibt die in der Datenbank verfügbaren Zeichensätze.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$CHARACTER_SET_NAME

CHAR(63)

Name des Zeichensatzes

RDB$FORM_OF_USE

CHAR(63)

Nicht verwendet

RDB$NUMBER_OF_CHARACTERS

INTEGER

Die Anzahl der Zeichen im Zeichensatz. Wird nicht für existente Zeichensätze verwendet.

RDB$DEFAULT_COLLATE_NAME

CHAR(63)

Der Name der Standard-Collation-Sequenz für den Zeichensatz

RDB$CHARACTER_SET_ID

SMALLINT

Eindeutige Kennung des Zeichensatzes

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Systemkennzeichen: Wert ist 1 wenn der Zeichensatz bei Erstellung der Datenbank festgelegt wurde; Wert ist 0 für einen benutzerdefinierten Zeichensatz.

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Kann die Textbeschreibung des Zeichensatzes speichern

RDB$FUNCTION_NAME

CHAR(63)

Für benutzerdefinierte Zeichensätze, auf die über externe Funktionen zugegriffen wird, ist dies der Name der externen Funktion.

RDB$BYTES_PER_CHARACTER

SMALLINT

Die maximale Anzahl von Bytes, die ein Zeichen repräsentieren.

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann auf eine in der Tabelle RDB$SECURITY_CLASSES definierte Sicherheitsklasse verweisen, um Zugriffskontrollbeschränkungen auf alle Benutzer dieses Zeichensatzes anzuwenden.

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Benutzers, der den Zeichensatz ursprünglich erstellt hat

RDB$CHECK_CONSTRAINTS

RDB$CHECK_CONSTRAINTS enthält die Querverweise zwischen den systemgenerierten Triggern für Contraints sowie die Namen der zugewiesenen Constraints (NOT NULL-Constraints, CHECK-Constraints sowie die ON UPDATE- und ON DELETE-Klauseln in Fremdschlüssel-Constraints).

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$CONSTRAINT_NAME

CHAR(63)

Constraint-Name, der durch den Benutzer oder automatisch durch das System vergeben wurde.

RDB$TRIGGER_NAME

CHAR(63)

Für CHECK-Constraints ist dies der Name des Triggers, der diesen Constraint erzwingt. Für NOT NULL-Constraints ist dies der Name der Tabelle, die diesen Constraint enthält. Für Fremdschlüssel-Constraints ist dies der Name des Trigger, der die ON UPDATE- und ON DELETE-Klauseln erzwingt.

RDB$COLLATIONS

RDB$COLLATIONS speichert Kollatierungssequenzen für alle Zeichensätze.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$COLLATION_NAME

CHAR(63)

Name der Collation-Sequenz

RDB$COLLATION_ID

SMALLINT

Kennung der Collation-Sequenz. Bildet zusammen mit der Kennung des Zeichensatzen eine eindeutige Kennung.

RDB$CHARACTER_SET_ID

SMALLINT

Kennung des Zeichensatzes. Bildet zusammen mit der Kennung der Collation-Sequenz eine eindeutige Kennung.

RDB$COLLATION_ATTRIBUTES

SMALLINT

Collation-Eigenschaften. Dies ist eine Bitmaske, wobei das erste Bit angibt, ob nachstehende Leerzeichen in Collations berücksichtigt werden sollen (0 - NO PAD; 1 - PAD SPACE); das zweite Bit gibt an, ob die Collation sensitiv für Groß- und Kleinschreibung ist (0 - CASE SENSITIVE, 1 - CASE INSENSITIVE); das dritte Bit gibt an, ob die Collation Akzent-sensitiv ist (0 - ACCENT SENSITIVE, 1 - ACCENT SENSITIVE). Hieraus ergibt sich, dass die Collation bei einem Wert von 5 nachstehende Leerzeichen nicht berücksichtigt und Akzent-sensitiv ist.

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Kennzeichen: der Wert 0 bedeutet benutzerdefiniert; der Wert 1 bedeutet systemdefiniert.

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Kann Textbeschreibung der Collation speichern

RDB$FUNCTION_NAME

CHAR(63)

Derzeit nicht verwendet

RDB$BASE_COLLATION_NAME

CHAR(63)

Der Name der Basis-Collation für diese Collation-Sequenz.

RDB$SPECIFIC_ATTRIBUTES

BLOB TEXT

Beschreibt spezifische Eigenschaften.

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann auf eine in der Tabelle RDB$SECURITY_CLASSES definierte Sicherheitsklasse verweisen, um Zugriffskontrollbeschränkungen auf alle Benutzer dieser Kollation anzuwenden.

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Benutzers, der die Sortierung ursprünglich erstellt hat

RDB$CONFIG

RDB$CONFIG ist eine virtuelle Tabelle, die die Konfigurationseinstellungen der aktuellen Datenbank für die aktuelle Verbindung anzeigt.

Die Tabelle RDB$CONFIG wird auf Anfrage aus In-Memory-Strukturen gefüllt und ihre Instanz wird für die Lebensdauer der SQL-Abfrage beibehalten. Aus Sicherheitsgründen ist der Zugriff auf diese Tabelle nur Administratoren gestattet. Nicht-privilegierten Benutzern werden in dieser Tabelle keine Zeilen angezeigt (und es wird kein Fehler ausgegeben).

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$CONFIG_ID

INTEGER

Eindeutiger Zeilenbezeichner, keine besondere Bedeutung

RDB$CONFIG_NAME

VARCHAR(63)

Einstellungsname (z.B. TempCacheLimit)

RDB$CONFIG_VALUE

VARCHAR(255)

Istwert der Einstellung

RDB$CONFIG_DEFAULT

VARCHAR(255)

Standardwert der Einstellung (definiert im Firebird-Code)

RDB$CONFIG_IS_SET

BOOLEAN

TRUE, wenn der Wert explizit konfiguriert ist, FALSE, wenn der Standardwert ist

RDB$CONFIG_SOURCE

VARCHAR(255)

Name der Konfigurationsdatei (relativ zum Firebird-Stammverzeichnis), aus der diese Einstellung stammt, oder Sonderwert DPB, wenn die Einstellung von der Client-Anwendung über API angegeben wurde.

RDB$DATABASE

RDB$DATABASE speichert grundlegende Informationen über die Datenbank. Es enthält nur einen Datensatz.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Datenbankkommentar.

RDB$RELATION_ID

SMALLINT

Zähler der durch jede neu erstellte Tabelle oder View um eins erhöht wird.

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Die Sicherheitsklasse, die in Tabelle RDB$SECURITY_CLASSES definiert wurde, um Zugriffe für die gesamte Datenbank zu begrenzen.

RDB$CHARACTER_SET_NAME

CHAR(63)

Der Name des Standardzeichensatzes, der mittels der DEFAULT CHARACTER SET-Klausel während der Datenbankerstellung gesetzt wurde. NULL für den Zeichensatz NONE.

RDB$LINGER

INTEGER

Die "Verzögerung" in Sekunden (festgelegt mit der Anweisung "ALTER DATABASE SET LINGER"), bis die Datenbankdatei geschlossen wird, nachdem die letzte Verbindung zu dieser Datenbank geschlossen wurde (in SuperServer). NULL, wenn keine Verzögerung eingestellt ist.

RDB$SQL_SECURITY

BOOLEAN

Der Standardmodus SQL SECURITY (DEFINER oder INVOKER) wird auf neu erstellte Objekte angewendet:

NULL - anfängliche Vorgabe (INVOKER)
FALSE - INVOKER
TRUE - DEFINER

RDB$DB_CREATORS

RDB$DB_CREATORS enthält eine Liste von Benutzern, denen das CREATE DATABASE-Privileg gewährt wurde, wenn die angegebene Datenbank als Sicherheitsdatenbank verwendet wird.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$USER

CHAR(63)

Benutzer- oder Rollenname

RDB$USER_TYPE

SMALLINT

Benutzertyp

8 - user
13 - role

RDB$DEPENDENCIES

RDB$DEPENDENCIES speichert die Abhängigkeiten zwischen Datenbankobjekten.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$DEPENDENT_NAME

CHAR(63)

Der Name der View, Prozedur, Trigger, CHECK-Constraint oder Computed Column, für die die Abhängigkeit definiert ist, z.B. das abhängige Objekt.

RDB$DEPENDED_ON_NAME

CHAR(63)

Der Name des Objekts, von dem das definierte Objekt — Tabelle, View, Prozedur, Trigger, CHECK-Constraint oder Computed Column — abhängig ist.

RDB$FIELD_NAME

CHAR(63)

Der Spaltenname im abhängigen Objekt, das auf eine View, Prozedur, Trigger, CHECK-Constraint oder Computed Column verweist.

RDB$DEPENDENT_TYPE

SMALLINT

Kennzeichnet den Typ des abhängigen Objekts:

0 - Tabelle
1 - View
2 - Trigger
3 - Computed Column
4 - CHECK-Constraint
5 - Prozedur
6 - Index-Ausdruck
7 - Exception
8 - User
9 - Spalte
10 - Index 15 - Stored Function
18 - Package Header
19 - Package Body

RDB$DEPENDED_ON_TYPE

SMALLINT

Kennzeichnet den Typ des Objekts, auf das verwiesen wird:

0 - Tabelle (oder darin enthaltene Spalte)
1 - View
2 - Trigger
3 - Computed-Column
4 - CHECK-Constraint
5 - Prozedur (oder deren Parameter)
6 - Index-Anweisung
7 - Exception
8 - User
9 - Spalte
10 - Index
14 - Generator (Sequence)
15 - UDF
17 - Collation 18 - Package Header
19 - Package Body

RDB$PACKAGE_NAME

CHAR(63)

Das Paket einer Prozedur oder Funktion, für die dies die Abhängigkeit beschreibt.

RDB$EXCEPTIONS

RDB$EXCEPTIONS speichert benutzerdefinierte Datenbankausnahmen.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$EXCEPTION_NAME

CHAR(63)

Benutzerdefinierter Exception-Name

RDB$EXCEPTION_NUMBER

INTEGER

Die eindeutige Nummer der Exception, die durch das System zugewiesen wurde

RDB$MESSAGE

VARCHAR(1021)

Exception-Meldungstext

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Kann die Beschreibung der Exception speichern

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Kennzeichen:

0 - Benutzerdefiniert
1 oder höher - Systemdefiniert

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann auf eine in der Tabelle RDB$SECURITY_CLASSES definierte Sicherheitsklasse verweisen, um Zugriffskontrollbeschränkungen auf alle Benutzer dieser Ausnahme anzuwenden.

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Benutzers, der die Ausnahme ursprünglich erstellt hat

RDB$FIELDS

RDB$FIELDS speichert Definitionen von Spalten und Domänen, sowohl System- als auch benutzerdefiniert. Hier werden die detaillierten Datenattribute für alle Spalten gespeichert.

Die Spalte RDB$FIELDS.RDB$FIELD_NAME verlinkt auf RDB$RELATION_FIELDS.RDB$FIELD_SOURCE, nicht auf RDB$RELATION_FIELDS.RDB$FIELD_NAME.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$FIELD_NAME

CHAR(63)

Der eindeutige Name der Domain. Wird durch den Benutzer festgelegt oder automatisch durch das System. Domains die durch das System erstellt wurden, beginnen mit dem Präfix “RDB$”.

RDB$QUERY_NAME

CHAR(63)

Nicht in Verwendung

RDB$VALIDATION_BLR

BLOB BLR

Die Binärsprachenrepräsentation (BLR) des SQL-Ausdrucks, der die Prüfung der CHECK-Werte in der Domain angibt

RDB$VALIDATION_SOURCE

BLOB TEXT

Der originale Quelltext in SQL, der die Prüfung des CHECK-Wertes angibt

RDB$COMPUTED_BLR

BLOB BLR

Die Binärsprachenrepräsentation (BLR) des SQL-Ausdrucks, welchen der Datenbankserver verwendet, wenn auf COMPUTED BY-Spalten zugegriffen wird.

RDB$COMPUTED_SOURCE

BLOB TEXT

Der originale Quelltext der Anweisung, der die COMPUTED BY-Spalte definiert.

RDB$DEFAULT_VALUE

BLOB BLR

Der Standardwert, sofern vorhanden, für das Feld oder die Domain, in Binarsprachenrepräsentation (BLR).

RDB$DEFAULT_SOURCE

BLOB TEXT

Der Vorgabewert als Quelltext, als SQL-Konstante oder -Ausdruck.

RDB$FIELD_LENGTH

SMALLINT

Spaltengröße in Bytes. BOOLEAN beansprucht 1 Byte. FLOAT, DATE, TIME, INTEGER beanspruchen 4 Bytes. DOUBLE PRECISION, BIGINT, TIMESTAMP, TIME WITH TIME ZONE, DECFLOAT(16) und BLOB belegen 8 Byte. TIMESTAMP WITH TIME ZONE belegt 12 Byte. INT128 und DECFLOAT(34) belegen 16 Byte. Für CHAR- und VARCHAR-Datentypen wird die größtmögliche Anzahl Bytes beansprucht, wenn eine String-Domain (Spalte) definiert wurde.

RDB$FIELD_SCALE

SMALLINT

Die negative Nummer, die die Präzision für DECIMAL- und NUMERIC-Spalten festlegt — die Anzahl der Stellen nach dem Dezimalkomma.

RDB$FIELD_TYPE

SMALLINT

Code des Datentyps für die Spalte:

7 - SMALLINT
8 - INTEGER
10 - FLOAT
12 - DATE
13 - TIME
14 - CHAR
16 - BIGINT
23 - BOOLEAN
24 - DECFLOAT(16)
25 - DECFLOAT(34)
26 - INT128
27 - DOUBLE PRECISION
28 - TIME WITH TIME ZONE
29 - TIMESTAMP WITH WITH TIME ZONE 35 - TIMESTAMP
37 - VARCHAR
261 - BLOB

Codes für DECIMAL und NUMERIC sind die gleichen wie für Integer-Typen, da diese als solche gespeichert werden.

RDB$FIELD_SUB_TYPE

SMALLINT

Gibt den Untertyp für BLOB-Datentypen an:

0 - undefiniert
1 - Text
2 - BLR
3 - ACL
4 - für zukünftigen Gebrauch reserviert
5 - Enkodierte Tabellenmetadatenbeschreibung
6 - Speicherung der Details für übergreifende Datenbanktransaktionen, die abnormal beendet wurden. 7 - Beschreibung der externen Datei 8 - Debug-Informationen (für PSQL)

Spezifikationen für die CHAR-Datentypen:

0 - untypisierte Daten
1 - feste Binärdaten

Spezifiziert einen bestimmten Datentyp für die Integer-Datentypen (SMALLINT, INTEGER, BIGINT, INT128) und für Festkomma-Zahlen (NUMERIC, DECIMAL):

0 oder NULL - der Datentyp passt zum Wert im Feld RDB$FIELD_TYPE
1 - NUMERIC
2 - DECIMAL

RDB$MISSING_VALUE

BLOB BLR

Nicht verwendet

RDB$MISSING_SOURCE

BLOB TEXT

Nicht verwendet

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Beliebiger Kommentar für Domains (Tabellenspalten)

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Kennzeichen: der Wert 1 bedeutet, dass die Domain automatisch durch das System erstellt wurde, der Wert 0 bedeutet, die Domain wurde durch den Benutzer definiert.

RDB$QUERY_HEADER

BLOB TEXT

Nicht verwendet

RDB$SEGMENT_LENGTH

SMALLINT

Gibt die Länge der BLOB-Buffer in Bytes für BLOB-Spalten an. Verwendet NULL für alle anderen Datentypen.

RDB$EDIT_STRING

VARCHAR(127)

Nicht verwendet

RDB$EXTERNAL_LENGTH

SMALLINT

Die Länge der Spalte in Bytes, sofern diese zu einer externen Tabelle gehört. Für reguläre Tabellen immer NULL.

RDB$EXTERNAL_SCALE

SMALLINT

Der Skalierungsfaktor für Integer-Felder in einer externen Tabelle; repräsentiert die Potenz von 10, die mit dem Integer multipliziert wird

RDB$EXTERNAL_TYPE

SMALLINT

Der Datentype des Feldes, wie er in der externen Tabelle vorkommt:

7 - SMALLINT
8 - INTEGER
10 - FLOAT
12 - DATE
13 - TIME
14 - CHAR
16 - BIGINT
23 - BOOLEAN
24 - DECFLOAT(16)
25 - DECFLOAT(34)
26 - INT128
27 - DOUBLE PRECISION
28 - TIME WITH TIME ZONE
29 - TIMESTAMP WITH WITH TIME ZONE 35 - TIMESTAMP
37 - VARCHAR
261 - BLOB

RDB$DIMENSIONS

SMALLINT

Gibt die Anzahl der Dimensionen in einem Array an, sofern die Spalte als Array definiert wurde, sonst immer NULL.

RDB$NULL_FLAG

SMALLINT

Gibt an, ob die Spalte einen leeren Wert annehmen darf (das Feld enthält dann NULL) oder nicht (das Feld enthält dann den Wert 1

RDB$CHARACTER_LENGTH

SMALLINT

Die Länge für CHAR- oder VARCHAR-Spalten in Zeichen (nicht in Bytes)

RDB$COLLATION_ID

SMALLINT

Die Kennung der Collation-Sequenz für eine Zeichenspalte oder -Domain. Wurde dies nicht definiert ist der Feldwert 0

RDB$CHARACTER_SET_ID

SMALLINT

Die Kennung des Zeichensatzes für eine Zeichenspalte, eine BLOB TEXT-Spalte oder -Domain

RDB$FIELD_PRECISION

SMALLINT

Gibt die Gesamtzahl der Stellen für Festkomma-Datentypen (DECIMAL und NUMERIC) an. Der Wert ist 0 für Integer-Datentypen, NULL für alle anderen.

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann auf eine in der Tabelle RDB$SECURITY_CLASSES definierte Sicherheitsklasse verweisen, um Zugriffskontrollbeschränkungen auf alle Benutzer dieser Domäne anzuwenden

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Benutzers, der die Domäne ursprünglich erstellt hat.

RDB$FIELD_DIMENSIONS

RDB$FIELD_DIMENSIONS speichert die Dimensionen für Array-Spalten.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$FIELD_NAME

CHAR(63)

Der Name der Array-Spalte. Dieser muss im Feld RDB$FIELD_NAME innerhalb der Tabelle RDB$FIELDS.

RDB$DIMENSION

SMALLINT

Kennzeichnet eine Dimension in der Array-Spalte. Die Nummerierung der Dimensionen startet bei 0.

RDB$LOWER_BOUND

INTEGER

Die untere Grenze dieser Dimension.

RDB$UPPER_BOUND

INTEGER

Die obere Grenze dieser Dimension.

RDB$FILES

RDB$FILES speichert Informationen über sekundäre Dateien und Shadow-Dateien.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$FILE_NAME

VARCHAR(255)

Der vollständige Pfad zur Datei und der Name einer der beiden

  • der sekundären Datenbankdatei in Multidatei-Datenbanken, oder

  • der Shadow-Datei

RDB$FILE_SEQUENCE

SMALLINT

Die fortlaufende Nummer der sekundären Datei in einer Sequenz oder der Shadow-Datei innerhalb einer Shadow-Dateien-Sammlung.

RDB$FILE_START

INTEGER

Die initiale Seitenzahl in der sekundären Datei oder der Shadow-Datei.

RDB$FILE_LENGTH

INTEGER

Dateilänge in Datenbankseiten.

RDB$FILE_FLAGS

SMALLINT

Für den internen Gebrauch

RDB$SHADOW_NUMBER

SMALLINT

Nummer der Shadow-Sammlung. Wenn die Zeile eine sekundäre Datenbankdatei beschreibt, ist der Feldwert NULL, andernfalls 0.

RDB$FILTERS

RDB$FILTERS speichert Informationen über BLOB-Filter.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$FUNCTION_NAME

CHAR(63)

Das eindeutige Kennzeichen für BLOB-Filter

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Dokumentation über die BLOB-Filter und die zwei Untertypen, die dieser nutzt. Geschrieben durch den Benutzer.

RDB$MODULE_NAME

VARCHAR(255)

Der Name der dynamischen Bibliothek oder des Shared Object, in der der Code des BLOB-Filters steht.

RDB$ENTRYPOINT

CHAR(63)

Der exportierte Name des BLOB-Filters in der Filterbibliothek. Beachten Sie, dass dies oft nicht dasselbe ist wie RDB$FUNCTION_NAME, das ist der Bezeichner, mit dem der BLOB-Filter für die Datenbank deklariert wird

RDB$INPUT_SUB_TYPE

SMALLINT

Der BLOB-Untertyp der Daten, die durch die Funktion konvertiert werden

RDB$OUTPUT_SUB_TYPE

SMALLINT

Der BLOB-Untertyp der konvertierten Daten.

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Dieses Kennzeichen gibt an, ob der Filter ist benutzerdefiniert oder intern definiert:

0 - benutzerdefiniert
1 oder größer - intern definiert

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann auf eine in der Tabelle RDB$SECURITY_CLASSES definierte Sicherheitsklasse verweisen, um Zugriffskontrollbeschränkungen auf alle Benutzer dieses Filters anzuwenden

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Benutzers, der den Filter ursprünglich erstellt hat

RDB$FORMATS

RDB$FORMATS speichert Informationen über Änderungen in Tabellen. Jedes Mal wenn Änderungen in den Metadaten einer Tabelle durchgeführt werden, bekommt diese eine neue Formatnummer. Wen die Formatnummer irgendeiner Tabelle die 255 erreicht, oder eine beliebige Ansicht 32.000, wird die gesamte Datenbank inoperabel. Um in den normalen Betrieb zu wechseln, müssen Sie zunächst ein Backup der Datenbank mit dem Werkzeug gbak und anschließend eine Wiederherstellung durchführen.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$RELATION_ID

SMALLINT

Kennung der Tabelle oder View

RDB$FORMAT

SMALLINT

Kennung des Tabellenformats — maximal 255 für Tabellen, 32.000 für Ansichten. Der kritische Punkt ist erreicht, wenn die Nummer 255 für eine beliebige Tabelle oder 32.000 für eine beliebige View erreicht.

RDB$DESCRIPTOR

BLOB FORMAT

Speichert Spaltennamen und Dateneigenschaften als BLOB, so wie sie zum Zeitpunkt der Erstellung des Format-Datensatzes war.

RDB$FUNCTIONS

RDB$FUNCTIONS speichert Informationen, die von der Engine für externe Funktionen (benutzerdefinierte Funktionen, UDFs) verwendet werden.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$FUNCTION_NAME

CHAR(63)

Der eindeutige (deklarierte) Name der externen Funktion.

RDB$FUNCTION_TYPE

SMALLINT

Derzeit nicht verwendet

RDB$QUERY_NAME

CHAR(63)

Derzeit nicht verwendet

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Beliebiger Textkommentar zur externen Funktion

RDB$MODULE_NAME

VARCHAR(255)

Der Name der dynamischen Bibliothek oder des Shared Object, die bzw. das den Code der externen Funktion vorhält.

RDB$ENTRYPOINT

CHAR(63)

Der exportierte Name der externen Funktion in der Funktionsbibliothek. Beachten Sie, dass dies üblicherweise nicht der gleiche Name wie in RDB$FUNCTION_NAME ist, welches wiederum die Kennung hält, mit der die externe Funktion in der Datenbank registriert ist.

RDB$RETURN_ARGUMENT

SMALLINT

Die Positionsnummer des zurückgegebenen Argumentes innerhalb der Parameterliste, die sich auf die Eingabeargumente bezieht.

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Kennzeichen zeigt an, ob der Filter benuntzer- oder intern definiert wurde:

0 - benutzerdefiniert
1 oder größer - intern definiert

RDB$ENGINE_NAME

CHAR(63)

Engine für externe Funktionen 'UDR' für UDR-Funktionen. NULL für ältere UDF- oder PSQL-Funktionen

RDB$PACKAGE_NAME

CHAR(63)

Paket, das diese Funktion enthält (oder NULL)

RDB$PRIVATE_FLAG

SMALLINT

NULL für normale (Haupt-) Funktionen, 0 für im Header definierte Paketfunktion, 1 für nur im Paketrumpf definierte Paketfunktion.

RDB$FUNCTION_SOURCE

BLOB TEXT

Der PSQL-Quellcode der Funktion

RDB$FUNCTION_ID

SMALLINT

Eindeutige Kennung der Funktion

RDB$FUNCTION_BLR

BLOB BLR

Die binäre Sprachdarstellung (BLR) des Funktionscodes (nur PSQL-Funktion)

RDB$VALID_BLR

SMALLINT

Gibt an, ob die Quell-PSQL der gespeicherten Prozedur nach der letzten ALTER FUNCTION-Änderung gültig bleibt

RDB$DEBUG_INFO

BLOB DEBUG_INFORMATION

Enthält Debugging-Informationen zu Variablen, die in der Funktion verwendet werden (nur PSQL-Funktion)

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann auf eine in der Tabelle RDB$SECURITY_CLASSES definierte Sicherheitsklasse verweisen, um Zugriffskontrollbeschränkungen auf alle Benutzer dieser Funktion anzuwenden

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Benutzers, der die Funktion ursprünglich erstellt hat

RDB$LEGACY_FLAG

SMALLINT

Das Legacy-Stilattribut der Funktion. 1 - wenn die Funktion im Legacy-Stil beschrieben ist (DECLARE EXTERNAL FUNCTION), andernfalls CREATE FUNCTION.

RDB$DETERMINISTIC_FLAG

SMALLINT

Deterministische Flagge. 1 - wenn die Funktion deterministisch ist

RDB$SQL_SECURITY

BOOLEAN

The SQL SECURITY mode (DEFINER or INVOKER):

NULL - initial default (INVOKER)
FALSE - INVOKER
TRUE - DEFINER

RDB$FUNCTION_ARGUMENTS

RDB$FUNCTION_ARGUMENTS speichert die Paramter für Funktionen und ihre Attribute.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$FUNCTION_NAME

CHAR(63)

Der eindeutige Name (deklariertes Kennzeichen) der Funktion

RDB$ARGUMENT_POSITION

SMALLINT

Die Position des Arguments innerhalb der Argumentliste.

RDB$MECHANISM

SMALLINT

Kennzeichen: wie wird das Argument übergeben

0 - per Wert (by value)
1 - per Referenz (by reference)
2 - per Beschreibung (by descriptor)
3 - per BLOB-Beschreibung (by BLOB descriptor)

Nur für ältere externe Funktionen.

RDB$FIELD_TYPE

SMALLINT

Data type code defined for the column:

7 - SMALLINT
8 - INTEGER
10 - FLOAT
12 - DATE
13 - TIME
14 - CHAR
16 - BIGINT
23 - BOOLEAN
24 - DECFLOAT(16)
25 - DECFLOAT(34)
26 - INT128
27 - DOUBLE PRECISION
28 - TIME WITH TIME ZONE
29 - TIMESTAMP WITH WITH TIME ZONE 35 - TIMESTAMP
37 - VARCHAR
40 - CSTRING (null-terminated text)
45 - BLOB_ID
261 - BLOB

Nur für ältere externe Funktionen.

RDB$FIELD_SCALE

SMALLINT

Die Skalierung eines Integer- oder Festkomma-Arguments. Dies ist der Exponent von 10.

Nur für ältere externe Funktionen.

RDB$FIELD_LENGTH

SMALLINT

Argumentlänge in Bytes:

BOOLEAN = 1
SMALLINT = 2
INTEGER = 4
DATE = 4
TIME = 4
BIGINT = 8
DECFLOAT(16) = 8
DOUBLE PRECISION = 8
TIMESTAMP = 8
TIME WITH TIME ZONE = 8
BLOB_ID = 8
TIMESTAMP WITH TIME ZONE = 12
INT128 = 16
DECFLOAT(34) = 16

Nur für ältere externe Funktionen.

RDB$FIELD_SUB_TYPE

SMALLINT

Speichert den BLOB-Untertypen für ein Argument des BLOB-Datentyps.

Nur für ältere externe Funktionen.

RDB$CHARACTER_SET_ID

SMALLINT

Die Kennung des Zeichensatzes für Zeichenargumente.

Nur für ältere externe Funktionen.

RDB$FIELD_PRECISION

SMALLINT

Die Anzahl der Stelle für die Präzision, die für den Datentyp des Arguments verfügbar ist.

Nur für ältere externe Funktionen.

RDB$CHARACTER_LENGTH

SMALLINT

Die Länge eines CHAR- oder VARCHAR-Arguments in Zeichen (nicht in Bytes).

Nur für ältere externe Funktionen.

RDB$PACKAGE_NAME

CHAR(63)

Paketname der Funktion (oder NULL für eine Top-Level-Funktion)

RDB$ARGUMENT_NAME

CHAR(63)

Parametername

RDB$FIELD_SOURCE

CHAR(63)

Der Name der vom Benutzer erstellten Domäne, wenn auf eine Domäne anstelle eines Datentyps verwiesen wird. Beginnt der Name mit dem Präfix “RDB$”, ist dies der Name der vom System automatisch generierten Domäne für den Parameter.

RDB$DEFAULT_VALUE

BLOB BLR

Der Standardwert für den Parameter in der binären Sprachdarstellung (BLR)

RDB$DEFAULT_SOURCE

BLOB TEXT

Der Standardwert für den Parameter im PSQL-Code

RDB$COLLATION_ID

SMALLINT

Der Bezeichner der Kollatierungssequenz, die für einen Zeichenparameter verwendet wird

RDB$NULL_FLAG

SMALLINT

Das Flag, das angibt, ob NULL zulässig ist

RDB$ARGUMENT_MECHANISM

SMALLINT

Parameterübergabemechanismus für Nicht-Legacy-Funktionen:

0 - per Wert (by value)
1 - per Referenz (by reference)
2 - mittels einer Beschreibung (by descriptor)
3 - per BLOB-Beschreibung (by BLOB descriptor)

RDB$FIELD_NAME

CHAR(63)

Der Name der Spalte, auf die der Parameter verweist, wenn er mit "TYPE OF COLUMN" anstelle eines regulären Datentyps deklariert wurde. Wird in Verbindung mit RDB$RELATION_NAME verwendet (siehe nächstes).

RDB$RELATION_NAME

CHAR(63)

Der Name der Tabelle, auf die der Parameter verweist, wenn er mit "TYPE OF COLUMN" anstelle eines regulären Datentyps deklariert wurde

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Kennzeichen:

0 - benutzerdefiniert
1 oder höher - systemdefiniert

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Optionale Beschreibung des Funktionsarguments (Kommentar)

RDB$GENERATORS

RDB$GENERATORS speichert Generatoren (Sequenzen) und hält diese aktuell.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$GENERATOR_NAME

CHAR(63)

Der eindeutige Generatorname.

RDB$GENERATOR_ID

SMALLINT

Die eindeutige Kennung, die für den Generator durch das System vergeben wurde.

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Kennzeichen:

0 - benutzerdefiniert
1 oder größer - intern definiert 6 - interner Generator für Identitätsspalte

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Kann Kommentartexte zum Generator speichern.

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann auf eine in der Tabelle RDB$SECURITY_CLASSES definierte Sicherheitsklasse verweisen, um Zugriffskontrollbeschränkungen auf alle Benutzer dieses Generators anzuwenden

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Benutzers, der den Generator ursprünglich erstellt hat

RDB$INITIAL_VALUE

BIGINT

Speichert den Anfangswert (START WITH Wert) des Generators

RDB$GENERATOR_INCREMENT

INTEGER

Speichert das Inkrement des Wertes (INCREMENT BY Wert) des Generators

RDB$INDICES

RDB$INDICES speichert die Definitionen benutzerdefinierter und systemdefinierter Indizes. Die Eigenschaften jeder Spalte, die zu einem Index gehören, werden in je einer Spalte innerhalb der Tabelle RDB$INDEX_SEGMENTS vorgehalten.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$INDEX_NAME

CHAR(63)

Der eindeutige Indexname, der durch den Benutzer oder automatisch durch das System vergeben wurde.

RDB$RELATION_NAME

CHAR(63)

Der Name der Tabelle zu der der Index gehört. Dieser korrespondiert mit der Kennung in RDB$RELATION_NAME.RDB$RELATIONS

RDB$INDEX_ID

SMALLINT

Die interne (System-)Kennung des Index.

RDB$UNIQUE_FLAG

SMALLINT

Gibt an, ob der Index eindeutig ist:

1 - eindeutig (unique)
0 - nicht eindeutig (not unique)

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Kann Kommentare zum Index speichern.

RDB$SEGMENT_COUNT

SMALLINT

Die Anzahl der Segment (Spalten) des Index.

RDB$INDEX_INACTIVE

SMALLINT

Gibt an, ob der Index derzeit aktiv ist:

1 - inaktiv
0 - aktiv

RDB$INDEX_TYPE

SMALLINT

Unterscheidet zwischen aufsteigendem (0 oder NULL) und absteigendem Index (1). Wird nicht in Datenbanken vor Firebird 2.0 verwendet; reguläre Indizes in aktualisierten (upgraded) Datenbanken werden üblicherweise NULL in dieser Spalte speichern.

RDB$FOREIGN_KEY

CHAR(63)

Der Name des zugewiesenen Fremdschlüssel-Constraints, falls vorhanden.

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Gibt an, ob der Index system- oder benutzerdefiniert ist:

0 - benutzerdefiniert
1 oder größer - intern definiert

RDB$EXPRESSION_BLR

BLOB BLR

Ausdruck für einen Anweisungsindex, geschrieben in Binärsprachenrepräsentation (BLR). Wird für die Berechnung der Indexwerte zur Laufzeit verwendet.

RDB$EXPRESSION_SOURCE

BLOB TEXT

Der Quellcode des Ausdrucks für einen Anweisungsindex.

RDB$STATISTICS

DOUBLE PRECISION

Speichert die letzte bekannte Selektivität des gesamten Index, die durch die Ausführung eines SET STATISTICS-Statements berechnet wird. Diese wird außerdem beim ersten Öffnen der Datenbank durch den Server neuberechnet. Die Selektivität jedes einzelnen Index-Segments wird in der Tabelle RDB$INDEX_SEGMENTS gespeichert.

RDB$INDEX_SEGMENTS

RDB$INDEX_SEGMENTS speichert die Segmente (Tabellenspalten) eines Index und ihre Position innerhalb des Schlüssels. Pro Spalte innerhalb des Index wird eine einzelne Zeile vorgehalten.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$INDEX_NAME

CHAR(63)

Der Name des Index, dem dieses Seqment zugewiesen ist. Der Hauptdatensatz befindet sich in RDB$INDICES.RDB$INDEX_NAME.

RDB$FIELD_NAME

CHAR(63)

Der Name der Spalte, die zum Index gehört, korrespondierend zur Kennung für die Tabelle und dessen Spalte in RDB$RELATION_FIELDS.RDB$FIELD_NAME.

RDB$FIELD_POSITION

SMALLINT

Die Spaltenposition im Index. Die Positionen werden von links nach rechts festgelegt und starten bei 0.

RDB$STATISTICS

DOUBLE PRECISION

Die letzte bekannte (berechnete) Selektivität dieses Spaltenindex. Je größer die Zahl ist, desto kleiner die Selektivität.

RDB$LOG_FILES

RDB$LOG_FILES wird derzeit nicht verwendet.

RDB$PACKAGES

RDB$PACKAGES speichert die Definition (Header und Body) von SQL-Paketen.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$PACKAGE_NAME

CHAR(63)

Name des Pakets

RDB$PACKAGE_HEADER_SOURCE

BLOB TEXT

Der PSQL-Quellcode des Paket-Headers

RDB$PACKAGE_BODY_SOURCE

BLOB TEXT

Der PSQL-Quellcode des Paketkörpers

RDB$VALID_BODY_FLAG

SMALLINT

Gibt an, ob der Hauptteil des Pakets noch gültig ist. NULL oder 0 zeigt an, dass der Body nicht gültig ist.

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann auf eine in der Tabelle RDB$SECURITY_CLASSES definierte Sicherheitsklasse verweisen, um Zugriffskontrollbeschränkungen auf alle Benutzer dieses Pakets anzuwenden

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Benutzers, der das Paket ursprünglich erstellt hat

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Flagge:

0 - benutzerdefiniert
1 oder höher - systemdefiniert

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Optionale Beschreibung des Pakets (Kommentar)

RDB$SQL_SECURITY

BOOLEAN

The SQL SECURITY mode (DEFINER or INVOKER):

NULL - initial default (INVOKER)
FALSE - INVOKER
TRUE - DEFINER

RDB$PAGES

RDB$PAGES speichert Informationen über die Datenbankseiten und deren Nutzung.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$PAGE_NUMBER

INTEGER

Die eindeutige Nummer der physikalisch erstellen Datenbankseiten.

RDB$RELATION_ID

SMALLINT

Die Kennung der Tabelle, zu der die Seite gehört.

RDB$PAGE_SEQUENCE

INTEGER

Die Nummer der Seite innerhalb der Sequenz aller Seiten in der zugehörigen Tabelle.

RDB$PAGE_TYPE

SMALLINT

Gibt den Seitentyp an (Daten, Index, BLOB, etc.). Informationen für das System.

RDB$PROCEDURES

RDB$PROCEDURES speichert die Definitionen für Stored Procedures, inklusive ihres PSQL-Quelltextes und ihrer Binärsprachenrepräsentation (BLR). Die nächste Tabelle RDB$PROCEDURE_PARAMETERS speichert die Definitionen der Eingabe- und Ausgabeparameter.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$PROCEDURE_NAME

CHAR(63)

Name (Kennung) der Stored Procedure.

RDB$PROCEDURE_ID

SMALLINT

Die eindeutige system-generierte Kennung.

RDB$PROCEDURE_INPUTS

SMALLINT

Gibt die Anzahl der Eingabeparameter an. NULL wenn es keine gibt.

RDB$PROCEDURE_OUTPUTS

SMALLINT

Gibt die Anzahl der Ausgabeparameter an. NULL wenn es keine gibt.

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Beliebiger Kommentartext, der die Prozedur beschreibt.

RDB$PROCEDURE_SOURCE

BLOB TEXT

Der PSQL-Quelltext der Prozedur.

RDB$PROCEDURE_BLR

BLOB BLR

Die Binärsprachenrepräsentation (BLR) des Prozedurcodes.

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann die definierte Sicherheitsklasse aus der Systemtabelle RDB$SECURITY_CLASSES aufnehmen, um Zugriffsbeschränkungen zu verwenden.

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Prozedurbesitzers — der Benutzer, der CURRENT_USER war, als die Prozedur erstellt wurde. Dies kann, muss aber nicht, der Benutzername des Autors sein.

RDB$RUNTIME

BLOB

Eine Metadatenbeschreibung der Prozedur, die intern für die Optimierung verwendet wird.

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Gibt an, ob die Prozedur durch einen Benutzer (Wert 0) oder durch das System (Wert 1 oder größer) erstellt wurde.

RDB$PROCEDURE_TYPE

SMALLINT

Prozedurtyp:

1 - selektierbare Stored Procedure (beinhaltet ein SUSPEND-Statement)
2 - ausführbare Stored Procedure
NULL - unbekannt *

* gilt für Prozeduren, die vor Firebird 1.5 erstellt wurden.

RDB$VALID_BLR

SMALLINT

Gibt an, ob der PSQL-Quelltext der Stored Procedure nach der letzten Anpassung mittels ALTER PROCEDURE gültig bleibt.

RDB$DEBUG_INFO

BLOB

Beinhaltet Debugging-Informationen über Variablen, die in der Stored Procedure Verwendung finden.

RDB$ENGINE_NAME

CHAR(63)

Engine für externe Funktionen. UDR für UDR-Verfahren. NULL für gespeicherte PSQL-Prozeduren

RDB$ENTRYPOINT

CHAR(255)

Der exportierte Name der externen Funktion in der Prozedurbibliothek. Beachten Sie, dass dies häufig nicht mit RDB$PROCEDURE_NAME identisch ist. Dies ist die Kennung, mit der die externe gespeicherte Prozedur in der Datenbank deklariert wird

RDB$PACKAGE_NAME

CHAR(63)

Paketname der Prozedur (oder NULL für eine gespeicherte Prozedur der obersten Ebene)

RDB$PRIVATE_FLAG

SMALLINT

NULL für normale (oberste) gespeicherte Prozeduren, 0 für im Header definierte Paketprozeduren, 1 für nur im Paketrumpf definierte Paketprozeduren.

RDB$SQL_SECURITY

BOOLEAN

The SQL SECURITY mode (DEFINER or INVOKER):

NULL - initial default (INVOKER)
FALSE - INVOKER
TRUE - DEFINER

RDB$PROCEDURE_PARAMETERS

RDB$PROCEDURE_PARAMETERS speichert die Parameter einer Stored Procedure und ihrer Eigenschaften. Je Parameter wird eine eigene Zeile vorgehalten.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$PARAMETER_NAME

CHAR(63)

Parametername

RDB$PROCEDURE_NAME

CHAR(63)

Der Name der Prozedur, für die der Parameter definiert wurde.

RDB$PARAMETER_NUMBER

SMALLINT

Die Folgenummer des Paramters.

RDB$PARAMETER_TYPE

SMALLINT

Gibt an, ob dies ein Eingabe- (Wert 0) oder Ausgabeparameter (Wert 1) ist.

RDB$FIELD_SOURCE

CHAR(63)

Der Name der benutzerdefinierten Domain, wenn eine Domain anstelle eine Datentyps referenziert wurde. Beginnt der Name mit dem Präfix “RDB$”, wurde die Domain automatisch durch das Syste erstellt.

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Kann Kommentartexte zum Parameter speichern.

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Gibt an, ob der Parameter durch das System (Wert 1 oder größer) oder durch den Benutzer definiert wurde (Wert 0)

RDB$DEFAULT_VALUE

BLOB BLR

Der Vorgabewert des Parameters in Binärsprachenrepräsentation (BLR).

RDB$DEFAULT_SOURCE

BLOB TEXT

Der Vorgabewert des Parameters als PSQL-Code.

RDB$COLLATION_ID

SMALLINT

Die Kennung der Collation-Sequenz, die für Zeichenparameter verwendet wird.

RDB$NULL_FLAG

SMALLINT

Gibt an, ob NULL erlaubt ist.

RDB$PARAMETER_MECHANISM

SMALLINT

Kennzeichen: gibt an wie der Parameter übergeben wird:

0 - per Wert (by value)
1 - per Referenz (by reference)
2 - per Beschreibung (by descriptor)
3 - per BLOB-Beschreibung (by BLOB descriptor)

RDB$FIELD_NAME

CHAR(63)

Der Name der Spalte, auf die der Parameter verweist, wenn er mit TYPE OF COLUMN anstelle eines regulären Datentyps deklariert wurde. Wird in Verbindung mit RDB$RELATION_NAME verwendet (siehe unten).

RDB$RELATION_NAME

CHAR(63)

Der Name der Tabelle, auf die der Parameter verweist, wenn er mit TYPE OF COLUMN anstelle eines regulären Datentyps deklariert wurde.

RDB$PACKAGE_NAME

CHAR(63)

Paketname der Prozedur (oder NULL für eine gespeicherte Prozedur der obersten Ebene)

RDB$PUBLICATIONS

RDB$PUBLICATIONS speichert die in der Datenbank definierten Replikationspublikationen.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$PUBLICATION_NAME

CHAR(63)

Name der Veröffentlichung

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Benutzers, der die Publikation erstellt hat

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Kennzeichen:

0 - benutzerdefiniert
1 oder höher - systemdefiniert

RDB$ACTIVE_FLAG

SMALLINT

Inaktiv (0) oder aktiv (1)

RDB$AUTO_ENABLE

SMALLINT

Neue Tabellen automatisch zur Veröffentlichung hinzufügen:

0 - abgeschaltet
1 - eingeschaltet (Tabellen werden dieser Publikation automatisch hinzugefügt)

In Firebird 4.0 gibt es eine einzelne (vordefinierte) Veröffentlichung namens RDB$DEFAULT. Benutzerdefinierte Veröffentlichungen werden in zukünftigen Firebird-Versionen verfügbar sein.

RDB$PUBLICATION_TABLES

RDB$PUBLICATION_TABLES speichert die Namen von Tabellen, die als Teil einer Publikation repliziert werden.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$PUBLICATION_NAME

CHAR(63)

Name der Veröffentlichung

RDB$TABLE_NAME

CHAR(63)

Tabellenname

RDB$REF_CONSTRAINTS

RDB$REF_CONSTRAINTS speichert die Eigenschaften für referentielle Constraints — Fremdschlüsselbeziehungen und referentielle Aktionen.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$CONSTRAINT_NAME

CHAR(63)

Name des Fremdschlüssels, definiert durch den Benutzer oder automatisch durch das System.

RDB$CONST_NAME_UQ

CHAR(63)

Der Name der primären oder eindeutigen Schlüsselbedingung, die durch die REFERENCES-Klausel in der Constraint-Definition verknüpft ist.

RDB$MATCH_OPTION

CHAR(7)

Wird nicht verwendet. Der Wert ist in allen Fällen FULL.

RDB$UPDATE_RULE

CHAR(11)

Aktionen für die referentielle Integrität, die auf Fremschlüsseldatensätze angewendet wird, sobald der Primärschlüssel der Elterntabelle aktualisiert wird: RESTRICT, NO ACTION, CASCADE, SET NULL, SET DEFAULT

RDB$DELETE_RULE

CHAR(11)

Aktionen für die referentielle Integrität, die auf Fremschlüsseldatensätze angewendet wird, sobald der Primärschlüssel der Elterntabelle gelöscht wird: RESTRICT, NO ACTION, CASCADE, SET NULL, SET DEFAULT

RDB$RELATIONS

RDB$RELATIONS speichert die Top-Level-Definitionen und -Eigenschaften aller Tabellen und Views im System.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$VIEW_BLR

BLOB BLR

Speichert die Abfragespezifikation einer View in Binärsprachenrepräsentation (BLR). Das Feld speichert NULL für Tabellen.

RDB$VIEW_SOURCE

BLOB TEXT

Beinhaltet den Originalquelltext der Abfrage für eine View, in SQL-Sprache. Benutzerkommentare sind inkludiert. Das Feld speichert NULL für Tabellen.

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Speichert Kommentare für die Tabelle oder View.

RDB$RELATION_ID

SMALLINT

Interne Kennung der Tabelle oder View.

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Gibt an ob die Tabelle oder View benutzer- (Wert 0) oder systemdefiniert (Wert 1 oder größer) ist.

RDB$DBKEY_LENGTH

SMALLINT

Die Gesamtlänge des Datenbankschlüssels. Für eine Tabelle: 8 Bytes. Für eine View: die Anzahl aller beinhalteten Tabellen mit 8 multipliziert.

RDB$FORMAT

SMALLINT

Interne Verwendung, zeigt auf den verknüpften Datensatz in RDB$FORMATS — nicht anpassen.

RDB$FIELD_ID

SMALLINT

Die Feld-ID für die nächste anzufügende Spalte. Die Zahl wird nicht dekrementiert, wenn eine Spalte gelöscht wird.

RDB$RELATION_NAME

CHAR(63)

Name der Tabelle oder View.

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann eine Referenz zur Sicherheitsklasse aufnehmen, die in der Tabelle RDB$SECURITY_CLASSES definiert wurde. Damit lassen sich Zugriffsbeschränkungen für alle Benutzer dieser Tabelle oder View umsetzen.

RDB$EXTERNAL_FILE

VARCHAR(255)

Der vollständige Pfad der externen Datendatei, sofern die Tabelle mit der EXTERNAL FILE-Klausel definiert wurde.

RDB$RUNTIME

BLOB

Beschreibung der Tabellenmetadaten, intern für Optimierungen verwendet.

RDB$EXTERNAL_DESCRIPTION

BLOB

Kann Kommentare für die externe Datei einer externen Tabelle speichern.

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Benutzers, der die Tabelle oder View erstellt hat.

RDB$DEFAULT_CLASS

CHAR(63)

Standard-Sicherheitsklasse. Wird verwendet, wenn eine neue Spalte zur Tabelle hinzugefügt wurde.

RDB$FLAGS

SMALLINT

Internes Kennzeichen.

RDB$RELATION_TYPE

SMALLINT

Der Typ des Relationsobjekts:

0 - system- oder benutzerdefinierte Tabelle
1 - View
2 - Externe Tabelle
3 - Monitoring-Tabelle
4 - Verbindungslevel GTT (PRESERVE ROWS)
5 - Transaktionslevel GTT (DELETE ROWS)

RDB$SQL_SECURITY

BOOLEAN

Der SQL SECURITY-Modus (DEFINER oder INVOKER): NULL - anfängliche Vorgabe (INVOKER)
FALSE - INVOKER
TRUE - DEFINER

RDB$RELATION_CONSTRAINTS

RDB$RELATION_CONSTRAINTS speichert die Definitionen aller Tabellen-Level Constraints: Primärschlüssel, UNIQUE, Fremdschlüssel, CHECK, NOT NULL.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$CONSTRAINT_NAME

CHAR(63)

Der Name des Tabellen-Level Constraints. Definiert durch den Benutzer, oder automatisch durch das System erstellt.

RDB$CONSTRAINT_TYPE

CHAR(11)

Der Name des Constraint-Typs: PRIMARY KEY, UNIQUE, FOREIGN KEY, CHECK oder NOT NULL

RDB$RELATION_NAME

CHAR(63)

Der Name der Tabelle zu der der Constraint gehört.

RDB$DEFERRABLE

CHAR(3)

Derzeit in allen Fällen NO: Firebird unterstützt derzeit keine verögerten (deferrable) Constraints.

RDB$INITIALLY_DEFERRED

CHAR(3)

Derzeit in allen Fällen NO.

RDB$INDEX_NAME

CHAR(63)

Der Name des Index, der diesen Constraint unterstützt. Für einen CHECK- oder NOT NULL-Constraint ist der Wert NULL.

RDB$RELATION_FIELDS

RDB$RELATION_FIELDS speichert die Definitionen der Tabellen- und View-Spalten.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$FIELD_NAME

CHAR(63)

Spaltenname

RDB$RELATION_NAME

CHAR(63)

Der Name der Tabelle oder View zu der die Spalte gehört.

RDB$FIELD_SOURCE

CHAR(63)

Name der Domain auf der die Spalte basiert, entweder benutzerdefiniert über die Tabellendefinition oder automatisch über das System erstellt, anhand der definierten Eigenschaften. Die Eigenschaften stehen in der Tabelle RDB$FIELDS: diese Spalte verweist auf RDB$FIELDS.RDB$FIELD_NAME.

RDB$QUERY_NAME

CHAR(63)

Derzeit nicht verwendet

RDB$BASE_FIELD

CHAR(63)

Nur bei Views gefüllt. Beinhaltet den Namen der Spalte aus der Basistabelle.

RDB$EDIT_STRING

VARCHAR(127)

Nicht verwendet.

RDB$FIELD_POSITION

SMALLINT

Die null-basierte Position der Spalten in der Tabelle oder View, Aufzählung von links nach rechts.

RDB$QUERY_HEADER

BLOB TEXT

Nicht verwendet.

RDB$UPDATE_FLAG

SMALLINT

Gibt an ober dies eine reguläre (Wert 1) oder berechnete (Wert 0) Spalte ist.

RDB$FIELD_ID

SMALLINT

Eine ID zugewiesen durch RDB$RELATIONS.RDB$FIELD_ID zum Zeitpunkt als die Spalte zur View oder Tabelle hinzugefügt wurde. Sollte immer als vergänglich angesehen werden.

RDB$VIEW_CONTEXT

SMALLINT

Für eine View-Spalte ist dies die interne Kennung der Basistabelle aus der das Feld stammt.

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Kommentare zur Tabellen- oder View-Spalte.

RDB$DEFAULT_VALUE

BLOB BLR

Der Wert, der für die DEFAULT-Klausel der Spalte verwendet wurde, sofern einer vorhanden ist, gespeichert als Binärsprachenrepräsentation (BLR).

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Gibt an, ob die Spalte benutzer: (Wert 0) oder systemdefiniert (Wert 1 oder größer) ist.

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann auf eine in RDB$SECURITY_CLASSES definierte Sicherheitsklasse verweisen, um Zugriffsbeschränkungen für alle Benutzer dieser Spalte anzuwenden.

RDB$COMPLEX_NAME

CHAR(63)

Nicht verwendet.

RDB$NULL_FLAG

SMALLINT

Gibt an ob die Spalte null zulässt (NULL) oder nicht (Wert 1)

RDB$DEFAULT_SOURCE

BLOB TEXT

Der Quelltext einer DEFAULT-Klausel, wenn vorhanden.

RDB$COLLATION_ID

SMALLINT

Die Kennung der Collation-Sequenz des Zeichensatzen für die Spalte, sofern dies nicht die Vorgabe-Collation ist.

RDB$GENERATOR_NAME

CHAR(63)

Interner Generatorname zum Generieren eines Identitätswerts für die Spalte.

RDB$IDENTITY_TYPE

SMALLINT

Der Identitätstyp der Spalte

NULL - keine Identitätsspalte
0 - Identitätsspalte, GENERATED ALWAYS
1 - Identitätsspalte, GENERATED BY DEFAULT

RDB$ROLES

RDB$ROLES speichert die Rollen, die in der Datenbank definiert wurden.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$ROLE_NAME

CHAR(63)

Rollenname

RDB$OWNER_NAME

CHAR(63)

Der Benutzername des Rolleneigentümers.

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Speichert Kommentare zur Rolle.

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Systemkennzeichen.

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Kann auf eine Sicherheitsklasse verweisen, die in der Tabelle "RDB$SECURITY_CLASSES" definiert ist, um Zugriffssteuerungsbeschränkungen auf alle Benutzer dieser Rolle anzuwenden

RDB$SYSTEM_PRIVILEGES

BINARY(8)

Bitset mit den einer Rolle gewährten Systemprivilegien mit den folgenden Bits

0 - unused
1 - USER_MANAGEMENT
2 - READ_RAW_PAGES
3 - CREATE_USER_TYPES
4 - USE_NBACKUP_UTILITY
5 - CHANGE_SHUTDOWN_MODE
6 - TRACE_ANY_ATTACHMENT
7 - MONITOR_ANY_ATTACHMENT
8 - ACCESS_SHUTDOWN_DATABASE
9 - CREATE_DATABASE
10 - DROP_DATABASE
11 - USE_GBAK_UTILITY
12 - USE_GSTAT_UTILITY
13 - USE_GFIX_UTILITY
14 - IGNORE_DB_TRIGGERS
15 - CHANGE_HEADER_SETTINGS
16 - SELECT_ANY_OBJECT_IN_DATABASE
17 - ACCESS_ANY_OBJECT_IN_DATABASE
18 - MODIFY_ANY_OBJECT_IN_DATABASE
19 - CHANGE_MAPPING_RULES
20 - USE_GRANTED_BY_CLAUSE
21 - GRANT_REVOKE_ON_ANY_OBJECT
22 - GRANT_REVOKE_ANY_DDL_RIGHT
23 - CREATE_PRIVILEGED_ROLES
24 - GET_DBCRYPT_INFO
25 - MODIFY_EXT_CONN_POOL
26 - REPLICATE_INTO_DATABASE

RDB$SECURITY_CLASSES

RDB$SECURITY_CLASSES speichert die Zugriffskontrolllisten.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$SECURITY_CLASS

CHAR(63)

Name der Sicherheitsklasse.

RDB$ACL

BLOB ACL

Die Zugriffsliste, die sich auf die Sicherheitsklasse bezieht. Listet Benutzer und ihre Berechtigungen auf.

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Speichert Kommentare zur Sicherheitsklasse.

RDB$TIME_ZONES

RDB$TIME_ZONES lists the named time zones supported by the engine. It is a virtual table that is populated using the current time zone database of the Firebird engine.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$TIME_ZONE_ID

INTEGER

Die eindeutige Kennung der Zeitzone, wie sie von Firebird verwendet wird. Dieser Bezeichner wird beispielsweise im time_zone-Feld der ISC_TIMESTAMP_TZ-Struktur verwendet, wenn der Wert eine benannte Zone anstelle eines Offsets hat.

RDB$TIME_ZONE_NAME

CHAR(63)

Name der Zeitzone, wie von der Zeitzonendatenbank angegeben

RDB$TRANSACTIONS

RDB$TRANSACTIONS stores the states of distributed transactions and other transactions that were prepared for two-phase commit with an explicit prepare message.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$TRANSACTION_ID

INTEGER

Die eindeutige Kennung der verfolgten Transaktion.

RDB$TRANSACTION_STATE

SMALLINT

Transaktionsstatus:

0 - in limbo
1 - committed
2 - rolled back

RDB$TIMESTAMP

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Nicht verwendet.

RDB$TRANSACTION_DESCRIPTION

BLOB

Beschreibt die vorbereitete Transaktion und kann eine benutzerdefinierte Meldung sein, die an isc_prepare_transaction2 übergeben wurde, auch wenn diese keine verteilte Transaktion ist. Diese kann Verwendung finden, wenn eine verlorene Verbindung nicht wiederhergestellt werden kann.

RDB$TRIGGERS

RDB$TRIGGERS speichert Triggerdefinitionen für alle Tabellen und View.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$TRIGGER_NAME

CHAR(63)

Triggernname

RDB$RELATION_NAME

CHAR(63)

Der Name der Tabelle oder View zu der der Trigger gehört. NULL wenn der Trigger auf ein Datenbankereignis angewandt wird (“database trigger”)

RDB$TRIGGER_SEQUENCE

SMALLINT

Position dieses Triggers in der Sequenz. Null bedeutet normalerweise, dass keine Sequenzposition angegeben wurde.

RDB$TRIGGER_TYPE

BIGINT

Der Ereignistyp, bei dem der Trigger ausgelöst wird, siehe RDB$TRIGGER_TYPE Wert

RDB$TRIGGER_SOURCE

BLOB TEXT

Speichert den Quellcode des Triggers in PSQL.

RDB$TRIGGER_BLR

BLOB BLR

Speichert den Quellcode des Triggers in Binärsprachenrepräsentation (BLR).

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Kommentartext zum Trigger.

RDB$TRIGGER_INACTIVE

SMALLINT

Gibt an, ob der Trigger derzeit inaktiv (1) oder aktiv (0) ist.

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Kennzeichen: Gibt an, ob der Trigger benutzer- (Wert 0) oder systemdefiniert (Wert 1 oder größer) ist.

RDB$FLAGS

SMALLINT

Interne Verwendung

RDB$VALID_BLR

SMALLINT

Gibt an, ob der Text des Triggers nach der letzten Änderung mittels ALTER TRIGGER gültig bleibt.

RDB$DEBUG_INFO

BLOB

Beinhaltet Debugging-Informationen über die im Trigger genutzten Variablen.

RDB$ENGINE_NAME

CHAR(63)

Engine für externe Trigger. UDR für UDR-Trigger. NULL für PSQL-Trigger

RDB$ENTRYPOINT

CHAR(255)

Der exportierte Name des externen Triggers in der Triggerbibliothek. Beachten Sie, dass dies oft nicht dasselbe ist wie RDB$TRIGGER_NAME, was der Bezeichner ist, mit dem der Trigger in der Datenbank deklariert wird

RDB$SQL_SECURITY

BOOLEAN

Der SQL SECURITY-Modus (DEFINER oder INVOKER):

NULL - anfängliche Vorgabe (INVOKER)
FALSE - INVOKER
TRUE - DEFINER

RDB$TRIGGER_TYPE Wert

Der Wert von RDB$TRIGGER_TYPE wird gebildet aus:

1

before insert

2

after insert

3

before update

4

after update

5

before delete

6

after delete

17

before insert or update

18

after insert or update

25

before insert or delete

26

after insert or delete

27

before update or delete

28

after update or delete

113

before insert or update or delete

114

after insert or update or delete

8192

on connect

8193

on disconnect

8194

on transaction start

8195

on transaction commit

8196

on transaction rollback

Die Identifizierung des genauen RDB$TRIGGER_TYPE-Codes ist etwas komplizierter, da es sich um eine Bitmap handelt, die anhand der abgedeckten Phase und Ereignisse sowie der Reihenfolge ihrer Definition berechnet wird. Für Neugierige wird die Berechnung in https://tinyurl.com/fb-triggertype erklärt[Codekommentar von Mark Rotteveel]

Bei DDL-Triggern wird der Triggertyp durch bitweises ODER über der Ereignisphase (0 — BEFORE, 1 — AFTER) und allen aufgelisteten Ereignistypen ermittelt:

0x0000000000004002

CREATE TABLE

0x0000000000004004

ALTER TABLE

0x0000000000004008

DROP TABLE

0x0000000000004010

CREATE PROCEDURE

0x0000000000004020

ALTER PROCEDURE

0x0000000000004040

DROP PROCEDURE

0x0000000000004080

CREATE FUNCTION

0x0000000000004100

ALTER FUNCTION

0x0000000000004200

DROP FUNCTION

0x0000000000004400

CREATE TRIGGER

0x0000000000004800

ALTER TRIGGER

0x0000000000005000

DROP TRIGGER

0x0000000000014000

CREATE EXCEPTION

0x0000000000024000

ALTER EXCEPTION

0x0000000000044000

DROP EXCEPTION

0x0000000000084000

CREATE VIEW

0x0000000000104000

ALTER VIEW

0x0000000000204000

DROP VIEW

0x0000000000404000

CREATE DOMAIN

0x0000000000804000

ALTER DOMAIN

0x0000000001004000

DROP DOMAIN

0x0000000002004000

CREATE ROLE

0x0000000004004000

ALTER ROLE

0x0000000008004000

DROP ROLE

0x0000000010004000

CREATE INDEX

0x0000000020004000

ALTER INDEX

0x0000000040004000

DROP INDEX

0x0000000080004000

CREATE SEQUENCE

0x0000000100004000

ALTER SEQUENCE

0x0000000200004000

DROP SEQUENCE

0x0000000400004000

CREATE USER

0x0000000800004000

ALTER USER

0x0000001000004000

DROP USER

0x0000002000004000

CREATE COLLATION

0x0000004000004000

DROP COLLATION

0x0000008000004000

ALTER CHARACTER SET

0x0000010000004000

CREATE PACKAGE

0x0000020000004000

ALTER PACKAGE

0x0000040000004000

DROP PACKAGE

0x0000080000004000

CREATE PACKAGE BODY

0x0000100000004000

DROP PACKAGE BODY

0x0000200000004000

CREATE MAPPING

0x0000400000004000

ALTER MAPPING

0x0000800000004000

DROP MAPPING

0x7FFFFFFFFFFFDFFE

ANY DDL STATEMENT

Zum Beispiel ein Trigger mit
BEFORE CREATE PROCEDURE OR CREATE FUNCTION ist vom Typ 0x0000000000004090,
AFTER CREATE PROCEDURE OR CREATE FUNCTION — 0x0000000000004091,
BEFORE DROP FUNCTION OR DROP EXCEPTION — 0x00000000000044200,
AFTER DROP FUNCTION OR DROP EXCEPTION — 0x00000000000044201,
BEFORE DROP TRIGGER OR DROP DOMAIN — 0x00000000001005000,
AFTER DROP TRIGGER OR DROP DOMAIN — 0x00000000001005001.

RDB$TRIGGER_MESSAGES

RDB$TRIGGER_MESSAGES speichert die Triggermeldungen.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$TRIGGER_NAME

CHAR(63)

Der Name des Triggers, zu dem die Meldung gehört

RDB$MESSAGE_NUMBER

SMALLINT

Die Nummer der Meldung innerhalb des Triggers (von 1 bis 32.767)

RDB$MESSAGE

VARCHAR(1023)

Text der Triggermeldung

RDB$TYPES

RDB$TYPES speichert die definierten Listen enumerierter Typen, die im gesamten System verwendet werden.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$FIELD_NAME

CHAR(63)

Enumerierter Typname. Jeder Typname beinhaltet seinen eigenen Typensatz, z.B. Objekttypen, Datentypen, Zeichensätze, Triggertypen, BLOB-Untertypen, etc.

RDB$TYPE

SMALLINT

The object type identifier. A unique series of numbers is used within each separate enumerated type. For example, in this selection from the set mastered under RDB$OBJECT_TYPE in RDB$FIELD_NAME, some object types are enumerated:

0 - TABLE
1 - VIEW
2 - TRIGGER
3 - COMPUTED_FIELD
4 - VALIDATION
5 - PROCEDURE
 …​

RDB$TYPE_NAME

CHAR(63)

Der Name eines Elements eines Aufzählungstyps, z. B. TABLE, VIEW, TRIGGER usw. im obigen Beispiel. Im Aufzählungstyp RDB$CHARACTER_SET, speichert RDB$TYPE_NAME die Namen der Zeichensätze.

RDB$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Beliebige Kommentartexte zu den Aufzählungstypen.

RDB$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Kennzeichen: gibt an, ob das Typ-Element benutzer- (Wert 0) oder systemdefiniert (Wert 1 oder größer) ist.

RDB$USER_PRIVILEGES

RDB$USER_PRIVILEGES speichert die SQL-Zugriffsprivilegien der Firebird-Benutzer und Privilegobjekte.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$USER

CHAR(63)

Der Benutzer oder das Objekt, dem bzw. der diese Berechtigung erteilt wird.

RDB$GRANTOR

CHAR(63)

Der Benutzer, der die Berechtigung erteilt.

RDB$PRIVILEGE

CHAR(6)

Das hier gewährte Privileg:

A - alle (alle Privilegien)
S - select (Abfrage von Daten)
I - insert (Datensätze einfügen)
D - delete (Datensätze löschen)
R - references (Fremdschlüssel)
U - update (Datensätze aktualisieren)
X - executing (Prozeduren) G - usage (anderer Objekttypen)
M - role membership (Rollenmitgliedschaft)
C - DDL privilege create (Erstellberechtigung für DDL)+ L - DDL privilege alter (Aktualisierungs- und Änderungsberechtigung für DDL)
O - DDL privilege drop (Löschberechtigung für DDL)

RDB$GRANT_OPTION

SMALLINT

Gibt an, ob die Berechtigung WITH GRANT OPTION im Privileg enthalten ist:

1 - enthalten
0 - nicht enthalten

RDB$RELATION_NAME

CHAR(63)

Der Objektname (Tabelle, View, Prozedur oder Rolle) dem das Privileg zugewiesen wurde (ON).

RDB$FIELD_NAME

CHAR(63)

Der Name der Spalte zu dem das Privileg gehört, für Spaltenbasierte Berechtigungen (ein UPDATE- oder REFERENCES-Privileg).

RDB$USER_TYPE

SMALLINT

Gibt den Typ des Benutzers (ein Benutzer, eine Prozedur, eine View, etc.) an, dem das Privileg zugewiesen wurde (TO).

RDB$OBJECT_TYPE

SMALLINT

Gibt den Typ des Objekts an, dem das Privileg zugewiesen wurde (ON).

0 - Tabelle
1 - View
2 - Trigger
5 - Prozedur
7 - Exception
8 - Benutzer
9 - Domain
11 - Zeichensatz
13 - Rolle
14 - Generator (Sequenz)
15 - Function
16 - BLOB-Filter
17 - Collation
18 - Paket

RDB$VIEW_RELATIONS

RDB$VIEW_RELATIONS speichert die Tabellen, die in der View-Definition referenziert werden. Pro Tabelle wird ein Datensatz verwendet.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

RDB$VIEW_NAME

CHAR(63)

Viewname

RDB$RELATION_NAME

CHAR(63)

Der Name der Tabelle, die in der View referenziert wird.

RDB$VIEW_CONTEXT

SMALLINT

Der Alias, der für die View-Spalte im Code der Abfragedefinition in Binärsprachenrepräsentation (BLR) verwendet wird

RDB$CONTEXT_NAME

CHAR(255)

Der Text, der mit dem in der Spalte RDB$VIEW_CONTEXT gemeldeten Alias verknüpft ist.

RDB$CONTEXT_TYPE

SMALLINT

Kontexttyp:

0 - Tabelle
1 - View
2 - Stored Procedure

RDB$PACKAGE_NAME

CHAR(63)

Paketname für eine gespeicherte Prozedur in einem Paket

Anhang E: Monitoringtabellen

Die Firebird-Engine kann Aktivitäten in einer Datenbank überwachen und über die Monitoring-Tabellen für Benutzerabfragen zur Verfügung stellen. Die Definitionen dieser Tabellen sind immer in der Datenbank vorhanden, alle mit dem Präfix MON$ benannt. Die Tabellen sind virtuell: Sie werden nur in dem Moment mit Daten gefüllt, wenn der Benutzer sie abfragt. Das ist auch ein guter Grund, warum es sinnlos ist, Trigger für sie zu erstellen!

Der Schlüsselbegriff zum Verständnis der Überwachungsfunktion ist ein Aktivitäts-Snapshot. Die Aktivitätsmomentaufnahme stellt den aktuellen Zustand der Datenbank zu Beginn der Transaktion dar, in der die Überwachungstabellenabfrage ausgeführt wird. Es liefert viele Informationen über die Datenbank selbst, aktive Verbindungen, Benutzer, vorbereitete Transaktionen, laufende Abfragen und mehr.

Der Snapshot wird erstellt, wenn eine Überwachungstabelle zum ersten Mal abgefragt wird. Sie wird bis zum Ende der aktuellen Transaktion beibehalten, um eine stabile, konsistente Ansicht für Abfragen über mehrere Tabellen hinweg aufrechtzuerhalten, z. B. eine Master-Detail-Abfrage. Mit anderen Worten, Monitoring-Tabellen verhalten sich immer so, als ob sie sich in der Isolation SNAPSHOT TABLE STABILITY (“consistency”) befinden, selbst wenn die aktuelle Transaktion mit einer niedrigeren Isolationsstufe gestartet wird.

Um den Snapshot zu aktualisieren, muss die aktuelle Transaktion abgeschlossen und die Überwachungstabellen in einem neuen Transaktionskontext erneut abgefragt werden.

Zugriffssicherheit
  • SYSDBA und der Datenbankbesitzer haben vollen Zugriff auf alle Informationen, die in den Überwachungstabellen verfügbar sind

  • Normale Benutzer können Informationen über ihre eigenen Verbindungen sehen; andere Verbindungen sind für sie nicht sichtbar

In stark belasteten Umgebungen kann das Sammeln von Informationen über die Monitoringtabellen einen negativen Einfluss auf die Systemleistung haben.

Liste der Monitoringtabellen
MON$ATTACHMENTS

Informationen über aktive Datenbankattachments

MON$CALL_STACK

Aufrufe des Stack durch aktive Abfragen gespeicherter Prozeduren und Trigger

MON$CONTEXT_VARIABLES

Informationen zu benutzerdefinierten Kontextvariablen

MON$DATABASE

Informationen über die Datenbank, an die die CURRENT_CONNECTION angehängt ist

MON$IO_STATS

Eingabe-/Ausgabestatistiken

MON$MEMORY_USAGE

Statistiken zur Speichernutzung

MON$RECORD_STATS

Recordlevelstatistiken

MON$STATEMENTS

Zur Ausführung vorbereitete Anweisungen

MON$TABLE_STATS

Statistiken auf Tabellenebene

MON$TRANSACTIONS

Gestartete Transaktionen

MON$ATTACHMENTS

MON$ATTACHMENTS zeigt Informationen über aktive Attachments der Datenbank an.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

MON$ATTACHMENT_ID

BIGINT

Verbindungs-Kennung

MON$SERVER_PID

INTEGER

Serverprozess-Kennung

MON$STATE

SMALLINT

Verbindungsstatus:

0 - Leerlauf (idle)
1 - Aktiv (active)

MON$ATTACHMENT_NAME

VARCHAR(255)

Connection String — der Dateiname und volle Pfad zur primären Datenbankdatei

MON$USER

CHAR(63)

Der Name des Benutzers, der mit diese Verbindung nutzt

MON$ROLE

CHAR(63)

Der angegebene Rollenname zum Zeitpunkt des Verbindungsaufbaus. Wurde beim Aufbau der Verbindung keine Rolle angegeben, enthält das Feld den Text NONE

MON$REMOTE_PROTOCOL

VARCHAR(10)

Name des Remote-Protokolls

MON$REMOTE_ADDRESS

VARCHAR(255)

Remote-Adresse (Adresse und Servername)

MON$REMOTE_PID

INTEGER

Kennung des Client-Prozesses

MON$CHARACTER_SET_ID

SMALLINT

Kennung des Zeichensatzes (vgl. RDB$CHARACTER_SET in der Systemtabelle RDB$TYPES)

MON$TIMESTAMP

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Datum und Zeit zum Zeitpunkt des Verbindungsaufbaus.

MON$GARBAGE_COLLECTION

SMALLINT

Kennzeichen für Garbage Collection (wie in der Attachment DPB definiert): 1=erlaubt (allowed), 0=nicht erlaubt (not allowed)

MON$REMOTE_PROCESS

VARCHAR(255)

Der volle Dateiname und Pfad zu der ausführbaren Datei, die diese Verbindung aufgebaut hat

MON$STAT_ID

INTEGER

Statistik-Kennung

MON$CLIENT_VERSION

VARCHAR(255)

Version der Clientbibliothek

MON$REMOTE_VERSION

VARCHAR(255)

Remote-Protokollversion

MON$REMOTE_HOST

VARCHAR(255)

Name des entfernten Hosts

MON$REMOTE_OS_USER

VARCHAR(255)

Name des entfernten Benutzers

MON$AUTH_METHOD

VARCHAR(255)

Name des Authentifizierungs-Plugins, mit dem die Verbindung hergestellt wurde

MON$SYSTEM_FLAG

SMALLINT

Kennzeichen, das den Verbindungstyp angibt:

0 - normale Verbindung
1 - Systemverbindung

MON$IDLE_TIMEOUT

INTEGER

Leerlaufzeitüberschreitung auf Verbindungsebene in Sekunden. Bei 0 gilt die Datenbank ConnectionIdleTimeout aus databases.conf oder firebird.conf.

MON$IDLE_TIMER

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Ablaufzeit des Leerlauf-Timers

MON$STATEMENT_TIMEOUT

INTEGER

Zeitüberschreitung der Anweisung auf Verbindungsebene in Millisekunden. Bei 0 gilt die Datenbank StatementTimeout aus databases.conf oder firebird.conf.

MON$WIRE_COMPRESSED

BOOLEAN

Wire-Compression aktiv (TRUE) oder inaktiv (FALSE)

MON$WIRE_ENCRYPTED

BOOLEAN

Wire-Encryption aktiv (TRUE) oder inaktiv (FALSE)

MON$WIRE_CRYPT_PLUGIN

VARCHAR(63)

Name des verwendeten Wire-Compression-Plugins

Abrufen von Informationen zu Clientanwendungen
SELECT MON$USER, MON$REMOTE_ADDRESS, MON$REMOTE_PID, MON$TIMESTAMP
FROM MON$ATTACHMENTS
WHERE MON$ATTACHMENT_ID <> CURRENT_CONNECTION

Verwendung von MON$ATTACHMENTS um eine Verbindung zu beenden

Monitoringtabellen sind nur-lesend. Jedoch hat der Server einen eingebauten Mechanismus, um Datensätze zu löschen (und nur zum Löschen) in der Tabelle MON$ATTACHMENTS, wodurch es möglich wird, Datenbankverbindungen zu beenden.

Hinweise
  • Sämtliche Aktivitäten der beendeten Verbindung werden augenblicklich gestoppt und alle aktiven Transaktionen werden zurückgerollt

  • Die beendete Verbindung gibt einen Fehler mit dem Code isc_att_shutdown zurück

  • Versuche diese Verbindung weiterzuverwenden, wird ebenfalls Fehler zurückgeben.

  • Das Beenden von Systemverbindungen (MON$SYSTEM_FLAG = 1) ist nicht möglich. Der Server überspringt Systemverbindungen in einem DELETE FROM MON$ATTACHMENTS.

Alle Verbindungen außer der eigenen (current) beenden:

DELETE FROM MON$ATTACHMENTS
WHERE MON$ATTACHMENT_ID <> CURRENT_CONNECTION

MON$CALL_STACK

MON $ CALL_STACK zeigt Aufrufe des Stacks von Abfragen an, die in gespeicherten Prozeduren und Triggern ausgeführt werden.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

MON$CALL_ID

BIGINT

Aufruf-Kennung

MON$STATEMENT_ID

BIGINT

Der Bezeichner der SQL-Anweisung der obersten Ebene, die die Aufrufkette initiiert hat. Verwenden Sie diesen Bezeichner, um die Datensätze zur aktiven Anweisung in der Tabelle MON$STATEMENTS zu finden

MON$CALLER_ID

INTEGER

Die Kennung der aufrufenden Stored Procedure oder des aufrufenden Triggers

MON$OBJECT_NAME

CHAR(63)

PSQL-Objekt-Name (Module)

MON$OBJECT_TYPE

SMALLINT

PSQL-Objekt-Typ (Trigger oder Stored Procedure):

2 - Trigger
5 - Stored Procedure 15 - Stored Function

MON$TIMESTAMP

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Datum und Zeitpunkt des Aufrufs

MON$SOURCE_LINE

INTEGER

Die Zeilennummer im SQL-Statement, welches zum Zeitpunkt des Snapshots gestartet wurde

MON$SOURCE_COLUMN

INTEGER

Die Spaltennummer im SQL-Statement, welches zum Zeitpunkt des Snapshots gestartet wurde

MON$STAT_ID

INTEGER

Statistik-Kennung

MON$PACKAGE_NAME

CHAR(63)

Paketname für gespeicherte Prozeduren oder Funktionen in einem Paket

Informationen über Aufrufe während der Ausführung der EXECUTE STATEMENT-Anweisung gelangen nicht in die Aufrufliste.

Rufen Sie die Aufrufliste für alle Verbindungen außer Ihren eigenen ab
WITH RECURSIVE
  HEAD AS (
    SELECT
      CALL.MON$STATEMENT_ID, CALL.MON$CALL_ID,
      CALL.MON$OBJECT_NAME, CALL.MON$OBJECT_TYPE
    FROM MON$CALL_STACK CALL
    WHERE CALL.MON$CALLER_ID IS NULL
    UNION ALL
    SELECT
      CALL.MON$STATEMENT_ID, CALL.MON$CALL_ID,
      CALL.MON$OBJECT_NAME, CALL.MON$OBJECT_TYPE
    FROM MON$CALL_STACK CALL
      JOIN HEAD ON CALL.MON$CALLER_ID = HEAD.MON$CALL_ID
  )
SELECT MON$ATTACHMENT_ID, MON$OBJECT_NAME, MON$OBJECT_TYPE
FROM HEAD
  JOIN MON$STATEMENTS STMT ON STMT.MON$STATEMENT_ID = HEAD.MON$STATEMENT_ID
WHERE STMT.MON$ATTACHMENT_ID <> CURRENT_CONNECTION

MON$CONTEXT_VARIABLES

MON$CONTEXT_VARIABLES zeigt Infos über benutzerdefinierte Kontextvariablen an.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

MON$ATTACHMENT_ID

INTEGER

Verbindungskennung. Gültiger Wert nur für Variablen auf Verbindungsebene. Für Transaktionsebenen ist der Variablenwert NULL.

MON$TRANSACTION_ID

BIGINT

Transaktionskennung. Gültiger Wert nur auf Transaktionsebene. Für Verbindungsebenen ist der Variablenwert NULL.

MON$VARIABLE_NAME

VARCHAR(80)

Name der Kontextvariable

MON$VARIABLE_VALUE

VARCHAR(255)

Wert der Kontextvariable

Abrufen aller Sitzungskontextvariablen für die aktuelle Verbindung
SELECT
  VAR.MON$VARIABLE_NAME,
  VAR.MON$VARIABLE_VALUE
FROM MON$CONTEXT_VARIABLES VAR
WHERE VAR.MON$ATTACHMENT_ID = CURRENT_CONNECTION

MON$DATABASE

MON$DATABASE zeigt Header-Daten der Datenbank an, mit der der aktuelle Benutzer verbunden ist.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

MON$DATABASE_NAME

VARCHAR(255)

Name und voller Pfad der primären Datenbankdatei oder der Datenbank-Alias.

MON$PAGE_SIZE

SMALLINT

Datenbank Seitengröße in Bytes.

MON$ODS_MAJOR

SMALLINT

Haupt-ODS-Version, z.B. 11

MON$ODS_MINOR

SMALLINT

Unter-ODS-Version, z.B. 2

MON$OLDEST_TRANSACTION

INTEGER

Nummer der ältesten (relevanten) Transaktion (oldest [interesting] transaction (OIT))

MON$OLDEST_ACTIVE

INTEGER

Nummer der ältesten aktiven Transaktion (oldest active transaction (OAT))

MON$OLDEST_SNAPSHOT

INTEGER

Nummer der Transaktion, die zum Zeitpunkt der OAT aktiv war - älteste Snapshot Transaktion (oldest snapshot transaction (OST))

MON$NEXT_TRANSACTION

INTEGER

Nummer der nächsten Transaktion zum Zeitpunkt als der Monitoring-Snapshot erstellt wurde

MON$PAGE_BUFFERS

INTEGER

Die Anzahl der Seiten, die im Speicher für den Datenbank Seiten-Cache (page cache) zugewiesen wurden

MON$SQL_DIALECT

SMALLINT

SQL-Dialekt der Datenbank: 1 oder 3

MON$SHUTDOWN_MODE

SMALLINT

Der derzeitige Shutdown-Status der Datenbank:

0 - Die Datenbank ist online
1 - Multi-User Shutdown
2 - Single-User Shutdown
3 - Kompletter Shutdown

MON$SWEEP_INTERVAL

INTEGER

Sweep-Intervall

MON$READ_ONLY

SMALLINT

Dieses Kennzeichen gibt an, ob die Datenbank im Modus read-only (Wert 1) oder read-write (Wert 0) arbeitet.

MON$FORCED_WRITES

SMALLINT

Gibt an, ob der Schreibmodus der Datenbank auf synchrones Schreiben (forced writes ON, Wert ist 1) oder asynchrones Schreiben (forced writes OFF, Wert ist 0) gestellt ist

MON$RESERVE_SPACE

SMALLINT

Gibt an, ob reserve_space (Wert 1) oder use_all_space (Wert 0) zum Füllen der Datenbankseiten verwendet wird.

MON$CREATION_DATE

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Datum und Zeit zu der die Datenbank erstellt oder wiederhergestellt wurde.

MON$PAGES

BIGINT

Anzahl der zugewiesenen Seiten der Datenbank auf einem externen Gerät

MON$STAT_ID

INTEGER

Statistik-Kennung

MON$BACKUP_STATE

SMALLINT

Derzeitiger physikalischer Backup-Status (nBackup):

0 - normal
1 - stalled
2 - merge

MON$CRYPT_PAGE

BIGINT

Anzahl verschlüsselter Seiten

MON$OWNER

CHAR(63)

Benutzername des Datenbankbesitzers

MON$SEC_DATABASE

CHAR(7)

Zeigt an, welcher Typ von Sicherheitsdatenbank verwendet wird:

Default - Standard-Sicherheitsdatenbank, d. h. security3.fdb
Self - aktuelle Datenbank wird als Sicherheitsdatenbank verwendet
Other - eine andere Datenbank wird als Sicherheitsdatenbank verwendet (nicht sie selbst oder security4.fdb)

MON$CRYPT_STATE

SMALLINT

Aktueller Stand der Datenbankverschlüsselung

0 - nicht verschlüsselt
1 - verschlüsselt
2 - laufende Entschlüsselung
3 - laufende Verschlüsselung

MON$GUID

CHAR(38)

Datenbank-GUID (persistent bis Wiederherstellung/Fixup)

MON$FILE_ID

VARCHAR(255)

Eindeutige ID der Datenbankdatei auf Dateisystemebene

MON$NEXT_ATTACHMENT

BIGINT

Aktueller Wert der nächsten Verbindungs-ID

MON$NEXT_STATEMENT

BIGINT

Aktueller Wert der nächsten Statement-ID

MON$REPLICA_MODE

SMALLINT

Datenbankreplikatmodus

0 - kein Replikat
1 - nur-lese-Replikat
2 - lese-schreib-Replikat

MON$IO_STATS

MON$IO_STATS zeigt Input/Output-Statistiken an. Die Zähler arbeiten kumulativ, gruppiert für jede Statistikgruppe.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

MON$STAT_ID

INTEGER

Statistik-Kennung

MON$STAT_GROUP

SMALLINT

Statistik-Gruppe:

0 - Datenbank
1 - Verbindung
2 - Transaktion
3 - Statement
4 - Aufruf (Call)

MON$PAGE_READS

BIGINT

Anzahl der gelesenen Datenbankseiten

MON$PAGE_WRITES

BIGINT

Anzahl der geschriebenen Datenbankseiten

MON$PAGE_FETCHES

BIGINT

Anzahl der geholten (fetched) Datenbankseiten

MON$PAGE_MARKS

BIGINT

Anzahl der markierten Datenbankseiten

MON$MEMORY_USAGE

MON$MEMORY_USAGE zeigt Statistiken zu Speichernutzung an.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

MON$STAT_ID

INTEGER

Statistik-Kennung

MON$STAT_GROUP

SMALLINT

Statistik-Gruppen:

0 - Datenbank
1 - Verbindung
2 - Transaktion
3 - Statement
4 - Aufruf (Call)

MON$MEMORY_USED

BIGINT

Die Größe des genutzten Speichers in Bytes. Diese Daten beziehen sich auf die höchste Speicherzuteilung, die vom Server abgerufen wird. Dies ist nützlich, um Speicherlecks und exzessiven Speicherverbrauch in Verbindungen, Prozeduren, etc. zu ermitteln.

MON$MEMORY_ALLOCATED

BIGINT

Die vom Betriebssystem zugewiesene Speichermenge in Byte. Diese Daten beziehen sich auf die Low-Level-Speicherzuweisung, die vom Firebird-Speichermanager durchgeführt wird - die vom Betriebssystem zugewiesene Speichermenge -, mit der Sie die physische Speichernutzung steuern können.

MON$MAX_MEMORY_USED

BIGINT

Der größte Speicherverbrauch für dieses Objekt in Bytes.

MON$MAX_MEMORY_ALLOCATED

BIGINT

Die größte Speicherreservierung für dieses Objekt durch das Betriebssystem in Bytes.

Zähler, die den Datensätzen auf Datenbankebene MON$DATABASE (MON$STAT_GROUP = 0) zugeordnet sind, zeigen die Speicherzuweisung für alle Verbindungen an. In Classic und SuperClassic zeigen Nullwerte der Zähler an, dass diese Architekturen keinen gemeinsamen Cache haben.

Kleinere Speicherzuweisungen werden hier nicht gesammelt, sondern stattdessen dem Datenbankspeicherpool hinzugefügt.

Erhalten von 10 Anfragen, die den meisten Speicher verbrauchen
SELECT
  STMT.MON$ATTACHMENT_ID,
  STMT.MON$SQL_TEXT,
  MEM.MON$MEMORY_USED
FROM MON$MEMORY_USAGE MEM
NATURAL JOIN MON$STATEMENTS STMT
ORDER BY MEM.MON$MEMORY_USED DESC
FETCH FIRST 10 ROWS ONLY

MON$RECORD_STATS

MON$RECORD_STATS zeigt Statistiken auf Datensatzebene an. Die Zähler sind kumulativ nach Gruppe für jede Statistikgruppe.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

MON$STAT_ID

INTEGER

Statistik-Kennung

MON$STAT_GROUP

SMALLINT

Statistik-Gruppen:

0 - Datenbank
1 - Verbindung
2 - Transaktion
3 - Statement
4 - Aufruf (Call)

MON$RECORD_SEQ_READS

BIGINT

Anzahl der sequenziell gelesenen Datensätze

MON$RECORD_IDX_READS

BIGINT

Anzahl der mittels Index gelesenen Datensätze

MON$RECORD_INSERTS

BIGINT

Anzahl der eingefügten Datensätze

MON$RECORD_UPDATES

BIGINT

Anzahl der aktualisierten Datensätze

MON$RECORD_DELETES

BIGINT

Anzahl der gelöschten Datensätze

MON$RECORD_BACKOUTS

BIGINT

Anzahl der Datensätze für die eine neue primäre Datensatzversion während eines Rollbacks oder Savepoint-Undo erstellt wurde.

MON$RECORD_PURGES

BIGINT

Anzahl der Datensätze für die die Versionskette nicht länger von der OAT (oldest active transaction) oder jüngeren Transaktionen benötigt wird.

MON$RECORD_EXPUNGES

BIGINT

Anzahl der Datensätze, in denen die Versionskette aufgrund von Löschungen innerhalb von Transaktionen gelöscht wird, die älter als die OAT (oldest active transaction) sind

MON$RECORD_LOCKS

BIGINT

Anzahl gesperrter Datensätze records

MON$RECORD_WAITS

BIGINT

Anzahl der Aktualisierungs-, Lösch- oder Sperrversuche für Datensätze, die anderen aktiven Transaktionen gehören. Die Transaktion befindet sich im WAIT-Modus.

MON$RECORD_CONFLICTS

BIGINT

Anzahl der erfolglosen Aktualisierungs-, Lösch- oder Sperrversuche für Datensätze, die anderen aktiven Transaktionen gehören. Diese werden als Aktualisierungskonflikte gemeldet.

MON$BACKVERSION_READS

BIGINT

Anzahl der gelesenen Back-Versionen, um sichtbare Datensätze zu finden

MON$FRAGMENT_READS

BIGINT

Anzahl der gelesenen fragmentierten Datensätze

MON$RECORD_RPT_READS

BIGINT

Anzahl der wiederholten Lesevorgänge von Datensätzen

MON$RECORD_IMGC

BIGINT

Anzahl der vom zwischengeschalteten Garbage Collector verarbeiteten Datensätze

MON$STATEMENTS

MON$STATEMENTS zeigt Anweisungen an, die zur Ausführung vorbereitet sind.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

MON$STATEMENT_ID

INTEGER

Statement-Kennung

MON$ATTACHMENT_ID

INTEGER

Verbindungs-Kennung

MON$TRANSACTION_ID

INTEGER

Transaktions-Kennung

MON$STATE

SMALLINT

Statement-Status:

0 - Leerlauf (idle)
1 - Aktiv
2 - verzögert (stalled)

MON$TIMESTAMP

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Der Zeitpunkt an dem das Statement vorbereitet wurde.

MON$SQL_TEXT

BLOB TEXT

Statement-Text in SQL

MON$STAT_ID

INTEGER

Statistik-Kennung

MON$EXPLAINED_PLAN

BLOB TEXT

Erklärter Ausführungsplan

MON$STATEMENT_TIMEOUT

INTEGER

Zeitüberschreitung der Anweisung auf Verbindungsebene in Millisekunden. Wenn 0 gemeldet wird, gilt das Timeout von MON$ATTACHMENT.MON$STATEMENT_TIMEOUT für diese Verbindung.

MON$IDLE_TIMER

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Ablaufzeit des Statement-Timers

Der Status STALLED zeigt an, dass die Anweisung zum Zeitpunkt des Snapshots einen geöffneten Cursor hatte und darauf wartete, dass der Client den Abruf von Zeilen wieder aufnimmt.

Aktive Abfragen anzeigen, ausgenommen diejenigen, die in Ihrer Verbindung ausgeführt werden
SELECT
  ATT.MON$USER,
  ATT.MON$REMOTE_ADDRESS,
  STMT.MON$SQL_TEXT,
  STMT.MON$TIMESTAMP
FROM MON$ATTACHMENTS ATT
JOIN MON$STATEMENTS STMT ON ATT.MON$ATTACHMENT_ID = STMT.MON$ATTACHMENT_ID
WHERE ATT.MON$ATTACHMENT_ID <> CURRENT_CONNECTION
AND STMT.MON$STATE = 1

Verwenden von MON$STATEMENTS zum Abbrechen einer Abfrage

Überwachungstabellen sind schreibgeschützt. Der Server verfügt jedoch über einen eingebauten Mechanismus zum Löschen (und nur zum Löschen) von Datensätzen in der Tabelle MON$STATEMENTS, der es ermöglicht, eine laufende Abfrage abzubrechen.

Anmerkungen
  • Wenn derzeit keine Anweisungen in der Verbindung ausgeführt werden, wird jeder Versuch, Abfragen abzubrechen, nicht fortgesetzt

  • Nachdem eine Abfrage abgebrochen wurde, wird beim Aufrufen von API-Funktionen zum Ausführen/Abrufen ein Fehler mit dem Code isc_cancelled zurückgegeben

  • Nachfolgende Abfragen von dieser Verbindung werden wie gewohnt fortgesetzt

  • Der Abbruch der Anweisung erfolgt nicht synchron, sondern markiert nur die Anforderung der Stornierung, und die Stornierung selbst erfolgt asynchron durch den Server

Beispiel

Alle aktiven Abfragen für die angegebene Verbindung abbrechen:

DELETE FROM MON$STATEMENTS
  WHERE MON$ATTACHMENT_ID = 32

MON$TABLE_STATS

MON$TABLE_STATS gibt Statistiken auf Tabellenebene aus.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

MON$STAT_ID

INTEGER

Statistikkennung

MON$STAT_GROUP

SMALLINT

Statistikgruppe:

0 - Datenbank
1 - Verbindung
2 - Transaktion
3 - Anweisung (Statement)
4 - Aufruf (Call)

MON$TABLE_NAME

CHAR(63)

Tabellenname

MON$RECORD_STAT_ID

INTEGER

Link zu MON$RECORD_STATS

Statistiken auf Datensatzebene für jede Tabelle für die aktuelle Verbindung abrufen
SELECT
  t.mon$table_name,
  r.mon$record_inserts,
  r.mon$record_updates,
  r.mon$record_deletes,
  r.mon$record_backouts,
  r.mon$record_purges,
  r.mon$record_expunges,
  ------------------------
  r.mon$record_seq_reads,
  r.mon$record_idx_reads,
  r.mon$record_rpt_reads,
  r.mon$backversion_reads,
  r.mon$fragment_reads,
  ------------------------
  r.mon$record_locks,
  r.mon$record_waits,
  r.mon$record_conflicts,
  ------------------------
  a.mon$stat_id
FROM mon$record_stats r
JOIN mon$table_stats t ON r.mon$stat_id = t.mon$record_stat_id
JOIN mon$attachments a ON t.mon$stat_id = a.mon$stat_id
WHERE a.mon$attachment_id = CURRENT_CONNECTION

MON$TRANSACTIONS

MON$TRANSACTIONS meldet gestartete Transaktionen.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

MON$TRANSACTION_ID

INTEGER

Transaktionskennung

MON$ATTACHMENT_ID

INTEGER

Verbindungskennung

MON$STATE

SMALLINT

Transaktionsstatus:

0 - Leerlauf (idle)
1 - Aktiv

MON$TIMESTAMP

TIMESTAMP WITH TIME ZONE

Zeitpunkt an dem die Transaktion gestartet wurde

MON$TOP_TRANSACTION

INTEGER

Top-Level-Transaktionsnummer (Kennung)

MON$OLDEST_TRANSACTION

INTEGER

Kennung der ältesten relevanten Transaktion (oldest [interesting] transaction (OIT))

MON$OLDEST_ACTIVE

INTEGER

Kennung der ältesten aktiven Transaktion (oldest active transaction (OAT))

MON$ISOLATION_MODE

SMALLINT

Isolationsmodus (Level):

0 - Konsistenz (Snapshot für Tabellenstabilität)
1 - Konkurrierend (Snapshot)
2 - Read Committed mit Datensatzversion
3 - Read Committed ohne Datensatzversion
4 - Read Committed Read Consistency

MON$LOCK_TIMEOUT

SMALLINT

Lock-Timeout:

-1 - warten (ewig)
0 - nicht warten
1 oder größer - Lock-Timeout in Sekunden

MON$READ_ONLY

SMALLINT

Gibt an, ob die Transaktion nur-lesend (Wert 1) oder lesend-schreibend (Wert 0) läuft

MON$AUTO_COMMIT

SMALLINT

Gibt an, ob automatisches Commit für die Transaktion verwendet wird (Wert 1) oder nicht (Wert 0)

MON$AUTO_UNDO

SMALLINT

Gibt an, ob der Logging-Mechanismus automatiches Undo für die Transaktion verwendet wird (Wert 1) oder nicht (Wert 0)

MON$STAT_ID

INTEGER

Statistikkennung

Alle Verbindungen abrufen, die Read Write-Transaktionen mit Isolationsstufe über Read Committed starten
SELECT DISTINCT a. *
FROM mon$attachments a
JOIN mon$transactions t ON a.mon$attachment_id = t.mon$attachment_id
WHERE NOT (t.mon$read_only = 1 AND t.mon$isolation_mode >= 2)

Anhang F: Sicherheitstabellen

Die Namen der Sicherheitstabellen haben SEC$ als Präfix. Sie zeigen Daten aus der aktuellen Sicherheitsdatenbank an. Diese Tabellen sind virtuell in dem Sinne, dass vor dem Zugriff durch den Benutzer keine Daten in ihnen aufgezeichnet werden. Sie werden zum Zeitpunkt der Benutzeranfrage mit Daten gefüllt. Die Beschreibungen dieser Tabellen sind jedoch ständig in der Datenbank vorhanden. In diesem Sinne sind diese virtuellen Tabellen wie Tabellen der MON$-Familie, die zur Überwachung des Servers verwendet werden.

Sicherheit
  • SYSDBA, Benutzer mit der Rolle RDB$ADMIN in der Sicherheitsdatenbank und der aktuellen Datenbank sowie der Besitzer der Sicherheitsdatenbank haben vollen Zugriff auf alle von den Sicherheitstabellen bereitgestellten Informationen.

  • Reguläre Benutzer können nur Informationen über sich selbst sehen, andere Benutzer sind nicht sichtbar.

Diese Funktionen sind stark vom Benutzerverwaltungs-Plugin abhängig. Beachten Sie, dass einige Optionen ignoriert werden, wenn Benutzer eines Legacy-Steuerelement-Plugins verwenden.

Liste der Sicherheitstabellen
SEC$DB_CREATORS

Listet Benutzer und Rollen auf, denen das Privileg CREATE DATABASE gewährt wurde

SEC$GLOBAL_AUTH_MAPPING

Informationen zu globalen Authentifizierungszuordnungen

SEC$USERS

Listet Benutzer in der aktuellen Sicherheitsdatenbank auf

SEC$USER_ATTRIBUTES

Zusätzliche Attribute von Benutzern

SEC$DB_CREATORS

Listet Benutzer und Rollen auf, denen die Berechtigung CREATE DATABASE zugewiesen wurde.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

SEC$USER

CHAR(63)

Name des Benutzers oder der Rolle

SEC$USER_TYPE

SMALLINT

Benutzerart

8 - Benutzer
13 - Rolle

SEC$GLOBAL_AUTH_MAPPING

Listet Benutzer und Rollen auf, denen die Berechtigung CREATE DATABASE zugewiesen wurde.

Spaltenname Datentyp Beschreibung

SEC$MAP_NAME

CHAR(63)

Name der Zuweisung

SEC$MAP_USING

CHAR(1)

Verwendete Definitionen

P - Plugin (spezifisch oder beliebig)
S - jedes Plugin serverweit
M - Zuordnung (Mapping)
* - jede Methode

SEC$MAP_PLUGIN

CHAR(63)

Die Zuordnung gilt für Authentifizierungsinformationen von diesem bestimmten Plugin

SEC$MAP_DB

CHAR(63)

Die Zuordnung gilt für Authentifizierungsinformationen aus dieser speziellen Datenbank

SEC$MAP_FROM_TYPE

CHAR(63)

Der Typ des Authentifizierungsobjekts (definiert durch das Plugin), von dem die Zuordnung erfolgen soll, oder * für jeden Typ

SEC$MAP_FROM

CHAR(255)

Der Name des Authentifizierungsobjekts, von dem eine Zuordnung vorgenommen werden soll

SEC$MAP_TO_TYPE

SMALLINT Nullable

Der Typ, dem zugeordnet werden soll

0 - Benutzer
1 - Rolle

SEC$MAP_TO

CHAR(63)

Der Name, dem zugeordnet werden soll

SEC$USERS

Listet Benutzer in der aktuellen Sicherheitsdatenbank auf.

Column Name Data Type Beschreibung

SEC$USER_NAME

CHAR(63)

Benutzername

SEC$FIRST_NAME

VARCHAR(32)

Vorname

SEC$MIDDLE_NAME

VARCHAR(32)

Zusatzname

SEC$LAST_NAME

VARCHAR(32)

Nachname

SEC$ACTIVE

BOOLEAN

true - aktiv, false - inaktiv

SEC$ADMIN

BOOLEAN

true - Benutzer hat eine Administratorrolle in der Sicherheitsdatenbank, andernfalls false

SEC$DESCRIPTION

BLOB TEXT

Beschreibung (Kommentar) zum Benutzer

SEC$PLUGIN

CHAR(63)

Name des Authentifizierungs-Plugins, das diesen Benutzer verwaltet

Es können mehrere Benutzer mit demselben Benutzernamen existieren, die jeweils von einem anderen Authentifizierungs-Plugin verwaltet werden.

SEC$USER_ATTRIBUTES

Zusätzliche Benutzerattribute

Spaltenname Datentyp Beschreibung

SEC$USER_NAME

CHAR(63)

Benutzername

SEC$KEY

VARCHAR(63)

Attributname

SEC$VALUE

VARCHAR(255)

Attributwert

SEC$PLUGIN

CHAR(63)

Name des Authentifizierungs-Plugins, das diesen Benutzer verwaltet

Anzeigen einer Liste von Benutzern und ihren Attributen
SELECT
  U.SEC$USER_NAME AS LOGIN,
  A.SEC$KEY AS TAG,
  A.SEC$VALUE AS "VALUE",
  U.SEC$PLUGIN AS "PLUGIN"
FROM SEC$USERS U
LEFT JOIN SEC$USER_ATTRIBUTES A
  ON U.SEC$USER_NAME = A.SEC$USER_NAME
    AND U.SEC$PLUGIN = A.SEC$PLUGIN;

LOGIN    TAG     VALUE   PLUGIN
======== ======= ======= ===================
SYSDBA   <null>  <null>  Srp
ALEX     B       x       Srp
ALEX     C       sample  Srp
SYSDBA   <null>  <null>  Legacy_UserManager

Anhang G: Zeichensätze und Kollationen

Tabelle 273. Zeichensätze und Kollationen
Zeichensatz ID Bytes pro Zeichen Sortierung Sprache

ASCII

2

1

ASCII

Englisch

BIG_5

56

2

BIG_5

Chinesisch, Vietnamesisch, Koreanisch

CP943C

68

2

CP943C

Japanisch

  〃

CP943C_UNICODE

Japanisch

CYRL

50

1

CYRL

Russisch

  〃

DB_RUS

Russisch dBase

  〃

PDOX_CYRL

Russisch Paradox

DOS437

10

1

DOS437

U.S. Englisch

  〃

DB_DEU437

Deutsch dBase

  〃

DB_ESP437

Spanisch dBase

  〃

DB_FIN437

Finnisch dBase

  〃

DB_FRA437

Französisch dBase

  〃

DB_ITA437

Italienisch dBase

  〃

DB_NLD437

Niederländisch dBase

  〃

DB_SVE437

Schwedisch dBase

  〃

DB_UK437

Englisch (Groß Britanien) dBase

  〃

DB_US437

U.S. Englisch dBase

  〃

PDOX_ASCII

Code page Paradox-ASCII

  〃

PDOX_INTL

International Englisch Paradox

  〃

PDOX_SWEDFIN

Schwedisch / Finnisch Paradox

DOS737

9

1

DOS737

Griechisch

DOS775

15

1

DOS775

Baltisch

DOS850

11

1

DOS850

Latin I (ohne Euro-Zeichen)

  {ditto

DB_DEU850

Deutsch

  〃

DB_ESP850

Spanisch

  〃

DB_FRA850

Französisch

  〃

DB_FRC850

Französisch-Kanadisch

  〃

DB_ITA850

Italienisch

  〃}

DB_NLD850

Niederländisch

  〃

DB_PTB850

Portugisisch - Brasilien

  〃

DB_SVE850

Schwedisch

  〃

DB_UK850

Englisch- Groß Britanien

  〃

DB_US850

U.S.-Englisch

DOS852

45

1

DOS852

Latin II

  〃

DB_CSY

Tschechisch dBase

  〃

DB_PLK

Polnisch dBase

  〃

DB_SLO

Slowenisch dBase

  〃

PDOX_CSY

Tschechisch Paradox

  〃

PDOX_HUN

Hungarisch Paradox

  〃

PDOX_PLK

Polnisch Paradox

  〃

PDOX_SLO

Sloweniisch Paradox

DOS857

46

1

DOS857

Türkisch

  〃

DB_TRK

Türkisch dBase

DOS858

16

1

DOS858

Latin I (mit Euro-Zeichen)

DOS860

13

1

DOS860

Portugisisch

  〃

DB_PTG860

Portugisisch dBase

DOS861

47

1

DOS861

Isländisch

  〃

PDOX_ISL

Isländisch Paradox

DOS862

17

1

DOS862

Hebräisch

DOS863

14

1

DOS863

Französisch-Kanada

  〃

DB_FRC863

Französisch dBase-Kanada

DOS864

18

1

DOS864

Arabisch

DOS865

12

1

DOS865

Skandinavisch

  〃

DB_DAN865

Dänisch dBase

  〃

DB_NOR865

Norwegisch dBase

PDOX_NORDAN4

Paradox Norwegen und Dänemark

DOS866

48

1

DOS866

Russisch

DOS869

49

1

DOS869

Modernes Griechisch

EUCJ_0208

6

2

EUCJ_0208

Japanisch EUC

GB18030

69

4

GB18030

Chinesisch

  〃

GB18030_UNICODE

Chinesisch

GBK

67

2

GBK

Chinesisch

  〃

GBK_UNICODE

Chinesisch

GB_2312

57

2

GB_2312

Vereinfachtes Chinesisch (Hongkong, Korea)

ISO8859_1

21

1

ISO8859_1

Latin I

  〃

DA_DA

Dänisch

  〃

DE_DE

Deutsch

  〃

DU_NL

Niederländisch

  〃

EN_UK

Englisch - Groß Britanien

  〃

EN_US

U.S. Englisch

  〃

ES_ES

Spanisch

  〃

ES_ES_CI_AI

Spanisch — groß- und kleinschreibungsunabhängig sowie akzentunabhängig

  〃

FI_FI

Finnisch

  〃

FR_CA

Französisch-Kanada

  〃

FR_CA_CI_AI

French-Canada — groß- und kleinschreibungsunabhängig + akzentunabhängig

  〃

FR_FR

Französisch

  〃

FR_FR_CI_AI

Französisch — groß- und kleinschreibungsunabhängig sowie akzentunabhängig

  〃

IS_IS

Isländisch

  〃

IT_IT

Italienisch

  〃

NO_NO

Norwegisch

ISO8859_1

PT_PT

Portugisisch

  〃

PT_BR

Portugisisch-Brasilien

  〃

SV_SV

Schwedisch

ISO8859_2

22

1

ISO8859_2

Latin 2 — Zentraleuropa (Kroatisch, tschechisch, ungarisch, polnisch, romanisch, serbisch, slovakisch, slowenisch)

  〃

CS_CZ

Tschechisch

  〃

ISO_HUN

Hungarian

  〃

ISO_PLK

Polnisch

ISO8859_3

23

1

ISO8859_3

Latin 3 — Südeuropa (Malta, Esperanto)

ISO8859_4

34

1

ISO8859_4

Latin 4 — Nordeuropa (Estnisch, lettisch, litauisch, grönländisch, lappisch)

ISO8859_5

35

1

ISO8859_5

Kyrillisch (Russisch)

ISO8859_6

36

1

ISO8859_6

Arabisch

ISO8859_7

37

1

ISO8859_7

Griechisch

ISO8859_8

38

1

ISO8859_8

Hebräisch

ISO8859_9

39

1

ISO8859_9

Latin 5

ISO8859_13

40

1

ISO8859_13

Latin 7 — Baltikum

  〃

LT_LT

Litauisch

KOI8R

63

1

KOI8R

Russisch — Wörterbuchsortierung

  〃

KOI8R_RU

Russisch

KOI8U

64

1

KOI8U

Ukrainisch — Sortierung nach Wörterbuch

  〃

KOI8U_UA

Ukrainisch

KSC_5601

44

2

KSC_5601

Koreanisch

  〃

KSC_DICTIONARY

Koreanisch — Sortierung nach Wörterbuch

NEXT

19

1

NEXT

Coding NeXTSTEP

  〃

NXT_DEU

Deutsch

  〃

NXT_ESP

Spanisch

  〃

NXT_FRA

Französisch

  〃

NXT_ITA

Italienisch

NEXT

19

1

NXT_US

U.S. Englisch

NONE

0

1

NONE

Neutrale code page. Umwandlung in Großschreibung wird nur für ASCII-Codes 97-122 durchgeführt. Empfehlung: Zeichensatz vermeiden.`

OCTETS

1

1

OCTETS

Binäre Zeichenkodierung

SJIS_0208

5

2

SJIS_0208

Japanisch

TIS620

66

1

TIS620

Thailändisch

  〃

TIS620_UNICODE

Thailändisch

UNICODE_FSS

3

3

UNICODE_FSS

Alle englischen

UTF8

4

4

UTF8

Alle durch Unicode 4.0 unterstützte Sprachen

  〃

UCS_BASIC

Alle durch Unicode 4.0 unterstützte Sprachen

  〃

UNICODE

Alle durch Unicode 4.0 unterstützte Sprachen

UNICODE_CI

Alle durch Unicode 4.0 unterstützte Sprachen — groß- und kleinschreibunabhängig

  〃

UNICODE_CI_AI

Alle durch Unicode 4.0 unterstützte Sprachen — groß- und kleinschreibunabhängig

WIN1250

51

1

WIN1250

ANSI — Zentraleuropa

  〃

BS_BA

Bosnisch

  〃

PXW_CSY

Tschechisch

  〃

PXW_HUN

Ungarisch

  〃

PXW_HUNDC

Ungarisch — Sortierung nach Wörterbuch

  〃

PXW_PLK

Polnisch

  〃

PXW_SLOV

Slowenisch

  〃

WIN_CZ

Tschechisch

  〃

WIN_CZ_CI_AI

Tschechisch — groß- und kleinschreibungsunabhängig und akzentunabhängig

WIN1251

52

1

WIN1251

ANSI Kyrillisch

  〃

PXW_CYRL

Paradox Kyrillisch (Russisch)

  〃

WIN1251_UA

Ukrainisch

WIN1252

53

1

WIN1252

ANSI — Latin I

  〃

PXW_INTL

Englisch international

  〃

PXW_INTL850

Paradox mehrsprachig Latin I

  〃

PXW_NORDAN4

Norwegisch und Dänisch

  〃

PXW_SPAN

Paradox Spanisch

  〃

PXW_SWEDFIN

Schwedisch und Finnisch

  〃

WIN_PTBR

Portugisisch — Brasilianisch

WIN1253

54

1

WIN1253

ANSI Griechisch

  〃

PXW_GREEK

Paradox Griechisch

WIN1254

55

1

WIN1254

ANSI Türkisch

  〃

PXW_TURK

Paradox Türkisch

WIN1255

58

1

WIN1255

ANSI Hebräisch

WIN1256

59

1

WIN1256

ANSI Arabisch

WIN1257

60

1

WIN1257

ANSI Baltisch

  〃

WIN1257_EE

Estnisch — Sortierung nach Wörterbuch

  〃

WIN1257_LT

Litauisch — Sortierung nach Wörterbuch

  〃

WIN1257_LV

Lettisch — Sortierung nach Wörterbuch

WIN1258

65

1

WIN1258

Vietnamesisch

Anhang H: Lizenzhinweise

Die Inhalte dieser Dokumentation sind Gegenstand der Public Documentation License Version 1.0 (die “Lizenz”); Sie dürfen diese Dokumentation nur verwenden, sofern Sie die Bedingungen dieser Lizenz akzeptieren. Kopien der Lizenz sind verfügbar unter https://www.firebirdsql.org/pdfmanual/pdl.pdf (PDF) und https://www.firebirdsql.org/manual/pdl.html (HTML).

Die originale Dokumentation wurde unter dem Titel Firebird 4.0 Language Reference erfasst. Dieses Dokument basiert auf der Firebird 3.0 Language Reference.

Die ursprünglichen Schreiber der Originaldokumentation sind: Paul Vinkenoog, Dmitry Yemanov, Thomas Woinke und Mark Rotteveel. Verfasser der ursprünglichen Texte in russisch sind Denis Simonov, Dmitry Filippov, Alexander Karpeykin, Alexey Kovyazin und Dmitry Kuzmenko.

Copyright © 2008-2023. Alle Rechte vorbehalten. (Kontakt mit dem Verfasser: paul at vinkenoog dot nl.)

Verfasser und Bearbeiter des inkludierten PDL-lizenzierten Materials sind: J. Beesley, Helen Borrie, Arno Brinkman, Frank Ingermann, Vlad Khorsun, Alex Peshkov, Nickolay Samofatov, Adriano dos Santos Fernandes, Dmitry Yemanov.

Enthaltene Teile unterliegen dem Copyright © 2001-2023 ihrer jeweiligen Verfasser. Alle Rechte vorbehalten.

Mitwirkende: Mark Rotteveel.

Inhalte, die durch Mark Rotteveel erstellt wurden, unterliegen dem Copyright © 2018-2023. Alle Rechte vorbehalten. (Kontakt mit dem Verfasser: mrotteveel at users dot sourceforge dot net).

Anhang I: Dokumenthistorie

Die exakte Dateihistorie ist im Git-Repository des firebird-documentation-Repository zu finden; siehe https://github.com/FirebirdSQL/firebird-documentation

Historie

2.3-de

30. Januar 2023

MR

Tippfehler im Sortierungsnamen UCS_BASIC behoben

2.2-de

30. Januar 2023

MR

Fehlendes [{WITHOUT | WITH} TIME ZONE] zu TIME und TIMESTAMP in Syntax für Skalardatentypen und Syntax der Array-Datentypen hinzugefügt

2.1-de

30.Januar 2023

MR

  • Überarbeitete BLOB_APPEND-Dokumentation mit bekannten Problemen und reduzierten Erwähnungen des Ergebnistyps BLOB SUB_TYPE TEXT zugunsten von nur BLOB

  • Die Beschreibung des Verhaltens von SET BIND erwähnte “Präzision größer als 19”, während “Präzision 19 oder höher” hätte verwendet werden sollen

  • Sequenzbegrenzung mit Dialekt 1 entfernt, dokumentiert mit dem Datentyp BIGINT, und aktualisierter/hinzugefügter Ergebnistyp von GEN_ID und NEXT VALUE FOR

  • Aktualisierter Verweis auf Details zu Literalen im Kapitel SQL-Sprachstruktur

  • Falsche Leerzeichen in Tabellennamen behoben

  • Fehlenden Tabellennamen in FROM in Deterministische Funktionen hinzugefügt (#177)

2.0-de

12. August 2022

MK

Übersetzung der englischen Version 2.0.

2.0-de

11. August 2022

MR

Dokumentation der BLOB_APPEND-Funktion, die in Firebird 4.0.2 implementiert wurde.

1.9-de

31. Juli 2022

MR

Die Beschreibung RDB$TRIGGER_TYPE wurde in einen separaten Abschnitt verschoben, um das Abschneiden von Tabellenzellen in PDF zu verhindern

1.8-de

29. Juli 2022

MR

READ CONSISTENCY zum Isolationsstufe hinzugefügt

1.7-de

18. Juli 2022

MR

Dokumentation für RDB$INDICES.RDB$INDEX_TYPE korrigiert (#174)

1.6-de

13. Juli 2022

MR

DATEDIFF Unit MILLISECOND gibt seit Firebird 4.0.1 NUMERIC(18,1) zurück (#173)

1.5-de

12. Juli 2022

MR

Korrigierter Datentyp von Zeitstempelspalten in System- und Monitoringtabellen (seit Firebird 4.0 TIMESTAMP WITH TIME ZONE) (#172)

1.4-de

14. April 2022

MK

Deutsche Übersetzung der englischen Version 1.4

1.4

03. Januar 2022

MR

Werte für RDB$RELATION_FIELDS.RDB$IDENTITY_TYPE wurden vertauscht (#168)

1.3

24. Dezember 2021

MR

  • Dokumentierung der PKCS_1_5-Option von RSA_DECRYPT, RSA_ENCRYPT, RSA_SIGN_HASH, RSA_VERIFY_HASH hinzugefügt in Firebird 4.0.1

  • Das dokumentierte Kollatierungsattribut DISABLE-COMPRESSIONS wird seit Firebird 4.0.1 auch für Unicode-Kollatierungen unterstützt

  • Das dokumentierte Sortierungsattribut LOCALE seit Firebird 4.0.1 unterstützt auch ICU-Locale-Schlüsselwörter und -Attribute

  • Dokumentierte Bestimmung des Ergebnistyps von AVG ab Firebird 4.0.1

  • Dokumentierte SET DEBUG OPTION hinzugefügt in Firebird 4.0.1

  • DEBUG und PKCS_1_5 zur Schlüsselwortliste hinzugefügt

1.2

04. Dezember 2021

MR

  • LATERIAL Join-Beispiel hinzugefügt, beigetragen von Karol Bieniaszewski (#167)

  • Ein LATERAL Join-Beispiel wurde von implizitem Cross-Join zu explizitem CROSS JOIN geändert

1.1

16. Oktober 2021

MR

EXECUTE STATEMENT benannte Parameter sind reguläre Bezeichner (#164)

1.0

29. September 2021

MR

Explizit die Transaktionsisolationsstufe von ON CONNECT/ON DISCONNECT-Triggern dokumentiert (#163)

0.15

31. Juli 2021

MR

Fix des Verhaltens für SNAPSHOT TABLE STABILITY dokumentiert (#158)

0.14

23. Juli 2021

MR

Extra SELECT in Select-Syntax entfernt

0.13

18 Jul 2021

MR

Fehlenden Isolationscode für Read Committed Read Consistency (4) zu MON$TRANSACTIONS hinzugefügt (#156)

0.12

13. Juni 2021

MR

Falsche Tabellenbeschriftung NUMERICDECIMAL bereinigt

0.11

05 Jun 2021

MR

  • Rendering-Probleme im Abschnitt CRYPT_HASH behoben

  • Problem auf Abschnittsebene mit Beispielen für HEX_ENCODE/HEX_DECODE . behoben

  • Hinweis zu BASE64_ENCODE/BASE64_DECODE und HEX_ENCODE/HEX_DECODE Bugs in Firebird 4.0.0 entfernt

  • Dokumentierte Ermittlung des Ergebnistyps SUM

  • Dokumentierter — potenzieller — Fehler mit Ergebnistyp AVG

  • Diverse Bearbeitungen und Korrekturen

0.10

03. Juni 2021

MR

  • Problem behoben, bei dem einige Teile immer noch auf 18 als maximale Genauigkeit von NUMERIC/DECIMAL . verweisen

  • Aktualisierte Zuordnung von Zahlenliteralen zu Typen mit Informationen für DECFLOAT und INT128

  • Erwähnung des Inkrements der Sequenz zu NEXT VALUE FOR . hinzugefügt

  • Diverse Bearbeitungen und Korrekturen

0.9

23. Mai 2021

MR

Änderungen:

  • Dokumentierte USING PLUGIN-Klausel von COMMENT ON USER

  • Dokumentierte Änderungen im Start-/Restart-Verhalten von Sequenzen

  • Einige Hinweise zu Firebird 3.0-spezifischem Verhalten oder Fehlern entfernt

  • Angewandte konsistente Versionsbenennung (z. B. Firebird 4.0, nicht Firebird 4)

  • Fehlende Links hinzufügen

  • Korrigieren oder klären Sie einige Probleme, die zuvor mit TODO . kommentiert wurden

  • Dokumentschlüssel und Blockgröße von ENCRYPT-Algorithmen

  • Abschnittsebenen korrigiert und einige Trigger neu organisiert

0.8

22. Mai 2021

MR

Die Firebird 3.0 Sprachreferenz als Ausgangspunkt kopiert und mit den Firebird 4.0 Release Notes Release Candidate 1 angepasst. Mit weiteren Aktualisierungen der Release Notes als Anleitung angepasst.